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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 15, 1904)
-- Knddkfepp schreibt Mut große Chtuag ist dem Reptäfew Lauten des Jvhn Nitsch, Esa» zu Theil worden. Zur kaiser lichkn afel gezogen Mister Editeri Jch heu neulich emol dem KnödeL fepy per Kübel e Stück vun Meiner Meinung gegewwe. »Was denkst Du dann eigentlich,« hen Jch geweint »de ganze Tag da in« Schörmcni rum hocke un esse un dann Abends ins Wertvshaugs gehn. des-H kann Laden Warum schickst fei Ruh-es Warum thustDu nit repräsente? Me: wolle hier was vun Tit Mc. Warum werko Du nit emol in delin zur kaiserliche tunikjlime Fomi Zietafel «;u;tczoqe un vej Der Viele Acnbeit onm Jm percr als Mit — Revresemetiff ausgezeichnet un geachtci un qcekzrt.'« Da druff hen Ich am vorige Zank-: taq eTxinätsm üxokoet Mein eigene preivät Weicr gekriegt, wo Ich Ihne nachfolgend, in"5 Hochdeitsch transplä Led, un fo, als waan eg vun Mir an Jhne wär, for de Benefitt vun Ihre Readerg zum Beschte geb: (Bei Weier weiä transatläntick Lscvm Mattoni : Sistennm Bör!in, Bfchötmeni, Martfch de elfte. Mister Editers « Botgestetn hot sich e Ischentelmän bei Mir änaunze lossc, wo dot sage losse (dorc11 de Call-Bon vum Hoteli, er müßt Mich konfidentfchelli Preioätli sprkchr. Ich hen em sage lossc, er sollt cMIktpeue m H Lockenqu gemi, Ju; qu glei enunnet limme. Wie Jch enunnet timm, wer denle Sie wat’s? Der Miftee Vülow, der deutsche Reichs-Sektetäri of State. Mer hatt-we erst en Schmeil genmnme un dann is der Bülow mit Mir in en Cornet gegange, hot fein Finger in Mei Buttonhol gesteckt un hot nach eme verlegene ekäme angefange: »Es is e dann-e hsach. Mee thät's ja gern thun-— wann met wüßt, wie es uffgei nomine wet’n thiit. Annvek Sie wekn es selber eisehe, daß fo e Mann wie dex o'tnpeteic es nit erfordern kann, tesju zu wern.« Nachdem der Billow noch e Zeit lang fo etum gedkuctft hot, is et detmit eraustintn:e, ob Jch eg otzepte that. wann Jch beim Jmperek sum Esse eigelade tveen thät. Jch hen weiter gar nix gesagt, son dern hen Mei Hand ausgeftrectt un sum Bülow gesagt: »Put it there, old Man, Mei Hand deuff, Ich tinim.'« Der Bülow hot dann noch Ein aug getvtve wolle, awtvet Ich hen gefagit »Ro, no, des is an Mich.« Der Bülonc bot awwet gefaglt: »Mache Sie doch Ioi Sache! Des bezahl Jch ja nit fel iesr. Es geht Alles uff Expenles.« — :«. Well, dann is es was Annetes.'« · Ich hen gesagt: »Wann’s doch uff fes geht, da sollte mer eigentlich e uttelche breche.« Des hen met aach han un fein dann als die beste tents geschiede. « Kaum war der Bülow eStündche t ,da timmt e taiserticher Flügel -di-Cämp mit eme gedruckteSchreis M an Mich: »Hättet und Misses Wilhelm von anolletrh vun Gottes Gnade Im « E: un Rex u. f. w» u.f. w» beehren , Sie uff Moeche Mittag uff en s« el Supp eizelade. — Anzug: Ganz Zeichen Es is blos e FämiliiDinner.« Ich hen sofort e Antwort ges-heim Ve, dcß Ich mit Dank anemme thät un Des detztt gesetzt, daß Ich eigentlich e sißle insoltet fühle thät, daß der Im , derer Mit zugeteaut hätt, Ich thät « M«A st»Da brguche Euer Mädfchefti . « ng zu awwe," hen Ich ge - schritt-ten »Ich timm.'