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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 12, 1904)
erste Jllumination. f Stellle m Felix Lillc M 1777 reiste Kaiser Joseph inl to als »Ein von « na Frankreich, um seine -·i , die Königin Marie Antei .Ind deren Gemahl, König Lud Sechsebntem zu besuchen. Dem - M zu Ehren, dessen Jnkogs licht sonderlich beachtet wurde, ltete Ludwig mancherlei Fest « so auch eines Abends ein ·prächtiges Feuers-Ort auf «en Playe im Schloßpart zu «" . Tausende von neugierigen is ern standen außerhalb des Git um dort wenigstens etwas von , Furigen Pracht zu erschauen, und Der vortrefflichen Musil der Hof zu lauschen. Nur wenigen, die u lder auserwählten Schaar der s « n gehörten, war es mit vieler klungen, in den Pakt selbst zu M— Zu diesen Glücklichen gehörte der eben-e Wachslerzenfabrilant Mat kaebre, Bürger und Hausbesitzer der Stadt Versa«illeg, mit seiner s lie, nämlich seiner Gattin und · reisenden fiel-zehnjährigen Toch , Namens Adrienne, »die seine jüngste - -, eine andere, um vier Jahre ältere, - bereits verheirathet. Ein junger « - - chet Mann mit intelligentem Ge ' « begleitete die drei, Jules Baudin, Werlfiihrer des Fabrikanten. Le s hatte geschäftliche Verbindungen der lZniglichen Hoshaltung Idie be z» « ige Dienstfertigleit eines Hos Inten, mit dem er sehr befreundei « , hatte es ibm auch ermöglicht, Zu -sE zu diesem Bart-fest zu erlangen. , »rlich hielt er sich mit den Seinen : respektvoller Entfernung von dem Mitwe. Doch mancher aufmerksame wurde der lieblichen Adrienne Ins-I so »daß Jules Baudin darüber - ! in eine gewisse eifersiichtige Er - : Ms gelieth. - Es waren da auch zwei zierliche Pa - t- s, beide-innen durch oielarmige ? Uebel-aber voller Wachsterzen erleuch s - Darin standen aus Büsetts Erfri -- s. n der verschiedensten Art- sür die siäien, ·siir die Prinzen und Prin nnen die Herzöge Und Herzogin s- s tin-d die ahlreichen anderen Bot -« i nster hatten leine Vor : - ;die Thüren standen zudem weit Jz - t; man konnte oon allen Seiten — chauen -,sitte, beachten Sie doch einmal : s sani die merkwürdige Verschie -«, herr Lesebie,« sagte Baudin. Is- Kerzen in dem Padillon lian THE-i zweifellos erheblich besser, mit Mund sanfterern Lichte, als die , ckm Padillon rechts.« Mkychasting slöstette der Fabri , anscheinend unangenehm über , Foran mag das liegen?« »Es müssen wohl die neuen engli " « Kerzen sein, die in dem Papillen » Wen« JsDMn hätte man also auch bereits hofe zu Versailles solche Londoner " si» im GebrauchtM -·Z « i scheint dies allerdings leider der »I-! zu sein,« antwortete seufzend Le »Wsenn es mir nicht gelingt, Ein k« «zn«ihun, dann so besiirchte ich, usine Lieblingshoffnung zu » nden werden« s«Uetgerlich und beschämend wärs, « die englische Ker enindustrie iiber die sranzösis den Sieg würde« sagte der junge müssen mir helfen, das zu ver II diesem Augenblick wurden die äten sichtbar, Konig Ludwig dessen Gemahlin, und Kaiser Sty sse strahiend von Heiterteii. « ik gisp dek· deutsch-»we- dez - qu Miner, wie man ihn auch s- U, sagte leife Frau Lefebre. »Ich de, er sieht wirklich recht nett und - ndnft aus« Das inde ich auch,Man1a,« flü f ihre Tochder. ; »Er soll auch wirklich ein guter Mo k » fein oder noch werden« bemerkte -s- site »Wie behauptet wied, beab , - stcr viele wichtige Reformen zum IF feiner Unterthanen Ob erfolche « .