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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 11, 1904)
------------------ Ofen-r stirettehrtef un ctgte saumeugeh Philipp, wag inein Hosband ig, is en Zieht wie er ins Buch stehn bunt. Denke Se nur enial an, was mich der Kanne da ver ..... zählthat, das is alles Schtvinsoel qeivefe! Die Fdcktg jin daß er gleich «vie ich un die We deLweilern fort ware, auch fort is un daß er den Wedesweiler mitnenonnne bot. Er bot die Kids all zu Die Brit: fchet gedahn, was unsern cerl)eirntl«.e Bild seine Alte is; er bot nit mehr zu Orie Behsbrennerfch getend nn das Nie solt war, baß alle Wassecpeipci gebot fxet sm. Jnstett e kliere Breit zu mich ·in mache, geht Der Feller hin nn geht t-;r un sagt mich e Pect Leiiz un sehn St so ebbeg tctnn ich nit stenDe. Ich hen e Wuth uff Den Plnlipp nennst, daß ich ihn am liebste in Etlicter ver risse hätt. Der Riese-streitet ttot off Rohrs sein Port nenomnie nn bac- den ich ja auch gar nit annersdncr edel-seit iet; a.vloer ich den ;1.«.D«is-,t, Unn Die Wedeisnzeipern ersktt suc: er tuznxne bebt daße esZ Dann nede ltt kin. sich wurz, vie is in to Dache nit so ceng. Jch den »den Philipp aungekahtt, das hot einiges gebote. awcver denke Se das hätt en Jmpreschen gemacht? nos ser. Er hot gektehmt, Lock wär gege ihn gewese un er hätt in jede Niepieat seine Duttie getahn Odder ob ich ihn sor bledme wollt, daß es so talt ges worde spär, daß die Peips geborstet wäret Odder ob ich dente dedi. er hätt Odie Peips sroge solle, ob es ihre Jntenschen wär zu borste? Mer hatte ·s hier mit e Naduhr Ereigniß zu duhn gehabt un do könnt tein Mensch edbes dagege duhn un wenn er auch so schmart wär wie ich. Wann ich emot e wenig nachdenke deht, was ich schon for Mtßtehts gemacht hätt, dann deht ich gar nit mehr non seine todte. Also da könne Se sehn, daß er auch noch säsiig geworde ig. Ecksärtttie als .vann er im größte Recht wär. Ich hie-n zu ihn gesagt, daß er nur nit von Miß tehts spreche sollt, er wär weiter nirts — wie en einziger großer Mißtehk un bi: seids en großer Biva Er könnt nur sei Maul ausreiße, wann er bei mich wär, ivo es annvser druff an detzt krmme. do deht er sich hinner den Die verkrieche. Awiver zu alles was ich gesagt den, do hot er blos gelacht un bot gesagt: »Ich will dich emol ebbes sage, wann du mit dein Zchkohioe durch bist un du kriegst eMinnits Zeit, dann seh dich emol hin un denk emvk recht hart drin-ever nach, mag all dei Tahke sor Gut gedahn hvt un wie mer jettt am schnellste ivioder in unser haus komme. Wann du das ausfintse duhst, dann geb ich dich schristtich daß du e schtnarte - rau dist; wann du’s ein-ever nit aus inne duhst, dann souht das zeige, daß du grad so dumm bist wie ich un mehbie noch e wenig dum mer. Damit dpt er mich stehn losse un is in den Saluhn gange, wo die Kraut schon for ihn gewart hot. Do bot er e gute Zeit gehabt un bot sich amiisirt, als wann gar nicks gehäppenso wär. Ich hen mich jo tvorrieje un bat-« tere könne. was bot der Kanne drum Leid-ve. Jch hen in die erichve Lein emol en Tripp zu unser Haus genom me, for auszufinne, was da zu duhn wär un ich muß sage, ich den nit viel cesehm was mich inkorreticht l«ätt. Die Wahks un die Flohrs ftn noch so dantp gewese. daß gar nit dran zu denke IIllk, Ill MS DCUS zu Uniny Yic Behsbeennetsch hen ablteit geöeennt, dazu hot det Phil ja ganz gut geteno pehadt, ein-wer ich sin lchuhr, wann met in die Ruhms geichlofe hätte, dann hätte met all die Schmahlpacks kriegt. Ich sin also widdet in Wevekweilersch aange un den mich en Himmel gen-we lasse. Off Kohts sin ich nit in