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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 1, 1904)
Un europäifchen Bösen. Luöbelsepiz der Abgesandte des John Nitsch Esa. intetviewt die Macht has-Iei- Europas. Jntekesscmte und fenfationelle Neuigkeiten Mistek Editor! ,F«Aeni!ich vun Rechtswegc verdient Sie es qar nit, wie gut daß Ich zu Jhue bin. Ich hen nämlich fchun wie der die allerletzte Extlufiff Juropiän Nuhs von Tschörmaiii vum Knijdel sei-P gekriegt. Vum Peiziappes Billy dergege fehle Mir alle Neuigkeite. Der Lump mus; ent weder im Batai la Nevver eige frorn oder im Meerbuse vun Yalu eiiixiefchneit oder in Ischefuh schäiiiful behim delt irorn sein oder die Kosacte dumme en ver mischt un et werd als Geißel behalte, damit die Rasse in Ge stalt vun Yi.ifr « gelb ihre Fikiegs ioschte aus Mir eiaugifchiaqr. An nuscbc rann Jch es Mir iiii vorstelle. Oder der Pelzkappe Billi) iZ an ekek WiitkieSvrir. Da oergchs hab Ich, wie fchim ge mentsäpsnL vum Knijdelsepp, wo im Interpr nun Miit und Xbcle Ihr-m - LOZI U PG Asd »r: ätapier in Juropp die sämmtliche Hist tm Mächte un Solche, wo es sein möchte, besucht, wertlich interesting un sensiischenell Jnsormäschen. Der Knödelsepp is emol vor alle Dinge in Börlin bis zum Jinperor Williain vorgedrungen. Er hot ihn regeller interwjuht. Der Jmperir dot ersi« Bißle schanierlich gethan un sich geziert, awwer dann, wie er gehört dot, daß sei Piltscher eneitimme that, war er ready sor einige Questschen Also der Knödelsepp hot gefrogt: «Your Mädschesti, was is Jhne Jhr Posischcn in Rigard zu der Situa schen?« Der Jniperer bot die Antwort ge« gewweI » n Meinem Land tann noch lang nit Jeder nach seiner eigene Fä schen male. Wer gege Mich malt, den se chmetter Jch.« r Knödelsepp hot os course glei nolitißt, daß der Jmperer die Questi chen in Rigakd zu der kaiserliche Kunststag ussgesaßt hot un hot de . Wilhelm de Zweier drufs usstnertsam gemacht, daß er, der Kniidelsepp, die fern-stunk Queftschen gemeent gehatt bot. Der Knödelsepp hot e sehr di lomatikche Frag gestellt, um ausze «nne, ob Tschörmäny neutral bleiwwe that Der Jmperer hot gesagt, er hätt be: schlosse. usf die Aermelufsschläg vun die Garde - Junisorms die mittlere Knopp kleiner mache zu losse un sor die gewöhnliche Armes die Gestein knöpp, statt uss die Kruge vorn -an’g linke Knie setze zu losse un außerdem wär er mit der Erfindung vun eine Poetepeiiibelprestche beschäftigt un be vor. daß diese wichtige Reuerung nit dorchgefiihrt wär’n, könnt natürlich die Armee nit in en Krieg ziehe, dann mit die Säbelportepequiistche vum alte Modell könnt er sich un sei Armee nit hinsinken Der Knödelsepp hot nach de König Edward de Siwwener vun ngland, »Eierland, Schottland un Großbritan nie gesche. Der war sehr bös un trie ceriselt gestimmt un hot dorchblicke losse, daß er einige Zeit ready wär, einige Nomber oun Soldschers, wo for en astiindige Preis ze hawwe sein« zu die Waffe ze rufe un loszeschlagr. Grad, wie der Edward diese kriege rische Red gehalte bot, is sei Kammer diener ereigetimme, un hot ihm was Isfi DA- sofnsf Mo fu«-sc II; du«-s ds erhabene Monarch wie umgewechfelt un hot versichert, daß er vun der größte Frieden-Blieb borchdrungc wär. Der Knöbelfepp hot nachher ausge: funne, daß der Edward so bös war, weil sei Hoflieferant ihn mit erer neue Kinn-att, wo