« Ich hen Mich aach pünktlich eige fsmne un den nach e Veilche-Bouquet h- die anreß mitgebracht, wo sie als Mliment for Mich an de Bossom øQCSDJO fuss- Qisfs Inn öft- Islhtows fis-l Bis herzu gegiwwe un herbei gesagt: «Dsa müsse Mir awwer cuer Mddschk Hi en Penny derspt gewwe, funscht Ists-Licht es die Frcindschaft.« - Die Jmpreß hot Mir nach aus ihrer Privatschatullje en ganz neue Psmnich Mit-we un Jch hen gesagt, indem Ich mal uff den Pfennich gespudt heu: , äst- behalt Jch for good Luc! « Alle wesende hawwe herzlich gelacht Oper den galante Scherz. war atvwet doch froh, daß Ich, F ver Anzug»1efch-er«« befohlen »Ist en Frack Un weiße-kramen an heu, dann es war n außer deml » lotp noch verschiedene annere Diplo- I Taktik atmet Annerem Unser Amdäf-s , « die Ambåsseters vun Die annete - , , e Paar höhere Fischen-tells in Miit Gala-Jnniform, wo er extra for den Pjurpoß : - Dis-net Wenig inwwied hat Oh Brit-se tm daPrmzessinne vum ,Hovr MädschefkiF hen KYTBL sJLI M. Sie hawwe nitI III-VIERTER Isng l E R t taki-M Zwitter ganz äfmnig — thut I W M M Amerika un Neu York. Sogar itsowet des Brückegedeang, ükoipet des leste Kun et dem Unsere-n Verein Imiwwe in eu York un so Sache is et insormt. Dann bin Jch all atound vorgeftellt wokn un hen mit alle Dänd Händ-S ge schäft. Ich hen aach zu Jedem en harmlose Tschoht gemacht. Zum tus sische Ambässeter sor Jnsienz hen Jch gesagt: »Es-pur Excellenze, passe Sie ass, da drüwive der ap-Ambiisseier hat en Torpido in der afch.« Allgemeine Heiterkeit hot e versteck tes Bonknot (des is e MssExpreschen for en Tschoht) erregt, wo Jch zu dem Fironprinz gemacht hen. «Mei liebe junge iaiserliche Hoheit, Wir Amörikänö gleiche Jhne wege Ihre Votlieb sot die ameritanischei Kunscht.'« s »Woso?'« srägt der Kronprinz. Da hab Ich ihn in die Rippe gepotti un gesagt: »Do--—re—mi—sa—tar— so-----so-s-la—-la, haba!« Un wieder fein alle Anwesende in brüllendes Ge lächter ausgebroche, un die Jmpreß hot Mir mii’m Finger gedroht un gesagt: »Sie sin eVotativuS!« Es iI Mir die Auszeichnung zu Theil qekvorn, die Jinpreß ze Tisch ze führen. Da hab Jch e Tschäns gehati, de liebenswürdige un galanie Kavalier eraug ze beiße. »No. wie Sie heint wieder aussehe, Madam Jmpeter — kee Mensch thiit·s glaube, daß Sie schun so viel Kinn-er gehait hawwe.« »Ach. gehn Sie Mir weg, Sie Schmeichler, Sie meene es ja doch nit,« fegi die Jmpreß. .,Wahrhastig,« sag Jch. «Youi Mädfchesii müsse emol e minnen-schöne Frau gewese sei. Des kann Jch heint noch sede. Verlassc Sie sich drusf, Jch bin e Kenkser.« Unnet solche Komplimenier sein Mir zu Tisch gesetze. Jch zwischen dem Jtnperek un der Kaiserin. Of course ben Cis-b Niei Timäus neiusi un Smicb immer mehr eizeichmeichle verstanne, bei des Esse un Trinle ze lobe. »Allen Respekt, Your Mödschefti,« hen Jch zu der Jnipreß gesagt, »die Supp könnt en Todte usswecke." Oder zum Jmperer: »C- famoies Tröpfche, Your Mädschefti. der Wei. Wie viel bezahlt Sie derier« Wie der Jmperer Mich gefrogt bot, wie Mir’s ichmeele that, da hen Jch gesagt: »Deine Mädfcheiii. Alles-, was Ich sage tann, das is: Degiersse des gönnt der Hund seiner Mutter nit.'