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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 18, 1904)
-——--.,-7.J-...--. Ver Wunderoottor. humoresile von V u g o K l ein. Dr. Axel Winter hatte sich in einer größeren stadt Norddeutschlandg als praktischer Arzt niedergelassen, nach dem er Zuvor in seiner tleinen Vater stadt d Jugendgeliebte geheiralhet hatte. Die beiden jun en Eheleute be sahen wenig Glückög ter aber unt fo mehr Muth und Vertrauen in di: Zu kunft. Der junge Arzt hatte das Be wiesztsein, etwas Tüchtiges gelernt zu haben. Aber leider mußte er nur- er kennen, daß es nicht genügte, tüchtig in seinem Fache zu sein, um Erfolgs zu finden. Jn den ersten drei Mann-J ten tatn es nur zweimal vor, daß Dr. Winters ärztliche Hilfe außer dem ause in Anspruch genommen wurde. eelbst das Sprechzirnrner blieb ver ödet; in mancher Woche erschien auch nicht ein einziarr Patient. Sehr trübselig saßen die beiden jungen Ehegatten einander gegenüber-. Es war vier Nachmittags Die Sprechstunde hatte begonnen. Eine Viertelstunde verstrich nach der an dern — tein Laut störte die friedliche Stzllt Dr. Winter rannte aufgereg: im Zimmer auf und ab. »Wieder nicht5!" rief er. »Diese Unthätigleit halte ich nicht länger aus. Am liebsten möchte ich einpacken und aus und davon stehen« »Aber anderswo würde es Wicht besser sein«, meinte Frau tive tiin Seufzer ihres Gatten schien ihr beizu pslichten. Sie trat an ihn lxeran und schmiegte sich zärtlicti an i.hn »Ti- mußt nicht so tleininiittiia iei n, «1I--t« A—'-·.·.a .-t. cseII , ILUIIIIC ssco »C-« lllual VIII-s l I Geduld fassen, bis ——-« »Bis wir deine Mitgift ganz aufge zehrt haben und betteln gehen tön nen". warf er bitter ein. »Nicht doch —« fie schüttelte ener gisch mit dem Kopf, ,,bis dich einmal ein besonders schöner Fall betannt macht und dir Ruf verschafft. Du mußt einmal etwas ganz Bestandet-Z Verbliiffendee vollbringen, etiva5, was nicht jeder lann... Jch hätte« schon eine Idee. Man rniifite eben ein bischen nachbetsen.« »Nachhelfen?" Der junge Arzt blickte verwundert in ihr listig lächeln des Gesicht. »Wie denn-.M »Na einfach M« das Geläut der elektrischen Flurtlingel unterbrach die Sprechende. Beide Ehegatten fuhren freudig zusammen und horchten, ein ander Triumphblicke zuwerfend, nach dem Flur hinaus. Sie hörten, wie das Dienstmädchen herbeieilte, öffnete und mit einer fremden Männerftknime ein paar Worte tvechfelte. Ein paar Zetunden später fteclte Anna ihr lächelndes Gesicht durch die Ihiir riec Studirzimniers, in dem das junge Ehepaar in herztlopsender Spannung wartete. Der Wichtigkeit ihrer Meldung sich wohl bewußt, sagte das Mädchen: »Ein here --— ein Patient, der den Herrn Doltor zu sprechen siviinfcht.« »Sie hab-en ihn doch in dac- t arte zimmer aefiihrt?« fragte der junge Arzt aufaereaL »Jatvohl, herr T-oltor·« »Ein Arbeiter?« fragte Toltor Winter weiter: Anna schüttelte den Kopf und er lliirte wichtig: »Dein-ihre! Ein seins aelleideter Herr. Ich tenne ihn iib:i« arm-—- Es ist der reiche Nentier Ha: berschmidt, der die schöne Villa am Friedrichs-May besitzt« »Aber das ist ja eine halbe Stunde von hier!« wars Frau Eva freudig er: staunt ein ,,Jan)ohl, Frau Toltor.« »E: n Rentier?« sragte Doktor Liäri " ter ungläubig. s »Jatvohl. Jch lenn ihn ganz achtu. Jch habe ja mal in der Gegend ae ; dient.« Der Arzt niclte, worauf sich Tintan zurückzog. i »Merlmiirdig!« äußerte der Tot-I tor, seine Frau fragend anscheinend-J »Warum der reiche Mann gerrde rnichi aufsuchti« »Ein Wink des Schicksals-F rrunteI Frau Eva ihm zu. »Jent ist rerz Augenblick gekommen, dich nur«-zunich- J nen, Axel!