Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 20, 1904, Zweiter Theil, Image 12
Louis. . Gesammtübersicht der Vertaussjellunan Hi. , M There der Zeitauswllung in st. Levis isnden mit ihrer Er Ms an, daß abermals die bangen und Errungenschaften der alten und der neuen Welt in einen sigantischen Wettkampf getreten sind, nrn mit Massen des Friedens zu zei seih was der Mensch aus künstleri sches-i, generhliehern und industriellern Gebiete in der Gegenwart zu leisten vermag Der grosse Unternehmungs stnn des amerikanischen Volks sent sich ils-der mit dieser That einen Markstein in det Geschichte der Völker, und gleichzeitig ist die Weiiaussstellung selbst eine Erinnerung an eines der be deutungslos-Wen Ereignisse der Ge schichte unseres Lands. Denn ein Er eigniß von welthistorischer Bedeutung ist es in der That gewesen, als der Präsident Jefserson mit Napkleon im! Jahre 1803 den Kausvertrag über das Louisianagehiei abschloß, ein Gebiet, ’ das seiner Ausdehnung und seinen na- s türlichen hilssrniiieln nach oriiszer isis alt das der dreizehn ursprunglichens Staaten, die sich zur llnion vereinigt hatten. "der interessanter Wetttadrpk dieser so mannigfaltig zusammennee ten Ge sammtheit rnit dem Ausland. on le - terem sind fast sämmtliche Staaten, d irgendwie Geltung haben, in mehr oder minder hervorragender Weise vertre ten. Nach und nach haben fast alle Re gierungen der Welt ihre Betheili ung zugesagt. Es werden 38 fremde än der vertreten sein. Der Co-! reß be willigte weitere 31.500,00 Für eine Regierungs-Schaustellung. III-r Staat Missouri gab 81,000,000 her. um als Staat würdig vertreten zu sein, und fast alle Staaten und Territorien ba ben bedeutende Summen hergegebem um in ei th Staatsqebiiuden ihre besten Leistungen und ihre Vorzüge ins Licht zu stellen. Bis zu Ende 1902 waren insgesatnmt 830,000,000 siir diese Weltauistellung bewilligt wor den, und allen Berechnungen nach wicd das kolossale Unternehmen bis zu sei ner Vollendung insgesamtnt 850,,-000 000 evrschlungen haben. Der erste Schritt zur Veranstal tung einer Louisiana Purchase Expe sition geschah von Seiten der Missouri Historical Societv im Jahre 1898. Ihrer Aufforderung Folge leistend, berief Gouverneur Steveng von ,Mis souri aus den 10. Januar 1899 eine Konvention von Delegaten aus den Oketheiligung an der Weltauistellung e n. Drei Jahre lang hat man aus dein umfangreichen WeltausitellunassTers rain mit einem wahren Bienensleiße gearbeitet Schon lanae vor dem Er ossnungstage waren ivele der Riesen bauten fix und fertig. Schon seit Mo naten konnte jeder Besucher, ter auch andere Weltauöstellun en vor dieser hatte erstehen sehen, de en gewiß wer den, daß hier in der That das arößte Wert dieser Art seiner raschen Vollen dung entgegen gehe. und musm sich sa gen. daß sie an Ausdehnung, Vollstän digkeit, Anlax und Gtan alles Dage wesene zu übertreffen ver precke. Man hat een auch in Weltausftellungen etwas gelernt. Viele der Departement Chefs waren in der einen oder andern Weise an dem Zustandekommen der Chicagoer Weltausftellung von 1893 oder du Buffaloer Panarncritantschen TAusstellung von 1901 betheiliat oder kwaren in amtlicher Eigenschaft Be sucher der Pariser Weltausstellung von 1900 und haben da manches erfahren und gelernt, s odaß sie heute isr Bestes leisten konnten. Einer