« Dann hen Jch wieder zu der Ini preß gesagt: «Your Mädfchesti. wert lich, der ChickensFritasseh, alle Ach tung, des könnt Mei Atti derheitn aach nit besser maches· eriotigens bin Jch stolz druif, mit welcher Leichtigkeit Jch Mich in des Hofceremoniell gefunne den. »Derf Ich Your Mädschesii uni die Butter trowiile?« »Wil! Your Mädichefti. plies, päß des Salz-« »Will Euer ««liädschesii gelegentlich die Potiiters den Weg ruff wachse losse.« Des is Mir so nötschurell vun deLippe ge flosse, als wann Jch Mei Lebe lang dran gewöhnt gewese wär. Un derbei hab Jch als der Jmpeeß des Glas wieder Voll geschütt mit witzige Redensatte wie .Uss eem Bei kann mer nit stehn, Your Mädscheiti.« oder »Aller gute Dinge sin drei, Your Mädlchefti," oder »Na, blos noch ei Gläsche. so jung timine Euer Mäd schefii un Ich nimmer zesamme," oder »Ach, losse Sie Mich doch noch Eins eischente, our Madschesti, denke Sie, der G’fcheidtere giebt nach.'· Wo Jch beim ganze Dinner Meini Inn gehatt heu, des war, de Ac;ibiisse- T ters vun Rulchii un vun Japan ze ivatschr. Die hawwe oppesitt enanner gefotze un sich (iiwwer dem Tisch) mit der größte Liebenswürdigteit un Frenttichteit unneihaltr. Dervei hard toesre sich answer lunner dein Tisch) immer heimlich mit die Stiwwel an die Schinbeiner geticlt. Der Jmperer hot des, glaab Ich, stach genohtsßt, er hist syka as kann-so nie· »Ob«-It fes-il Les die Neutralität verletzt hätt. Wie der Ambösseter Tower des Hoch uff de Jmpisrer ausgebracht hat, un die Tafel blos dreimal »Hoch« hoc rufe wolle, da hen Jch en Hit gemacht, mit meinem schöne Bierbaß so kräftig, daß die Wand gewackelt halvwe, anse stimmst » ,,0ch soll et lebe hoch soll er lebe, dreimal hoch! Er lebe hoch. lebe hoch, es lebe hoch u. s w» u. s. w. (-Sie wisse ja, Mister Editek, wie Wir-« drüwwe im Verein immer macheJ De Vogel hab Ich amwer abge fchossc, wie Jch nachher bei die Sig garn sdie Lädies war’n verdupr e Paar Geschichte verzählt hen, nso Ich beiml etzte Schmcter in Neu York ge hört her-. Wie Wir Uns dann verabschied’i bawwe un Mir der Jmperet die Hand geschctteli hei, da hot er gesagt: »Ver gesse Sie des Wiedekkimme nit.«' «Jch werd nit ermanglh YourMäd setzest-if den Jch gesagt Un damit war des denkwiiedige Dinner zu Eud. Jhne des Nämliche spüan Mii Rigards Jenes John Nitsch, Cäs. per Lassen-pp -——---· M Betst sin, Frau Schwidi Sie haben is fest then Oper-sen Pudels feiihee MUSA- F M M ls MW D Siehe-n dehnt sei: set sät- is Lea-IesV ver-ede Mk · «"Iiurchsch;u"i«s""·""«« Ein Bauernsttietchen von K. S spie. Koler in Steimte, genannt der »große« Richts, zum Unterschiede nom Bitten-, Ect-, Schwer-, Appel-, Beten und HumpekKobrs Ces totjrstet sich da «Lliles). Christosser Kohrs also, sds Große, der Vottmaier und SQulbop .iteher, zwei Tonnen Gold schwer im Vermögen wie die Leute schwören: Jznm v,’finanzntsnistcr hätte er gut ge paßt Auf alles Fragen antwortete er immer pfissig verbindlich: »Jau!« Wenn’s aber irgend aus den Beutel abzielt, grunzt er ungemüthlich, mit Entschiedenheit: «Nee!« Damit Luni-i tum. Dennoch hat er sein sterblich Fleck-« chen. Seinen berühmten Dünger lo ben, um den ihn alle Welt beneidet, tann ihn gnädig stimmen. EMimlich aus seine Kunst rationellen Mistwa ctkens thut Christofser Rohr-.