« ’ »Ich weiß nicht, was-»du meinst." · «Einfach ——" die junge Frau veksqte sich zu dein Ohr ihres Gatten lzinrisex und sliilterte ihm etwas «u. Er ftutzte, seine Stirn legte sich in Falten. »Du« sollst ja nichts Böses thun«, redete sie! dringlich auf ihn ein. »Es handestj sich ja nur darum, das Interesse ssesi Mannes und sein Vertrauen zu a-» minnen, damit er dir Gelegenheit; giebt, deine Gelchiellichleit als slrkti nn ihm zu erproben. Du ir« it ihr-I ja teinen Schaden zufügen, in; Ofequ J theil, es wird deinem Eifer und ·einer? Tüchtigkeit gelingen,·ihn gesund zul machen. Laß rnich nur machen, lieber Manns Niernandenr geschieht izr ein Unrecht, dem Patienten am allerwe nigsten.« i Sie nickte noch einmal entrinnst Herd-, beichwörend und eilte hinaus-i l i Ein paar Minuten später llingelte eit rurn zweiten Mal, und gleich daraus trat eine Dame in Hut und Mantel, einen Schleier dor dein Gesicht, in das Wortezintrner. in dem der Reniier Herr fzalterichmidt ungeduldig harrte. Die Eintretende ließ sich bescheiden unweit der Thüre nieder nnd titulierte durch ihren Schleier den Nentier, der atn Fenser saß und nkrviis mit den Zins-es arti dein Fensterbrett trorni ;-·.- is ntelte. Es tpar ein herr Anfang der Meiji« korpulent, von unterieytee ritftigee Figur und mit rathe-n Ge «iichi. rau Eva —-- sie ivar es —-— wollte ch eben anschicken, eine lFraae an herrn haberschmidt zu richten, als ihr dieser zuvoriaim Rennen sSie Doktor Winter, gnä dige Frau?« Sie nickte, zugleich erröthend. »Ein wenig.« »Meinen Sie, daß er was ver steht?« ·h »O ja. Jch hab viel Vertrauen zu r rn.« »So? Na, da haben Sie mehr Glück als ich. Mir hat hie jetzt noch lem Arzt Vertrauen ein-geflößt. Alle be handeln mich falsch oder richtiger, sie behandeln mich gar nicht. Ja, einige haben mir schon gesagt: ich sei über haupt nicht trank. Solche Esel! Jch muß doch arn besten wissen, daß mir etwas sehtt.« »Freilich.... Was fehlt Ihnen denn,« »Das weiß ich ja eben nicht· Das soll mir der Arzt sagen. Wissen Zie, ich habe manchmal so Herzilapfm Ein paar schnelle Schläge hinterein ander und dann, als wenn das Heer aussetzen wollte. Abend-.- schlase ich nicht ein, oft stundenlang nicht. ils-d wenn ich dann schiaie, quälen mich scheußliche Träume Mir ist, als no ich auf der Flucht liin nor time «Schrecllichent. Ich mischte laufen, kann aber nicht. Jch strenge mich ans-: äußerste an, meine Zunge lechit, alle Mitgieln und Nerven beten, eine s:c derartige Anfreanna arbeitet in «--.:r, aber ich komme trotz aller .ttnstre:sam:a nicht nmsmiikta « »Schrecklich.« »Furchtbar, sage ich Jhnen«, fuhr der Rentier, von der Theilnahme an geregt, fort. »Das Essen schmeckt mir nicht. Mich sreut nichts-, ich hin im mer verstimmt. Obgleich ich viel ruin ;nm Tage. bin ich doch immer müde, iist-aß ich taum eine Stunde hinterein iander spazieren gehen tann, ohne wie zerschlagen zu fein. Eise ich etwas Saures, so steigt mir das Blut in den »Kops, es ist, als tribbelte ein Eintei isenshausen oben in meiner Kopshaui. IOst plagt mich ein furchtbares Angst gefühl, meist des Abends-, wenn ich von meinem Stamtntiich nach Hjuse i komme, manchmal auch am Tage. an ;Ganzen, es ist ein Hundeletzem und wenn ich nicht bald einen Arzt iinde, der mich von meinem Leiden turirt, stoerre ich noch iebeneiiberdriisiiq mer « den.