Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 03, 1904, Zweiter Theil, Image 10
—-·—-·-..-.J-:- » Von der Erde zum Mond z! W J-. k·zk- -W-’ — USE-« W-»-A«.-r-» W M v (1- Formel-» W die Saaluhr die achte Stunde mldete, erhob sich Barbicane plößlich.. spie von einer Feder bewegt: allgemei nes S weigen trat ein« und begeistert - ließ der Redner folgendermaßen vernehmen: H ·Tapsere Genossen! Schon seit lan- ; see Zeit hat ein unfruchtbarer Friedes uns Mitglieder des Gun-Klubs leiders sur Unthätigteit verurtheilt. Nach Ver- ? las-L einiger ereignißreicher Jahrel mu ten wir unsere Arbeiten aufgeben! nnd aus der Bahn des. Fortschrittes illstehen. Laut wage ich es zu ver-( iinden, jeder Krieg. der uns die Was sen in die Hand drückt, würde uns willkommen sein. Aber der Krieg ist unter den bestehenden Verhältnissen nndenkbar. Machen wir uns daher zchliissig und suchen wir. wo sich un erer Thätigleit ein neues Feld eröff net. Seit etlichen Monaten, meine derren,« sprach Barbicane weiter. habe ich mich gefragt. ob wir aus un Lrem Gebiete nicht einen großartigen. Z neunzehnten Jahrhunderts wür digen Versuch wagen tönntern und ob die Fortschritte der Ballistit dessen Ge lingen derbürgten Jch habe gesucht, gearbeitet, gerechnet, und das Ergeb niß meiner Studien ist die Ueberzeu sung daß uns ein Unternehmen glücken muß, weiches sonst allerwärts Unaussührbar erscheint. Dieser sorg atn ausgearbeitete Plan ist der Gegen nd meiner Mittheilung; er ist Jhrer und des Gan-Muts würdig und ge eignet, überall Aussehen zu erregen." »Viel Aussehen2« srug ein erregter Irtillerist «Sehr viel Aussehen, im wahrsten Sinne des Wortes!« antwortete Bar bieane. »Jeder von Ihnen, Ltapsere Genos sen, hat den Mond gesehen over kor nigstenö von ihm sprechen hören. Staunen Sie nicht, daß ich Sie von dem Gestirn der Nacht unterhalte. Es ist uns vielleicht vorbehalten, die Ko lumdusse dieser unbekannten Welt zu werden« » urra der Mond!« rief der Gun Kln wie aus einem Munde· »Man hat den Mond vielfach be pda t,« fuhr Barbicane fort. »Sei-re Mo e, seine Dichtigkeit, sein Gewicht, seine Beschaffenheit, seine Bewegun en, seine Entfernung, seine Rolle im onnenshstem sind genau festgestellt. Kurz, man weiß vorn Mond alles, was Mathematik, Astronomie, Gepla gie nnd Optik uns zu wissen gestatten; aber eine direkte Verbindung mit ihm ist noch nicht hergestellt worden« Diese Worte riefen eine heftige Be ung des Interesses und der Ueber ra chung hervor. «Gestatten Sie mir,« ergriff er wie der das Wort, »mit wenigen Sätzen daran zu erinnern, wie einige hitztöpse npteten, aus ihren erträumten Reisen die Geheimnisse unseres Satel liten erforscht zu haben. Jm frei-zehn ten Jaghundert rühmte sich ein ge wisser avid abricius, mit eigenen Augen Mond wohner gesehen zu haben. Der Franzose Jean Baudoin veröffentlichte im Jahre 1649 »Des spanischen Abenteurers Dominique Gonzales Reise nach dem Mond«. Zu gleicher Zeit liesz Cyrano de Bergerar ein-Buch über diese berühmte Fahrt - .