- sich etwas zu Gute, und kein Haupt-:Krast«pruch« den er immer im Munde hat« lautet: »Mit der Mistwagen nich hintommt, da ist Gottes Segen auch nich, Herr P'ftobr!« tshristopher Kohrs hat durchaus nur Sinn sti:’«3 Prattische, und sürnehmi lich Alleg, was mit Wort und Schrist zusammenhängt, ermißt er äußerst niedrig: die ganzen Stetmter leider mehr oder weniger mit ihm, und des halb Haben sie ihren großen Christof ser Kohrg auch zum Schulvorsteher gewählt. Man gut, Steimte hat seinen alten Schultehrer hermann Stubmte nott, immer, eine brave Seele aus der alten Wett. genügsam, ein Märtyrer der Armut Am besten lernen seine Lämmer singen-bei ihm, doch auch im »Katis Im Illlll Ilc llllf ock UcllslkmsllcM-" prüfung ja immer leidlich beschlagen. Fuss Wichtigste im praktischen Leben,· die Rechentunsi, braucht ein erlitt-uni ger Steiniter teinen Schulmeistekx s tann er aus sich selber, denn dir Steimter haben .Gripg von Natur. Was will man also mehr? Die 250 Thaler Gebalt sur «Schulmeister5 Vater« hält Jeder im Dorse sür ein wahres Sündengeld. Nun aber soll man ga: noch zu lcgen. Befehl von oben, Regierungs« beschluß: 300 Thaler von nunmehro endlich, als geringsten Satz sur eine Zchulstelle in preußischen Landen. Ja wohl, endlich! Die Steimter aber schimper end räiteL Iteinen Pfennig! Die Kinder! lernten so genug sür’o Gelo, »iiberlei-« din« —- wozu jetzt noch durchaus für sxjnszia Thaler mehr, wozu? Narrens possen! Unt nnr noch ertra Schnloors itandssitzuna deswegen, mit dem Herrn Landratb selber? »Ha, lat«n man to. men, bei tann sick uv’n Proppen set ten» Christnfser Siohrs toill«s aus sich nehmen und ihnen oben schon tveisen,: »Mit ««ne Horte is." « Doch der Herr Londrath von Pu sendors in Jsenhagen ist ein guter Stratege und kennt seine Steimtenl Feitig macht er sich am sestgeieyten Tage aus den Weg, und eine volle Stunde vor Beginn der Sitzung hält die landräthliche Kutsche vor’m Kobrs’schen Anwesen. »Der alte Sappermenter, bleibt’s bei seinem ·,Nee«, so ist alle Mühe ver geblich siir diesmal.« seufzt der Herr Luni-rath, Indem er ansiceigh »Hm also der Diingerhausen . . ." Freundlich begrüßt er darauf den Bauer und schüttett ihm die Hand: ·-:;-r. O-« -:.i.-.. time-;- --a.s THE Ists, »u« Ochs-· CI Ins-I Its-I- WI schon lanqe mal besuchen und mit Jh ren schönen Hof ansehen. Doch kam-« men Sie erst aber n par Schritte inj Ue Fell-mark die Füße «n bischen ver treten, war frisch heul’ Morgen·« «W:ttet ja, der keine Weizenbobenl Steht ausgezeschnel Alles in Steinlr. der Roggem der Hafer, die Kartoffeln - -—— wohin man blickt, und bei Ihnen am besten findt-K E ,,Jau —- nicht so flimm, « schmun ’ zelt der Bauen « Und den Hof sodann betreten-» sagt der Herr Landrath: ’ »Zum-IS Alles im Stande, Kohrs, Atan prachtvoll, großartig, juwobll JDie schöve neue Scheune, sagen Sie, haben Sie wohl neu siebent? ; »Zum —- heww icl »Und die vielen Gänfelulen auf — Ideen Grolhsih die stitbämne sum »Meine-i voll —— tonlich, wie etnen die zsepiel anlaebenl »s-— das wirft im Herbst was ab, will ich meinen!" Und weiter bei der Schweinebuchte ,,Nein, solche Prachtferteli Der beste ungar·iche Schlag —- dieten Kopf, iurzbeinig, feintnochig, und wie sie fressen! Die setzen an, da machen Sie ’n Fefchäft mit, Michaelismartt, Kohrrs!