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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 4, 1904)
Ine Orient-stets ctn Reise-Abenteuer von Gustav Klitscher. Man saß nach Tisch in kleinern Kuise set aenenen. Die Damen hat ten den ten zu tauchen ersaubt, «une nicht r so außerordentlich an regenden Gegenwart beraubt zu wer den«, wie die rau des hausea sagte. Aber troi « er anregenden Gegen wart floh die Unterhaltung nur triige dahin. Ei war, ais wenn das Mira-« nierlicht eine Dämmerstimmung het votrief, in der sich Jeder var einem allzu lauten Worte scheute. Da sagte der Professor, um dem drohencen Schweigen zuvorzutammem zu seinem Nachbar: »Sie waren in diesem’Sotmner atn Notdtap?« Aber die Hausfrau ließ eine Ant wart nicht zu. »Nein, nein,« rief sie, »so billig tommen mir die Herren nicht fort! Reiseabenteuer s— ich ditte Sie! Es ist ia doch immer·dasselbe.« Es entwickelte sich jesst ein Hin und her überallerhauo Themata Aber seines vermochte aus die Dauer zu interessiren. Jnimer wieder brach man av, um zu etwas Linderem über zugehen. Der Konsui hatte nur mit halbem Ohr zugehöri. Er stand mit dem Rücken gegen einen Thürpfosten ge lehnt, die Arme über Der Brust ge ireuzt. Endlich mischte er sich in’s Gespräch. «Wie jede Regel, so hat auch die vom -angweiligen Reisethema ihre Meiste-ebne-« Tand «- nnh Msnn rnan rnir gestattet, eine Geschichte zu erzählen, die rnir selbst passirt Ist, so schm.ich«le ich mir, ohne unbescheiden zu sein. die herrschasteu einen Augenblick unterhalten« »Wenn es wirklich unterlyaitend i —.« Die hauösrau machte eine aussori dernde Geben-, der Konsul that einen letzten Zug aus seiner Eigarre, legte den Rest in eine itlschenschale und be gann: »Es war aus meiner letzten Reise im Orient-Erpreßzuq nach Konstanti nopel . . . ·" »O — nur Konstantinopel!« ries eine liagenoe weibliche Stimme. Allerdings --— nur Konstantinopel Aber mit dieser Ballansabrt hatte es doch noch etwas Besonderes aus sich. Jch habe die Reise im vorigen Sommer gemacht. zur Zeit der ma redonischen Wirreln zu jener Zeit, wo. die menschensreunvlidxn Herren Jn-( surgenten die Babnriimnre ausrissenj und die Brücken sprengten, und woj eine Fahrt in diesen interessanten Ge- » enden nicht gerade zu den harmlo agieiten gehörte. Jch hatte damals in dringenden Geschäften am Golde nen Dorn zu thun und war sehr ör Freilich dass der Betrieb der (Expreß züge siir einige Zeit eingestellt war. Den ersten. der wieder abgelassen wurde, benutzte ich, obwohl mir von allen Seiten dringend abgerathen wurde Die Furcht die damals alle Welt beherrschte, war aus den Verkehr( nicht ohne Einfluß geblieben. Von( Sosia ab waren wir in dem ganzen Zuge nur drei Passagiere: ein älterer preußischer Jngrnieurossizier a. D., der irgend welche Geschäfte bei der Bagdad - Bahn halte, ein junger Türk-, Attache bei der Pariser Bot schast, und meine Weniateit Es wa ren mehr Beamte im Zuge als Reiz sende. .. » So ging die Fahrt in die Schluch ten des Bdlans hinein. Das Ge-» bit-ge ist hier raub und nnwirthlich Wiss III-ob ins-I disk-It Ih- Iris-friß i - ---'- · -- ------- niß bald durch iinfteren Tannen- s wald. Selten nur sieht man mensch: » licht Wohnsiätten. Schon in gctviihns fichrn Zeiten ist die Gegend nicht ge-« rade vertrauenerweckend. Es war gegen Abend. Man mochte in der Gegend von Bellovn fein. Wir drei Reise-genossen saßen im Rauch salon und warteten, bis man uns zum Diner rasen tviirce. Die Bahn zieht sich hin in einem weiten, wohl