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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 4, 1904)
Zssspst nnd doch gerade in zeit. II sarl Reuter singe-· »das ist aber dumrnt« ries Iris Ists-tschi aus. Wurf Eine Gemeinheit ist's!·« Ich stan- nnd wars sein Gepäck aus Herron nieder, daß es drtidme Otto brach in ein ärgerliches Lachen ass. »Das gibt wirklich eine samose Markt-Oraer — aber so gebt es Miit-h man braucht sich nur recht aus etwas zu freuen, und man tann sicher sein. dass ei Essig damit wird. Muß uns der Zug da gerade vor der Rase dorbeisabreni Sonst wären wir in einigen Stunden in New Orleant gewesen, noch gerade recht gekommen zu dem großen Umzug. Letztes Jahr war ich dabei, großartig war’s, sage ich euch- Jch habe mich ring amüsirt, trosdern ei damals mit Moses und; den Propheten nur schwach bei mir be- s Weilt war. Nun haben wir uns das vier Monate lang ans der Plantagel herumgerackert, von »Bistits«, Molas sei und Speck gelebt, kein weiteres Vergnügen als wie Siatdreschen an den Sonntagen, dabei mangelt es uns ’ nicht an Moneten. und nun siyen wir biet und sollen bis Mitternacht aus den nächsten Zug warten —- o, es ist zum —« er beendete den Sas- mit ei nem heftigen Stoß seiner rechten Hand in die Lust. Iris war unterdessen aus der Plat sorm vor dem braun angestrichenen Bretterhäuöchen, welches dasStations gebände bildete, einmal aus Und ab ge gangen. Nun trat er an den ossenen Schulter des Eriers, in welchem der Stationis-Agent hinter dem Telegra nfvsstmknt saf- nnd fremto Ika »Bitte, Mist-z wie weit ist es bis zul nächsten Station, ich meine bis zum nächsten Städtchen?« »R- Patersonville? Sechszebn Mei len per Bahn und mit dem Landwege durchs Gehölz zwölf.« »Was meint Ihr, Jungens-'s wandte sich Iris an seine Gefährten, »wenn wir einen Spaziergang nach diesem Patterfondille machten? Bis Mitter nacht ift noch eine lange Zeit, und das Derumbocken hier verdammt langwei lig. Vielleicht finden wir auch Gele genheit, unterwegs oder in Patterfon ville irgendwelchen Ull zu verüben.« Die andern Beiden nickten und schauten nach dem fernen Abendroth, welches iiber den Winseln des Waldes lühth der wie hohe Uferdiimme das tt einschloß. Die Baumstäm me hoben sich hellgrcIu gegen den dun kelgrünen Hintergrund ab und wieder fpkgelten sich sbier und da in einer dunkelbraunen Sumpflache. Wie ein feuchter kühler Duft sank die Abend därnmerung auf die einfameLandfchnft nieder, nur das Ticken des Telezra Orden-Apparates drang eintönig durch die tiefe Stille. »Die Jdee ift nicht übel«, meinte Franz. »Als-o los!« sprach Fritz. Die drei Burschen beladen sich mit Irren M, das aus einer zusam mengerollten Wolldecke und einer MUasche bestand. Ungefähr eine halbe Meile weit lief die Landstraße parallel mit der Eisen und führte dann links in das lz. Plaudernd wanderten die Drei den einsamen Wall-weg entlang. Zu tveilen erscholl aus der Tiefe des Dickichtes ein geheimnißvolles Kniftern nnd Knattern hier und da flog wie ein rosige« Wölkchen ein Rothvogel über den Weg. Es wurde immer finsterer. M iiber den leise säuselnden e ln fingen die Sterne an zu fun keln. Msloßlich blieb Iris stehen und III-seh Wurm-IS liest uns bot-b mal - ein Lied singen!« Dieser Vorschlag fand Beifall und( bald wiederhallte der Wald von har- z tierischen Männerftimmen. Nun ;nar- ? chirie es sich noch mal so gut, wenig- T s so dünite es den Dreien. Allerlei l ltikieder rnit sheitern und ernsten Modien wurden gesungen. Auf ein sc( Hielt Fritz inne und blieb wieder sehen. such seine Gefährten schwiegen Isd fragten erstaunt: «Nun?