Ya- Zeichen der Yier Z l VonongnaDopka WWW MWC OWMMMWM (4. Fortseßung.) »Wir haben Glück!« rief er. »Jeßt wird es nur noch geringe Mühe kosten. Numero eins hat das Mißgeschick gehabt, in das Kreosot zu treten. Hier können Sie den Abdruck der Kante seines kleinen Fußes ne ben dern übelriechenden Zeug sehen. Die Flasche ist gesprungen und der Stoff aus ossen.« ,Uud was dann?« sagte ich. »Was dann? — Run, wir haben ihn, das ist alles. Jch weiß einen Hund, der würde diese Fährte bis zum Ende der Welt ver folgen. Wenn eine Koppel Hunde einem chleiften Hering durch eine ganze Graf ehast nachzuspüren vermag, wie weit wird dann der besonders darauf dressirte Hund einem so scharfen Geruch folgen können? Das klingt wie eine Aufgabe in der Ne geldetri. Die Antwort sollte uns —- aber holla! hier sind die bevollmächtigten Ver treter des Gesetzesk« Stimmengewirr und schwere Tritte wur den von unten her vernehmbar. Die Haus thiir schloß sich mit einem lauten Krach. »Ehe sie tommen,« sagte Holmes, «legen Sie einmal Ihre Hand auf des Todten Arm, und hier an sein Bein; was fühlen Sies« ,Die Muskeln sind hart wie ein Brett.« »Richtig Sie sind weit stärker zusam mengezogen als in der gewöhnlichen Tod tenstarrr. Dazu kommt noch die Verset rung des Gesichts zu dem abschreckenden Grinsen, oder risus »Tai-Jordans wie die Alten es nannten. Welche Schlußfolgerung würden Sie aus alledem ziehen?'« »Daß die Todesursache ein starkes, vege tabilisches Alkaloid gewesen ist« ein ftrhch neilnårtiger Stoff, welcher Starrtrampf er «Das war auch meine Idee, als ich die verzerrten Gesichtsmuskeln sah. Sobald ich-den Dorn entdeckte, der in die Kopfhaut genesen oder geschossen worden war, erriety ich, auf welche Weise das Gift in den Kör per gedrungen sei. Wenn nun der Mann in feinem Stuhl aufrecht gesessen hat« so war der Theil des Kopfes, in welchem der Dorn steckte, gerade gegen das Loch in der Decke gerichtet. Nun untersuchen Sie den Darm« Jch faßte denselben vorsichtig an und hielt ihn gegen das Licht der Laterne. Er war lang, scharf und schwarz; die Spitze sah wie glasirt aus, als ob ein gummiartiger Stoff darauf getrocknet wäre. Das stumpfe Ende war mit dem Messer abgerundet. ·th das ein englischer Dorn?« fragte Halt-res» »Gewiß nicht« »Nun, nach allen diesen Ermittlungen «follt.en Sie doch imstande sein« einen richti gen Schlufz zu ziehen. — Aber da rückt die hauptmacht an; fest können die hilf-imp pen zum Rückzug blasen.« Starke Tritte schallten im Gange, und ein sehr wohsldeleibter Mann im grauen Rock kam würdevoll in das Zimmer gegan en. Sein Gesicht war roth und aufgewa en, und die kleinen Augen blitzten scharf unter schwulftigen Lidern hervor-. Jhm auf den Fersen folgte ein Polizeibeamter in Uniforrn und der immer noch behende Thad däus Scholtn »Schönet Geschäft hieri« tiefer mit kurz athmisger, heiserer Stimme: »Schönes Ge fchiift hier! Aber wer sind alle diese Leute? Meiner Treu. das Haus scheint so voll zu fein wie eins Taubenschcag.