zwei Kikvmeter langen Bogen. ziemlich start fallend, an der. Berglehne ent lang. Am Ende der großen Knrve sahen mir eine zierliche. eiserne Gitter driiete. mit der die Strecke den ties un ten in der Schlucht brausenden Wild bach iiderlchritt. Gleich jenseits der Brücke stand ein tteines Wärterhaus. Dann verschwanden die Geteise hin ter einein Felevorsprung des anderen Wert Dani der großen Biegung konnten wir die ganze Bahnanlage vom Fenster des Waggpns bequem til-ersehen Wir hatten reichlich Zeit dazu, denn cer Zug suhr bergab mit schwach angezogenen Bremsen ziemlich langsam. · Der zagenieuroiiiziec wies auf die Brücke ’nnnter. «Dai wäre so’n Obietichcn fiir die herren Mordbrenner!« sagte er. »Wenn fte nnd die unter den Rädern wegsprengen, gibt's einen hübschen kleinen Stan hundertsiinfzig Fas,i ries hinal i« den Wildbach« l Ter Zuzliilzrer, der zufällig in de: Nähe stand, cchiiitfh lachend den Kot-s «Db Brücken sind alle betvacht,« Taste er. Jst kann nichts passiren.« Aquin tte er das- Wort gespro . da t nte von unten ein dumpfe natl wie etn geoiirnpster Kanonen schus aus. Unwtlltitrlich fl unsere lirte nach der sriicke hin. nd da —- wadk ftig die hütete zitterte wie ein Scht in schwerer See, dann brach sie zusammen und die Eisenmas sen ftiirzten polternd und trachend in sen Abgrund Alte drei waren wir aufgefprungen. Wir starrten auf die Stelle, wo noch soeben der zierliche Gifenbau geschwebt hatte, mehr erstaunt und verblüfft als entseti. Dann aber kam uns die Größe der ungeheuren Gefahr« der wir entgangen waren, zum Bewußt sein, und unwillkürlich drückten wir ns die hönce »Unzweiselhast galt das Attentat unserem Zuge,« sagte der Oss·izier. »Ein wahres Glück, baß die Mine zu früh erplodirt ist! Zehn Minuten spä ter und wir lägen auch dort, wo die Brücke liegt. Jch meinerseits ziehe die jehige Lösung vor. Nunmehr werten wir hier vielleicht ein unfreiwillsiges Bitvat beziehen müssen. Das ist nicht angenehm, aber schließlich auch kein großes Malheur.« Mit lang sgezogenem, gellendein Psifs ertönte das Nothsignal der Lo tomotive. Zugleich merkten wir an der Erschütterung des Wagens, daß die Bremsen stärker angezogen wur den« »Aha —- wir werden hier stehen bleiben. Sehr verständig! Wer weiß, ob nicht noch eine zweite Mine in oer Nähe der Brücke liegt?« Die Räder tnirschten und heisch ten, der Wagen zitterte in allen Fu gen, immer langsamer wurde die Fahrt, gleich mußten wir zum Ziills stand kommen. Da »—- trms ist fes-? Ein Brechen und Splittern, dasl von unten heraustönt -— und statt stillzustehen, seht sich der Zug langsam wieder in Bewegung. Wir sehen uns sehr überrascht an. Will man doch weiter fahren? Näher an die Sprengstelle heran? Jmmer schneller rollt der Zug, im mer schneller. Was soll das heißen? Das ist ein mertwiirdiges Tempo siir i diese abschiissige Stelle, an deren Ende i der Abgrund gähnt. i Laut gellend ertönt wieder das Pseisen der Lotomotivr. Ununter brochen. Es tlingt wie ein schreck iicher Angstschrei. Blihartsig durchzuclt uns alle der Gedanle, daß etwas Schrecitiches k schehen sein muß. Aber was —- was-? Die Schassuer stiirzen durch die Waggons mit verstörten Gesichtern. Jn ihren Augen glänzen Angst uno wilder Eisen Was ist mit diesen sonst so ruhigen, besonnenen Männern vorgegangen? Was ist geschehen —- um Gottes willen --— mai? Da rust eine schrille Stimme: »Die Carpenter-Bremse ist gebro chen! Alle Mann an die Handbrerns sen!