außerordentlich günstigen iLage erfreut sich die Ansstellung an dein hochgelegenen Zenit-Port von dem aus nran einen mächtigen Blick Fasiade des tflehrizitäig Palastes-. Aus Anlaß der hunderiäbriaen Wie: deriehr dieses bedeutsamen Abt-mi menö sollte die Aussiellung tckwn im Frühling des vergangenen Jahres er bffnet werden« der Termin wurde ver schoben, da sich noch eine Reihe aus ländischer Staaten zur Betheiligung entschloß und eine weitere Frist erbat, Um würdig am Mississippi rortreien zu sein. Ebenso wichtig wie der historische Anlaß, ist, durch welche Eigenart sich die neue Ausstellung vor ihren Vor gängerinnen auszeichnen wird. Die vorhergehende amerikanische Vieltaus stellung hatte 1893 in Chicago statt gefunden. Els Jahre bilden in unserer haftenden, stets Neues bringenden Zeit schon im alten Europa eine beträcht lich Spanne, wie oiel mehr erst im jungen Amerika, das. seiner eigenen Kraft sich wohl bewußt, aus allen Ge bieten menschlicher Thätigteit gewal tige Fortschritte gemacht hat« ehrliche Behinderung sich erzwingentn Aus dein frohen Gefühl des Erreichten her aus nnd der sicheren Erwartung ferne ren raklosen ortschreitens ward der Gan e der ltauisiellunå geboren, Und fand sofort beisiillige ufnahme thhaäraftige Unterstühung Der eigentliche Kern der Ansstel lnng tst natinoaler Art, das Einst soll sehen dem J teoranschaulicht wer den, mit den er Anfängen der Kul » sinerttas beginnend, will nun die For chritte zeigen, die all , en · wurden uno die in ntwicklnn zu der heu · glänzenden hshe hrten. such die Kolonien werden in um ’ Maße vertreten sein so So cubs und die Philippinen Daß alle cheile des amerikanisazen besii werden, tre higteit in « der Beziehung XII den«-l u ins-U. braucht In nicht erst besonders zu beten-en Hs Hirt ein interessanter Wettkain ,Mder trin. und ein nicht entn zwölf Staaten und zwei Territorien, die aus dem Louisianagebiet hervorge gangen, nach St. Louis ein. 93 von von den betreffenden Gouverneuren er nannten Vertreter versammelten sich und beschlossen einstimmia, eine inter nationale Ausstellung zum Gedächtniß des Louisiana-Anlaufs in St. Louis ab uhalten. Der Convent schlug vor, daiz die Regierung der Vereinigten Staaten um ihre Mithilfe an dem Unternehmen ersucht werde. und er nannte ein Exeiutiv- Komite und machte David R. Francis, einen Bür ger von St. Lours und ehemaligen Gouverneur des Staates Missouri, zu dessen Vorsitzen Dies Komite erqänzte sich bald, indem es fünfzig Bürger der Stadt hinzunahm und sie ersuchte, Mittel und Wege vorzuschlagen und Pläne zu unterbreiten, wie die Kosten des Unternehmens aufgebracht werden könnten. Die Summe, die man zu sichern hatte, wurde auf 315,000,000 —- den Betrag des Kaufhandels, den Frankreich von den Vereinigten Staa ten für das Louisiana- Territorium erhielt — festgesehi. Ein Drittel dieser Summe sollte durch private Subsirip tion auf ebracht werden, ein zweites Drittel ollte die Stadt St Louis arantieren, und urn das dritte Drittel follte die Bundesregierung ersucht werden. Das größere Komite erwei terte sich dann noch bis auf M Mit lieder, und der entworfene Plan-zur icherung der Kosten des Unterneh mens gelangte zur Ausführung Der Ko reß gab am it. Juni 1900 seine ust mmun zur Abhaltung dieser ltausste ung und bewilligte die er wünschte Summe von 85,000,000, falls die