. vi- euidpckiiistz » « « «sssE.A·Schasser.l R Mde von einem schweren W durcheilte an einem trüben Mkttag des Jahres 1891 Paris. T- Die Motgenblätter hatten nur kurz selben Mut-terr. daß in später Nacht gsde der Besiser des altrenommir in Esset Hat-reali« in der Nue Cler m Privatzimmer im Blute lie sn , von den beiden toachenden Die H- new des hotelj aufgefunden worden , außerdem habe man den Hund « unaus, einen grossen Forterrier « von etwa zehn ahren, erschlagen und den Gelds ran halb aus-geräumt ge funden. lle Einzelheiten fehlten bis zur Druckle ung der Frübblätter, so da die lapi are Notiz über den statt g bten Raubmord die Bewohner I Stadtviertels in degreislicheSpan jung versetzte, die durch die wider ollsten Gerüchte über den with maßl then Mörder s- der bald ein do r Reisender, bald der jüngste Hilfs llner des Hotels sein sollte —- nur erhöht wurde und allen Vermuthungen freies Terrain ließ. Es war seit 14 Tagen der zweite Raubinord in diesem Stadidiertel, ohne daß es in dem oorausgegangenen Falle gelungen war, den Thäter zu er mitteln. Kein Wunder, dass nicht nur eine nervöse Spannung, sondern be sor nißvolle, ängstliche Unruhe die Be woårtret ergriff. it noch fieberhasterer Schnelligkeit als in dem früheren Falle wurde der Ihatdestand des schweren Verbrechens durch Gericht und Polizei ausgenom men und schon in der ersten Mittags Unde erschienen an den Vlnschlagsäus in großen Leitern auf rothem Grunde die behördlichen Betanntmas changem welche 1000 Franks Beloh nung»auf die Ermittelunq des Mör vcls feste-u s C Der Raubmord in dem Hotel bil dete das Tagesgespriich der Haupt stadt. Jules Fadreau war seit etwa 20 Jahren Besitzer des »Ootel Fad teau«, das unter ihm sich zu einem angesehenen Hotel der Stadt aufge: schwingen hatte. Er war Wittwer nnd hatte leine Kinder. Seine Pri vatträume befanden sich im ersten Stock, in einem völlig separirten An bau des Hotels, die Fenster führten nach dem hotelgarten Als die beiden wachthabenden Hoteldiener um 1 Uhr ain Privattontor des Chess, welches noch irn hotel selbst gelegen war und seinen Eingang von dem Hotelflur des nan Stockes aus hatte. vorübergin , fanden sie die Thür nur ange nt. Da auf ihr Klopfen keine Ant wort erfolgte, öffneten sie die ange « sehnte Thier und fanden den Herrn todt in einer nicht großen Blutlache, neben ihrn lag sein Hund gleichfalls er schlagen. Die Wächter alarmirten so ort das hotelpersonal und die nahe olizeiwachr. Mit Rücksicht auf die oielgäfte ging diese ziemlich getäusch losi zu Werke. Sie untersuchten zu nächst das Privattontor, in welchem keine besondere Unordnung zu bemer ken war. Jn dem geöffneten und bar beraubten Geldschranl befand das Schloß unevrsehrt, der Schlössel trug den eigenen Schlüssel bnnd des Derrsu Die Fenster waren nur angelehnt, von ihnen führte in den Hotelgarten eine Leiter, die der Derbrecher aus irgend einem unbe kannten Grunde oder auch in der Eile stehen gelassen hatte. Seltsam — Thiir und Fenster unverschlossen! Der leitende Polizeileutnant gab die aus fsliige Thatsache einem der Polizisten nr Notiz, dann entwarf er eine Slizze s Raumes, in der er die Stellung der einzelnen Möbel und die Lage der Leiche des Ermordeten und seines ge tödteten hundes sorgfältig andeutete. Do der beorderte Polizeiarzt nur den «dor etwa einer Stunde durchsu triitnmern der hienschale mit einem geglpr Instrument herbeigeführten