« Und alles stiith nach den Hand brenrsen. Näher und näher kommen wir der gesprerrgten Brücke. An den Hand bremsen hängt unser Schicksal. Die iind mit ptombirten Ketten fest gemacht, um einen Mißbrauch durch Undesugte zu verhindern. Mit zit tecnoen ungeschickten Finge.«i lösen die Leute die Ketten· Es dauert nur einige Sekunden. Aber die werden uns zur Ewigkeit. Und immer schneller rollt der Zug, immer schneller dem entsehlichen Ab grund zu. Laut klagend, wie ein derzweiseltes Qualen schrillt das Pseisen oer Loio motive durch das Bergthal, und die unbarmherzigen Felsen werden höh nisch den Schall zurück. Endlich sind die Handgriffe steige- s macht. s Rose-m mi. Rom Zion-is i Die Verm-sen schließen sich s- man hört es ·- sie sassen zu. Es gibt einen Ruck. Wieder zittert der Wagen. Dann wird das Tempo langsamer. Gottlobi Aber nur einen Augenblick hält das an. Jst es während des langen Aus enthaltes aus einer Station einem Jn surgenten gelunaem den Mechaniss rnus zu zerstören? — -- Was tann sonst der Grund sein? —-- Wer weiß es? Wieder ein Brechen und Splittern —- die handbremsen haben ebenfalls versagt! Ein wilder Ausschrei der entsetzten Menschen. Jeht ist tein Halten mehr. Weiter geht die Fahrt, schneller und schneller hinunter Von der Maschine kommt ein Zi schen und Brausen. Es ist klar: der Führer versucht, Gegendarnps zu geben. Wird es ihm gelingen? Alles hat sich so schnell abgespieli, daß wir nicht zur Besinnung kont rnen. Nur das Eine sühtlen wir in stinktiv, daß die Maschine unsere letzte Rettung ist. Diirsen wir nach dessen? Wird sie standhaliteni Nein —- gegen das gewaltige Ge tuiiht der bergabwiirts drängenden Masse ist der Cylindertolben macht los. Wieder sausen idir hinunter, schnel ler und schneller. Jeyt dürften wir noch tausend Me ter dein Abgrund entsernt seit-s Ich sehe meine beiden Gefährten an. Sie sind blaß, aber äußerlich ruhig. nurh ich komme rnir dor, ais wenn ich ganz ruhig iriire. ttnd doch We ich, wie mir m onst win- M den Schlitten hämmern Jent sind es nach achthundert Me ter. Der alte Offizier holt seinen Re volder hervor, spannt den Dahn und starrt unverwandt aus dem Fenster nach vorn, nach der Stelle, wo sich sogleich die Tiefe öffnen muß, die Brauen zusammengezogen, die Lip pen auseinandergebissen, als führe er gegen esinen Feind, ren er über den Hausen schießen könnte. Noch fünfhundert Meter. Und im mer rasender wird die Geschwindigkeit der wilden Fahrt. Der Türke stößt schnell und hef tig den Rauch seiner Cigarette zwi schen den Zähnen hervor, und dabei murmelt er mehrmals halblaut: »Aismet, Kismet!« Noch dreihundert Meter. Weiter geht die tolle Jagd ——— hinab s— nn aufhaltsam. Zweihundert Meter. Es scheint, als wenn das Pfeifen der Lokomotive lauter iviro. Jhr bilfeschrei tönt weit in das Bergland hinein. hundert Meter. Vorwärts! Fünszig Meter. Jch stehe am Fenster wie der Offi zier. Schon kann man die jenseitige Lehne der Schlucht deutlich erkennen. Da sehe ich den Bal)ntvärler· Die Verbrecher haben ihn an einen Baum gebunden. Jm Munde steckt ihm ein Knebel Er kann sich nicht bewegen. Er kann nicht schreien. Aber in sei nen Auaen brennt das ganze hilflose gnåsetzen dieses furchtbaren Augen r s. Qnmmss Hin-»k- .«t... ein«-« ».--..».» ...-... ,,..,. «.....« --- fünf Meter! Und dann fchießt die Maschine weit über den Rand hin aus, als wollte sie die Kluft über fpringen, reißt die Wagen hinter sich her, und alles ftiirzt hinab in die ichaurige Tiefe des Abgrunceg . . .« Hier unterbrach den Koniul ein Inehrftimtniger Auffchrei aus dem Munde Der Damen »Schrecklich! --— Entfetzlich!