« »Ich dense, Sie werden sich meiner erin nern, Herr Athelney Zone-if sagte Holmes ruhig. - «Ja natürlich, gewiß!" gab er keuchend zur Antwort. »Herr Sherlock Holmesy der Theoretiker. Erinnern — ich denke wohl, die Vorlesungen über Ursachen und Wir kungen, nie Sie uns allen bei dem Juwelen dies-stahl in Bishopgare hielten, werde ich nie vergessen. Freilich haben Sie uns Ta enals aus die rechte Spur gebracht, aber Sie werden ieht wohl selbst eingestehen, daß da bei mehr Glück ans Berechnung im Spiele han« Eine eine höchst einfache Schlußfolge eung.« »Geber! Sies nur zu, es ist ja keine Schande. Aber was haben wir hier? Eine böse, eine häßliche Geschichte! Kein Raum für Theorien, handelt sich um Thatsachen. hat sich glücklich getrossen, daß ich just we sen eines andern Falls in Norwood sein muß-ie. War auf dem Bahnhaf, als die Mel dung karn. Woran ist der Mann gestorben, Das meinen Sie?« »O, das ist kein Fall, über den ich Muth Inaßnngen äußern möchte,« sagte Holmes trocken. «Je nun, man kann ja nicht leugnen, daß Sie zuweilen den Nagel auf den Kon ge trofer haben. — Merkwürdig! Verschlos ese Thür, wie mir gesagt wird, Juwelen Qrid von einer halben Million ver schwinde-. Wie fanden Sie das Fenster?« »Wähle-sites aber es sind Tritte auf dem Muster-X -So. ist Wen-IS aber geschlossen war, M die mit der Sache nichts zu thun ha ssen —- de« mßeht sich von selbst. Der Mit-i vom Schlag getroffen; , III-WEIBER sihW-Dsll!lch ; , eine M Solche —Eingebunåen s - iidee sich Gehen re U MEDIUM Heisa-i —- nnd Sie, esse-NEWTan seinem eigenen Betenntniß gestern Abend bei seinem Bruder. Der Bruder starb plöhi lich, worauf Scholto mit dem Schah davon gingI Stimmt das?« »Motan der todte Mann sehr bedachtsam aufstund und die Thüre von innen ver schloß.« »Dort Das stimmt nicht. Wir wollen die Sache einmal vernünftig überlegen: Thaddäus Scholto und sein Bruder betamen Streit miteinander. Der Bruder ist todt und die Juwelen sind fort. Das ist, was wir wissen. Niemand hat den Bruder ge sehen, seit Thaddäus ihn verließ. Sein Bett ist unbenutzt geblieben. Thaddäus befindet sich offenbar in sehr erschütterter Gemüths versassung. Sein Aeußeres ist —- nun — wir wollen sagen —- nicht anziehend. Sie sehen, daß mein Gespinst sich um Thaddäus webt. Das Netz zieht sich immer mehr zu sammen." »Noch sind Ihnen nicht alle Thatsachen betannt,« sagte Holnies. ,«Diefer Holzsplit ter, den ich nicht ohne guten Grund fiir ver giftet halte, stat in des Mannes Schädel; man sieht noch die Spur. Diese beschriebene Karte lag aus dein Tisch, und daneben jener sonderbare Stock mit dem Steingrifs. Wie paßt das alles zu Jhrer Theorie?« «Bestiitigt sie in jeder Hinsicht,« sagte der dicke Detetiiv sehr selbstbewußt. »Das Haus ist ja voll indischer Kuriositäten. Thaddäus hat den Stock mitgebracht, und wenn der Splitter giftig ist, kann Thaddäus ebensogut wie ein anderer einen mörderischen Gebrauch davon gemacht haben. Die Karte halte ich siir irgend einen Hokuspokus, um uns irre zu führen. Die einzige Frage ist, wie tarn er davon? O natürlich, da ist ja ein Loch in der Decke.« Mit großer Gelentigteit, in Anbetracht seines Umfangs, erstieg er die Trittleiter und llemmte sich durch das Loch in den Zwi schenboden. Gleich darauf verkündete er mit triumvbirender Stimme daci » die Inllx V tbür entdeckt habe. « «D-ergleichen findet er wohl," bemerkte Holmes achselzuckend. »3nweilen däm mert’s in feinem Verstand; wären nur die gescheiten Narren nicht die allernnbequem ten.