ein-m Wi ji« . Z Linie sanfstenget : ------------------------- No. 99. E Woch zurück hm ich Jhne geschriwive, daß ich mit die Britschet, was den Aarlie, ivo unsern nett-i rather Bub is, I seine Alte is, i .............. den kahfe jvol le, ob se mehbie noch emol sor mich die Kids nenime deht; bikahs es is meine Jntenschen gewese, nach Jöpehn zu gehn un sor den Phit zu honte. Jch fin auch hingange, awwer ich wischt ich wär liewer nit. Jch hen in alle Freundschaft die Britschek gefragt un dc hok se gesagt, ob ich mehbie zu viel Himmel gedrunke hätt? Jetzt möcht ich wisse, wo die schon ioidder her weiß, daß ich wonzt in e Weit einoi en Kimmel drinke! Un es is doch auch verdoilt nit von ihr Bißnesi· Se hot gesagt: Denkst du inehbie, ich sin dein Hausknechts Wann alle Augen blick eins von Euch den Rappel kriege duht, en Tripp zu mache, dann krieg ich die ganze Eintivartierung, ich dante schön. Mein Haus is nit sor e Kasern eingericht’ un auch nit sor e Hohlsehl Bohrdinahau5: wann du so en große Tripp mache willst, dann nemm die Kidg mit odder steh heim, wie ich auch; ich deht auch gleiche als emot sort zu gehn, «aiower ich wollt emol sehn, wann ich« zu dich komme deht un deht sage, hier is niei Fam millie, nemm Rehr von se; dann dehtsk du sage, Britschett ich deute, du bist krehsigx un ich deht dich auch ver dollt nit biehme. So, jeyt weist du« was ich von den Kehs denke, wann du ebbeg zu drinke gleichst, dann geb ich dich e Koppche Katsee, Kinnnel hen ich kein.« Mister Gdithor, ich hen do gestanne wie e Kuh in Front von e neue Bahrndohr un sin alliwwer roth in rnei Fehs geworde. Gesehn hen ich es ja nit, awwer ich hen das Fühlung gehabt· Jch hen se stehn lasse un fin fort· Wann ich den Karlie tetfche, dann kriegt er e Licken von mich, daß et iesig zwei draus mache kann, bitahs wann er en annerer Mann wär, dann deht er nit eriauwe, daß seine Ma so insoitet werd. Do is answer auch nur der Phil for zu biehme, vitahø der hot ais Pa un Vatter nie nit seine Duttie gedahn un was hen ich schwache Frau initaus Esigstenz mache iänneLZ Zuerscht sin ich zu die Wedegiockiern gange. Die duht doch auch immer, als wann fe so e gute Freund von mich wär un mehbie, daß die die Kids emoi nemme duht. Wie ich hin fin komme, do is se arig neis zu mich ge wese un so is der Weder-weilen Er bot mich reiteweg zu e Kimmetche ein gelade un die Wedegtveitern hot mich e Pies arig gute Sieht aeivtve nn ich muß sage, feil hat den Spatt getotscht. Ich sin von all die Keindneß so em berrest gewese, daß ich hardiir genug Lorretfch hen uffpicke tönne, for die Kwestschen an se zu richte. Ich den cedentt, am beste mach ich das in en dipplomettick Weg. Well, Wedeizwei lern, hen ich gesagt. du hast gewiß vientie zu duhn, immer das Lunichs Uffschneide un das Miene, ich weiß, das is e ganze Latt Arbeit. L, ei dont no, hot die Weder-weitern gesagt, das Bißneß is ietzt ratten un ich weiß gar nit wie ich die Zeit Lille toll. Die inehrichte Zeit lieg ich an die Launsch un nemme en Rapp. Ich dubn mische, ich hätt e wenig mehr zu duhn. Wann ich e paar Kids hätt, dann wär das different, annvae so, wann mer so ganz allein ist, dann tiihli mer lohn sfomuL Wie der Phit noch hier war, do war auch mehr Bißiiefi, snvwer jetzt is es bald gar tein Julie, daß mer den Platz noch ufimache duht.'