-.. -- W. Obstes seinem-tief m « USE IIIWIUO · No. 98. Miste-: -Ediihve, wenn I Sie heut en · Scheeiwebkief s von mich kriege, — dann hen Se .leine Eidie nie ·.- davon, wie ich « gesoffett heu. - Wei es sm ge ........... « nug Tiers Uff den Brief gettickelt, for e kleines Bootche zu starke un ich hen auch plen tie Kahs dafür. Daß ich iivwerbaupt noch die Fassilithee ben, e Penn zu menneische, das is e Wunders ich fühl-, als wann ich mit en Buht Num mero siwwezehn lmehd tu order) en Kick kriegt hätt; ich fühle so daunhaks lei, als wann ich ganz allein bei mei Lohnsomm an die Welt wär odder als wann jeder Mensch mit Bkickstein nach mich schmeiße bebt un ich miifzt bei allem dein noch fchmeile. No, no, das F is doch das Iooksie, was mich noch qe » häppend ig. Tser Philipp, was-s mein Hoskanb ig, hol doch in sei Lewe schon e ganze Latt Dridg an mich gespielt, awwek wag ei dstzt gemacht hol, das s. butl doch alle-J biete, denke Er emoL , der shnrne is ja nach Japan qaiiqe icsr F den Wut mit die Tliofchjiensk III rie pottek Heu Ee schon emol lo ehre-J gehöriZ de fühle-, ali- mcmn im mich in bat-send Felle verreifke könnt irr-TO als wann ich mich jckes eimeliie Hoch wag ich an mekn Ropp ben, anzrcifxe sollt. Sie wer"1i wohl lmitnici--, wie ich dahinter qelomme sin! Tag will ich ane sage. Te cinnere Tag qelm :ch in den Buticherfcksium for sikim e wenia Mit-l iu hole. du soc-: Der But scher: »Weil, Möddem, wag dnht der Baha schreiive?'« Do hen ich gestanne, mit meine Kenntnisse. »Was dnht er tchreiwe", hen ich gesagt. Wei, hat der Butscher gesagt, das duht ja grad gucke, als oh Sie iwiverhauvt nit wüßte, ivo er is.« Das is was die Mätter is, ten ich gesagt, hitahs ich hen niein Meind ufigemacht, teinc Lei mehr zu sage. Wann der Philkrp so en derdallte Fahl ig, dann soll er auch die Koniehwenzes trage. Un do bot mich dann der Buttcher verzählt, daß der Phil in Japehn is un daß in e Pehper, wo en Kattiemer mitgebracht hat, geprinted war, daß der Philipp schon e ganze Latt Truhel gehabt hätt un daß do nur die Itwien Kallitalb hanni for zu dlehme wör.« Jst fin falt nit mein verehrte Buckel gefalle, wie ich das gehört den« Das Bief, was ich in die Hand gehabt hen, das hvt ordentlich aeschiwtvert, »als mass ein Stick von mir«, wiss in den schöne Volkslied heiße duht. Mxtang e Wort zu sage und mitang mei Bill zu bezahle sin ich fort un sin ltreht heim aange und dann hen ich geitart zu greine, als wann mich das Herz breche deht. Mit was hen ich das die tertt, hen ich mich gefragt im ich hen mei Kioeitichen auch geenniert: »Mit nattings«. Hat der Kanne en Riesen, nach e fremdes Kontrie zu aehnk wann er Wahr hen will, dann tann er alles daheim hen, was er in die Lein will. So e Schehnil Wie ich in mei Meine emol e Paus gemacht hen, da sm ich zu der Wedesweilerich s-,i«anae, for dene mein Truhel In verziihlr. Der »We degireiler hat gejagt, das wer doch nit das crichte mol, daß der Philipp so Luindeitreich mache deht un ich sollt nit to daunhartet fühle; ich sollt essiol e Kiinmelche neinme, daJ deht til-eh besser fühle mache. Well, e Kinnnelche kann ich nie nit reffjuhse, hitahs das hilft meine Deitichestschen. Jch hen hirdlie das Glas augaesith gehabt, do is der Mehlterrier tomme nn hat gesagt, er wäe stoh, daß et mich sehn besit, bi tahs er hätt enkeief soc mich un könnt sich den eipp nach mei Haus set-se. Se tönne immötschinne, daß ich den Brief so schnell wie en Hund gauzt getäctelt den« Er is von den Phil gewese. Schuhe genug, er is in Japehn. Jch lasse den Brief hier solge, edsiickttie wie et ihn geichkiwwc hot un dann könne Se auch e tiidie te: ege, was