den Saluhn gange, sonst hätt Oek Philipp cedenlt, ich wollt widdek mt ihn usi tnache un davon hol gar keine Sprach iein könne. Wie ich e Weil da gehoelt ben, do is der Wedegweilek in das Ruhm komme un hot gesagt: Lizzie, hier is e Stück Ruhs for dich; meine Alte kommt beut Nacht wiodek heim. Seil hol mich gefreut; ich hen mich schon aucgedenlt, daß mer die Merm fishls emol diesent die Klack ficlfe wollte; ich als alleinstehenoe Lehdie den ja doch nicks gege die zwei Ielleksch auseichte könne, atowee mit wie We desweilekn vereint, do hen ich mich nit icheniekt. Ich den jetzt gestatt, das Haus e wenig uff zu fteehtene, bilahs sil; den gexoifzt, daß das die Wehes weilten gleiche del-l un es is doch fot wich imvottent gewese, daß ich ihren aute Wille getnbt ben. Jch den auch e gutes Jllåelssl gelocht, bilaho mit kalte Lunfch ten mer Te doch nit empfange lönnr. Das all hol den Wedeäorilet »in nett-sit un ek hot gesagt, wann ich en Kimsnel wollt, dann sollt ich mich nur selbst Leise. For eg recht iesig zu mache, bot er mich die Battel in den Zittern-hin geh-acht Ich hen oss Ist-org me wann un Dann en Schluck Hemmt-im Etat-C ich sin doch kein Risnnkeklel Messer es bot mich Vcch cilyeiL nie et io viel Eporiesnjjiehi sitsn Je sist Erl. Am Lieud is die Wehe cis-Pers !o«rme; ie hot ctig gu csefiitrt i«"; ist itskekssirs gkfilckt un se war ne Träg »It3-:kt, wie se Mehn let. was ich alles for le get-Ihn den. Noch den Sopper hen ich gesagt: We tesveilerm ich muss dich etnol en Auge blick sehn. Se is dann u mich komme un besor, daß ich e ort hen sage konne, hot se sagt: Denk ernol an, Lizzie, die Masohts lien in unsere Aebsenz ja such en Eckslurschen Ttipp genomme un hen e ari gute Zeit ge habt: ich sdenle, do sin fe emol schmart gewese. Was is das? hen ich gesagt. tu denkst as wär recht? ich enle es ist e Schehm; guck nur emol was zu unser Haus gehäppend is! Well, hot die Wedesweilern gesagt, du willst doch Iten Philipp nit for blehme, daß es so lalt is? Du machst mich sick, Lizzie, un ich tann nit sehn, wie dein Alter sch so von dich tksiete losse kann. Was macht’s aus, wann euere Schehntie e wenig siedemmetscht worde is? Jn e kurze Weil is das widder gut un das is all." Wie die Wedesweilern oen Weg geteilt hat, do hen ich lein Wort sage lönne. Amt-ver in inei Jnseit hen ich gedenkt, daß ich e eenselliaeg Schos aus mich gemacht ben. Mit beste Riegards Lizzie Hansstenael -.--—«— Mit elsemhümlichei Geschenk. Capitän Foote des englischen Schiffes Maer Hendrtx das mehrere Wochen an der afritanischen Küste Handel getrie den hat, erzählt von seinem Verkehr mit den Eingeborenen von Zitdniaeria einige charakteristische Geschichten· tsi nes Tages hatte er dem Könia Dahn von Siionigeria als Gast an Bord. Der Monarch zeigte aroszeg Interesse siiz das Czchiss und stellte, als isei dem Usicll VOchlllcOksicii riilsqcikägcn wade, die naive Frage ob dies Fleisch von einem weißen Manne sei. Der König hat zahllose Frauen ein ganzes Heer von Kindern und über 1000 Skla oen Alb der Monarch das Schiff ver ließ, bat ihn der Capitän unr etwa-Z Leder, damit er sich daraus ein paar Schuhe machen lassen konne. Am n·rch sten Tage erschien ein Bote des Ko niao an Bord und überreichte dem Ca Pitän als Geschent vorn Könia ein Pa cket, in dem sich eine srisch abgezoaene Neaerhaui besann. Der dankbare Mo narch hatte, um seinen Gastaeker mit Schuhmert zu versorgen, tun ent schlossen einen seiner Stlaoen ab schlachten und absiehen lassen. Ca pitön Foote stellte fest, kraft der Stamm oek Jatrimen, deren herrschet König Oadh ist, als Fleischspeise sast nur Menschensleisch