Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 29, 1904, Zweiter Theil, Image 10

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    - -««« --------------- OCCCOUODOOOOOOCOOOODOOOCCOOchDo
- «-Mscxokgxng·4,q-·49--43-0-o-i-· s s. · O stets-» o · s s- ojs s · su-.,u«·-c-s]« O
ss Ya- Yottmit in meines Gnlieks
· Hpeisezimmen
-»»«WM-s
IF QUCIZIZIFEUZ pfsschcfktot
.
DOOGOOOOOODOOOGQOD
Ez; Nach dem Englischen. Frei Ahn-tragen von O makhus
Æsspsszsfst s« s s s pcs s s sie Ist-. ers s; ils s, 0 s? IJOTOIO ·« II« on Cis-·
OQMOGOOWQOQMDOWOOOD sooc occo
(2. FortseßungJ
«Durch Ueberwindung einer Menge «
M Mitbewerbern,« antwortete sie
Mit einem Lächeln, das an Hohn
grenzte. »So werde ich ihn davon
tragen,« rief ich aus. »Das werden
Sie nicht,« sagte sie wieder lächelnd;
«Sie werden nicht einmal den Versuch
machen.« — «Was lann mich abhal
ten?« f ich. Sie entgegnete:
Nächsten onntag wird ein Fest im
Dorfe stattfinden. Alle jungen Leute
werden sich an den Spielen betheiligen.
Arn Nachmittage ringen sie aus der
Wiese um die Wette, und der stärkste
nnd gewandtefte wird die Schärpe em
pfangen. Sie sehen also, daß ich Rechi
hatte, als ich sagte, Sie würden nicht
einmal wünschen, sich um den Preis
zu bewerben.'·
ch war thöricht genug, mich durch
diee Auseinandersetzung getränkt zu
fiihlen, und erwiderte augenblicklich:
.Und so wird denn, mein Fräulein,
Ihre Arbeit neben dem Zinn-Service
guriren, dessen Ihr Vater gestern er
wähnte. Gestatten Sie mir zu sagen,
daß nach meiner Meinung dies doch
jener Wirthshaus-Trophäe zu große
Ehre authun heißt.« Sie schien durch
diese Worte tiefer verletzt, als ich er
wartet hatte. Die Röthe stieg ihr ins
Gesicht, und in einem Tone von Ent:
tüftung, ja Aerger ries sie aus: »Sie
verachten, sehe ich, das Voll und seine
Betgnii ungen. Jhr Stolz verschmäht
die sleisigem einfach gesinnten Leute,
1
(
Vcll Arm Ukocll Die lcUclL List-l Ulr
duld, Geduld!«
Es war gewiß nicht die Gelegenheit,
meine Grundsätze auf philosophischem
und politischem Gebiet auseinander
legen, und so sagte ich nur: »Ich ver
sichere Ihnen, daß ich Niemanden ver
achte und verschmähe, selbst den Ge
ringsten und Niedrigslen nicht. Den
noch muß ich zugeben, daß ich Stim
pathien und Abneigungen habe, die
aus meiner Erziehung resultiren.« —
«Au5 Jhren Vorurtheilen!'· versetzte
sie mit leiser Stimme. Jch wollte aus
diese Bemerkung, die zu weit abfüh
renden Erörterungen Veranlassung
hätte geben mögen, nicht eingehen und
beschränkte mich daraus, zu antworten
»Ich gestehe, daß ich vorzugsweise an
der Gesellschaft hänge, in der ich im
Mer gelebt habe, und ich bin über
zeugt« daß Sie dieses Gefühl theilen
werden, wenn Sie einmal Jhren Platz
in derselben unter Jhren lieblichsten,
bewundertsten und angesehensten Mit
gliedern eingenommen haben.« — cie
Philttelte den Kon und hauchte mii
asi unhörbarer Stimme das Wort:
»Riemals.« —- »Was!« rief ich, »ha
den Sie nicht die geringste Begierde,
mit jener seinen und geistreichen Welt,
von der Jhre Erziehung Jhnen doch
gewiß schon eine Jdee gegeben hat, be
annt u werden? Würden Sie nicht
serne "r eine Weile Jhre einsame
imath verlassen und das glänzende
ris aussuchen?« »Nein, mein Herr,«
antwortete sie; »es würde mich im Ge
gentheil schmerzen, meine armen Berge
zu verlassen. Jch fürchte alles, wag
zu meinem Fortzuge von hier führen
lönnte.'«
Mir mißsiel diese Entgegnung nicht
ganz; denn es war klar, daß, wenn
Mdcr. de Malpeire aus ihrem Ent
schlusse, ihre alte Heimathgburg nicht
zu verlassen, bestand, ich alle Aussicht
, hatte, ihr Gemahl zu werden, sei es
auch nur aus Mangel an jedem ande
ren passenden Verehrer. . Jch sah auch
Stürme voraus, die wahrscheinlich die
glänzende Zulunst, die ich sonst an
deriwo fiir sie geplant hätte, leicht
« verdunkeln würden; und die Jdee, mit ;
einer so liebreizenden Gefährtin in;
- einein so abgelegenen Erdenwinlel zu;
— leben, war mir durchaus nicht unan- ;
Peinen »Sie mögen Recht haben,«.
agte ich nach kurzem Stillschweigen,.
