! , i L W. ci M ein wundersame Leben ( eines Made Duft, Use Gnade flink ich schweien Wo durch vie weiche Lun. Sie breitet aus die milden hände reicher S en niederträuft DaLicht und iede sonder Ende Sich cufdas Daier frei Menschen« u . Des Himmels Schuh wird ausgestreu lieh Das rs faßt all’ die Fülle nicht; Ei w rd das Seligfte verschwendet Duft Liebe, Wärme, riledern Ficht! ix Da n — Wenn der Wind aus dieser Richtung kommt. Frei nach dem Englischen von Jo hannes Bernhard ,,Jch tiinimere mich nicht um dag, was du mir sagst. Jch habe mir eine neue Toilette angeschafft, und deshalb gehe ich.« Du ironeft mir also?« Sie warf den Kopf trotzig hinten iiber und schob die rothen Lilpen vor. Sein Antliß wurde finsteret. Eg war idr erster Streit. »Nun aut, dann wirft du ohne mich geben« Er wandte sich ungeduldig von der tleinen Frau ab und trat an das Fen ster. Hätte er sie betrachtet, so wiirde er gefunden haben, daß ein Schatten von Trauer ihr hübsche-» feines Ant liy verdiintelte »Es wird ein sehr schönes Fest, « be gann sie plötzlich, »und nach delnTanxe ein auggesuchtes Souper . . « »Ich wünsche das Ballfeft dorthin, wo der Pfeffer wächst!« Aver, ais wolle er seine verlorene Wiirde wieder gewinnen fuhr er fort: »Ja-h habe dir meine Antwort qeaeben, «.tlora.« »Und ich dir die meine· 'cnuwortete sie mit einem Versuch, entschlossen aus zusehen. l» ins-bi- bsftin sein-n schwirrt-In Schnurrbart. Sein Jnneres torbte vor Wutb. »Wir wärenallo einig.« Er schellte. «Janas!« sagte er zu dem Diener. uBarte meine Neifetasche.« Sie triillerte eine lustige Melodie vor sich bin und that, als ordne sie ei nige Rosen in einer Vase. »Willst du verreisen?« fragte sie gleichgiltig. Ein auter Einfall tam ihr: »Wir-hin soll ich deine Briese sen den?« »Damit brauchst du dich nicht zu be iasten. Jch werde Jenas meine Adresse Lebens fiigie er hinzu und verließ das Zimmer. Sie f te sieb ins Saphir »Das war nicht brib ch von ilsm.« sprachsie zu sich selbst- « u reifen und mich mitten in der Sai on allein zu lassen« Sie wa ren a erft sechs Wachen verheirathet! "«brenddesfen saß er in seinem Zimmer und las die Zeitung. Er durchlief die lange Lifte der vornehm sten Badeorte und blieb bei Lyttleton Sand-I stehen. das durch feinen Fisch reichtbunr und feine ersitlasfiqen Gast höfe berühmt ist. Er beschloß. dort hinzugehen Der Zua fuhr fiinf llyr dreißig Minuten. Er hatte also noch eine halbe Stunde . . . . «Senden Sie die Briese nach Lyttlei lon Sands, Esplanaden Hotel, Jo: nas!« »so Befehl. gnädiger Herr. Glück liche Reife!" sagte der nlte Diener, nnd der Wanzen fuhr davon. If O O Es war ein sehr reaneriicherTag am Meere. Der Regen itrömte vom Him » mel herab, und ein talter Wind draon durch jede Fuge in den Fenstern und This-ten des Spielen --.- . pp Iitvilh Der allem unten-Zimmer nig, - drückte wie rasend auf den elektrischen Knopf, und ein Diener zeigte sich. »Sei-n Sie dort,« sagte Neoill ver zweifelt. während er aus den Ofen zeigte, ans dern dichter Rauch ins Zim mer drang. »Ja, leider, mein Herr." sagte der Diener entichuldigend, »so geht es aber immer trenn der Wind aus dieser tliichtun lotnmt.« Nevi betrat die Vorhalle «Sind Briefe siir mich gehnttnen «-.'« Ratte er an diesem Tage zum zehnten a e. · »Jatvohl, hier isi etner.