« Jch hen se ganz ruhig tahtc losse un dann hen ich mein Meind nfsgem..s.kis;: jetzt werd die Kwetschen gepappL »Nimm-weitern beu ich aeiaat iiti will dich for e großes Febwer frage im ich sin schuln, daß du michs nii ressiulzse duhsC Wats die Miittek mit dich's- hot die Weide-Zweitens ge sagt, warum soll ich dich denn e Feh: wer tessjuhsr. Du weißt gut genug, daß ich einige Zeit rettig bin, dich zu helfe. Sag nur wag du willst un dann is es schon ahlkecht. Ich muß sage, ich hen mich doch teinder schen-· nickt un die Wedesweilem lic« das auch genohtißt. Brauchst Du bleich hat se gefragt. No, hen ich gesagt. Geld hen ich plentir. Ach, ich weiß was du willst, hot se gesagt, du Ioillit noch e Mmmeichei Nossetie, hen ich gesagt, do dehi ich mich nit schmier foe zu frage. Awwee ich will dich sage, was es ig. Du weißt gut ge nug, daß der Phil, weis mein Vog band is,j nach Jäpehn is. mitnus daß et mich e Wort gesagt hot un ich hen mein Meind uffgemucht, daß ich auch hin gehn wollt ioe ihn zu suche un ihn heim zu bringt« »Bei bifi du ganz recht, hot die Wedesweilekn gesagt, das is ecksästiie, wuc ich mich imhn deit.« Do hen ich widdet liasretfch kriegt un ich hen dann ganz plelm zu se gesagt, se sollt in die Zeit, wo ich frei wök'n, die Kids zu sich nein-ne un zu ie tende. Amicer ich den hard ite gesinnifcht gehabt, do is es los gangr. «Wedestveiler«, hot se gehal slert, «lomm emol herein. Host dus Jdenn gehört? Die Lizzie will nach !Jiipehn un ihren alte Esel suche un se fragt mich, ich sollt in die Zeit ihre nickönuhige Kids zu mich nernme! Well, das duht awtoer doch einiges biete! Denkst du ich hätt nicks an snetschter zu duhn, als mich mit so Raudies zu truwelei Denkst du die Arbeit in en Saluhn kann mer Tm iSehlos mache? Un wann ich emol e freie Minnit hen, dann muß ich Nest hen un dont juh fergett it. Jwrveri haupt hen mir jeßt in unseren Platz den ganze Dag so en schreckliche Rosch, daß ich garnit weiß wo mich der Kopp steht. No, no, so e Zumuthung is mich denn doch noch nit vorlommel Es is e schuhres Ding, Gahl host du un sogar e ganze Latt.« Jch sin so verdattert gewese, daß ich lein Wort hen sage könne- Un ich hen gefühlt, das iann ich Jhne gar nit beschreiwe. Wann mer von sei beste Freund den Weg getriet werd, das duht doch eini ges biete. vaen ich tann Jhne sage, ich hen en Ekel vor die ganze Menschheit gehabt. So e verdolltes Liegemaul, wie die Wedegweilern is! Awwer ich hen gleich meine Rie toehnsch gehabt. Ich hen gesagt: Gebt smich en KimmelL Er hot mich oss Kohrg auch ein gewrve; ich hen das Glas ansaedrunie un hen en Niscl hingelegt· Dann sm ich so stolz wie en Pietack autseit gange. Die sehn mich sobald nit widder. Mit beste Rieaardg, Yuhts, Lizzie HansstenaeL -——--.-—————-— Lebeuewetse des Stroms-»F Crontvight Schreiner, der 9 Jahre in den Karroo Stepven des Raplan sec St ranßenziichter aeloesen ist nnd letwa 450 Strauße in seiner Strau s,ensarni gehabt und alltäglich deobach tet hat, berichtet Eigenthiinilichteiten dieser Vögel, die bisher noch wenig be kannt Tein dürsten. Die theils wild nefannmen theils nla imm- Thier I ) i aus dem Jnnern bezogenen Vögel wurden in einem großen Gehege von mehreren Meilen Durchmesser frei ge halten, aanz wie im wilden Zustand. Auch Schreiner widerlegt die weit ver lreitete Ansicht daß der Strauß beim - Laufen feine Flügel als hilfe benutzen ! soll. Der laufende Strauß macht nie den Versuch, die Flügel auszubreiten iind durch Schlagen seine Fortbe ltoeaung zu ver-größerm die Flügel lleiben vielmehr in gleicher Höhe mit j tem Rücken und werden lose, frei von den arbeitenden Schenkeln gehalten. iToch scheinen sie beim Wenden von großem Nutzen zu sein, da sie es dem Vogel möglich machen, selbst im aller ischiirfsten Lauf plötzlich umzuwenden. Seine Beianiusteln befähigen ihn, Zeus dem Standsprunge eine fünf iFuß hohe Mauer zu nehmen Er ist ; deshalb auch ein guter Schwimmer. » Aufzergewöhnlich start ist das skjkrustbrin des Straußes. das teiuen »Hei! hat, weil der Strauß als Nicht flieger, tcine Brustniusleln braucht. Dagegen hat das Brustbein am unte ten Ende einen harten Wulst, worauf ’drr Boxel ruht, wenn er sich nieder setzt. Dieser Wulst ist wie das dicke Hund sleischlose Brustbein eine tverth tolle Schutzwafse Da der Strauß Jerschrectt, unbesonnen in wilder Hast Igegen alle möglichen Gegenstände "r-r.nt, so müßte er sich oft tödtlich verletzen, wenn nicht das Brustbein so traftig gebaut wäre. Die Umzäui nangsdriihte werden daher zerrissen abgebrochen, selbst lose gefchichtetes Iliauerwerl zertrümmert, alles ohne Schaden für den Vogel Das-, Menschen von bösartigen Strauszen aetödtet werden tommt vor. Solche Thiere fürchten siclt vor nichts anfier vor dem Hunde. Schreiner er ziiblt, soie ein alter Straussenhahn sich einem in voller Fahrt befindlichen Gü terzuge toiithend eutaegenstellte und net-h ihn hieb, aber natürlich zertnalmt wurde. Eigenthiimlich ist ihr Geba nn, wenn sie Morgens aus den Kraal gelassen werden. Sie rennen zuerst schnell davon, stehen dann nach ein freut Uullllkcs Luscckcli UIUHIIW Illäls Alls-· fanan an, sich zu drehen, ost so lange lic« sie schtoindtich werden und umsats len, wobei denn Beinbriiche vorkom nnsn können. Nur der Hahn gibt ei nen Ruf von sich, er besteht in einem Brüllen oder Brumnien. Der Warn ins ist tan und scharf. Jm Zorn zisiiien deide Geschlechter « --«-.-.-—«—— Was-meet Als heitere Ergänzung zu tkrnst HöckePS ernstem Welträthiel - Buch wirft A. Mosztowati in den »Lustigen Blättern« folgende sieben Welträinsel fragen aus: Warum ist aus jeder Speiielarte ge srade dasjenige Gericht gestrichen, auf i das man Appetit hat? i Warum gewinnt das große Loog j immer ein anderer? Wieso versteht rnan in Gesellschaft ) bei Vorstellungen niemals die Namen? Warum stellen alle Dienstmädchen « die Schuhe der herrschast verkehrt, den Erechten Schuh linls und den linten rechts? Warum werden am Telephon die ! richtigen Verbindungen so schnell und E die falschen so langsam getrennt? t Warum sitzt man irn Theater immer » hinter dem größten Vordermanns i -.-—— s Wie six sich diese Japaner von der kKiittue detecken lassen! Budelunter suchungen haben fre auch schon. "·si·ifk;ich. « Großstadtsiizze von «V. W i e se n. Die schöne Frau Warland dehnt sich mißmuthig aus ihrem. mit weichen Seidenpuffs bedeckten Longchair. Der Vormittag ist unerträglich lang, selbst wenn man erst gegen elf Uhr aufsteht. Um fiinf wird dinirt, Theater und Ge sellschaften beginnen am späten Abend. Was anfangen mit der vielen un niiden Zeit? — Die weiße, durch zahl lose Ringe gefchmiicke Hand sgreist läs sig nach einem neuen Romanband, der auf der nahestehenden vergoldeten Eta gere liegt. Das Buch ist noch nicht auf geschnitten; wie unbequem· — Frau Warland läßt es zur Erde fallen, steht auf und tritt an das Fenster. Abscheuliches Wetter. Grau der Himmel, unfauber die Straße. Die eilig forwärtshastenden Menschen ha ben hochgeschlagene Mantellragen und triefende Regenschirme. Ein unerfreu licher Anblick. k— Aergerlich zieht die schöne Frau die derhiillenden Stores zusammen. Mit einem Gähnen, das beinahe wie ein Seufzer klingt, geht sie langsam in ihrem kostbar eingerichteten Solon auf und ab, riickt hier ein zierliches Nippes zurecht, zupft dort ein weites Blättchen von den blühenden Zimmerpflanzen und greift endlich nach einein umher liegenden Modejournal. Plötzlich be lebt sich der Ausdruck ihres Gesichte-. Richtig, heute früh wollte ja die-Schnei derin kommen mit dem neuen Kostiim Sehr gut, dann soll eg gleich anprobirt werden, hoffentlich sitzt es tadellos-. Draußen schlägt die elettrische Glocke an, leise, schüchtern. Ein Paar Augen blicke später erscheint das Hausmäd chen. »Es ist ein Fräulein da, dat- die gnädige Frau zu sprechen wiinicht.