«- rn u wird durchsehen können, Mixeine andere Frage. Derglei Tod · esneanchnial lei manchmal ähnlich wie bei n Wachstu daetwas zu andern noth . — , oder wünschenswerth ist. An est nnd Verdrießlichieiten wird-Z auch nicht fehlen ebensowenig wie f i begannman mit dem Abhan hei großartigen Feuenverls Es ., 36,000 Liores. So viel Geld iin Berlaufe von etwa zwei den in die Luft verpufft in Ge m feurigen Raleien, Schlangen teuern, Feuerriidern Giraut-ei nmbonanig Leuchtiuseln Bom Tszem rotirsenden Sonnen unt - Funke-Unsan und Fon ssne noch manchen anderen - heckden Meißerleifiungen dei M vorbei war, machte sick Iiii den Seinen auf des heim den Hart S- fchritiee s-— enlh hie nnd de oder Anzazdesså --.-« s Ins r in Ost the see-e vgl Essen Du han- Mfchk Pape-nam- . neu mit Mach-Herzen darin als Lunis « ptons essldiewsttunx Räson-Fugean « a au e r kais-· ni« »Gut-IV mänte zustimmend ihr Vater. Jud —hm! —die Kerzen indnitrie würde dann ja auch Ruhm davon habe-IV Sie gelangten an ein Partthor und dann in eine dunkle Allee. Adrienne und Baudin gingen ein-i Schritte ook dem Elternpaar. So dii r war’s hier, daß here untd Frau Lesebre nicht sehen konnten, was plötzlich vor ihnen sicher eignetr. Und zum Glück hörten sie auch : nicht das verdächtige leise Geräusch eines Kusses. Aus der Allee gelangten sie in die l Stadt. Hier ließ die Straßenbeleuche : tung u so später Stunde recht viel zu wüns n übrig. Manche der Oellater nen flatterten nur noch kläglich und « schienen dem Erlöschen nahe. »Wie schlecht ist es doch mit der Be leuchtung unserer Stadt, der könig lichen Residenz von Frankreich, be stellt!« ries unwillig Lesebte. »Ja der Hinsicht sollte doch hier am Orte nicht gespart werden« und der Magistrat sollte das Beste wählen für den Zweck, nämlich meine Kerzen und neue soazu geeignete Laternen.« »Im Allgemeinen würde die Stra ßenbeleuchtung einer Stadt durch Wachstrrzen doch wohl gar zu unge wöhnlich und auch zu theuer sein." meinte Baudin. »Aber thun könnte J man es, wie mir scheint, bei besonderen festlichen Gelegenheiten, also auch eoen fest, da der Kaiser Joseph dier ver weilt bei seinem königlichen Schwuger.« Bei besonderen festlichen Gelegenhei: « ten! Ganz unabsichtlich hatte der junge Werlfiihrer diese Worte so betont. ’ Vielleicht entstand, indem er sie sprach in seinem erfinderischen Geiste Ver erste Keim zu der- guten Jdee, welche baio sür ihn selbst und für die'Kerzeni-ndui strie so wichtig und bedeutungsvoll werden sollte. « Einige Tage daran wurde Herr Maikbieu Lefebre in lebhafte Beforsgniß versetzt. Er empfing nämlich von dem königlichen Hofintendanten Herrn von Duras ein Schreiben, in welchem ihm amtlich mitgetheilt wurde, daß man mit seiner letzten Lieferung nicht lzu frieden fei, also könne ihm auch der HojlieferantentiteL um den er mehr mals gebeten habe, vorläufig nicht ver liehen werden, daes möglich erscheine, daß die Gefchiiftsverbindung mit ihm aufhören müsse, denn man wisse, daß in Enaland jeßt erheblich bessereWachs letzen- -zu erlangen seien, von welchen man bereits eine Probesendung bezo gen habe. Lejebre hatte seit etlichen Jahren die prunkvolle Hofbaltung zu Verjailleå mit Wachslerzen versorgt, eine ausge zeichnete Kundschaft, die