genießt. Hin Nimm-s Dünn-lein. Eine Fabrik »pra·historischer« Feuer steine hat man in Frankreich entdeckt. Ein einfacher Bauer hat, angeregt durch die Zammierleioenschast, ange sangen, »von unseren Vorfahren hin tirlassene Bruchstiicke« zu liefern. Dieser neue Ruchomoivsky braucht tei: ne Vermittler· Er fabrizirt nach Be lieben Steine, die menschliche oder Thierprosiie darstellen. Mit Hülfe ei nes hellen Schlammes, der mit Leim vermischt ist, erzielt man das Ansehen hohen Alters. Natürlich haben diese is lschen Stücke einen groß-n Erfolg ge habt und so entstehen immer neue Eö ken, W«irsspies3e, Statuetten von ganz neuem Muster. Die Fabrih die sich in Ler Umgebuan von Autun, Departe ment Saoiieiet-Loire« befindet, hat be reits eine Concurrenz iin Departement Eure erhaiten Jn dieser letzteren Fa krik versorgen sich die Enaiinder, ioah and die Arneritaner die priihistorischen Wunder ihrer Museen in den Fabri ten Engando suchen. Man sieht ca raus, daß der Schwindel eine ganz in ternationafe Kunst ist. --—-—·-.--—»-— Uns-erfun- Fuchse-eh Ei gibt im seltsamen eilten Antwerpen keine eiqeimrtiq seltsainere Gestalten als die Milehsmuen Zeit vielen Jahren tvird in die Häuser Antivervens von die sen Frauen, deren EEinen nnd Qioitiitnc sich nie geändert have-n. die Milch erben-i liesert. Die Milehsmnen trauen ein ein suche-J, sait gänzlich von einer nnisang reichen Sehr-ric- verdecltes Weid- Ein eigenartiger weisser Iiovspntz vervoll lonunnet die Tracht Dttyende dieser vitaresten Gestatten kann man während der Morgenstunden in den Straßen Ant wervenv sehen. Die Milch tragen sie in zwei gross-ein von einein, ans den Sehnt tern ruhenden Joch herabhängenden Ei tnern, oder sie siihren sie in tleinen, von Hunden ezogenen lstarren. klitvohl es iinxiweise hast wahr iit. das-i es in eitlen Geschäften Knisse qievt, scheint es doch Fast unmöglich« daß Frauen, die über ein o ehrliche-Z Gefiettt versiigen wie die« de ten Photographie hier wiedergegeben ist, sich mit dein Pantiehen von Milch abgehen könnten. ———---— «Wissen Sie vielleiin etwas über die «ofsene Thiir« im fernen Osten?« srng der eistige Zeitsunxicsleser — »Nein.« ermirerte der Mann mit den kalten Fli ß:n. »Wenn es dort jedoch etenfo herein-netzt. trie hier, sollten sie die Thüre schließen.« Ver Neue. Von Charlotte KnoeeteL — «’s ist doch nicht schlimm, Herr Tot tor?" Mit weit geöffneten Augen schaute ein abgemagerter Mann von etlichen dreißig Jahren zu dem Arzt aus« ! »Bewahre! —- Aber Sie sagenks ja Iselber, Sie haben hier nicht genügend : Pflege.« ! »Ja. —- Die Frau muß arbeiten. sDie Kinder alle.« Der Mann seufzte. Die beiden Rinnen, die sich von den Hiasentviinden herab nach den Mund lvintetn zogen, oertiesten sich. Na, also in’g »s— Krankenhaus, in’s Kranken-— l,aus!« Und mit der abgemagert-en Hand strich er zärtlich über Die Bett-. decke hin. »Aber wann denn? -—-— Wann kom men sie mich holen?« Wieder schaute er mit weit geöffneten Augen zum Doktor aus. Es brannte ein Häher Wille zum Leben in diesen Augen. »Wollen Sie beut’ schon hin?« »Meinetrregen! Wenn-J schon sein wus-« Dann sobald wie möglich! Das Liegen in der engen Stub’ hier! Fau tenzen und zuschaun wie die Frau sich Hag« Tag nnIo Nacht hat se tein’ Ruh« nit!« -s Und plötzlich streckte er die Arme weit aus. »Ach menn ich doch erst wieder arbeiten tönnt’! Lirbeiten!« Seene Hände ballten sich zur Faust und sanken schlaff auf die Decke herab. Da trat die Frau in die Stube. Mit aufgetrempeltenAerrneln in einer Jacke, rie ten Hals frei ließ, einen mageren Hals, dessen Haut welt ivar wie bei einem alten Weibe. Und dabei hatte die Frau lebenshungrige Augen« die die Thrönen nur wenig verschleiert hatten. ,,Guten Abend!