Yebmska « Staats Inzrxger Und Yerold Jag’ dein Gut-tm Jag« dein Glitt-, du du zu hanc Dir in Treus geschmiedet hast, Nicht durkUtllIedacht hinaus, halt ei hoch wie einen Gast! Darfst nicht schelten, mußt es sein Voller Ehren halten lieb; Böses Wort, auch noch so klein, Manchen werthen Gast vertrieb. Sieh’, ej lacht in Freundlichteiti Freundlich gieb den Gruß zurück! »Er-ten Morgen i« »Alle Zeit Guten Tag, mein junges Glück!« Nur eine Magd. Erzählung oon E v a I r e u. Eine Hochzeit so ganz ohne Sang und Klang, und die doch zugleich so viel von sich reden machte, hatte es in der kleinen dithmaksischen Stadt lange nicht gegeben: iein Po:terabend, tein oepuhter Festqu tein großartiges Mahl—gar nichts, obgleich das Geld zu alledem überreichiich dagewesen wäre. Der Bräutigam war ein Mann von mittleren Jahren. Er würde in sei: nrm schsxdarzen Geisroct recht gut aus aesehen haben, ivenn er gesunder ge ioesen «oeire· Die Braut in ihrem ein fachen schwarzen ZeidenileiI mit Schleier und Kranz war auch nicht mehr ganz jung; aber sie hatie eine kräftig schlanke Figur, starkes, biondeg Haar, und ehrliche, tiefblaue Augen. Ruhig und sicher ging sie durch die gassende Menge dahin. Die Leute standen noch eine Weile umher. Es war auch ein wirtiich aus regerices Ereigniß, daß ein «.vod!i)a hinter »Borgergsöl",n«, noch dazu einer aus den alten Geschlechtern eine »na trinke Deenstdeern« oom Land heira thete. Schier unkegieislich erschien es allen. Aber natürlich, Hinrich Wirt inarl war immer anders gewesen als aroere Leute. Seit einem halben Dutzend Jahren hauste er mit seiner alten Haushalterin und einem Dienstmädchen Um die Tienstmgidchen hatte er sich nie Plum mert; er war durchaus tein Schürzen sager. Was mußte er sich denn nun in diese eine. letzte, die seit einem hal ben Jahr bei ihm gewesen .«oar, cer lieben! Die Schwestern redeten aus den Mann ein. Jhnen wäre es ohnehin lieber gewesen« wenn er das Freien itberhaupt gelassen hätte. Schon längst hatten iie ihn als Erbontel siir ihre Itinder betrachtet. Aiit der Bruder aus seinem Willen beharrte, suchte man aus das Mädchen einzuwirken. Das Schick sal hatte es aber gewollt, dass Stine Zeldhusen ihren gütigen Brudhurn von ganzem herzen lieb gewonnen hatte, lange, ehe er sie sragte, ob sie seine Frau werden wollte, und leine Ueberredungstünste tonnten Stine Feldhusen überzeugen, daß sie nicht das Recht habe. eines Mannes Frau tu Pyhrdem der eben nur in ihr sein Glück a · Und so war es zugegangen daß dag· aar sich heute ohne viel Sang und lang hatte trauen lassen. Sie traten zusammen in das Haue-. «Tritt über unsere Schwelle un: sei gesegnet," sagte der Mann. Und Hand in hand gingen sie durch alle Räume. Sie tannte ja alles. Hier war sie Magd gewesen und sollte nun herrin sein. Nichts, gar nichts brachte sie selbst mit in ihre neue heimath, alg ein we nig einfaches hauestandsieinen Alles empfing sie aus der gütigen Hand Ies Mannes-. »Ich will dir eine gute Frau sein, heinrich,'« sagte sie bloß und bot ihm die srischen Lippen zum Kuß. Es war erstaunlich, wie bald sich die beiden aus sich selbst angewiesenen Menschen miteinander einiebten Hin rich Wittcnart hatte unter seiner Fa milie so lange vereinsamt dagestanoen, sue-I -- s- k40-- Hof-s- teu- ,--Isse VII-Ists hupft un sssssss dene Ansprüche stellte Aber froh be mertte er, baß sie eine viel bessere Schulbildung besaß, als er