beste wohl jedenfalls, welche es damals überhaupt ab, denn man kann sich leicht denken, welcher ungeheuer großen Anzahl jahraus jahrein dort solche Kerzen ver braucht werden. Bis vor etwa einem Vierteljahre hatte er geglaubt, daß er in Europa die besten Wachslerzen lie- " fere, und das mochte auch vielleicht bis dahin der Fall gewesen sein. Vor reich lich drei Monaten aber hatte ein Kon turrent in England eine Verbesserung der Dochte ersonnen, wie von ihm be hauptet wurde, was man ihnen jedoch gar nicht ansehen ten-nie Seine schönen und theuren Kerzen brannten jeden falls mit einer besseren Flamme und leuchtete-n mit hellerem und fanfterem Lichte als die des herrn Lefebrr. Gelang es diesem nicht, dem Ge heimniß des Engländerö auf den Grund zu kommen, dann fah er sich scknver bedroht in seinem Ehrgeiz und « in feinem Erwerb weil m befätchitn . i stand. daß er mit der Kundschaft des Hofes auch die des gesammten Hoch adels einbüßen wiirde. Natürlich hatte er Proben der Lon doner Kerzen verschafft und deren Dochte aufs orgfältigste untersucht, aber durchaus keinen Unterschied zwi schen ihnen und seinen eigenen Kerzen dochten zu entdecken vermocht Eine Seitentbiir wurde geöffnet und Adrienne kam ins Zimmer. Es war schon Abend geworden. »Nun lieber Papa, noch immer so mißvergnii ti« sragte sie theilnehmend, indem sie rch zu ihm setzte. »Ja, mein Kind, dazu habe ich leider nur allzu viele Ursache,« antwortete er seufzend. « mrner wegen der englischen Tr- tei· ,,Ja, gerade deswegen« »Nun, so tröste oich2« tiessiefroh lich. »Das Geheimniß des Engländers ist ergründetk «Woher weißt du das?« ries.aufge regt Lesebre. »Zum-in bat nzir z ja selbst gesagt, « versicherte Adrienne lächean »Sollte es wirklich möglich seinlt Wie könnte er das Rätiyfel gelöst baden »Mit seiner Nasef Machst tou dich lustig iiber meine l Ge iäftssorgeiy Adriennei« Rein, nein, Papa. ganz gewiß nichts Wie diirste ich mir das wohl eriaubeni Es ist wirklich an so, wie ich sagte: mit feiner Itae bat er 7 ei WWHU Its dem Tische lagen einige von den L Land-net Mien. Der britant I- eise W used hielt »seiner .- Wams-lese Eies-Is- RAE-Zum Essai- H« - A tust Liegeicht hast du auch die richtige We III-« Adrienne roch mit allem löblich-n Eifer, dann aber meinte sit: «Achnein, Papa, meine Rose ist nichtdte rich WI· Wächst überraschend ist deine Mit :heilung, Aber warum torntnt Baudtn sen-n nicht sofort nrit der srohen Bot schag hierher zu mir?« - . er tonunt so rasch wie möglich Er wollte sich nur zuerst in seinen be sten Anzug werfen und weiße Hand schuhe anziehen.n »Das wäre doch wahrhaftig nicht Töthiak »Es ist doch besser so, Papa. Der iblichen Form wegen. Und —- das ist sehr wichtig —’ou mußt aus alle seine Bedingungen eingehen, so erheischt es dein Geschäftsinteresse.« »Ihr Vater sah sie etwas mißtrauisch : . »Du scheinst mir auch ein Inter esse dabei zu haben,« meint-e er. »Ich höre ihn. Er tornmt! Er ist schon aus der Treppe. Adieu, Papa! Eei klug! Gehe auf seine Bedingungen kin, dann wirst du sicher Hoslieserant ces Königs.« »Das bin ich ja schon.'« »Ich meine, dann hetommst du den Iangersehnien Titel und schwebst nicht mehr in der Gefahr, die Kundschast der allerhöchsten Herrschaften zu ·ver .(eren.« Sie schlüpste aus dem Zimmer. Es wurde angettopst, und Juies Baudin trat ein« »Alle Wetter, wie sein haben Sie sich· zemacht!