Bürgerxchaft von St. Louis 10,000.000 au rin e. Schon am 13. . antrat des nli sten Tal-des hatten die Bürger der Stadt i e Sutiirrvtion von 86.000,000 beisammen und arn sc. des Monats hatte der Stadirath beschlossen, Bands irn Betrage von is,000,000 auszugeben. Präsident Pican ernannie vrompt eine Ru tionalsskornnri ion von neun Mitglie dern und erlie sodann am 20. August 1901 eine Protlamation an alle a tioneu der Welt und lud sie offrziell zur n auf die Stadt und die Mississippi Ebene genießt. Die Gesammtanlage ist fächerförmig gestaltet, und zwar bildet den mittleren und zugleich ober sten hauptpunkt die säulengetragene rundbogige Festhalle, von der aus sich breite Kaskaden ergießen in ein feears tages Becken, das seine Fortsetzung in zwei Lgaunen findet. Um letztere und den See gruppiren sich in weiten, nach vorn sieh verengenden Halbbogen die Bauten, fo daß sich eine Orientirung leicht ermöglichen läßt. Der fächerförmigen Gestalt des Ganzen fchmiegt fich die in ähnlicher Form ausgeführte Gestaltung der Hauptgebiiude an, es ist somit glücklich « jene stei e und langweilige rechtwin kelige, respektive quadratische Abgren zung und Eintheilung vermieden wor den. welche bei den bisherigen Ansstel lungen stets ermüdend wirkte. Dafür erzielte man hier außen wie innen einen erfreulichen Formenreichthum, der das Auge immer wieder fesselt und der in den Sälen wie hällen einen originellen, leicht zu überfehendenAuf bau der Ausftellungsgegenftiinde er möglichtr. Bei den stattlichen Bauten hatte . man die Lesung aufgegeben: «Groß artig und monumentaL aber harmo nisch und stilvoll bis ins tleinfte.'« Diesem Wunsche ist mit Erfolg Rech nung getragen worden. indem man zu einer eindrucksvollen und doch gefälli gen Verschmelzung des llassischen und des französischen Nenaissaneestilt ge langte. Die ausgestreckten Säulen hallen und Fassaden vereinen sich gut mit den iiihn geschwungenen Portalen und gragiösen Kuppelnz hierzu kommt noch ein geschickt angebrachtes dekora tivei Beiwerk mit mancherlei neuen Motiven, da die amerikanischenskiinfts ler bestrebt waren, sich von ihren fran zösischkrn Vorbildern frei zu machen und Eigeries, dem Charakter des jun gen Landes wie der Aussiellung An gepaßtes zu geben« Schwierig war die Tbnung der Außenleiten der Bau ten zu lösen; man wollte nicht die den Augen so gefährlich gewordene »wetße Stadt« Chiragoe nachahmen, aber auch kein buntes, derwirrendes Ge mengsel geben. So wählte man die goldene Mittelstraße, indem man im» Gegenst-g su den weißen Vordersronq ten die stärker hervortretenden Einzel- 1 theiie kräftiger färbte und auch rniti Bronze und Gold nicht sparte. Als« schmuckeste Umrahmung dient der grü ne Kranz des schönen Bartes, der ein( Lieblingsaufenthatt der Einwohneri hin St. Louis ist und zu welchem zahllose bequeme Verbindungen süh ren; aber auch zwischen den Bauten ist fiir das erfrischende Griin der Laubbäume und Rasenslächen gesorgt Laubbäume und Rasenfliichen gesorgt. Der gärtnerischen Kunst hat man große Ausgaben gestellt und bedeu tende Summen dafür bewilligt. Was die Große anbelangt, wird die Weltauistellung jeden bisherigen Re tord schlagen. Mit 1240 Acres ists das AnsstellungssTerrain zweimal sos groß w: e das von Chicago, viermal so. groß wie das der jüngsten Pariserk Aussiellung und größer wie das