« »Schön, ich weiß. lassen Sie sie hier herein.« Das Spitzenaetrausel der hinzuweis ssjlcppcllvcll Wcllllllcc glcllcl Uock scll Srnyrnateppich, Frau Worland gebt interessirt der Eintretenden entgegen. Aber dies blasse, furchtsame Ge schöpf mit dem gesenkten Blick und der dürftigen Kleidung ist ja gar nicht die Erwartete. »Sie wünschen?« Die schmale, dicht an der Thür ver harrende Gestalt überläuft ein Zittern, zaudernd öffnen sich die blutlosen Lip Pen. »Verzeiben aniidige Frau meine Dreistigteit. Ach Gott, eo ist ntir sehr schwer geworden, herzutotnnien Ich hörte - daß Sie fo reick sind s-- und so tvohltbätig ....« Nun hat Frau Warland begriffen. Ein tühler abweiienrer Blick ließ die Sprechende verstuxnuien Aber oon rathlofer Angst getrieb:n, rafit sie noch einmal allen Muth zusammen und fliii stert hastig, in abgeirrt-ebenen Sätzen: »Ich heiße Marie Weiter, wir woh nen in der Kreuzstraße 18 zweiter Hof. vier Treppen. Liebe, guts: anädige Frau, tvir sind in solcher bedrängten Lage. Meine alte Mutter toar den gan zen Winter über trank, s-— ich konnte nichts verdienen und jetzt sollen wir aus der Wohnung, toeii wir die Micthe nicht zashlen tönnen Bei-end wurden die Worte hervorgeitoßen Der selfönen Frau verursachten sie offenbare-: Unbehaaen, iie zupfte nervöe on ihren kostbaren Spitzenmanschetten »Trouri;a, was- Sie da sagen, aber ich beqreife nicht, wie Sie dazu tom men, gerade mir dar- Atlek zu crziih len ?« iQualvolle Scham kotbet bog Gesicht der Bittenden »Gniidige Frau, meine Mutter ist Wittwe. Bisher haben wir uns irnrner durchgeschlagm und wenn ich erst wie der in’t«t Geictiiitaehen und was ver dienen iann — s ach gewiß, wir würden Ihnen alles abzahien - wenn nur aus kurze Zeit - ein kleines Tarseben « in unserer dringenden Noth« »Warum wenden Sie sich nicht an den Magistrat, oder on dieWo—hlthatia fo;e--Nofoins? Es- »i-.bt fn ins-is Eli-r ein-e. Wir haben unsere Oauearmen und mein Mann wünscht due-bang nicht, daß ich zu freiaebia bin, daß wir uns noch mehr aufbiirden. Man wird alle Augenblicke mit solchen Geschick-ten bestürmt und weiß nicht mal, ob etwas Wahres daran ist. Es tbut mir leid -- aber meine Zeit ist beschränkt« Dass blasseMädchen war schon länast draußen aus der regennassen Strasse, als Frau Warland noch mit ihrer Tie nerin zanltr. Solche Personen, denen man es sah, daß sie betteln wollt-n, dürften überhaupt nicht dorge.assen werden. Zum Glück unterbrach ein abermals ges Klingeln die befiige Strasrede. Dieemal tacn wirllich die Erwartete und IrauWarland halte bald den Iler aer der lesten Viertelstunde vergessen, denn das neu bestellte Kostüm erwies sich als ein wahres Kunstwerk von Ge: schmack und Eleganz. Noch immer stand, nachdem die Schneiderin entlassen war, die schöne Frau in froher Selbstbewunderung vor dem hohen Barolspiegel, da erschien das Dausrnödchen nochmals in der Tbür und meldete die Baronin Dtsrni selb ,,Sehr angenehm. Natürlich, schnell hereinsithren.« Die Portieren des Vor ztmrners theilten sich. »Ah, wie lieb von Ihnen, beste Ba ronin. bei dem Wetterl« Frau War — land ging dem Besuch mit iebhaster Freude entgegen. »Nicht wahr, eigentlich närrisch, sich» herauszumachen,« lachte die Baronin, »aber ich hatte schon zu große Sehn sucht nach Ihnen, Liebste. Nun, wie, sikhk"k, wie gehst-? Doch, das brauchti man nicht zu fragen, wenn man in» Jhr blühendes, entzückendes Gesichtel schaut.« Die aristoiratisch-« schmale Hand im perlgrauen, sehr engewSchtve denhandschnh glitt leise schmeichelnd über Frau Mailands gerötheteWansgr. »Wie Rosen zur Winterszeit!