et sot e schlechtes deutsch juhse dnht Akso er schreibt: Mei Diebe LizzieL Daß ich in Japehn sin· das host du mehbie schon aus den Poti ztetschstetnp genohtißt. Du tannit froh ein, daß du mich Peemischen-getotoe host soe zu gehn, bitahs ich mach mich hier e Repputehschen. wo ich in den Wedesweiiet sein Scheunt nie nit ge teiegt hätt. Ich sin schon mit die be tiehmteste Piebeis in Konneischen komme; oss Kohts is auch vientie Dehnschee dabei, awtvet wann en Mann wie ich schon so lang mit seine Alte Wahr hamwe dicht, dann gibt ee um so e Kleinigkeit nictg· Es geht mich aeig gut un ich hen schon die Lengs mitsch so sein getädeit, daß die Jäpps nit nusmache könne ob ich eussisch tahte un die Roschjiens nit wisse, ob ni; en Jäpp sin. Das duht mich e ganze Latt heise. Du weißt gut ge nug. daß ich en Feliet sin, wo in die Welt belange dicht un wo ebbes aus znsinne is, das meint Sache wo mich nicts angehn un wo wie mer nis deutsch saqe dahi, nit von mei Bißneß sta, do gibt’s gar tein bessere Mann Die mich. Schreib mich doch auch mol e Lein« oddee zwei. Ofs Kobes tann ich dich keine Edkeß gewtve. atvwee dn tannst ja etnol trete, mehbie der Mehl teetiet duht mich sinne. Wann du awtvee kein Brief schicke willst, dann besser scheeibst du alle- uff un wann ich dann widdet heim komme, dann kannst du mich alles in ein Stting sage. Well, dann gnbei. mach-J gut un geb gut uss die Kids acht. Womit ich verbleiwe dein Philipp. »Was sage Se zu so en Brief? Wann es nit soe die Kids wör, bei Galle, ich dcbt das Geld rehse un deht auch nach Japehn gehn un deht den Fellek verfolae un wann ich bis an den Noedpol ttiiiowele mißt. Jch muß wertlich emol mit die Britschei, was unsern verheirathe Bub seine Alte is, die Sach itvtvertahtr. Wann die rettig is, Kehe von die Kids zu nemme, dann gehn ich un jubett iuhkbuhts, ich finne ihn auch Awtvet dann gibts Wahr un dont juh fergett itt. Mit beste Riegahrds« Yuhrs, Lizzie HansstenaeL NO .--—-—— streckentegunq der pomtnficheu Sumpfe. Seit langen Jahren ist das deut siche Projekt zur Trockenlenung der Elsontiniichen Sumpfe in Schwebe sDurch die Ausführung des Projetteg Itviitden mehrere Quadratmeilen cuinpfoodem der heute nur als-Weide lnnd dient - nnd auch das nur wäh . rcnd des Winters in fruchtbarsten Weizenboden verwandelt Vor Kur »ein hat sich nun, wie die »Hu-nehm rer Adendieituna« berichtet ein ..Von .tiniiches Synditat« mit ausschließlich drutfcheni Kapital gebildet, dag die kvorbereitenden Schritte zur Troelens lmung der Silnrpfe gethan hat. Zu Lnächst schloß das Syndilat mit den Grundbesitzern dec- Sumvflandes langjährige Pachtverträge ab. Der größte in Frage kommende Grund lesitzer ist die Stadtgemeinde Terra« ciua. Für die Gemeinde war ihr sGrundbeiiH in den Sumper aller dingH nur eine Last und etforderte einen iährlichen Zuschuß von etwa Ist-»Um Lire. Dafür zogen aber die «Vilraer von Terrarina aus dem cumpflande große Privatvortheile. Jeder Bürger hatte in dem Sumpf lande Zagdgerechtigteit, tonnte fiir seinen Fainilienbedarf Holz schlagen «-.i·w. Der Gemeinderatb von Ter tacina lsat nun daS Suinpfland etwa Kinn-il Hettar, an das Pontinisehe Evnditat gegen einen Jahreszing von »Wozu« Lire verpachtet. Natürlich sind damit die Privatgerechtsame der ! Bürger abgeldit. Damit sind nun die Bürger von Terracina nicht zufrieden. Einige Advotaten haben in der Bür aerschaft eine lebhafte Aaitation wach aernfen und eine starke Gruppe von JViirgern will gegen den Gemeinderath «einen Prozeß anstrengen und von itnn )Schadenertatz verlangen. Seit 50 Jahren wird in Terracina unankges setzt Klage darüber aefiil)rt, daß der