Ter-? tain der Chieagoer, Pan American und Philadelphiaer «QntennialsAus-, stellungen zusammengenommen Derl "Plag ist etwa wei Meilen lang undk eine M ile dre . Die große Lagunez « ist 600 uß breit, die zur Festhalie aus dem Hügel sithrenden Hauptstrafzeni sind je 300 Fuß breit. ; Sechsunddreißig fremde Nationenj stellen ihre Produkte, ihre Kunst unds « Industrie-« Erzeugnisse aus; Deutsch .land, England, Frankreich, China i Japan und Mexiio gaben je eine halbe Million Dollarg siir ihre separatenx Ansstellungen aus. Das Regierungs i Gebäude der Ver. Staaten ein mo nurnentalet Bau von gigant scheni Proportionen, hat eine ähnliche Sum-! "me gekostet. Der Kunst-Palast eine und der sozialen hhgiene mit ran. Natürlich aber traten die gesun heit ltchen Fragen im eigentlichen Sinne immer wieder in den Vordergrund. Die obligatorische Anstellung von Schulärzten war eine allgemeine For derung; sbemertenswerth war dabei, daß Prof. Liebermann aus Budapest betonte, daß nicht jeder Arzt schlecht hin zum Schulargte geeignet, sondern dass eine fpezialist sche Ausbildung des Arztes, der als Schularzt wirken wolle, unerläßlich sei; er verlangte zu diefem Zweite die Absoldirung eines dreimonatlichen Kurfuö in der hy giene. Die eingehenden Debatten über die Schularztfrage führten zu wei praktisch wichtigen Be chlüssen. Er tlich wurde eine Commission zur Aufstel lung einheitlicher Grundsahe für den schulörztlichen Dienst eingeseht; und zweitens wurde beschwssen, ein einheit liches Formular für statiftische Auf nahmen der schulärztlichen Befunde auszuarbeitem auf dessen internatio nale Einführung hingewirkt werden soll. Sind diese Beschlüsse bis zum nächsten Congresse, der 1907 in Lon don stattfinden zur That geworden, so wird sich degreiflicherweise eine un gemein viel zuverlä sigere Vergleichung der schuliirztlichen rfahrungen in den verschiedenen Ländern durchführen lassen. An die Ueberwachung des Gesund hei zuftandeg der Schuljugend schließt si ihre hygienische Aufklärung und so nahm die grage der Erziehung des Volkes zur -esundheitgpflege durch den Schularzt nicht gerin en Raum ein. Neben der Unterweisung der Lehrer in der hygiene wurden beson ders auch Vorträge über Hygiene vor den Schülern der oberen Klassen der höheren Lehranstalten durch denSchul arzt gefordert, was in Berlin mit Er folg verfucht worden ist. Der Hygiene unterricht in den Bollgichulen müsse, so wurde ferner betont, bereits auf den unterften Stufen beginnen, wie dagin Amerita längst der Brauch ift. Eine « hört die von einem erfahrenen Mida ogen sehr nachdriickltch aufgestellte , Forderung der Beschräntung dersahl der Prüfungen, sowie der Ubschneis dung aller Uebetfliisiigleiteu irn Spra chen-, Geschichts- und Religionsunter- — stichtr. Dahin gehört ferner die For jderung eines anderen Schuin sdaß die ungetheilte Unterrichtizeit III z INegel zu machen. al o aller Nachts-its ! tagsunterricht zu be eiiigen sei. Auch ist der Behandlung der Schwach- und inderbegabten stimmten Aer te und Pädagogen in wesentlichen tzuritteu miteinander überein; und zwar trat besonders die Forderung vollständiger Nebenschulen —- und nicht nur Neben tlassen — fide die Minderbegabten is den Vordergrund. Fiir die Lebt-c Hdieser Schulen wird eine befanden Ausbildung verlangt, als ihr Ziel he zeichnet, den Zöglingen den Weg II