« seht Jhr denn nicht, daß hier II sich abzweigt? Welcher ist nun Irr « igek Du stehen wir wie Herkulek ern Gesinnung-, lachte Okto. »Die Sack« ist gar nicht so spaßig«, weint Franz, »wenn wir den unrechten. einschlagen, erreichen wir das Nest Ue icht gar nicht, oder doch zu spät fäe unsern Zug.« »Ich denke der We der Rechts führt ist auch der rechtes Fprach Otto, »denn nach jener Seite hin ift doch die Eisen be »Seht scharfsinnig,« entgegnete Fris, Jetbmen wir an, daß Du in Deinem - dunklen Drange Dir des rechten We wphl bewußt bis-ft. Also techts Kost —- hnltt Erst will ich meine f ensiinden!« Tie Kameradem M lenke-n Beispiele und dann ging S Ieiier in den nächtlichen Wald. site tun-ne Zeit war schon unter II It den allerlei Schau-ten M Miet- Ueetdoten versank-du« It siedet- itehen blieb, ein ; , H echten entzünden und stach Ihr schonte. »Jenaer — che- iesei Uhr!« rief er i est. Da find wie is be III Stier-des Oele-fein de sollten ZU fein eder doch missen-Z eine O sdur von irgend einem Dorfe ent decken lisnnenlw »Die Sache ifi sehr einfach." sprach » Franz laltbltittg »wir haben uns ver anfenl Dein dunkler Drang hat Dich « irre geleitet, Otto.« , »Unsinn«, entgegnete dieser ärger ,lich, »wir- sind langsam gegangen, »warten wir erst ab!'« s Eine weitere Stunde verging und ? immer war noch leine Spur von einer bewohnten Gegend zu entdecken. Fris «schimpfte, Franz lachte und Otto ver-» hielt sich schweigend. » Der Weg machte eine Biegung und wie auf Kommando blieben die drei« Wanderer stehen. Schng vor ibnenl schimmerte ein Licht. Dasselbe fiel» wie sie nun sahen, durch das Fenster einer Blochhiitte, die ungefähr hundert Schritte vom Wege entfernt in einem weiten hose stand, dessen Umziiunung bis an den Weg reichte und eine Strecke weit an demselben entlang führte. «Jungens, da können wir vielleicht etwas Spaß haben«, sprach Frih halb laut, «wollen mal durch’s Fenster lugen und sehen. welcher Art Menschenkinder das sind, die da Fast nacht feiern. Machen sie einen einiger maßen harmlosen Eindruck, so verklei den wir uns als Tramp-, indem wir unsere Röcke verkehrt anziehen, die in nere Seite nach außen, und sagen, daß wir seit drei Tagen keinen warmen Löffel mehr im Leibe gehabt «habrn.« Damit kletterte er schon iiber den ziel zacksörmig gebauten Riegelz.tun. Seine Genossen folgten ihm. Leise schlichen sie an das Haus heran und blickten durch das Fenster. Jn einem niedrigeren Raume, der als Wohn- und Schlafzimmer zu die nen schien, stand auf einem Tische eine Lampe. Jn einem Sessel neben dem MEDI, Ins cvkcchem UNI lklll kallcl brannte, saß die Gestalt eines Man nes von Decken und alten Kleidung stilcken umhüllt. Nur ein röthlicher Bart und die Rasenspise waren sicht bar. Jm hintergrund stand ein Bett mit rother Decke und weißen Kissen. Auf einem derselben ruhte der blond lockige Kopf eines Kindes, über welchen eine Frau sich beugte, die ein graues Tuch um ihr haupt geschlungen hatte Zärtlich streichelte sie die aus der Decke ruhenden Händchen Jhre Lippen be wegten sich und zwei blinlende Thra nen rollten langsam über ihre Wan gen. Ein Weilchen ließ sie ihre hand auf der Stirne des Kindes ruhen und trat dann händeringeud, mit großen angststarren Augen zu dem Mann und sprach zu ihm. Er schien etwas zu er widern, sein Bart bewegte sich, dann sank sein Haupt tiefer aus die Brust herab. Die Frau eilte an das Bett zu rück, legte wieder ihre Band auf die Stirne des Kindes und lauschte aus seinen Athem. Fritz wintte seine Gefährten bei Seite und sprach: ,hier gibt’s nichts zu smfsem wohl aber zu helfen, ich werde mal antlopsen.