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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 3, 1904)
z - — pW Instit-auch weht durch die Natur, « innrer wirft auf Feld und lur. Gehör-geschmückt rnn hohen Fete Prangen blüthenicheoere Neste, Und ei jaucht die Kreatur. Pfingstglanz strahlt durchs ganze aus, Tritt-e Geister siegst hinaus, Und wohin die Wege führen, Winken rnaiengriine Thüren, Duftet uns ein bunter Strauß. Psingftfest, das die Erde weiht Mit des Geistes Eigenheit. Zier ganz das aus der Erde, aß es endlich fingsten werde, Festtiche EttiillungszeitL Die Brautwerbung Pfingst - Humvregle« von M a r i e S t a h l. »Da ist er wieder, der lächerliche Menschl« »Meinst Du das großlarrirte iinges heuer dort mit der hellgrauen Angst röhre?« »Ja freilich. Nun verietze Dich in meine Lage. Dieser interessante alte Knabe ist mein feuriger Verehrer. Er tiiuft mir nach wie ein Pudel und um kreist seit einiger Zeit täglich unsere Villa wie ein Habicht seine ersehnte Beute. Mama wollte bereits die Poli zei auf ihn aufmerksam machen, weil sie fürchte-t, er plane ein Bomben-At tentat — Mama ist in steter Furcht vor Dynamit und Bomben —-- aber Papa sagt, alte, dicke Herren mit got denen Brillen seien selten Anatchittem sondern meistens gutmiithia und con servativ. - 8 »Wenn ich Dich recht verstanden hav be, Maja, machtest Du in einem Deiner Briefe verbliimte Anspielunan als sei nun endlich der Rechte gekom men. Darum, als ich Deine Einladung ’ zum Psingitsest erhielt, glaubte ich fest,i Du würdest mich mit einer Verlo bungsfeier überraschen·« Maxa seufzte und erröthete. s - « Ulc DUDUI Ulllnillcll Acllxc Heil-Hi rich und Friedel Mangseld saßen aui der Garten- Veranda der Villa Helb rich an der sonnigen Berghalde einer siiddeuischen Residenz gelegen. «Nun, Max-a, heraus mit derE Sprache!« « »Ach« FriedeL er war zu neii!« »Er war? Jst er gestorben?« «Nein, nein! Aber ich weiß nicht« wo er ist. « »Wie, wo wann nud warum wars er zu neii?" »Aus seinem Fahrrad Ganz ini Dunketblou. ch sage Dir « schnei · digi Sehr s tani, Mond-und bild Jshiibsch —- aber weiterhart und verwe Fu sah er aus. Es war so um Ostern. ch ging rnit Banko den Kanonenweg naus Du weißt, da sind schmateig Stellen, es geht auch zuweilen steit bergab. Da kam er wie eine Winds braut heruntergesanst. Jch sprang1 bei Seite aber Banto, das dumme Thier, ties wüthend aus ihn zu. Uan den Hund nicht zu überrennen, wollte er ausbiegem stieß aber gegen einen Stein und tippie un1.Bei dieser Ge z legenheit machten wir Bekanntschash Er batte sich ein bischen den Fuß ver ! siaucht und ich mußte Banto doch eni schuldig-km Wir haben uns so neii un ierbatten. Daraus suhr er eine ganze Woche lang jeden Tag aus seinem Rad s. hier vorbei und grüßte heraus. Lendlich - bekam ich an einem Sonntag Morgen g einen prachtvollen Strauß von Bin-; men. Rosen und Veilchen, mit seinerj Visitentarte, durch einen Dienstrnsannz nnd seitdem habe ich ihn nicht wieder-i i esehen und nichts mehr von ihm ge 1 ört.« »Wie heißt er denn?« «Frani Ruihardt.« netzt-«- m-.—- n-— ...-:«-.· weiß-· »Hu-»Ur Juni-h usw um«-« «,-«9.; Du nichts von ihm. I «Absolut nichts. -— Aber ---- mein’ Gott! Da kommt Papa mit demi Großlarrirten!