drattischem korttommen im spätere Leben zu ö fnen. Auch nach der Schulentlassung sollen sie den Schil lern angemessene Fürsorge angedeihen lassen. Hochinieressant waren natürlich die Vergleiche zwischen den Zuständen und t Einrichtungen der verschiedenen Cul turstaaten, die durch die Berichte der Delegirten ermöglicht wurden. Jn der körperlichen Erziehung der zagend steht die Schweiz voran, wo ande rungen und Schießübungen der Ju gend einen großen Raum einnehmen. Auf vielen Gebieten der Schulhygiene sind die norwegischen Einrichtungen fast mustergiltig Auch hier wird auf die törperliche Ausbildung der Schul jugend großer Werth gelegt. Eine große Rolle spielt der Sliiport. Für alle Schulen sind Schulörzte bestellt, für die Mädchenschule Aerztinneiu Von 19 Vollgschulen in Chriitmnia : sind 17 mit Schulhädern ausgestattet; » jedes Schultind erhält 8 Schulbäder un Jahre. 29 Prozent der Volls schiiler erhalten Schulinahlzeitem zum größten Theile unentgeltlich, wofür von der Stadt jährlich 180,000 Mark (r--—s.«e"-"m ist«-- T« 3 47-«-; ..:«--:«-x«« vgsøu«hs« III-h 7 scsi ed Blick von der Festhalle auf das Haupt Beut-vord. permanente Struttur, kostet annä t hernd eine Million. Der Kostenpunltz verschiedener Gebäude sei hier, wie. solgt angeführt: Palast der freien. Künste, 525 bei 750 Fuß, tostet 8475,-; 000; Palast siir Bergbau und hätten-T wesen, 600 bei 1200 Fuß, kostet 8498,000; Manusactur - Palast, 600z bei 1200 Fuß, rostet 8719,399: Pa last sür Erziehung-wesen 525 bei 750 Fuß, lostet szli4,999; Industrie Pa last 59 ..-5 bei 1200 Fuß tostet SOLO-c - 000; Elektricitäts-Palait,125 bei: 750 Fuß, tostet 8399,940; Palast stir« Transportwesem 600 bei 1300 Fuß,« kostet 8696,00(.); Palast sür Maschi-: nenrvesen, 600 bei 1300 Fuß« kostet 8496,597; Washington’j Universi-; tiits - Gebäude, kostet 81,000,0()0;; Ackerbau-Palast, 500 bei 1600 Fuss,l urnsaßt 19 Arres, kostet 8529,940; Gartenbau - Palast, 400 bei 800 Fuß, kostet 8228,000; Rosengarten, vier Acres im AreaL 50,000 Rosenbsiurnr. Die Aussiellung lebender Thiere, Vieh, Geflügel, Fische, etc» bedeckt ein Ter rain von 37 Amt ——-.-.-.—— personen-sentence costs-ei für spinnt-im Aus Nürnberg. den 12. April, wird geschrieben: Der Jnternationale Con reß siir Schulbygiene, der in der ver lossenen Woche hier tagte, war der erste in seiner Art. Er toar von allen europäischen Ländern und von Japan beschirtt und ver-einigte gegen 1200 Theil-about Von anderen Veran staltungen dieser Art unterschied er sich dadurch in wohltbuender Weise daß die Theilnelnner sich weniger rnit Bankettem Vergnügungjsabrten u. dgl mehr, als mit ernster Arbeit be fasten; und in der That ist in den Verhandlungen dai ganze gewalttge Gebiet der Schulbygiene nach allen Seiten hin gründlich durchgearbeitet « und sehr werthvolle Anregungen sind « geben worden. Der Congreß be chriintte sich nicht aus die hygiene im « engeren Sinne, sondern er zog auch i die Fragen der sittlichen der geistigen entscheidende Rolle spielt dabei die Vermittlung hygienischen Verständ nifses an die Frauen. Die Frauen müssen der Gesundheitspflege in der Familie den Boden bereiten und ohne diese Voraussetzung heißt alle Gesund beitspflege in der Schule nur Wasser durch ein Sieb gießen· Jn Beziehung zu dieser Frage sieht auch das ebenso wichtige wie heitle Problem des soge