er geordert gehatt bot, im Stich gelosse bot. Der Kam-verdie net bot dann gemeldet, daß des Kra thche arreivt wär. Jn Weienna war der Knödelsepp each. Der Jknperer hot ihm gesagt Osttis thät jedefalls neutral bleibe, hungari vielleicht auch, awwer for Löhne könnt er nit garcmtirm wege Kroatie, Schlawonie un die annere kaufefallkStaate wüßt er auch nix Gewisses un üwwer die Militiirgrenz e Meinung zu äußern, da thät er die Lein iehr. erwrigens thöte ihm die preßt seines erlauchten Hauses, Erstlich die gottverdoppelte Stritzies, die k. .k. Prinze un die eheverwirrte ..t Prin fmne so viel Trommel ; met-hin er gar kei Zeit hätt, sich sitt äußerlicher Bsllidix ze battern Beim Sultan vun der Türkei is der " Möbelstpp auch gewese. Der hat de Ums-pp geschoren bei ihn ze frag-, ei er ihm net sage könnt, wie un wo er ; Iss die Frauenzimmer vun leirn ha WsSerail Geld riihse könnt. , Der Ausdelsepp war hoff. »Amt«-« H et gefragt «Waruin?« - «IO.« setzt der Saiten. »was soll e W Man-, wie ich, mit iv viel Z Meiner read kann Ich Jhne ke des Knödelfepp korrekt Wirst t, bei dem Türk ze sage: - vists Tichentelüräm« Da dtufi di Eint ihn der Sulian tot zwei General sizliigel Cunuche in de atdnnelleiBosporui inerse lasse wolle, da, wo das goldene orn am tiefste is. answer der Kniidei epp hot die Geistesgegewart gehalt, ze sage: »Viel-im Sie i blos empl! Awwee ich mach e Weit daß es sini Minutte später vun Meiner Hand geschrien-we im Beschwerdebuch vun der amerika nische Geiandtschaft steht un ——Sie kenne de Teddy!« Des bot gewirkt. Der Finiidelsepp is in Gnade entlasse worn un hot en Orde gekriegt mit eine Pawnticlel für die derzu gehörige Brilljantr. Jhne des Nämliche wünschend Mit Rigards . Yours John Nitsch, Esa. M-« s Die Drei-neidisqu. ! Zwei Landleute hatten ihre gut ge mästete-! Schweine auf dem letzten . Schweinemartt in Varel (Oldenburg): zu einem guten Preise verkauft. Aus . : lauter Freude lehrten sie in verschiedene - L Wirthschaften ein, um einen Theil des I s Erlöses in Bier und andere Getränke iiemzufetzein Schließlich trafen sie inl Ieiner Jastwithschaft einen Gelegen :k,-eits- Porträtmaler, der dort fiir we ’ nig Geld Menschen und Thiere aufs Papier brachte. Nach vielem Zureden » wollten die beiden Landleuie auch den s Kienfinmlet etwas verdienen lassen, ! nnd zwar ließ der eine sich selbst, der zandete ein Schwein admalen. jeder nollte »,Muttern« daheim damit über ! raschen. Als die beiden wohlgelunges z ’ llcll kollscl scllls gkslclill lUulcll« l»l-lt- l den sie eingewickelt und in die Uebers- l ziehet an der Wand gesteckt. Heimlichs vertauschte einer der anwesenden Gäste ; dir Bilder in den Ueberziehern. Erstl. spät Abends traten die beiden Land-s leute in angeheitertet Stimmung die( I Heimreise an. Als der eine derSchwör- 4 mer am anderen Morgen von seinerll aestrengen Ehehälfte ganz unfansr aus dktn Schlafe geweckt wurde und seine« Baarschaft abliefern sollte, fehlte ihmz an dem Betrage eine ganze Anzahl» ,»Märlers«. Zu seiner Entschuldigung aab er an. er habe ihr aber auch eine Freude bereitet und sich abmalen las sen. »Muttern" möge sich das Bild nur aus der Ueberziehertasche holen... Die Frau that das. fragte dann aber beim Anblick des Bildeo ihren Ehe niannz »Jan. biist Du dat’« »Ja« sagte Jan, ohne das Bild gesehen zu haben, »dat bin iclx bin iel dor denn nich schön drapen?