« J Der Nentier strich mit der Hand i iiber die Stirn und- rnachte ein melan ’choiischeg, düstereg Gesicht. Frau tfon saß wie auf Kohlen. this-. tiebstcn wäre sie setzt spornstreichs davon-He rannt. Aber sie durfte nicht das Its-Ist trauen des Hypochonderg erregen. Die set richtete sich seyt plötzlich in die lHöhe. ,.Ver«zeihuna«, sagte er. »ich Linn weite Sie mit meinen Jeremiaden». Was set-it Ihnen denn eigentlich« zan dige Frau?" »Oh, ich bin tncrgenteidend. Mir wird oft furchtbar iibel. Auch geht« sie griff sich an die Stirn, seufzte esn panrmat tief und liest Das Haupt schtonch hinuntersinten Nentier Haberschmidt sprang Lin-ai! lich aus. »Zoll ich nack) dem Tottor ri:ien.'« stagte er. Sie wehrte ab und erhob sich :niik«i sam. - »Ich werde in die Rache geben nnd ein Glas Wasser trinken« Damit schlich sie aus dem Zpieett iiinmer. ciin paar Minuten später tarn sie zurück »Wie geht’g anenZ« fragte der Jtentier. --- ststsp a »O "- lllik III Utcl Ucncls xsjj danke.« Da ertönte die Klingel ans dem Sprechzirnnrer des Arztes Der Ren tier erhob sich nnd trat ein. »Wotnit kann ich Ihnen dienen?« »Ich möchte Jhren Rath in Ein sprach nehmen« Jch fühle mich trink. Was- mir fehlt, weiß ich nicht. Keiner tann mir’·S sagen. Ich bin zu thnen gelotntnen auf (?leratå;ewohl.« Der Arzt griff nach der Hand der Patenten und iiihlte ihm den Putz-; dann Ließ er sich die Zunge zetgen Und nun fragte er ihn nach ieincr Le betten-eise. Ter Kranke lerichkete, naß er verheirathet sei, Kinder habe nnd in guten Verhältnissen lebe, iich nitstg abgehen ließe nnd keinen Beruf met-r ausübe, sondern schon seit zehn Jst ren von feinen Renten Lebe. Br. Winter hörte sit-steigend zu, nickte dann nnd fah feinen Patienten durchdrinqend nn. »Sie tät-en an Herztiopiem nicht waer Li! ttt Ihnen, als ed ver Herzichictg esti ietzcEM »Ja - sowohl« »Sie schlafen unruhig und tritu men Ziel, häufigi peinigt Sie ein quxl voller Traun-H eiz verfolgt sie fest-Und und- Sie können trotz aller Anstren gung nicht non der Stelle-« «Ja - — janmth bestätigte er ver wundert. »3hnen ichntedl DIE Essen nikixt«, fuhr der Arit fort. »Zum-eilen, Eisen-n Sie ein-as Schatte-«- zn sich stets-men, ichießt Ihnen das Bist ins Gesicht Alle Adern auf Jhtem Haupte stillen sich. Sie haben die Entpiindun4, als treibe ein Ameisenlzansen sein Spiel ans Ihrem Kopf-« Der Rentier riß feine Augen weit T auf; sein Erstaunen wuchs von Mi z nute zu Minute. Der Blick des Arzte-I ruhte noch im mer prüfend und sinnend auf-seinem Antli . »Sie befinden sich fast irnnter in dem Zustand der Ertniidung«, nahm er von neuern das Wort. »Der kleinste Spa ziergang Itrengt Sie an, ales ob Sie idie anstrengendste Arbeit hinter sich l halten« I Der Rentier fah den Arzt an, als erblicke er eine übernatürliche Erschei nun l »Ja —- jawohl!« starnrnelte er. »Aber woher wissen Sie ?« »Ich lenne Ihren Zustand. Jhr Leiden ist nett-dir Natur. Dergleichen Fälle sind meine Spezialität.« Rentier Haberschmidt niekte; ein großes Wohlgefühl erfaßte ihn, Hoff nungefreuidgleit, daß das Ende fei ner Leiden gekommen sei. »Sie werden rnich gesund machen?« fragte er· b »Ich hoffe, wenn Sie Vertrauen ba en.« »Ich habe noch nie so viel Vertrauen in einen Menschen gesetzt wie in Zie«, verletzte der Patient. »Schön! Jn diesem Falle verspreche ich Ihnen, daß Sie in drei Monrlen oolllonmten hergestellt sein werden. Nur eine Bedingung stelle ich.« »Verlanaen Sie alles von rnir." »Sie Iniissen meinen Anordnungen unbedingt und rufe getoisserrhrfrstte Folge leisten.« »Dort-ruf gebe Etb Jlneu rneirt Wort.« »Gut! Zo hören - ie!