«· Der Por tier überreichte ihm einen Pries, der. wie er wußte, eine Rechnnnq enthielt. Nevills Gesicht hatte sich einen Au penblicl aufgelliiri, aber ebenio schnell wurde es auch wieder länger. »Wir ist der Solon?'« srastte er är gerlich. »Ich bin gezwungen, dort Zu flucht zu suchen. Jtn Lesezimmer ist cs vor Rauch nicht auszuyalten." »Ach ja, mein Herr, das tft immer der Fall, wenn der Wind aus dieser Richiung. . . »Ti- weiß, ich weiss!" rief er in vol: let rztveiflung über diese Entschul digung. die er jeden Augenblick hören mußte. An der hoteltasel tonr leine einzige Gesellschaft eine alte griesgrämige Da nte, die ihren Mund nur öffnete, wenn sie etwas zu lritiftren hatte. Seine Gedonlen lehrten wiederholt ist seinem gemiitltlichen Speisezimmer, dem aus-: nterisatnen Jenas nnd vor Allem zu dein kleinen allerliehsien Geqeniibek do rin zurück, das ihin fo freundlich zu: Akte und so hiibfch zu plaudern VI te. »Ach sich int Solon nieder. Am Fenster sah die alte verdrießliche Dante stil eine-! ßf Sitielsirmnpf in der Hand. Der träte-l war aus den Bd « greises-seid — Staats Anzejger Und Yrrold J. P. Windalph, Herausgehen Graad Island, Nebr» 20. Mai 19()4. (-Zwecter"k«liccl) Jahrgang 24. No .-3-««. k den gefallen, Er hob ihn auf und reichte ihn ihr mit einer Berbeu ung. Sie beantwortete .ste mit einem eifen Ricken des Kopfes und murmelte: »Dante«. Er versuchte, eine Unterhaltung ein zuleiten »Seht re neris er Tag" Sie blickte von igrem trickstrumps aus und nahm die Brille oon der dün nen Adlernase. »Junger Herr, Sie dürfen nicht kla gen. Gott- giebt uns auch Sonnen schein, wenn er glaubt, daß die richtige Zeit da ist« Darauf pukte ne ihre Brille und setzte sie mit einem Ruck auf die Nase, wobei der Knäuel wieder zu Boden fiel. Dies-mal machte er sich nicht die» Mühe, ihn wieder aufzuheben, son dern verabschiedete sich mit einem küh len Gruße. Auf der Straße traf er teine Seele. Ein einsamer Strand wächter marschiert oor dem Zollhause auf und ab ,,Jst teine Aussicht aus besseres Wet ters" fragte Neoill. Der Wächter schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Der Ne aen wird den ganzen Tag anhalten, und ich würde mich gar nicht wundern, wenn er auch morgen fortdauerte. Se hen Sie, Herr, wenn der Wind aus dieser Richtung. . Jtevill war bereits verschwunden Es schien sich alles gegen Neoill ver schtooren zu haben. Der Regen wurde s heftiger und heftiger. Er begann, sich i nach seinem Heim zu sehnen und nahm ] sich vor, Nara mit einigen freundlichen ( Worten zu versöhnen. Jn Gedankens sah er schon ihre Freude bei seiner( Rücksicht I Betrachtete er alles in allem, so war er ja eigentlich etwas zu schroff ausge treten. Er hatte sich als richtiger Ty rann benommen. Sie waren doch erst sechs Monate verheirathet, und doch hatte er ihr den Ball abgeschlagen. aus den sie sich so unendlich gefreut hatte. Und ietzt war sie ohne ihn gegangen.( Das hatte sie gut gemacht — dachte er bei sich selbst mit jenem vollständigen Wechsel der Anschauungen, der bei hef tigen Naturen so ost eintritt. Er er hob sich und griss zur Reisetaschez denn er hatte seinen Entschluß gefaßt: er wollte schon mit dem nächsten Zuge fahren. Der Zeitung-junge ries draußen: »Extrablatt! Extrablatt!. .. Großes Brandungliiel in London . .. Dreis,ig Damen aus einem Balle verbrannt!« Inzwischen ries eine andere Stimi me: »Ertrablatt, Extrablatt. .