»O ist vielleicht wahre Weisheit, die
friedliche Ruhe. deren Sie sich hier er
freuen, jedem anderen Leben vorzu
ziehen Uebekall anders, wo möchte
Jhr Leben von Ereignissen getrübt
werden, vor denen menschliche Voraus
ficht nicht zu schützen vermag. Wenn
die Redolntion nicht Halt macht, was
wird dann das Schicksal jener glän
zenden, gebildeten und vornehmen Ge
sellschaft sein, von der ich soeben
prach? Ein Leben in tiefster Abge
chlossenheit würde weit besser fein,
als Angenzeuge der Zerstörung und
des Verfalli jener alten französischen
Gesellschaxt der das »neue Regitne«
fchon fo archtbare Stöße beigebracht
hat, werden zu müssen. Jhre Reihen
sind schon gelichtet; der Adel wandert
ans oder zieht fich in die Provinz zu
tiick. Man wiirde jetzt in Paris scyon
W fafhionablen Saan geschlos
sen und manches ariftotratifche Haus
, Akt-fes finden. Unter solchen Um
«Iden könnte ich mich leicht entschlie
, , die große Welt aufzugeben nnd
Leben eines einfachen Landedel
- Jst-M in leben«
,«,Æ, mein Vent« oerfeste sie
« » »Sie könnten das nicht thun.
. , » Erden wie mein-e Mutter ftets
- , W der W- Bäue- NUM
, « und okk der Vergnü
WI- sg dieSie wohnt seineer
sind, betlagen.« »Es wiirbe nur von
Jhnen abhängen, mich nichts in der
Welt vermissen zu lassen,« rief ich in
leidenschaftlicher Bewunderung aus.
Sie rückte auf das äußerste Ende der
Bank, aus der wir saßen, und guckte
bei Schultern mit einer verächtlichen,
trotzigen Miene, die jedes andere Weib
häßlich gemacht hätte. sie aber um so
reisender erscheinen ließ.
Ohne weiter Notiz von mir zu neb
men, stützte sie ihren Arm aus das Git
er der Terrasse und schaute träumend
isinaus in die Landschaft. Plötzlich
sah ich sie errötben bis zu den Wur
zeln ihrer Haare und konnte fast durch
das Muslintuch das ihre Schultern
verhüllte, das Klopfen ihres Herzens
wahrnehmen. Bebend vor Erregung
lehnte sie gegen bag Gitter-, bbne im
Uebrigen ihre Stellung zu verändern.
Von Neugirde getrieben, sprang ich
aus und stellte mich spähend hinter sie,
um über ihre Schultern hinweg die
Ursache ihrer Aufregung zu erblicken.
Aber vergeblich schaute ich nach- jeder
Richtung Niemand war am Fuße der
Schloßmauer sichtbar, überall herrschte
Ruhe und Stille.
Alles dies dauerte nur einen Au
genblick. Mademoiielle de Malperie
schöpfte ties Athem und barg ihr Ge
sicht in ein Taschentuch Als sie das
Tuch entfernte, war die brennende
Röthe von dem Gesichte gewichen. Sie
wandte sich zu mir mit kaltem, stolzem
wucn oer bewies, daß ne nicht glau
ben mochte, ich habe etwas bemerkt.
Es schlug zwölf Uhr, und die Binn
glocke läutete; ich bot Madernoiselle de
Malpeire an, sie zum Hause zurückzu
geleiten, aber sie danlte unter Zdem
Vorwande, daß sie aus dem Wege
durch den Garten noch einige Blumen
pflücken wolle. An der Thüre der Halle
trafen wir wieder zusammen. Sie
machte mir eine Verbeugung, legte
leicht die Spitzen ihrer Finger aus
meinen Rockärmeh und so betraten wir
zusammen den Salon.
