········ OMIOGWIOOMWWOCCO , s O o Visijsjotstotqs You-» »zu- »F «- -(046Ä0)0 o spl- otoxojsjoxo goloxyotox 10101I:)Z Yas Yorttait in meines Gnßelg Exi« T « Hpeifezimmer. Z Nach dem Englischen. Frei übertragen von O. komme - sc ·« · « · O DOWLYDCGD EGOXTLSHIITIIIIHII»s«?1"å-I-«"IYO’-EGGELij WWWWCWMWW (5. FortsetzungJ Vergebens wäre der Versuch gewe sen, der jungen Frau die Art von Be dortnundung auseinanderzusetzem de ren ihr Mann henöthigte, und die sie selbst nie würde ausüben gekonnt ha ben. Jch bat sie daher nur, nichts zu unternehmen ohne ihrer Schwieger mutter Gutheißung, und verließ sie mit dem traurigen Bewußtsein daß es mir weder gelungen war, sie iiber die ihrer unsterblichen Seele drohenden Gefahren zu erleuchten, noch selbst sie über die ihre zeitlichen Interessen des-· treffenden Fragen aufzuklären Wenige Tage später verließ ich St. C» da der Bischof von Air mir eine andere Aufgabe übertragen hatte. Meine Heerde kam unter die geistliche Obhut eines neuen Pfarrer-. Die nngliicklichsten Tage der Revolution wickelten sich gerade av; der Kirche drohte Spaltung, den Priestern, welche die neue Civil-Constitution siir die Geistlichkeik nicht anerkennen wollten. Verfolgung. Während mehrerer Mo nate dereiste ich die Diözese von Ort zu Ort. um den UnentschiedenenKlar: heit, den Schwachen Stärke zu drin gen. Gegen das Ende meiner Rund reise kam ich nach F» einer tleinen Stadt, anderthalb Stunden von St. C. Es war ungefähr Anfang Oktober und beinahe ein Jahr, seit ich meine· Pfarre verlassen hatte. Ich kam am Borabende des Jahrmarkteö an, der einer der bedeutendsten der Gegend und stets die Ursache des Zusammen striitnens einer großen Menge ist. Ver- « suchungen aller Art und Verderben fehlen nie bei Gelegenheiten wie dieser. Da wird in furchtbarer Weise gespielt, hob- lkinfshi morden now-seht nnd ht deutende Summen kommen in Frage. Diejenigen Menschen, welche vom Be trägen ihrer Mitmenschen leben, sin den sich stets recht zahlreich ein. Als ich am nächsten Morgen aus dem Hause, wo ich abgestiegen war, heraustrat, begegnete mir der Abbat. Er trug einen neuen Anzug und ging mit geschäftigemGebahren dem Markt platze zu. Jch ging ihm nach und er kundigte mich nach seinen Angehörigen Er antwortete: »Sie waren alle wohl, ais ich von Hause wegwanderte. Meine Mutter ist dieselbe wie immer. aufrecht wie ein Pfeiler und thätig wie ein Mädchen von fünfzehn Jahren. Meine Frau befindet sich auch ziemlich » wohl; nur sieht sie etwas hagerer aus.« z »Seid Jhr allein hier?« frug ich. »Mein ältester Bruder wollte mit mir gehen, konnte aber nicht abtommen,' versetzte er; »Sie müssen wissen, Herr Pafton daß ich augenblicklich viele Ge schäfte zu besorgen habe. Jch habe einen Hof mit bedeutendem Landtom plex in Pacht genommen; es ist sicher lich keine Kleingteit. Land von solchem Umfa e zu bedauern Jch habe schon einen Zchsentreiben einen Schafhirten i und einen Ackerlnecht en agirt; und! ieht will ich ein PaarOch en, ein Pferd und hundert Schafe taufen Außerdem ! müssen wir Korn haben, das uns bis zur nächsten Ernte reicht.« «Dies Alles zusammen wird Euch eine schöne Summe tosten,« sagte ich. Er wies auf seine Ledertasche, ließ das Geld darin llimpern und entgegnete, die Stimme dämpfend: »Ich habe hier siebenhundert Franken, die meineMut lee mir, gerade ehe ich von Hause ging, in ihrer Schürze brachte·« Taran trennten wir uns, und Jeder ging sei ner Wege. Ungefähr eine Stunde später-, als ich über den Marttplatz schritt, sah ich Francois in ein Case gehen, wo die wohlhabenden Pächter. die reichen Pferdehändler und Alle, die mit wohl xyfiillter Börse zum Markte kamen, sich zusammenzufinden pflegten. Jch