« »Ja,« sagte nun aber Stine und warf ihm das Bild mit dem Schwein an den Kopf mit den Worten: »De Maler hett Di richtig malt, gerade so as Du disse Nacht to Hus lainen bist!« Jan wird noch lange an diesen Markttag denken. »Rosen-»sam- ims Unrueeiisder. Biele Stückchen hat man seinerzeit don dem Verhalten unserer wilden s Rothhäute erzählt, als sie zum ersten Mal mit dem Damdfroß in unserem Westen Bekanntschaft machten. Aber auch die Geschichte eleltrischer Stra ßenbahnen bietet etliche Seitenftiickej aus späterer « ·t hierzu, sogar bei nicht wilden aturlindern. » Als in der Stadt Mexilo das ,Trolleh«-Shftem eingeführt wurde, fühlten sich die Jndianer von riesiger Neugierde gelitelt und wollten um jeden Preis die unsichtbare Kraft er droben, welche die Waggons bewegte. Zunächst versuchten sie mit den hän . den« und dann mit Kopf und Rumpf, l diese Wagen zum halten zu bringen, woraus eine Menge Unfiille mehr oder H weniger oerhängniszvoller Art entstan . ten. s Da stieg ihnen mit einem Mal ein neuer Gedante aus. Bei Stiergesechten Hatten rie manchmal eine Cerernonie jslcobachtet, die in Merito zuerst aus kam, sich aber später auch nach Spa nien verbreitete und rnitunter zur Er ; Essnung des Schauspiel-«- diente, näm lich: vie ein völlig weiß getleideter Mann sich in der Mitte der Arena tausstellh ehe der Bulle losgelassen wird, und so regungslos wie eine ictatue itehen bleibt, was dem Ballen ) nach einigen Manövern um die Gestalt herum, aewshnlich veranlaßt, sich ver - mindert zurückzuziehen Flugs pflanz ten sich weiß gekleidete und Gesicht und Haar mit Mehl bestreute Jndianer regungslos in der Mitte desStrasiew bahn-Geleises aus, sobald der elektri sche W-: gon herantam! Sie lernten freilich chnell genug den Unterschied zwischen einem Kampsstier und einem Trolley- Wagen kennen, —- aber es kostete doch eine Reihe Ambulanz: IFahttern W ! »Ist-It tertibte.« Alte Erbtante (zu ihrem Soldat spielenden Nessen): «Waruin mar schiest Du denn immer mit Deinem Getvehr vor rnir aus und ah. Fritz - Irischem »Ich bewache Dich, Taute, weil der Papa heute gesagt IT«DU könntest uns gestohten wer Zskssieseiem ’ Weitere Schwester: «Sehiime Dich, Iris bist M gebliebenk Bruder: »Wer weis-. ob Du nicht auch noch mal sähen bleibst!« Ist m Mast-. - ei ei den VII-M Jst-« Yes-TM « IKwWi c- S tm m der Jufthoekth Eine unheimliche Nacht Es war ein heiterer herb tag. Mit T milder Wärme beschien die onne die im Absterben begrissem Natur. Eine frische, erquickende Lust ersüllte den weiten Raum. Den derben Reisestoel in der Hand J und die leichte Reisetasche mit der nö thigen Wäsche übergehängt. wanderte ich über Bärin-M Kais, Nöahnis u. s. w. dem sächsischen Erzgedirge zu. Am Nachmittage tras ich in N. ein. wo ein Vetter von mir aus dem dortigen Rit tergute Jnspector war. Freundlich wurde ich ausgenommen und aufs beste bewirthet. Der Einladung meiner Verwandten folgend, gedachte ich eini ge Tage hier zuzubringen Bei angenehmer Unterhaltung und einem guten Glase Wein versirich der erste Abend. Jnsolge einer sechssiiins digen Wanderung machte sich das Be dürfniß nach Schlaf bei mir früher geltend, als dies siir gewöhnlich der Fall war. Jch bat, mir meinen Schlasraum anzuweisen. Zum Verständnisse der Oertlichieit sei hier erwähnt, daß sich dieWohnung meines Vetters im ersten