Während der Mahlzeit berührte un
sere Unterhaltung bald wieder die po
litischen Ereignisse. Der Baron er
zählte, daß durch die wandernden
Handwerker und jene arbeitsscheuen
Vagabunden, die alle Jahrmärtte und
Messen besuchten, um dort in den
WettliitnPsen und Ringtiimpsen die
Preise zu erhaschen, die Nachricht von
dem Ausstande und den Forderungen
des Volkes in der Hauptstadt schon bis
in die entlegendsten Thaler gedrun
gen sei und eine bedenkliche Erregung
verursacht hatte. Kürzlich war an ei
nem Orte das Gerücht ausgesprengt
worden, die Nationalversammlung
habe die Niederreißung aller Burgen
und Schlösser des Adels delretirt. So
gleich hatten sich die Bauern zusam
mengerottet und das Schloß Maus
sane, ein leicht zugängliches, moderneg
Gebäude, zerstört. Am folgenden
Tage tam ein Theil des Regiments
Bourgogne an; aber schon war Alles
vorüber. »Es sind schwierige Zeiten,«
schloß der Baron, »aber ich fürchte
mich nicht vor dem Ende. Es ist nicht
das erste Mal, daß in Frankreich Par
teitämpse ausbrechen. Diese alten
Mauern sind mehr als einmal von den
hugenotten belagert gewesen, aber sie
sind nie übergeben worden«
Nach Tisch ging der Baron zu einem
Jagdstreiszug und ich blieb mit Frau
von- Malpeire allein; denn ihre Toch
ter hatte sich in ein nehenanliegendes
Boudoir zurückgezogem dessen Thüre
halb ossen blieb. Als die Baronin lä
chelnd nach dem Erfolge des morgend
lichen tete-a-tete srug, konnte ich nicht
Ins-bin modi- Pisdsknvksblnnsnbsis sin
zugestehen. Zugleich durchzuckte rnich
die Erinnerung an des Mädchens un
erllärliche Verwirrung, und unwill
lürlich lamen mir die Worte auf die
Lippen: »Sollte nicht ein glücklicher-er
Mann, als ich, Jhrer Tochter Zwei
gung schon gewonnen haben?« »Wer
ther Herr,« rief Frau von Malpeire
verwundert aus, »zehn Meilen im Um
lreis giebt es keinen Mann« an den
ein Mädchen wie meine Tochter denten
könnte. Niemand lonimt hierhin, als
einige alte Freunde des Barons, die
zuweilen nach einein Jagdtage mit
speisen, alle ausgezeichnete Leute, ohne
Zweifel, und von fleckenloser Geburt,
aber keineswegs unterhaltende Gesell
’ schafter.«
» Während so Madame von Malpeire
meine Befürchtungen lächelnd wider
legte, fiel mein Auge zufällig auf einen
vriichtigen ovalen Namen, der einen
erbärmlichen englischen Stich, »Ga
; risse harlotoe, ihres Vaters Haus ver
’;laffend«, umgab. Der Baronin Blick
ifolgte dem meinen, nnd mit ihrer ge
swohnten Gewandtheit lain sie meiner
Frage zuvor. »Sie denken, es sei für
den einfältigen Stich zu viel Ehre, in
einein folchen Rahmen zu steilen. Als
ich ini ersten Jahre meiner Ehe hier so
. einsam saß, daß ich faft trank wurde,
I bestellte der Baron zu meiner Zerstreu
nng einen italienischen Maler, der auf
einein der Rachbarschlösser beschäftigt
war, hierher, uni mein Portrait zu
malen. Da ich nur Pafteläeinalde
liebe ließ er ans Paris eine chachtel
ihnnterstifte und diesen Rahmen Dai
kam-. MJEalimet aber blies drei
bis vier Monate ans nnd als er a
uns sam, war ich zu nun-obl, um nie
als einmal ihm sisen zu litnnen
Gleichwohl gab er feine Arbeit nicht
aus, und bald nach meiner Genesung
überraschte mich der Baron mit einem
Bilde, das der geschickte Maler auch
nach einem einmaligen Blicke fertig
gestellte dabe. Jch erschrael wirklich
zuriich denn der jämmerliche Mensch
hatte mich in Oel gemalt und dabei
die geschmackvolle Jdee gehabt, mich
als Römerin oder Türkin -— ich weiß
selbst nicht, welches von beiden beab
sichtigt war, ——- mit einer gelben Dra
perie um die Taille und einem Turban
auf dem Kopfe vorzustellen Jch sagte
meinem Gemahl, daß ich das Bild
nicht ansehen tönne und es mit seiner
Erlaubniß aus den Speicher senden
werde. Der Rahmen blieb, wo er war,
und Boinet placirte diesen Stich hin
ein. Die Schachtel mit den Stiften
schloß ich weg, in der Hoffnung, daß
ein anderer Maler des Weges-kommen
werde. Aber kein Künstler lam, und
io nimmt noch ietzt die schreckilche Cla
risse meinen Platz ein.·«
»Vielleicht würden Sie mir gestat
ten Ihr Bildnis; zu zeichnenx ich lann
ein wenig portraitierenI wagte ich zu
sagen. »Nein, nein. Jch danle Ihnen
sehr; aber es ist jetzt zu spöt,'« ant
wortete sie mit einer Art melancholi
fcher Lebhaftigleit; »mit zwanzig, in
meiner Tochter Alter sollte eine Frau
ihr Portrait ausnehmen lassen; ihr
Bild möchte ich in jenem Ramen se
sen.« »Wenn sie mir sitzen will.« rief
ich, über den Wink entzückt aus, »so
will ich gleich morgen beginnen« »Wa
rum nicht heute,« meinte Frau von
Malpeire; »wir brauchen es- nur mei
ne Iochter wissen zu lassen,« und
durch ein Zeichen forderte sie mich aus,
ihr in das Bondoir zu fol en. Made
nioiselle de Malpeire stan lesend ne
ben dem kleinen Bücherschrank des
Nniiip Wiss-Thalern Rei imierm Ein l
tritt warf sie rasch das Buch zur Erde,
aber ohne es verbergen zu wollen. Als
ihre Mutter ihr sagte, daß ich ihr Bild
zeichnen werde, betundete sie weder
Freude. noch Abneigung, sondern sag
ie. indem sie ihre langen, blonden Lo
clen drehte. latonifch: »Ich bin parat-"
»Mir nicht so rasch, mein Fräulein,«
rief Frau von Malpeirez »ich musi
Dich wie eine Schäferin gekleidet
sehen, und Dein Haar muß gepudert
und mit blauen Schleifen aufgesteckt
werden« »Seht wohl, Mama,« ant
wortete sie mit einem Blict voll Resigs
nation.