· Feuer aus einein Londoner Balle. .. Dreißig Damen der vornehmen Welt umge-— kommen. . .« Er toar wie vom Schreck gelähmt. Plötzlich fuhr er auf und stürzte aus die Straße, unt ein Ertrablatt zu lau sen. Lillzl Da stand es mit seiten Let iern: »Brandungliick aus dem Balle der Frau Elise Baring...« Er stöhnte laut. Das war ja der Ball, ten sie besuchen wollte! Die Buchstaben tanz ten vor seinen Augen umher, er tonnte nicht weiter lesen. Nevill wnnlte die Trevven hinauf nnd sing an, wie von selbst seine Nei setasche zu packen. Darauf sah er im Siurssbuch nach. Entsetzlich: er war ge «,rvungen, bis zum folgenden Tage zu Ovartent Der Zug ging erst am näch sten Morgen um sieben Uhr. Und die Zeitangsiungen mit ihren heiseren Stimmen fuhren sort, die nnheimiiche Neuigteit auszuruskn Er begann aus dem langen Gang aus- nnd abzugeben. Das Gongzei chen zum Essen ertönte; er hörte es aber nicht. Er ging immer hin und het. . Eine Tbür wurde geöffnet, und er hörte eine Frau lachen -- ein schönes sonnentlares Lachen. das ihn an Nora erinnerte. Weshalb tvar er nicht mit ihr aus den Ball gegangen? Viell:icht hätte et sie retten können. . . Er zog sich schnell zurück, als ein Dienstmädchen aus dem Zimmer trat. »Bleib: nicht zu lange sort, Vikto rine«« sagte eine Stimme aus dem Jn nern des Zimmers. Aus einem Sopha im Halbduntet lag eine Dame in einem schmiegsarnen Abendkleide, das so reich mit Spitzen und Stickereien besetzt war, daß man ihren tieinen blondloaigen Kops kaum sehen konnte. Er stand bereits aus der Schwelle. ..Sie scheinen sich zu irren, mein herr. Dies ist ein Privatzimmer.« »Nota. Norat«, ries er aus und wars sich vor ihr aus vie Kniee. .Du verbitt-Pia mein steil-I sagte sie mit einein schwachen Versuch ernst zu scheinen. Dann brach sie in ein munteres Lachen aus. Es klang wun rervoll, entzückend, bezaubernv. - »Du hast dich also voch nach mir ge ;srt)nt,« sagte sie triumphirenv, wäh lrrnv sie vie Arme um seinen hals « schlang und sliisterte: »Ich ging nicht aus den Ball, son dern kam hierher, um dich zu überra schen!" Sie richtete sich aus; ihre Augen leuchteten vor Freude. Noch hatte sie nichts von dem Unglück gehört, vem sie entgangen war. »Ach, möchte der Regen doch nach lassen,« stöhnte sie· »Erst fragte ich den Kellner, dann den Portier und schließlich den Wirth, und alle antwor teten sie: »Sehen, gnädige Frau, wenn der Wind aus-. . . .« Nevill küßte die Fortsetzung von ih ren Lippen weg. Durch die Wüste. Erinnerungen eines modernen Land tnechts. Es war im Januar 1868... Ein halbes Jahr vorher hatte ich noch der preußischen Armee als Ossizier ange hört und als solcher auch bereits den Feld-Fug 1866 mitgemacht. Nach dem Durchtosten des bunten, wechselvollen Kriegslebens wollte mirs der eintönige Friedrnsdienft nicht mehr recht beha gen. Jugendlicher Leichtsinn und Ju gendiibermuth kamen hinzitslurzuw im Januar 1868 stand ich, in meinem Drange nach Abenteuern, vor dem französischen Werbebureau in Meh. um mich auf fünf Jahre siir das »re giment etranger" engagiren zu las sen. »Welche Thorheit"· . . werden viele meiner Leser sagen, und heute stimme tch ihnen darin volllommen bei, aber damalsL .. Wer konnte damals auch nur ahnen, in wie kurzer Zeit meine Kriege-—- und Abenteuergeliiste in ganz anderer Weise hätten gestillt werden können Wer glaubte in jenen. Tagen an einen nahe