Stockwerte des größten der recht stattlichen Wirthichaftsriiume befand. Doch wa ren ihm noch zwei Näume in einem sonst unbewohnten Theile des alter thümlichen Schlosse- angewiesen. Es waren dies ein größeres Zimmer und ein daranstoszendes rundes Thurmge mart» Jn jenem Raume standen zwei Betten, die siir etwaigen Besuch be stimmt waren, während der Thurmgei tag, feiner ruhten Lage wegen, Aufbewahrunggort von Speisen nnd Getränken diente. Diese Raume waren mit der Jn fpectorwohnuna durch einen unbedeck ten Gang verbunden, der über einen aroften steinernen Thorbogen führte. Im Uebrigen war das geräumige Schloß zur Zeit beinahe undervohni, da die Gutsherrfchaft fich auf der Rei se befand und nur ein alter Caftellan mit feiner ebenfalls betagten Eheliälste ihres Amtes- walteten. Jn dem eben geschilderten. Theile dec— macht-am Schlosses follte ich die Nacht zubringen. Mein Vetter führ te mich iiber den Thorboaen hierher. Ein ziemlich langer, fenfterloser Gan - führte zu meinem Schlafraumr. Beim l lEintreten in den dunkeln Gang zün- i dete mein Vetter Licht an, mit dem er I · ooranfchritt. Beim Schein desselben gewahrte ich an den Wänden eine Anzahl alterPor- I träte-; es waren Abnenbilder des ge-· T genwärtigen Schloßhertn. Jni ; Schmuetr hoher Halstraufen duntel farbiger Rollen kurzaeichnittener Haupthaare und kühner Schnurr- und Kinnbärte schauten die Männer mit halb verwunderten, halb unheimlichen Blicken auf mich herab. Bei aller Un erfchrockenheit, deren ich mich sanft er freute, war mir doch in der ungewohn ten Gefellfchaft recht eigenthiimlich zu Muthe. Wir heiraten meinen Schlafraurn. Auch hier zierten die vier Wände ei nige alte Ahnenbilder. Unter diefes nahm besonders das Brustbild einer völlig in Schwarz gekieideten weib lichen Perfon meine Aufmerksamkeit in Anspruch. Während die haare und die Augen in ihrer dunkeln Färbung auf eine fiidländifche Abstammung hindeuteten, erfchien die Haut des fchmalen Gesichts krankhaft wachsfar ben· Mir kam sofort der Gedante, die Abgebildete müsse einft dem unge ioohnten silirna zum Opfer gefallen fein. Nach-dein mein Vetter sich entfernt hatte, ichjate ich mich an; ·zur Ruhe zu gerieth »Hm txt-mir qu crust uuo ullv legte mich ins Bett. Hell blickte der Mond ourch das lustiqe Gewebe der Fenstergardinern so da ein magisches Halt-dunkel in meinem Schlafraum lserrschtr. Von der Wand iiber der niedern Thiir zum runden Thurm ztmrnekchem meiner Lageritatt gegen iiber, schaute das unheimliche Frauen bild aus mich herab. So wenig ver lockend auch der Anblick desselben war, rirmochte ich dennoch meine Augen nicht davon toegzutoenden Nur lang sam senlten sich, trotz der Müdigkeit, meine Liber. Die zwölf Schlage der Schloßubr. welche die Mitternacht ver liindeten, oerwebten sich mit leichten Traumgebilden, die meinen Geist um gaukelteir. Da schreckte ich plöylich aus meinem Dalbschlummer aus. Jch hob den ’Kops. Ganz deutlich hatte ich ein scharses «Pst!s—Psi!« vernommen« Jch horchte. Es war still. Jch ließ meinen Kopf wieder aus das Kissen sinken. Eine zeitlang lauschte ich« völ lig munter geworden. Sollte mir der Traumgott wirklich einen kleinen Streich gespielt haben? — «Pst!« — Pst!" drang es abermals an meinObr. Der Ton latn von der Seite ber, wo daf- unheimliche Frauenbild hing Jest war tein Zweifel mehr. Jch hatte es bei völlige-n Bewußtsein ganz deut lich gehört. Meine Pulse schlugen lebhaften Abermali richtete ich mich im Bette aus« Psti—Pst!