« rief sein Prinzipal mit cinem Ansluge oon leisem Spott. »Wo su Ioenn diese Eleganz am Samstag ubendf« »Ich hieii es für eine unabweisbare leicht,« antwortete etwas befangen der junge Mann. »Es ist eine beson sere Gunst des Schicksals, «die mir er ,aubt, daß ich es wagen dars, mit sanz besondern Absicht so vor Jhnen tu erscheinen —- ich, der Wertsiihrer. Ior sdem Ches.« »Sie haben mir eine Mittheilung zu nacheni« »So-gar zwei «Mitthei!ungen, und beide sehr wichtig.« »Bitte, nehmen Sie Platz!« Jules setzte sich dem Fabrikanten Iegeniiher an den Tisch." »Ich habe Ihren Wunsch ersiillt ::n«o die Lon ooner Kerzen genau untersucht,« sagte er. »Auch mit der Nase?« »Selbstverstiindlich! Dxmit ganz be sonders. Fräulein Adrieane hat Jhnen dasv wohl gesagt?" »Ja, und zwar vor taum zehn Mi nunnf »Hm das Fräulein Jhnen noch sonst etwas anvertraut?« «Nur angedeutet, unbestimmt und räthselooll.« »Nun wohl, wir kommen sedensallå sogleich daraus zu reden. Also meine erste- Mittheilung: ich habe das Ge heimniß des englischen Fabrikanten er gründet« «Sind Sie ganz sicher davon über zeugt?« «Unbedingt können Sie sich daraus verlassen, daß im ich Stande bin, die Richtigkeit meiner Behauptung jeder reit durch praktische Ausführung der selben zu beweisen.« »Was fordern Se sür die Mittheig luna?« »Was bieten Sie?« »Du-wert Louizdor baar und eine Erhöhung Jhres Gehalts um siinsund zwanzig Prozent.« »Das ist mir nicht ganz genügtnd." »Nicht? So stellen Sie gesälligst Jhke Bedingungen.« »Bermhmen Sie, bitte, zuerst meint zweite wichtige Mittheilung: ich liebe Jhre Tochter Adrienne, lvie auch mir zugeneigt ist. Daraus ergeben sich von selbst meine Bedingungen: ich totinscht Ihr Kompagnon und SchwiegerLohn « —-sh-- slh -Ik- -.L---h du usw«-ist« ds- g- rau-« ZW- es syste mit um die band Jhrer liebenswür digen Tochter an.« Mit gefalteter Stirn stand Matthien Lefebre auf und auch Jules Baudir erhob sich, letzterer mit der Miene herb fter Enttäufchung, zugleich aber auck mit einer gewissen Entfchlossenheit in GesichtsrusdrurL »Bedauke seht, darauf tann ich mick nicht einlassen,« sagte kühl der Fabri laätt »Ihr-e Bedingungen gefallen mi1 ni t.« »Es schmerzt mich tief, daß ich be Ihnen sein freundliches Entgegenlom men findes« sprach gefaßt der jung( Mann. »Aber ich glaube, Sie werdet bald anderen Sinn-es werden unt dann Jhte jehige handlungsrveise be« reuen.« »He-fer Sie das lieber nicht. « »Dann habe ich Ihnen nur noch die-« zu sagen: ich möchte wohl Jhrltom ragnon und Schwiegersohn fein, wert-) aber unter den obwaltenden Umstän den nicht länger als Werlfiihrer de Ihnen bleiben. Adieu, here Lefeirek »Asdieu!« Baudin ging, und fein bisherige Prinzipal stand in tiefen Gedanken Dann lachteer plötzlich kurz auf unt rief: »Der eigensinnige Narr! Date wirklich das Geheimnis des Englan ders entriithfelt, to werde iches weh euch könne« Idrienne war wieder in’ imme reten. Sie hatte wahrt ch per n, mit dem Ohr an dein ütfelloe der Seitenthur, der Ver ndlung ge laufcht, dte ja flte sie omteeessan fein mußte. Dasu dieselbe nicht read »in In . : t saen weit-h Ius ä, den- Mit-z m UIW dase: »Zei , du drin es n Us, mit Hpegtcht die Ltise Akt-;- tt here Das wirft du auch bald mit seit-it niß einsehen. Deshalb hates file mich und Jutei noch gar sei-ne Noth. Kommt seit, kommt Rath flir mich und ihn.