ssaoreaus tonstatiren konnte, so änderte tnan an der Lage des Leich nnmg man-, um ver gerichtncnen Thatbestandsaufnahme am nächsten Morgen nicht vorzugreifen Ein neuer Raubmord nnd wieder keine gar teine Anhaltspunkte für die Verfolguna des Mordlteldens Der alte Polizeileutnant schüttelte nachdenklich den grauen Kopf. War ein Hotelgast, ein Angestellten ein Einbrxcher der Mörder? Seltsam! Wenn es nur nicht gerade ein Hotel wäre, wo sich jeder Anhalt flosleichv wieder in das Unendliche ver chti ngseinem Arbeiiszimmer saß der «»Un rfnchnngsrichter Sadi Faure und bistterte in einem umfangreichen At kenbiindeh das vor ihm auf dem gro «kn rnit grünem Tuche überzogenen· set-Ich lag, hin und wieder sich Rotizen einen kleinen Papierblock niachend - Seit acht Ta n wühlte er in diesen W herum, ernelnnung auf Ber JWW Berhör auf Vethör bauend , mehr er Material herbeischaff itrque r vers-r Zch jeder Faden, Its pur s erbrechers hätte M können. — sähest-Inst vonsåinem its-stetqu In einem weten n ru Utseriibt denn die Schädeldecke Fi- sek Größe eines Fünffrant Æpkittm nnd auf diese Weise dein Gehirn erfolgt, f « saugenden Tod herbeiführte , IF- nnd Leg-r auf gleiche Weise - Wen Der Thiäter mußte a Tat-tun te " -Ws fein uisigatgek Weise dem Jana-ek , s- tneni ster- sprachen lle IF Basegdethache dafaun such hatte die Vernehmung des otel fersonals dem Untersuchungsr chter olgende Thatsachen alt erheblich zur Kenntniß gebracht. Am Tage vor dem Morde war ein starler etwa dreißigjähriger Mann in abgetragener Kleidung im hotel er schienen und dem Chef hergeführt worden. Nach etwa zehn Minuten ber ließ der Chef das Prioatkontoe und kehrte — da ihn verschiedene geschäft liche Abhaltungen in Anspruch nah men —- erst nach etwa dreiviertel Stunden in dasselbe zurück. Während dieser Zeit war der fremde Mann allein im Prioatkontor. Der Diener schast fiel dies nicht weiter auf und da der Besuch in der Dämmerstunde stattfand, konnte sie sich in keiner Weise auf die Kleidung des Fremden besinnen. Zur Erklärung muß einge schaltet werden, daß solche Besuche bei dem bekannten Wohlthätigkeitssinn des Ermordeten sast täglich vortamen und der Wohlthäter die Hilfeiuchenden immer ein·ge Zeit in seinem Privat lontor a ein ließ, wo sie ihm ihren Lebenslauf aufschreiben mußten, ehe er ihnen seine Hilfe zu Theil werden ließ. Eine große Sammlung solcher Lebenslaufe wurde in einem Fach des Geldschrantes sorgsam nach dem Da tum geordnet gesunden, während ge rade bon dem letzten Besucher am Vor taae des Morde-, eine Auszeichnung fehlte. Das war dem Unter näman Pilz-in mehr als ein sonderbarer siu a Die eingehendsle Untersuchung decs Hauses und Gartens hatte ferner er geben daß die zum Einsteigen benutzte Leiter aus dem Hotelhofe genommen war, wo sie zusammen mit einer grö ßeren Feuerleiter an der Wagenremise angeschlossen gewesen war. Das Schloß war nicht erbrochen, sondern mit einem ähnlichen Schlüssel geöffnet worden. Jn dem Hotelaarten selbst hatte der Verbrecher den Riegweg an leiner Stelle betreten auch die Garten mauer. die aus Feldsteinen aufgeführt I war, und aus der Bekrönuna efflasehen scherben trug, um das Ueber-steigen zu verhindern, zeigte keine Spur eines menschlichen Fußes! Der Schlüssel zu der Gartenpforte. welche durch die Mauer in eine wenig sreouentirte Vil lenstraße führte, und dessen Knops an dem Schlüsselbrett des Privatkontors deutlich