« sagte sie leise und trat neben den Doktor ans Bett. »Ich hab’ Ihrem Manne gerathen, ins Krankenhaus zu gehen,« sagte der. Sie aickte. »Wenn-, ihm recht ist . Der Iirante richtete sich ein wenig im Bett aus: »Ich dent’, dort toerd’ ich eher gesund, Luis«!« »N’ sa,«sre nickte noch einmal. Dann wandte sie sich an den Arzt: »W-ann tomen sie ihn denn hole? Heut noch?« Bald. Jn einer Stunde tann der Wagen schon-ca sein, der ihn hinfährt.« »So!« Die Frau senkte einenAugen tlick den Kopf. »Da hab’ ich grad’ noch Zeit, fiir ihn zu ransgiren Jch hat« noch nicht gethan für heut’.« Jn dem Augenblick schrie in der Küche draußen ein Kind. Und die Frau ging hinaus. Der Arzt reichte dem Patienten die Hand »Also auf Wiederseh’n, im sirantenhatre!« »Ja, hoffentlich machen Sie mich da bald gestind,« sagte der mit leisem Lä cheln und schaute zu ihm auf mit den klugen, darin der zähe Lebenswille lrannte. Der Akt-it gina. Jn rer Küche dran fken war das Weib dahei, das Itleinfte Zu wickeln. »Wie steht’s mit il;m?" Sie ioies nach der Thür, die der Doktor hinter sich in«s Schloß gezogen hatte, und schlug die großen, ioissenden Augen tu ihm auf. Der Arzt zuckte die Achseln. »Sie wissen sa.« « Da nickte die Frau ntit dem Kopf. ,Und er hat so große Hoffnuna,« sagte sie. Fiir eine Setunoe ruhten ihre Hände im Schoos3. ,,’5 ist doch hart, daß ich ihn jetzt noch fortgehen soll . »Dort hatee bessere Pflege. Es tann ebin immer noch lange währen. Und pag halten Sie nicht aus." ,,Ja.« Die Frau nictte. »Sie haben recht.« Der Doltor streckte ihr die Hand itsin. ,,Adieu!« ,.·tldien!« Und sie wickelte oas Kind scrtia, gab ihm zu trinken und legte ei eri den Korb, der ihm als Bettchen tientr. Dann nahm sie eine Schüssel Wasser und ein Handtuch und gingzu ihrem Mann hinein. Der kiatte sich ein wenig in den Kii ten aufgerichtet »Der Dottor hat noch mit Dir geredet draußen, wag hat er gesagt?« fragteer und schaute dieFrau scharf an. Jn seinen Augen glomm ein leises Mißtrauen auf. Das Weib aber machte sich am Schrank zu schaffen. »Was hat der Dottor gesagt?« rief er mit heiserer Stimme. »Schau’ mich an! Was hat er gesagt?« »Ich muß Dir ein Hemd suchen-« Sie iraxnte weiter. »Was der Doktor gesagt hat, will ich .s)issen!« rief der Mann mit gequälten duinpser Stimme. »Er sagte, daß Du bessere Psleg’ im Krankenhaus hättest.« »Und daß ich gesund wiird’?« »N’ja, das sagte er auch.« Der Mann athmete erleichtert auf. Und dann machte sie ihn fertig zur Fahrt. Als er angezogen aus dem Bettrand hockte, schaute er sich noch einmal in der Stube um. Langsam kroch sein Blick von einem Gegenstand zum anderen, zärtlich, liebtoseno nahm er Abschied von jedem Ding in der Stube. I ken über-n Spiegel,« er hob dietdände ein wenig. »Die ist staubig,« sagte die Frau. »Und grau sind die echneeballen ge worden. Sie waren so schön weiß, als Zu sie gemacht hast. Und auch die blauen Waren so schön. Jetzt sind sie ganz verichossen.« Die Frau niekte. Eine Weile schmie zrsen sie beide. r »Wenn Du wiederkommst —" sagte ie. «Du, die Schneehallencante da dro- : i —.«-«« -.---.----.-- .