-Pst!« ging’ö zum drit tenmalr. Mit einem Sake war ich aus dem Bette. Was sollte ich thun? Mich, der ich mich von jedem Aberglauben see-i wußte, iiberlam eine Art Gespen stersurcht. Sollte ich fliehen oder die täthselbaste Sache untersuchen? — Da ertönte plsxlich ein Schuß in mei ner nächsten Rahe. Evaer deinettldnheimåichenschdoch zu vie. ig ' ete in noth dilrstig an und sprang hats über Kot-i zur Thäre hin-rni, Als ob fee . ...... —-. —« »Es- -.-. dsse Feind ntrr mir sei, ia te tch durch den sin rren Gan und il r den That-bogen hin. Glültl ch gelangte ich in dte unwrleossene Wohnung mei nes Vetter-. laufenden ferzens ließ ich mich aus das große So a nieder in der Absicht, hier den Rest der Nacht zu verbringen. Durch das Geräusch, das ich durch meinen Eintritt ins Zimmer verursacht hatte, war mein Verwandter munter geworden. Kurz- daraus trat er aus seinem Schlafzimmer. Natürlich ver wunderte er sich höchlich, mich vorzu finden. Mit wenig Worten derichtete ich ihm mtin Abenteuer. »Von Belgrad nnd Semendr«a, so etwas ist doch taum glaublich!« wet terte er in seiner gewohnten Weise. »Komm, Vetter, das müssen wir so fort unterliuchen!« Schnell holte er einen Revoloer her bei, während ich einen handsesten Stock ergriff und mit tiopfendem Herzen folgte. Kurz darauf betratcn wir zum zweiten Male meinen Schlafraum. Nichts Verdachtigeo ließ sich sehen und s hören. Wir heiraten das tleineThurm- » zimmer. Da —- I--u«g war das? Eine große Pfützen stand quer vor dem Eingange. Verwundert schaute sich mein Vetter im Raume um. Plößlich brach er in ein schallendes Gelächter ano. »Ei du Hasensuß", meinte er am s Ende, »weißt du, was dich in so große ; Furcht gejagt hatt Sieh dorthin!« ? Der Weisung folgend, gewahrte ichs an der Wand eine Anzahl großer thö- ; nerner Flaschen stehen« die mit Korb-. pfropsen verschlossen waren. Nur eine » von ihnen war entlortt, und aus ihr floß unaufhaltsam schäumendes Bier. In diesem itluaenblick drana von uns ten her abermals der eigenthümliehe Ast-Laut Mein Vetter ergriff eine der noch verschlossenen Flaschen. An der einen Seite des Kortes quoll unter jenem merkwürdigen Geräusche Bier schauni hervor. Mein Vetter driiclte mit dem Finger etwas energisch gegen den Koti. Dieser löste sich und fuhr mit schußähnlicheni Krache gegen die Decke. Jch wußte genug. Beruhigt legte ich mich aus«-s- neue in mein Bett, in dem ich unangefochten schlief bis zum hellen Morgen. —--.-.———-· Die Thleefeeundltchkeit des neul lchen dicke-. »Thierquälereien, wie man sie leider nur gar zu häufig bei uns zu sehen Gelegenheit hat, gehören in Russland zii den Seltenheiten. Das liebenswür dige, gutmüthige Wesen des gemeinen Rassen wird dem Fremden sofort os icnbar, sobald er die Grenze über schreitet und einen Wagen zur Fahrt durch die Stadt oder Land miethet. Statt der rohen Fläche und ost un nöthigen, übermäßigen Peitschenhiehe, mit denen ameritanischezuhrleute ihre Pferde anzufeuern pflegen. gebraucht der Rasse die zärtlichsten Schmeichel reden, mit denen er in der Art eines iktmiithigen Kindes seine Pferde an dricht. »Zieh’, mein Schwälhchen, zieh’,« ruft ein Nosselenter seinem ermüdeten Gaul zu. »Du darfst bald ausruhen und blanten Hafer und grünen