« Atbelney Zone-H tam jetzt die Leiter wieder berabgeklettert. »Seben Sie,« sagte er, «Tbatsachen sind doch immer sicherer als Theorien. Meine Ansicht hat sich bestätigt. Jm Dach ist eine Fallthiir, die sogar halb ossen steht.« »Ich habe sie aufgemacht.«' »Was? Wirtiichi Sie haben sie also gefunden?« Er schien etwas niedergeschlagen über diese Entdeckung. »Nun einerlei, sie beweist, wie unser Mann entkommen ist. —- Jnspeli tor!« »Ja, han« tönte es aus dem Gange. «Bitten Sie Herrn Scholto einzutreten. — here Scholto, es ist meine Piiicht, Ihnen mitzutheilens daß Sie vorsichtig in Ihren Aeußsernngen sein müssen, weil sie zu Jbren Ungunsten gebraucht werden lönnten. Jch verhafte Sie im Namen der Königin als mitbetheiligt am Tode Jbres Bruders-« »Da haben roir’s! Sagte ich’5 Ihnen nicht!« schrie der arme, kleine Mann, indem er die Hände rang und uns nacheinander jammervoll anbliekte. «Machen Sie sich keine Sorge darüber, here Scholto,« beruhigte ihn holmeeL »Ich glaube, daß ich mich verpflichten sann, Ihre Unschuld zu beweisen.« »Versprechen Sie nicht zu viel, Herr Theoretiker; versprechen Sie nicht zu viel, " fuhr der Detettiv auf. »Sie mochten es doch schwieriger finden, als Sie denkenk Akk- wekde nicht allein die Äntlaae ent kräften, sondern ich will Jhnen auch den Namen und die Beschreibung von einem der beiden Leute zum besten geben« die gestern Abend in diesem Zimmer waren. Jch habe alle Ursache zu glauben, daß er Jonathan Small heißt. Er ist ein ungebildeter Mann. klein von Gestalt und gelenkig, ihm fehlt das linke Bein und er tägt einen Stelzsusz, dessen innere Seite abgescheuert ist· Sein rechter Stiefel hat eine grobe, vierkantige Sohle und einen eisernen Beschlag um den Absatz. Er ist in mittleren Jahren, sonn verbrannt und ist ein Sträfling gewesen. — Diese wenigen Andeutungen werden Jhnen vielleicht von Nutzen sein; auch mache ich Sie noch darauf aufmerksam daß ihm ein gutes Theil baut aus der Hanvfläche fehlt. Der andere Mann —" »Oha, der andere Mann?« fragte Athel ney Jenes mit höhnischer Stimme, obgleich ihn diese genauen Angaben, wie sich leicht merken ließ, höchlich in Erstaunen gesetzt hatten. »Ist eine ziemlich merkwürdige Persön lichkeit,« verseßte Sherloek holmes, indem er sich auf dem Absah umwandte. »Ich hosse binnen kurzem in der Lage zu sein, Sie dem Paare vorzustellen. Auf ein Wort, Wat son." Er führte mich hinaus bis aus den Trep penabsaQ »Wir haben über diesem unerwarteten Ereigniß den ursprünglichen Zweck unserer Fahrt ganz aus dem Gesichte verloren,« sagte er. »Der-n dachte ich eben; ei ist nicht tn der OIW daß Fräulein Morstan noch kön ser in dieses Unglücke permitt.« »M-— sit Yes die Dame nach M W Sie W M Jus TI ekk W is RNWO U ist nicht weit. Ich warte Uer auf Sie, wenn Sie mit mir surticfabren wollen —- oder · sind Sie vielleicht müdei« »Macht-us nicht. Ich wiirde teine Ruhe finden, bevor ich mehr von dieser abenteuer lichen Angelegenheit weiß. Zwar habe ich das Leben schon friiber von seiner dunkeln Seite kennen gelernt. aber ich gestehe· daß die erschütternden Erlebnisse dieses Abends meine Nerven start aufgeregt Faden. Trotz dem würde ich gerne mit anen der Sache auf den Grund kommen, nun ich mich einmal damit befaßt babe.