- . sichda ging die Freude über sein Ge —- dann hängt eine neue Rante über in Spiegel. « »Phthisis im letzten Stadium, « sagte der Arzt im Krankenhaus, und man trachte ihn nach dem großen Schwind suchtssaai. Auf der Bahre trugen sie ihn die zwei Treppen hinaus. Er tonnte nicht so weit gehen. »Du, ein Neue-et« flüsterte er«Kranle, der der Thiir zunächst lag, seinem Bett nachbar zu. Der hatte still dageleaen ietzt richtete er sich cin wenig in taie Höhe Jn seinem bleichen Gesicht lrannten ein paar dunkle Augen. »Der macht auch nit mehr lange tati,« saate er. sEin Lachen irrte um seinen Mund, und er sant in die Kis sen zurück. Sie legten ten Neuen in das letzte Bett oben im Saal. Am Tage vorher hatten sie einen Todten daraus fort getragen Die Schwester tam und fragte, ob er Wünsche habe Er verneinte. Da strich fcc ihm teise die Decke zurecht, brachte ihm Trintcvasser unc einen Spucknapf. klls sie wieder gegangen war, reckte der Nachbar des Neuen sich ein wenig in seinem Bett auf. Er hatte ein abge zchrtes, .vachgdteicl;eg Gesicht. »Na, willst auch von Vier aus die große Reise antreten? Wärst auch licsser Oaheim gestorben.« ,-terben? --Jch will nicht sterben. Ich will gesund .oerdeti,« sagte der VI inu- niu est-keck Ostllllllb »Was! — Was sagst Du? Gesund willst Zu iverden?« Tier Mann mit Dem wachgbleichen Gesicht lachte. Und nicht er allein. Noch Andere hatten die Worte des Neuen vernommen, und auch sie lacht-en alle. »Was gibt’g.-« fragten die, die weis ter weg lagen »Der Neue will gesund werden!'« sliisterte es rechts und lints. Und weiter pflanzte sich dar- Lachen fort bis in die unterste Ecke des Saales-. »Er will gesund werden! Hehebe! Gesund werden!« Die Stimmen all derer, die da sliisterten., waren heiser isnd dumpf und matt. »Gesund werden! . . Der Mann mit den dunklen Augen im abgezehrten Gesicht richtete sich ein iisenig auf. »Gesund werden! Das wollen sie alle. Ja, mein Lieber! Aber dazu bringen sie einen nit hierher. Hier ioirz man nti gesund« Er hustete »Hier sterben se alle. Deus vielleischt noch tragen sie den da hinaus « er wies aus einen Mann, der bewußtl dg, mit rasselndeni sithem dalag, »dann kommt ein Ande rer dran, vielleicht Du ——« er wandte sich an seinen Bettnachbar. »Ihr-, Briraer, Du bist oor mir an der Reihe!« sagte der mit duinpser Stimme und versuchte zu lachen. Aber las Lachen erstarb iii einem Susten anfall, der bohl aus der tranken Brust aufstieg. ,,Einerlei»auch. Dran kommen ivir leide. Und Du auch, Du dort «aroben!« Miide vom langen Reden, legte der Mann mit den dunklen Augen den Kopf in die Kissen zurück. Der Neue aber richtete sich im Bett aus. »Ich werd gesund!«·rieser. »Ich merd’-1esund!«ich muß ja! Jch muß!" Und wieder war ein dumpseg, hei sereLs Lachen die Antwort ,,Gesund, l,ahi1l7a! Gesund!« Es pflanzte sichsort tie-; aufs unterste Ende des Saales. »Gesun·o, hababa! Gesund..« Das Lachen durchriittelte all die elenden Gestalten; es erschütterte all ihre durch isicherteti Lungen. Und aus einer nach der anderen stiea ein Husten auf, heiser nnd hohl. Und dann lachten sie wie cer: ,,(iteiuii"d, tiahalsaI («Slesuitd!« Lachten, l)usteteti, lachten. Nur einer. der vorhin am tallsten Macht« that nicht mehr mit. Am an: deren Tag lag in seinem Bett ein Neues. s-——-.-.-—— Boo- der Schweine-sonnen Ein nichts weniger alg beneidens werthes Loog ist in den meisten Fällen ten Schzverzersöldnern beschieden, die fremde Kriegsdienste leisten oder be reits geleistet haben. Namentlich wer den solche Söldner fiir die französische Fremdenlegioa d.h. siir Algicr und Tonking, oder fiir die holländischen Kolonien Enmatra, Jaoa u. s. w. an gcsioorben Gegendärtig ioandert ein riihrfaines Hollanderbild durch die schweizerrsche Presse: llnlängst wurde in Holland eine Anzahl dienftmiider Echtoeizersöldner gelandet. Nach Iz sLihrigem gefahroollem Dienste haben diese Zirriietgetehrten ihre Waffen nie retgelegt, um sich an ihrer alljährlichen 400fräntigen Pension zu erfreuen. An Urbeit nicht mehr gewöhnt nnd dazu oft auch nicht mehr fähig, ist es fiir