— h«-s t- ds«--I--ZJI das-I »f clsuycuuth su- m 0 --------- , ...... olg hatte. Später schrieb ein anderer ranzose, Namens Fontenelle, ein uch über die »Pielheit der Welten«, in auptwerk jener Zeit; aber der Fortschritt der Wissenschaft drängt I elbst Hauptwerke beiseite! Nach dem Bericht eines ameritanischenWerkchens witrde Sir John Herschell um 1835 behufs astronomischer Studien nach dem Kap der guten Hoffnung geschickt, und hatte mit Hilfe eines wesentlich verbesserten Telestopg die Entfernung des Mondes auf achtzig Yards zurück Ifühkt Deuttich hätte er vie Höhlen merkt, in denen Flußpferde hausten, die grünen Berge mit goldenen Gi pse-In, die Schafe mit elfenbeinernen höruerrn die weißen Rehe, und Ein wohner mit häutigen Flügeln, wie die der ledermiiufe. Diese Broschüre, M k eines Ameriianers, Namens M, hatte großen Erfolg, wurde aber Ists als Mystifitation erkannt, und Hß skssn sen waren die ersten, die da- ! Akt la ten- Zuin Schluß dieses ge- s chichtlichen Abrissez will ich erwähnen, ein gewisser gänz Pfaal von Rot- ’ ei m llon, der mit einer - » thK gas n siebenunddreißig Rai gerin erern Gewicht als Wasser - M, gefii i war, noch munzehntägt .· Fahrt den Mond erreichte. Diese f e war wie die vorangehenden Ver E ach erträumt; aber sie war - , Mk eines beliebten amerikani Use Wer-, eines seltsamen, tiefsin Lss Geistes. Jch meine Poe.« ra, Edgar Poet« schrie die von i- pee Wißt-mie- amti kl- uge-Ilsens. « ,— n.« HIRSCH-g fort.; Hon- ) Ist ijcndh doch will ichs -, II AMICI-HI « ,."s-Tei«c - , s- ists Gelehrten in die Steppen Sihiriens zu senden· Aus den weiten Ebenen sollte man geometrische Figuren dar stellen vermittels leuchtender Refletto ren. unter anderen die bekannte igur zum pothagoveischen Lehrsan des intelligente Wesen, meinte der Geo meter. mu die wissenschaftliche Be deutung die er Figur kennen. Gibt es Selenitem so antworten sie mit einer ähnlichen Figur, und ganz leicht führt die einmal hergestellte Verbindung zu einem Alphabet, das eine Unterhal tung mit den Mondbewohnern ermög licht. Dies die Ansicht des deutschen Geometersz aber sein Plan tam nicht zur Ausführung und dem praktischen Geiste Ameritss ist es vorbehalten. mit der Sternenwelt in Beziehung zu tre ten- Das Mittel zu diesem Ziel ist einfach, leicht, sicher, unfehlbar; es ist der Gegenstand meines Vorschlages.« Ein tobender Beifallssturm beglei tete diese Worte, und unter den An wesenden war keiner, den die Rede des Präsidenten nicht begeistert, hingeris sen, iibetroiiltigt hätte. »Ruhe! Nahet« rief man von allen Seiten. Als die Bewegung sich gelegt hatte, fuhr Barbicane eindringlich in seiner Rede sott: »Sie wissen, welche Fortschritte seit einigen Jahren die Ballistit gemacht hat, und welchen Grad der Vollendung bei einer Fortsehung des Krieges die Feuerwassen erreicht hätten. Ebenso wissen Sie, daß im allgemeinen die Yiderstandstråst»der Kanonen »und lllc Unsccyllllllgsssqlglcll VII Publipr unbegrenzt sind. Nun gut! Von die sem Satz aus habe ich mich gefragt, ob es möglich sei, mit Hilfe eines genü genden Apparates bei genauester Be rechnung der Widerstandsbedingungen eine Kugel aus den Mond zu senden.« Bei diesen Worten ertönte ein stau nendes, einstimmiges ,Oh!«; sodann trat ähnlich wie vor dem Ausbruch eines Gewitters tiefe Stille ein. Und in der That erdröhnte ein Donner, nämlich ein Donner des Beifalls jubels, der den Sitzungssaal erzittern ließ. Der Präsident wollte sprechen, er konnte aber nicht« Erst nach zehn Minuten gelang es ihm, sich Gehör zu verschaffen. «Lassen Sie mich vollenden,« sagte er gelassen. T,Jch habe die Frage nach allen Seiten geprüft, bin ihr entschlos sen näher getreten, und so haben meine Berechnungen ergeben, daß jedes mit einer Ansangsgeschwindigteit von zwölftausend ards nach dem Mond eschleuderte rojettil sein Ziel un Fehlbar ,erreichen muß. cis-gereicht mir zurEhre, Ihnen. tapfere Genossen, die Ausführung dieses kleinen Ber suchs vorzuschlagen.