« Erst nach wiederholtem Pochen wur de die Thür von der Frau geöffnet. Sie hielt die brennende Lampe in der hand. Die Ueberraschung. welche ihr der späte Besuch verursachen mußte, hatte nicht vermocht, die Spuren tiefer Seelenangst aus ihrem bleichen Antliy zu verscheuchen. «Entschuldigen Sie, Madam«. be gann Fris, «oder —- verftehen Sie tein Deutsch?« Die Frau nickte. »Ah. das freut uns, also wir haben uns verirrt und wollten fragen, wie weit wir noch von Pattersonville seien, ein Blick durch’s Fenster belehrte uns, daß hier hilfe noth thut — können wir hnzn vielleicht irgendwie dienlichs ern « Die Lampe in der hand fing an zu klirren. »Groszer Fottj haucht: sie, »Isulc II all-glich VII IPUUIIUI U, IU holen Sie rasch den Doktor, mein» Mann ist trank an Malatia und tanni srch selbst nicht helfen; unser Kind, unser einziges Kind, liegt im hitzigen Fieber.« : »Ich gehe, ich habe die jüngsten Beine«, sprach Otto,- und drängte sich vor. »Wie weit ist es noch bis Mitter sonville und wie heißt der Altar«-« «Pattersvnville? Das ist zu weit, sechs Meilen; das liegt an einer andern Landstraße- DerWe g hier führt nach Tonaldspnville, drei Meiien von hier. — Dr. Kassel heißt der Arzt." .Gut, in einer Stunde ist er hier.' Damit verschwand der junge Mann in der Dunkelheit. Seine Gefährten sola ten der Frau in’s Schlafzimnier. Sie stellte die Lampe hin, erzählte dem er staunt aushlickenden Mann mit den eingefallenen Wangen und blau um riinderten Angen, das-, Gott ihnen hilfe in der Noth geschickt habe, und eilte wieder an das Bett des Kindes. »Es ist kalt hier«, meinte Fris. Der Mann im Lehnstuhle nieste und sprach mit mattee Stimme: »Ich war . u schwach zum halzspalten, und meine ärau konnte nicht von dem Kinde fort Innenck « den Sie eine Laterne?« . n der siiiche an der Wand qangt Iris sah feinem Freunde einen Mut Sie schritten hinaut und tamen nach einer Weile mit aetpaltenekn hol Wen zurück. Bald slackerte ein lsfigei Feuer aus dem heed und an genehme sie-e durchktritmte das Ge . mä. , · An dsik sung ni- dcm aber-esse zhatta das sind einseschlasea sie-is sandi- sich z- dea beiden flossen Männern und dankte ihnen mit de wegten Worten. riß wehrte verlegen ab, und um das hema zu wechseln, fragte er ite, wie sie denn irr-diesen ein-» samen Wald gerathen seien. Mit halblauter Stimme, damit sie das Kind nicht wecke, theilte sie Folgendes mit: Vor vier Jahren waren sie in Val tirnore gelandet. äxDer Mann wollte sich eine tleine Farm taufen, doch ciints te ihm der Preis der Grundstücke in dere atlantischen Staaten zu hoch. Er hat-de sich nach den Miit-rissen im Süden und Westen erkundigt und war einem unitrupulösen Landagenten in die hände gefallen, welche ihm unter glänzenden Versprechungen eine im Staate Louisiana gelegene Form von’ 150 Akres verkauft hatte. Die 150 Acrei waren auch da, aber der größteJ Theil war mit dickem Walde bedeckt und der Boden mußte erst urbar ge-» macht werden, und das Uebrige war Sumpf. Den ihm oersprochenen Zucker rohr- und BaumwollewBoden konnte er erst nach jahrelanger mähseliger Ar- - beit gewinnen. Der Bau des hauies und die Anschaffung der nöthigen Ge-; räthschaften hatten