« l Tie« »Rosen« blühten noch dunkler aus. Dann in bescheidener Abwehr: »Ach bewahre, ich bin nur im Au genblick ershint, von einem eben gehab ten, kleinen Augen Aber nun legen Sie ab, beste Baronin. Sie bleiben doch eine Weile?« » »Nein, nein, danke, ganz unmöglichi Jch bin aus dem Sprunge: die Griisin’ Hogge erwartet mich zu einer Bespre-v chung wegen der Volkssuppenanstalti Aber lassen Sie sich doch mal bemun ( dein, Liebste. Wieder ein neues Ko ftiim, das Sie da anhaben? O ivie entzückend chic und wie es Ihnen steht!« s ,,Finden Sie wirklich? Das freut; mich ungemein.« Frau Warland war! aufgesprungen und drehte sich nach! links und rechts. ; ,,-l5insach feenhafi,« versicherte dies Batonin. »Gewiß nach Ihrer fps i iiellen Llngabe gearbeitet? Naiiirlich,1 dankte niir’s gleich. Dieser vornelnnei Geschmack, die feine Nuancirnng der; Farben. - Wissen Zie, Liebste, dass miissen Sie nächste Woche zu dem gro- s fzen Promenaden Concert anziehen,1 unbedingt!« T Frau Wariand nieste lebl)ast. »Es toar meine Absicht; dazu habe ich mirs das Kleid machen lassen. Sie kam-« men doch auch hin, nickkt wahr, beste ins-suc-. J« - wiss-»u- s - Vielleicht « ich shabe mich noch nicht entschieden. Jn dem Kostiim, das ich» dort schon einmal trug-, erscheine ich leineasallg; so etwas ist impossible, das muß Jeder einsehen. Aber mein guter Mann. wissen Sie, ist ein bißchen Ben dant, er behauptet, mein Teilettenbud: get sei bereits überschritten. Ich maa ihn nicht ärgern und bleibe daher lie ber zu Hause« Der Zprechenden sablblaue Augen liesteten sich jeyt harmloz freundlich aus Frau Warland. »Ah, da tommr mir eben ein präch tiger Gedanke. Beste, vielleicht könnten Sie mir aus kurze Zeit eine lleine Summe vorstreclen? Nun, wie steht’s?« Frau Warland sals ein ganz klein wenig erschrocken aug; aber der lä chelnde Blick nnd die zuversichtliche Art ihres Gegenübers hatten etwas Fast-i uirendeS. »Ich weiß nicht recht s-— das heißt H »—«« »O, wenn es Jhnen irgendwie nn bequem sein sollte!« der stenndschast liche Unterbaltungston tlana reservirt und merklich kühlen »Aber wie tönnenSiie deuten, liebste Baronin,« beeilte sich Frau Warland einznlenken Dars ich es Ihnen gleich —- —— -.« »Ganz wie Sie wollen« Danke, danke -- zweihundert. das wird schon geniiaen. Bin natürlich im umgetebr ten Fall zu Gegendiensten stets bereit. Unter guten Freunden, nicht wahr? Und in ein« spätestens zwei Monaten rechnen wir ab.« »Ach, das eilt ja nicht.« »Nein, nein, darin bin ich nun ’mal lächerlich gewissenhaft. Aber nun end lich adieu, ich habe mich schon wieder zu lanae beislsnen verplauderi, lieb steg Herz. Aus Wiedersehen beim Pro Wunden-Konzert Nein, wirtlich, Sie sehen zu süß auf-, Sie werden wieder Furore machen. s« Alc- der Baiilier Warland an dein Tage »in Tisch tauc, empfing ilm seine Gattin zärtlich schmeichelnd »Männe, Du mußt mir in diesem Monat Zuschuß geben, sa, willst Du?« »Was denn. schon alles Geld ver jubeLtV lachte der reiche Mann. ft-l.c4 »Du-I kigkluuus num, « nur« sur-» Du, die Baronin Dornfeld bat mich, ihr aug- einer augenblicklichen Verte genheit iu helfen. Die Baronin ist immer so nett zu mir, ihre Gegen wart ziert unseren Solon und in ein paar Wochen giebt sie inir iibrigeng das Geld wieder.« ,,Giaubst Du doch setber nicht!« nertte Herr Warland. »Nun, nnd wenn anch,« lautete die Entgegnnna, »sie brauchte die kleine Summe wirklich sehr nöthig und wir, kvit haben’5 doch dazu, hilfrcich zu ein.« Der verliebte Gatte schlug den Arm um seine schöne Frau. »Natürlich, Schatz; solge Du nur immer Deinem weichen, warmen Her zen.