« i Der Bankier heldrich betrat in die: i sein Augenblick die Veranda in Beglei: « tung des fremden Arm der bereits ; seit einigen Tagen i ensterpromenaden ! vor der Van gemacht hatte. »Die! Kinder, bringe ich Euch gern Direltor Zappe -—-- hier, Herr - «reltor: meine ochter Maxa, meine kleine Nichte Fräulein Mansfeld — ich werde gehen und meine Frau holen ——— Maxa wird unterdessen die Hon neurs machen —- dente Dir, Max-a, herr Direktor Zappe ist ein Verwand— ter von der Firma Ulbrich und Sohn,« mit der wir so eng iiirt sind. s— Sie werden uns doch das Vergnügen ma chen, heute bei uns zu bleiben, Herr Direktor?« Nach einigen weiteren Komplimen ten, aus denen Mara mit Schrecken wahr-nahm was fiir eine wichti e Pers tönlichieit der Grolearrirte« Für ih: ren Vater war, der sonst nicht viewin stiinde mit den Leuten machte. ging herr hell-rich. Der Fremde ließ sich sofort aus einen Stuhl neben Mnra nieder und betrachtete sie eine Weile stan durch seine oldene Brille. Sie find also LTränlein Heini-ON Jan-obl, here iretior, ich bin Papas einzige To ter.« »Wie alt sind ie, mein Fräu s n. Ich bin achtzehn Jahre alt, Herr Direktor.« « »Gebt gut, ausgezeichnet —- Sind Siemusilalischi« « habe lett einein alir Gesang ftuii .esin mir viel rendet« ,Bortreisl . Es gibt nichts W Yeöraska Staats- Zweige-r Und Yerold J P. Windolph, Herausgeber Grund Island. Nebt.,33 . Juni WH. Mweiter TheiU Jahrgang 24 No. M. icheres fürs Haus als eine Frau, die singt. Aber verstehen Sie denn auch etwas vom Haushalt, mein Fräu kein?« »Ich habe ein ganzes Jahr auf einer Dom-Eine bei meiner Tante kochen und alle Haugarbeiten gelernt. Auch jetzt siihre ich unseren Haushalt unter Ma mas Leitung« »Sehr verständig. Musterhaft. Ha ben Sie schon getan-It, viel Bälle mit gemacht?« Maxa und Friedel wechselten einen schnellen Blick. Friedel sah sehr belu ftigt aus, aber Maan Unruhe stieg sichtlich. »Wenig. Nur ein paar kleine Pri: rzatbälle. Aber diirsen wir Herrn Di rektor vielleicht unsern Garten zei gen?« »Dante, danke. Das ist Nebensa che. Sagen Sie, mein llei es Fräu lein, können Sie denn auch riih auf stehen?« Maxa riictte ängstlich ihren Stuhl ein wenig zurück, weil Herr Zappe ihr immer näher iam. »O ja —- gewiß — das kann ich wohl --—« »Das ist sehr wichtig fiir eine Frau, wenn sie einem Haushalt v"orsteht. Eine fleißige, tüchtige Frau hält auch ihren Mann in Ordnung." »Meine Cousine kann das Alles viel besser als ich«, sagte Maxa mit einer itlnivandlung von Schelmerei aus Friedel deutend. »O , ich bin überzeugt —- aber --— das ist hier Nebensache — Jn diesem Augenblick iani Herr Helbrich mit feiner Frau zurück und während der Begrüßung entichliipsten die jungen Mädchen in den Garten. »Da hast Du’s«, sagte Maxa hän deringend, ,,er fchieszt nächstens los.« » »Ein gottvoller, alter Knabe«, lachte Islscsch »IU(lUI Iw UU lWI(, llllluskc ich mir einen hauptspaß mit ihm.« »Nein, mir vergeht der Spaß! Bre! Aber sieh nur — sieh dat« Friedel wandte noch zur rechten Zeit den Kopf, um einen jungen Mann aus einem Fahrrad am Gartengiiter vor beislißen zu sehen. Er hatte grüßend seine Touristenmütze geschwenkt »O. Friedelt er ist wieder da!