ihre Baarrnittelz bald auf die Neige gebracht. Dazu· war gleich im ersten Jahre die Geburtj des Kindes gekommen. Leuten Herbst war ishr Gatte von einem bösartigen; Malariafieher befallen worden. Mehr; und mehr hatte diese schlekohendei Krankheit ihn gefchwöcht und zuletzt zu jeder Arbeit unfähig gemacht. llmi das Maß voll zu machen, war nun auch i das Kind ertrantt. j Draußen rasselte eine Kutsche, gleich; darauf wurde an die Thiir genopr Franz öffnete. Mit einem Seufzer deri Erleichterung begrüßte die Frau das Erscheinen des Arztes. der mit fluch-l tigem Gruß an das Bett des kranken Kindes trat welches eben aufgewacht war Nach einer kurzen Untersuchung wandte er sich an die Frau und sprach: Beruhigen Sie sich, Frau Wagner; wenn nichts Unvorhergesehenes hinzu-i kommt, wird die Kleine in einer Wochel wieder so gesund sein« wie ein Fisch imi Wasser. Gebt ihr vorläufig von dieser Medizin —- alle halbe Stunden zolyn Tropfen, und nach acht Stunden die Pulver, die ich verschreiben werde, aber » wer wird dieselben aus der Apotheke sbolen?« .Diesmal bin ich an der Reihe«, sprech Its-is Fris winkte ihn in eine Ecke und flüsterte ihm in«e Ohr: »Bring’ auch Brod, Fleisch. Kasfer. Zucker und etwas zu trinken rnitl« Gleichzeitig drückte er ihm ein Geldstiick in die hand. Franz fuhr mit dem Doktor zur Stadt, und nach etwa einer Stunde? war er wieder zuriick, mit allerlei« Packeten beladen, und aus jeder Rock-; tasche luate der hali einer Ilaschel Als er diese Sachen auf den Tisch packte, machte die Frau große Augen«l Kein Wort kam über ihre Lippen aber heimlich wischte sie sich eine Thröne: von der Wange. Noch nie hatte den drei jungen Leu-! ten ein Mahl so gut geschmeckt, wies dieser kalte Aufschnitt mit eineml Glas Wein an diesem Aschermittwoch- ; Morgen gegen 2 Uhr in dem eins Jnren ; Blockhause, dessen Bewohner durch ihre ! warmen Dankeeblicke die befte Wiirzes des Mahles bildeten. l Und noch nie hatten sie fo siifi und? sanft geschlafen, wie diese Nacht, in« ihre Wolldecken eingewickelt, auf dem harten Boden der Scheune, mit einem Bündel heu als Kopflissen ! Am Morgen ehe sie zum Frühstück in’2 haus gingen, sprach Fritz zu sei-« nen Kameraden: »Ihr habt gefehen,; wie es hier steht, die Leute nagen am hungertuch Viel können wir ja nicht thun, aber doch ectwtak Wie viel würde « II uIlI IlUflcl Wscll, lRllll lUll Ucll Carneval in New Drleans mitgemacht hätten?« — «Na, mit fiinf Dollars nLTe ich noch lange nicht ausgetommen,« meinte Otto. .Gnt,« fuhr Iris fort, «alfa spen diren wir Jeder fünf Tollars, die wickele ich ein nnd derstecle sie in der Kaffeebiichfe, darnit das Geld nicht eher gefunden wird, bis wir fort sind. Seid Ihr damit einverftanden?« Statt einer Antwort überreichte ihm Jeder die genannte Summe. Als die braven Burschen eine Stunde später das Haus verließen nnd in den: goldenen Sonnenschein dahinfcheitten, sprach eine lange Zeit teiner ein Wort. Ihre Augen waren feucht, als hätten die Danlesthränen einer Mutter ans fteelend gewirtt. Plöslich lachte Fritz auf nnd meinte: .Wird sich Die aber wundern, wenn sie das nächste Mal Kaffee machtl« Als die drei braven Burschen sich dem Bonnhof von Donoldfonoille nah ten, fiel es ihnen ani, daß der Schal ter des Stationsagenten von einer »ungewöhnlich großen Menschen Stege umlagert war. «Wai ift los-ji« fragte Fett den Er ;ften, der ihnen begegnete. - Wißt Ihr denn das noch nicht? — ! Der tun Mitternacht hier passirte Zug fnach