Staat die Bürger an der Malaria irrt-en lasse. Nun sich endlich Leute wfunden haben, die an die Trocken « lrgung der Sumpfe gehen wollen, ift man in Terracina auch nicht zufrieden. -"«--— - —- « Jeihiläumder Schiene. Die Hundertjahrfeier der Eisenbahn schienen lrird man in weniaen Woche-n feiern können. Die Anwenduna der Dampftraft nnd die Erfinduna der JLolonictiven zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wäre nicht von so weit Itragender Bedeutung gewesen, wenn knicht sast sogleich auch die Schienen Yersunden wären. Mit ihrer Oiilie wur fde die Schnelligkeit oder die wirksame strast der Motore verzehnfacht Jni Jahre 1804 wurden die ersten eiter Ineu Schienen von zwei Mechanikern 7 aus Wales, Trevitich und Vivian, er . iunden. Heute bedecken Stahlschienen i von vielen-Millionen Meilen die Erd . obertläche und tragen den größten s Theil des riesiegen Welthaiidels. Die F Stuhls oder Eisenschienen hatten übki l gens schon Borläuser. Bereits im 17. ! Jahrhundert hatten deutsche Ingenieu jre i.1 einigen deutschen Bergwerken hölzerne Schienen geleatx die Pferde konnten aus diesen primitiven Schienen ? drei bis viermal schwerere Lasten --——-. --—-—. Leder-ne sonst-wetten Eisenbahnschwellen aus Leder wer tan jetzt aus Amerika in den Handel »gebracht. Die Lederabsälle aus dern ISchuhmachereibetrieb und den Satt I lerwertstiitten werden sehr sein gemah len, gesiebt und dann in Formen ge: spreßt Der Druck tann so geregelt werden, daß der Stoss noch Nägel ausnimmt oder daß er zu hart wird, - um einem Nagel noch das Eint-ringen Zu gestatten. Die so versettigten Schwellen ersiitlen angeblich alle An sorderungem die an diesen wichtigen Visiandtheil d s Oberbaus der Eisen lsxhnen geste werden müssen. Vor den eisernen Schienen haben sie den großen Vorzug« nicht zu kosten, vor den hölzernen den, beim Einschla en von N·igeln oder bei sonstiger Beseiti- « gung der Schienen nicht zu splittern. Nach der Aussage einer metaslurgi: schen 3eitschrist, die wohl alo zuver: lässig betrachtet werden kann, weil sie sicher den Wettbewerb gegen die eiser nen Schwellen nicht gern sieht, haben lederne Schwellen bereite über zwei; Jahre versuchsweise gelegen, ohne dies i n.indeste Ausnuhung zu zeigen. I Arn Altar. I Erzählung von ils-o. Fe l se n. l — s Es war im Norden Frankreichs in seinem kleinen, weltentlegenen Ort, wo ! ich eine Szene erlebte, die ich nie im - Leben vergessen werde. « , Kein Laut störte die tiefe Stille die kfes Sommermorgeno, kein Wölkchen Etriibte den blauen Himmel; glühend ! heiß brannte die Sonne herab auf die ; kleinen, wie schläfrig daliegenden wei kßen Häuser, während die mittelalter " liche Kirche mit dem grauen Thurm im s Schatten lag. Auf dem großen Platz ivor der Kirche war Aller- wie ausge i ftorben. Meine Blicke hatten lange auf einer s zerbriickelten Statue eines Heiligen ge« zhaftet, als ich eine seltsame Gestalt iniiher kommen fah, eine gespenstifth aussehende Frau im weißen, unmoder-— nen Kleid, einen langen, weißen Schleier auf dem grauen haar und ein ’Blumenbouguet in den weißbehand schuhten Händen. Mit leichten, graziösen Schritten , tam sie in der Mittagogluth über den ; Platz. Jede ihrer Bewegungen drückte freudige Erwartung aus. Ohne mich "zn sehen, ging sie an mir vorüber-, l und ich fah deutlich ihr gelbeg Gesicht Hinit dem tindlichen Ausdruck, ihre sduntlen, in freudiger Hoffnung leuch tenden Augen« dass graue, sorgfältig « frisirte nnd mit weißen Blüthen ge schmiictte Haar und den großen Mund, der, leicht geöffnet, dar- Fehlen meh rerer Zähne ertennen ließ. Jm höchsten Grade erstaunt iilter die seltsame