«Geh’ mit Boinet auf Dein Zim
mer,« fuhr Frau oon Malpeire fort,
»und während Du Dich anlleidest,
will ich hier Alles in Ordnung brin
gen.« Ich blieb allein in dem Bous
doir und konnte der Versuchung nicht
widerstehen, nachzusehen, in was fiir
einem Buche Fräulein von Malpeire
gelesen hatte. Es war Rousseau’s
Nouoelle Heloise. Ein Satz der Vor
rede des Wertes fiel mir ein: »Das
Frauenzimmer, das es wagen wird,
dieses Buch zu lesen, ist so gut wie
verloren.« Dem Himmel sei Dant,
dachte ich. daß wir teinen St. Preux
hier haben. Ich war zu jung, zu ge
dankenvoll und zu verliebt, um ernst
licher iiber die Entdeckung nachzuden
ken. Den Band legte ich wieder an
seine Stelle und bedauerte nur, daß
der Zufall ihn in Mademoiselle de
Malpeire’s Hände gespielt hatte.
Frau von Malpeire war, wie alle
gewöhnlich mäßigen Leute, wunderbar
thiitig wenn sie einmal eine Sache
aufgegriffen hatte. Unter ihrer Lei
tung verwandelte das Boudoir sich
bald in ein Atelierz die Schachtel mit
den Stiften, die Bogen Zeichenpapier
und alle die Gegenstände, die ur
sprünglich dem italienischen Künstler
zum Gebrauche bestimmt gewesen, wa
ren herbeigeholt. Mademoiselle de
Malpeire war getleidet und frisiri,
wie ihre Mutter es gewünscht hatte,
sah aber all« diesen Vorbereitungen
höchst gleichgültig zu. Als die Anord
nungen getroffen waren, meinte sie, es
sei zu spät, noch am selben Tage zu
beginnen. »Du hast Recht.« erwiderte
ihre Mutter, »Wer-dies ist es Zeit fiir
unser-e Gouter. schelle, damit Boinet
Uns Kuckuck Ullo Ulllcylc still-ich Ul(
Früchte, von denen Madame de Mal
peire sprach, waren solch’ tleine gelbe
Pfirsiche, wie ich sie heute Morgen hier
gegessen. Madetnoiselle Boinet schalte
sie auf der Spiye einer Gabel, theilte
sie mit einem silbernen Messer in vier
Theile und schüttete Wein und Zucker
darüber. Als Madame de Malpeire
mir von den so präparirten Früchten
reichte, klagte sie: »Dies- ist das einzige
Obst, das hier reift." »Es ist ausge
zeichnet«, antwortete ich mit net-erzeu
gun . »Sie sind sehr freundlich, so
zu prechen," war der Baronin Ent
gegnung; »ich finde diese Pfirsiche aber
ungenießbar, wenn Boinett sie nicht
rnit Wein und Zucker zubereitet. Die
Jungfer ist ein wahrer Schatz fiir
mich. Jch wollte sie wohl schon an ei
nen der Dorfbewohner verheirathen,
den ich. nachdem sie ihn etwas abge
schliffen, zu einem höhern Diener ge
macht hätte. Aber sie konnte sich nicht
entschließen, einen dieser drulligen
Burschen zu heirathen.«
»Wirtlich, Mama,« rief Fräulein
von Malpeire mit plöhlicher Lebhaf
tigteit, «es wäre eine zu grosze Ehre
für die Jungfer gewesen. Diese drol
ligen Burschen, wie Du sie nennst, sind
freie unabhängige Menschen, wii rend
Boinet's Stellung die eines ieth
lingi ist.«
»Was bedeuten solch’ schiine P a
sen?« fru lächelnd Frau von al
peirez « r haft Du solchen Unsinn
iernti Las mich dir sagen. das
ademoiselle sotnet’l ausgezeichnete
Iiihrnnge und get-sandte Man ren sie
lange il r das, was Du alt eines
Miethlings Stellung bezeichnest, erho
ben haben. Sie hätte sich gewiß in
der sozialen Stufenleiter herunterge
lassen, wenn sie einen Mann, der an
Erziehung und Geist unter ihr steht,
geheirathet hätte, einen von diesen un
geschickten Dörflern, die Du freie, un
abhängige Menschen nennst.«
Madernoiselle de Malpeire erröthete
heftig bei dieser Zurechtweisung und
beugte den Kopf, um ihren Aerger zu
verbergen. Jch war erstaunt darüber,
dachte aber damals nicht weiter. Hätte
ich es gethan, ich hätte erkennen müs
sen, daß die Erziehung, die sie sich
selbst gegeben, eine unüberschreitbare
lKluft zwischen uns gegründet hatte.