gemeint hatte. Ihm machte es Freude, sie ge legentlich zu belebten, und sie lernte rn. Mit Ehrerbietung fah sie auf Zier Wi,ssen mit Wohlgesallen er aus ihren natürlichen Mutterwitz Zuerst ließ man die beiden allein Niemand wollte es mit ver Familie rerderben. Sie waan nicht gerade be liebt, die von der Wittmartsippe, aber sre waren einslußreich. Doch sast unvermerlt geschah es, daß hier und da ein-er von den alten Freun den wie-In zu Hinrich Wittmart ins Haus lam. Zuerst waren es nur die Ijlänrker. Dann tatnen aus Neugierde - nach und nach unter allerlei Vorwan den read-. die Frauen. Bald wider ilnen Willen merkten sie, baß es durchaus reicht schwer sei, mit der einitigen «Deens.:eern« zu oerlehren Nur diie Familie oerks ,-arrte in ver öchtlicher Zurückbalt ung Mit Heinrich sprachen dte Schwestern nnd Schwäaer .aohl gelegentlich seine Frau blieb siir sie der unebenbiirtige Einbrinaling iiber den man hinwegdlwte zuerst nahm sie- schwer. Dann sanosie sich dcmit zurecht, nahm es auch dem Mann nicht übel, idaßcer troybern mit den Seinigen nicht ganz brach, sondern dann und wann zu den Schwestern bin . Her eins fehlte ibnen beiden ein paar bee. Besonders Stiere hätte letm Manchmal war Dabei Nach ein ITUZEEE Malen-O Siiue Witt matt diesen Herzenwunsch still beiseite. Sie haite den guten Mann. Es gab andere, die besaßen Kinder, aber der Mann «augte nichts. Zehn Jahre lebten sie so friedlich und beglückt in ihrer lleinen Welt, da begann der Mann zu tränteln. Aller lei kleinere und röfzereGebrechsen fin cen an sich zu zeigen, und eines Tages, nachdem sich der Fünfzigjiihrige erteil tet hatte, trat eine halbseitige Läh mung seines Körpers ein. Der herbeigerufene Arzt zuckte mit den Schultern. Von augenblicklicher Lebensgefahr kei nicht die Rede, der Patient könne bei guter Pflege noch monatelang leben, aber aesund——nein, gesund könne er niemals werden. Frau Wittmart möge sich eine Diatonifsin ins Haus nehmen. Die Pflege sei beschwerlich erfordere sehr viel Zeit und Geduld, und ihre eigenen Kräfte würden vielleicht erlah men. Stine Wittmart, die mit ihren vier ,2ig Jahren immer noch eine sehr hüb sche und stattliche Frau war, erröthete lis an ihr blondes Haar hinauf. »Das ist wohl nicht Jhr Ernst, Herr Dot tor,« sagte sie, den Kopf stolz empor l·-c-hrr.d, als hätte man ihr eine Beleidi gung zugefügt, ,,meinen Mann pflegen, das werde ich wohl noch selbst tönnen.« Der tlrzt sah fie an. »Es lann aber lange .v·a·hr·:n, Frau Wittmarls — »Das aeve woru-s sagte vie grau ind. eleitete ihn zur Hausthür. Ot in ihrer zehnjährigen Ehe hatte die Frau aeir-iinscht, nicht gar so sehr immer die Neinnende zusein Hatte i doch nichts mitgebracht als ihre ehrliche Zuneigung, ihren Fleiß und Ord nungssinn Nun war die Reihe des Gebens an ihr. Hatte sie je» über ihr Verdienst und Würdigkeit« emvsangen, wie sie meinte — -jeszt vergalt sie zehn sach Von nun an ivar sie nm noch siirt den Mann aus der Weit. Cur-Zog zog sich das Leiden hin. Von Monaten hatte der Arzt gespro chen, es wurden Fabre daraus Ausi zehn Jahre des Glücks svi gien neunj Jahre der Krankheit. Danl der vor züglichen Pstege schritt die Lähmung; nur ganz tangsam vorwärts. Zuerst sprach rnan darüber in der lleinen Stadt, die ehemalige »nalelnde Deenstdeern« wurde von den «Börgern« längst nach Gebiihr geschätzt. Ein paar Wochen lang evar alle Welt des Lobe iiber die brave Frau