« . » an ——sei gelt man nix vandog.« Ein Blick daran in den Kuhstalh »Was tausend, wie viele Köpfe-IT 14, 15· und der stattliche Bulle, die beiden Mastochfen, ’g ja ’ne Pracht, ’n wahrer Staat! Das gibt Prämien, Thierschau, diohrs,«sici) wettet« «."er Bauer schweigt und macht ein Gesicht wie eine Krute Essig. Mit-sit Kohrsen antr, die auch mit heim-tacht und J::fsaikießt, örgertsise abke- itsrers sinkst-then Mann und piisst iizn neijrelich in den Wanst: . ,;Biii- doch ’n gangen ollen isdrani gen Hund. Mann! Dhaut Mul op un trag doti« oi mal wat, lat’n herr Land raih nicht rjsiuner egal weg alleene snacken!" »Ich sehe, Roms-I meint voller Freundlichkeit der Herr Landrath da rauf wieder im Weitergehen: »Die Steimter tönnen’s, in der That, reiche Gemeinde! Sind ja noch so Stücker sieben, acht Vollhofe da. Doch gut, daß ich mich in Steimle endlich ’mal genauer umsehe« Und Zins der Dunaeritätte inmitten des Hofes steuert darauf der Herr Landrath in langen, Schritten, be trachtet sie eine Weile stumm, setzt eine großartige Kennemiene auf Und will ausholen Zum lexten Streich ——- da aber tritt Christo fer Koer ihm in den Weg, sei-zieht pfisftg den Mund und spricht: »Herr Landrath, is all gaud. Sei iiind wiet ’n ganzen gemeinen Min srben sSie find so weit ein ganz uni guueiuuycr »etwas« Gott peslvkgcll triegt unser Schulmeester doch nich mehr! Ner!« —-——-.-—-——— Jeetsmru Dr. Köszlin wars sich erschöpft und iniszmuthig aus den Divan in seinem hübsch ausgestatteten Empfangsziw mer. Er hatte einen längerenSpuziev gang durch sdie belebtesten Straßen der Stadt unternommen und hatte unzäh ligemal in Gefahr geschwebt, von der Elektrischen niedergesroßen gu werden oder unter die Tit-öder irgend eines an deren Vehikels zu kommen, wohinge gen andere Leute völlig geseit gegen die Unsicherheit des großstädtischen Stra ßenlelzens schienen Niemand war in die Lage gekommen, seine Hilse als Arzt und Menschenfreund in Anspruch neh men zu müssen; sogar das stereotype leichtsertige Dienstmädchen mit dem undeaussichtigten Kind schien total aus dem Straßenbild verschwunden zu sein. Doch nicht allein, daß es ihm um den ersten Patienten an sich zu thun gewe sen rväre, sondern die Hauptsache war ja, daß in Anbetracht der rasch zusam menschmelzenden geringen Mittel des jungen Doktors die magerste Praxis gar keiner vorzuziehen war. Und das war’L«« was ihm im gegenwärtigen Augenblicke alle gute Laune raubte. Nahezu drei Monate waren nun ser gangen, seit er seine »Bude« ausge rnacht hatte. Und noch teine Mart hatte er eingenommen Arn anderen Morgen stand er, ohne rJI mai s-; III-I Tinlsdhs Fonds-II Xa si - »s-- «o-- sysassk es« usw«-su- v l I . eilen im Schlafrock vor dem Spiegel und betrachtete sein trithseliges Konter fei. Da steckte der alte Diener seinen Kopf ein wenig durch die Thürspalte und rief mit vielsagendem Gesicht ,,Der Erste, here Doktor!" Mit einem Ruck war der