« Dr. Winters Verordnungen Les febriinltcn sich lediglich atxi eine »r l llllllsligc ccktcllclucllh US LVLIIUT ’Utc lnappe Diät aorzaeseliriebem die Lin zahl der tJJiahlzeiten arti drei verrin gert, ebenso das Mai-, der allokirslaals tigen Getränle selir herabgesetzt Da gegen wurde serr viel tdrperxickc Te tvegung verordnet, nicht nur Spazier gänge, sondern auch antiuaitisike Uebungen. Als der Retttier ine- Warteiiinnter zurückkam, wo er seinen tletierzieher und Hut gelassen hatte, war er tauin nieder-zuerkennen Statt des ariecis ariimisgens niiiden Ausdrucks strahlte helle Freude von seinem Loesielit »Das ist ja ein Urackitiriensch!« stief-. er aufgeregt hervor. noch eite Frau Eaa eine Frage an ihn gerichtet ti.ittc. »der versteht sein Fach, der weis-, doch, wag einem selilt Vor dein können sich die anderen verstecken. Eine soldie Genauigkeit in der Tiagnnse ist ein sach noch nicht daaeioesen.« Damit stürzte er iagentlieb esiitis davon. Am Abend erzählte der ziien tier atn Etatnnitiscli oon ettn Wien derdottrr. Ansiinalieb irollte man dekn Lsrtälsler nicht glauben aber nor den bestimmten nnd wiederholt helf-ener ten Erklärungen des Etacnintisitne nassen mußten allmählich alle Zwei sel weichen. Schon bei seinem nächsten Besuch bei Doktor Winter tonstatirte Itentier Haberschrnidt eine entschiedene Besse trinkt« und zwei Monate später er llärte er sieh vollständig Dienerin-ac stellt. Er fühle sich tnie ein Fisch jin Wasser und seine Tanllsarteit sei ohne Gan-ten Als-tat Dein jttnaeti Blut tnar geholfen. Die begeistert-en Ein-»seh Ittngen Herrn FJatersttirnidtis verhal« sen iltxn rasch ztt einer grosien stunk schnit, nnd daz- tirxtte Frau Eva-«- List gethan. — «-—.-.--s—s · Earsee Wilhelm ati Scheins-selten Wie Kaiser Wiiieim der Ihn-site ein mal Theater gespielt lia: --- und zwar als d:ei.;el)t:jai,riaer Hinab-e - erfahren n:ir Jus dein interessanten Buche »Ernst Ettrtiusz tsin Letenödild in Briesen'. lilrosessor littrii war der cirziieher des Kaisers Friedrich und tilllli lpulcl liUUI Lkllkil Iflcillld uns Berat»er Am LU. März IS'-It schreit-i isr an feinen Brutkr, den bekannten Philoioqcn Georg Ciirtiiig ans Berlin Folgendes: »Dir Kronvrinz iit äußer lich sehnmler und älter, inneriich ern ster und reiser iesvorden Ich iiab richte Freude an ihxn akbgis:. Bei ein-Im Mittagessen von Mi) iterionen keine ea: e r; sich inii voller Freijeii und Frier Zwischen den Leuten umher, undZonn tagiz sah ich iiin ganz im Kreise der I c ine n. da die Kinder zur Nachfcier sites iönigxichen Geburtstagegi ein ZETiick nuifiihr ten, nnd zwar den ircettieichen »Biirg-:rgener-al«, Liei des jsen Einijbunq Werber als Regisseur Evortrcsslich aeivirtt liat Tie beiden Kaisereniei spielten rni: großer Frische Juno Ab:.-iiti1,em Veiitiiiitiniß nnd eE jirar nitit uninteiessant der-. deutschen spisrors rben mit der zzcitobinerniiiixe Hii kein-n nnd init größter stuiiaenfer tigiieit die re vo:u: ionkiren Theorien von 17249 vor:rcigen zii t;örei..« -— In einer französischen Schule. Lehrer: »Welch» Könin m Juni sreicti am meisten ;e!·ckiabei?« chinter: »Bist-com der Liierxehnte.« L2hrerk »Warum-« » »Schi;ter: »Weil er ain iiinqiten rr . nierte.« Lehre-et »Un’p wer hat Frankreich am meisten qrnntzt3« Schii . r: »Und-via der Siebzehnte« » Lehrer: ,·tln-,sirin den hat es ja gar nickt grezeten!'