« ries Maxa jauchzend. i- e- i Am Pfingstmontag stellte sich Direktor Zappe mit einem großen Blumenstrauß in der Villa ein. Herr und Frau helbrich waren mit Friedel in die Kirche gefahren. Maxa blieb unter dem Vorwande häuslicher Ge: schäfte zurück. Die Hoffnung-Trank Ruthardt wieder aus seinem Fahrrnd vorüberfnhren zu sehen und ihn vom Garten aus begrüßen zu können, hielt sie zurück. Mit tlopfendem Herzen spähte sie von einer Gartenhank aus die Fahr straße hinunter. In ihrem weißen Kleid, mtt dem großen italienischen Schäserhut, war Marn ein lieblicher Bild, wie sie unter einem rothbtiiheni den Mandelbaum saß. Ein leliger Traum von Frühlingssreude und Lie besglüct erklärte ihre Züge. Lb er wohl kommen wird? Ein Geräusch ließ sie nufblicken. O Schrecken! Da kam der Herr Direktor Zappe im höchsten Wich5, snir einem unförrnlich großenBlumenitrnuß den Kiesweg dahergetänzelt Sein runbes, lachelndeg Gesicht gluhte uno irae wie init Oel einbalsamirt durch die Wirkung der heißen Sonnenstrah len. »Seht erfreut, Sie allein zu lies sen, rnein Fräulein s-- bitte, bitte, be halten Sie Platz. Sehr hübsche Aus sicht hier - - aber das ist Nebensache Warum wollen Sie ins Haus gehen? Es ist ja so schön hier. Ich habe nur ein paar Fragen an Sie zu richten« Maxa wars angstersiillte Bliile nach der Fahrstrasie und einen verlegenen Dvnk siir die Blumen stamtiielnd, nahm sie aus der äußersten Ecke der Bank Platz. Der Direktor der Letensrcrsiche runaegesellschast ,,"fit)elitae« riictte nä her. »Sagen Sie, mein Fräulein, Könn ten Sie sich wohl entschließen, diese schöne Heimath zu verlassen und einen Norddeutschen zu heirathen-I Den Namen ioill ich nicht nennen -- - das iii Nebensache - wir verstehen uns schon s- sagen Ioir einen Norddeutschen!« Maxa zerrte kranwshast an ihren langen Gartenhanbschuhen »Ach nein ----- nein » das möchte ich nicht.« »Auch nicht, wenn dieser Nord: deutsche ein durchaus nicht unvermis genhser Mann wäre. der Ihnen eine sehe angenehme Lebensstellung bieten lönntei« »Auch dann nicht. Herr Direktor?« . »Und ein Mann von guter Familie, nahe verwandt init der ihnen bekann sten Firma Ulrich uni- Sohm de en lCharakter hnen Garantien fiir ene Miene-e neue-sen see-e »Ich will offen gegen Sie sein, s Herr Direktor, meinHerz ist nicht frei«, itammelte Mara in ihrer Seelenangst unter gliihendem Erröthen. »Ich lann nie daran denken, einen anderenMann zu heirathen, als denjenigen, den ich liebe.« »Mein liebes Fräulein, Sie sollten sich doch die Sache reiflich überlegen; eine bessere Partie, als die ich Jhnen biete, könnten Sie taum machen. Und Sie wären gerade die passende Frau dazu.« Maxa saß wie auf Kohlen und der Angstschweifz brach ihr aus. Der Direktor der «indelitas« riickte noch etwas näher und legte wie be schwörend seine fette, rothe Hand mit dem blitzenden Brillantring auf ihren Arm.« ,,Sehen Sie, mein liebes Kind, in Jhrem Alter täuscht man sich so leicht iiber Liebe. Jn diesem Falle würde Alles so herrlich passen —- das Alter —— Vermögensverhältnisse — vortreff liche Erziehung —- die Beziehungen zu Ulbrichs —- ich dachte, wir würden heute ein fröhliches Fest zusammen feiern, der Pfingsttag ist wie geschaf fen zur Verlobungsfeier?