« Z. Versailles war damals, nach Ver laus von kaum hundert Jahren seit der Erbauung des großartigen Rest denzschlossej, zu einer sehr blühenden und vertehrreichen Stadt geworden, welcte über hunderttausend Einwohner zählte. « Viele Vornehme und sonstige Per sonen, die zum hofe in irgend welch-n Beziehungen standen, wohnten da in den neuen stattlichen hausern der schönen breiten Avenuen und der an deren Straßen, in denen es auch oiele Laden gab, die ausgestattet waren mit Allem, was zum modischen Luxus und allen Annehmlichkeiten des Wohllebens gehörte. Einen solchen Laden, reichlich ver-— sehen mit Porzellan-, Glas-, Krystall Bronze- und anderen schönen Sachen, besaß der Kaufmann Etienne Girardet in der Prinzenstraßc Er war ein jun ger Anfänger und ein-guter Freund Jules Baudins. Eines Abends besuchte ihn dieser. »Etiemie, ich habe eine Bitte an Dich,« sagte er. »Spr1ch, lieber Freundi« rief Gi rakdet »Seht es in meiner Macht, tin ich Dir gern gefällig, das weißt Dir-" . . »Morgen ist Bee- Königs Geburts tag.« »Ganz richtig.« »D:torirst Du Dein Schausenster?" »Ein wenig. Jch stelle die Gypsbiiste Seiner Majestät hinein und arrangire dahinter eine hübsche Draperie; dazu Blumen in Vasen und Blattpslanzen." »Gestatte mir, daß ich Tit aus meine Kosten die Beieuchtuna tiefere. Jch bin aus den Gc«:-anlen gerathen, meine nach onniifdvk Risiko »Ist-efforter Ein-»Sc H c- mI-y · -""« terzen wovon ich einen tHleinen Vor rath bereits angefertigt habe auf solche Weise dem hiesigen Publitum bekannt zu machen. Zwanzig wunderooll leuch tende neue Kerzen kommen in Dein Schaufenster, und dann möchte ich auch noch Kerzen in die sämmtlichen anderen Fenster Deines hauses stellen, oben unsI unten, sechs oder acht in jedesF »Ei, das wäre eine herrliche und effettoolle Jllumination!« Etwas ganz Neues und eine wirt sum-.- Reilame!« »Sorvohl fiir Dich wie fiir mich Ganz famos, lieber Freundl« Beide beschäftigten sich am folgenden Tage eifrig mit der Sache. Als es Au dunkeln begann, erftrahlte plötzlich das Girardet sche Haus in der Prin zenstraße rm mogischen Schimmer vieler brennender Wachsterzen die passend gruppirt und hingestellt waren beson ders zierlich auch in dem prächtig de torirtfn Schaufenfter, in dessen Mitte die Miste Ludwige des Sechiehnten prangte Das Wetter war schön Zu Hunder ten blieben die erstaunten und über raschten Passanten stehen und schauten diese neue Jllumination an, denn es war wirklich die erste derartige s ren den- und Ehrentundgebung oIbl tonnte man schon längft prachtvolle Feuer-werte die abgebrannt wurden zur Feier großer Siege oder bei Gele genheit von Vermiihlunaen getrönter Häupter und bei allerlei anderen au ßerordentlichen Veranlassungen, on Fensterilluminationen aber hatten die patriotifch gesinnten Bürger bei solchen Gelegenheiten bis dahin noch nicht ge dacht. Nun denn, diese erste Jllumination, welche Baudin und Girardet veranstal teten, Ernst e allgem meines Aufsehen und i erntete grß fall Noch am sei bor- Ibssh feind fi- Pnkberbmse Me staaqu O IIOUIIIOItv-q i Säasließ sieh fja Zula-f skhiieci nassen und einrichten. Da gab es viele Haus besi r, sowie zahlrexche strebsame Ge fchä tsleute, welche meinten, sie würden auf solche