nannten Auftlärungsunterrichtes, d. h. der Auftliirung der Schüler über die Grundthatsachen des fexuellen Le ben-. Diese Frage wurde sehr lebhaft und ernst erörtert; es trafen sich Aerzte und Schulniünner in ihrer Mehrzahl in der prinzipiellen Aner tennung, daß ein solcher Unterricht ers sorderlich und nüglich sei; über die padagogische Ausführbarkeit und Me thode aber gingen die Meinungen aus einander. Zwei erfahrene österreichi sche Schulmünner berichteten, daß sie ihren Schülern seit Jahren mit Erfol Einfchlägiges sagten. Beachtensrvert war die Anregung die bezüglichen Grundsäse an der hand der Darstel lung des Lebens der Pflanze dem Schüler nahe zu bringen. Nicht immer gingen die Ansichten der Aerzte und der Püdagogen hand in hand. Jener Vorschlag eines Ber liner Nervenarztes, der internationale Vereinbarungen über die Lehrzielefür wünschenswerth ertliirte, wird von jedem Schulmanne, ja man darf sagen von jedem echten Culturfreunde unbe dingt abgelehnt werden. Jn der Ei genthümlichteit seiner Bildung besitzt jedes Voll seine Stärke; ein jedes schafft sich nach seiner Tenlweise, sei ner Tradition und seinen Lebensfu nien auch seine eigenen Bildungs- und Lehrziele. und eben dur seine Be sonderheit fördert es au die allge meine Cultur. Jm allgemeinen übten die medizinischen Mitglieder des Con gresfes an den gegenwärtigen Einrich tungen der Schule eine hüchst radikale, ja fast revolutionäre Kritik besonders Interesse aber erre en die Punkte, iii denen die pratii chen Schulmänner mit IIihnen übereinstimmen Dazu ge lausgegeben werden. An den meisten fMädchenschulen bestehen Schultiichen. Apropoo Mädchenschulen wollen wir nicht unterlassen, zum Schlusse die sehr verständige Mahnung einer Wie ner Lehrerin zu wiederholen, Mädchen lfollten von den Handarbeiten nur das .Flicten lernen: Stietereien, Hunden, ziliachtjaclen u.s.w. tause man fertig Fbilligey als man sie selbst herstellen s konne i s-———-.-.-————— Wetolthe Koreesfondeeriem z Die Nachricht eines Schtoeizer Blat Jies, dah Fel. Sturzenegger, die sich Lauf dem Wege zum japanischrufsischen Mrieggschauvlatz befindet, der erste kiiriegstorrespondent weiblichen Ge kschlechts sei, iit nicht zutreffend Fel. Sturzenegaer hat eine ganee Anzahl von Vorgängern Mes. harriet Bohd war irn Friechischdiirtischen Krie .1897 als orrespondentin siir The INew York Journal thiitig, Mrs. C. IBenck Colbh ging im ameritanischi spanischen Krieg im Interesse ihres eignen Blattes Moments Trihune zur Front, während eine tanadische Zei ktung, The Toronto Mail, Mes. Wat .tins dahin entsandte. Auch til-er den Burentrieg in Südafrita hat eme Dame berichtet, nämlich die bekannte - Ladh Sarah Wilson, die von der Lon doner Zeitung Daily Mail ins Feld geschickt wurde. Ladh Sarah that sich durch ihren Bravourritt von 200 Mei len innerhalb weniger Tage durch Zseindliches Gebiet hervor, gerieth dann sin die Gefangenschaft der Bitten und iwurde schließlich aucgewechselt Das war zwar ein Entgegenkommen des Feindes-, aber die ungalant niedrigen Bedingungen dieser Auswechslung machten die Pille fiir Ladh Samt-, die Tochter des herzogs von Mart borough, bitter. -—s—--— Jus deutschen Reichstage sand der Vorschlag, die Nictelmiinzen viere-läg EM sortnen, wenig Anklang. Kein under, an Münzen. die oier Kanten haben, muß wohl Jeder Anstoß neh men.