« »Für mich wird Jhre Gegenwart oon großem Werth sein," antwortete holmes. »Wir beide wollen den Fall allein durchfüh ren und den tlugen Jones seinen Himm spinsten überlassen. Wenn Sie Fräulein Morstan an ihrem Haufe abgeseßt haben, so fahren Sie, bitte, nach der Pinchinftraße Nro. Z, nicht weit vom Ufer bei Lambeth. Jin dritten haus rechter Hand ist ein Laden mit ausgestopften Thieren. Sie werden im Fenster ein Wiesel sehen, das ein junges Ka ninchen in den Krallen hält. Klopfen Sie den Ausstopfer, den alten Sherman, heraus Jch lasse mich ihm empfehlen. und er soll inir unverzüglich den Toby schicken. Sie miissen den Tot-U zugleich in der Droschte mitbrin gen.« »Ein Hund, wie ich vermuth« »Ja, ein sonderbarer Mischling mit ganz erstaunlichem Spürsinn. Mir ist Tot-vi Beistand lieber als die Hilfe der ganzen iste tteimpolizei von London.« »Gut, ich dringe ihn. Es ist jetzt ein 11iir. Wenn der Kutscher schnell fährt, sollte ich vor drei Uhr wieder hier sein tönnen·'« »Unterdessen,« sagte Holmes, »mil! ich noch Frau Bernstone aus-fragen und den in dischen Diener-, der. toie mir Thaddäus hat. liier nebenan in der Kammer schiöft. Auch lann ich die Methode deg- großen Zone-—- stu dieren und seinen nicht allzu zarten Stichel reden lauschen. Ja. ja — wir sind gewornt »das-, die Menschen verhöhnen. was sie nitJt verstehen«. Goethe trifft doch immer its-: Schwarze.« Siebenteg Kapitel. Toby auf der Fährtr. Jch brachte Fräulein Marstan in der Droschte nach Haufe, in welcher die Polizei getommen war. Nach edler Frauen Art hatte sie alles Ungemach ertragen, fo lange ei galt, jemand beizustehen, der bilflofer war als sie selbst, und so hatte ich sie heiter und gelassen neben der berstörten Haushalterin gefunden. Im Wagen aber fühlte sie sich zuerst schwach und brach dann in einen Strom von Thränen aus —- das Abenteuer der Nacht hatte ihre Kräfte erschöpft. Sie hat mir später gesagt, daß ich ihr bei der Fahrt lalt und zurückhaltend erschienen fei. Von dem Kampf in meiner Brust, von der Selbftiiberwindung. die es mich kostete, ahnte sie nichts. Mitgefiihl und Liebe stürm ten auf mich ein; ich fühlte, dafz Jahre des gewöhnlichen, gesellschaftlichen Verkehrs mir teinen fo tiefen Einblick in ihre tapfere und dabei fo echt weibliche Natur hätten gewäh ren können. als es dieser e i n e Tag mit fei nen seltsamen Erlebnissen gethan. Aber kein Wort ver Zuneigung tam über meine Lippen. Sie war schwach und hilflos, in Nerven und Gemüth stark erschüttert. Jhr in solchem Augenblick meine Liebe aufdrin gen, hieße ihren Zustand mißbrauchen. Schlimmer noch —(- sie war reich. Wenn Lohnes Nachforschungen sich erfolgreich er wiefen, wurde sie eine Erbim Wäre es rechtschaffen» wäre es ehrenhaft gewesen. wem-« einMilitörarzt auf halbem Sold Vor theil aus einer Vertraulichteit gezogen hätte, welche der Zufall veranlaßte? Müßte sie mich nicht für einen gemeinen Gliielgjäger ansehen? Jch konnte den Gedanken nicht ertragen; wie eine uniiberfteigliche Mauer lag der Agra-Schatz zwischen uns. Es schlug bereits zwei Uhr, als wir bei Frau Forrefter anlangten· Die Dienerschaft hatte sich schon vor mehreren Stunden zu rückgezogenx