voll. Nur die Schwestern schwiegen sich auch jetzt aus« s Tie älteste Schwester iiesz sogar gele Fentliche Bemerlungen fallen, Stine nierde schon wissen, warum sie sich eben jetzt dem Mann so unentbehrlich mache.1 Später gemöhnte man sich daran in« der Frau nur noch eine Strantenpsleae rm zu sehen. Stine wurde alt, viel schneller, als es ihr die Natur vorgezeichnet hatte, und niemand merkte es. Doch einer. hinrich Witiivark sah es, und G griirnte ihn. Ost lag er nnd griibeite darüber, nsn viel er ihr schulde. Sie sollte aber cuch besahnt werden. Alles-, was er an irdI schen Gütern besaß das sollte in ihre Hände fallen, wenn er starb Was waren ihm die Geschwister? Jm mer hatten sie seinem Herzen sange s:anden, undsie hatten ja Geld iiber und iiber genug.1ie Frau aber, seine lFixie, treue StineL die besaß nichts, Von selbst tonnte es ihr bei seinem Tode nicht zufallen; IIa sie tein Kind t-atten, fiel, wenn er ohne Testament start-, seine ganze Habe an die Familie. Selbstverständlich sollte es nicht so sein, nnd so hatte er es gemeint von jenem Tage an, wo sie ihm anaetratu wurde. Stine hatte immer schen abgewehrt. menn er davon angefangen hatte. Da trat etwas ein, wag einen plans lichen Wandel brachte. Die Lähmung sing auf einmal an, sich schnell und er lebtich zu cserschlimmern Die Frau sah mit Schrecken, und der Arzt besta· tiate eg ihr, cerMann fühlte mit Deut lkchieit, es tönne nicht mehr lange mit ihm dauern. Am nächsten Morgen ließ u den «ltotar kommen. Der hanc ani sich warten lassen, und der Kranke ver ging sait vor Ungeduld. Die Irre-rang brannte ihm aus den Augen. Die Frau fah es mit Sorge. So war er noch nie ge.r-efen. Sie blieb auch im Zim ner, während die beiden Man ner oerhanseiten. Viel u reden gab es auch nicht. Hinrich Xittmart sagte lurz und biins rig, wenn auch mit etwas schwerer Zunge, was- er wollte, und warum es so geschehen sollte. Der Notar nickte dazu. Der mitgebrachte Bureaugehilse schrieb den tnrzgefaßten Entwurf ab, es mußte alles seine Ordnun haben. und hestete das Papier um Endlich mit schwarznieisern Seidensaden zu sammen. Wie langsam es hinrich Bittmart alles zu gehen schien! Iettig —aiso ooch M vorlesen. LII Fqu II ILII VIUIIIIUHCII lUlllllk l l i War es nun so sein fester Wunsch und Wille? Der Notar legte das Papier ror ihn hin, tauchte die Feder ein und reichte sie dem Kranken zu, damit er unterschreibe. Mit zitternder Hand lansgte der Mann danach· Und während er’g that, als die dün nen Finger eben den Federhalter um schließen wollten, fiel die Hand plö lich schlaff herab, durch den hilflosen ör sser ging ein sliegendes Zittern. Der Ko.f sanl vornüber. »Er ist ohnmächtig geworden,« sagte der Notar-, und StineWittwart sprang hinzu und bettete den Kranken sanft in rie Kissen zurück. Aber er war nicht ohnmächtig. Die hcchgradige Aufregung, in der sich hinrich Wittmart befand, hatte eine Herzlähxnung herbeigeführt Er war todt. st- ye e Alg Hintich Wittmart begraben wurde, folgte fast die ganze Stadt dem Sarg. Freilich, man hatte sich schon lange taum mehr um ihn bekümmert. Aber er war doch einer der ,,Börger«, ra war eg selbstverständlich, daß man ,,hinter der Leiche ging«, wenn man etwas auf sich hielt. Die Familie vor allem war tief erschüttert. Man ver tachte cg der Wittwe, daß sie nicht nach althergebrachter Weise das Lei chengesolge reichlich bemirthete und so eine Art Festlitsbteit