Klee fressen-« Macht diese in Aussicht ge ssellte Belohnung auf die Mähre nicht den gewünschten Eindruck. so heißt es im Tone des Vorwurfs: »Psui, Zchimmel schäme dich! Sieh’ einmal dort Wasfilis Schecken an; der ist tlei ner als du und läuft viel schneller Du wirst mich noch erzürnen daß ich dich schlage. Schläge thun weh hör verpf« III-h hin-· THE-Ist so mal h tkeitfche an die Wand des Wagens kder Schlitten-E das; es llatscht. Hilft auch das nicht« so setzt es wirl lich schließlich einen tleinen Hieb ad. Läßt sich aber das Schimmel-den durch die Drohung zu größerer Eile bewe gen, so wird es in den überschweng lichsten Hlusdriiclen gelobt. Eine sehr hübsche. zum Theil mit dieser Thierliebe zusammenhängende Sitte ist das am 25. März, dem Ver tijndignngsfeste, in Moskau übliche Freilassen von Vögeln. Fast Jeder ersteht an diesem Tage von den zahl reichen Straßenhändlern einen Vogel und öffnet ihm mit eigener Hand das kleine Holzhauer-, um dem Gefangenen die Freiheit zu geden. Dieser Brauch ist offenoar auf den symbolischen Na turdienst der alten heidnischen Skla ven zurückzuführen Wie der Vogel aus dem Käfig, so sisi ja auch die Erde aus den Banden teo Winters entlassen, und alles Lebende harrt sehnsüchtig des Früh lings nit feinem Licht und feinen Blüthen. dem gleichsam als Boten die defreiten Vögel entgegengesandt wer den.« ———-·--.--—— - Wenn zsei dasselbe nicht thut-. Johann: »Mein Derr thut nichts und ich thue nichts. Von ihm sagen aber die Leute: «er fiihrt ein beschau liches Leben« —- und von mir heißt es: »der Johann ist ein Faulpelzk Der Sinn-. Wer zu iihen weiß Ueber Menschen Gewalt, Mach die anderen heiß Und bleibt selber —- lall. Er Iris ed. »Vater. welches ist denn die Stor chin, die in dem Reste dort oben zu sammen llappern.« »Sieh Obacht, welcher das lette» Wort hat. »Op- «.W-M ----.-. -—..-- «.....-.. .-.- —- » - Wette-by .Jn diesem Raume befindet sich eine Dante, die weimal im Sorge gelegen und ihren odtenschein noch n der Tasche hat« Diese seltsame Antlia digung wurde, wie ein englisches Blatt berichtet, bei Gelegenheit der jährlichen Versammlung des Londoner Vereins sur Verhinderung vorzeitiger Beerdi gung gemacht. Die erwähnte Dame ist·eine Frau heigharm die sich noch der besten Gesundheit erfreut und in chsinaton lebt. Sie hat an tatalep tischen Trancezustiinden elitten und ist dreimal in drohender ( efahr gewe tsen, lebendig beerdigt zu werden. Die i Geschichte ihrer ersten Rettung erzählt » sie selbst folgendermaßen: »Mein erster Trancezustand wurde durch heftige Erschiitterung veranlaßt. Man be richtete mir, daß ich mein gan es Ver mögen verloren hätte. Die achricht war gänzlich unerwartet und versetzte mich in Hysterir. Dann verfiel ich in Fühllosigleit, und nach Verlauf zweier Stunden nahmen meine Glieder die Starrheit des Todes an. Meine Au gen waren essen, aber ich war un fähig, Hand oder Fuß zu bewegen oder »le zeigen, daß noch Leben in meinem Körper war. Man stelle sich mein Entsetzen vor, als ich, nach 24 Stun den, ani- dem Bett genommen wurde. Stectnadeln und Nähnadeln wurden in meinen Körper gesteckt, um zu sehen, ob noch Blut floß. Jch fühlte zwar teinen körperlichen Schmerz, aber die geistige Qual war furchtbar. Daraus gab nun mich aus, ais bereits todt. Arme Frau, sie ist leider schon von allem Erdenleid besreit." sagte der