Art sich dein Hofe angenehm « machen —- die veranstalteten schnell » ebenfalls Jlluminationen. Kaum eine Stunde nachher strahlten schon tau . send andere Fenster im Lichtglanze brennenber Wachsterzen Wohl die allermeiften dieser Kerzen « staknmten aus Lefebreö Fabrit, und , Adriennes Vater hatte auch, erfreut über solche, für ihn so vortheilhaft er fcheinende Neuerung, in aller Schleu nigleit selbst fein baue illuminirt, und war dann mit Abrienne und seiner Frau gegangen, um die Lichter pracht in der Stadt ans-Jus auen· Da hörte er das Urtcheil der Men; e, und er mußte es auch selbst einsehen, als er in ker Prinzenftraße die Girardetsche Jllumination betrachtete. Dessen Ker zen, verfertigt von Jules Paul-im leuchteten mit weit helleren, Ianfteren und schöneren Flammen als die : Wachiterzen in den Fenstern der an deren Häuser, dariiber lonnte gar lein Zweifel sein. Durch diese Erfahrung wurde dem reichen Fabrikanten der schöne Abend etwas verbittert, denn er konnte sich’s nicht verhehlen, daß unangenehnre und sein Geschäft arg schilditzende Folgen für ihn daraus einsehen würden. Als er zu hause wieder angelangt war, sprach er dar llber etwas erregt einige Befugnisse aus. Da rief Adrtennu . habe dich ia M darauf aufgeer ge Wz doch seht-einend Veto-est Aber du M sicht. M H du s W die set-hemmen Und das tonunt nur halter weil Julee die richtige Nase be s . »Und weil er dich liebt.« .·,k’l«a. und wenn er das mit deiner Erlaubniß dürfte, dann könnte die schlimme Angelegenheit schnell aufs allerschiinfte erledigt werden« »Den — bai muß ich mir doch erst noch reiflich überlegen.« »Thue das, Papa. Schlafe wohl und ein vernünftiger Traumgott möge oir guten Rath erthei"len,« - ! 4. Auch bei Hofe war die hübsche Neuerung angenehm bemerkt worden Ludwig der Sechs-zehnte hatte davon gehört und dann von einem S«aalfen ster im Schlosse aus viele rer illumii nirten häuser sehen können, ebenso seine Gemahlin und deren Hosdamem Es wurde balo in Hostreisen bekannt, daß der eigentliche Urheber der neuen Idee, aus solche Art eine patriotisehe Gesinnung im schönsten und hellsten Lichte zu offenbaren, der jungeWachs terzensabrilant Jules Baudin sei. Schon wurde in der Stadt davon gesprochen, daß Geloleute ihm Kapi tal behufs Gründung einer großen Fabrik zur Verfügung zu stellen die Absicht halten« daß er auch wahr scheinlich hoflieserant werden würde, erstens wegen seiner patriotischen Jl luminationgidee und zweitens wegen der Vorzüglichleit seiner Kerzen als Matthieu Lefevre, der sich die Sache gründlich überlegt hatte, der Angele genheit eine andere Wendung gab, da er ja allerdings in der glücklichen Lage war, dies thun zu können. Er schrieb an Baudin und bat ihn um einen Besuch, weil er sich mit ihm zu verständigen wünsche. Freubevoll steckte der junge Mann ein Packet seiner verbesserten Kerzen in die Rocttasche uno eilte zu seinem früheren Prinzipal, bei dem erAdriem IF antraf, veren rosiges Antlitz vor Regungen krumm »Ich habe mich besonnen,« sagte freundlich der Fabrikant, ihm die Hände entgegenstreclend. »Sie sollen mein Kompagnon und Schwiegersohn werden. Hier ist Adrienne. Linsen so nehmt, umarmt und tüszt euch nun nach Herzenslust!« Das wurde juoelnd besorgt. Dann sagte Lesebre schmunzelnd: »Genug von der Liebe jetzt. Sprechen wir nunmehr ein wenig von den Ge schäften. Also wie ist es eigentlich mit den englischen Dochten?