daran-. machte auch nicht mit auf den Kirchhof fuhr, ivie eg- neuerditigs für Die Frauen auf aetomnien war, sondern einsam im det odcten Haus zurückblieb, während die Glocken über die tleine Stadt hinläu titen. Am nächsten Tage kamen die Schwä aer, um nach de m Testament zu fragen. lind dann erfuhren fie, daß ein gülti: aeo Testament überhaupt nicht vorhan ten sei. Stine Wittmarl machte tein behl daraus. Wozu? Sie konnte die fshlende Unterschrift ja doch nicht her beischaffen Die einen schüttelt-en den Kopf über eine solche Nachlässigkeit des Verftorlenen Er »müsse nicht recht iei Trost gewesen sein«, die andern über die Frau selbst, die »für ihren Aram hätte sorgen müssen«. Es gab auch solche, die meinten, in der langen Krantheit ioerde die Frau sich schon vorgesehen haben, auch ohne Testa ment. Die Familie theilte nicht ohne Krieg im eigenen Lager --- unter sich, was vorhanden war. Es war mehr als einst zurzeit der Hochzeit, denn Stine Wittmart hatte aut aesvirthschaitet Dann bestellte die Familie ein groß niiichtigeo Marmordentmal für den stirchhof uno fühlte ihr Gewissen un l-ischcvert. Die beraubte Frau wandte sich an ten Notar, der das verunglückte Testa ment entworfen hatte, der zuckte mit ten Schultern Ein letzter Wille ohne Unterschrift ioar ein werthloser Lappen Papier. Jhm selbst ivar es leid. Heiutlich hinter Stine Witlmarls Rücken ging er zu den Schwestern, um ihnen die Sache vorzustellen. Sie Lilie Lin ungerührt. Recht müsse Recht bxei ten; sie hätten es auf ihrer Seite. Hat ten etwasie die ,.Deensseeern« aufge fordert, in die Familie einzutreten? Am nächsten Tage erschienen zu Frau Stines großem Erstaunen die beiden Schweig-r bei ihr. Sie sprachen erst vom Wetter und fragten endlich mie- iviania ob bis Irbmsasrin schon misse, wag sie künftig beginnen werde. Nein, sie wußte es nicht. Und Ia riiekten sie dann endlich her aus mii ihrer eigentlichen Mission. Es seien beim Austbeilen tausend Ihrler übrig geblieben, von denen man nicht recht wisse, mer sie haben soll, da hätte man denn gedacht —— da Stinie doch oine Mittel sei —- und beanspruchen tönne sie ja gar nichts — und tausend Thaier seien doch ein ganz hübsches Stück Geld sund kurz und gut, sie kamen, um ihr die tausend Thaler an .;.«bieen. Die Frau hörte ihnen zu, biH siezu Ende s.o.rren, dann stand sie aus. Stolz inc- vornebni sat) sie aus-, sie, die einst Magd gewesen war, viel, viel vorned mer als die beiden Männer mit den vollen Geldsäekem und unter ihren ivei szen Haaren blitzten die blauen Augen. «Tante,« sagte sie, und es lag eine schncireaze Berachtuna in ihrer Stint nie, »das- Lllmosenaeben möchte euch arm machen!« Und ohne ein weiteres Wort Ivandtz sie ihnen den Rücken und verließ das Zimmer. , Ein tsaar Tage daraus hatte Stine Wittmark eine Stelluna als Oaushäl teiin anztnommem Sie ,,diente" wie der. « l.-.-.—— « Wer km recht? Der tleine Karl: »Dann Ertra, sag, kann ein Goldsisch auch eine Gans sein?