wuß te, dafz dort auch gespielt wurde, und zwar um hohe Cinsätzez aber es fiel mir nicht ein, daß Pinatel sich diesen Leuten beigesellen oder sich auf Ven darne, ein gefährli ches Hazardspieh einlassen werde Er pflegte sich zu den jüngeren Leu ten zu halten« und ich dachte, sobald seine Geschäfte beendet seien, werde er diese auf suchen und mit ihnen rin . gen oder nach der Scheibe schießen. Am Nachmittage wanderte ich in die —Wgärten, um dort ungestört mein papier zu beten, und es begann zu dämmern, ehe ich von meinem Spazier gang zurückkam. Als ich in die Stadt trat. begegnete mir der Abt-at ohne «0It. was bei einem prodenraliichen Sofern ein Zeichen der größten Aus ift. Er lief auf und ab, ohne t auf die Passantem die er » ZOIIMZIIoI aus dem Wege stieß. W th ßchtbar wurde, stürzte er sit-f måch zU und sagte: »Herr Paftor, «- W Sie mir sechs Iranten leihen ?« »O habe nur drei Franken bei mir,« W ichs »diese Sehen Euch es Eber zuerst müßt Jhr mir - wes geschehen iß « Mit Ge M ztzg ich ihn ans dem Gedränge - i nach einein ruhigen Fleet wo un « beten-schen konnte. FOR M wie ein Kind leite-. . An akle auf meine Fragen - HM M; elktkich PM x raffte er sich zu sammen und erzählte mir unter einem Strome von Flächen und heftigen Aushriichen von Kummer und Muth, daß er im Spiel jeden Pfennig, den er besaß, verloren hatte Es war tein Augenblick, ihn zu tadeln oder zur Reue zu bewegen; Alles, was ich zu thun vermochte, war der Versuch seine Verzweiflung zu bannen. Aber er war eine jener hitzigen, unvernünfti gen Naturen, die ihrer Hestigteit freien Lauf lassen müssen, ehe sie zu be schwichtigen sind. Er wiederholte im mer und immer: »Meine Mutter! O· was wird meine Mutter sagen! Es ist besser, daß ich sterbe. als daß ich nach OWNER Vor dem Tode fürchte ich mich nicht. Es ist ja leicht, sich kopf iiber in den Brunnen zu stürzen.« Ich schauderte bei dem Gedanken, daß er, wenn sich selbst überlassen, ein solches Verbrechen begehen möchte, und daß selbst die Furcht vor ver ewigen Strafe Inicht hinreichend sein würde, ihn von Idem Selbstmorde abzuhalten. In lMitten dieser Ausbriiche von Raserei wurde er zuweilen von der größten Niedergeschlagenheit erfaßt, sodaß er sich niederseßte und wie ein Kind weinte. Einen solchen Augenblick be nutzte ich, um ihm in gebieterischem Tone zu sagen: »Nun mein lieber Pinatel, Euch bleibt nur eine Wahl. Jhr müßt aus der Stelle nach St. C. zurückkehren und im Vertrauen auf Eurer Mutter Güte ihr das Vorgesal lene erzählen.« »Nein, nein,« rief er aus; »ich will mich zu hause nie wie der zeigen. Jch werde fortwandern, und Niemand soll jemals mehr von mir hören.« »Rafft Euch aus,« entgegnete ich; »rafft Euch sogleich auf und t- -,s est-L , lUlllllllz Jus chs Illll Buwo Jst-III UllU nach wurde seinWiderstreben schwächer, endlich gab er nach, und wir brachen auf. Jch versuchte unterwegs, ihm die Einsicht beizubringen. wie nachlässig er bisher in der Erfüllung seinerPslickp ten gegen Gott und gegen seine Familie gewesen sei, und sprach ihm von den Mitteln, durch die er in Zukunft seine Fehler wieder gut machen könne. Ehr erbietig horchte er aus meine Bemerk ungen, aber ich kann leider nicht sagen, daß er ein Wort wahrer Reue äußerte. Doch wurde er bald ruhiger, und seine natürliche Gedankenlosigteit und sein Leichtsinn verscheuchten einigermaßen seinen Kummer. Ehe wir den Weg nach St. C. halb zurückgelegt hatten, hatte er sich so weit ermannt daß er mir einen deaillirten Bericht iiber sein Mißgeschick geben konnte. .Jch will Ihnen die volle Wahrheit mittheilen. Ich wünschte. meiner Frau eine goldene Kette zu kaufen. Das war die Veran lassung des ganzen Unglücks. Eine goldene