diese Leute bei der geringen Pen fion ein Uharteg ihr Auskommen zu fnden. Vermögen haben sie sich als Söldner teineg zusarnmenleaen tönnen, da der Tagessold nur 72 Rp. betrug. Von den 75 Mann, die oor 12Jahren auszogen, sind nur ZU zurückgekehrt Von den in Holland Gebliebenen war Manchen ein trauriges Schicksal be sck,ert; kenn die meisten derselben sind ten Einflüssen eines mörderischen Kli mas sind ungewohnter Lebensweise zism Opfer gefallen. Andere endeten durch Selbstmord Die hauptsächlichste Krankheit unter diesen Legioniiren ist die Wassersucht. ——--—-. Op- « Der Sultan von der Iiirtei soll sehr froh sein, daß es ihn diesmal nichts angeht, »wenn weit hinten die Völker cuf einander schlagen«. ««H,Jch dient-— Einem Vielgeprüften nacherzäblt von Max Bittrich. Als meine Frau am Morgen beim Jiaffee saß und der Wind das rothe Laub des Weins vor den Fenstern schüttelte, sagte sie: »Julius, wir wer den uns jetzt wieder ein Mädchen neh men müssen; mit einer Aufwärterin allein ist's im Winter nicht gethan!« ,,Hoffentlich haft du diesmal mehr Glück!« antwortete ich. ,,JuliuH, thue mir den Gefallen —!« »Gewiß! Gerade weil ich dich nicht ärgern will, möchte ich in aller Ruhe mahnen, nicht wieder zu vertrauens selig iu sein« »Sei beruhigt, lieber Julius! Dies msalm ill ich mir die Damen genau unter Die Lupe nehmen!« — Andern Tags begann das Experi ment insofern, als in der Zeitung zu lesen mar: ,,Et)epaar sucht saubereg, aml iebsten älter-es, erfahreneg Mäd chen für den Haushalt. ——« Sehr biet ältere Mädchen miifzten in dir-sen Tagen nicht frei sein, behauptete meine Frau in der folgenden Woche: e hätten sich nur drei gemel:set, darun ter jedoch ein außerordentlich beschei den auftretendes Mädchen vom Land, las sogar beim Vieh zugegriffen habe, und das in dem sehr begreifliclzen Streben nach einer im allgemeinen reinlicheren Hauglyattkarbeit in die I ciaul ziehen mone. » q ,,.! ;Bwchscl ,siPstR ffndmndmdm Diese Therese tam denn auch im Oktober zu uns, und an einem lalten Tag, während meine Frau beim Kürschner tweilte, sagte ichs unserer neuen Genosscn von Freud und Schmerz: sie werde zwar vielleicht in ihrer vorigen Stellung, bei einem Landar.tt, nicht die Oefen geheizt ha ben; allein da die Kälte empfindlich sei und meine Frau eine warme Stube willlomxnen heißen werde, so würde ich einen sofortigen kleinen Heizoersuch gern sehen. Therese gestand, sie habe bis dahin zwar mehr die Wäsche und die Küche besorgtu nd, da ein besonderer Bursche für den Stall zu kostspielig gewesen sei, die Rasse gelegentlich angeschirrt; allein sie wolle gern jede bei uns nöthigeAr beit thun, also sich auch um die Oesen kümmern, nur möge man ihr etwas Zeit zum Eingewöhnen lassen. Natürlich! Eine tvillige.itraft darf man nicht treiben und nicht ängstlich machen, indem man ihr fortwährend auf die Hände guckt. So sagte ich ihr« see möge heute nur den runden, wei flen Porzellanosen im Wohnziinmer heizm Um ihr völlige Ruhe zu gön: nen, wollte ich einstweilen einen kleinen Ausgang thun, und n1chdem ich in ihrer Gegenwart noch fürsorglich in die Wärmeröhre deg Ofens gesehen l,atte, um etwa dort untergebrachte brennt-are Gegenstände zu entfernen, schritt ich Daoon. »Mir ruhig Blut!