« » Taute: »Aber Kind, das ist ja nicht » möglich, wie kannst Du nur so dumm senkan art: »Ja, aber der Vetter sagte, Du bist ein Goldsisch und die Mama sast immer. Du bist eine Bank Rache ist süß. Eine Schafgeschichte v. L i n a L e i d l. Der Jail, der ist Schäfer in Woll berg gewesen. Weil aber dorten fast gar leine Gelegenheit zum Weiden gewesen ist, darum hat er feine Schafe jedesmal iiber Grasheim nach Beißhausen ge trieben zur Atzung Lang, jahrelang schon hat der Jall dies immer fo geh-al ten und lein einziger Mensch hat ihm bis dato was in den Weg gelegt da gegen. -—---Da, auf einmal hat die Ge meinde Grasheim eine öffentliche Be tanntmachung erlassen, laut welcher ton nun ab das Weiden von fremden Schaer im Grasheimer Bezirk bei Strafe verboten fei. Wie ein Blitz aus heitere-n Himmel hat den Schäfer diese Verordnung getroffen. Wie sollte er denn jetzt nach Beifzhaufen kommen? Er kann :och feine 3300 Schafe nicht eins nach dein andern auf der Achfel durch Grasheimer Gemarlung tragen! Außerdem hätte er einen stundenscveiten Umweg machen müssen, und das hat er doch auch nicht gut thun können, schon nicht . betten der besten enden Zeitoer faumniß Da wäre es ja an den Ta gen, ivo die Schafe nicht gleich direlt iiber Nacht im Pferch draußen aeblie ben sind, gar nicht der Mühe ueo rth naß » sie form-trieben hätt Ah zoas da! Gar so aus ivirdg auchl nicht gleich sein! Keine einzige Suppe wird so heiß gegessen, wie sie gekocht wird. Er probirts doch noch einmal und treibt durch das verbotene Ter rain! Wenn die Graeheimer einen Ver stand haben thaten, nachher hätten sie das sauduinine Verbot überhaupt gar nicht gemacht; tveil sie sich taoch grad selber iinLicht umgehen damit. Oder hat leicht wer einenSchaden gehabt oon seinen »Schaan Dies hat gewiß Nie-f mand behaupten können. Er, der Jatl, ; hat es noch niemals geduldet, daß diei Viecher auch nur einen einzigen, noch so lleinsoinzigen Grashalm abgefressen hat-en, wenn er durch Gragheimer Be zirt getrieben hat· Unto wann es wirt lich ausnahmsweise dann und wann eindal vorgekommen ist, daß er die Herdean einem Brachacker ein wenig rasten hat lassen, so haben die Thiere sicherlich nichts verdorben. Jm Gegen tbeil, der betreffende Bauer hat davon den größten Nutzen qehabt, weil durch den Schafdiinger auf dein abgehiiteten Feld das nächste Jahr akurat nochmal so oiel wie sonst gewachsen ist. Von rechts-wegen wären ihm also die Gras lisimer Bauern einen Dant schuldig gewesen. Aber freilich hat er einen kriegt, einen schönen Dant! —- Kaum, laß er nämlich das erste Mal das Verbot übertreten hatte, hat er auch schon einen Ztrafzettel in Hamen ge habt. llnd iveil er sich selbstverständ l-ch aeweiaert hat, die zehn Mark zu de .:ahlen, so ist die Sache vor’s Gericht. aetominui. Der Jatt hat gemeint, er kanns nicht glauben, daß er die Strafe wirklich bezahlen iniifz. « »Gn.iden Herr Landriekjter!« hat er unter an«:ereni in seiner Vertheidi Zunge-rede gesagt, »eg gibt doch noch eine Schafaerechtiateit und nach der muß ich freigesprochen .ver"cs:n!« Ja, eoen dieseschafgerechtigteit oder Gerechtsame hatte die Gemeinde Gras heim ahaelöst. Es blieb also bei der ur« sprünglichen Strafe. Kreuz, Him-; mel. ! Hat der Ratt einen Zorn ge tabtl Gleich anpacten hätte er sie tön nen, die Herren vom Gericht und beu teln, so lang, bis ihn-: n der Zchnaufer case-geblieben ·.vär’ . .. Noch den allermeistens Zorn hat der Berurthseilte gegen den Trennneldauer ron Grs.isl)eim, der als Schösse fungirt bat, gehabt. Wenn der nicht seinen Tatt so fest dreingeaeden hätte, nachher hätte es vielleicht fein tönnen, daß er cochfrei gegangen wäre. Aber der bat, wie der Richter noch so halb nnd halb schlvani tend gewesen ist, mi: seiner fpectigen, bixrtiissiaen Stimme gesagt: »Ja un serer Gemartnna ist nur einein Ge meinde ansassigen das Weiden erlaubt· sie-in fremder Schäfer ldrnint uns niin mer über die Ostens-L ’ W: nn Qer Jall seine schas nach Beißliansen treiben nn ll nachher muß er s halt uin Gras beim unitrettzn Zangen dem bit-J Umisveg reißt es auch nix mehr raus.