bevorstehenden Kriegt — Jedensallszs nahmen die Herren Franzosen mich sofort an. Sie fragen beim Anwerben siir die Fremdenlegion überhaupt nicht lange nach dem Wo her und Weshalb, denn altgediente Soldaten sind siir fI ein Material, das sie ganz prächtig in Algier als lta nonenfutter verwenden können. Das Werbedepot in Metz gehörte da mais dem ist. Chafseurbataillon an. Schön war der Aufenthalt auf diesem Werbeplatze gerade nicht. Wir mußten volle vier Wochen in Metz zubringen, ehe der übliche Transvort von 25 Mann Neuangeworbener vollzählig war. Dann wurden wir ver Bahn nach Marseille geschafft, erreichten von dort nach einer stürmifehen lleherfahrt, die wir Tag und Nacht trotz hiiusiaen Regens ständig auf Beet zubringen -nus1,ten, die Hafenitadi Oran und nach zweitägigem Fußmarfcti Maskera. Dort erft fand unfere Einlleiduna uan Bewaffnuna statt, woran wir durch ein dreiwöchigeo, ganz obersliichlisleg Exerzieren in »fertig ausgebildete, französifche Soldaten« umgewandelt wurden. -- Damals wielleicht auch heute nochi mußte der französischc Soldat dem Staate feine Umfan Wäsche und Fußbetleidung bezahlen, 0. y. es mulor qtrrfut wn teure cuu nung eine bestimmte Summe einbebal ten. Hielt nun der einzelne Mann seine Sachen gut instand und nahm tein neuen, so machte er in seiner Ab rechnung ein «Vlus«, das ihm viertel jährlich ausbezahlt wurde. An lolcben Imhltagen war nach altehrwiirdiakm Brauch das halbe Reaiinent regelmii hig . . . bezecht, ohne das; jemand des wegen bestraft rund-· Jn dem damals äußersten Grenznest der Provinz Oron in literville dessen Garnison nir sehe bald sag-theilt wurden, nahmen sich soaar an den Zahltaaen eine Menge Leute 48 Stunden Urlan nnd zackern Init Lebensmitteln, vor allein aber mit Kognat und Abfinth reichlich versehen, ins Gebirge. wo sie an sehnt tiaen Quellen ihre Zelle ausschlunen »pouk saire la noce«, wie es in der vul aären Soldatenspkacbe aenannt wurde; in Wirttichteit, um eine lolossalc Trintoraie zu feiern. Meist waren schließlich Patrouillen nöthig, um diese allzu Feuchtfröhlichen nach 42 Sinn ten zum Kamp zurüazuaeleiten » Ich habe während meiner Leaions zeit viele anstrengendc Märsche miige macht, der nach Geryville aber gehörte entschieden mit zu den schlimmsten Er währte volle 20 Taae und siihrte uns durch eine trostlos öde Wüstenaeaend, in der alles Leben erstorben schien. So weit bas Auge reichte. überall nnr Sand und nacktes Felsgestein, tahler Fels und Sand. Schon ein paar em porstatternde Raben oder eine graue Eidechse, die sieh aus den Felsen sonn te, bildetest in dieser Wüstenei ein Er eigniß. Sonst ließen sich nur noch ge sräszige Aasgeier sehen, die unseren Spuren folgten und, die Biwaks und Schlachtpläye umkreisend, auf ekle Ayung lauerten. Es war siir uns alle ein recht hart-er«Marsch, am meisten aber hatten die bisherigen Nichtsolda ten zu leiden, die sich nur zu bald die Füße tvundliesen. Die Etappen und damit die Länge unserer täglichen Märsche richteten sich einzig und allein nach den vorhandenen Wasservlätzen, nnd diese lagen in sehr verschiedenen Entfernungen voneinander. Hin und wieder waren es nur Bo, ost aber auch M, selbst 50 Kilometer, die wir in ei-— nem Tage zurückzulegen hatten. Der späteren großen Tage-inne we gen wurde bereits um It Uhr früh aus gebrochen; doch schon eine Stunde iu: vor mußten von