« Die Hausfrau aber fragte sehr ers regt: »Und Sie, Herr Konfuh wie ent-i gingen Sie der KatastrophJZ Wie’ wurden Sie gerettet?" Der Konful fah wieder mit einem halben Lächeln seine Ziihörer an, die alle mit dem Ausdruck drößtzr Span nung auf ihn blickten. »Meine Rettung, gnädigite Frau,« ertvicerte er dann nach einer tleinen Pause, »meine Rettung und das Ber gnügen, heute Abend bei Jhnen weis len zu dürfen, verdante ich einzia und allein dem Umstand« « er legte die Rechte über die Augen ,,einzia uno allein dem Umstand, daß —-— --— die ganze Geschichte nicht wahr ist. Jch habe sie frei erfunden, um den Herr fchaften zu zeigen, daß man auch-mit Reiseberichte-n sein Publikum inter essiren tann.« Jetzt erhob sich naturgemäß eine ftiirmifche Crttriiftuna, und herbe Worte wurden dein Erzähler gesagt· Die Hausfrau aber sprach: »Wir sind die Diipirteu. Das tön nen wir nicht bestreiten. Aber da Sie ihn aut durchgeführt haben, iei Ihnen der Streich verzieh-ent« Nur der Professor brummte-: »Ich habe von vornherein gewußt, dafz es Schwindel war. Sonst hätte man doch etwas Davon in oer Zeitung gelesen« —----.-.-——— schaltiahetted eines Jussqefellem Stark Eber dreißig bin ich alt lind hab’ noch tein Weibchen gefangen Es überläuft Inich heiß und talt, Denn- nun tomntt auch, wie bald, wie bald, .s,)errgott, die Vierzig gegangen! Jch hab' in schöner Jugendzeit Verstand nicht geübt bei dein Lieben. · ch habe wohl um manche Merid, och um die falsche stetg gesteit, Da bin ich denn sitzen geblieben. Doch seht kommt nun, so ’s ist schon do . Das Schaltsahr herniedergestiegen. Da inne die Maib rnit Frau Mama Selbst reien geh’n, juchheirassai Ia werd’ ich wohl eine noch kriegen. Ihr Eo«istöchter, groß und tlein, sie Zeit ist, die Zeit ist gelegen. Denkt d’riiber nach! Jch lab’ Euch ein, Doch chollt Ihr nicht« dann laßt es Ietn — Hzch sehe Anträgen entgegen. Ich bin so eigen nicht wie Ihr. Laß werben die Kleinen unto Großen, Doch wer da bat tein Glück bei rnit, Der schick’ ich schonenb dann dasiir Ein Körbchen mit Versen und Rosen W Zeitseueifn Mutter: »Hast Dr« Deiner Gnii bigen «g’sagt, daß D’ rom nächsten Ersten an siins Mart Lohn mehr willst?« Tochter: »Sie hat mir’s selber an’ sboten.« Mutter: »So, -—- nachher mußt halt zehn Mart verlangen!'« Nicht seine Schult Magistrat (streng): »Da-be ich then nicht das legte Mal gesagt, Sie sollten nicht wieder vor mein Forum korn men«t« · Gefangenen Allerdings-, aber der Poii ist, der mich verhaftete, wollte ei but us nicht glatt-den« als ich ihm dies inittheilte.« Gerichtet. --. Novellette von J. d. d. D it n a. Die Nacht war pechschwarz, der Sturm heulte, als wollte er alle, Bäume in der Forst sammt den Wur zeln aus der Erde hoben. »Starroschel!« gellte da mit einmal ein Männerstimme durch den Wald bis san das einsam gelegene Flüster Starroschet war der Förster desi Grasen; der ihn rief war der Graf selber. Der Förster, der gerade um defe. Zeit mit gespanntester Aufmerksamkeit aus dem Posten war, hörte den Rus sofort und wußte auch, wer seinen Na- i men ries. Er wars die scharf geladene Büchse iiber die Schulter und elte hinaus in den sinsteren Wald, wos er in wenigen Augenblicken mit demI Rusenden zusammentraf. »Herr Gras, es ist satt unheimlich in ; diesen Nächten; alle Minuten tnallt es, » die Wi lddiehe müssen verdammt an der ! Arbeit sein!« J »Sie-O sie auch, Starroschet, und» das müßte doch mit dem Teufel zus; sgehen, ivenin es uns beiden heute nicht . gelinaen sollte, einen solchen Lumpen in die Finger zu deldmmen.