« »Dies wär mir ein schönes bißl!« tat sich da der Jatl entrüstet. ,,««fiinf Stunden niachts aus, g’schlagene fünf Stunden hin und zurück! Betrachts es Euch nur grad selber, was dies siir eine zeitsersäucnniß ist!« Allein der hart hetzige Schösse war nicht geneigt, hier iiizer Betrachtune en anzustellen »Ein solcher nsch, der sich gegen die Obrigkeit verfehlt, der muß auch ae rast werden für dies!« hater aufs be immteste entschieden. Und über haupt ist’j wegen den zehn Martin ar nit werth, daß man redet· Ein Mensch, der so gut g’stellt ist, wie der Schäfer Jall, der kanns leicht zahlen! Ell-« Geld ist’s dem Jatl auch gar Æ nicht zu thun gewesen. Er hätte gern hundert Mart Strafe bezahlt, wenn er sich dadurch das alte Recht wieder er taufen hätte können. Aber das Ber bot, das ist leider nach wie vor bestehen geblieben. Das Verbot, das nur vom Neid dittirt worden ist, vom puren Neid! Denn dies hat der Jall schon lang alleweil gespannt, daß es ihm die Giashsetmer Bauern schier gar nicht vergönnen haben können, tdaß er sich mit seiner Schäferei schon so ein schö nes Geld verdient hat. Naja ——es ist ihn-en nicht geschenkt, daß sie ihn jetzt cns einmal so ,,hunzen«. Sie haben ihmg nicht umsonst naufgehauen die Straf, dies brauchen sie sich gar nicht einbilden. — Rache, blutige Rache schxoört der Jall den Graeheimerm und daß dies-es Gefiihi nicht mit der Zeit wieder abgeliihlt ist, dafür haben schon die nä ren Umstände gesorgt. — Herrschaft aren, hat der Schäfer jetzt eine Last und eine Arbeit gehabt! Nicht und nicht hat er es den Thieren bei zubringen gemußt, daß sie nimmer den ungewohntem vertrauten Weg, Gras heim zu, gehen dürften. Besonders mit tem Leithainmel, mit dem hat er noch lag allergrößte G’frett’ qehabi. Dem hat es gar nicht in seinen harten Zchasglopf neinaehe n wollen, daß er setzt aus einmal seine Schafe einen ganz H..-- e-- h-- Erkl-- III l---«« ««kl ..-t III usll, .ILIUIULII SUCH subjskll IUU UIOU nimmer beim Wuzibauernhof der hart an der Grenze zwischen Wollberg un: Graskeini gestanden hat, vorbei darf. Leicht ein halbes Dutzend Löcher hat ihm der Schäferhund bei seinen uner iniidlichen Versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, schon in die Füße und in len Schxvanz gebissen —- allemal hat er s.vie·Ier ausreißen und den verbotenen Weg gehen wollen. Grad ists gewesen, ate- ivie :venn den Leitharnmel irgend eine geheimnißoolle Macht nach dem Wuzibauernhos gezogen hätte. Und schon von jeher war dies so gewesen. Fraum, daß die Thiere aus dein Stalli rauggelassen waren, ist der Leitharnmel . in einem Galopp oaoongerannt, die Schafe hinterher, bis zum Wuzibauer hof. Vor diesem ist er dann wie aus Kommanbo stehen geblieben und hat laut und vernehmlich geblött. Erst ein mal, dann zweimal, und das drittemal blötten dann sämmtliche Schafe im Chorus mit; gleichsam als wollten sie biet ein Stärkochen halten. Und jedes nial erschien dann die Wuzibäuerin unter der Hosthiir und entbot dem Leithainxnel ihren Willkomm. Gleich einein russischen Großrviirdentrbiger wurde er von ihr empfangen: mit Brod und Salz »Ich hab halt das Vieh zum Fressen gern!