Erscheinung, die firh wie ein Gespenst inmitten der sonnigen Umgebung ausnahm, starrte ich ihr aus-h Uns Ilc Ul( Uns-sc Ucluth tut-W kich ihr folgte. Mit langsamen Ochrtt iten, aber ohne sich auch nur ein ein izigesnial umzusehem näherte sie sich dem Altar« an dessen Stus en sie nie j dertniete und, das Haupt ties gesenkt, , betete. Voller Verwunderung iiber die merkwürdige Erscheinung, deren Ge sbahren etwas Traumhafteg an sich hatte, folgte ich geräuschlog und blieb seitwärts in einiger Entfernung von ihr stehen« Todtenstilte herrschte in der kleinen Kirche. Plöhlich wurde dieselbe durch den Klang der Kirchen gloeten unterbrochen, die antiindigten, daß eg dreiviertel Zwölf war. Nach , dem der letzte Hauch verklungen, trat wieder Stille, athemlose Stille ein. Die Starrheit, mit welcher die Frau gebetet, löste sich jetzt. Sie erhob den Kopf, machte eine nngeduldige Bewe gung mit den Schultern und richtete sich zu halber Höhe empor. Jn diesem Augenblick vernahm man ein leises Geräusch von der Sakristei her; ein Schlüssel wurde im Schloß umgedreht, eine Thiir geöffnet und ein alter, müde aussehender Abbe mit runzliaeni Ge sicht und schneewiiszem Haar näherte sich ihr. Jetzt eihob sich die situieende und schlug den Schleier zurück. »Ich bin zuerst getommen, hochwiirs diger Vater,« sagte sie mit ängstlicher Stimme, um im Fliisterton hinzuzu - setzen: »Er wird aber auch gleich toin men, gleich, gleich!« »Nein, mein Links, ich furchte-, er iomrkt heute nicht!« antwortete der Priester mit tröstender Stimme. »Aber heute ist doch der Ta auf den wir so lanae gewartet haben — ach, so lange. tir wird gleich hier « sein.« »Ich alanbe nicht,« entgegnete der Abbe »Aber ich tveisze s! Er hat den Tag ja so herbeigesehnU Nestern Abend brachte er mir diese Blumen hier, die ich heute tragen sollte, und als er fort ging, sagte er, ec- sei zum letztenntale." »Es war auch zum letztentnale, Marie - zum allerletztcntnale.« Sie schwieg und ihre ganze Haltung drückte aug, das-, sie die Worte des .Priesterg nicht begriff. ; »Nun geh’ nach Hause, Stind,« sagte : der Abbe sanst. « »Wo er nur bleiben magst-" sragte sie mit einein Schliicdzen in der Stimme. »Du wirst ihn wiedersehen, liebes Kind, vielleicht bald schon, aber nicht hier, nicht hier!« sagte der Priester niit zitternder Stimme. »Doch hier - hier hier!« ent gegnete sie hastig nnd nachdriicttich »Er sagte gestern Abend, wenn wir uns heute ans Altar tressen, würden wir ung nie wieder trennen.« »Jhre Stimme erstarb in Schluch zcn und sie sentte ties den Kopf. »Bete zu Gott, mein Kind, und er wird Dir Trost spenden,« sagte die tröstende Stimme des alten Mannes. .«Ursere Trauung s- sie sollte dort« Freätag sein. Heute ist Freitag mein Vater. Was hält ihn nur iern?« fragte sie mit von Thränen erstickter Stimme. »Wenn er heute nicht tonnnt, so loinrnt er gewiß nächsten Freitag« »Du mußt jetzt nach Hause gehen, "’-Jiarie,« sagte der Abbe, in bestimmte-n Ton. »Da ist’s so leer,« verseyte sie vers Ztveislungsvom »Gott gebe Dir Friedens« murmelte der Priester und machte das Zeichen des Kreuzes iiber ihr. Nackt einigem Zögern wandte sie sicis ab dotn Altar und ging mit wider strebenden Schritten dein Auoaange zu. Ich solgte ihr und sah ihr nach. wie sie in der glühenden Mittagssonne über den Platz ging und in einer Sei tengasse verschwand Wäbrend ich in tiefes Nachdenken dersunten dastand, sah ich den Abbe W die Kirche verlassen. Unsere Augen begegneten sich und ich grüßte ihn Nach stluotausch einiger höflichenWorte frag te ich nach dem unglücklichen Ge sittpr das ich soeben m bröutlichem Schmuck gesehen »Ach, die arme Marie!