« - .,Vin jede Nacht am Posten, Herd Gras, le der deraebend Streiche ich links, so tnallt es rechts , eile ich nach recht-« so lnallt es links!« »Da ist einer zu meniq, deshalb saate ich Ihnen ja, daß ich mich Jhnen heute anschließen wollte. Also vor wärts hier unter den Baum, big es wieder tniallt·« , »Mir Vorsicht, Herr Gras, diese Hiuinel.,unde derstelcn teinen Spaß!« »Ich auch n: cht Starroschet, will s plu- «-. » «-- -«- . -.-«-l. i--— « Isysssu uns-s fleugt-l- qug su, ist«-us Ist-III Die beiden hatten kaum hinter einem starken Baum Posto aesaßt als in ihrer unmittelbaren Nähe ein Schuß fiel und mit mehrfackem dumpfem Echo im Walde verhallte. »tWar en, ivarten!« fliisterte der Gras seinem Förster zu der mit be reit aehaltener Buch-se eifr: gst in der Richtung des Echusses daaonljufchen wollte »Sie müssen doch wissen daß der Wilddieb jetzt erst aufhorcht ob man ihm auf der Spur ist. Riihrt sich nichts Verdächtiaes, dann eilt er auf seine Beute zu, die, dem Schusse nach zu urtheilen, hier :n dstli cher Richtung sich befinden muß lind dort, bei der Arbeit, niiifsen mir ihn fassen!« Da tnallt es aber schon wieder in entaec engeseyter Richtung. ».ltle Tente' « sliisterte der Graf, »so scheint schon wieder einer in seini« Und zum dritten Male knallte es in ganz anderer Richtnna. »Nun sehen Sie selbst, Herr Graf-« sprach leise der Förster. »die Sache ist nicht so einfach nnd stimmt, wie ich dem Herrn Grafen mittheilte. Es sind ihrer mehrere, da muß man die äußertte Vorsicht walten lassen, wenn man sein hist-ten Leben nicht aufs Spiel setzen ivt .« »Das wollen wir ja auch nicht, Starroschei.« setzte der Graf leise hin zu, »aber vlelleicht aelingt es uns doch, einen Kunden abzufassen.« Und lnieder tnallte es. »Herr Gras, um aller Heiligen mil len, verlassen Sie diesen Posten nicht« Ich will mich allein in’5 Dunkel wa rten, ich kenne jeden Steg und jeden Baum und Strauch. Und ists nöthig, so gebe ich ein Zeichen, und c.-.nn, bitte, kommen Zie!« Mit diesen Worten war Starroschet » von des Grafen Seite aetreten und be reits tn der Finsternis; verschwunden· » Der Graf lauschte gespannt; aber er hörte nichts, als nur erneut einige Schiifse fallen, die jetzt anscheinend von etwas weiter der tamen. So sit-echten ein-a zehn Minuten vergangen sein« als sich in geringer Enstiernuna vom Grafen heisere Stim men ver nehmen ließen: eine derselben war, tvie eg der Graf aleich heraus hörte, seines Försters Stimme. »Nami, was soll das heißen?« meinte der Graf zu sich. Des Räthsels Lösnnq sollte ihm bald werden. Starrosschet näherte sich ihm, er führte ein Weih mit fich, das sich nn bändia wehrte. Doch es half ihr nichts, die kräftigen Hände des Försters hiel ten den Leib des Weibes lrampfhast umspannt; dabei pliszte ein Dolchmes: ser in der Rechten des Förfters. ,,Nur ruhig, immer rnhiq, Weih; aihst Du einen Lant von Dir, so sitzt rieier Dolch in Deiner Kehle!« flü» s sterte wiederholt der Förster. J So tarn er an den Var-in, hinter dem »der Gras stand. ; Diesem zuwintend, saate er vorsich-: .tig: «Kommen Sie nur eiligst :nii, «Herr Graf, in die Förstereh dort das Weitere.