« Jn diesem Augenblick war Franl Ruthardt auf seinem Radv orbeige flogen, vor der Gartenveranda hatte er das Tempo gehemmt und Maxa fah, wie er vergeblich nach ihr spähte-. Sie hätte aufweinen mögen. »Ich glaube, meine Eltern lehren ebenz uriick«, sagte sie, sich erhebend. mit zitternder Stimme. »Sie verzei hen, Herr Direktor-, wenn ich Sie ver lasse, und sie eilte aus dem Garten in das Haus, um in der Verborgenheit ihres Stäbchen-z ihre Thränen zu trocknen. Die Solitude, ein Lustschloß auf bewaldetem Hügel mit einem herr lichen Fernblict, weit über das schwä bische Land, war am Psingsttag das Ziel vieler Aussliige. An einem der zahllosen weihen Ti sche, an denen man Bier, Wein und Kassee trank, befand sich die Familie Heldrichz aher es fehlte ihr heute an der rechten yennnnmung Max-a ließ mit trüben Augen das Köpfchen hängen und Herr Helbrich sah verdrießlich aus. Er hatte den Herrn Direktor Zappe zu dieser Partie auffordern wollen, aber nach den Ereignissen des Vormit tags davon Abstand genommen. Es war ihm höchst faral, daß sich der dicke Direktor einen Korb bei seiner Toch ter geholt hatte, denn er war eben im Begriff, in weitgehende und vortheil bafte Geschäftsberbmdungen mit ihm zu treten, wobei Alles von dem Wohl wollen Herrn Zappes abhing. Wie elektrisirt schrak Maxa empor, als sie plötzlich an einem Tische, mit ten in der Menge, Herrn Direktor Zabpe und Frant Ruthardt gemein schaftlich sitzen sah. Was hatte das zu bedeuten? Das Räthsel wurde gelöst, als Herr Hetbrich der sofort ausstand« umherrn kjappe zu begrüßen, da er teinc Ent sremdung aufkommen lassen wollte, beide Herren an seinen Familientiscb brachte· Frank wurde als Herrn Zappe’g Resfe dargestellt. Mara war sprachlos über diese selt same Laune des Schicksals. Aber Hoffnung und helles Glück leuchteten wieder in ihren Augen auf. als Frant L nun neben ihr Platz nahm. Sie konnte ils-) zwar lllcyr rrcyr ertrurcrr, Ivuruni er so ernst und niedergeschlagen aber es war schon Freude genug, ihn an it) rer Seite zu haben. Die Mititiirtapette intonirte eben einen rauschenden Mützen als Frant sich zu ihr neigte und stüsterte: »Es ist also unwiderruflich, gnädi ges Fräulein? Jch wollte gar nicht glauben, daß Sie meinem Onkel einen Korb gegeben haben, ich hatte die zu versichtlichsten Hoffnungen." Mnxa starrte ihn sprachlos on »Jn, es ist untoiderrustich", erwi. rette sie empört. »Sie sind also nicht mehr froh nnd siir mich bleibt teinc, gar keine Ooss nung2« »Für Sie? -- in —- nein-— nber ich ioeroe doch nicht Ihren alten Ontel heirathen Z« »Meinen Onte1«."« »Im wissen Sie denn nicht, bas; cr mir heute Morgen einen Antrag ge macht hat-« ,,Mein DnieI -- Ihnen?« »Aber ja - -'· »Ja, ietzt begreise ich! Er wolite ja siir mich werben!" »Für Sie?« » a, er hatte mir das Versprechen abgenommen, die ossizielle Werbung ihm zu überlassen. Er ist wie ein zweiter Vater sür mich und wollte erst die junge Dame und die Famiiie ge nau kennen, ehe er mir die persönliche Wert-uns gestottetr. Jch hätte nun zwar in set-ern Fall meinen Willen durchgesetzt, aber ich konnte mich die sem Wunsch fügen, da ich genau wußte, er würde nur zu einverstanden mit meiner Wahl sein. Und da kommt er heute Mittag und sagt mir, Sie seien bereits versagt.