« ---———-.---— Die Schirmpatmr. Die Schirntpaline, die Mr unter den Tropen gedeiht, ist ein sehr selte ner Baum, der 80——1()0 Fuß Hiihe erreicht. Sie zeigt einen langen, star ken Blattstiel, welcher uiitunter schon unten an der Erde angesetzt ist und den Stamm hinaufreicht, und blüht nur einziges Mal, wenn sie völlig ausgewachsen ist, was nach 50 ---100 Jahren vorkommt. Jhre Blüthen tnospen brechen alsdann mit einem kräftigere Knall aus. Rock der Blit the stirbt der Baum ab. Jhre mäch tigen, zwischen 2U—50 Fuß im tim tang messenden, treisrunden Blätter werden als Sonnen- und Regensihir me, weht auch als Papier benutzt. sue der Jud tu der san-scharen Es war im riihjahr 1902, als ich von einem rus ischen Freunde, der in Blagowjeschtschenst am Amur einen schwunghaften Theehandel betrieb, eine äußerst liebenswürdige Einladung er hielt, ihn doch einmal zu besuchen. Acht Fahre lang hatten wir uns nicht ge ehen, trotzdem aber standen wir in ziemlich lebhaftem Briefwechsel. Er hatte alle seine Intelligenz und Kräfte dem Gotte Merkur geweiht, ich der brodlosen und sterilen Mineralogie. Rücksichten zu nehmen hatte ich keine, Zeit in Hülle und Fülle. Also ich nahm an. Ein paar Telegramrne flogen hin und her. Dann trat ich die Riesenreise an: Triest, Seuz, Singapore, Hongs long, Yokohama, Wladiwostot. Von dort mit der Bahn nach Chaborowst, wo ich von meinem Freunde mit offe nen Armen empfangen wurde. Dann ging es den breiten Amurfluß, der hier die Grenze zwischen Sibirien und der LIJZandschurei bildet, auf einem wenig einladeuden Dampser hinauf bis nach Blaaowjeschtschengt. Es war inzwischen Auggangg Juli aewordeu. Für Sivirien herrschte eine recht anständige Hitze. Außerdem war todte Saisou. Jch fand daher den Vor schlag meines Freundes recht passabel, in den Inandschurifchen Bergen ein we nia dem edlen Waidwerk zu huldigeu. Die behördlichen Formalitäten waren rasch erledigt. Ein paar Bilrjäteittirlis, die Gepack, Proviant u.s.w. tragen mußten -- die Waffen trugen wir selbst ruderten uni- iiber den Amur fluß. Jn Vliaum betrat ich dann zum ersten Male chinesisch-mandschurisches Gebiet. Auf eitler breiten, mit Tele araphenstaugeu bestandeuen Straße ging ce- dann nach Mel-gen Zwischen Mergen und Buridostsuu sollte unser Jandaebiet liegen. Die Gegend ist hier nicht uuiibeL tcssu s;-»-IZ«J« st-«l;-k-- Thes- nuss ji«-I .-... ·,......»., ·.........,.. »mo, ·-.. .-... Eingeborenen Nonni genannt, gleitet mit seinen Wässern siidtvärts, rechts Steppenland liegen lassend. Zu seiner Linken aber steigt das mit Buschtvald bestandene Gelände langsam an· Am Horizont verdämmern in blauen Kon turen die Berg-kacken der Ujunchol dongi-«Kette, die die höchste Erhebung des ChingansGebirgeg bilden. Alles ist hier ziemlich jungfräulicheg Land, denn den Bewohnern ist der Frucht und Ackerbau viel zu beschwerlich. Sie ziehen es lieber vor, Nomaden und »Räuber zu sein. Schwarze Bären, Wölfe, Schweine, Fiichse, Hirsche, Antilopen und Zobel sollten hier ihr Unwesen treiben, ja selbst Tiger, und zwar solche stattlicher Größe, gehörten zu den periodischen Gästen dieses Ge bieteS, dem es anscheinend an Wild niemals mangelt. Eine Bekanntschaft mit diesen unliedengwiirdigsten aller Raubthiere sollte uns nicht erspart bleiben. Mit dem Herunterinallen der tlei I nett tnandschurischen Lerchen, die ähn lich wie Krammetgvögel schmecken, singen wir an. stam uns eine Anti lope oder ein Hirsch ins Gehege, muß ten auch sie daran glauben. Unsere Kulisz hatten uns inzwischen eine-Hütte zusauuuengelsauen: roh behauenc Baumstiiunne, Pfahl an Pfahl, mit einer größeren Thuröfftiutig. Als Dach wieder Balken. Die Dessnungen