nur die Frau des hauses war noch wach,j5räulein Morftanödtstiicttehr er lvsllcllv. solt ganze krumme Jngcregcuycu hatte Frau Forrester so sehr beschäftigt, daß sie leine Ruhe fand. Sie öffnete uns selbst die Thür, und es machte mir Freude zu sehen, wie zärtlich sie den Arm um dieHeim gelehrte schlang, mit wie mütterlicher Stim me sie dieselbe begrüßte· Sie war ihr ossen: bar teine bezahlte Untergebene, sondern eine hochgeschätzte Freundin. Frau Forrester, eine anmuthige Dame in mittleren Jahren, sorderte mich dringend auf, einzutreten und unsere Abenteuer zu erzählen. Jch erklärte indessen, daß ich einen wichtigen Auftrag habe und versprach wiederzutommen und über den weiteren Verlauf der Sache getreu lich zu berichten. Beim Abiahren wars ich noch einen sliichtigenBlick zurück. Das behag licheheim, die beidenFrauengestalten aus der Schwelle, die halbosfene Thür, das Licht aus der Vorhalle, das durch gefärbte Scheiben aus sie siel —- es war ein amuihiges Bild, das mich begleitete und wohlthuend beruhigte inmitten der wilden, dunkeln Erlebnisse, die mich so völlig eingenommen hatten. Je mehr ich über die ganze Begebenheit nachdachte, um so derwirrter und diisterer wurde sie. Während die Droschte mit mir durch die stillen, gaödeleuchteten Straßen dahinrasselte, ries ich mir noch einmal alle Einzelheiten ins Gedächtnis. Das ur sprüngliche Problem war jeht so ziemlich ge löst. Der Tod hauptmann Morstans, die Uebersendung der Perlen, die Zeitungsan zeige, der Brief — über dies alles waren wir nun ausgelliirt, aber es hatte uns nur zu einern noch räthselhasteren und schrecklicheren Geheimnis gesiith Der indische Scha , der seltsame Grundriß« der in Morstans ries tasche gesunden worden, die Szene beim Tode des Majars Schelle, die Wiederauf ·sindung des Schuhen ans welche unmittel bar dä Ermordung des We gefolgt war, die We Jndiiiern den denen das W tet war, die siehst-u ren, die seerndartige Wasse, das Zeichen der Vier aus dem Oeundrih und dieselben Worte auch · t wieder aus dem Stück Papier — in der bat ein verzweifelte-o Labyrinth, aus dein nur Dolmet mit seiner eigenartigen Be gabung hoffen durfte, sich herauszusindem Die im untern Theil von Lambeth gelegene Pinchin-Gasse bestand rneist aus unaniehns lichen, zweistöckigen Ziegelhiiusern. Ich klopfte bei Mo. 3 längere Zeit, aber ohne Erfolg. Endlich zei te sich indessen ein Lichtschein hinter dem orhang und ein Ge sicht guckte aus dem oberen Fenster. »Fort mit Euch, betrunkener Nuhestiirer,« schallte es herunter, »wenn Jhr hier noch weiter Lärm macht, schließe ich den Hunde stall aus und lasse dreiunddierzig Hunde auf Euch los.« »Ihr sollt nur einen herauilassen — deshalb tomme ich eben.« »Fort mit Ericht« schrie die Stimme wie der. »Meiner Seel’, ich hab’ eine Natter hier im Sack; die werf’ ich Euch aus den Kopf, wenn Jhr Euch nicht davon macht.« »Ich brauche aber einen Hund« ries ich· »Aufgepaßt! Wenn ich «drei,'«f sage — tommt die Schlange herunter.