« seufzte der alte Mann traurig. »Ich habe sie ge kannt, als sie noch ein Kind war.« »Ist sie immer fo gewesen?« »Nein, o nein. Es war ein furcht barer Schicksalsschlag, der ihr den Verstand raubte. Sie war ein bild schönes Mädchen nnd hatte viele Ber ehrer, von denen besonders einer sie leidenschaftlich zum Weibe begehrte. Sie war freundlich zu ihm, liebte ihn aber nicht. Sie liebte einen jungen Landwirth Namens Belmont ebenso leidenschaftlich, wie dieser sie. Das ift jetzt fünfundzwanzig Jahre her und damals war sie achtzehn.« ,,Sowohl feine als ihre Eltern wa ren mit der Wahl ihrer Kinder ein derstanden,« fuhr der Priester fort, »und der Hochzeitstag wurde festge setzt. Ich follte die Beiden trauen. Ach, lieber Herr, und wenn ich hundert Jahre alt würde, nie, nie werde ich jene Szene vergessen! Mariens XFreunde nnd Bekannte hatten die Kirche festlich geschmückt, denn Jeder niann kannte Marie, liebte sie nnd wünschte ihr alles Gliict. »Ich war in der Sakristei und war tete. tig wurde halb Zwölf die Zeit, wo die Trauung stattfinden sollte der Bräutigam war noch nicht da. «xllldt3licl) hdrte ich eine Bewegung in der Kirche-. Ich aina hinan-J. Marie nnd ihre Brantjunasern, Alle in Weiß ;aetleidet, kamen den Gana beranf ein töstlicher Anblick. Marie schien erstaunt, daß Belmont nicht da war. Wir Alle waren erstaunt darüber. »Ich konnte deutlich sehen, das; Marie immer ängstlicher wurde, je mehrd ie Minuten verrannen. Allmäh lig aqu es wie ein Flüstern durch die ganze Versammlung und eine un heimliche Stille lagerte iilter den An wesenden; es war, als sei der Tod mitten unter die Le.tte getreten, als mache er seine grausige Nähe fühlbar, als kam-: er unsichtbar immer näher an den Altar« Die Braut begann zu zittern; in rührendem Flehen hob sie die Augen zu den meinen empor, als wolle sie mich bitten. das Furchtbare, das ihren Lebengsriihlina mit Eises hauch zu überziehen drohte, von ihr abzuwenden. ,,«ltach einiger Zeit, die uns eine Ewigkeit dünkte, schlug es dreiviertel · und in der isnheinilichen Stille, die in Gotteghaug herrschte. sahen die An wesenden einander ängstlich fragend ten, während die junge Braut, die ihren Bräutiajm erwartete, weist ge worden war wie die Farbe ihres Kleides-. Wahr-Jud wir noch Io zwischen T Furcht und Hoffnung warteten, lvörten wir draußen vor der Kirche eilige Schritte, dann folgte ein Stimmen getoirr, ein unterdrückter Schrei aus weiblichem Munde und die inbrünstig gemurmelten Worte: »Barmherziger - Gott, stehe ihr bei!« Und dann hastig, · wild durcheinander sununend ging von Mund zu Mund das Gerücht: Bel .Inont sei getödtet worden! »Ein Unsall?« fragte ich. »Nein, er ist ermordet worden« »Von seinem Rivalent« »Ja, als er mit seinen Eltern den Weg zur stirche ging, war sein Nivale aus ihn zugestiirzt und hatte ihm ein Messer ins Herz gebohrt. Der.Tod war auf der Stelle eingetreten. Ma vie-n- fetkakfoez Tin- kmiio hin Innssrbnft vernommen, noch ehe sie mich erreichte. Ich sah, wie sie sich erhob « dann stiesz sie ein surchtbareg, geltendes Lachen ans und stürzte wie wahnsinnig zur Kirche hinaus von jenem Au qenblick an hat sie den Verstand ’ver; loren. Von jenem Augenblick eristirte die Welt nicht mehr für sie. Als ihre Eltern starben, blieb sie theilnahntgi s los; ihre verheirathete Schwester ftarb gleichfalls-, Marie hatte teine Thräne fiir sie; von ihren Freunden und Be kannten verschwand einer nach dein anderen aus ihrem Leben, sie merkte eg. nicht« Hilstos und theilnahmglos lebte sie dahin, von der Gemeinde nn: - - terhnlten · »Und sie hat ihren Bräutigam nie rerqestn« sraqte ich. ( »Me! All diese langen Jahre hin-: durch, Tieitan sisr Freitag ohne Ans nahme schmiiett sie sich wie eine qtraut und tommt halb Zwölf zur Kirche, ini .der Hoffnung, ihren Bräutigam wie vder-zusehen Anfangs veriuchteti die Leute, sie zur Vernunft tu bringen, aber es hatte keinen Zwed.