« tiernserlte ich im Fortgehen; »diese Art Oefen wollen zwar zuerst sorgfältig behandelt fein, doch nachher sind sie vorzüglich — Ich bin in einem halten Stündchen wieder dal« Vielleicht, sagte ich mir auf der Straße, würde ich meine Frau treffen, und wir hätten Dann Gelegenheit mit: einander wieder in unser durch die erste tiinstliche Wärme doppelt traulicheg Heim zu treten. JawohU Wir hakt-In die Gelegenljeitl Als wir nach einem Stündchen l-;imtehrten, drang uns schon auf dem Korrioor ein Braitdigertich entgegen. und als wir in die Wohnung geeilt .r«aren, unischivelsten uns die Rauch wollen wie Ylelielsclydaden »Um des Himmels s.uill«:n,« sclris ich das in rer offenen Thiir lxarrenre Miidctxen an, »was- ift geschehen-;M »Wir! Nur der Ofen raucht." »so narr kauern Ier Ufe115" forscht-: ich, wäknend ich mich der titiesenräu ci;-.rei niilserte »Jet) habe dreimal zu feiiern oer si:cht, arer es lontmt alles wierer Dorn t,eraus!« Wir lonnten laum noch die Wiinke tieZimuiers sehen, und san-H der Mitte des Ofeng schlugen tie lxellen Filum men. Während iet) darauf zustiirzte, um oenGruno des Ungliith genauer zu erlauben, flüchtete meine Frau an das Fenster, öffnete es und ries: »Du erstickst mir, Julius-! Du erstielst mir! »Hier ist ja Feuer!« schrillte ihre Stime. »Bei ung brennt’8 ja!« Sie kriegte Weinlrämste, denn ·:er Gegensatz vcm Liirichnerlalsn mit so viel herrlichem Pelzschmuck und ker cerräuclserten Stube mit all km arme fchsviirzten Decken und Belieben war zu groß. Während sie noch ein iider dag- an tere Mal ostliinbete imozu sie sie Luft unermüdlich aus der freien Natur schöpfte), daß bei uns Feuer auszgedro chen sei, und baß wir noch ersticken orer Verbrennen würden, suchte ich in dem Qualm nJIiter nach cer Ursache des Ausdrucks tinseregstubenouitane. »Höre mit deinem Geschrei aufk« rief ich. ,,Hörft du denn nicht, ivie man cuf Dei-Straße schon von Feuer sasel:? ——- Der Ofen iviro ceritopft sein oder in der Mitte gescrsten!« Da plötzlich lxatie ich auch tsss Räthi sels Lösung: oie Feueruikae.hijr war Loch fest zugeschrciukt wie den ganzen Sommer iikerz den Riesendrandherd aber hatte unsere Tit-greife höher anse leat: in der kleinen Wärm- und Koch röhre, die ich vor meinem Fortgang geöffnet und besichtigt hatte. Oeer von dieser Art seien ihr noch nichto orgelommen, erklärte Therese nach fassender genauer Instruktion »Im nur alle Fenster auft« som masnoirte ich- »Und die KohlenschauM ber! Das aanze brennende Satz unten hinein, unten in die Feuerungt' ,,Sell kleines Thürle unten hab ich nittemal gesehen!« fuhr unser liebes iFräulcni verwundert fort, und wäh rend ich ihr eine Standrede zdu halte-n begann über die Nützlichirit S Fra gens, falls man etwas noch nicht ver i i ; s-« w: » — « Wiss-entwac stehe, uno als ich auch auf eine Its-Eh - res . HVom Zimmermann gefertigte Janspielte, kam ein mit Glockentonen : » gemischtes Brausen die Straße herauf, ,-.u der bei der Forträumung des Feuer »k,erdg nur noch mehr Rauch und Dunst l:inauszog. »Da kommt doch nicht f etwa ?« sagte ich erschreckt. »Da kommt doch nicht die —?« unta rannte auch schon selbst an das Fenster. Richtig, es tam nicht nur etwas, son tsernes war schon an Ort und Stelle: zer Rettunggzug der Feuerwehr. Un sere nsachbarliche Feuermeldestellc hatte von vertrauengtoiirdigsten Passanten von dem Feuer-, Ver-brennungs- unto Erstickunairuf meiner Frau vernom men und uns Hilfe geschickt —- fiir unsere unglückselige Hilfe, Thiserese be namset. Zwar würde ich für das un bedachte Benehmen am Fenster einige Mart Ordnungestrafe zu zahlen haben, sagte man mir zu gleicher Zeit,»dos(«:h neun thut uuv neu-ji uyue sunsieuaerush f besser, ohne Feuer ein paar Mark hin gegeben, denn (ioie das Wort so schön - t,eißt) als ,,Brandbefchädigter!