Kette tostet ungefähr 60 Fran ken. Als mein ältester Bruder heira thete, gab er seiner Frau eine solche Kette. Jch ärgerte mich nun, daß ich nicht im Stande gewesen, meiner Frau ein gleiches Geschenk zu machen. Die Wahrheit ist, daß meine Mutter mich nicht anhören wollte, als ich davon sprach; nicht etwa, daß sie für meinen älteren Bruder eine parteiische Vor liebe hiitte, —- Gott bewahre mich da vor, eine solche Unwahrheit zu behaup ten, —- aber sie seht sich Mancheg fest in den Kopf. Und drei Frauen in ei nem hause sind gerade wie drei Nüsse in einer Schale. Nun ist meine Schwiigerin neidisch auf meine Frau, weil diese im Dorf die schöne Bäuerin genannt wird; und andererseits ist meine Frau ärgerlich, weil meines Bruders Frau ihre goldene KetteSonn tags zur Schau trägt, wie um jene zu reizen.« »Ich glaube nicht, daß Euere Frau aus solche Sachen sieht.« unter brach ich ihn, um ihn von seiner Ab schweifung die gar zu lang zu werden drohte, zurückzubringen »O, ich ver sichere Sie. sie thut e5,« antwortete er und fuhr fort: »Wohl. um aus das, was ich sagen wollte, zurückzukommen, ich beabsichtigte, eine goldene Kette zu tausen, hatte aber nur gerade Geld genug, um das Vieh und einige Sacke Korn zu bezahlen. Plötzlich schoß es mir in den Kopf, mein Glück in Ven dome zu versuchen. Jch ging in das LEase mit sechs Franken in der Hand, sest entschlossen, keinen Heller mehr zu wagen. Nicholaus Fidelier hielt die Baut. Er hatte einen Hausen Geld stücke vor sich. Jch seßte meine sechs Franken, und unglücklicherweise ge wann ich; daraus hielt ich sofort drei Louisd’or und verlor sie. Dies machte ein Loch in den Preis siir die beiden Ochsen. Jch wagte nochanils drei Loui2d’or und verlor wiederum. Das Blut stieg mir in den Kopi. Jch sagte mir. daß beim nächsten-nat das Glück N wenden mitsez ich seßte und verlor sechs weitere Louisd’or. Der ganze Preis der W war dahin Ich waej M Loniidbr auf den Tisch, nur unt noch einmal zu versuchen. Der Bank kälte- schstngåie Tritte um rkndkdig Hals-M inter mir ag Sind-. Ist Ich let sche- W i ! i » müsse, weil der Banlhalter seinen klei - nen Finger und seinen Daumen se T treuzt habe. was ein gewisses Vorzei s chen schlechten Glückes sei. »Ich saßte Muth, spielte. ohne zu T zählen, weiter und verlor wieder. Siebenzehn Louisd’or gingen so totg. I Jch hän- upch die Schafe und etwas » Korn tausen tönnem aber ich hatte ja den Ochsentrieber und den Ackerknecht schon gedungen, und dann paßte die Sache nicht. Jch spielte weiter und verlor Alles bis zum leßten heller; und dann lieh ich mir, da das Glück - es so wollte, von Jean Renard, einem unsere Nachbarn, vierundzwanzig Franken, die ich ihm jeßt schulde. Sie hatten ganz Recht, mir ihre drei Fes. nicht zu leihen; sie wiirden denselben Weg gewandert sein wie die anderen. Jch hätte heute Morgen wissen sollen, daß ein Mißgeschick mir zustoßen wür de; denn als ich aus dem hause trat, sah ich einen schwarzen bund hinter einer henne herlausen.« Jch schalt über diesen großen Aberglauben und suchte, ihn sich desselben schämen zu machen. Er aber ließ nicht von seiner Jdee ab und setzte hinzu: »Es war ge rade so vor zwei Jahren. als ich zum ersten Mal nach Malpeire ging. Jch würde damals gut gethan haben, um zukehren. Denken Sie nur: gerade als ich ausbrach, sah ich eine Krähe niederer als unsere Hühner ausstiegen Wenn meine arme Mutter das gewußt hätte, sie hätte mich an den Tagen nicht fortgelassen. — Nicht, als ob ich meine heirath gerade bereute; aber se hen Sie, Herr Pastor, — ich spreche im Vertrauen zu Jhnen und dars es Jhnen wohl sagen, — der Bauer, der eine vornehme Dame heirathet. bringt die sieben Todsiinden in Person in’s haus.