« Das Mißverständnifi löste sich nun in der herrlichsten Weise und wurde zur Quelle unerschöpflicher Heiterkeit. Herr Zappe lachte, daß ihm die hel len Thrönen herunterliefen und konnte nicht aufhören, Maxa fcherzend mit ihrem Jrrthurm zu necken. »Aber Onkel, warum hast Du denn nicht meinen Namen genannt?« fragte Frank. »Liebe-H Kind, das ist Nebensache. Die Hauptsache ist, daß Alles stitnnit«, behauptete Onkel Zappe. Vlnf der sonnigen Vergeshöhe wurde die fröhliche Verlobung gefeiert. Und während überall der Festjubel in ho hen Wogen ging, führte Frank seine holde Braut in den frühlinggariincn Wald und da, wo die ganze Natur ju belte von Maienluft und illlaiemvonne, feierten sie die erste, selige Stunden ih res Liebesgliickes. Pfingstfeuer. Stizze von Herrmann Stegemanin Er- will Abend werden. Ueber dem steilen, scharfunirissenen Bergzuge jen seitg der Thalung und dort, wo das Thal sich nordwestlich ztvischenHiigeln und Hängen zu· verlieren scheint, strahlt der Himmel in rother Gluth Eine farbenfrohe Helle liegt auf der Höhe diesseits der Tiefe und in den Scheiben des altinodifcheiiszandhau Ies, Das seine-mild cur- nurhuuv aus zuweisen trachtet, brennt die Sonne. An der Brüstung, welche den Vor garten abschließt und vor demAbsturz ans die steil absallende Matte bewahrt, lehnt ein junges Mädchen und ver solgt den Heinigang der heißen Mai sonne. Seit Tagen, seit Wochen geht sie aus und unter und der Himmel spannt sich ewig blau über derGegend. Und diese Frühlingssonne reift vor der Zeit. Das Mädchen athmet mit leis verschlossenen Lippen und lächelt selbstvergessen. Hinter ihr erhebt sich Gespräch und bedächtiges Schreiten. Die Eltern des Mädchens ergehen sich in der Abendstille und der warme Windhauch streicht durch das sriih er graute Haar des Mannes, der der schlanten hlassen Frau zur Seite geht. Die Mutter ist lräntlich; ihr zu Liede veilen Vater undTochter aus der grii nen Höhe, jetzt, in der Friihzeit des Jahres, das um ihretwillen den Som mer vorangestellt zu haben scheint. Zinsam leben sie in dem alten, tnaueri starken Hause, das auf Thal und Ztndt herniederschaut. Nur lzuweilen iiillt sich der Garten mit Städtern. velche den Höhen-sag ersteigen und im Walde den Staub der Straßen zu Iergessen suchen, oder ein Triipplein leichtgeschurzter Schultinder hält lar: vnende tiintehn Seit vierzehn Tagen sber hat ein junger Mann sich zu ih ten gesunden; der haust in einein Ziin kner, das aus die Hochmatte nnd aus Den Wald schaut und sein arbeitsniii des Antlitz erzählt von mühevollen Stunden. Tagsüber lebt er im Wald nnd selten nur sehen und sprechen sie einander, der fremde Gast und die Fa snilie des klingen Mädchens . .. Die Sonne tlt untergegangen, im Thale, über der Stadt sammelt sich grauer Biodem und hiillt allmählich auch den Spiegel des Sees in seine Schleier. Die Glocken läuten. Da treten die Eltern zu derLaufche rin und Der Vater spricht, währender langsam iilser den greiuanart streicht: .,Morgen ist Pfingsten.