« »Arme, unglückliche Seele!« mnr.— mette ich »Wenn ei· inrineZcit nur irgend er taubt,« suhr der Priester fort, »treffe - ich sie hier. Dann findet regelmäßig dieselbe Szene statt, der Sie beige wohnt haben. Ware ihre Hofsiiitna« weniger start, so wäre ihr längst dar Herz aehrochen. Alle anderen Tage bereitet sie sieh aus diesen Taq vor. Nichts und Niemand tann sie til-erzeu gen, daß Belmont todt ist. Und ich hoffe von aiinzem Her-um« schloß der Abbe, »daß Gott in seiner Güte sie einst mit dem Geliebten vereinigt -— möchte er es doch bald, recht bald thu! n Denn hier auf Erd-.- n findet sie teine Ruhe!« -—»-. —--.--—— - O Die meisten junan Leute wissen gan aenan was sie im Fall einer gro en Gefahr thun werden. Wenn aber die Gefahr ihnen enta, qentritt, dann verlieren sie das Gedächtnis M———— Nachtangrisf. Von Gras E. Reventlow. Die Dämmerung hat eben begon nen, und eine frische Brise kräuselt die Oberfläche der Se, die sich vor wenigen sMinuten noch grau und glatt wie ein jungeheures Seidentuch ausbreitete; unendlich, denn die Dunkelheit läßt sie iohne die scharfe Grenzlinie des Hori ; zonts in den grauen Himmel übergehen. Heute erstrahlen keine Lichter«aus den ;Panzerschissen und Kreuzer-n, die hier »als Flotte versammelt in der weiten flachen Bucht verankert liegen, die Um risse der Schiffskörper verschwimmen allmählich im Grau des Abend-» Da lösen sich aus der formlvsen Masse eine Anzahl kleiner Körper los und bewegen sich, in zwei Asbtheilungen geordnet, nach verschiedenen Richtungen mit mä ßiger Geschwindigkeit seervärtg. Ter pedoboote. Ausklärungstreuzer haben während « der Tagesstunden die Annäherung einer überlegenen feindlichen Flotte gemeldet, und der Admiral hat beschlossen, trotz-. dem die Schlacht anzunehmen, ja selbst anszusuchen, denn er kennt den Geist seiner Ossiziere und Mannschnsten und den moralischen Werth der frischen Ossensive. Morgen oder übermorgen so rechnet er, wird es- zur Schlacht kom men, und in den vorhergehenden Näch ten sollen die Torpcdoboote versuchen, den Feind zu finden und ans hoher See anzugreisen Gelingt ei-, mehrere feindlich- JJrsblmfitsrbissp aufwi- lHofpskt l v-,-s— »l-, zu seiten, so sind alle Chancen fiir den günstigen Verlauf der Entscheidungs schlacht vorhanden. » Nach einigen Stunden schneller Fahrt lösen sich die beiden Torpedo bootsabtheilungen in eine lange, weit auseinandergezogene Linie aus; denn, wenn auch annähernd Stanoard und Kurs des Feindes bekannt sind, so müssen doch alle Vorsicht...naßreaeln angewandt werden, damit ..an nicht, ohne ihn zu bemerten, ai: .n vorbei sähri. Eine dritte Torpt.oboot:ab theilung folgt in weiter Ent·.rttttng. Die Kommandadnien sind vor dem .Jnseegehen genau von ihren Flotillen chefs instruirt, in welcher Weise man bei Jnsichtioinmen des Feindes verfah ren will, ohne daß ihnen jedoch volle Selbsiständigieit org Handels und da mit der Verantwortung gemindert wäre. Noch einmal nehmen sie ihre Leute zusanuuenz ee geht ja heute Nacht aus Tod und Leben, der ei1:: ift Der Ge fahr genau so ausgesetzt wie der au: dere. und deshalb muß auch jeder so ! fort einspringen, wo eine Liicte gerissen wird; der Unterofsizier sspr den Offi zier, der Matrose siir beit Die Leute wissen Bescheid und nehmen ihre Po sten ein, und der Fiommandant gebt noch noch einmal durch tie Raume und über Deck. Sämmtliche Schott-en