« »Wie könnt Jhr so etwas Scheußliches sagen i« ries ich entrüstet »Nun, wenn nicht alle sieben, dann we IIIDFOOIIS III-- Ase-- III-IF h-- ZE---« ...,.....- -... --.. »-... .,.». ....,«., erwiderte er ruhig. .Schrveigt, unse liger Mann,« sagte ich; ·es ist schänd lich, daß Jhr so sprecht, nachdem Jhr das arme junge Mädchen zur Deirath mit Euch mißleiiet habt.« «Jch habe sie in keiner Weise rniszleitet,« antwor tete er; »so wahr als ich einmal sterben muß, ich habe ihr nie schön gethan. Das erste Mal, daß ich nach Malpeire zum Lazarusseste ging, war ich bei den Spielen zugegen. Nach dem Wettrins gen war ein Ball, und ich war ihrTiim zer. Es war ohne Zweifel eine große Ehre, aber ich hätte mich viel lieber zu meinen Genossen gesellt, die sich abge sprochen hatten, eine Kaninchenpastete zusammen zu verzehren. Sie sprach recht freundlich zu mir, und es war na türlich meine Pflicht, ihr zu antworten, so gut ich vermochte. Ehe wir ausein andergingen, sagte sie mir einige höf !ichteiten. die ich gar nicht erwartet hatte. Jch blieb in Malpeire, weil sie mich darum bat, und sie gab mir meh rere Rendezvous. aber ganz harmlose und in Ehren. Sie stand aus der Ter rasse des Schlosses und ich unten am Eingana des Dorses unter einem Baume. Wir sahen einander und spra chen durch Zeichen. Zuweilen stellte ich mich unter ihr Fenster, und sie wars mir eine Bandschleise herab. Sie sehen, die ganze Sache war Scherz und Unsinn,-und ich ließ mir nicht träu men, dasz sie mit einer heiratb in der Kirche enden werde. Aber das war es, was das halsstarriae Mädchen wollte, und sie hat ihren Willen durchgeseht Nun, vielleicht werden ihre Eltern ei nes Tages sie milder beurtheilen und ihr verzeihen.« 11. Kapitel. Die Nacht nach dem Jahr markie. Als wir in die Nähe von St. C· kamen und das haus in Sicht war, beiman der Abbe-i In ritt-»- und sie bedauern, daß er zurückgelonxmen lei. »Ich tann nicht hineinqeben,« ries er; »ich habe nicht den Muth, vor meine Mutter hinzutreten und ibr das Ge schehene zu erzählen, —- weit eher woll te ich sterben.« »Woblan, ich will zu erst hineinaehen und Eurer Mutter die trauriqe Nachricht mittheilen.« «O ja, Herr Pfarrer, erzählen Sie es ihr vor Allen. Sehen Sie, ich fürchte nur den ersten Augenblick; sobald sie Alle es wissen. werde ich hereintomnzeiu Bitten Sie meine Mutter, mir zu ver zeihen; sagen Sie ihr, sie müsse es thun.« »Und Ihre Frau, Ihre un glückliche Frau?« sprach ich tadelnd. »O, sie.« entgegnete er, »sie wird mir bale genug verzeihen; dessen bin ich ge wi « Bot der Hausthüre blieb der Abbat sieben. Ich ermahnte ihn, nicht weg zueilen, und trat selbst ekn. Die ganze Familie saß beim Abendessen um den rundn Tisch. Jch glaube, meineMiene verrieth eine gewisse Betlommenheit; denn sobald mich die Wittwe Pinatel erblickte, rief sie mir entaeaem »O Gott und herr: Jst ein Unglück ge schehen? Was wollen Sie uns berich ten, Herr Post-»F Jch hieß sie. sich beruhian und dem Willen Gottes un terwerfen; denn·ich hätte ihnen aller dings eine peinliche Nachricht mitzu theilen. »Es muß von Franeois sein,« rief sie erhebend; »denn all die Ande ren find hier. Mein Sohn, mein at mer Sohn. Was ist ihm gelcheheni« Des Abbat Frau kam bleich und ängst lich aus mich su, sprach aber kein Wort. »Was ist meinem Sohne widerfah ren?