« »Herr Sherlock Holnies,« begann ich von neuem -- die Worte übten eine wahrhaft magische Wirkung. Das Fenster wurde augenblicklich zugeworfen und in einer Mi nute war die Hausthür ausgeschlossen Ter alte Sherman, ein langer, schmächtiger Mann mit starkem Nacken und gebiickten Schultern, trug eine blaugesörbte Brille. Er hielt sein Licht in die Höhe. »Ein Freund von Herrn Sherlock ist mir zu jeder Zeit willkommen·" sagte er. »Tu ten Sie ein. Nehmen Sie sich vor dem stö ter in acht; der beißt. Ach du Nichtgnnt3, du Nickttgnutz! Hast du Lust, nach dem Herrn zu schnappen?« Das tdar an ein Hernreiin gerichtet, das den boghasten Find-. mit den rothen Augen durch die Stöbe seines- Käfigs drängte. - — »Um die Schlange dort tum mern Sie sich nicht, ei ist nur eine dränget natter. Sie ist nicht giftig, darum laiie ich sie durch die Stube laufen; sie schafft mir die Käfer fort. Sie diirfen mirs nicht ver iibein, basz ich Sie zuerst ein bißchen arob angelassen dabe; denn sehen Sie, es giebt so manchen, der mich ’rau5 tiopft aus reinem 11edermuth. Womit lann ich Herrn Stier ins-I hist-in Y« »Er braucht einen Ihrer Hund« »Aha! das wird der Toby sein.« »Ja, Toby nannte er ihn.« »Toby wohnt hier links in Nro. 7.« Langsam schritt er mit seinem Licht vor aus, mitten durch die merkwürdige Thier familie, die er um sich versammelt hatte. Bei dem unsicheren Licht sah ich nur, wie bald hier, bald da funlelnde Augen aufbäitztem die aus Spalten und Winleln auf uns nie derguelten. Selbst auf den Ballen iiber unseren Köpfen saßen tviirdevolle Vögel, die lässig das eine Bein, aus dem ihr Körper ruhte, mit dem andern wechselten, als unsere Stimmen ihren Schlummer störten. Tobd war ein häßliches, langhaariges Ge schöpf, halb Wachtel- halbDachghund, braun und weiß gefleckt, mit Hänge-Ihren und unge schicktem, wackeligem Gang. Nach einigem Zögern nahm er das Stiick Zucker, welches sein here mir zugesteckt hatte, aus meiner band an. Dies besiegelte unser Bündniszz er folgte mir nun in die Droschle und machte leinerlei Schwierigleit während der Fahrt. Es schlug drei auf der Schloßuhr, als ich Pondicherry-Lodge wieder erreichte. Mc Murdo, der Hauswärter, war als Helfers helfer verhaftet worden, und statt seiner be wachten zwei Polizisten das enge Thor. Als ich jedoch den Namen des Detettivs nannte, ließen sie mich ungehindert mit dem Hunde passiren. Holmes stand, die Hände in den Taschen, auf der Haue-schwelle und tauchte eine Pfeife. »Schön, daß Sie ihn bringen!" rief er er freut. «Athelney Jones ist inzwischen fort gegangen. Er hat während Jhrer Abwesen heit eine außerordentliche Kraft entfaltet und nicht allein unsern Freund Thaddäus, sondern ern-b den Tbiikblien hä« Annales-äl terin und den indischen Diener festgenom men. Jetzt haben wir den Schanplatz oben ganz fiir uns; nur der Sergeant ist da. Lassen Sie den Hund hier und kommen Sie mit-« Wir banden Tobh an ein Tischbein im Vorsaal und stiegen die Treppe hinauf. Jm oberen Zimmer fanden wir alles unverän dert, nur die Gestalt in der Mitte war mit einein Linnentuch verhüllt worden. .Leihen Sie mir Jhre Blendlaterne, Ser geant,« sagte mein Gefährte zu dem schläf rigen Polizisten, der im Winkel saß. — »Danle. H Nun muß ich Stiefel und Strümpfe ausziehen, rie nehmen Sie wohl mit hinunter. Watson. Jch habe eine kleine Kletterpartie vor. Bitte, tauchen Sie mein Tasch entuch in das Kreosot. Recht so! Nun kommen Sie noch einen Augenblick mit mir nach dem Dachboden." Wir fliegen wieder durch das Loch hinaus. holmes beleuchtete mit der Laterne die Fußstapfen im Staube. «Bitte, betrachten Sie einmal diese Fuß spuren recht genau. Fällt Jhnen irgend et was Absonderliches dabei auss« »Sie stammen von einem Kinde oder ei nem kleinen Frauenzimmer,« sagte ich. »Aber, abgesehen von dem Maß, —- he merlen Sie sonst nichtz?