« »Der Tag unserer Hochzeit,« erwi dert die dlasse Frau nnd ihr Mund lächelt· Das Mädchen wendet sieh tun, schaut von Mutter und Vater und seufzt. Jst es die letzte Abendgluth, dsie auf feine Wangen roth entbrannt t t? Jm Ql-erftoct des Haufe-z wird ein ffenfter gedifneh deutlich vernelnnbar steigt jemand die Treppe herab nnd im Zwielicht tritt der Gast auf die Schwelle. Er gesellt sich zu ihnen nnd Ite gehen langsam auf und nieder. llnd wenn sich Augen und Rede der beiden jungen unter den Lustwandelnden bei gegnen, so lächeln sie scheu und das Mädchen gorbirgt sein Erröthen in der Ltlbenddämrnerung Des öfteren aber verbreitet sich ein Schweigen unter ihnen,Vater und Mutter gehen in ftil len Gedanten, der junge Mann sinnt zweifelnd vor fich hin und in derBruft des Mädchens will es entbrennen, wie ausleuchtendes Kerzenlicht, fanft und zitternd. Dann dringt das Seeraufchen zu ihnen herauf, denn unter ihnen, auf der Watte müht der Knecht das kurze. graue Gras und die rasenden Samen stengel des Löwenzahn-. Es wird Nacht. Als sie von einander Abschied nehmen« spricht der Vater, dem Frem den die Hand reichend: «Gute Nacht. Morgen ist Pfingsten, wissenSie, da verstanden sie einst ein ander, gleichviel in welcher Sprache sie redeten, lvie ihnen um’s Herz war. Gute Nacht, mein Freundl« Die beiden Hände ließen voneinan der und bald-darauf schloß slch die Rechte des jungen Mannes um eine Mädchenhand, die klein und warm ihn seltsam berührte. «Gute Nacht, mein Fräulein.« ,,GuteNacht,« kam es wie ein fernes Echo zuriicl und das Kleid rauschte über die Flieer des Flure5. si- se si Psingsten war gekommen. Noch hing über der Thalung der Morgenhauch aber die Bergtuppen lagen bereits in Sonne und ans der Höhe stand der Wald von den Strahlen grüngoldig durchhellt. Die Fenster des Kurhauseg waren geöffnet und soeben trat das junge Mädchen über die Schwelle. Der Morgen lachte in ihren Augen« Mit der heimgehenden Sonne war sie voll Sehnsucht und Hingebung gewesen, im frischen Morgenschein saß der Schelm im Grübchen ihrer Wangen, neckte die JugendlustXn dem goldenen Haar. Und ihren Eltern voran eilte sie dem Wald entgegen, der heute gar manchem Pfingstfahrer Obdach betet-: ten mochte. Droben im Gehölz, vom Wege des tillltagsmenschen abgeschieden, liegt ein Waldhiiuschen, aus Stämmen gei fiigt, umhnscht, umfriedet. Die Blen den verschlieszen die Fenster, aber die Thiir rijhmt sich teiner Anaeln mehr. Dorthin lenlen sie ihreSchritie. Zu tveilen rauscht und raschelt seitwärts im Holz, eher sie achten nicht darauf. Vater und Mutter gehen langsam und sinnend. Plötzlich fragt die Frau leise: »Hast Du Nachrichten erhalten«-« Du empfingst Briefe gestern Abend?« Er nickte. »Gewiß, er ist Wissen schastler und der Zukunft sicher. Jch sagte es .soraus. Lass sie nur gewäh ren.