« ries die Wittwe tm Tone der Vers Wunp »Sie werden .ihn lo leieh le n, entgegnete ichs »rein ge und an wohl; aber etwas sehr Unan - genehm hat ihn betroffen« Und M gab einen kurzen Bericht des Geschehe en. stigte dag- das Franeots voller eues , und sz Kummer und Scham ihn vom Eintritt in das aus abgehalten hätten. Die alte k rau Rotte mir schweigend zu; dann richtete e die Au en gegen himmel und mur melte: ,, ott sei elobt; ich dachte schon, ein noch s limmereö Geschick habe uns getroffen; ich fürchtete mein armer Sohn sei todt. Lassen Sie ihn eintreten, Herr Pfarrer; ich will ihn nicht tadeln. Es war sein eigenes Geld, und es ist traurig, daß er es so schlecht angewendet hat; aber Niemand hat ein Recht, ihn deswegen u schel ten.« Der Abbat hatte sich lei e in das Zimmer geschlichen. und als er hörte was keine Mutter sagte, tam er heran und chlang in der Uebertvaliung der Zalntbarleit seine Arme um ihren a s. »Fürchte Dich nicht, mein armer e’tunqe,« rief sie, mit einer gewissen Jurschaustellung mütterlicherLiebe und Großmuth; »in Deiner Mutter haus wird stets siir Dich Brot genug sein.« Des Abbat Brüder schüttelten ihm die Hand und machten ihm Platz bei Tische; aber seine Frau blieb serne und äußerte tein Wort. Sie saß in einer Ecke des Zimmer-Z, die hände auf den Kniaen und den Raps herabgebeugt. Er ging zu ihr hin und sprach in leisem Tone mit ihr, um sie zu begütigen; doch sie verharrte in dumpfen Schwei gen und hob weder den Kopf empor, noch gab sie eine Antwort. Er er neuerte seine Vorstellunan und ver suchte, ihr Gesicht aus sich zu wenden. Da brach ihre Wuth los. «Lai1 mich!" schrie sie rnit lauter Stimme, sprang aus und hestete einen Blick voll fürch terlichen Zornes aus ihn: »Du bist ein Elender, meiner Beachtung nicht werth. Glaubst Du, ich werde das Brod, das Du von Deiner Familie als Bettler empfängst, mit Dir theilen? Da Du es nicht vorgezogen hast, mit mir die ses Haus zu verlassen. so werde ich allein sortgehen und Dich auf dem Miss««vb«nsn infiissxsssur »n- dem Du geboren bist. Du gemeiner Varia bunde!« Der Abbat wurde bleich vor Muth und erhob scine hand; sein Weib floh zuriick niit einen-. Schrei. Alle sprangen auf und eilten zu den beiden hin. Die Wittwe Pivatel er griff ihren Sohn bei dein Arme und zog ihn zurück. Jch trat auf die junge Frau zu, die aufrecht an der Wand lehnte und mit einem starren Blicke vor sich hin schaute. Die eine ihrer Wan gen war tödtlich blaß, die andere bren nend roth. »Er hat mich geschlagen,« sagte sie mit furchtbar entstellierMiene. Dann schritt fie, ohne auf mich zu bö ren, ohne weiter ein Wort zu saan oder irgend Jemanden anzusehen, aus dem Zimmer, und wir hörten sie die Treppe hinausgehen und schreckliche Berwiinschungen ausstoßen »Halte den Mund,'« schrie der Abbat, »oder ich —« Laß sie.« rief die Wittwe, ihn aus seinen Sitz niederzieheiid; »vetderbe Deine eigene Sache nicht. Sie fing an, Dich zu beschimpfen, und Du hast sie geziichtigt. Nun müßt Jhr Frieden machen und wieder als gute reunde miteinander leben.« »Wir werden sehen,« murmelte er; »aber wenn Du, meine eigene Mutter, so etwas zu niir gesagt hättest, ich glaube, ich wäre selbst gegen Dich aus geflogen.« Es war spät. und ich mußte noch an demselben Abend nach S. zurückgehen. Der älteste Pinatel erklärte sich bereit, mich zu begleiten. da er am folgenden Tage Geschäfte auf dem Markte abzu schließen hatte. Gerade als wir aus brachen, schien die Wittwe eine schlimme Vorahnung zu haben. Sie wandte sich zu dern Abbat und sagte in besorgieni Tone: »Du solltest nach S. schlafen gehen. Deine Frau isi sehr erbittert, urid wenn Du heute Abend wieder mit ihr sprichst, möchte ein noch fraglicherer Austritt als der Oliv-s- orlslntv nnrfnmmon« Glaubst Du, ich fürchte mich vor ihr? antwor tete er halb beleidigt. »Lasz mich Dir sagen, Mutter, ein andermal soll sie mbiech nicht mehr beschimpfen, wie jedt e n." Wir gingen unseres Weges. Das Wetter war schön, und der Vollmond erhellte unsere Straße. Ehe wir das Haus außer Sehweite hinter uns lie gen