uns mit vor Kälte starrern Händen die thaunassen Zelte abgebrochen, gerollt und ausaeschnallt werden. Dan hieß es fluas sich selbst fertia machen und noch in Eile das spärliche Frühstück verzehren. Kaum i eine Sttinde«11nterwegg, Zog siels unsere Hjiarscnkolonne schon bedenklich in die ; Länge. Doch daraus achteten die Li siziere wenig· Wirkliche MarschdigiL plin war ja von jeher der Franzosen . schwache Seite, und in Alaier eiaentlich nur eins Verpönt: das Zurückbleiben Icinzeluer Manuschastm Wehe dem, lder keuchend unter der schweren Ge väck : lleberlastung zusammenbrach! Ward’5 ihm doch schon schwer, allein, ohne eine hilfreiche Hand wieder aus die Füße z:« kommen. War der Grund des Aussvnnnens nur eine vorüber-: gehende Schwäche gewesen und über nahmen g.itmiithige, selbst schwer be vackte Kameradener eine Weile einen Theil seiner Ausriistiing, dann ginge noch. hielten aber die Kräfte des Mannes nicht bald wieder stand, brach er oon Neuem zusammen, so verfiel er unretthar der gesiirchteten Arrierre garde, und diese tannte kein Mitleid. Fiir sie galt nur eine als Richtschnur: der Befehl alle noch irgend Inarschir fähigen Nachziigler mitzubrinqem und Wenn sie darum selbst auch noch so spät Abends die Etappe erreichen sollte. Diesem Befehl kam sie oft m aeradezu empörender Art nach, zumal, wenn ihre Führer vermutheten, dass hinter der Erschdpfung des Zurückgebliebenen zum Theil böser Wille zu suchen"sei. Das Gepaet wurde dein Unaliictlichen allerdings abgenommen, ihm zugleich aber die Schlinge einer Futterleine um jden Hals aelegt, und diese am Trag: ; sattel eines der weitauöschreitenden .Maulthiere befestigt, die die toinfor tabse Kürheneinrichtuna der Osfiziere trugen. So blieb dem Gemarterten nur die Wohl, entweder mit äußerster Energie seine Schwäche zu b-et«cimpsen, oder aber elend ftrangulirt zu werden. Konnte der Ungliickliche absolut nicht mehr fort, dann ward er einfach sei nem Schicksal überlassen. nachdem ihm zuvor Waffen und Montnr bis auf die Kvpsbedetuna und die Schuhe sortaes nointnen mun. Diese Stücke mufeten siir den französischen Staat gerettet werden. So forderte es die Vorschrift. Jch übertreide nicht, sondern erzähle die volle Wahrheit! Ein schon halb Berlorener, blieb der Marode inutterseelenallein in derWüste zurück. Mit welchen Gefühlen solche Unglückiichen den letzten sichtbaren Punkt der abmarschirenden Kolonnes verschwinden sahen, das vermochte kaum einer von ihnen zu berichten, Heim mit leyk lvellth lehrten irr-euer An alle waren nur zu bald die Schreck i.isse der Wüste herangetreten: die sen gende Sonnengluth und der entsetzlich Durst, und wenn endlich die herein brechende kühle Nacht diese Martern auch ein wenig linderte, fo barg sie dafür andere, noch furchtbarere Schrecken in fich. Rings um den Ver fchmackptenden bildete ficli allmählich ein immer enger werdender Kreis beutegieriger Schala15. Auf den Hin terbeinen hockend, glotzen sie mit blnt unterlansenen Augen gierig zu ihr« hinüber -s - zu feige, um anzugreifen. lo lange ihr Opfer noch einer einzigen Bewegung fähig ist. Jetzt aber um fängt diesen eine tvohlthätige Ohn macht. Mit inarlerschiitterndem strei schen wirft sieh die lüstetne Meuteanf ihn, stiebt aber mit Jarnmergeheul ebenfo schnell wieder auseinander. Ein Stärker-er ift zwischen sie gefahren, eine Hhäne, der