« Und beider Augen folgten dein hel len Kleid-, das zwischen den Bäumen versah-wann Sie aber gingen langsa mer und nun lächelte die blasse Frau und sprach: »Heute, vor einundzlvanzig Jah ren!" Er neigte sich zu ihr und ihr Haar berührte fin) . . . . Unterdefseu erreichte das Mädchen das Waldhciusleiln Da iiderlam sie die Lust e nzutreten und weil eg- dun: tel war in dem Raum, bemilhte sie sieh die Laden zu öffnen. Ader ihre Kräfte versagten, das Holz hatte sich verzo gen. Da war es ihr, als athme jemand neben ihr nnd unwillkürlich streckte sie weht-end die Arme aug. Und ihre Hände berührten ein Antlitz. Mit ei nem ängstlichen Schrei wich sie zurück. »Ich bin es Fräulein,« sprach eine beklommene Stimme und ihr Herz stoclte. »Sie -.«« Unter dem Drucke seiner Hand wich die Blendr und das Licht brach herein. Und er ter auf sie zu und als habe er aewartel, aus diese, ja just auf diese Gelegenheit, sprach er: »Ich, nur ich...« und dann stürzten die Worte von seinenLippen, und spra when hnsn Viel-.- anä SIUHKHWU lehnte sieh gegen den Thürpsostem war es das gedämpfte Licht, das ihrem Ant Ittz die Stimmung des Borpsingsti sdends tviederaabZ Er nahm sie bei den Händen. Und sie lächelte. .Aus dem Waldiveg alter ertönten siitsiintige Schritte. Sie sahen nichts, sie hörten nichts, und ein Morgenson nenstraht fiel aus das goldene Haar des Mädchengund da sie sich just ein ander zuneigtem so überleuchtete beide ein lichtheuer Schein, gleich einer Feu erzunge. Und vom Wegrain spraetz die Stimme des Vaters: »Und sie singen an in anderen Zungen zu reden, und siehe, die Liebe war mitten unter ihnen« W——s— Ein raschelt-Ins Begeåvnth in I TZdeto Jn einer jiingsten Nummer der Zeitschrift »Blaetwood« berichtet der englische klieiscnde C. H. Lepper über eine schaurige Szene in Tl)idet, deren Zeuge er nebst einem tivetaitischen Diener Its-sum war. Beide wann ge zwungem 103,()(n)Fuß iider dem Mee resspiegel im Freien zu überm-einen Lepper hatte nur eine kurze Zeit ge schlafen. ais ihn sein Diener ausweckte und ihn is: sterrichtete, daß ein Leichen zug sich lan sani aufwärts bewege Lepper und s in Diener spähten sofort nach einem gunstigen Verstecke hinter den Felsen aus, weil sie wußten, daß es im Falte einer Entdeckung um ihr Leben geschehen sei. Rebenbei erwähnt —... « —- —--«..-...— — der Autor, daß die Bevölkernæ des Landes einen großen und ver niere« Haß gegen die buddhistische Priester laste hegt, der von einer fremdenMacht vortheilhast benützt werden könnte. Jn einer langen Prozession wurden zwei Leichname hinaufgeschafft. So bald das Plateau erreicht war, warfen zwei Männer einen in einen Sack ge nähten Leichnam auf einen Scheiter haufen, dessen Holz mit Fett (Butter) getränkt war. Die Priester, jeder rnit einer Gebetsmiihle in der Hand, um lreisten den Scheiterhaufen; tröstend dem die Zuschauerhausen mit iosngs lGlocken aus Bronze oder Kupfer) einen ohrenbetöubenden Lärm schlu gen oder rber in wildes Geschrei aus drachen. »Die rauchenden und hell lodernden Fackeln,« sagt der Verfasser, »und die vom weißen Mondlichte be schicnene Szene übten aus mich einen Eindruck aus, den die schwache Feder nicht zu jin-schreiben vermag.