hatten, wandte ich mich noch ein mal um und sprach ein inniges Gebet siir die stolze und ausriihrerische Seele, die wir eben verlassen hatten. Acht Jch hätte stir eine andere Seele beten sol len, die gerade damals nahe daran war, vor Gottes Richterstuhl zu treten. Der Abbe Lambert seufzte tief aut und schien abermals nur rnit Wider streben an bie Fortseßung seiner Er zählung herantreten zu wollen; aber Herr von Champaubert bat ihn mit erregter Stimme, sie zu Ende zu küh ren. Mit peinlicher Anstrengung uhr Jener dann sart: Als ich am sotgenden Tage zur Kirche ging, sah ich Jemanden eiligen Schrittes aus der Ehaussee von St. C. herankommen. Jm Vorbeigehen rtei mir der Mann zu: »Diese Nacht hat in dem hause der Pinatels ein Mord stattgefunden. Die schöne Bäuerin hat ihren Mann getödtet« ich gehe nach Atr, die Polizei zu benachrichtigen.« Herr von Champaubert verhüllte sein Gesicht, und ein schmerzlichei Stöhnen entsuhr seiner Brust. Eihaut-nie zusammen und wandte ie ugen von dern Portrait ab, als ob diä Berbrecherin selbst zugegen gewesen w re. »Sie war ein verruchtes Weit-I iiieZ mein Onkel hervor ch satte-kot- mich feig-ich- sprach der Abbe werter, statt die Kirche, nach St. E. zu eile-. sevor ich dort anlangte, be e nete mit ein anderer Mann, ber die reck li Mittheilung des ersteren oten betätigte. »Die schöne Bäuerin hat das Verbrechen begangen,« berichtete er; »bakriber iann ni t der geringste Zweifel sein. Am ver lossenen Abend tte sie einen Zank mit ihrem Manne. ndes gingen e wie 9gewiilsnlich zu ett, und während der acht hat man nichts vernommen. Als aber he Morgen die Frau des ältesten Sohn - die bei Tagesanbruch aufstand, um zu backen, an der Stubenthiire der Beiden vorbeiging, glitt ihr uß durch etwas Nasfes, was frag als lut erwies; sie merkte nun, da es unter jener Thüre Zerausfloß und rief um iilfe. Die eiden jüngsten Pinatels eilten herbei unb fanden ihren Bruder mit einer tödtlichen Wunde regun slos im Bette liegen. Es scheint, daß Pre seinen ersten Schlaf benuyt hat; denn er hat ach offenbar nicht geregt. Als ich soe n von dort wegging, lebte er noch; aber man erwartete jeden Augenblick feinen letzten Athemzug.« »Und feine Frau?« frug ich schaudernd. »Man weiß nicht, wo sie ist,« antwortete er; aber man ist auf der Suche nach ihr. Sie muß über die Felber geflohen sein; denn man fand die Hausthüre offen. Aber sie sann unmöglich entrinnen; das ganze Dorf ist ihr nach, um den Abbat zu rächen.« Jch eilte vorwärts und bat Gott von Herzen, er möge mir Zeit gewäh ren, jenen unglücklichen Mann, der bald vor ilsm erscheinen mußte, vorzu bereiten. Als ich mich dem Hause näherte, hörte ich Weinen und Schluch zen, was mich befürchten ließ, daß Alles vorüber sei. Das untere Zim mer war voller Leute; denn die Pina tels genossen eines gewissen Ansehens. Man erzählte mir, der Abbat lebe noch, sei aber bewußtlos. Jch stieg die lei terähnliche Treppe hinauf und trat in einen schwach beleuchteten Raum, wo Pie ganze Familie um ben Flbbat ver sllllllllctl Wal, III Mlc ccll Vlljlcfcllllkc dalag· Ein weißes Leinentuch bedeckte das Bett, und nur fein auf dem Kissen ruhender Kopf war sichtbar. Seine Mutter stand in unaussprechlichem Gram iiber ihn gebeugt und sprach hie und da zu ihm, als ob sie hoffte, er werde sie hören. Als sie mich sah, rief sie aus: »Gestern noch brachten Sie ihn voll Leben und Gesundheit zurück, und heute liegt er im Sterben. Jene Wölfin hat ihn im Schlafe ge mordet wie ein wehrloses Lamm-" »Ich muß suchen. ihm zu helfe-V versehte ich und tniete mit festemGlau ben im herzen an der anderen Seite des Bettes nieder. Jch meinte zu sehen daß der Abbat sich bewegte und die Augen öffnete Jn diesem Augen blicke langte der Arzt an. Er hob das Betttuch impor, til-erzeugte sich, daß der Puls noch schlug, und lehnte sich über den Sterbenden, um nach dessen fast unhörbaren Athemziigen zu lau schen Dann trat er aus die Seite, wo ich stand, blickte mich an und schüt telte den Kopf. «Jst noch hoffnung?