und Fugen wurden sorgfältig mit Moos verstopft, und dasJ Dach unt auch gegen Regen geschützt zu sein mit Hirsch und thntilopenlsäuten, die mit schweren Steinen beschwert waren, be legt. Schön war anders. Und pri mitiv war’5 auch, denn Küche-, Schlaf-: und Wobnraum war eian Immerhin aber ward ein Schutz. Und vier Wände mit einem Dach mitten in der Wildniß sind besser als ein Baum oder gar die platte Erde. Das Jagd uud Jagd ein llitter schied ist, mertte ich in eigener Person zum ersten Male daran, aliz ich er- mit eiuetn steiler zu thun betont. Die weissen, aus dem spitzen Maul lsertmr ragend-en Hauer ltlitzten nur so in den letzten Strahlen der untergehenden ZonneL Ali- tnelodische Musit konnte im oas wrunzen auch nuyr aussauuk Und der Wahrheit die Ehre! — meine Flinte zitterte doch etwas, als ich niertte, daß das verteufelte Rüssel thier von-mir Wind bekomme. Vor sichtia suchte ich Deckung hinter einem meins-bewachsenen Felgbloct. Aber der Hauerträaer ließ sich nicht irresiihren. « Er dachte gewiß: besser »er« als »ich«! » Doch im Augenblick der ernsten Gefahr tam mir auch die Ruhe. Jeh leate an. ;t!-in FinalL tfin fürchterliches-, lang - anhaltende-Z GrunzetL Ein sinacten in den Zweigen. Eine Blutspur am TVoden . . . . lig war dunkel qeinor « den. Jeh tounte die Fähtte nicht ver folgen. Am anderen Moran suchte ich mit zwei Aulis die Spur nach. sWir fanden das stattliche verendete Thier am llser des Baches Die Ku lgel hatte ihm den rechten Schulter lnoehen zersplittert und die große I Schlagader zerrissen Jnuere Verblu ;tung ; Mit einem schwarzen Bärentoeibchen hatten wir weniger Glii.ct Wir trafen das Thier wohl mit unseren Büchsen, Iallein trotz sorgfältigstem Nachsuchen konnten wir es nicht auffinden. Ein wenig gruselig zu Muthe wurde uns jedoch erst, als wir ein Renkontre mit einem Tiger bekamen Dies-mal waren tvit nicht die Angreiser, sondern die Angegrissenen. Der alte blutdiirstige Menschenfresser hatte nämlich unsere » Hütte ausfindig aemacht und umtreiste sie von Nacht zu Nacht in immer enge Iren Schlangenlinien Das war eine verteufelte Situation, denn Feuer, das Idas Raubthier eventuell verscheuchen könnte, trauten wir uns des Dolzrnatei srials unserer Hütte halber in der-I Nähe nicht anzuziinden. Das Thier wurde immer kecker, und . sein donnerähnliches »Ue—a Ue ah« Gebrülle sorgte dafür. daß ke n Schlaf in unsere Augen kam. Wollten wir nicht krank werden vor An st und Aufregung, so mußten wir diesem un erträglsichen Zustande ein rasches Ende machen. Dieses Ende machte der Tiger selbst. Und das lam so: An die gebriillten Trompetentöne hatten wir sung bereits derart gewöhnt, daß wir ihre Kräftigleit schätzen gelernt hat ten. So kräftig, wie an diesem Abend aber hatten wir den Menschenstesser noch niemals brüllen hören. Der Ti ger mußte in der unmittelbaren Nähe unserer Hütte sein. Unsere Kuliö zit terten vor Angst. Sie versuchten Lö cher in die Erde zu graben, um sich den Blicken des Räubers zu entziehen. Allein sie brachten nichts Verniinstigeö Umstande Mein Freund und ich hat ten unsere großen Doppelbiichsen ge laden. Dein muthigsten unserer But jäten hatten wir einen sechsläufigen Revoloer in die Hand gedrückt. Es war aber auch die höchste Zeit. Das Gebrüll in unserer nächsten Nähe war -c-iu anhaltender, donnerähnlicher, hei s serer Schrei. Es konnte sich nur noch ; um Sekunden handeln. Da erdröhnte Hauch schon das Gebälk unserer Hütte, ais prassele eine Steinlawine gegen ste. ifin unbeschreiblich furchtbares Ge rriillx ein paar gelbe Tatzen in der « Feusteriiffuung dann ein weißgestreis . ter, gelber Kopf mit einem Paar gro Tszer phogpborgrijner leuchtenderAugen. : - Noch ein furchtbares Gebrüll. — ’tiin rother, weit offener Rachen, in zden mein Freund, der Russe, eine woblgezielte Kugel schickte. — as Umn- n» Th» »h« « ...... «..