« Dritte-Z Kapitel. Die Wirkung der Mitthei l u n g. Es ist unmö lich, die durch des Prä sidenten letzte Horte erzeugte Wirkung zu schildern. Die Unordnung, der Lärm waren unbeschreiblich. Barbicane blieb gelassen inmitten der begeisterten Menge; er wollte viel leicht noch einige Worte sprechen, denn seine Gebärden geboten Stillschweigen, und lauttönend schlug die Glocke an. Man hörte nicht darauf. Bald danach mit-h- sss hon- SII not-III Im Triumle erhoben, und gelangte aus den Händen seiner Getreuen in die Arme einer nicht minder erregten Menge. An dem Triumphzug des Präsiden ten schloß sich im Laufe des Abends ein wahrer Fackelzug an. Jren, Deutsche, Franzosen, Schatten, all’ jene verschiedenen Elemente, ans de nen sich Maryland’s Bevölkerung zu sammensehh schrieen in ihrer Mutter sprache, und die Vivats, Hurras und Bravi verschmolzen zu einem einzigen unkenntlichen Geräusch. Beim Klang der zwölften Stunde ließ die Begeisterung noch nicht nach; gleichmäßig hatte sie alle Volksschich ten erfaßt: die Behörden, Gelehrten, Kaufleute, Fabrilanren, Gescheite ebenso wie Leichtgläubige, alle fühlten sich tief irn herz ergriffen. Die Ober stadt, die Unterstadt, die Kais an den Fluihen des Patapsco, die in den Bas fms lagernden Schiffe, wimmelten von einer Vvltimenge, die der Jubel, Gin und Whisly berauscht hatte. Ein se dr sprach, stritt, zanlte, bewies, schrie Beifall, vorn Gentleman an, der auf dern Kanadee des Kneivzimmers sei nen »Sheuv-cvbler« fchliirfie,«di5 zu dem «Waternran« der in einer Spe lnale von Fells-Point sich am Rachen pu tat-te ndes ließ gegen zwei Uhr die Be wegung nach. Endlich machte sich der Präsident Bardicane. erschöpft, er mattet. Gräben auf den heimweg Mem darf jedoch nicht glauben, daß mer saltiswre an diesem derbe-Urbi Fen the-d m der Bewegung etfast Arbe- Dse stoßen Stidre der Linie-In III-ei nnd M Wildnis-en und ga- w, m Irr-e Fee Max-· O ift au- vethkmgteu sich ca dem Saum-IX Die dreißigtausend Correspondenten des GunsCluvs nämlich tanntrn den Brief des Präsidenten und erwarteten mit Ungeduld eine Nachricht iider die Mittheilung vorn 5. Oktober, und so, wie die Worte des Redners Mund entslohen, durcheilten sie noch densel ben Abend auf telegraphischem Wege die Bereinigten Staaten mit einer Schnelligkeit von 248,447 Meilen in der Seliendr. Tags darauf bemäch tigten sich fünfzehnhundert Blätter der verschiedensten Gattung dieser Frage und prüften sie vom physikalischen, Ine teorologischen· ökonomischen und mo ralischen Standpunkte aus, sowie nach ihrer politischen und lusturellen Seite« hin. ’ Bei der Erörterung des Projekts· zweifelte tein Blatt an seiner Aus führung; Gutachten, Broschüren und .Magazine". von gelehrten« religiösen oder literarischen Gesellschaften her ausgegeben, hoben alle Bortheile her vor, und die in allen grdszrren Städ ten bestehenden geographischen und na turwissenschaftlichen Vereine beglück wiinschten in unzählbaren Briefen den Gan-Glich und boten ihm ohne weite- ’ res Geld und andere Unterstützungen an. » Einige Tage nach der bekannten» Siyung des Gun-Clubs liindigte der I Direktor einer englischen Truppe in» Baltimore die Vorstellung von »Viel Lärm um nichts« an. Da man aber in der Stadt darin eine beleidigendel Anspielung auf das Projekt des Prä sidenten Barbicane erblickte, so stiirmte man den Saal, zerschlug die Bänte und zwang den armen Direktor, die Anzeige zu ändern. Dieser. ein Schlautopf, fügte sich dem öffentlichen Willen und ersedte das anstößige