« »Sie scheinen mir fo ziemlich wie andere Fußspuren.« «Durchaus nicht. Sehen Sie ber! Dies ist der Abdruck eines rechten Fußes im Staube. Nun mache ich einen daneben mit meinem nackten Fuß. Was ist der Haupt unterschde« «Jhre Zehen sind alle zusammengepreßtz bei dein anderd Abdruck dagegen trennen fich die Zehen deutlich von einander.« »Richtig. Merlen Sie sich das, es ist von Wichtigkeit Nun riechen Sie, bitte, an dem Hekuba-n des Kla ensteriP Ich lgte seiner nweisung and spürte irer lich einen flaeten sie-feig »Da hat er bei-r hinaniw us I - Ost-si- - Es · ousgesest Wenn Sie das riechen Weran ! wir Ton sicherlich keine Schwieer = haben, de Spur zu finden. Nun max Sie unten den Ound los und schauen ie dann meine Seiltiinzerllirste an.« Ali ich ins Freie gelangte, stand Sherlock Holmes schon aus dein Dach; ich konnte ihn ( wie einen ungeheuren Gliihtvurm langsam « am Dachrande hintriechen setzen. hinter ei nein Rauchfan verlor ich ihn einen Aufen dlick aus dem sicht, doch erschien er sog eich wieder, um dann nach der entgegengesekten ( Seite zu verschwinden. Jch ging um das Haus herum und sah ilJn oben aus einer der Dachrinnen sitzen. s« «Sind Sie es. Watson?'· rief er. Aa. Dies isi vie Stett-. Was ist das siik eio schwarzes Ding da unten?« »Ein Wasserfaß.« .Dectel daraus?n »Ja·« »Steine Leiter zu sehens« »Nein.« »Der Henter hole den Kerl! Das ist sa ein halsbrecherisches Kunststück Jch sollte i aber doch imstande sein, hinunter zu kom- ( men, wo er herauftlettern konnte. Das s Wasserrohr fühlt sich ziemlich seit an. Vor- ( wärts also, aus gut Gliict.« Nun hörte man ein Klappern und Rat-— i schen; die Laterne begann langsam an der Seite der Mauer weiter zu gleiten. Bald z sptang auch Holmeg leichten Fußes auf das ( Faß und von da auf den Boden herab. »Es war nicht flinken ihm nachzuaeben,« rief er, während er Strümpfe und Stiefel wieder anzug. »Von Zeit zu Zeit hatte er unterwegs einen Ziegel aelockert und in fei ner Eile obendrein riefen Gegenstand ver loren, der meine Tiaanofc Vollkommen br stiitiai wie ilir Tottoren zu sagen psleai.« Er hielt niir einen tleinsn Beutel hin, der aus farbigen Gräsern geweht und init ein paar Glasperlen verziert, an Form und Größe einein Ziaarrentöiclschrn nicht unöhns lich war. Darin fand- lich ein laldez Dutzend Stacheln von duntleni Halt, an einem Ende spitz, am andern abgerundet wie der Dorn. welcher Bartholoniijug Ecke-Po getroffen hailc ( »Das fnd liöllische Tiiiner.« sagte er. »Geber! Sie du« daf; Zie sich nicht stechen. Ich bin glücklich. sie zu linken kenn es sind aller Wabrscheinlåchteit nach die einzigen, dte er vesajz. cie und ras, nur vrauchen nun nicht mehr zu fürchten, nächstens einmal ei nen lolchen in unsere Haut zu bekommen. Jch meinestheili wiirde einen Granatsplits ter bei weitem verziehen Wie steht’s, Wat son? Wäre Jhnen ein Marsch von sechs Meilen nicht zu viel Z« »Bewahre!