« »Die englischen Dochte sind gar nicht anders, als unsere see-missi schen," versetzte lächelnd der glückliche Bräutigam. »Der pfissige Eiiglönder, welcher eine Verbesserung in solcher Hinsicht gemacht haben will, hat die Dochte nur als Vorwand gebraucht, um dahinter sein eigentliches Geheim nisz zu verbergen.« »Aber wie ist es denn?« »Es liegt am Wachs.« »Wie denn das?« »Das werden Sie, wenn ich Sie daraus ausmertsam mache, auch wohl durch den Geruchssinn ermitteln tön nen,«' meinte Baudim aus der Rock tasche das Paartziehend und diesem eine Kerze entnehmend, die er dem Fa brikanten überreichte: »Bitte, riechen Sie!« »Dieö ist eine von Jhren neuen Kerzen?« »Ja. »Das Wachs dazu habe-n Sie also genau so wie der Englander präpa rirt2« »Ich glaube sogar, daß ich es noch etwas besser verstanden habe als er." Lesebre roch angestrengt mit allen erdentlichen Kriisten seiner Nase. »Nun, es riecht, wie bestes raffinirtes weis-ei Jungfernwachö riechen muss und soll," sagte er topsschiittelnv nach . sie-» kleinen Narr-se Nishi Nektars-« ,.Bitte, lasse mich riechen, Papa!« riet Adriennr. Sie hob die Kerze an ihr Näschen und gab sich wirklich redlich alle Mühe, das Geheimnisz zu etriechen. »Nun?« fragte der Bräutigam. «Es riecht wie —« ,,Verspiirst du nicht einen ganz itichien und recht angenehmen Veil chengeruch?« »O ja!" ries sie sröhlich, .jeßt, das ich es rbeiß glaube ich wirllich einen ganz leichten Veilchen-Just zu bemer ten.« Das ist das ganze Geheimniß des: Englanderö. " »Er hat also Veil ch: nessenz seinem » Wachs beigemischt?« fragte Lesebre mit Jnteressr. » Baubin schüttelte den Kaps. »Nein, es ist Palmiil," sagte er. »Dies erfri lanischQ dickflüssige, leicht gerinnende Oel, welches seit einigen Jahren erst in den haan gebracht wird r.nd das von Der Guinealiiste kommt, wo es» große Oelpalrnenwiilder geben soll,l bat chen Geruch. Jch lernte esOor einigen Monaten in Paris zuerst kennen rool einer meiner Belanntem der eine kleine Luxusseisensabril besiht dies vortassliche Oel braust. Aber nicht nur als Beitandtbeil der Seite ist es u verwenden auch .znr Kerzenverbess ers-nda Dabei brauche der Zusas ch- nnr ein ganz geringer zu ichs- m kichage nahen-kif- gis-unt ich noch besser als der hmenglische Fabri kant ermittelt zu haben i l t« rie NZFZWEMTZM THE ; elu El slik dies xan eijischc Jndn das deine neeRn I zu referan oetmochtet seit, seit dir verbunden, ist mir der Oosliefeo rantentitel sichert« Nun wurden die Jlluminationen allgemein gebräuchlich Die weite in Versnilles war schon viel gto rtiger. Es sclgten dann solche in Paris und in anderen französischenStädte-nh bald auch im Auslande. Besonders in England wurden sie rasch beliebt. Der tbeure Preis der schönen Wachtslichter mußte aber natiirlich ärmere Leut-· veranlassen, site solche patriotische Zwecke oie billigerenTalg lichter zu verwenden. welche leider den Uebalstand boten, daß sie häufig aualmten. Sehr ersreut war man daher, als im Jahre 1819 zuerst die Stearinlerzen austamen, die man sei«oem als durchaus passende, billige und gute Lichter siir Jlluminations zwecke allgemein braucht. Da die Ker zensabritanten durch viele andere neuere Beleuchtungesmittel manche schwere Einbuße haben erleiden