Schauspiel durch -«Wie.es Euch ge sällt,» womit er wochenlang grojars tige Einnahmen erzielte. Wertes Kapitel. Die Antwort der Stern warte zu Cambridgr. Trotz alles ihm gefpendeten Beifalls verlor Barbicane keinen Augenblick Vor allem versammelte er die Mit glieder in den Arbeitszimmern des Clubs, wo man nach langen Erörte rungen beschloß, Astronomen, wegen des aftromnomifchen Theils der Auf gabe zu befragen; tenne man deren Gutachten, so würde man den mecha nifchen Theil berathen und nichts au ßer acht lassen, was zum Gelingen des großen Unternehmens beitragen könnte. Ein auf alle Einzelheiten eingehen der Bericht wurde aufgefetzt und an die Sternwarte zu Cambridge in Massachusetts gesendet. Diese erste niUverfitiitöftadt der Union ift befoni ders wegen ihrer astronomian Jn ftitute berühmt. hier wirken Gelehrte von hohem Verdienst; hier befindet sich ein beriihmtes Fernrohr, mit dem Band den Andromedanebel auflöste, und Clarte den Trabanten des Sirii us entdeckte. Diese berühmte Anstalt rechtfertigte das Vertrauen des Gun Clubs in jeder Weise Zwei Tage spater gelangte die fehn lich erwartete Antwort in die Hände des Präsidenten Barbicane. Sie lau tete folgendermaßen: Der Direktor der Sternwarte zu Cambridge an den Präsidenten des Gun-Clubs zu Zaltimorr. Cambridge, den 7.0ctober. Nach Empfang Jhres im Namen Tdes GutuClubi zu Baltimore an die J Sternwarte zu Cambridge gerichteten, Tgeehrten Schreibens vom S. ds. ift das Collegium sofort zusammenge treten und antwortet wie folgt: Die vorgelegten Fragen lauten: 1. th ej möglich ein Projettil auf » »den Mond zu sendent 2. Wie groß ist die genaue Entfer nung zwischen der Erde und ihrem « Trabanten? B. Wesche Zeitdauer beansprucht :-er Flug eines Projeltils mit genügender :Anfangsgeschtoindigleit, und in wel chem Augenblick muß es abgelaisen werden, damit es den Mond in einem bestimmten Punlt erreicti 4. Jn welchem Augenblick ist die » Stellung des Mondes zur Beschieszung mit einem Projettil am bortbeilhaf testeni ; 5. Nach welchem Punkt des him smelö muß die zum Abtchießen des YProjeltilö bestimmte Kanone gerichtet ; werdens i s. Welche Stellung nimmt der ’Mond am himmel im Moment des Feuernj eint Zur ersten Frage. —- Geriß ist es möglich, ans den Mond ein Projektil zu senden, wenn man diesem eine An sangsgeschtoindigteit von zwölftassend Yards in der Selunde giebt. Zur zweiten Frage. -— Der Mond beschreibt um die Erde nicht einen Kreis, sondern eine Ellipie. in deren einem Brennpnnlt unser Planet steht. Daher isi der Mond bald mehr, bald weniger weit von der Erde entfernt, oder astronomisch, er befindet sich bald in Odrisl-, bald in Erdsernr. Ter Unterschied zwischen der größten nnd geringsten Entfernung til derart be trächtlich, daß man ihn nicht übersehen dars. Ver Mond ist nämlich in seiner Erdseene 247552 Meile-, nnd in sei ner Erd-ishr rntr ASSI Meilen ent fernt, M M Unterschied den Is M W IJUI « Wirt des Ian , --i. zen Weges ergiebt. Es ist daher die kleinste Entfernung zur Grundlage weiterer Rechnunan zu machen Zur dritten Frage. —- Wenn die Kugel unausgesth die Anfangsgei schwindiateit von stoölftausend Yards in der Sekunde deidehiilt, so erreicht sie nach annähernd neun Stunden ihr Ziel. Da aber diese Anfangsgeschtrim digteit beständig til-nimmt so ergiebt die Berechnung, daß das Projektil 300,000 Sekunden oder 83 Stunden 20 Minuten braucht, bis es die Stelle erreicht, too die Anziehunqsicaft der Erde und die des Mondes einander gleich