Schlafrock herunter und mit dem würdevolleren schwarzen Geh rock vertauscht, während sein Träger in stotternder Hast hervorstieß: »We) ist er —- ift er im Wartezimmeri Führ’ ihn doch herein-—-nein, wollt’ ich sagen, laß ihn noch ein wenig warten, aber hatte ihn unter allen Umständen sest —- —« »s— ——« Doch der Diener unter brach ihn endlich mit einer korrigirens den handhervegung: «J too,« sagte er, »der Erste ist da, mein' ich, und 'n Zins müssen m’r zah len; der Hausherr wartet schon drau ßen!« - Heiden-ers- vekühmtes Faß. — i Heidelbem hat sich lang der Auszeich meqkkfkeut das größte Faß d(-r Welt Hu Puck-H Tkr rigcnamgc alte Wein L behalte-r m Und-; Wunsch um ist-J Reservoir »Im-lich verbitt-mer Städte zu du«-en erit Jahren Ist eg- fommlmsnd iu hie »Mensch gewesen To Dass Rai-, mehret-: Tausende Galloncn Wen-. auf einmal zu baltm Umkka so würde die Gesammt menge Weins-, die seit seiner langen Exi sujuz m ihm aufbewahrt wurde, wohl trügen um kincn Bach zu liefern. Lgn der lnsjchchsch Photographie mag man sich tun-r du- riesigen Proportionen des Fasscs im Vergleich zu Menschen gewöhn liche: Ziatux ein-en Begriff machen. such-tue den«-sem- saheff is-: Daß lein englisches, sondern rein deutsches Blut in den Adern des deut schen Kaisers fließe, wird von den »Deutschsoc. Blättern« wie folgt de wiesen: »Kaiser Wilhelm lsat tein englisches Blut. Diese Behauptung dürfte Vielen auf den ersten Blick selt sam erscheinen, da des Kaisers Mutter doch eine englische Königstochter ist. Ader die nachstehenden Thatsachen werden die Richtigkeit dieser Aufstel lung beweisen. Georg l., Kurfiirst »von hannover. seit 1714 König von England, Sohn des Herzogs Ernst August von Braunschlveig-Liineburg und der lurvfälzischen Prinzelfm So fte», vermählt mit Sofie Dorothea von Luneburg - Celle; deren Sohn: Georg Il» vermählt mit Karoline von Ansbach; deren Sohn: Friedrich Lud wig (starb vor seinen Vater), ver mählt mit Charlotte von Mecklenburg tha; deren Sohn: Georg lll., ver mählt mit harlotte von Mektlenburg Strelitz; deren Sohn: Eduord, Her zog von Kent, vermählt mit Louise Viktoria von Sachsen-Coburg; deren Tochter: Viktoria, vermählt mit Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen; def sen Sohn: Wilhelm ll. (der jetzige deutsche Kaisers Wie man hieraus sieht, fließt in den Adern der Regenten Familie der beiden größten germani schen Reiche nur reindeutsches Blut. Daß der erste englische König aus dem hause Hannover, Georg l. auch zu gleich von mütterlicher Seite Stamm vater des Kaisers Wilhelm ist« dürfte auch Vielen neu sein. Georg l. Toch ter war nämlich die Gemahlin König Friedrich Wilhelm l. von Preußen und allo die Urgrvßmuiter König Friedrich Wilhelm Ul» des Urgroßvaters des jedigen Kaisers Wilhelm. . -—-—— Die Tote von Ists-awa. Aus London wird berichtet: Vor 92 Jahren, während des Rückzuges Jo seph Bonapartes vor dem herzog von Wellington nach der Schlacht von Sa lamanea (22. Juli 1812), hob ein eng lischer Soldat eine goldene Schnupf tabatsdose aus der-Zeit Louis XX. von der Straße auf und war eifrig damit defchäftigt, mit der Spitze feines Ba jonettg das fein gearbeitete