seine Zweckbestimmung andeu tete, fehlte an diesem. Vermuthlich war mit diesem Schlüssel jene Gartenthiir aufgeschlossen und der Thiiter, welcher das Terrain vorher ausgekundschastet, hatte seinen Weg in kluaer Vorausbe rechnung iiber die Rabtten, statt über die Kieswege genommen. Der Mord war also zweifellos vorbereitet gewe sen. Für die außerordentliche Vorbe reitung der Blutthat sprach schon der Umstand, daß selbst die Leiter nicht über den Kiesweg geschleist worden war, sonst würde man aus demselben zweifellos eine Spur gesehen haben. Der Oberkellner hatte bestimmt aus gesagt, daß sein Herr an jenem Abend urn 111,,-1;- Uhr sein Privatkontor ver lassen habe, warum und wann er noch einmal zurückgekehrt wäre, wisse er nicht Sonderbar war nur, daß die Thür sich offen befunden und daß der un llickliche Hotelier Hilferuse aufs-gesto gen haben mußte, die kaum im Var terre zu überhören gewesen wären. Und dann befand sich bei ihm ein wachsamer hund. Der Herr und sein Hund waren erschlagen worden und der nicht einmal erbrochene Geldschrant um etwa 20,000 Frant Goldi und Silbergeld geleert, während der Thä ter über 90,000 Frant Wertbpapiere mit schlauer Berechnuna unberührt ge lassen hatte. Die einziae Erklärung gab der muthmaßliche Beruf und die teuslische Geistesgegenwart und Vor-: bereitung des Mörders zu feinem blu tigen handwerk. Eines war siir den Richter zweifel los. das Verbrechen war durch eine Persönlichkeit veriibt worden« die den Mord genau vorher überlegt und sich über die Verhältnisse des Hauses und Gartens eingehend oorunterrichtet hatte. Alle diese und andere Ergebnisse fet ner Atten brachte den Untersuchungs richter in folgenden Gedantengang. Des Mordes verdächtig ist jener fremde Besucher am Vortage der That. Dieser Besucher ist über die Person Favreaus und sein Verhalten Hilfe suchenden gegenüber genau informirt gewesen und hat auch die getrennte Lage des Privattontors von der Woh nung des Hotelbefitzers gekannt. Er wußte, daß Favreau ihn während der Abfassung seines Lebenslauseg allein lassen würde und er hat in dieser Zeit sich die Einrichtung des Zimmer-z und die Lage der Fenster genau ge merkt. Die Leiter im hvfe muß er vorher gesehen und zur eventuellen Benutzung in Erwägung gezogen haben. Jn der Mordnacht ist er durch das zufälliger weise nur angelehnte Fenster eingestie ,n. Das Aufbeechen des Geld-schrau es ersparte ihm die Unachtsamteit Favreaus, welcher an diesem Abend die Schlüssel stecken gelassen hatte.Er hat zunächst den Lebenslauf mit seiner Schrift hervorgesucht und an sieh ge nommen, dann erst ist er an die Anstaubung der Geldlassetten ge Dgangm nztvtsehen ist das Fehlen des litsseldundeö von dent Besitzer e inertt worden« er ist in Begleitung ei nes hundez unerwartet in das Pri vattontor zuriickgetehrt und mit dem de von dem vorbereiteten Verdre srittels eines schweren harnnrers niedersefthgen worden Dies-stät waren ert Mis weil der Des brecher enau auf die Stelle abgei telt hatte. e bei den Schlachttbieren als setiiubu Iftelleso i.lt — deHelben eife war auch der oorletzte Raubmord verübt, nur war der geplante Raub damals durch Stö rung des Mir-es nicht sur Vollen dung gelan t. Möglicherweise hatte der jetzige häter auch den früheren Mord der ibin teine Mittel zuflibrte, auf seinem Gewissen. Wie aber war jenem mysteriöfen Besucher und damit wahrscheinlich dem Mörder auf die Spur zu korn men? Tag fiir Tag und Nacht für Nacht beschäftigte sich der Untersuchungs richter mit dieser Frage. »Herr Direttor. ein herr Gerauld wünscht Sie in Sachen des lenten Mordes zu sprechen. Die Meldung des unbemerkt einge tretenen Dieneri- ließ den Unter suchungsrichter aus feinem Briiten anfsabren. »Ich bin zu sprechen!