« »Wir wollen uns ietzt Tobhs erprobter Führung überlassen, unr sehen. was dabei herauskommt —- Ah, da bist du« mein Hundcheni Guten alter Zahn! Hier, riech’ einmal, Toth riech’ einmal.« Er hielt aern Hunde das mit Kreoiot getröntte Tuch un ter die Nase, während das Thier breilbeinig dastand, den Kopf höchst komisch aus die Seite gedreht, wie ein Kenner, der die »Blume« einer berühmten Weinsorte prüft. holmes wars dann das Taschentuch einige Schritte weit sort. beseitigte einen starken Strick an des Köters Hatsring und siihrte ihn an das Wasserfasz. Augenblicklich brach das Thier in ein anhaltendes, schrilleg Ge lläss aus; die Nase aus der Erde, den Schwanz in der Lust, trahte es der Spur nach, und zwar in so schnellem Laus, daß wir tüchtig in Athem gehalten wurden und Mühe hatten, die straifgezogene Leine nicht fahren zu lassen. Jm Osten begann es jetzt zu dämmern, und wir tannten bei dem kalten, grauen Morgenlicht eine Strecke weit sehen. hinter uns lag das große, tastenartige Haus seinen dunkeln Fenstern und kahlen Mauern trüb selig und verlassen da. Unser Kurs führte quer durch das Grundstück vorbei an lijms merlichem Buschwerl. veritreuten Kehricht hausen und ausgewützlten Gruben und Lö chern. Das vertonnnene. unheilveriiindende Aussehen des ereiJ paßte so recht zu dem Trauerspiel, dessen Schauspiel er war. Als wir die Umfassnnggmauer erreichten, lief Tobn ungestiim winielnd in itzt-in Schatten entlang, bis er den Winkel erreichte, in wel chem ein junger Buchenbauni wuchs. Wo die beiden Mauern zufaininenstieszem waren mebrere Steine losgebrochcn nnd nie Dess nungen out-getreten und netch unten abge rundet, als hätten sie schon Esters zur Leiter gedient. Holmes kletterte hinaus, nahm mir ben Hund ab uns lies-, Z:;n eins der an dern Seite wieder sollen. »Hier hat ber Itelzinß Den Lin-tun sei ner Hand ziiriiclgelassen,« sagte mein Ge fährte, alg auch ich mich aus Die Mauer ge schwungen hatte. »Sei-en Sie bie leichte Blutspur aus dein kveisxen stritt-t- Ein Glück, daß es seit gestern nictxst sie-il gekegnet hat; die Fährte tvirb sich aus Dem Wege verfolgen lassen, obwohl rie Leute achtundzrvanzig Stunden Vorsprung haben.« Jch gestehe, mir schien die Sache nicht ganz zweifellos, wenn ich an den großen Vertetzr dachte, der inzwischen ans der Land straße stattgefunden Hatte. Meine Desorg niß schwand jedoch schnell. Denn Tobti zö gerte und schwanlte teinen Augenbiiet, sen dern strebte in seiner absonderlichen Art un aus balisam weiter-. Ostenbar siegte der scharfe Geruch des Kreosots iiber alle an dern Düfte. «Denten Sie nur nicht.« bemerkteholnies. »daß ber Crsolg unseres Unternehmens aus dem bloßen Zusall beruht, daß einer der Kerle mit dein Fuß in das Kreosot getreten ist. Ich weiß setzt genug« um imstande zu sein« ihnen aus mancherlei Weise beizukom men. Da jedoch unser Verse-been bat nächstliegende war. herbe ich ei eingeschla en; tch würde es sin unrecht ehatten ba , dies nicht zu thun. En o hübsches. Jetsteetches Problem, wie ich anfangs hoffte, retet der Fall nun freilich nicht mehr. Ei bitte Sch, ohne diesen allzudeutltchen Weg tseiserz vieletcht einiger Rubin dabei ernte use-. Worts-two titles-)