bekanntlich der Ge rnehssinn abgeht, und die deshalb stete einern Nudel jagender Schatale folgt. Witthend mn sich beißend. verscheucht dieser Große die tleinen Räuber, und ein einziger Biß seiner gewaltigen Kinnbacken befreit den armen Ohn mächtigen von all feiner Qual. Ich felbft stieß einft bei der Suche nach einem Verwundeten in buschigein Ge birgsland auf die Ueberrefte eines Le gionär3. der dort elend umgelommen war. Neben ein paar abgenagten Menschenlnochen lagen nur noch die Holz-, Eisen- und Messingtheile seiner Ausriiftung — nebst Leder-setzen. denn sselbft das Lederzeug und die Schuhe hatten die Bestien in ihrem Heißhun ger angefressen. Doch fort von dem grausigen Bilde! Kehren wir zu unserer Marschlolonne zurück, die endlich ihr TageszieL eine Zisterne und damit ihren Biwalplatz erreicht hat. Jetzt heißt’s, die Zelte aufschlagen. Selbstverständlich zu nächst die fiir die Offiziere, für welche auch Brennholz, vor allem aber fri sches Wasser zur Mischung ihres Ab sinths herbeigeschafft werden muß. Dann erst darf die Mannschaft für sich selbst sorgen. Das alles war aber durchaus nicht so leicht, denn auf den meisten Biwalplätzen machten sich Holz: und Wassermangel recht fühl bar. Für ersteres mußten dann die getrockneten Exlremente der Kameele und grünes, dorniges Gestrüpp her halten, ein Brennniaterial, bei dessen Verwendung sich das Garlochen der stereotypen ,,soupe« noch mehr in die Länge zog als gewöhnlich. Ganz gar wurde das Fleisch in der Suppe eigentlich nie, weil die Thiere, von( denen es stammt, stets erst auf dern Bimalolatz geschlachtet und das oft noch lzuclende Fleisch sofort in den Kessel aeworfen wurde. Dazu lam noch, dasz häufig in Ermangelung von Salz Schiefzpulver als Würze des Mahls hinzugetlfan werden mußte. Aber gegessen wurde es doch. »Der Hunger treibt«s euch schon ’nein,«be: lehrte uns Neulinae ein alter. weiser Legionär, und er behielt recht; zumal, wenn die um 1 Uhr Mittags angesetzte Suppe sich erst um 7 Uhr Abends eini germaßen genießbar erwies. — Noch schlimmer sah es auf den Märschen mit der Stillung des Durstes aus. Posten mit geladenem Gewehr bewachten an den wenigen Zisternen deren warmen, geschmacllosen Inhalt, um zu verhin dern, daß außer zu bestimmten Zeiten Wasser geschöpft wurde. Manchmal mußten auch durch Regenwasser gebil dete Lachen und Pfützen aushelfen. Aus unserem Marsch nach Geryville kam es einmal, als die Gewehre kaum zusammengesetzt waren, um eine solche unappetitliche Wasserpfiitze zu einem erbitterten Handgemenge, das erst ge trennt wurde als die inzwischeneiw getroffenen Transporttameele sich mit ten in den wirren Haufen stürzten, um gleichfalls ihren rasenden Durst zu stillen. Waren sie doch schon den dritten Tag taum getränkt worden. Jm allgemeinen sind diese »Chameaur« unangenehme Thiere, die ihren arabi schen Treibern und den zur Bedeckung lommandirten Mannschasten manchen Aerger verursachen. Jm Verhältnis-, zu ihrer Größe und Stätte tragen sie nur aeringe Lasten. Scheint nun einein der Thiere auch diese noch zu schwer, fo plärrt es mißmuthig, schnappt mit schläfrigen Augen tückisch um sich und springt schließlich aus sei-s ner tnieenden Stellung, in der es be laden wurde, aus. Jn das sonst so ungeschlachte, schiversiillige Thier ist Plötzlich Leben gekommen. Nur we nige tolle Sprunge aus drei Beinen, denn