New Orleani ift bei Marga JCity entgleift nnd viel Menschen sind fuan Leben getrunkan oder verletzt l worden-' ) Schweigend fchanten sich die Drei sein Weilchen roß an. Dann sprach Otto nach e nr tiefen Nil-einzuge: Mindes. f- etwas sitt nicht nse1 näsin nnd-Mit M nnd see-e m e st- haient f————’-R tetne Maske sehen. tetnen lustigen Ton gehört unrdoch carnedal gese. ert. Dahehastig diese Fastnacht uergessenj i — Die versehlte Spekulation. — humoresle von John T. Michel son. Deutsch donWilshelm ThaL Jsch bin —nein halt —- ich war ein alter Junggeselle und lebte als solcher 50 Jahre lang gliietlich und zusrieden. Was brauchte ich eine Frau? Ich hatt: gehört, Frauen haben immer ihren ei genen Kods und verbrauchen eine große Menge Geld. Jch lebe aber gern nach meiner Zacon und gebe mein Geld arn liebsten selbst aus; außerdem wird ein Junggeselle meines Alters, der ein hübsches Vermögen besitzt und gut aus sieht, in Gesellschaft immer besser em pfangen als ein derheiratheter Mann, und auch das schöne Geschlecht sieht ihn mit ganz anderen Augen an. Wie ge sagt, ich hatte also gar leine Veranlas sung« meine Lebenslage zu ändern. Außerdem hatte Frau innng die Wittwe unseres ehrenwertben Portiers, der eines Tages von einem Deuboden gefallen und sich bei dieser Gelegenheit das Genick gebrochen hatte, sreundlichsi eingewilligt, bei mir Köchin zu werden. Ach, was war sie siir eine Köchin! Sie war durchaus leine entzückende Person und auch tein junges Weib; aber es ist auch gar nicht nöthig, daß die Wirth schasterin eines Junggesellen eins oder das andere ist. Sie hatte auch ein er regtes Temperament, aber das gen-te machte sie zu einer ausgezeichneten Haushalterin, denn die anderen Dienst fmtsn hatt-n Ins ißt eins III-nennst Außerdem wagte sie auch nicht« ihre schlechten Launen an mir auszulatfen Sie tochte großartig, und das war alles, was ich verlangte. Jhre Sub pen, ihre Braten, ihre Vorspeifen Iva ren himmlisch. Jhre Puddings und Pafteten Wunder, einfache Wunder! Eine Lifte oon den Gerichten, in denen sie Ausgezeirbnetee sieer lann ich leider nicht anführen. eim Dessert hatte sie Eingebungen, und von fo mancher ihrer Schöpfungen exist·ren überhaupt teine Rezepte. Daß sie sechs Fuß hoch war, eine dicke Nase und ei nen Schnurrbart, recht wenig grau melirte haare hatte, und mit der Stimme eines Schiffskapitäns sprach, genirte mich nicht im eringften. Jch war glücklich. eine Wohnung fah elegant und behaglich auf-. Tuch lud mir einen Freund zum Essen ein, wann ich wollte, und er wurde immer gut bewirthet. Jch tauchte i« meinen beften Zimmern, tam nach-Haufe, wann ei mir beliebte, und wurde von meinen berheiraiheten Freunden beneidet. hübsche Mädchen lächelten mich an, reizende Wittwen waren freundlich zu mir, und meiner Ansicht nach war das Bewußtsein, eine von fiinfundzwrnzig liebenswürdigen Frauen heirathen zu lönnen, weit angenehmer, als eine von ihnen wirklich zur Frau zu haben. Außerdem hatte ich Frau Rugbh oft genug erklären hören, sie würde sich nie mit einer Madame abgeben, denn sie hätte teine Ahnung vom Kochen und liime nur in die Kuche, wenn sie sich im Satan langweilte. Nein, eine Frau gehört in meinem Katalog nicht zu den Nothwendigteiten des Lebens, und da Frau Rugbh das wußte, fo hätten wir. folange wir lebten, ruhig zusammenbleiben können« wäre es mir nicht piöhlich eingefallen, mir eine Equipage und einen Kutscher anzu schaffen. Ich war bis dahin mit den Miethödrofchten