« Die Leute Ihnten eben nicht, wie bran«d geschädigt wir trotz bloßen Ofenfeuers - waren. Hatten wir doch abermals eine lebende Stütze verloren! Denn schon cm Abend legte uns Therese, dies äl tere, erfahrene Mädchen, einen keck, , wohl mit Benutzung eines gedruckten oder lebenden Briefftellers abgefaß- T ten Zettel auf den Tisch: der Schreck sei ihr an dem Mittag derart in die ltnochen gefahren, daß sie sich kaum auf den Beinen zu halten vermöge; ihr Großvater selig aber habe immer ge- , sagt, unerquickliche Verhältnisse muß- , ten abgebrochen werden. Da nun nach dem Abenteuer mit dem Ofen voraus sichtlich doch lein rechtes Vertrauen inehrb ei uns eint-ehren würde, so bitte sie ums chnelle Entlassung Meine Frau, als sie das gelesen l,atte, ging in das Schlafzimmser und sieclte den Kopf in die Kissen. Jch als lcld den ganzen Menschen, nach-dem . ich noch schnell, wie immer des Abends scen Abreißtalender für den folgenden Hjiorgen in Ordnung gebracht hatte. Tag war mir stets eine liebe Uebung ron ioegn der den Blättchen aufgebrac teu, den Halbschlaf verschönenden »»Goldtörner«. Die heutigen hießen: 1.. »Ich dien!« »lILahtspruch des- Prinzen von Wales.) : 2. Hast du Das Mädchen, » So hat sie dich auch. (Goethe.) Diesen Zettel nahm ich, drückte ihn meiner Frau in die Hand und sagte: ,Liebe Gundei. es giebt immer noch einen Trost. Suche jetzt den Kummer in Vergessen und sieh dir morgen die fvortrefflichen Gold-törner an. s hre Kenntniß ioird dich aufrichten. - ute :siacht!« Gute Nacht; ich danle dir, Julius!« Mit einein Lächeln nach so viel fTrijbsal schlief ich ein. ; Ob kkllindel aus den Kalenderspriich ;!(in am nächsten Morgen wirklich j Stärkung gesogen l)-.1t. ideiß ich nicht ; small; es kann aber sein; denn sie ver lstand eg, sich Don dem ,,i1·l:seren, erfah lreren Mädchen« olxnc jeden Speitniel lfiir immer Fu retubfclliechn Und das ? sitzt viel innere Rule Junius-. i —-—-· --.-———— l Der LHIW ist ·od. Ter Londoner Vor-Ort Haiupstead » : r siir zwei Tage in wilde Aufregung Zerfetzt durch die Lic.:ci)riit;t, daß ein L· C. Llsme aus der Ijlenaneric Essnger aus sen-gären sei und Die Umgegend un ssclper mache. Die Polizei versuchte ver ,-l«:ict»1, zu beschwichtigen und als gar cxnc lecndzeitung dise Nachricht von dem Lölren gedruckt brachte, erreichte näe Erreqtnu iljren Höhepunkt Stru ssen, die sonst außerorkmtlich belebt sind, zeigten eine Leere ivie sonst nur -7.:t Ecuntagerx. Wer nach Einbrtrch clt Dunlellzeil aus Der Straße gehen i-:us-.ic, ging sicherlich in der Mitte der Ititsze uno spähte ängstlich nach rechts isksd Ule Nur jun-je Leute legten cine seltene Brnoour an den Tag, wa nn dabei aber Vorsichtig genug, sich nur Zu Trupp-«- «!,u reine-ten und so laut zu. sinnt-stillten daß eis selbst einem Löxven l.l:«t:e schreiten müssen. Schultinder ten-unten Sie Gelegenheit, sich vom ; Schalles-»ich frei zu machen, indem sie ten sitzt-rufen Ettern netstcherten, sie ljatten nis drin Scl:u1.vege etwas Gel Jlsxg gesehen Der Glaube an den Lö isren wurde zuxn ersten Mal erschüttert, cis plötzlich aus« »gute-r Quelle« berich iet wurde, es tfankele sich nicht um ei i·en Löwen, sondern um drei Bären. Nach slvci Zaum kam man schließlich :us sie Kreky bei Der LUtrnagerie San :.-«e5 anzufrageik rb ihr ein Löive ab lnntul artoinmcn sei, eine Ansrage, Die entschieden verneint-nd beantwortet wurde. Tie Zchuåtänder sollen seht exxttäuscht sein. Uebrigens wäre, wie ein Londoner Blatt .nittl;eilt, ein Löwe aus Sangergs Menaaerie thatsäckzlzich ein gefährlicher Geselle-, kenn der e ncgeric acht es set-r schlecht, und der ätisme riirste wahrscheinlich außeror dentlich hungrig sein. ---——. -—.--————— Das Radium ist åbcrmals im Preise sesunkem Jetzt kostet das Pfund nur roch 70l),000. Wenn-? so fortgeht, werden wir bald ein Pfund Rubin-s sitt ein Dudend Eier einlausen ten-II