sind, und von da an wird es in 50,000 Selunden oder 13 Stun-. den 53 Minuten 20 Sekunden ans dem Mond eintreffen. Es ist also 97 Stun den 13 Minuten 20 Sekunden zu vor abzulassen, ehe es aus dem Mond ankommen soll. Zur vierten Frage. —- Nach dem, tvas bereits gesagt wurde, ist die Pe riode der Erdnähe des Mondes zu wählen, und zwar der Augenblick, wo er im Zenith steht, wodurch der Weg noch um die Länge eines Erdhalbnieis: sers verkürzt wird, oder um 3919 Meilen. Aus diese Weise beläuft sich die Entfernung aus genau 218,976 Meilen· Ader trohdem der Mond mo natlich in die Erdniihe kommt, steht er doch nicht immer zugleich im Ze nith. Diese beiden Bedingungen er füllt er nur in langen Zwischen-äu men. Zufällig wird dies am 4. De cember nächsten Jahres der Fall sein: um Mitternacht erreicht er seine Erd nähe und steht in demselben Augen blick im Zenith. Zur fünften Frage. — Nach den vorangegangenen Bemerkungen ist die Kanone nach dem Zenith des Stand orts zu richten, so daß die Schuß linie senkrecht auf der Horizontrldene steht. Dadurch entzieht sich das Ge schoß mit rasender Eile der Einsie hungstraft der Erde. Damit aber der Mond den Zenith des Standorts er QDZJIO Its-. hsstss h-' su- ;- h-- dass der Dellination dieses Gestirnd be-. dingten Breiten liegen, oder zwischen dem 28. Grad nördliche: und dem 28. Grad südlicher Breite. Zur sechsten Frage. —- Sorvett das Projektil in den Weltenraum hinaus eilt, muß der Mond, der täglich 13 Grad 10 Minuten 35 Sekunden zu rücklegt, vom Zenith viermal so weit entfernt sein, also 52 Grad 42 Mi nuten 5 Selunden; denn diese Strecke entspricht der Bahn, die er während des Flugs der Kugel zu durchmessen i Kurz zusammengesaszi: 1. die Ka none muß zwischen dem 28. Grad nördlicher und südlicher Breite auf gestellt werden; 2. sie muß nach dem Zenith des Stand-Iris gerichtet sein; 3. das Projeltil muß eine Anfangs geschwindigleit von zwölstausenii Yardö in der Selunde bobenz 4. es muß am l. December nächsten Jahres 10 Uhr 46 Minuten 40 Selunden ob geseuert werden; ö. vier Tage später, am st. December, genau um Mitter nacht, erreicht es den Mond in dem Augnblich wo er im Zenitb siebt ie Mitglieder des Gan-Clan müssen unverweilt die zu einem sol chen Vorhaben erforderlichen Arbeiten beginnen um zur rechten Zeit geriistet zu sein; denn nach diesem 4. December erfüllt der Mond die Bedingungen der Erdnähe und des Zeniths erst wieder in 18 Jahren und 11 Tagen. Fiir theontischsosironomtsche Fro gen stellt sich das Collegium der Sternwarte zu Combridge völlig zur Verfügung und vereinigt gegenwärtig eine Glückwiinsche mit denen von ganz Ymii s p- C u. m u trag s o giumt: J.-M. Belsost, Direktor der Sternwarte zu Com · bridge. ! Fünftes Kapitel. DerNomandesMondes. Ein mit grenzenloer Sehkraft be abter Beobachter, in jenes unbekannte ntrum gestellt, um welches sich das Weltall dreht, würde in der chaotischen Weltperiode im Raum Mhriaden Atome erblickt haben. Allmählich trat im Laus der Jahrhunderte eine Aendei rung ein. Ein Geseh der Anziehung gab sie kund, dem die unsteten Atome Mrchtem diese Atome verbanden sieh isch mit verwandten Stossen zu Moletülen und bildeten jene Nebel massen. die iiher des himmets Tiefen verstteut sind. Bei genauer Betracläteung bstte der Beobachter an den an rn Molelttlen der Masse den gteirhen Vorgang wie am Central e irn bemerkt. Sie ver dichteten si urch siet’ zunehmende rotirende Bewegung un kreisten als unzählige Sterne um ihren Mittel punkt. Der