Für sie und siir mich wäre es besser
gewesen, wenn ich an jenem Tage
Schloß Malpeire verlassen und jeden
Gedanken an das reizende Mädchen
aufgegeben hätte; vielleicht tviirde es
vor dem Schrecklichen, das seiner
betrie, bewahrt worden sein. Aber
ich blieb, und sein Schicksal war be
siegelt.
ti. Kapitel.
Das Fest desh. Lazarus.
Herr von Champaubert pausirte
nach diesen Worten und blickte traurig
aus das Bild; dann fuhr er fort: »Ich
nahm das schnell eingerichtete Ateliet
in Besitz und vollendete in drei oder
Vier Tagen das Portrait.« ;
»llnter das Du Deine Anfangsbuch
stoben gesetzt has,« fügte mein Onkel
hinzu; ich habe ost das M und C in
fis-· sonst-sen lcsss It sssss ff « !
,,Das Bild wurde keineswegs eini
Meiste-stach — nahm dek Makquisl
seine Erzählung wieder auf ——-«· warl
aber von überraschender Aehnlichkeit!
Da die Baronin ungeduldig wae,da«si
Portrait vollendet zu sehen, dauertenT
die Sitzungen mehrereStunden. Fräu- I
lein von Malpeire nahm in dem Ko- s
stum, das Jhr hier abgebildet seht,:
mir gegenüber Platz, blickte mich ge-l
wissermaßen trotzig an, treuzte die
schöne-n Arme über die Brust und blieb
bewegungslos in der ihr vorgeschriebe
nen Stellung. Begierig, die Fort-·
schritte des Werkes zu sehen, wars
Frau von Malveire stets zugegen nndi
pflegte mit erheiterndern Eifer ihrees
Tochter zuzurufem »Lächle doetH
Kleine, slöchle doch!« Aber trotz der!
mütterlichen Mahnungen saß die junge J
Dame unverändert stolz und schwei
gend da, bis sie nach und nach in stille
Träumereien versant; dann schien in
den Augen ein sanftes Feuer, und un
bewußt driictte sie ihren Zügen das
bezaubernde Lächeln aus, welches ich
in dem Portrait wiederzugeben ver
sucht habe.
Zwei oder drei Mal während dieser
Sitzungen blieb ich siir eine Weile mit
ihr allein; dann änderte sich sogleich
ihre Haltung. Mit einem Blick voll
stolzer Reserve, der andeutete, daß
jeder Versuch einer Unterhaltung ihr
unangenehm sein werde. wandte sie
das Gesicht halb von mir ab. Aber so
verliebt und so sanguinisch war ich,
daß ich noch hoffte, ihre Abneigung
überwinden und in Gegenliebe ver
wandeln zu können.
Der Baron wußte nicht« daß ich
seine Tochter portraitirte; Frau von
Malpeire gedachte ihm eine Ueber
raichung zu bereiten. Die Wahrung
des Geheimnisses war nicht schwer, da
der alte Edelmaun den ganzen Tag
über dem Waidwerle oblag. Als mein l
Wert vollendet war, befestigte ich esj
in den Rahmen und hing es selbst iml
Salon aus, dem Sessel gegenüber, in’
welchem der Baron nach dem Abend-»
essen einzuschlummern pflegte. MadesI
moiselle Boinet plünderte den Garten, ?
um eine Guirlande in Form von zwei »
M, überschattet von einerGrasentrone,
über dem Bilde an ubringen. Die
kluge Dienerin hatte ich erinnert, daß
mein Tausname Maximin war.