« Die Thiir schloß sich, nrn sich nach Verlauf weniger Setunden wieder zu öffnen. Vor dein Untersuchunger offer stand ein Mann etwa « Jahre alt, mit vergriiniteni, von vielen Sorgfalten durchfurchtem, aber biedereni und ehr lichem Gesichte-ausbrach Seine Klei dung war zwar abgetragen, aber äußerst sauber und reinlich. »Sie bringen mir Mittheilung über den Mord in der Rne Cler? Was wis sen Sie?« »Ich heiße Gerauld --- Vierte Ge rauld Herr Direktor, wohne Rue Straßbourg 27, Hinteraebäude, und bin Cheiniter.« Gerauld ---- Gerauld — der Name . iit mir nicht nnbelannt.« Der Direktor warf einige Notizen auf ein Blatt Papier, tlingelte und übergab dem eintretenden Diener das Billet. Nur wenige Augenblicke und der Diener brachte ein Attenbiindel in ro thetn Umschlan. Der Direktor bliitterte flüchtig in dem umfangreichen Manuftript, dann wendete er sich an seinen Besuchen »Gerauld —Peter Gerauld — ein Mann dieses Namens ist irn Jahre 1886, also vor etwas über fiinf Jah ren, wegen schweren Kasseneinbruchs zu fiinf Jahren Zwangsarbeit verur theilt. Er war Buchhalter des Zen traliViehhofee in Mont Pelagr. Vor zwei Monaten ist er aus dem Zucht haus in Lhon entlassen. Hier steht 1855 geboren. Das sind Sie also nicht?" Der Besucher war bei den Worten des Fragenden todtenbleich geworden etzt hob er feine Augen, in denen hränen schimmerten, auf den Richter »Nein, herr Direttor, es ist mein. Sohn. Dieser Sohn hat mein und; meiner Frau Dasein zerstört, unserent Namen der Schande preisgegeben nndi unser Leben vergiftet.« »Wifsen Sie, wo er setzt ist?« «Vor drei Monaten schrieb er aus dem Zuchthaus und bat um Kleider fiir seine Entlassung. Er wollte dann nach Amerita gehen und ein neues Leben beginnen.« l »Sie sandten ihm die Attribut-« Der Gefragte nickte wortlos. »Und das Reisegeld?« »Er wollte sich als Kohlentröger; eines Schiffes verdingen.'« »Nach Paris ist er nicht gekommen? Die Polizeinotiz sagt, daß er sich nach Marseille gemeldet und somit Pari nicht als weiteren Aufenthaltsort ge wählt habes· »Ich habe ihn nicht wiedergesehen. Wahrscheinlich ist er schon jenseits des Ozeans. « »Verzeihen Sie, wenn ich alte Wunden berühren mußte. Jch hetlage l Ste. Doch was wollten Sie mir uber den Mord mittneilen?« Der Besucher trocknete sich die seucht i gewordenen Augen und mit noch von Erregung dedender Stimme erwidertej er: . »Es handelt sich uin eine chemische( Erfindung, die ich gemacht habe und zu deren Erprodung ich Jhre hilse er bitte.« »Eine chemische Erfindung solt den Mord auftliiren?« ( «M·oalichekweile und hosfentlich ja,·t »Herr Direttor! Wollen Sie mich nur einige Augenblicke anhören?