Email herauszustechen, als Sir George Col lier dazulam und sich das Ding besah. Jn das metallene Nanienwert des Kästchen-Z waren sechs schmale Email iiifelchen eingedettet, von denen drei Szenen aus dem »Gil Blas« darstell ten. Sir George Collier tonnte nur die eine Füllung noch retten, die an deoen waren von dem Soldaten schon zerstört worden. Es taufte die Dofe dem Soldat-en für soviele Guineen ab, als deren auf dem Deckel des Kästchen Platz hatten. Diese Dose nun wurde vor einigen Tagen bei Christie von einem Nachkommen des Sie George Collier zum Verlauf aus-geboten Der Deckel des Kästchens ist ZW- zu 21,.·2 Zoll groß, fo daß ungefähr zwölf Guineen nöthig sind, um den Deckel zu bedecken. Dies würde einen Werth von ra. 240 Mart darstellen. Das Ange bot begann mit 2000 M» und die Dose wurde schließlich fiir 358,850 M. von den herren Davis erworben. ——---.-.-—-——— sue streitet sättepot der seve. Seit langem hat man die Umgebung der sibirischen Ortschaft Werchojansk mit einer Minimaltemveratur von fast 69,8 Grad unter Null fiir den Kälte pol der Erde gehalten. Jetzt erfährt man aus den Berichten des russrschen Malers Borissofs, daß einige Theile der Doppelinsel Notoaja Selmja durch ein mindestens ebenso tattessiiima aus« gezeichnet sind, so daß man sie als ei ne zweiten Riiltepol der Erde zu be zeichnen hätte. Bei einem Ausfluge, den der Künstler in der beide Haupt inseln trennenden Meeresstraße Ma totschiinsScharr unternahm, sand er ein, Büchse, und in dieser zwei Ther mosineter, ein Maximum: und ein Mi nimumthermoter, nach der Firmen bezeichnung beide österreichischen Ur sprunges. Vermuthlich gehörten die-se Instrumente einst dem österreichischen Geologen Hosen der die Meerenge im Jahre 1872 besuchte-. Der Fund hatte einen gewissen Werth. treii dir Anga ben der Thermorneter wahrscheinlich die höchste und niedrigste Temperatur an zeigten, die seit 30 Jahren in jenem Gebiete erreicht wurden. Das Maxi mumthermometer war aus 15 Grad übrr, das Minimumthermometer aus 70 Grad unter dem Gesrierpuntte ein gestellt, und damit hat alsoWerchojanst einen Konturrenten in Notvaja-Semlja erhalten. --—- h Zeiss-lich Sie: Hörst Du, wie der Regen klascht, Männe?" Er: »Na, da iasz’ ihm doch auch ’rnal dar Vergnügen!« Aus Muse-ein Direttor tals das Pubiitum aus der Prerniere massenhast flüchtet, zum sutor): »Herr Doktor-, wenn's so sort geht, sind wir bald «unter uni«!« M Muth-it Professor: »Ich begreise gar nicht« weshalb man meine gestrige Festrede so iii ausgenommen hat. Jch hatte maig och gut vorbereitet und ließ ei Zieh-man dem nöthigen Schwung nicht Freund: «Gewiß, und das Alles wäre auch nach Mist gewärdigt wor denJvennDudieRedenurnichtin arabischer Sprache gehalten hättest.« Inst-ist Ist ishtstsss stu Ieeeeimoutem Jeder gute Zeitung-user Merle sich dez Japaneser Namen, weilz er dann versteht Was im Osten vor sich geht. dauptrninister in natura st Herr Gras Taro Katsura. ß im Kriege nichts geht sutschis Kato, sorgt Gras Tedaoutschi. Ferner kämpft alldort pro homo, Jamagata Aritomo, Drin zur Seite steht im Drama Generalstabschef Oyama, Nebst dem herrn Baron Kodamm Weiter ist zu merten vitto Präsidente Marquis Jto. Nimmst die Häuptstadt du ins Maul Von Korea, so sprich Schaul, Weil du, toenn du Sö-ul sagst, Einen großen Fehler machst. So! hiermit ist genug. Quisr quasi tsching-tschang-tschung. —---.