»Welchtr«e«ig«ende Ydee·!«u rief die Jako
Um clllZUTL »Mcols, Yltllluh Her
ihre Tochter rasch ein; »diese beiden
M bedeuten Maria von Malpeire.«
Jn diesem Augenblicke trat der Ba
ron ein. «Welch wundervolle-Z Bild’
Wie ähnlich!« Frau von Malpeire
weidete sich an seinem Erstaunen;
dann aber frug sie ihn lächelnd:
«Möchtest Du nicht den Namen des
Male-s wissen?'· «Sicherlich, mein
herz; denn ich schulde ihm wirklich
großen Dant.« »hier ist er,«« ries die
Baranin, mich an der hand voran
führend; »seine Bescheidenheit hindert
ihn. voranzutreten.« Der gute alte
here umarmte mich herzlichst und
sagte in scherzhastem Tone, durch den
aber eine tiese Rührung Unvertennbar
durchtlang: «Wohlan, wir tauschen.
Jch gehe Jhnen das Original, und Sie
lassen mir diese Copie.« Zugleich
wandte er sich zu seiner Tochter, um
ihre hand zu ergreifen und in die
meinige zu legen; aber diese hatte sich
mit niedergeschlagenen Augen hinter
ihre Mutter geborgen.« «Run, Sie
haben mein Versprechen, und das ist
enug," siigte der alte herr ernsthaft
n u.
ach Tisch sagte er zu seiner Gat
tin: «Morgen ist das Fest des h.La
zart-T des Ortspatrones. Schon sind
viele Leute angelangt; als ich von der
Jagd heimkehrte, sah ich Zigeuner,
Pserdehändler, Budenbesihee und
hausitet nach dein Marttplaße zusam
menstriimein Wenn morgen die Be
wohner der bena harten Orte dazu
femme-n wird die nschenmenge eine
iehe große sein. Ftiiher,« setzte er
zn mer gewandt, hinzu, »wer es
see-ich vss ne echt-seinen lpm ne
Tochter mit einem der Festtun en Männer
des Do es den eråtgnetr.
Meine Achter lscrtFest vorige- Fa die
alte Sitte wieder ausleben la e;n aber
dieses Jahr wird man anders handeln
müssen. Wir werden nur zu der
Pfarrmefse in s Dorf hinabgehen«
»Wie, werden wir nicht den Preis
Ispielen beiwohnen?« rief Fräulein
l von Malpeire aus.
»Nein, mein Kindss antwortete ihr
Vater in entfchiedenem Tone;. »die
Zeite: End nicht, wie sie früher wa
ren, un wir dürfen nicht an einem
Orte verweilen, wo man uns die ge
diihrende Achtung verweigcrn lönnte."
—— »Du wirst doch nicht etwa den Aus
fall des Balles bedauern,'« sagte mit
leisem Tadel in der Stimme Frau
von Malpeire; »reizende Tänzer« diese
schwitzendem schwer athmenden Bur
schen, die, wie mitten im Winter, in
Röcke von dickem grünen Tuch geklei
det sind! Und erst die schweren,
plumpen Schuhe!'«
»O Mama, wag bedeutet die Klei
dung’-'· :ief mit einer, vor unterdrück
ter Erregung vibrirenden Stimme
Mademoifelle de Malpeire; ,,an den
Leuten ist nichts aeniein als die Röcke.
Jhre einfachen Sitten find unserem
hofischcn Raffineinent vielleicht vorzu
ziehem und trotz mancher Eigenthüm
lichleit, über dieDu spottest, ist ihre
Gesellschaft wohl erträglich-« —— »Viel
leicht in der freien Luft,« Versetzte mit
selangweiltem Lächeln die Barouiin
Jch erinnerte mich der lslauen
Schätpe und frua den Baron: ,,Wird
nicht der Sieger den Preis von Frau
lein von Alialpeireg Händen erhal
ten?« - -- »Er wird nach Beendigung
der Spiele hierhertommen,« war die
Antwort »Frau von Malpeire wird
ihn-und seine Genossen unten in der
PUUI IIUPIUUZIIL QUII I( llI
nen Jnsnlten aus« «- Eter Baron
führte seine Frau in den Satan. Einen
Augenblick blieb ich mit Fräulein von
Malpeire zuriick und flüsterte ihr tief
bewegt zu: »Morgen wird Jhre Mut
ter Jhnen mittheilen, was wir bespro
chen haben. Mein Glück hängt von
Jhrer Antwort ab. Nur Ihre freie
Einwilligung tann mich glücklich ma
chen.« — Sie schrat zurück, blickte mir
starr -in’s Gesicht nnd sagte leise vor
sich hin: »Wie! so bald?« —»Verge
bung,« rief ich schmerzlich erregt, »das
Uebermafz meiner Liebe rechtsertigt.·'
« »Denten Sie daran, mich gegen
meinen Willen zu heirathen ?« sagte sie
talt. —- Meine einzige Antwort war
eine leidenschaftliche, verzkoeiflrrngs
volle Gebärde. »Sie wollten wirklich
fo weit gehen?« rief sie entrüstet; »nun
wohl, die Zeit wird es lehren!«
Früh am nächsten Morgen schickten
wir uns an, zur heiligen Messe zu
gehen. Mademoifelle de Malpeire
war in größerer Toilette als gewöhn
lich; sie trug ein Kleid von gestreifter
Seide und einen tleinen Strohhut von
dem lange Bänder über ihren Rücken
herabhingen. Jhr ruhiges Wesen
überraschte mich anfangs wurde mir
aber sogleich ertliirlich, als die Baro
nin« die in prächtigen indifchen Atlas
gekleidet war. mir vertraulich zuflii
sterte: »Ich habe ihr noch nichts mit
getheilt; es hat ja teine Eile.«
Der Weg zum Dorfe hing theilweise
iiber in den Felsen gehauene Stufen.