recht gut Nägel-im men, aber irgend ein böser Geift Fshte es mir in den Kopf, eine eigene Cant page würde passender fein; natürlich machte rnein Kutscher gleich mit der Köchin Belanntschaft, und da er ein Mann oon Geschmack war, so wußte er die dorziiglichsten ihrer Schöpsungen sosort zu würdigen. Er that den gu ten Dingen, die ihm vorgeseht tout den, soollauf Ehre an, und es ivar n.ch nicht oiel Zeit vergangen, da machte er Frau Rugbh einen heirathe antrag. Nie war es mir in den Sinn gekom men, daß ein Mensch so etwas wagen würde; er aber that es, und schließlich tam die schreckliche Wahrheit an den Tag. Nachdem Frau Rugbh sich meh rere Tage lang geziert, theilte sie mir schließlich mit, sie beabsichtige, sich zu »deröndern". Verändern und Frau Nugby waren fiir rnich ztoei so Ihtmmelweit verschie dene Dinge, daß ich sofort ausrief: »Was sich verändern?« »Es handelt sich um den Kutscher Thomas, gnädiger herr,« sagte Frau Rugbh, .er ist ein ruhiger, anständiger Mensch und dringt so lehr in mich, daß ich Ihnen in vierzehn Tagen liindrgen muß. Thomas und ich, wir haben Beide Ersparnisse und wollen ein Re stanrant einrichten. Doch ich Fraß sagen. es thut mir leid, daß ich gehe, denn ich habe mich hier seh-r wohl ge sithlt.« »Gehen? Sie dürfen nicht aehen, rau Rugbh!« sagte ich. »Ich hin an hornaj gewöhnt heirathen Sie ihn und bleiben Sie bei mir, ich werde Ihr Gehalt erhöhen. Jch werde Alles thun, aber gehen Sie nicht« g Entschuldigen Sie, aber als ver irathete Frau kann ich nicht tm bleiben, nnd außerdem ist un er W Moment ein Traum, de en ists-Instit schen lange am herze-r F.——· . liegt,« erklärte rau Qual-h. ,. ch kann mir ni thel en; es thut rntr le , ader ich mu gehen.' Mk WLIMU UND-M- U-. s ntuch an die Augen, als sie das rnnrer verliess. Jch war verzweiselt. wars mich in einen Sessel und ver uchie nachzudenken. Jch mußte aus Er ah bedacht sein. ine englische Köchin konnte viel leicht die Braten besorgen, ader an» solche Desserts war nicht zu denten." Eine sranzösische Köchin würde mir’ Pasioten bereiten, von denen.ich trank’ werden möchte. Negerinnen sind von1 hause aus gute Köchinnem aber sie be- » sähen doch nicht —- wie soll ich sagen —- sie besiißen doch nicht Frau Rugdrfi Repertoirr. Jch klingelte. Frau Rag by erschien in höchst eigener Person .Jch sreue mich, dass Sie gekommen sind,« sagte ich, »denn ich habe mit Id nen zu sprechen. Sie dürfen nicht ge ihen, ich kann Sie nicht entbehren.'« »Aber ich habe es doch Thomas Jer sprachen und kann ihm nicht das Herz drechen,« sagte Frau Rugth »ich bin eine viel zu gesiihlvolle Natur, um mit jemandens Gesiihlen zu spielen.« Ich stöhnte und schloß die Augen. «Sonst noch etwas gefällig?« sraate Frau Runda »Ich werde Vor Hunger sterben,« sagte ich. »Ach nein,« erklärte sie, »Sie mer den schon durchkommen, es giebt eine Menge Frauen, die sich sreuen werden, für Sie kochen zu können.« Damit verschwand sie. Diesmal ließ ich sie nicht wieder holen, sondern schickte nach Thomas. »Thonra"e«, sagte ich, alt er herein kam, «jedensalls bat Frau Rugby Ih nen etwas anz besonders Gutes kiiin Eisen vorge eht « Thomas, seyen Eie sich und hören Sie mich an. Jch habe soeben vernommen· daß Sie mir Frru Rugby rauben wollen. Jch bin iehr überrascht, Thomas, und mißbiclege Jhre Wahl.« »Wir sind beide in dem gehörigen Alter, und schließlich sind wir doch leine Leibeigenen,« erklärte Thomas. »Aber denken Sie roch an mich.