Nebel, deren man jeht an sünstausend zählt, waren entstan n. Einer dieser zahlreichen Nebel, der den Namen Milchstraße sührt, umfaßt achtze n Millionen Sterne, von denen der er Mittelpunkt eines Sonnen hstems ist« Hätte nun der Beobachter unter die ser ungeheuren Schar von Sternen ei nen der bescheidensten und unscheinbar ft , der den stolzen Namen Sonne it rt, einen Stern vierzehnter Größe, anders scha ins Auge gefaßt, so hätten sah var einen Blicken n und nach alle Erscheinungen abgespie t, die bei der Bildung des Weltalls zu sehen Ums Er hätte erkannt, da diese Fussk mige, aus beweglichen oletii be soc kehrt-de Sonne durch die Dahin-.- tun hie Achse ihre Veto thun-is vollendete. Nach den Geseyen der echanil ke chleunigte sich diese Beioegun mit der bnahine des Umsango. un es ge schaze daß die Centrifugaltraft iiber die ntrifugallroft siegte. die die Mo letiile nach dem Mittelpunkt reißt. Eine sorgfältige Beobachtung der Planeten wieder hätte ergeben. daß diese Vorgänge wie beisder Sonne ein treten. Es hildeten sich ein oder meh rere losmische iRnge, aus denen unter åeordnete Gestirn. die Satelliten oder radanten entstanden Von jenen Vasallen, die sich nach dem Gravitationtgesetz in Ellipsen uin die Sonne bewegen, besitzen einige ihre Trabanten. Uranus hat acht, Saturn acht, Neptun vielleicht drei, die Erde einen. Dieser leyte, der im Sonnen hstem eine recht tleine Rolle spielt, heißt Mond, und eben ihn wollten küh nen Geistes die Ameritaner erobern. Das Gestirn der Nacht hat wegen seiner verhältnißniäßigen Nähe und des wich wechselnden Schausple sei ner Phasen zuerst neben der Sonne die Aufmerksamkeit der Erdbeirvhner angezogen. Die Sonne ermüdet den Blick und ztvin t den, der sie anschaut, das Auge zu chliesien. Die blonde Phöde daaegen ist menschlicher; sie lösit sich gern in ihr reizendes Aiitlih schauen. Sie ist dem Auge angenehm, nicht anspruchsvolt, aber erlaubt sich doch zuweilen, ihren Bruder, den strahlenden Apollo, zu verfinstern, ohne je von ihm verfinstert zu werden« Obgleich die Alten Charakter und Gemüth, kurz, die moralischen Eigen: schaffen des Mondes in mnthologischen Bildern zusammenfaßten, so wußten doch ihre meisten Gelehrten nichts von der Selenographir. Doch entdeckten einige Astronomen vergangener Jahrhunderte Einzelhei ten, die die heutige Wissenschaft bestä tigt· So meinte Thales von Milet, 460 v. Chr. Geb» dasi der Mond von der Sonne beleuchtet würde. Aristarch von Savios gab eine richtige Ermi rung seiner Phasen, während Kleo menes sein Licht als Abglanz bezeich nete. Ein Chaldöer entdeckte die Gleichheit der Dauer von Notation und Revolution und erklärte uns dadurch, warum der Mond uns stets dieselbe Seite zudreht. Endlich erkannte Hip parch einige Störungen in der Bahn unseres Trabanten. Jn der Tolgezeit zogen jüngere Astronomen ortheil aus diesen Be obachtungen. Ptolemäus im zweiten und der Araber Abul Wefa im zehnten Jahrhundert erweiterten die Bemer ungen hipvarchs über die Störungen, denen der Mond durch den Einfluß der Sonne unterliegt. Kopernitus im fünfzehnten und Ty- i cho de Brahe im sechzehnten Jahrhun- ; dert erforschten das Sonnensnstem und » die Stellung, die der Mond im Weltall i einnimmt. Damals war seine Bahn ziemlich ge- » i nau bestimmt, aber oon feiner physika- 4 ilischen Beschaffenheit wußte man fast ’ nichts. Da war es zuerst Galilei, der Zwisse Lichterscheinungen durch das orhandensein von Gebirgen ertliirte, deren mittlere höhe er auf 