« Der Direttor erwiderte nichts und Zier Erzähler suhr nach kurzer Pause ort: » »Ich sagte bereit-, daß ich Chemiteri bin. Nach jahrelangen Bemühungen und Versuchen ist es mir gelungen,i eine chemische Verbindung herzustellen, mittels welcher auf Papier und Stof fen Farben, die durch Säuren oder andere Einwirkungen vollständig zer stört worden sind, im Wege einer chemischen Manipulation in ihrer ur sprünglichen Reinheit wiedergetvonnen werden. Versuche, die ich mit ver blaßten Bildern und Dolumenten an ellte, haben ein Ziemlich zufrieden llendes Resultat ergeben. Aber zur Krönung sedlt mir bis heute der Ver such rnit einem Stoff, dessen Farben nicht du äußere Einwirkungen, lon dern von nnen heraus, durch natür liche innere chemische Zerseßung zer stört worden -.sind Gelingt mir auch dieser Versuch, so wird meine Erfin dung berusen lein, ihren Stegeizug durch die Welt zu beginnen, und auch der Qriminalderfolgung durch sichere Entdeckung jeder Ists g, jeder Farbenände »Wie-g meet-ne lich werth Slle M nnd —- dann wird endlich wieder mein Leben sorgenfrei und ein Strahl von cosfnun auch in das Dasein meiner Frau fa en. Ge lingt er nicht — nun wir sind an Ent tiiuschungen gewöhnt. auf eine mehr oder weniger irn Leben lannnt es nicht an.« »Aber wie soll ich Ihnen dazu be hilflich sein lsnnen« fragte erstaunt der Untersuchung-seichter »Seht leicht. mein herr! Aus den Zeitungen habe ich erfahren, daß zur Entdeckung des Mörder-s jede Angabe über die Kleidung fehlt. Ferner aber auch, daß der mit dern unglücklichen Hotelier erschlagene Hund beide Zahn tiefer fest auseinandergebissen hatte u. diese erst mühsam durch zwei Eisen hölzer aufgebrochen werden mußten. Das beweist für jeden sundetennen dasz der Hund in seiner uth. unmit telbar bevor er den tödtlichen Streich empfing, auf den Einbrecher losgefah ren ist und zugebissen hat. Jn dem Maul des todten Hundes ist nichts ge-: funden worden. Ader zwischen den Zähnen haben sich ganz feine Föserchen vorgefunden, nicht einzeln. sondern sehr zahlreich. Seltsamerweise muß dies bisher ganz außer Acht gelassen zworden sein, weil die Veteriniirärzte sden hund am wenigsten tennen. Für Jmich beweist es nur, daß der Hund ! dem Einbrecher « zweifellos ein nicht kleines Stück aus dem Aermel oder dem Beinlleid rausgebissen und die-— zses wie alle w thenden Hunde, sofort verschlungen hat. Trifft aber diese Voraussetzung zu, woran ich nicht ,;weifle, dann ist dieser Tuchrest·noch in dem Magen des Hundes, et ist in diesen acht Tagen durch Einwirlung teLs Leichen- und des Verwesungsgiss tes in seiner Farbenzusammensetzung zerstört. Jch bitte Sie nun, Herr Di rektor, eine Auggrabung des Hundes, welcher in dem Polizeigarten begraben lieaen soll anmordnen nnd itfr ent biete mich, bei Zutreffen meiner Vor aussehung, in 30 Minuten die frühere gärbung des mir auszuliefernden « uchreftes, die wahrfcheinlich Anhalte fiir die Kleidunggdeschreibung des Mörders liefern wird« durch meine chemiiche Manipulation wieder herzu ftellen1« Der Er ähler hatte immer erregter und zuverichtlicher gesprochen, zuleht mit dem Muthe und der Hoffnungs freudigkeit, die allen Erfindern eigen sind. Lautloz hatte ihn derDirektor an gehört, zuerst lächelnd, dann aufmerk samer und zum Schlusse mit dem ge spannteften Interesse. Wenn das möglich wäret Die Jdee war phantaftilch, aber ist dies nicht jede neue Erfindung? Den Ausführungen selbst lag einej fiarre und sehr überzeugende Logik zu Grunde. Was fehlt ihm denn weiter als die Beschreibung der Kleider des unbekannten Mörder« Und wenn das Resultat natürlich nur dürftig aus i fallen wird ift es nicht besser als garj nichts? Vielleicht besinnt sich dieser» oder jener hotelangeftellte dann doch noch? Als Laie weiß er, daß jede Tuchfarbe, auch die fcheinbat gleiche schwarze, chemifche Abweichungen zeigt. Vielleicht doch eine Aussicht, vielleicht ein Wint seiner bisher stets treuen Glücksgöttin? Jedenfalls verliert er nichts. Nur ein Verluch« weiter nicht-. »Ich bin bereit, Herr Gerauld Jh nen meine Hilfe zu leihen!