« sagte ich. »Wir haben schon darüber gespro chen,« sagte Thomas, »und einen Au genblick haben wir sogar daran ge dacht, bei Jhnen zu bleiben ; aber das Nestaurant ist besser, und schließlich: würden Sie Jhre Frau in ein anderes Geschäft stecken, wenn Sie verheirathet wären?" »Sie wollen also nicht bleilen ?" sragte ich »Nein, herr, ich danke. Es ist eine gute Stelle. aber als Englänrer sage ich: »Mein haus ist meine Burq!« Zuerst shatte ich die Absicht, eine ltrine Mmergose aus der Nebenstraße zu heirathen. Sie ist allerliebst, erst sieb zehn Jahre alt, aber sie hat nichts ge spart, und Frau Rugby hat eine ganze Menge. Sie hat allerdings eine Warst aus der Nase, ist ein bischen dick, aber das thut nichts; wenn die Andere ihr Geld hätte, würde ich die natürlich nehmen« —- aber leider hat sie·s n::ht.« »Wteoiel hat sich denn Frau Rugoy gespart-i« stagte ich. Er sagte es mir, und ich liesz ihn gehen. Vielleicht ließ er sie sich abkna sen, aber welchen Preis verlangte Frau Ming Jch beschloß, das noch an demselben Tage zu ergründen. Tho mas war fortgegangen, urn nach den Pserden zu sehen, und das Haus-trad chen war ebenfalls mit ihrern Schon verschwunden. Jch ging also nach oer Küche herunter und sand Frau Ruaisu dor dem Küchentisch ein Taschentnch vor den Augen. Sie stieß einen leisen Schrei aus und erhob sich. «Setzen Sie sich, Frau Rugbn,« sagte ich, »ich werde rnir auch einen Stuhl nehmen. Was haben Sie heute wieder siir eine graßartige Suppe ge kocht! und dieser Braten! und diese.e Salati Ich sann nicht ohne Sie le ben! Denken Sie an mein Elend, wie es rnir gehen wird, wenn Sie mich per gessen« »Tas thue ich." seuszte Rugbn. »Dann bleiben Sie doch,« bat ich ..Sie können doch nicht erwarten, daß ich Thomas das Herz breche,"« meinte sie. »Lieber brechen Sie meins,« Mise te ich. »Ach, um Jbr Herz handelt ei sich hier nicht, höchstens um Jheen Ma gen,« sagte Frau singt-sey »Das weiß ich ganz genau.« ..Dieser Weg soll aber auch zum hean des Mannes sü·hren,« entgeg nete ich. Frau Rugbv sah enich an. »Ich bin hergekommen, um Ihn-n diesen Gedanken, mich zu ber!a«’sen, auszureden. Was soll ich thuni" ,,Das einzige, was zu thun wäre, wiirden Sie nicht thun,'· entgegnete sie. »Ich habe einen tüchtigen Mann, der mich heirathen will, und den gebe ich nur aus, wenn ich einen besseren be totnme.« »Aber wenn sich nun etwas Besseres bist-ei« fragte ich .Dann könnte ich mir die Geschichte überlegen. Jch machte eine Pause und tiiinvste mit rnir selbst «Jedensalls aber wiirde der Andere dach nicht in vierzehn Tagen tammen«, meinte die Wittwe. machte wieder eine Pause und sah an. Sie nahen den Deckel von einein Kes sel, der aus dein herbe siand, und — bltetie inein. Es erhob sich ein o köstliche Iroina. das lch ain san-ein Leibe sitterte. »Ein,neues Gerichts« fragte ich. Jch hörte aus, rnit rnir selbst zu kämpfen. »Frau Rugbh, wilrde ich der bessere Mann sein, aus den »Sie warteni« fragte ich. -O ia,« entgegnete sie. «Dann heirathen Sie mich und blei ben Sie bei mir!« rief ich. · »Arm» Tpmas,« seufzte sie. »Aber Ich muß gestehe-n- ich habe Sie schon lange ganz gern gchabt.« Jch hatte arn nächsten Tage eine tleine Szene mit Thomas, aber schließ lich ließ er fich seine Rechte abiaufen. Er heirathete die hiibsche Kammerzose und eröffnete das Restaurant. Was mich anbetrifft, so Heiraihete ich Frau Rugby in der vorigen Woche, doch am Abend des hochzeitstages sag te ste plö lich zu mir: »Lieber Mann, fest mii en wir uns aber nach einer Köchin umsehen." »Wir brauchen doch leine Köchin,« versetzte ich erstaunt. »Bei Deinen Talenten . . .