?rau von Malpeire wurde in einem
s ragsessel hinabgetragen. Der Baron
führte seine Tochter, und ich ging ne
ben ihm her. Uns folgte die gesammte
Dienerschaft mit Madernoifelle Boinei
und dem Wildhiiter Choiset an der
Spitze, im Ganzen ungefähr ein
Dutzend Leute. Vor der Kirche stan
den Gruppen von Bauern in ihren
Sonntagstleiderm weiter abseits auf
dem freien Platze, wo der Marlt ge
halten werden ir.lte, wogte eine noch
zahlreichere Mi. ic. Als der Baron
mit feiner Familie erschien, richteten
sieh Aller Augen auf uns, und fiir
einen Augenblick herrschte völlige
Stille. Menge machte Itaunn
urn uns durchzulasfem aber nur einige
der alteren Manner zogen oie Hure ab
zum Gruße. Troh der neulichen An
grisse auf die Vorrechte der-· Abels
existirte noch in der alten Pfarrtirche
der abgeschlossene Sis iiir oie Schloß
herrschaft. Es war eine schöne Arbeit
von duntelm Eichenholz, überragt von
dem gefchnitzten Wappen der Malpeire
mit der kühnen Devise in altem Pro
vencalifch: »Hu-m un eleguM —
«Nur Einer ist öher«. An einem
Pfeiler bemertte i eine Sticterei. die
ex vom dort aufgehangt zu sein
schien. Troß der tunstlosen Ausfüh
rung konnte man die dargestellte
Scene leicht erkennen. Ein Leichen
zng hielt am Paß von Malpeire; auf
einem Felsenvorsprunge stand die
Bahre. und neben ihr blickte ein Prie
lfter mit in die hohe gehobenen hän
den starr aus das junge Mädchen, das
ssich gerade aus dem Sorge emporge
richtet hatte. Madame de Malpeire
sah, daß ich das Erinnerungszeichen
betrachtete, nnd flüsterte mit zärtlich
wehmuthsvollem Blicke aus ihre Toch
ter mir zu: »Man hätte sie fast leben
dig begraben.« — »Und Gott gab sie
Ihnen auf wunderbare Weile wieder«,
versehte ich bewegt; »dies Bild ift ge
wiß ein. Daniesgeschent?« —- »Ich
selbst habe es efiickt," entgegnete sie;
»ein ganzes Jagr habe ich daran gear
beitet.«
Der Baron nahm seinen gewöhn
lichen Plah ein, ihm zur Seite seine
Frau und eine Tochter-, neben welch’
terer er urch eine Handbewegung
r meine Stelle anwies. Die Diener
tchast knieete auf einem Teppiche et
was hinter uni. So bildeten wir eine
besondere Øru pe instit dein Altar
und dem Schthe der II Sobald
wir Plan nahmen, er b tro der
Malen des Ortes e n unzusrie nec
urre. Aus der Baronin verwun
derte rage, was diese guten Leute
eigentlch wünschten, antwortete Ma
demoiselle de Malpeire: »das Jeder zu
Gott bete ohne Auszeichnung und
Rang.« Der Baron war blei vor
Erregung und blickte mit entschlo ener
Miene aus die Menge. Glücklicher
Weise erschien jetzt der Priester am Al
tare, und Alle knieeten lautlos nieder.
Nur ungefähr ein Dutzend junger
Männer drängte sich neben des Barons
Sitz, und der alte Herr flüsterte mir
zu: »Sie haben ein Recht dort zu
sieben. Seit unverdentlichen Zeiten
nimmt der Abbat, das heißt der erste
dieser jungen Leute, am Lazarusseste
diesen Platz ein.«
Diese Männer trugen alle grüne
Laubztveige aus dem Hut und eine Art
von Schärpe über dem kurzen dicken
Rocke, der der Baronin Geschmack so
wenig zusagte. Es waren meist träs
tige, hohe Gestalten; namentlich war
der Abbat der Mustertypus physischer
Stätte nnd erinnerte unwillkürlich an
die Gestalten der alten Gladiatoren.