« Auch der Graf packte in, und laut los bewegte sich der nöchtlicte Trupp »in die nahe gelegene Förfterei. wobei idao Weib allerdings wiederholt ver-— suchte,. frei zu kommen. Toch der " ol ..... Jrn Zimmer des « örsterg angeloni: ;men, warf sich das Weib in die Knie l und schrie fürchterlich ) »Du hättst Deinen Mund-« kikf ver i Förster, oder ich tödte Dicht« l Vorsickiishaidu hanc du Förstek das Licht ans eliischt. die Fensterläden nnd die Thiir est verschlossen. Ein sich etwa nahender Wilderer sollte tein iZiel fiir einen Schuß haben. ! Und Starroschet hatte richtig laltu litt. Der Schrei des Weibes war nicht , spurlos im Walde verhallt. Schon im nächsten Moment stießen Gewehrlolben tan die Thiit und Fensterliiden des Försterhausei, und eine rauhe Main nerstimme schrie: »th das Weib frei, oder wir schießen die ganze Bude iiber den Hausen!« « « Jn- demselben Moment erschollen im Walde-»in nächster M weinen-de Rufe mehrererKittdeTk » utter, Mutterl« Und im Zimmer schrie das Weib: »Gnade, Gnade, meine armen Kinder rufen! Sie sind es gewesen, die drau ßen mit alten Büchsen tnallten, um Euch irre zu führen. Nur mein« Mann holte sich ins jeder Nacht ein Stück Wild, damit wir leben können. Denn er hat teine Arbeit, und wir sind ihrer sieben zu Tischl« »Dann soll Euch geholfen werden,« sagte gütig der Gras, ,,doch nenne mir Euren Namen.« ,,Nenne ihn- nicht, Weib!« brüllte es draußen, wo jedes Wort ,:.n hören war« wenn man lauschte. »O ja, ich nenne ihn!« rief das ge quälte Weid, »dann wird uns gehol Hän, fmein Mann heißt Aler Werth )et.« »Wer-buschet?« fragte erstaunt tcr Gras, ,,1nein bester Arbeiter aus dem Gute. Und warum hat er keine Ar beit?« »Der Jnspeltor hat ihn entlassen, weil, nun weil ich ihm nicht tu Willen sein wollte,« rief das arme Weib. »Dann lassen Sie, Starroscket, ten Mann herein-kommen esJ soll ihm nichts geschehen, sagen Sie es ihm. Mit dem Jnstpettor wird sich dac- Weikere sins den. Starroschet öffnete die Thiir und rief des Mannes Namen laut in denl Wald Asber, da war er schon nnd lag ausi seinen Knieen vor sein-ein Herrn. l Da auf einmal trmlite eg wieder jll unmittelbarer Nähe. · · Man stürzte hinaus, nur einige Schritte, da stieß man auf einen Kör Per. Er wurde in’e- Zimmer tragen, es wurde Licht gemacht: ein chrei des Entsetzensi Der Jnssveltcr tvar’s, er hatte sich selbst eine Schußivunde in die Brwst keigebracht und hauchte seIne Seele mit den Warten aus: »Ich stürte diesem Manne nach. um ihn ab zusafsen und seine Entlassung zu be gründen. Doch, ich habe alles hier ge hört, es isst wahr was das Weib sa»1te! Gott selbst hat gerichtet!« ———-— -.-—— Der- ttetue using. ; Izu den Lieblingebeschästigungen des » »bö«nigs oon Jtalien gehört das Arno-; mobilsahren. Eines Tages, als er mit »der Königin eine Spaziersahrt in Der Umgegend oon Rom machte, tam er Zacrade durch ein kleines Dorf, als an Wer Maschine ein geringer Schaden entstand. Unter den Lernen, die den l»Wagen umftanscen, befanden sich auch zwei englische thitomobilisten, die von jlssm Range der Jnsassen des Wagens I teine Ahnung hatten und sich über die sselben in englischer Sprache unter ; tielten. J »Ein hübsches Automobil,« sagte der l eine. : »Ja, und die Dame ist auch recht i hübsch,« meinte der an«aere. « »Das läßt sich von dem Manne ge rade nicht behaupten. Haben Sie schon sjunals einen so lleinen Mann in einem »so großen Wagen gesehen?« F »Uebrigens mir ist das Benzin sauggeganaenl Ob der lleine Herr ioohl ; welches bei sich hat? Jch werde ihn eins .i«al fragen; vielleicht spricht er sian ;«;«osisch,« meinte der erste. ,,Darf ich mir gestatten?