« Ueber das Gesicht des Erfinder-Hi flog ein Freudenlcheim Und wann darf ich - — i »Ich werde den Veterinärarzt und den Protokollfiihrer auf morgen früh. 10 Uhr deordern. Um !-l Uhr er warte ich Sie beim Polizeipröfeltenk »Ich werde pünktlich da sein, mein herrl« Der Erfinder empfahl sich und der Untersuchungsrichter beugte sich wie der über seinen Schreibtifch und gab die schriftliche Ordre an die Polizei priifettur. · i i- i Seit einer halben Stunde harte sich Pierre Geraulb in fein befcheibe nei Laboratorium im hinterbaus derf Nr 27 Rue Straßbourg, eingeschlbf f sen während in dem angrenzenden höchst einfachen aber sauberen Wohn zirnrner der Unterfuchungsrichter uns ruhig auf unb ab ging, init fieberhaf ter Spannung auf ein Resultat har rend. Die Voraussetzungen des wage muthigen Erfinder-S hatten ibre glän zende Rechtfertigung gesunden Die Settion der Hunbeleiche haft-.- im Magen des Thieres ein noch gut er-z baltenes, aber farblofes rundes Etwa-H vorgefunden, das bereits von beni Iterwefungsgift ftart durchfetzt war« aber seinen Ursprung von einer Ari» Tuch noch nicht gnnz verleugnen-Ei1 roar ein in der Größe einer Bantnbte gleichendes Ding, das der Erfinder nach mannigfachen Manipulationen jetzt zwischen zwei Glajplatien in eine Dunkeliannner schob um eine chemi che Zusammenfehung auf biefe Plat ; n zu übertragen Seine Erregung war auf s höchste eftiegen. Ob bie Farben wirklich er chienens Die Aufregung steigerte sich zur Angst. Die Prozebur mufz ge lin en! setzt find die 15 Minuten vorbei, Geraulb schließt den Strom und beugt sich tief auf bas Glaibiib vor. Farben, lichte, rotbblaue Farben tauchen vor feinen Augen auf. — Eine namenlofe Glückseligkeit be «nnt ihn zu umflutben Träume der ätunft unb des Glückes iiberjagen rn feinem Kopf, trüben feine Au gen und wie-sein Wnparabiei m betäubenden Mitten umsiingt ihn die besel ende hoffnung. t das mö glichi« äreser beugte er sich. Jetzt siebt er es deutlich, ganz deutlich Es ist das Muster eines dunllen Tuchstpsses mit matten rothblauen Mustern. Allmäch tiger, das ist dasselbe Muster, das er so lange selbst getragen, sein Bein lleid, bis vor sechs, acht Wochen noch. Wie lommt das hierher? Eine plöt liche Angst schnürt ihm die Kehle zu. Da, in seinen Sinnen beginnt es tlar zu werden. ist das nicht dasselbe Bein lleid, welches er seinem verlorenen Sohn in das Zuchthaus sandte. , Ein wilder Ausschrei entringt sich l jetzt seiner Brust. »Mein Sohn!« I Und alles, was sein Vaterberg je gefühlt, erlitten und verloren hatte, es lag in diesem einzigen Schrei ent halten. Die Glas-platten entsielen seinen Händen und zerbrochen am Boden. Dann sanl er aus seinen Stuhl zu rück, bedeckte das Gesicht mit beiden ! Händen nnd weinte bitterlich. - « d · . Als Pierre , Gerauld nach einer tStunde in sein Wobnzimmer zurück lehrte Ivar jede cpur von Farbe aus stian durchsurchten Gesicht gewichen » un? » Der Untersuchungsrichter mochte "aus den Zügen des Ersinders ahnen, ! daß ein Resultat nicht erzielt sei« denn die rage llang unsicher. »Uer Versuch ist mißqliickt « »Und ein zweiter « »Er ist unmöglich, ich vergrifs mich in den Substanzem der Tuchreft ist zerstört. « »So ist keine Hoffnung mehr?