« frug ich leise. »Nicht die eringste,« entgegnete er; «der arme PFensch hat nur noch wenige Minuten zu leben. Es wiirde längst Alles zu Ende sein, wenn seine Konstitution nicht eine so außerordentlich starke wäre. Das Le ben weicht nur langsam aus einem so jungen und kräftigen Körper.« Jch stellte mich dicht neben den Ab bcr hin und griff nach seiner hand. »Mein theurer Sobn,« sagte ich ihm, »wenn Du wünschest, daß Gott Dir vergibt. so erhebe Dein Herz jetzt zu ihm empor. Bete mit mir; bete fiir Deine Frau und vergib ihr; nur noch einen Augenblick haft Du zu leben cber in diesem Augenblick vermagst Du Dir die Verzeihung alt' Deiner Sünden zu erwerben. örst Du mich, nein Sohn? Bereust - u alle Deine Sünden und verzeihst Du Deiner Frau, damit Gott Dir verzeihe?« Er machte einen vergeblichen Ver .. s-—,-t.-—. L- L- L-I- ( — AL L-— . Iuw zu IUUWUH »ou- uq ques( scu un iugbaren Trost, zu fühlen, wie seine Hand die meine zum Zeichen der Zu iZimmung drückte, woran ich ihm die nlbsolution ertheilte. Seine erlöschen den Augen richtete er auf mich und; dann auf seine Mutter. Wenige Au aenblicke später gab Franc-Dis Pinatei seine reuige und gereinigte Seele in oie hänoe feines Schöpfers. i · 12.Kapitei. Was mit dem Bilde geschah Als ich nach S. zurückgekehrt war erfuhr ich daß die unglückliche Ver trecherin festgenommen und in das Gefängniß zu Aix geführt worden war. Sie zu besuchen, war mir nicht ; möglich, da zu jener Zeit nur diejeni- » am Priester, welche den Eid geleisteij hatten, die Staatsgefängnifse betreteni durften. Jch tonnte ihr nur einen Brief schreiben, in welchem ich ihr Al les, was christliche Liede zu sagen ver-( mochte, verhielt, um sie zur Reue zul erwecken und vor der Verzweiflung zu ! bewahren. Zu meiner Genu thuung tsernahm ich, daß mein Brief sie erss reicht hat. Jn Zeit-: n großer Bollzerregungz und politischer Wirken trifft das Ge- . ieh dies- Lerbrecher in aller Stille, und somit entgirsedie unselige Frau einer lchrecklichen rühmtheit. Nachdem sie faft ein Jahr im Gefängnisse zuge bracht hatte, wurde sie vor das an Stelle der alten Parlamentihöfe ge tretene Gericht geteilt und na den neu erlassenen Gefesen gehört un ver urtheilt. Der Spruch lautete auf Brandmarlung durch den Denker und iebenliängiiches ängnifk Ich war in jenem Xugenbli e nicht in Frank —.....- ..—-.-. reich, die destigiett der Ver oig » atte mich Fezwungem in den ir aat zu «l chten, und zur Zeit, wo ihre Verurtheilung vernahm, hatte schon einen Theil der Strafe durs macht. Ali ich aus der Berhann - zurückkam, war die anze Geschi beinahe vergessen. e hr « daß die »schöne Bauer n , w e sie immer genannt wurde, sich in - Strafanstalt zu Embrunn befand, -— daß die Wittwe Pinatel gestorben is s wie man annahm, aus Gram darii · daß die Richter ihre Schwiegertoch — nicht zum Tode verurt ilt hatten. «« »Und seitdem haben ie nichts·rne-J über das unglückliche Weib gehört« ries Herr von Champaudert. Der Abbe Lambert zauderte e wenig, als ob er Bedenken trage, a diese Frage eine direkte Antwort z geben; endlich sagte er: »Ja der Fa wurde mir tund, daß sie durch inni Reue und musterhafte Führun is i. Begnadignng verdient hätte un a s» demGesängnisse entlassen worden wa ; Jhre Lage war aber auch dann n eine sehr trübe. Sie hatte nur ael und allgemeine Verachtung s « : sich. Jemand jedoch, dek wußte, du« eine wie tiefe und wahre Reue sie " Verbrechen gesiihnt hatte, half ihren Namen zu verbergen und Mittel zur Erwetbung eines beschei nen Lebensunterhaltes zu erlangen. »Herr Pastor,« sagte der Marqui von Ehampaubert erschüttert, »ich . bitte Sie dringend, weitere Nachfor- ; schungen nach ihr anzustellen und das Resultat wissen zu lassen. Esi mein inniger Wunsch, ihr ein hinr » chendes Auskommen sicher ustellen,d - - mit sie ihre Tage in Ruhe ende « tann.