« fragte da .»der König, wandte sich in persettcm Englisch an icen Fremden und schnallte sdcn Benzintsehiilter log. »Nehmen Sie : sich nur, so viel Sie brauchen«. Dann jsnhr er mit freundlichem Lächeln fort, indem kr sein Automobil wieder bei stieg und sich zur Weitersahrt an schiclte: »Darf ich Ihnen sonst noch mit Heil-das behilflich sein? Mein Königreich · steht zu Ihrer Verfügung und das ist wiss-If in »Ein ins- Isin m)nnnv-Jsi« - --,-- s-»- ----»-.--,. « — ! Macht der Gewohnheit. « Der französifche Romanfchriftsicller IFlaubert hielt fich während des letzten HSominerS in einem Dorfe der Nor mandie auf, um dort fiir eines feiner ;Werte .ändlicheCharattere zu find iren. IVei dieser Gelegenheit lernte er die « Zwei Briefiräger deg Ortes kennen, von soenen ihm der eine erzählte, er hätte nun bereits fünfzig Jahre lang je en ,Tag zwanzig Kilometer zurückqetekzi I »Fiinfziq Jahre lang!« rief Flan iert erstaunt. »a, haben Sie denn Inie Urlaub gehabt?« . »O gewisz lautete die Aiit.oort, «,,iede5 Jahr vierzehn Taqe « i ,,,Nun diefe Oeit haben Sie doch xe ioiß beniitzt um sich auszurithen?« »Ach nein,« versetzte der Biedere, ,das habe ich nicht gethan. Das wäre inir zu Innqireilig gewesen Und da ich fonft nichts zu thun hatte, so bin ich immer mit meine-n Kollegen ne »gungen ——--.-.-—ss— Vorbereitung. « Student: »Schon nach Haus«-« Kritegu »Ja, morgen tosinmt mein Alter, da muß ich noch Studienbiirher aufschneiden, Lefezeichen falten nnd sfflecke und Eselsohren in die Biicher machen.« f -—-—. Verklärten Schauspieler tzum Kollegen): rnm haben Sie kenn das Gaftspiel in Dinqsda fo plötzlich unterbrochen?'« , Ja, wissen Sie, da war gerade» s Obftbauaugftellunn!« i Aus der Rechenstunde. l Lehrer: »Ein Hans hat vier Trep -pen, jede Treppe ils-its Stufen Wie Loiel Stufen muß ich also vom Saug fiur bis Juni Boden steigen?« Schüler: »Amt« Die leiten case des sonnt sitt ist«-m Dr. Ernst Schnitt Ritter von Ta oera, der in den Jahren 1864 bis 1867 Anache du östekaie Gesandt schast in Moxtto spar, hat durch die beiden Werte »Die mexitanische Kat sertragötoie« und »Geschichte der Regie rung des Kaisers Maximilian« in loiiroiger Weise den Wunsch des ster benden Kaisers erfüllt, eine sit-Wais sch.rere Episote nach zuverlässigen Quellen vorzustellen Die Kaisertra gödie, die zuerst erschien, beschräntt sich aus die 2etzten Monate; !an Hauptwert fährt in breiter," schmuckloser Darstel lung die mexitanischen Wirren vor,die n it der triegsgerichstlichen Erschießung resz tjochgesinnten getäuschten und ver ratheneu Sohnes eines der ältesten Hersrscljergeschlechter endeten. Der Ver fasser ist im Angesicht einer Tragödie, die sag Herz ergreift, durchweg de siiebt, ruhig nnd objektiv zu schildern. die Personen Init treuem Griffel zu l:eici)nsen nnd gerecht zu urtheilen. Seine cuellenmijßige Darstellung oertiest das Urtheil iider rie schmähliche Rolle, die Raprslccn und Bazaine gespielt haben, unt einen cdrlgesinnsten Fürsten in un erquickliche Verhältnisse hineinzulocken nnd an seinem Ehrgesiihl verbluten zi: lassen. Man hat vor allem gefragt, irrer-old therimilian nicht zugleich msit den französischen Truppen den merilai nischen Boden verlassen hat. Der Traum von Kniserherrtichteit und rioilisatorischer Mission war selbst dem plsantasievollixn romantisch gestinnnten Herrscher Lan-Ist vcrflogen Er hatte ej erlebt, das-, der Altalde eines Jn kianser«roi«se2, Der zur taiserlichcn Tafel gezogen werden sollte, vorher im Gebrauch der Gabel fo griiiidlich iin er richtet morden wac, daß er selbst die Beeren der Weintraukx n mit der Gabel aiifspießtse. So hatte die Verzweiflung kein Kaiser schon friih deii Gedanken