« Schüler: «Eben besinnt-« F i Ein Kameei kann einein das schön ste Fleckchen Erde zur Wüste machen. LDas ngnalr « Nach dem Russischen des W. Garschtn. Von E. Vllrnar. Schon als Knabe verstand Ssemen sich meisterhast aus die Anfertigung von Weidenflöten, die mit einem Mundstück versehen und so geschickt tonstriuirt waren, daß man darauf die schönsten Stücke blasen lonnte. llnd seit er als Balmwärter angestellt war, pflegte er seine freie Zeit zur Her stellung solcher Zlöten zu benuyem die ein belannterEchaffner sodann mit Zur nächsten Stadt nahm, woselbst fie für zwei Ropelen das Etiick verlaqu wur den und guten Absatz fanden. Einige Tage nach der. Revision überließ Ssemen es seiner Frau, auf den Sechguhrzug acht zu geben, mäh rend er selbst, mit einem Messer be waffnet, in ten Wald ging, um Wei denstäbe zu schneiden. Arn Ende seines ".sieoier, dort, IM· die Babnlinie eine scharfe llurve bilde te, stiea er ten Eisenbahndannn hinab und solt-ritt durch das unten liegendes Wäldcben einein etwa eine halbe Werft entfernten Moor zu. Dort ,zad »I· Ptäcktigeiz Weidengebiiicl), ruelrlses Tbnrt das Material zu seinen Floren list serte. ( Nachdem er iickf ein ganze-: Bund-: ; Weitenstiire Jefchnitten hatte, sojiictes er sich :«.:r Rückkehr-. Ali er krn Wald durchschritt, Jandt die Ecnne lsercstixs tiei am HERan Rund unkljer herritt-te Tode-.Ttille. Nur hier nnd da leises Llrgelzoit i sclsern nnd rai- Frnisiern des dunstenI ..-· :-««.--. WITH-» « (V-OZ;-- . « ,..-.·ti sue-. unn- lkuicu UUIZUH CHIIICL kein Laut. i Tcch in die Mike der Bahnstreele gelangt blieb er plötzli eh stehengl Was war Das Klang Dag nicht as tviirde Eisen qe geneinander gesshla gen? Was mochte pag l-edenten? Schnell eilte et weiter thn trat er aus dein Walde-dichtri ten. Ver ihm eilt-ob sich Der Ekfens bahndatnntx plötzlich gewahrte er dro ken die neben den Schienen innernDe Gestalt ein Mannes-, der dort eifri« mit irgend ettvne beschäftigt schien. In der Meinung, er wolle Schrein ben stetxslen, schritt Eietnen leise akts ihn zit. Aus einmal erhob sich der Mann droben n..o schob ein Etentnteisett, das er in ver Hand gehalten, unter die Schienen. Ein Ruck -- nnd die Schiene flog zur Seite. Eis duntelte rot Sienten’ei Urian-, er trollte rufen, doch tein Laut iant aus seiner stehäe tkr hatte den Uebel thäter erkannt s -— ex« war Wassilh » nnd stiiute nnn aus ihn zu, Doch jener «ha stete mit Ztemtneiien nnd Schran benziehr Hals über Kopf die jensei tige Böichnng hinab· Wassilh Etepanowixsclt. ich ilelse Dich an, kommt rktriicL Gieb mir ves Stet::meisen,l.1ß nnsJ die Schienen wieder in Ordnung ttsinaen und vieitte Menschenseele soll je e: wag davon er fahren!« rief Esenten aus Leibe-Kräf ten. .,.iel)r nin!:1tette Deine Seele vom Verderben!« Aber Wassil h lehrte nicht um, son dern schlug sich in S ( e iisch. Ver-zweifelt stand Esetnen vor den aJszaerissenen Schienen Seine Wet dentrrseiae hatte er zur Erbe geworfen sen Jiiirie tnuftte ein Zug hier Jortiberi kommen - tein Giitcrtua « ein Eikei ionenznak Wie sollte er ten aushalten-? ts: hatte ja nichte- isei sich tesne Fahne ni.tt.-! Piit blos-en Hans en trat es ja tstn tttiiglictt, di e Zhi enen ins ihren Pl ntz tntiidinlenen ntit blossen Händen listsi fix-ts- teine Schranke besestiaen. Er mußte Tttnt Wärterhanse jzztriietcxlem utn dort Ersend etwas-— auszutreiben Jn nts,e.nlnser Hast stiirzte er se. nein Häuschen stu. Ihm ist« til-:- follten ihm die Lttnnen itirinnetu doch weiter nistet er, weiter-. Allein er fühlt, dass-, es bald ans ist ntit seiner straft. tfr ist dein Unistnten nahe. Nur noch etliche hundert Schritte iinD es bis tnin Haufe-. Da hörte er Die Fabritpseise ertönen. Sechs lttirt Und fünf Minuten noch Zeche- tosnistt der Zztett Jrn Geiste sieht er das tinte ind der Lotonsotive über Die loetierissetie Eine ne greifen, die Lototnestioe fährt ist-ei ter, stürzt aitf die Seite-. reiftt rsie Schwellen anf, zerfpijttert sie in seine Stücke, verbirgt bei-.