« »Keine!« i se s Arn anderen Morgen sandte der Polizeitommifför des 21. Bezirks dem Polizeipriisetten folgenden Bericht: »Heute friih 7 Uhr wurden wir in das Haus Nr. 27 Rue Straßbourg berufen. weil aus der Wohnung der Gerauld’schen Eheleute starker Gas geruch hervordrang, welcher den übri aen Bewohnern verdächtig vorkam. Da die Thür auf unser wiederholtes Klopfen nicht geöffnet wurde, ließen wir dieselbe durch einen Schlosser öff nen. Jn dem ersten Zimmer fanden wir den 55jährigen Chemiter P. Ge rauld und seine gleichalteriae Ehefrau erstickt vor. Beide Ehegatten waren durch Kohlenorydgab getödtet. Zwei fellos liegt ein Doppelfelbstmord bor. Wir dersiigten die Ueberfiidrung der beiden Todten in die Leichenballe. Das Motiv der That soll Noth sein." --W« Die oergessenen Grunrnischnhe Von Helene Lang - Anton Der Frühling zog ins Land, als die junge tanzlustige Welt noch mit ei ner Balleinladung freudig überrascht wurde. »Also doch noch,« seufzten die viel geplagten Mütter, die schon die seide nen Gesellschaftstleider eingepfessert hatten. »Sie hat ihn noch herum bekom men,« brummten die Väter, welchen dieser Ball neue Ausgaben verursachte. »Ball! Ball!« jubelte die Jugend, un betiimmert um seine Ursache,· nur glücklich, daß sie die Wirkung mitge nießen konnten. Thatsache war, daß es den Vorstellungen der Frau Maior und den schmeichelnden Bitten des ein-: zigen Töchterchens gelungen war, den etwas genauen alten bequemen Herrn zu bewegen, diesen verspäteten Ball zu geben. Der große Tag erschien. Nicht ein Stück in der Wohnung blieb auf sei nem Platze stehen. Das cchlafzrm .-.-- I—L t-! - - TIle «.( s lslcl IIY IUIG Illl XIUMUUUHUOUI Unk, IV hoch ausgethürmt standen die Sachen da. »Nur mit Leberssgesahr,« behaup tete der Major, würde er nach all dem Trubel über dag- Krasselzeug ins Bett voltigieren können. Es gab viel zu thun; aber Mühe und Unkosten belohnten sich. Es war ein wohlgelungenes Fest nno beim Ab schiednehmen wurde den Gastgebern wiederholt versichert: ,,wie himmlisch schön e-:- getvesen wäre.« Am nächsten Morgen schliesen Ma jors länger als gewöhnlich· Dienst bare Geister mühten sich unterdessen, aus der hahhlonischen Verwirrung die gewohnte Ornung herzustellen. Beim Friihstück brummte der Herr des hauses ärgerlich darüber, daß er troß verschiedener Kraftanstrengungen nicht zu seinem Waschtisch gelangen konnte, und erst nach langem Suchen seinen Kammtasten im Papiertorb ge sunden hatte. Seine Frau tröstete ihn und das Töchterchen gähnte vor Mii digleit. »Ehe-ästim, wie sieht ei denn im Vorzimnrer aus, nichts vergessen rote ,den?« »Nichts, here Major, nur ein paar ! Gummischuhe.« Nach diesen Worten holte sie hiei Schuhe herein. i »Den Gott« das sind ja Apfeltiihne, ! sund teine Gummischuhef lachte ver alte herr. »Wer von den jungen her ren lebt denn aus so großem Fuße.j Werden wohl dem herrn Assessor Grau gehören, meinst du nicht, Lott chen«t« Listig schiette er Zu seinem Töchter ehen hinüber, das erglühend alle Schlösrigtett verloren hatte. » »Gott bewahre, der Assefsor hat ei-« ner blibschen zierlichen such wider sprach das junge Mädchen hastig, was den Vater sichtlich belustigte. »Dast recht, die Schuhe können ja gar nicht dem Assessor gehören, sie sind aus Sporen eingerichtet. Na. hebt sie aus« der Mann mit den stark entwickel ten Pedalen wird sich schon melden.