« .,-.--- s s Uhsss0u07pto ou -.».. ....., , kräftig für die immerhin schmale Fensterössnung gebaut, begann er jetzt zu tviithen. Mit einem lauten Krach hatte er eine Hüttenwand ganz ein gerissen. Da tnallten drei Schüsse mit einem Male. Der Burjiite brachte es nur zu einem Streisschuß an der Bauchseite, meine Kugel drang dem smächtigen Thier in das linke Auge, Jwährend der Russe gerade die tödt . lichste Stelle zwischen den Augen ge ; trosfen hatte. « Ein gurgelndes, hei seres Brüllen, ein paar trampfhafte Zuckungen, eine schwersällige Wen ,dung dann stürzte das ungeheuere . Thier zusammen. » Wir athmeten aus, luden vonNeuem i unsere Büchsen und gaben dem Räuber ; den verdienten Garaus. Unsere Kulis » jubelten und tanzten. Dann zogen sie Ideni Menschensresser das Fell ab, das »wir später in Blagorojeschtschensl al . len unseren Bekannten triumphirend verzeigten ; Allein uiit dem Jagdsieber war ej , vorbei. Wir besserten unsere zertrüm ) tnerte Hittte nicht mehr aus-, sondern zogen uns langsam nach Meren zu riicl, woyl noch hie und da eine Anti i lope, die uan in den Weg karn, schie i ßend, sonst aber das Wild in Frieden »lassend. Alle Leute, denen mir von unserem Tigerabeutcuer erzählten, be aliittwiinschten uns und konnten sich nicht genug darin thun, unsere Erfolge » soweit wie nur irgend möglich auszu ’r-osauneu. Sogar in die Zeitungen soll unser Abenteuer, wie mir mein iruisischer Freund später schrieb, ge » kommen sein. I Lange nielt icheg dann nicht mehr ilspf meinem Freunde in Blagowjescht: Just aus-. Der südsibirische Winter, « hier Ende September einsetzt, ge .Lit nicht gerade Wn angenehmen . JJL.igeii der Erde. «ch zog eg vor, aus demselben Wege, aus deiu Ich gekom s men war, wieder nach dem alten Eu ) topa alt«i,it’r-aiupscii. Von Wladitvostok nlt brachte mich denn auch das Schiff :- hiLs naeti der Sirini ich benutzte auf fder nistet-reist- cinen russischen Dam Evfer, dssnu ich konnte mich in dieser , Sprache bereits- etwas verständlich i machen wo ich den Winter tiber l-IJ.. X-» 7.««:l(L-l.- i,.l.-6- LE- qusss exper» out s)sus«ut,s lxqssx tut-, Uns-II nach einer kurzen Spritztour üka jMoOtau und Warschau in meine süd I deutsche Heimath zurück. Die Tiger iagd in der Mondschurei aber werde ich wohl Zeit meines Lebens nicht ver gessen. ————-—-. Das Scherflein der Wittwe. s Ein altes Mütter-eisen, das in Paris hoch oben ani Montmartre wohnt, er hielt tiirzlich folgendes Schreiben: »Wohlthätigteitgbureau des 18. Ar rondissement5. Paris, 15. Dezember Miit-. Madame: Die Munizipalität und die Mitglieder des Wohlthätig leiiLibureaug haben die Ehre, Jhnen den lebhaftesten Dank auszusprechen siir die Summe von siinszehn Centi - nies, die sie die Giite hatten, siir die « Armen zu spenden. Genehmigen Sie. EMadanm mit meiner persönlichen "Dantsaaung, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung Der z Bürgermeister nnd Vorsitzende des Wolslthättgleitgvureaug·. Puaeault.« Ganz schön, das; man sich bei der ar «men alten Frau bedankt, wie bei de !nen, die Tausende für die Armen opfern. Nur: das Porto dieses Dank schreit-eng betrug genau 15 Centinie3. « Und so lam das Scherflein der Wittwe nicht den Armen, sondern der Post zu gute. Und welchen Schreck mag die qute Alte gehabt haben, als vihr das amtliche Schreiben eingehiin » digt wurde! . -——-—-.0-.-—-« . Ob die Feder, die Leutnant Bilse und Kameraden führen, nun wohl die list, die mächtiger als das Schwert fein toll-is