- tkiieL ist iiefst den Zug den hoffen Eiietibntsnonknrit hinabstürzen -«- die Wagen dritter stlnise sind stets sehr tiefiillt — Ia sind Kinder - tleine Linden Wie M beim die ieinent . . .. Und die armen Menschen sitzen noch Ztnt rnhii nnd ahnen nicl:t, its-ci- dkc nächste Hishi-nie this-en bringen kanns sitz-n Wärierkrtttie ttttd trieb-er tit riict zur tlnglijctcitiitte txt lgttsen data ist teitte Zei: n«et,r. Er wendet sich nnd eiit textcttend zu riiet. Weiter stätth er, itnnter weiter, ohne ztt missen weis ;:. thun, trug r itsegirten soll. Zo lau-It er tniekce tust ten etttfgerissenen Schienen an, iith Dort sein Weibenbiinkskl liegen. isiickt sich mechanisch tief-L bald ttnbetv.iij:, einen der Stätte auf und hattet tret-er. Jhm ist« als höre er den Zug ten-itz nahen. Und jetzt ein serneg Niet fen. eine leise, regelmäßige Erschiin einig ver Schienen Eeine gis-site versagen. Etwa hundert Schritte txkni ter der Unglücksstätte bleibt er lautlckz verzweifelt stehen. Doch plöhlich, wie eine Eingebungv des himmelö, durchbitst ihn ein Ge danke. Er zieht ein Banmwolltaschentnch hervor und sein Messer aus dem Stie selschast. Dann stößt er sich das Messer tief in die linte Hand. Irr-warmen Strö men quillt das Blut hervor —- er tränkt sein Taschentnch damit, glättet es sodann, knüpft es mit behenden Fingern an den Stecken und läßt seine rothe Fahne flattern. Der Zug ist bereits in Sicht. »Der Lokomotivführer wird mich nicht sehen«, dentt er voll tödtlichen Bangen5. Er wird mich erst sehen, wenn er ganz nahe ist, und aus hun dert Schritte wird er den schweren Zug schwerlich zum Stelzen bringen tönnen.« Und das Blut fließt und fließt. Ssemen preßt die ocrwundete Hand in die Seite, nnr die Wunde zusam menzndriicken, das Blut zu stillen - -- vergeben; die Wunde ist« zu tief. Schwindel iibertommt ihn, es iiims mert, es drrntelt vor seinem Blick. Jn seinen Ohren tönt es wie Glocken!än ten. Er sieht den Zug nicht -- er hört sein Geräusch nicht nur ein einziger Gedanke ist noch lebendiq in ihm: »Ich lann mich niclit iiinger aufrecht halten ich snlle « ich muß die Fahne sinken lassen r:r Zug wir-d iiber mich tsirnverizsnlxrn lieber Gott hils Tu! -- Ernte niir Ablösung! « Dann wird ri- Nncln nkn ihn, seine titeknnlen sdxxoinchh Die Fahne ert sintt feiner Hand. - Allein sic stillt nicht zur Erde. Tie Hand eines-«- stnsrern ergreift sie, lsäxts i sie empor-. schriin sie hom, lwcls :i«oer; seinem Kopfe, dem tieranbrausenden Zuge entgegen Der Znafiitzrer sieht das Signal, schließt den Regulator nnd giebt Tonne-Dampf Ter Zug steht. DDie Passagiere springen erschreckt aus den Wagen nnd umringen in dick ten Reihen die tresousxtlose Uninter strömte Gestalt nnd den daneben stehenden Mann. dessen Hand die blutgetriinlte Fahne l«i1·lt. Wassiln streift die Menge mit wil( dem Blick dann läßt er den tiops sinken »Bindet ntich!« satte er. »Ich bin’5, der die Schienen ausgerissen hat!« —--—-—-— Berliner Lininoi voi Gericht Diebstahl an: thothtvel ins Aus der Jtiitlaiedank erscheint ein! robuster Mann iin Unsana der Drei in s ger, dessen Blu: sel,en sofort den Land- t mann vertritt-. Jn der That besitzt der t Ackerbaubiiraer Karl P» mie «I·eine» s Vernehmung ergiebt, ein kleines Hang mit etwas Grund nnd Boden in der Näh-e von Berlin. Der T)lngettaate, der antanae einen etwas dlöden Eindruck macht, ertlärt jedoch aus Besragen, daß ihm seine Wirthseltaft so aut wie nicknizs einbringe. Es set alles vertvatirlost nnd der Boden aekc nichts-Z mehr tier Vorsitzendm Tie Antlaae leat Ili nen inr Last, im November-, alg Sie in Berlin eine dort dienende Anver wandte besuchten, rein Brodtterrn die ses Mädchens-, Maler ziteiiihold Segel, aus einem