Dottor, wag mir noch heute in den Ohren ttingt. L, das Entsetzen jenes Augenblictesi Es tam jedoch noch IMIZmnssvs hsnn du«-«- h-IO-HO- fass Carg iiir mich. Åls die Leute des Sargniuchers tamen iim daß Maß zu nehmen« versuchte ich laut zu schreien, aber nicht ein Laut tam von meinen Lippen. Ich hätte nicht hilsloser sein können. wenn der Todesengel wirtlich » meine Seele genommen hätte. Die letzte Todesangst tam, als mein Sarg in ldas- Zimiiier gebracht wurde. Beim Anblick dieses schauerlichen Gegenstan idea, der an mein Bett gestellt wurde, irar mir als ob mein Gehirn s- oder sdas war- noch übrig war -— zusam ,n.enbrach unter den vergeblichen An strenguiigen sich liindzugebem Jchsiel daraus zum erstenmale in Beivußt losigteit siir 48 Stunden-« Frau Heigs kam eriählte weiter, wie ihre Tochter, die niemals die Hissniirig ganz aus gegeben hatte, mitten iii der Nacht aus stand. um ihre Mutter zum letztenmale zu sehen. Das Mädchen tonnte nicht schlafen, weil eg die immer wieder sich ciifdrängende Ahnung hatte, daß ihre Mutter nicht wirklich gestorben sei· lAll-«- sie mit thränenden Augen aus die Jstille Gestalt ihrer Mutter starrte, s glaubte sie eine Bewegung der Augen lider zu sehen· hastig ries sie die Die rekschaft wach und hieli der angeblich lTodteii eine Flasche scharsen Riech sulzes an die Nase und verschiittete in ter Aufregung einen Theil des Jn baltes auf das Gesicht der bewußtlosen Frau. ,,,'«Da schloß Frau heigham stieß ich einen tiesen Seufzer aus und i richtete mich plöylich in meinem Lager san Ich war durch die Liebe und Energie meiner Tochter gerettet-« Frau Heigham besitzt denTodienschein, ten der Arzt der sie behandelte aus eestellt hatte; obgleich die Erinnerun gen, die sich daran tniibsten, rriit sol chem Grauen vermischt sind, würde sie das Dotumeni doch siir nichts in der Welt :veggeben. Die solgenden An siille Von Frau Heighani waren nicht so schwer, aber in beiden Fällen dach ien Alle Zuerst, daß sie todt wäre » nur nicht ihre tkreue Tochter. Israu f--:—c.-.. -J"Uc,uus, »I( tu »I- LUUIZKIIUID giriiibt ;etzr, daß sie »für lange Jahre nicht zu fürchten hat, daß· der Tod tonnnt«. Ein Verstehst-en Der Geoineter: »Wenn ich bei dein Wirth in Oberweiler was esse, sind es nur Eier ich traue der Neinlichteit dort nicht« Der Oberföriter: »Ich verzehrte nur Leberiviirstchen bei ihm. die find oben nnd unten zugebundem da kann nichts hineintarnmrni« setier sie nicht-. Willie: »Papa will Sie meine Schwester heirathen lassen-« Featherstone: »Dir-her weißt Du das, mein Junge?« Willie: »Er hat gesagt, es wäre immerhin besser als nichts.« Ins eine Inikaiknns. Einige Fremde fragen einen Mün chener nach einem feineren Rettun rant. »Was wollen’s denn trint'n—— Bier oder Weinsm »Weder das eine noch das andere Wir sind Temperenzler und trinken nur Wusser.« «.Ja was woil n denn Sie nachher iiberhaipt in Münchens-« Institutes sei-indem Richter (zu einer älteren Damm HWie alt sind Sie?« Die Dame schweigt Richter: »Nun. hier können Sie es ruhig Tagen, wir sind hier alle ver heirathet.« Ein trifft-er Grund. «Benrtheike den Menschen nie nach dein Reaenschirm den erträgtt« wsarumi t« III ist fetten, daß es fein eigener III-Indem sieh-steh Messe: .Lieber Onkel. diesmal mußt Du mir nach ein Opser brin gen.