« hat »die Wuzi lsi uerin einmal übers anberemal mit einem schmachtenden Blick aug ihren wasserbliuen Aeugerln »zum Jall ge sagt Diesen hat die 1Ansehmachterei tin gross-: n Ganzen ziem lich talt gelas s-n. Fürs erste ist es ihm noch nie male in den Sinn gekommen, daß er sein schöne-s Junggesellenteben auf a ten wollte-, und siirs zweite wären solch alte, zaiindiirre Weiber, HVE die Wuzibeiaerin eins aei zesen ist, erst recht nicht sein Gusto aetoesen Dasiir aber beruhte keiin Leithainniel di e Sympa thie ans Gegenseitialeit. Er beschnup: verte und beleckte die runneligen Hände cy-» sci« ---------- J. i-..-- ..-.-. ..... v« so xgvu sutul »Ur-, antun-, Uuustlls It sie schon imsiner leeraesressen hat«;te gab ihr auelt asb uno zu mal einen dankbabi ren Prrsf mit seinen stampfen, schwarz graue-n Hörnern oder bezeugte seine Freude über die herrliche Bewi rthuna durch heraussorderndeg ctampfen mit den Vor-beweinen Durch die grausame, ortspoli,«eiliche Versüsauna nun- wurde auch die Wirti bäuerin hart betroffen-, indem sie ra dnrch um ibr Schäferstirnochens ge bracht wurde, das ihr immer eine liebe Abwechslung und Erholung war. Sie ist ohnehin nicht zu beneiden gewesen, schen seit sieben Jahren hat sie als Wittib die Betvirthschaftuna ihres großen Anwesens ganz allein iiiier sich gehabt. Nicht Daß sie nun keinen mehr aetrieat hätte zum Heirathenx im Ge aentbeil, der sckönste Wuzibanernoos hätte gar Manckem in die Auaen ae stochs:n. Aber die Eiaenthiimerin rcm Fwse ist« obwohl sie aeirifz am allem-e niasten Berechtiauna dazu gehabt hat, hiibsch ibiihlerisch irr-riefen Die nteiste »An-Essen hatte nach dem Schäfer-Ball oer o leich rer Wn»ibiiuerein schont act-re berwittrve Trennnelbaiser — lfinsam und Verlassen sitzt der Erha« ser: Jall aus weiter Flur inmitten se: ner Heerde und brsiitete über Litacheae danken. Das ist die letzte Zeit her fei ne Lieblinaebeschästisauna nnd bildet den Inhalt seines Lebens-. Von Zeit zu Zeit aibt er seinen schwarzen lite danten Ausdruck, indem er vor sich hinbrummelt: Wenn er nur einmal etwas erfinden könnte, womsiter die Grasheimer recht empfindltch trafe! Tag und Nacht sinnrrt unsd grüsbelt er da drüber nach. Aus dem ditsteren graue-n Morgen nebeL der über das weitausgedeshnete ld aufsteigt; aus dein Qualm seines urzen Pfeifenftummeli·; aus dein Dampf ber heißen Etdiipselsuppe, is sogar aus dem Schauen des strs - füllten Maßtruged — überall Fig-Hoch es ihm entgegen: Mache ist » Da —- asus einmal, wie er grad wies " der unterm schönsten-. Sinniterr t, tosmmt dem Jatl ein Einfall —- en Eingam über den er laut auflachm msu . · Wie wär’s den-n, wenn er die Wust bäuerin heirathen that? Könnte et da nicht asuf die allerbeste Art und Manier ,seine Rache ausiiben2 An den Gras theimern im allgemeinen unb a-n· dem ’Tre1nn«.elbauern» im besonderen? Denn wenn er Wuzibauer wird, dann ist er Ortscingesessener und dann kann ibms tein Mensch mehr verbieten-, seine Schafe auf Grasheimer Gemarslung meiden zu lassen· Hathabai Da müß ten« die tveiter kein-en Gift ein-fressen! Und der Tremmeltbauer, der thiit eh« meinen, er müßt qrasd platzen vor lau ter Zorn, wenn er ihm die vortheilshaste Partiie vor der Nase wegschnappen thiiL Darüber, daß Die Witzibäuerein ihn, Den Ja«kl, abtoeisen würde, braucht er sich keinen Kummer zu machen, da hät te er ja ein Brettl vorm Hirn haben müssen, wenn ers nicht schon längst ac spannst «bätte, wie sie aus ihn versesfsen gewesen« sei. Den-n erstens ist er ein fescher Kerl nnd Zweitens hat er Grivs im Schädel. Nein, er wurde nicht abgewiesen-. Mit offenen Armen hat die Witzibiiue rin« Den Heißgeliebten ausgenommen und ihm Dadurch die so lang ersehnte Geleaenhenheit gegeben, seine Rache be friedigen zu können. Später freilich, als der Jatl einmal anibauer gewesen ist, da hat er ron Tan zu Tau mehr ein-sehend gelernt, Das-, Die Ratte roch nicht fo siiß ist, wie er sichs niletveil eingebildet bat, denns feine Bäuerin hat sich reylich bemüht, ibsm das Leben so sauer kvie möglich zu machen MO-—-i— Sein letzter Scherz. Charles Vrowne, besser bekannt unter feinem Pseudonym Arternus Ward," der berühmte amerikanische Humorisi, starb im Jahre 1867 in Southampton in England, wohin er sich seines Lungenleidens wegen bege ben hatte. Jn London war er mit dem englischen Dratnatiler Thomas Robertson bekannt und befreundet ge wor:·en, und dieser war es, der den Humoristen bis zu seinem Tode wie ein Bruder gepflegt hatte. Am letzten Lebenslage Wards saß Robertson wie täglich am Bette des Freundes, und als es für den Kran ken an der Zeit war, seine Medizin einzunehmen, füllte er ihm dieselbe ein unoi reichte sie ihm zu. tlker Ward wendete sich schaudernd ab und sagte: »Ich kann das abscheu liche Zeug nicht einnehmen-R »Nehmen Sie sie nur, alter Freuno,« nöthisgte Robertson; ,,sie schmeckt auch gar nicht so schlecht.« »Das tagen Sie, weil Sie keine zu schlucken brau-chen.« »O nein, ich bin bereit, einen Löf fel mit Ihnen zu nehmen« ,.Wirtlich? Robertson, würden Sie dag thun?« fragt-e der kranle Humo rist, lebhaft Die Hand des Freundes ergreifend. »Auf mein Wort!« versicherte Ro bertson. »Nun, dann schlucten Sie zuers.« Robertion leerte in der That den Löffel, obgleich die Medizin abscheu lich schmeckte. Ward lachte laut auf und rief: ,.Wohl bekomme Jhneni Ich danke Ihnen wirklich von Herzen, daß Sie meine Medizin geschluckt haben. Jch brauche keine mehr.« Dies war des Humoristen letzter Scherz, denn wenige Stunden darauf verschied er. Zurück-stachen Bessiet »Du solltest Deinen eigenen Angelegenheiten mehr Aufmerksamkeit schenten.« Lizzie: »Das ist wohl überflüssig, meine Theore, solange Du Dich derart eingehend um sie betiiminerst.« Unter Dis-druck »Er sagt, der Aufschwung seines Ge: sschästeg wäre hauptsächlich seiner Frau zuzuschreiben« ,,Gli1ub’5 gerne. Die großen An sprüche, ivelche sie macht, nöthigt-en ihn unbedingt, inehr Geld zu verdienen.« Zur Un.teit. »Wer ist der Mann, der uns Ton eben . mitten im Winter erzählt, er Bade ein Mittel lzur Augrotiung der I oslitcs - entdeckt-Z« i »Das ist derselbe, welcher sich letzten Juli so sehr freute, dnfz er ein billiges 3:«rro.1.1t fiir Kohle erfunden« Bleibender Eindruck. Miit-eu: »Was, die Sachen, die ich Ihnen fiir ein Stillleben sandte, haben Sie «sosort .111f,ie,iehrt....ioie torllen Sie Denn nun das Bild anfertigen?« Maler-: »Aus dem Gedächtnisz.... sclch einen reizenden Anblick, ioie der war, vergesse ich nie!« Nach dem Gewicht. »«Schrecklich«, seufzte der Dünne, welcher von einein ungewöhnlich korpu lenten Mann in eine Ecke der Trolleh car ein e wängt wurde, »die Straßen bahnge e schaft sollte das Fahtgeld ei gentlich nach dem Gewicht berechnen.« Minnen SM« entgegnete der Dicke. »Dann würde ei lauen der Mühe wert-h sein, die Tat sür Sie halten zu lassen.«