offenen Epind 20 Mart knieend-et ».: hatten Lllz der Maler. von einem Tit iganae nach Weise in riicklelirte, satt cr, wie Sie efen sen Zimmer zerliesqen tir stellte das Dienstmädchen ;nr .ttede, von dein er ersieht-, wer stets-en alri seinem Ziintnu aetdninien Bald darauf entdeckte er dac- Verfchtrinden der ZU art, woraus sich cer Verdacht sofort ans Sie lgrntte lss ais rd am besten sein wenn Zie Ihr Gewissen innen ein ostenek litestiinanisi erleidjtern tindernfalls sind die Zeit Hexen zur Stelle. ! Llngcll Unter: Fern-Inn nen habe xci net J: ld, Heri- Referendariij Inne, aber n: ch jesiohlen. Zwischen Nehmen und Stehlen is een jewaitiger Unterschied. -Ter Küster nimmt die Pfennige ans dem stlingelbentei, aber er sticshlt sie nich-; der Cassiret langt sich alle Das-e Jch anst- Vet Gasse, aber ei stiehlt nick« Zo hab ic! mir nnr jene-nimm mnt mir non Rechts »wegen jehörte Both -o? Was gehörte Jhnen kenn? Doch nicht etwa die 20 Maik, Die -ie dem Maicr in seiner Abwesen lfeit entwendeienf Angeli Tie war er mir aber Einli dig· weil det jestohlene Schwein iennu Es- Einmchen metih war, also jehiirken sie mir nnd ick habe sie mir nnt Fels-it see mein Echweinchen bezahlt jemaan Vors.: Sie wollen doch nicht be haartem daß Jhnen der Male ein Schwein siestckilen hat? Fiiinstler !"-I·le. gssin nicht gerade auf den Es.iimeinediief. stahl aus-knacken Worqu stützen Eie also diese Be tm nisten n? ’Linie!!: Er hat n:ein jeitotsjenexs eins-set neben aljeinnlt, wie ei leiht und ledi. Ei hinq ja bei ihm einieratknxt In riet Wand, det Jeiicht wie ans-n Tezien je?dknitten. Eilig mitf-, er rkt Leier in feine Wohnung jehcibi hat-en Veri: Dai- ainnben Sie doch srnlyl iellrst nicht« Eäe reden sich durch der meine Winielziige nnr immer tiefer Tit-sein. Angeli Aber ich kann mir da nn ist-glich jeittt haben sei bleibe baden et war mein ieftohlcneg Schwein !oat( Da icmalt an die Wand hing. Janz ebenso, janz uff dieselbe Art Zieiiei nsein Ferkel in die Welt, dei waren feine Ohren, feine Schnauze und et rat mie, wie ick lange for dem Bilde stand, als ob mir dat Dhter des et lennen und jrunzen dhäte, wie sons, wenn ict ihm Frühmoriens Futter brachte. Nu wußt ick mit eenern Male, wer der Dieb war. Der here Male-, sbet dem meine assina diente, hatte ils-is Zettel als Modell nach der Stadt entt senoinmem und et war een jliicklichet Zufall, der mir in seinem Zimmer det jrdiegene Schloeinebild in’t Opge fallen ließ· Jottesi Wege sind manchmal wunderbar, Herr Ref’tendarins. Na tierlich wollte icl nu mein Jeld sprt hat Schwein haben, das der Kinstler wohl längst vertoost oder nfsjejessen hatte. Jch suche also etwas im Schrank- nnd in der Koinmode herum —- et stand all-eng ossen nnd da finde ick in ’net Schublade een Zwanzigmarkstüch Dei war ooch Schwein, nnd ick nachtn det Zwanzigmarlstijck als Entschädigung for det jestoblene Ferlel mit. Die Vernehmung des bestehlenen Maler-: als Zeuge ergiebt leider die Unwahrheit Dieser Behauptungen: Der Zeuge hat, wie er bekundet, nie ein Eclnveinebild besessen, das an der Wand seines Zimmers hing, da er nur Porträtmaler sei· Auch erklärt die hieraus vernommtne Consine des kluge-klagten das Dienstmädchen Ulrilc Weidner, daß P. ihres Wissens nie ein Echweinchen besessen habe. Dei-J Gericht verhängt über P» mit Riiclsicht ans sein liartnäcliges Lenkt nen, eine Gefängnißstrase von vier Wochen » --.