des Bootes sind geschlossen, alle Lichter ge löscht; nur in einem tieinen Raume steht eine sorgfältig verdeckte Blendla-: terne, um dein stommandantcn und dem Steuermann einen Blick auf die Seetarte zu gestatten. Im Heizraume ertheilt der Mascltinist Den ilnteroffi zieren und Heizeru uch eingetende Anweisungen: höchste Tampffpaunung halten« damit das Boot sofort auf Be fehl seinse größte Geschwindigkeit ent wickeln taun, und die ::esten Kohlen stiide verbeizen, damit l in dicker, aus dem Schornstein aus«-sendet Rauch zum Verräther werde: gsiie Torpedoi liegen scharfgemacht in den Noshren, und es bedarf nur eine-:- Handdrrrcteg, um sie zu lancireii. tis ist alles in Ordnung-, und nun orrthilt sich die oerfiigbare Mannschaft auf dem Lberi dec! und der Komnrandobrijcth um Aue-girrt zu halten nach feindlichen Schiffen Dem Kommantanten gehen, wäh rend das Boot seTinen Kurs unentwegt verfolgt, die Worte dees Flottenchesg durch den Kopf: »Ich mache Sie besonders darauf aufniertsain, meine Herren, Sie wer: den nicht eine so giinstige Situation finden, wie im letzten japanisch-russi schen Kriege die japanischen Boote bei Port Arthur. Dieser Gegner ist vor bereitet und kennt die Gefahr; Sie werden Mühe hab-n ihn zu finden, und wenn Sie il;n gefunden haben zum Angrifs zu tommen.« Der Kommandant blickt um sich: Gott sei Dant eine dunkle Nacht, nnd vor allem kein heller Horizont, gegen den die Boote sich added-en könnten s-— Es acht weiter, stundenlang . .. Ta stößt ihn ein Signatmaat an und deutet schweigend mit dem Arm schräg nach vorn. Alle Augen versu chen die Dunkelheit zu durchdringen, ein Matrose gleitet auf Wink des Avnnnandanten an Teck hinunter und bedeutet den Lancirniannschaftem daß sie sich fertig halten. Die verschwom men-en Umrisse des dunklen Gegen standes werden deutlicher; ein großes Schiff zeit seine Breitseitc und treuzt mit langsamer Fahrt unseren Kurs Der Kommanoant läßt die Maschine seines Bootes stoppen, ein leises Nu dertotnmando, und langsam wird der Kurs so geändert, daß er hinter dem Schiff Vorbeifäbrt, —« denn es ist nicht das Angriffiobjectt, dass mir su check: die vier deutlich sichtbaren Schornsteine verrathen den Kreuzer. Jn athemlosem Schweigen vergeht ein-e Minute. Der Kreuzer nat das niedrige Boot, das ihm nur feine Schinalseite W zeigt, nicht gesehen, gleitet vorbei und verschwindet gleich darauf tm Duntelz er fahrt teine Lichter. Der entschei dende Moment muß also nahe sein, denn ohne Zweifel gehört der gesehene Kreuzer zu den Auftlärungsschiffem die als Sicherungsgitrtel gegen Tarpe doangriffe vor dem feindlichen Gros herfahren Der Torpedobootstommandant bo rechnet dies und ferner, daß der Kreu zer offen-bar nichts von der Nähe einer Gefahr ahnte: »Also fährt das Gro auf demselben Kurse wie der Kreuzer, also muß ich es in der Richtung finden, aus der er tam.« Plötzlich-während das Boot auf die neue Kursrichtung dreht, erhellt sich zur Linken der Horizont und strahlend fallen die Sterne einer Leuchtratete langsam verlöschend auf die Wasseroberfläche hinunter —- das von den Torpedobooten verabredete Signal, wenn feindliche Schlachtschiffe in Sieht sind. Fast im selben Mo ment blitzt es von drei bis svier Seiten aus, und schmale Lichttegel des elek trischen Scheinwerfers irren, den Feind suchend, über die Wasseroberfläche hin. Da, weit von der ersten Stelle entfernt, dasselbe RatetensignaL Unser Kom knandant überlegt: Die weite Entfer nung der beiden feindlichen Schlacht sctzissc sianalisirenden Boote läßt es zweifello-. erscheinen, daß dag- feindliche Gras nicht geschlossen marschirt, son dern sich schiffe-: oder aruppenwetse augeinanderaezogen hat, daß er also voraussichtlich auch in der Mitte feind lich-: Van.