ein Vorderbein ist ihnen ge lriimiut gefesselt. und die Last ist unter den Bauch gerutscht. Dann gehts mit einem uiisztönendem boshafirn Ge lschrei querfeldein· Hinterher stiirmen fluchend die arabischen Treiber, geleitet von dem Halloh der schadensrohen Soldatesta. Nur miihsam werden in; solchen Fällen die steuerlos gewordenen j .,Wiiftenschisse« wieder in den richtigen J Kurs aebracht. Ja. ein Kameel ist sdurchauiz nicht solch ein Muster von s Geduld und Fügsamkeit, wofür es ge wöhnlich gehalten wird Gegen die Sonne schützen allenfalls-H die Zette, nicht aber gegen die bittere Kiilie der nordasritanischen Nächte.i An erquickenden Schlaf war bei dem Neuling auch nicht zu denken War doch fast ununterbrochen das meiner liche Geschrei sagender Schakale ver tnischt mit dem dumpfen Laut deri Hyänen vernehmbat. Dazwischen tönt regelmäßig das monotone, langges dehnte SchildwacheniAchtungl der La gerposten. Und diese einsam stehen-; den Schildtvachen hatten auch alle Ur sache. acht auf sich und das Vorterrain zu geben« sonst wurden sie das Opfer l:-erumfchleichenrer Araber. Das wuß »ten die Posten und hielten deshalb die großen Steine und Alsabiichsen im Votgelände scharf unter Obacht. Jetzt scheint sich da vorne etwas zu bewegen. Fester faßt die nervige Faust War- schuszbereite Gewehr, aber. so sehr , ’stch auch das Auge in die Dunkelhtit fbohrt, erkennen läß« sich nichts Da Iplötzlich erdröhnt ein Schuß. Dumpf verhallende Detonationen längs der ganzen Postentette geben sofort Ant-i wort, und wenige Sciunden später tö nen Trommeltoitbel, Hornsignale. HWafsengetlirn Kommandorufe und k tolles Fluchen in den verschiedenstenj Sprachen wild durcheinander. Diesmal was-z Täuschung gewesen und der Alarm ein falscher; doch wehe dein Po- I Iften, der die Augen nicht offen hält! i Nur zu ost winden sich die geschwebt gen Araber schlangenarttg an ihn " an. Ein Wurf mit ihrem nie NR den »Madral« (einem ieulenartigen Stock aus hartem Holz), und ohne ei nen Laut bricht die soertraneniselige Schildwache mit zerschmettertem Schä del zusammen. — Zwanzig Tage wa ren wir schon durch die Wüste gezogen, als uns endlich unser Bestimmungs ort Geryville in Sieht lam. Beim Ausbruch vottt letzten Halt erscholl das Kommando ,,Bajonett hoch!« Unter unheimle Gerassetl flogen die ge schweiften Bajonette aus der Stahl scheide und wurden ausgepslanzi. Un ·ser Kommandeur wollte damit den Arabern imponiren. Ob das gerade hierdurch geschah, will ich dahingestellt sein lassen. Wild genug sahen wir aber aug, fast zu wild für eine regu läre Truppe, denn die meist martiali I schen Gestalten mit den trosigem son : nenverbrannten, bärtigen Gesichterni T steckten in arg derangirten, zerrissenen llnisormen, als wir endlich in Gery ville einrüctten, das vorläufig unsere sGarnison bilden sollte -——s——— -- — TMaxim Gorti und Lord Lyvedem Aus London wird geschrieben: Der Inssische Schriftsteller, der unter dem -c.ngenonimenen Namen Maxim Gorti ebenso packende wie lebengwahre Schil dernngen aus dem Treiben der russi » schen Barsüßler schreibt, hat mit dem englischen Lord Lyveden, der als Nach folger seines Oheimg vor vier Jahren seinen Sitz .im britischen Qberhaus« clllliuyllh cllIcV gclllcllh koclsc IUIU nämlich in ihren jungen Jahren in allen möglichen Beschäftigungen thäti gewesen. Von Maxim Gorki weis man, daß