-· - » Der kalte Eid. Jn einer kostbaren, humor- nnd le bcniivollen Banerngeschichle aus Bay ern, Die Limkriiq Tilwma im Februar sp «W-oMi-IWOI— liest der neuen Münchener Zeitschrift »Siiddeutsche LIJlonatsheste« erzählt« kommt ein Bauer vor, der eine schwere Siinde aus dein Herzen hat. Er hat nämlich einen Prozeß gegen seinen Nachbar dadurch gewonnen, daß er ei nen Meineid geschwvren hat· Thema beschreibt bei diesem Anlaß« roie nach Dorn-get Bauerntradition einer einen falschen lfid schwören kann, ohne sich striisbar zu machen. Er muß nur die Vorsicht iiben, das-, er während des Erl))viire-.·«. d. h. während er die rechte Hund hoch k)ebi, zugleich die Finger der linken Hand nach unten streckt. ,D·ie ehrwürdige Tradition sagt« daß auf diese Art der Schwur von oben nach unten durch den Körper hindurch in den Boden iälsrt nnd als ein kalter Ein reinen Ectsaden thun tann·, nich Analogie deg- iogcniinnien kalten Blitz iclilaziee lsniiuriieschichllich ist dieses Zinkens-en von pfiffiger Bauern-nistet sieivisz sehr interessant, aber es Find iiäcbi Die banerisrben Bauern allein« die lich solche Mittel aziggekliigelt haben, nn-. Ilseineide scbiuijren zu können« ohne iln Ecelenheil zn gefährden Ein Ge neiistiick, lDenn nicht gar das- Vorbild iiir den Julien Eid« der baherilchen Bauern, sindet sich in den Eies-ihnen beitrn Des: niedern Voller iin römischen Gebiet. Dort ist ninn init Zchlviiten nnd Ve- exiierinqen Der verwegenosten rlrt ebenso rasch bei der Hand wEe mit Jliiiren nnd Verwünschurigem nur muss, rer anznörenfde, wenn er eiwnö Falsiliex Zins-»ein mill, die Vorsicht qe brauchen, der ».lieiermtio merilali««« einen äußern Lluzdrukl »in geben« indem er uxsiihrcnd der Erliiiisnrhaltnnq hinter Drin pliiirlcn oder iinicr dcni Tisch mit , Der Eulen Hand die verneinende Gestr is ":i-:!n dir-—- FZeiiiciinqrrU nacht. J Zeiclsrniisiiirlke Linr Jlnliener ist i: Eiiikeii « Rollerii weniq der-traut; si.«.- rie ..:’) Iiiiizi dir Einlen Hand liesixi »tilten sriD« nicht einfach eine uns-»in «..ii »ich Jlacliabnn na der heim jin-In Licr r.ur).n:in«i Der liidsz bei n! rö n Zielen ; «ll sein? TH- Ltiteuviim . r- Geiger-. Aus rxn Lilillir te in Alten«-um stand ««I---w»-. isiss lvi.i..1-: nnd in hause ne: seniiler wohnte ein f7·!filicher Staats r.1:1), rcr viel zu sagen halte. Die Lsiirgziscixaft hätte nun den Galgen vcim Markte gern entfernt, denn es emselikcn sich Frauen unsd Kinder vor fix-n, irexm er Früchte trug; aber zu seiner Entfernung mußte der Staats-— roll) Lin-: Einwilliguxisg geben, und da Dieser cis-en Galgen fiir eine große Hier-te stoc- Mcirlteg hielt, mußte tu blakgcn stehen bleiben Nun qxscyah eg, daß bei einer feli licien .!lei:;1;:1l;cit der Fürst bei dem Etaatszmty freiste, und daran halte irr Dis-rissest lange gewartet Flugs Lin-III Fehl di-: Blaitlnskkxle und isxnls txxx eiisexi kkcb an den Galgen. hiljj stri: mm die Herrschaan zu Tisch M; tm, .1.L:e5 auf Ver Tafel - - die Sen .«: schien seskzr sk- ll »ein gar lurzmeili » .-.:-«.·::«;tcnlsxiel, kenn sowie ein En« fees-. regt Dickeer am Da gen « ,««1 text-z, so lief izssen Schalk-In ji«-It hie Taf-l und sicer bin Teller des Fäs ficn, mo ist« ,;-::llte demselben fein Lsij scn sel-r.«(len. so laß er endlich ggirz rxxdsxriisisgr fiisd chysb ins-J dac- Haug eck «Z.fs.. In Der fuhren-in kilaeiit schen kruar der Galgen niesc gerissen — ---.-I--— Im Vnskdlridrm L;:it::.:nl: Trag Buch »Aus-' käm-r tlcknen (?l.1i::ii.m« icsilze ich is«-. Essen Sie mir Doch mal Briefes ,,;-:npfcnflreicl)«. Bixchlzänblerr Sehr ruchl, Her-; Leimmcd Uebriqu l,·.r«d’ ich gerade ein billipeg Exenwlak vom General «:abgmerl über Leu deutsch-französi splen Krieg. Ein Gelegenheiskskqufi Möchten der Herr Leut-tout sich das nicht anschaffen? Leutnarm Nek. danlel Das ist ji noch nicht verbot-ne