« Aber er meldete sich nicht. Schließ lich fragten Majors selbst überall herum, aber Niemand meldete sich als Bestjen So standen die »Apseltäl;ne« wochenlang im Vorzimnrer. Sie ver staubten, wurden ans einem Winlel in den anderen geschoben, und als nun gar eines Abends in der Dunkelheit des Herr des Hauses über sie siolperte, schleuderte er sie wüthend mit dem Ausrus: »Bringt die Ungeheuer sori,« in die Küche unter die erschreckte Die nerschaft. Gleich daraus bedankte sich der Bur sche dafür, seelenvergniigt, auf so bil »,lige Weise zu guten, fast neuen Gums mischuhen gekommen zu sein. s O f Der Sommer ging zu Ende nnd der Herbst hielt seinen nassen Einzug. Husien und Schnupfen waren an der Tagesordnung und jedermann suchte sich nach Möglichkeit vor Erlältung zu schützen-. Die seit Monaten verachte ten Gummischuhe kamen wieder zu ih ren Rechten. Auch Major Schmidt hatte sich nasse Füße geholt, und ver i langte nach seinen Gummischuhen. Sie wurden gesucht, aber nirgends gesun ’ Den s »Im Waichkisch tin-sk- hais vie Frau Majorin aus die Spur, umsonst, die Guinmischuhe siir die gnädige Frau und das gnädige Fräulein waren da, aber die des Herrn fehlten. »Zum Donner-wetten das wäre eine schöne Geschichte, die Dinger waren ia fast neu,'« fluchte der Major. Aber alles Fluchen und Suchen hals nichts, lFtie Gummischuhe waren und blieben ort. J ,,Suchen Sie doch mal auf dem Bo jden im Koffer unter den alten Stie feln nach ich habe die Schuhe innen dlau gezeichnet.« Christine entschweb ite nach dem Boden. Jn diesem Au genblick trat der Bursche ins Zimmer sund hörte die letzten Worte. » »Zu Befehl, Herr Major, blau ge zeichnet sind die Gumniischuhe, die der Herr Maiar mir gefchenlt haben « »Ich dir?« Dem Major ging ein Seifensieder auf. » Auch der Frau Majorin dämmerte et-. »Geber! Sie der Christine nach, sie soll die Gurnmischuhe nicht länger tu chen,« befahl sie deni Burschen, und zu ihrem Mann sich wendend fragte sie schmunzelnd, als sse allein waren: Die Apfeltöhne? Der Pedab mann?" Er nickte. Halb ärgerlich. bald la chend, sagte er: »Das lomsnt von so einem Fruhs sing-Z- Ball!« —- — -—-—-—-' Ins der steten alten Zett. hauptmanm »Aber Kratzhubey warum grüßt Er mich denn nit?« Bürger ardist lBader): »Fal« mir nit ein. - -u läßt Dich ja auch nit bei mir tasite!« Die häßliche Frau. »Das also ist Deine Frank» Aber doch reich — hoffentlich-« »«a --—«200,000 Mart hat sie mit gebracht!« »Na » davon gehört Tir doch die Hälfte?« »Nein! Mir gehört bloß »die dkikere Välste"!« Frau-kömmt Bis-. Der Advoiai X..., ein unekniiids lichek Schwingen befragt seinen Am. »Dosten ich bin krank »Was haben Sie denn?« »Ich langweile mich zur-: Etrusc-IN »Sie hören sich zu oft wich-ist« Ein smek Kerl. »Alle Wi11y, weil Du vie Woche ar tig warst, darfst Du heute nach dem Zoologiienen Garten, Dir d:.- Ezksusos nn!ei)e!k.« »Jens· ics «hnen auch mein-X Beter ilzran i;ii:i!s.l«s«i:en Mutter Feine Familie. Madame: »Wie, den limipiqxn Be« trag für das Fleisch können Sie nicht mai auglegenx Sie haben doch erst ge stern Jbten Lohn geiriegi!« Dienstmädchen: »Ja, den ha: mir der gnädige here heute aber schon wie der abgepumpi!« Segen des Iteiichfchangeseise3. ,,I.1c ch Irrka »m. THE-ff . »Ich Zulsufiiskssz sit-P 2!"1:’ IJU « JOH FIFMHL Dunst s,i.!.: ist-Dis ;· IT; IrPst III-usw Ists E.1ILIT, Pu- ck KIND-XX unmi. ijsue LIILJH wiss jun Täuscht-Wie wird Nu Haus geri-...- :men:t1,stt«