«' Onkel: »Mir scheint Karl Du scheust lein Opfer, das Dir gebracht w irdi« Zu stel. Schauspielerim »Der Arzt hat mir eine Lustlur verordnet!'· Schmierendireltor: »Noch mehr Luft? Mein Gott, wir leben ja so wie so beinah nur von der Lusti« Ach set So, der Arzt bat Jhnen in diesem Zustand drei Glas Bier er laubt? Wer ist denn eigentlich Jhr Arz t?« »Ich behandle mich selber!« Die reiche Gattin. Vater empört): »Dein Mann be handelt Dich aber sehr riiclsichislosl . . . . Der thut ja gerade, als ob er Dich aus Liebe geheiratbet hättet« Galant. Richter (leise, so daß es nur die Zeugin versteht): »Frau Zeugin, an genommen Sie werden 60 Jahre alt wie lange haben Sie dann noch zu leben?« Zeugin (laut): «25 Jahres« Ein tiichtiger Geschäft-nimm »Ist Euer neuer Dorsdader ein fleißiger Mensch i« »Das- will ich glauben! Der rauft am Sonntag so mit. daß er die ganze Woche zu arbeiten hat!« til-O der Zeit der Irrungen. Votiiyenden »Angellagter. beken nen Sie sich zu diesem Diebstahl?« Angeliagtek lseinfiihlend): »Gewiß. Bitte aber -—-— statt Diebstahl —- Ei genthnmsirrung zu prototolliren!« Drohung Der Gatte: »Nein, dieses Jammer leben mit Dir, Resi, ertrag« ich nicht länger! . . . Noch heute bring’ ich mich um!«« Sie: »Untersteh’ Dich! Da lönnt’st A was erleben!'« Seine-nis A. lzum Komponistenk »Wirttich. Deine neue Operette ist entzückend . . . aber sei einmal aufrichtig: ist die Mu sit auch wirttich von Dir?" Komponist: «Es ist noch nicht ent schieden! . . . Jch sühke darüber noch einen Prozeß!« Dann allerdings A.: »Nun, tvie geht ez Dir im meri" B.: »Schtecht! Seit der lehten Redoute tann ich teine Nacht mehr ordentlich schlafen!« A.: »Du hast Dich wohl in jemand verliebt?« B.: »Das nicht« aber das Bett ver seht!« Die Dichter-im Köchin: »Das Rochrezept haben Sie sehr hübsch gereimt, gnädige Frau —- aber statt Zucker und Schmalz ha ben.Sie Salz und Schmalz geschrie ben.'· haussram »O · . . das ist nur eine tleine poetifche Lizenzt« Protest. A.: «Jeden Abend sitzt der Herr Rath bis zwei Uhr in derlineipe. Eine sehr gliialiche Ehe scheint der auch nicht zu führen!'« B. tinarimmia): »Na, nennen Sie vielleicht das eine gtücktiche libe, tvenn man jeden Abend unt zehn Uhr zu Hause sein ntusz?« Wirtsame Vorstellung. »Mein Junge wollte studieren — alo ich ibin aber vorstellte, daß er als Professor feine Gegner durch ein dickes Buch statt durchs die Pistole widerle gen müsse, gab er die verrückte Jdee anf!" Unerklårlich. Schauspieler: »Geben Sie mir doch zebn Mart Vorschuß; der-Schuri der bedrängt mich furchtbar!« Direktor: »Was-, Sie wollen Heli dendarsteller sein und laffen sich von einem Schneider in’g Bocksborn ja gen?'« Schlechte Gefecht-sit Frau Gudetbing: »Ich denke, die meisten Gefangenen werden durch schlechte Gesellschaft hierher gebracht.« Schlieszer: »Das stimmt. Mei steni kommen sie in Begleituna eine-· Polizisten oder eines Detectives.« Este-linke «Also, Dein Papa will durchaus nicht haben, daß Du Dich mit dem jungen, bübschen Doltor verlobst?« «Nein, denle Dir nur, der Barbar! Und dabei bat er selbst noch gestern einen Vortrag für die freie Aerztes wabl gehalten." Dis ichsstzt Schif. Mand: »Nun, wie macht sich denn Dein Bruder im College?« Nabel- »Wie wird er sich machenf Immer war er das schwarze Schaf der amtlie. Er konnte ieht ganz gut am uszballsileam des«college sein; anstatt dessen versteckt er sich hinter seine alten sticher.«