Auch unterschied seine Kleidung sich
ein wenig von der seiner Genossen« in
dem er eine leichtere Jacke und statt
der Zwickelsiriimpse lederne Gamaschen
trug. Als der Augenblick zur Ver
kündigung der demnächst stattfinden
den Treu-singen hetantaim las der
Priester mit lauter Stimme: »Ein
stiiieversprechen bat stattgefunden zwi
Isetien dein edlen Herrn Marimin de
Jlltoiivillc Marguis von thainpanbert,
H nnd dem gnadiaenffräulein Madeleine
iMarie de Lijtalpeire.« Bei der Neu
) nung dieser hochtlinaenden Titel erhob
isich von Neuem ein lautes- titcmnrmel
i in der Kirche Vesorat blickte ich auf
Lininispmnisollo h- illtnlnoirps »lis- ki
Z
i
»I- OWs —
Itnieete ruhig da, nur war sie aufspi
) lend blaß, und ihre Hände zitterten ein
f wenig. »Sei nicht erregt, mein Kind,«
i lispelte ihr zärtlich die Mutter zu; es
Tift gewiß tein Anlaß, überrascht, und
Jnoch weniaer, betrübt zu sein.« »Ich
»Ein vollkommen ruhig,'« antwortete sie
mit fast versagender Stimme und
j wandte den Kopf ab.
» Jch fah nichts mehr, bemerkte nichts
, mehr; und doch bin ich überzeugt« daß
«Manches geschah, was mir hätte die
Augen öffnen und die Gegenwart eines
Nebenbnhlerg anzeigen rniifsen. Nach
Beendigung der Messe forderte mich
der Baron auf, meine Braut aus der
Kirche zu führen, und ich that es mit
tlopsendem Herzen. Draußen harrte
unser die Menge, und die jungen
Bauern, mit dem Abt-at an der Spihe,
.tanien auf den Baron zu, den sie in
Provencalifchem Hatoiö einluden, den
Spielen beizuwohnen. »Das ist ganz
schön auo der Ferne,« wandte sich die
Baronin an ihre Tochter; von der
Terrafse aus tönnen wir alles an
sehen. Aber wir müssen den langen
Menschen und seine Freunde einladen,
heute Abend auf dem Schlosse ein Glas
EWein zu trinten und die Schärpe, die
Du gestickt, in Empfang zu nehmen.
Doch sie verstehen nicht Französisch;
willst Du, mein Liebling, das Noth
wendige ihnen mittheilen?" »Mein
IVater hat es schon gethan," versetzte
IFröulein von Malpeire kalt. »Dann
; laß uns möglichst rasch aus dem Mob
i herauszutomrnen suchen,« rief die Ba
Ironin, ihren Tragfessel befteigend.
iWir waren wirklich unangenehm dicht
an die Menge eingeteilt, die auf uns
»in drängte, ohne uns gerade roh zu
j begegnen.
Jch nahm der jungen Dame Arm
Iund suchte sie aus dem Gedränge zu
Ifiihrenz aber sie machte sich plötzlich
las, wandte sich an den Abbat und
tagte ihm: »Geh oor uns her, Pina
tel!« Der Kolofz gehorchte und er
zwang uns, Leute zur Seite schiebend
und stoßend, einen Weg durch die
Menge. Sobald wir aus dem Dorfe
waren, wendete er sich um und te rte,
ohne ein Wort zu sagen, zu seinen
Genossen zurück.
Entsetzung »folgt.)«
O-—
Ein Sieg der deutschen Sprache.
Aus Niga wird berichtet: Als man die
deutschen Schulen der Ostseeprovinzen
russisizirte, da wurde anfangs aus den
Eleinentarschuien, wie überhaupt den
rnteren Bitoungsanstatiin die desitfckke
Sprache vollständig veroannt. All
mählich indes erwies es sich, daß bei
der Stellung, die das Deutschthum in
den Ostseeprovinzen einnimmt, diese
Anordnung aus die Dauer nicht durch
zuführen sei. Ohne Kenntniß des
Deutschen linn man in den Oftserprw
rinzen nickz ansangen. Es wuidrn
deshalb Gesuche von estnischer nnd
lettischer Seit-.- an den Kurator gerich
tet. die darin gipselten, man mde das
Erlernen der deutschen Spra den
unteren Klaska erteka,kern. Jie Re
gierung wollte anfangs nichts von der
Sache wissen, sie ba sich aber genö
thigt gesehen nachzugehen. Jn den
Elementarschulen der baltischenStiidte
wird von nun an regelmäßiger deut
scher Unterricht ertheilt werden. Ver
schiedene Stadtverordnetenversamrm
langen haben sich deßhalb mit den
Einzelheiten dieser Nennung bricht-if
tigt, die im Prinzip natürlich altern
balben angenommen wird. Die Er
run nschast ist an sich gewiß nicht
gros,e aber sie beweist doch eines, das
die deutsche Kultur nnd deutsche
Sprache am baltischen Gestade noch
nicht vernichtet sind.
se- e- -
Das Genie ersindet, das Talent
findet, der Plagiator sammelt.