4500 Klas ter schähtr. Dadurch wurde der Mond immeri auer bekannt. Jede Beobachtung einer von Kratern durchlöcherten Oberfläche bestätigt seine wesentlich vullanis Beschaffenheit, und man » erkannte araus, daß die Mondbewoh- i nee. um leben zu können, völlig ver- ’ schieden von den Erdbewohnern und war auf ganz besondere Art beschaf fen sein m ’fse. Dank den neuen Methode? und vor gietglichen Instrumenten ist ein Punkt s Mondes unerforscht geblieben, und während fein Durchmesser 2150 Mei len beträgt, gleicht seine Oberfläche dem dreizehnten Theil der Sei-ober fläche und fein Volumen dem neunund l vierzigsten Theil des Erdvolnmesx keines seiner Geheimnisse konnte dem Auge der Astronomen noch viel weiter erst Ists-n So bemerkten sie, daß an wissen Stellen der Vollmondcheibe ich helle sLinien zeigten und bei Mondwechsel idunlle. Sie waren höchst eifrig be » müht, sich über die Natur dieser Linien enaue Rechenschaft zu ben. Die « sironomen nannten sie uien, konn ten aber auch nicht mehr thun, als sie benennen. Die Frage, ob die e Nuten aus etrocknete Flußbetten s oder ins-« vermochten ne nicht befriedigend i zu lösen. Daher bofsien die Amerika sner noch. dieses geolo ische Problem ;friiher oder später au zulliirem Sie fbegniigten sich, jene Reihe der von »Gruii u sen entdeckten Mondwiille gleichmääg zu beobachten, die dieser spelelfrie iinchere Professor sozusagen i als ein von den Mondingenienren auf igetvotfenes System von Befestigungss I Ioerlen ansah. i Das war der Stand der Kenntnisse, » die man vom Erdtrabanten besaß, und die der GunsClub nach den Gesichts punkten der Kosmograpbie, der Geolos gie, der Politit und der Moral zu er weitern trachtete. — Sechsies Kapitel. iWas man in den Ver-. Staa ienroislen mirs-Jud was man n tmebr glauben darf Barbier-net Borschlaa erzielte, daß alle auf den Mond beMlichen astro nomischen That achen eder auf die Tagesordnung amen. Eifriz widmete sich jeder deren Studium. I schien, als zeige sich der Mond um er mal am horizont, nnd als tte ach » Rimand m Himmel gesehen cr« Wurde Mode. M W e Selennomanie , Die wissenschaftlichen Rennen desf hantseiten die das Unternehmen des Gan-Stute tertihrenden Fragen ein-k gelyenderz sie veröffentlichen oen BetefH ider Cnmbrädqer Sternwarte, den j lerniutekteu und knahqnerpe innigem-. Bisher wußten viele Leute nicht, tote f man die Entfernung zwilchen dein« x Mond und der Erde berechnen konnte-« E Man belehrte sie lei dieser Gelegenheit· daß man die Entfernung durch eine Messung der Mondparallachfe fest -ftel’ie. Wer sich iiber das Wort Pa ! rnliachfe wunderte, erfuhr-, daß dies der ! Winkel sei, dessen Schenkel den Mond fmit den leiden Enden des Erdbalbi f messers verbinden. Zweifelte man an ! der Sicherheit dieser Methode. so wur fde sofort bewiesen, nicht nur, daß die Huittlere Entfernung 234,347 Meilen betrun, sondern auch, daß die Astrono men sich höchstens um 70 Meilen irr-« ten. ! Die Rotationsbeweguna erzeugt auf Jdem Monde Tag nnd Nacht: allein während des Montznonats giebt es ; nur einen Taq und nur eine Nacht, die « 35412 Stunden andauern. Jedoch zum «(«i-’liicl wird die der Erde zuaelebrte Mondhälfte von derselben mit einer Heiligkeit beleuchtet, die vierzehnntal ftärler als die des Mondes ist. Die andere, stets unsichtbar-e Mond bälfte hat 354 Stunden nblolnteNachh die nur durch den fahlen Sternenlchims tner gemildert wird Einige lefähiate, alser etwas dart « närliae Sibbfe begriffen anfangs nicht. - daß der Mond, wenn er während feiner Revolution der Erde ftets dieselbe Hälfte zeigte, in demselben Zeitraum eine Dredung um sich selbst machte. ; Diesen fagte man: »Gebrn Sie in Ih ; ren SpeifefcaL und wandern Sie der . ari um den Tisch herum, daß Sie stets deffen Mittelpunkt anbliclen. Nach Beendiaung Jhres Rundgangs haben Sie sich um sich selbst gedreht, da Dr Auge niach und nach alle Punlte s Saal-Z durchlaufen hat. Also aut! Der Saal ist der Himmel, der Tisch die Erde, und Sie elbst sind der Mond!