er i.J. 1879 bei einem »Schuhmacher in die Lehre trat, dann mit einem Architetten arbeitete, als Küchenjunge auf einem Posiboot das Geschirr abwusch, daß er für einen Bäcker arbeitete, bevor er Packträger wurde, daß er nochmals Brod but, bevor er als Sänger in einer Schmiere mit wandernden Schauspielern in Provinzstädten austrat; er hat einen Selbftmordoersuch gemacht, bevor er bei einem Rechtsgelehrten als Schrei ber eintrat; er hat Ruszland zu Fuß durchquert, um schließlich im Jahre 1892 in der Werkstätte einer Eisen bahn Beschäftigung zu finden. Jm selben Jahr erschien seine erste Erzäh lung. Und nun Lord theden, der vor einigen Tagen vom König von Griechenland in Audienz empfangen wurde. Er hat vor Jahren als ge meiner Soldat in der königlichen Ar tillerie gedient, war stumme Person auf der Bühne im Hahmartet-Theater und dann Aufwärter in einem Kost haus in der Bowerh in New York; auf - einein Dampfer, der die amerikanischen Istiisten besuchte, ist er Steward gewe sen, hat die Staaten bereist als Mii glied einer Schmiere, bevor er als Haupt einer Truppe wandernder Schauspieler England durchzog. Dann ist er Handelsgärtner geworden und bat in Stanwict Tomaten gezogen, die sich leider nicht inGeld umsetzen ließen. Schließlich ging er wieder aus die hohe See als Steward in verschiedenen Passagierdampfern und hat seine in diesem Geschäfte-zweier gesammelten Erfahrungen als Proviantmeifter ber werthet, nachdem er einen Fieberanfall in Burnog Aires überwunden hatte. Da starb sein Oheim, und der frühere Soldat, Aufwärter und Komödiant ist setzt erblicher Gesetzgeber des britifchen Weltreiche5. -.»-..-·. « »M Gemiimtiche Menscher-fressen Signor Barzini. der vortreffliche Ilteiseredattenr dek- ,,Eorriere della Sera« erzählt, wie der Gouverneur ron Tentschblleuguinea sieh über feine lieben und getreuen Unterthanen äußert Der Gouvernem, eine echt deutsche, martialische Gestalt, im Ge sicht mit zahllosen Schmissen veri sichert, »die gangbare Münze in seinem Bereich fei der Paradiegoogel«. ,,Defto besser,« meint der Journalift, »daß fi: nicht, wie anderswo, mit... Men fchentöpfen bezahlen« s-—- ,,J wo!«er widert der Gouvernem, ,,fie fressen auch noch die Köpfe auf.« Und er fuhr fort: »Ja wohl, meine Unterthanen fressen sich auf. Von Zeit zu Zeit mache ich eine Reife ins Innere und finde eine Zahl geröfteter Knochen. Jch weiß nicht, ob es wahr ist« aber die Eingeborenen fagen mir, das Fleisch der Weißen sei schlecht, salzig und hart. Dafür fchmecke der Chinefe wunderbar... Jeden Augenblick ver speisen fie mir ein paar meiner chine fifchen Arbeiter, zuletzt waren es sechs-. Die Eingeborenen fagen in ihrem ,,Pidgin-Enalisch«: »Chinxfe good-, good like Sugar«. Dabei fchnalzrn fie init der Zunge und streicheln fich den Bauch« Und ein belgifcher Groß liändler mer offenbar vom Kongostaat tommt), bemerit dazu: »Wenn nun tkhinesen als-z Schlachtvieh dorthin im portiren konnte das :·-«i·.! ein Vic ichöft!« Bei der Pisnier - Uebung. Hauptmann: »Sergeant Knebchen, haben Sie genügend Spaten?'· Sergeant: »Zu Befehl, Herr Haupt mann -— Löwenbräu ift auch da!'« —..-.-. — tfin kleiner Schienberyet. Frihchem »Straft der Knecht Ru precht auch die Ksinder?« Tante: »Gewiß, die ganz bösen frißt er fogar auf.«' Fritzchen (ängftlich)k »hoffentlich kommt er Zu uns erst, wenn er schon — satt ift!«