-.ersctiiffe antreffen wird. Die Maschine erhält einen kurzen Befehl, in schnller Fahrt durchschnei det das Boot das Wasser, während al ler Augen nach vorn gerichtet sind. Da, von links her heftiges Gefchtitzfeuer, die Scheinwerfser irren nicht mehr, son dern sind auf mehrere, eilig dahin schießende Punkte gerichtet und haften an ihnen, während sie weiter eilen; dazu ununterbrochencs Aufflammen röthlicher Geschützbliße, Knattern und Rollen der Maschinengefchijtze und sGeuoehrr. Alles das sind Kreuzerge fechte mit den Torpedoboostenx nichts aber oerräth die Nähe der gesuchten Schlachtfchiffe. »Ein abgeschlagener Anariff« dcntt der Kommandant, des sen Boot noch immer im undurchdring lichen Dunkel geschützt dahinsaust. Aber wag ist das-» a vorn, vielleicht eine Seemeile ab, wird Plötzlich ein dicker schwarzer Streifen niedrig über Wasser sichtbar: der Rauch eines in rasender Eile dahinjagenoen To-rpe doboot5. In höchster Spannung ver folgen Koinniandant und Mannschaft seine Falnrichtung und —- —— da ist der Feind-: zwei dicke schwarze Klum pen, ohne Zweifel feindliche Linien schiffe. ,,!ltudert fort Steuerbord!« Wir fahren hinter dein Kameraden her und greifen das zweite der beiden Zchlachtschiffe an, da er auf das vor dere abhalt. »Alle Rohre" klar zum Feuern nach Steuerbord!« Der dem Kommandanten heigegebene Leutnant eilt an Deel hinunter und klärt die zum Feuern bereiten Lancirneister über die Lage und das Ziel aus, denn nachher uiiiffen sie selbstständig handeln; der Kommandant kann sich nur noch um die Fuhrng seines Boote-Z tiimmern. Tag Torpedoiboot, das uns den Feind toie5, hat einen bedeutenden Vorsprung vor uns, obgleich auch un fer Fahrzeug intt öufxrster Anstren gnng seiner Maschinen vorgeht. Plötz lich icht tdag vordere Boot nach der -e. te, ein strich-m daß es auf Impe ..-?.14 Lsxslujukswutsc um Untier HI, Un sieg ixmner noch nich-ts. Da, zwei dumpfe heftig-.- Schläge, die ans dem Wasser ;11 kommen scheinen, und gleich darauf in der Luft zwei Detonationen; der Angrifs unsere-:- stamemden ist gelun gen. Jm selben LtJtenient tksst ung blendeg Scheinlverlerliebt du«-n den beiden Linienschiffem sauchend und zischend umsausen Geschosse das Boot. Der glückliche Angreifer ist verschwun den, und zwei der Sctfckintverfer ver lchwinden plötzlich auch: das Vorder-e Linienfchiff sinkt offenbar. Aber die Scheinwerfer des Hintermannes halten das-.- andere Torpedoboot in ihrem Lichttegel, nnd die Geschosse fangen an, ibr Ziel zu finden; eine Granate turchfchlägt das hintere Laneireoht, bringt den Lufttessel des darin liegen den Torpedos zur Detonation, und die Sprengstiiete tödten einen Theil der Lancirmannschaft Auf der Kom mandobriiete haben die Maschinenb nonen des Lienienschiffes aufgeräumt. nnd nur ein Signalmaat versucht noch, das Boot zum Angriff zu stenem Ge rade will er das Boot auf den An griffsztnrg bringen, da hört et es an der demsFeinde abgelehrten Seite knir fchen und krachen, und im selben Mo ment weicht ihm der Boden unter den Füßen s— ——- s-- - - —--- —- — — Ein feindlicher Kreuzer bat das Totpedoboot mit voller Fahrt über rannt, und eg- verfchwindet mit feinen Todten und Lebendigen in Nacht und Wasser. »-——-.-i---——-s— Wer zu viel von sich hält, der hält viele vol-. sich ab. st- -ee si Fiir eine goldene Schnupstabalsdote ans der Zeit Ludwige-» des Fünfzehn ten den Frankreich wurden 880,000 bezahlt. Solctie Summe für so ein altes Ding?! Dafür hätte man ja eine nagelneue, mit den größten Dia manten besetzt, bekommen tönnen.