« Der an dere Leichnam wurde auf die glitzernde Schneefliiche gelegt. Gongs gaben das Signal siir die wilden Hunde und Geier, näher zu kommen. Sie wuß ten, wag ihnen bevorstand. Langsam und in lriirdevoller Haltung näherte sieh der htichste Priester dem Todten. Dann begann ein für den Reisenden fürchterliches Schauspiel Der Prie ster zerschnitt den Leichnam in Stücke, nnd sobald die Arbeit beendet war, wurden die Hunde näher gelassen. Mit jeder neuenWendung der Gebet-s miihle erhielten die gierigen vierfüßi gen Versannnelten ein Stück des Leich nams zugeworfen, bis nur noch die Knochen iiLrig waren. Diese wurden in Mörsern zerstoßen nnd mit Kleie vermengt, um sodann in alle Winde zerstreut zu werden. Der Diener Kar ma unterrichtete seinenHerrn, daß der Verstorbene ohne Zweifel eine hohe Persönlichkeit gewesen sein müsse, da nur bei solchen dieser Ritus vollzogen werde. Alter der Abscheu des engli schen Reifenden wurde gesteigert, als der Priester, der das Seziren des Leichnams bis dahin bewertstelligt hatte, ohne sich die Hände zu waschen, einrilliahlzeit ans Ftleie nebstThee und Butter herrichtete, mit den«-Fingern nmriihrie und gierig Vertilgte. Wurst wider Wurst. Der »Frankfurter Zeitung« ist das folgende heitere Geschichtchen entnom men: Ein Vater kommt zu einem be kannten Väclermeister, um ihm den Sohn als Lehrling anzubieten. Man ist bald einig; aber aniSchlusse forscht der Meister: »Saan Sie, hat Jhr Sohn auch das EinjiihrigensZeugniß?« »Das -—— —- nein, das hat er nicht. Wozu auch?« »Ja, da thut Inir’g leid; ich nehme nur Lehrlinge mit dem Einjähkigen Zeugniß auf!« »Ach da muß ich etwas anderes su chen. Grüß Gott!« Und ddr Vater macht die Thiir zu. Nach einigen Jahren besucht derVa ier denselben Meister. »Ich hab-e gehört, Sie brauchen wie der einen Lehrling. Mein zweiterBube wäre jetzt io weit, um in die Lehre ge lien zu können, und er willBäcker wer den; er bat auch das Einjäbrigen Zeugnifz«« »So! Dag- trifft sich ja herrlich. Lilbgemachh er kann vom J. April ab bei mir einireten.« »Recht so, ganz recht! Nur hätte ich diesmal etwas zu frag-ein« »Bitte, bitte!« »Saaen Sie mal, find Sie Reserve «foi,ziers« »Rese: « -—, nein, -—-- das bin ich nicht! Wozu denn auch?« fragt der Meister. « »Ach, da thnt’5 mir diesmal leid sZebenEic ich gebe meinen Buben nnd Einjährigen in spc nur einem Reser be Offizier in die Lehre! Grüß Gatti« -—--—— Der beleidiqte Ochse. Unteroffizier Czu einem Rettuten): »Wenn ich Sie einen Heuochsen nenne, fo ist das eine Beleidigung aber nicht fiir Sie, sondern fiir den Ochsen.« Der gebildete Dorfwiktl). »Nun, waren Sie mit dem vergan genen Sommer in Ihrem Geschäfte er zielten Erfolge zufrieden?« »Dos- glanb’ i’! Dög war der reinste Summa cum laude!« Der Pechvogel. »Der Müller hat auch Unaliicl mit feinen ErfindungenL .. Mit seinem Benin Unterseeboot ist er in die Luft aeflogen und mit feinem Luftlpallon in’L- Wasser aefallent« Versäumt-M Er: -,,Sil)octsapperment, jedesmal, wenn ich arbeiten will, fehlt mir etwas an meinem Zehreibtischt« Sie: »Was denn, letiinnchem Tinte, Feder, Bleiftifth Cr: »Unsinn! Der Fiortenzieher.« Noch zu inmi. Firl. Mnrth »Wenn es halbwegs möglich ift, trachte ich vor Mitternacht zu Bett zu gehen. Das gilt als vor-« trefflicheg Schönheitsinittel.« » Fel. Peppreh: »Sie sollten diese Ne gel noch ein bischen strenger einhalten.«« Verstehst-. »Was meinst Du zu der Wir-Of serte von Krätzett Man könnte ja em mal wobst-ein« »Ach traut nicht techtt ver Kerl hat so e ne fufeltge Schriftt«