«« »Nun, wenn Du denkst· daß ich jetzt noch lochen werde, wo ich mich Arbei rathet habe, dann irrst Du Dich,« oers sehte meine Frau. »Don-on habe ich nun bestens genug. Entweder Du schasfst eine Köchin an, oder Du kannst sehen, wo Du ein-as herbelorncnft.« Jch bitte den lieben Leser um stilles Beileid! schnesei versah-serv Jn den dreißiger Jahren des der gangenen Jahrhunderts befand sich der Kaiser Nikolaus der Erste von Nuß land einmal zum Besuch in Berlin. Eines Tages-»Herr er Gast bei seinem M-«k-I..:«.. s--« VUIIWUsIII IIIUIUIPISIII IIIU WI.I zuvor das Andienzgesuch der Vertreter Ier rulsischen Kolonie genehmigt, sdie in stattlicher Anzahl erschienen, um idren Maarchen zu begrüßtn Der Zar zeigte sich herablassender als es sonst seine Art war. Da fiel sein Blick plötzlich aus einen Unterthanen — einen Polen ---—, der einen tvirllichen Schnurrdait trug. Der Kaiser trat alsbald dicht an den Mann heran uird fragte im Ton der höchsten Entriistung: »Wie tönnen Sie sich unterstehen, einen Schnurrbart zu tragen?« Der Pole zitterte an allen Gliedern und statterte treidedleich: «Majestät, ich bin aus Wolhynien·« Der Zar sah ihn mit retnichtender Strenge an und sagte ,.Aus Wolhynien oder nicht, das ist aan einerlei. Sie find Rasse und isii en wissen daß es in Rußland nur Militöiper onen erlaubt ist, einen Schnurrbart zu trag-ent« Aus jeder Silbe lag der Nachtruck eines souverä nen Willens-. Dann richtete der Kaiser sein Wortan den Botschafter, zeigte mit dem Finger aus den Unglücklichen i mit den redalutoinär belegteii Oder lippen und ries: «Nasiren!« Der Wol dnnier wurde gepackt, ins Nebenziminer abgesiihrtund dort schleunigst rufsisis zitt, ivill lagen rasirt. W In der Anastasius-up Sie lpdr einein hochmodernenBilde): »Ich mochte wissen, warum sie dies Bild hier aufgehangt hat-ent« Er: Jedenfalls weil s’ den Künst ler nicht erwiicht dabeni« Nach dein Sonder. « Tenorist: »Sie nehmen ei doch nicht ubel, ·anädiae Frau, daß ich heute nur ein Lied aesunaen hat-Hi Paroeniisgattins aBitte, bitte . . . Sie haben ja auch nicht viel gegessen!« Hin der Schmierr. .Souffl«eur: «,,Verschan' uns, edler Ritter, mit Deinem grausamen Brand flieht-»F Schnufpielet lsich verspreche-ty: »Verfassu» uns, elender Ritter, mit Deinen grausamen Schandprayen!« Urkraft-sitt Miniften «Setenisfimus wollen gnädi ft aetuhem vieles Bittgefuch zu betiicl tchiigenZ . . . . Schon aus der Schrift ist vie große Bediitsiigleii des Biiifiellets zu erkennen — et benuzt offensichilich eine total vefetie Schrei - mafchine . . . . l" .. Kein Ethik Besuchen »Nun, und bezahlt sich Ihre Trolley-Linie?« Straßenbahnmasgnalt «Vorläusi noch nicht. Naht-m vie Hälfte der Pa - fagiete belommi Eise-« Zielet Sinn. Frau May-um »Um Gotteswillen, Rinden was macht ihr denn- hiek. oflu habi ja die ganze beizuna abgeneile Die Jungen: »Wir spielen Sita ßencat, Mama.« Bericht-un Passagiet lin ret Bahnhosfimikths schim- »bält der Zug lv III-ge- daß man ein Mittagessen einnehmen kanni« Kellneu »O ja, da könne-« lich fo gak nachher nach ins Beschwert-edited einiragen.« status-sitt Ä »D’t holzfiilkt Sevv muaß da« a’ a’fcheiiet Kerl fein! —- Den moll’n fest d« Richter auf fein’ Geifiekgufianv un tersuchen lass’n!« ·- »En DWHIIQ e (zu einer m geschman MPM End-he ges-, ich bei-In deee le,i liel ei was Zeile-IN Rom « « -