« Der Abbe Lambert verheugte siz und entgegnete: »Ich will es verfas Herr YJiarquis.« Dom Gerusac sagte mit einem B cns das Portrait: »Wie seltsam. " ich, ohne das Geringste davon zu icn, die feldin einer so schreckli- » Geschichte o lange vor Augen ha Mein theurer Abbe, Sie hätten es « p erzählen sollen-" - Der Abbe Lambert blickte verwu dert drein. »Die-s ist Fräulein von Malpeirks Bild,« benrerlte ich ihm; »haben Sie-? sie nicht wiedererlannt, Herr Psarrer7« Er schiittelte den Kopf und antwor z tete trübe: »Nein, ich hätte sie nicht er kannt. Selbst, als ich sie zuerst sah hatte sie jenes blühende und lächelnde Antlih nicht mehr; sie war nicht wie . ous diesem Bilde.« jli Ein langes Stillschweigen solgte;1 die Kerzen waren sast ganz niederge- s brannt, aber eine neue Ladung ol - btlebte die Flamme im Kantin. a, der ganze Raum erleuchtet war. D Regen hatte ausgehört, aber der Wi s blies noch durch die Bäume und rii telte an den Außenlädem Als Uhr zwölf schlug, erhob sich Herr vo — Ghampaubert und wünschte uns ute Nacht· Er wollte am solgenden Asces aen sriih ausbrechen, und es war der csbredet, daß wir ihn bis ur Chausses begleiten. Ehe er das immer ver ließ. trat er zu dem Abbe Lambert schüttelte ihm die hand, leerte sein Börse aus die Ecke der Kaminplatte und sagte mit gedämpster Stimme »Dies ist siir Jbre Armen, Herr Pat stor; ich hosse, jedes Jahr diesel Summe erneuern zu dürfen.« (Schluß solgt.) - Las-se Kranke plus-err . . . Ein srostiger März-Alpen Wie eisiq der Nebel durch die Glie rinnt. - —-— Blumen, herr, laufen Sie Blu men. » —— Deine Blumen sind lranl, mer s Kind. . —- KranU Ein ungläubiges Läs cheln gleitet über das schmale Gesicht chen der kleinen Nerli-inferio, Nnn tranken Menschen und Thieren, ei ja da weiß sie selbst zu erzählen; ahe tranke Blumen? Sie lächelt trübe wohl nur ein launiger Einfall des ei ligen Herrn. Sie hält sich an sei Seite im Dauerlauf und wiederhe mit pseifender, versagender Stirn in der der Todten-Vogel zwitsche »Blumen. herr, taufen Sie Blume Nur um die lästige Begleitung a zuschütteln, reicht der Herr eine Mii und nimmt die paar Blumen aus Fand der Kleinen. Es sind Maigl - en, mit hängenden Köpfen und ro - sarben umränderten Blüthentvlben Opfer der Misse, Patienten des N del-. Zu Hause angelangt wirst sie in eine mit Wasser gefüllte Karat Die Karasse steht nahe am Ofen, a dem eine wohlige Wärme strömt, d behaglich in die zarten Blumenlei dringt und in ihre erschauern Köpfe. Sachte beoginnen diese sich z regen, sich aufzurichten, die Rostsleck abzu liteisen und nach wenigen Stank-H den schon athmen sie kräftig und stillen-IF den Raum, der sie gastlich aus nom- F men hat« mit tviirzigem hauch: te aths men, sie leuchten, sie dusten und leben. Und die tleine VertäuseriM Wäre nicht auch sie zu retten eweien durch, etwas Wärme, etwas VIIIng ein we nig Liebe? Große Gedanken kommen aus den-.v lherzew s . . l Atti Mexito kommt die Kunde, das , lnicht weniger als Noli-Stück Vieh f während eines Gewitters von hagels - körnern erschlagen worden sind. Man Ihn auch Mexito tritt immer mehr in dte Reihe der ctvilisirten Länder ein, da ei schon so hervorragendes Jä ger- und Fischerlatein ltesert. « «M«llltll·"·"