—--.--—»— , Neues Rechenezempeh »Paß aus« Junge, loie viel sind zwei Katzen und drei Katzen?« ,,Fiins Katzen« »Richtig, aber wieviel sind eineKatze« ein Regenwurtn und ein Sperling zu sammen"?«' ,,Eine Katze!« »Oho!« »Ja, der Sperlina srißt den Regen wurm, und die Katze den Sperling — bleibt eine Katze.« Innre-etwa Er starrte sie fortwährend an, als er ihr in der Pferdebahn gegenübersaß. Das war ihr unangenehm. Pliihlich aber redete sie ihn an: »Wenn ich Sie so sehe, muß ich immer an meinen Bru der denken.« »Q« sagte er, »set)e ich Jhreni Bru der so ähnlich?« »Ganz im Gegentheii. Aber ich dente daran, daß. wenn mein Bruder zugegen wäre, er Ihnen zweifellos ein paar Maulfchellen geben würde.« —-.-. Verlintfitr. Der Herr Stadtschulrath priift in einer Berliner Gemeindefchule: «Wie heißt das dritte Gebot?" Kind: »Du sollst den Feiertag hei ligen.« Schulrath »An-hin wird man also am Sonntag geben«-« Kind: »Noch Trunva Schulrath: »Wer weiß es besser?« Anderes Kind: »Nach’n Juwe wale« Doch etwas. »Ach, liebes Männchen, endlich machst Du bei mein-m Mittagessen ein vergnügiei Gesicht." »Ja, liebes Weib-then, ich bin Dir für die Abwechslung sehr dantbar, die Du mir heute bieteft." «Wieso?« «Bis jetzt war immer die Suppe ver salzen und der Braten angebrannt — heute ist doch einmal die Sudpe ver brannt und der Braten versalzen!« Intel. Alma: »Na, Dein früherer Bräuti gam will sich ja wieder mit Dir der loben.'· Erna: »Allerdings, wenn ich nur nach der ersten Entlobung nicht so fürchterlich über ihn gefchimpft hötte.« Auf dein Lebensart-linked Passagier: »Jst’s möglich, daß ich ein Beefsteal noch vor Abgang des Zuges erhalten und essen tann?« Wirth: «3weifellos . . . sicherer wäre allerdings die Sache, wenn Sie für’n Lokomotivführer auch eins beftellten.« Ein gutlierziser Schuldner Schufterjungse: »Wenn ich kein Geld heicnbring’, krieg ich von meinem Mei ster fürchterliche Keile!« Student: »So? . . . . Na, da hast-Du zwanzig Pfennig’ Schmerzenågeld!« Von Anat dazumal. »Aber, Schustermeifter. wie kann man denn auf Feldwache schlafen? Wenn der Feind lcninit, bifi verlo ren!« ,,.ßab’ lei Angst uln mich -- ich half lei Feind in der ganzen Stadt!« Viel verlangt. Passant (einern Leierrnann einen Rickel gebend): »Nun spielen Sie das Lied noch einmal -—- aber mit«n Bis chen mehr Gefühll« « Uesisnstism »Sie sind ein Fatalift, here Doktor ....glauben Sie denn nicht an die Freiheit des Willens?« »Seit ich verheirathet bin, nicht mehr.« Zu viel erbost Belehrter Zecher (oor dem Spiegel): »Je» gehöre ich fchon drei Tage dem Verein der Annallolatiler an und meine Nase ifi noch immer reiht« Achse Ieise-et »Den-en Herr Kommerzien-ais für Fräulein Dora schon einen Schwieger sphu in vener .Brillante Partie -— werde sogar Ahnenschulden bezahlen miiffent« — Gerechte Eintritt-si Taurist: »Bei-n Mart W rlo n pro Tag. . . Das ift viell« h sslsen ·,,Ja, glauben F vielseichtp vi- Ws ds- VW altes-IV - .