an Abdantuiia nahegeleai. Bazaii:«, der es liebte, sich in glänzender Hes ba ltuiig im Gegensatz zu dein sparsa n en, einfach auftretenken Max ais den eigentlichen Souoeriin anfzufpieleii, nnd «r-en der tiefoerletztss Kaiser nicht eii-. mal in Abschiedeaudienz empfangen wollt., legte ihm in einein wenig ehr erbietigen Schneiden nahe, fiel) ihm beim Abzug der französischen Trnppen anzuschließen Gegen dieses Ansinnei, sich einen d:rartigeii·Protettor auf drärigeii zu lassen, bäumte sich das Ehrgeiiihl des Habsburgersz a:is; lieber Ließ er das Schicksal seinen schweren Gang -1ei;eii. Und er bewährt-: sich bis Zur letzten Stunde als der würdige Sproß eines alten Herrschertsaiises. Als ihm ein nnerivarteter Aufschub seiner Hinrichtung initgetiJeilt wurde, meinte ir: »Er-s ist hart, denn ich hatte schon mit der Weit edgesiisiosfen.« Am Tode-Starke trat er vor die Zellen seiner Genossen init ten Wort-Hi: »Meine »Herun, sind Sie deieit? Ich bin schon ifertia!« Lliis Idein Ricyipiatze schenkte er jedem Soldaten eine Gotdiiiizeniit der-Bitte, gut zii zieseii und nicht nach feinem Kopf ·iii schießen Ei: schossen nur zii schlecht. Auf eiize Entfernung roii i;)eiii;ieiiSiii-.i:ten, non JÄei iiiiiiekii »,-,etrofien, saitt der siaisrr mii den skisrinen ziiitcnd «;!isai:·.iiic;i. lfiii Sol dat Licit .'·,e:-a:i, ·iiii a:i:- unmittelbarer Jtäde eiiicii Exinifi aiif die Brust abzu sieben, :er zskxi Liioii i:i Fssk iinkincii setzte. »Der stsissi -,:ici'- traniiiftiast iiiit der TFJaiiI ir- .J r Bi iststelle, aus die der ilsiire sk. im: zdx Diener Tii ög rasch ’Wass·. .1.osi. Eis-zu Freisinn sie seroe »s-k :::i :)«.«i«sa·aie dad- Gervebrx erst die s« : iiii e« «::. :d;i!:ss)r:: Iait Herz des Hi :-.«-, dessen a:is.i iixiiz .c:::e Wei sinnk i;:i(. ern-n Iiioijj :iiit Wasser iiier..,1cs,iii ..ii is,.e Die Ilieiitauer aber «..·:oi ei: s ikr eisianii.i .1'S dieses tragiscyc tfiuc iii -«—- iiiis i: rai i::ies":· in s««.·.· kau o«kk,1-.« ke« sehst-neuern dguuluuxu feinen mächtigen Wiese-hilf merkte Ih )nen pvar in cnzcr n-:-s1;::«:v:·eichcn Ge sfchiclstc Je Votjtellnnj geläufig gewor jken, daß Metean Männer, die nach ten höchsten drinnen greifen, .:: das anpitol wie cni den Tarpejifchen Felsen Identen müssen· Von der Stellung des Hauses Hadgbukg hatte wohl keiner Der Kriegeuchter ein-e Ahnnn,1,. Ihnen mochte in per Seele des Herrschers etwa die Adeinenrersxitnirnng vat fchnzedm mit der Venedst nach Böh men in den Krieg gezogen fein foll: »Ju. scchts Wochen stel)’ ich auf dem Iszkoiianicnt oder mich bclli kein Hund »i:se«: an!" i —- -—-·-.--—-— ! » q Enzlufzfulqetnnpp »Hm Gegensatz zn diesen thkrkkxnns H gen kann sel: music-them daß mir noch spie ein Bezjenicr an die Chakrenslisie Umanncn in.'« I .,IJe’1:f3: III-n aber ein Kraut :.—.::che:i, i Wetterk« ; Ver-Instituten " Nennen »Der alle betr, Fee setzt iöfter bei :.n.2 en Tisch ionnixL scheint ’ein Professor ,",i«. i-:in!« i Wirtin »Wis.s,·.« meinen Lies« Kellnen »Wi« » schon Nein-« feinen Seine-n tjier «).1! stehen lasse-zif« Unter Amme , »Nun, w:.:— »in-Un Sie zu den neue seen Exfcslqcn Ue Versete7,4-(J«isen0ad112 Zweihnndcti siiwniefer pro Stunde-: Irespeltaule Leistung messi« »Ach, emaiwnchsj Ohno inne teumpft. Muß er Link-i-.-k Ilscenssch wieder Eisen-Lohn Eci,reis..« Anstaan itzt ..««(e«) lass-. ungesehn-sey daß dssz III-ken- sesiy III-H ..:E: dem Atbeii:i: veri:fi.1«’.'· Wink-L »,9.’.-.. nebst-IN Winke-: ,-Js’«« und emm hat«-. Eis ·· s «s « its-: Arbeiten ein·1e8«.s:.«. N Je HEX-«