« Und eniziickend von diesem Vergleich S gingen sie von dannen. Als nun selbst die Jgnoranten von der Notation des Mondes soviel wuß ten, wie der Direltor der Cambridger Sternwarte, liimmerten sie sich auch um seine Revolution um die Erde, und zwanzig wissenschaftliche Nevuen mach ten sich sogleich an die Belehrung. Sie legten dar, man könne das Firmament niit seiner Unmasse von Sternen als ein großes Zisferblatt betrachten. an welchem der Mond aus seiner Bahn allen Erdenbewohnern die wahre Zeit meldete; in der Art seiner Bewegung cien die verschiedener- Phasen des Nachtgestirns begründet: es sei Boll mond, wenn er in Opposition zur Sonne stehe; d. h. wenn die drei Ge stirne, die Erde in der Mitte, sich aus einer geraden Linie befinde: zuletzt, der Mond stehe im ersten oder letzten Vier tel, wenn er mit Sonne und Erde einen rechten Winkel bilde, in dessen Scheitel er sich befinde. . lFortseszung folgt). Deutsches saure-arbeiten Jn der bekannten englischen Mo natsschrist »The Fortnightlh Review« wird in einem Artilel, der die Julun t Deutschlands behandelt. über euts Bauern und deutsches Bauernthum Folgendes gesagt: Deut chland ist wohl das ein ige Land, in ssen land wirthschastli r Bevölkerung der Be griss »Bauernstolz« noch etwas zu be deuten hat. Jn England lann man si heute kaum noch vorstellen, was ,. auernstolz« eigentlich it. Dagegen löst das deutsche Wort » aner« eine Reihe von eindrucksvollen Vorstellun gen aus. Jm Gegensahe zu dem stan ziisischen Bauer hat sich der deutsche Bauer viel von der Poesie der·sriihe ren Zeit bewahrt. Er hängt zähe an tausend eigenartigen Gewohnheiten, auch an seiner malerischen Kleidung, und besitzt immerL nat-gean gesunde pyuruuslrm le usw pur-Hase ums-»Im den, das in der deutschen Literatur so sehr zum Ausdruck gelangt ist. Jn ihrn rieselt der Quell der Er ählungen, Sagen und Märchen, auch heute noch, unaufhörlich fort. Er kann sie nicht vergessen, wenn auch die Prosa des gestaltet-s kaum dazu angethan ist« er heute Volkssagen kennen lernen will, darf nicht nach Frankreich sehen. ier wird er auch auf dem ande aunr eine einzi entdecken können. Anders ist es ins ut chland. Nament lich die wildrornanti chen Theile des harzei und Schwarzwaldei bieten dem Forscher eine wahre Fundgrube an Sa n und Märchen. Leider — so fuhr der Verfasser fort —ge tder deutsche Bauernstand dant dem ort schreiten der Industrie immer rnehr zurück. Und doch tft die Erhaltung einer breiten bäuerlichen Bevölkerung gerade fiir eine kontinentale Groß macht eine unbedin te Nothtvendigkeit, denn vorn Lande sfamnren die geauns den und kräftigen Rekrutem au die sich die Nation irn Kriege Busen mux »Der Bauernstand te physts Grundlage des nationalen Wohler gehens.« Die kleinsten Kinder und die gess ten Forscher stellen oft ähnliche Iro gen. : o o i - Die siegterun von Seel-ten llt den Mord-Poles abtragen Hain totrd die blut Stelle Seel-ten chwindem a nicht die blutbe Iienutation Serdtens und keines Imm ww