mits sen, so ist es ihnen gewiß gern zu abn nen, daß sie bei solclen besonderen seierlichen Gelegenheiten noch heute gute Geschäfte machen. Der Masse-Mut im Ase-lästig. ., Allerhand amiisante Sachen aus dem Afsenleben berichtet Dottor Knatte rus Meyer in der der Heits christ »Der zoologische GartenC Der Gelehrte hat seine Beobachtungen im Zoologischen Garten zu Hannover angestellt Jtn Assenstall herrscht danach immer der stärtste gesundeste und lriistiaste Affe. Er ist gew: fsermaszen der Häuptling, dem sich die andern willig siigen Der Affenhäuptling ist sich denn auch seiner Würde vollbemußt und nimmt sich und erhält jede Freiheit. Auch vie übrige ,,Affenbande« ist in die verschiedensten »Rangstusen« geordnet. »Der Affen staat« ist ein Klassenstaat par exellence und von Freiheit« Gleichlxih Brüder lichleit ist gar leine Rede darin. Die Malalen z. B· betrachten die Paviane als Parias der Gesellschaft und behan deln sie demgemäß. Aehnlich wie Gar ner nimmt auch unser deutscher zor scher eine Affen-sprach an. Er will zwar von Garners »Votalirsrache« der Affen nichts wissen bebaututet aber L fik usw, quj les-I ceHUIHuuuug equ »Ur-sa Sprache hat- und sich untereinander leicht verständigt, während die Mit glieder verschiedener Gattungen sich nur schwer verstehen lernen. Irgend-weiche »h«o·heren Regungen« sinsd ten Affen vollkommen fremd, sie zeigen kein Mit leid mit tranken Genossen, sondern auiilen fee im Gegentheil geradezu be stialifch Jn schroffe-n Gegensatz hier zu fteht ihre Liebe zu den Jungen. Sie pflegen nicht nur ishre eigenen Kinder, ste. nehmen sich auch verwaister Kleinen liebevoll an, unsd es kommt gar nicht selten vor, daß ein männlicher Affe, dem selber Vaterfreuden versagt sind ein mutterloses Waisentino adoptirt und mit ireuestee Sorgfalt groß zieht. —--·—.—-« Unter-reiflich Gotte Czur jungen Frau): »Das GUlasch, das Du zubereitet hast, ist nicht zu genießen!« « Junge Frau: «... Und im Koch buch steht doch, daß es so vorzüglich schmeckt.« Der Gebirg-seh »Wenn ich alle meine Eli-stütze zu sammenrechne, so tann ich sagen, daß ich so fuceessioe den ganzen Montdianc ’nunter3epurze1t hint« Unter Freundinnen. »Wie geht es denn eigentlich jetzt der erai Was ist aus ihr g-:.vordeit?«' »Oh, der geht es sehr schlecht! Sie hat dieser Tage ihr Gebiß verkaufen müssen, um essen zu können.« Recht erneut-. Junge Frau (zum Porträtnialer): »Mein Mann meint, anf pem Bild sehe i cis-zehn Jahre älter aust« « Ioek Malen »und oa krauen Sie es nicht nehmen?« Sie: »O doch —- abee eefl in zehn Jahre-ti« Ein Schweres-sehen »Den Beil-nominle ich hätk en gutes Geschäft iiit Sie!« ,,,Nu’ lassen Sie höcenP »Sie geben Jhtet Tochter e’ Mil lion Mi lgifil Jch nehm sie mit nee halben Million —- etsparen Sie nelw funfzig Priman sum-heb .Schon wieder fiie meine Mädchen eine Rechnung iiäee neun Kleider, weil die alten sämmtlich zu klein waren!. .. Sei’n Sie froh, lieber Fuqu daß Sie keine Töchter haben -— die thun fen ganzen Tag nichts als w-—a—— ch ——e- n. « such eine Daselbsan Jn der Aeiiflenzeilsn ..Das Pto stamm« findet man folgende An zeigc Danllagung. beten Dr. iur. Szlolnn eelaude ich mir fiie die - todezu phänomenal schnelle Dukchiuhs jun meiner Scheidun meinen herz lich en Dank aus u des-them Paul Sieinis, Jenptovialot Ofen- Peit, Taten-Mulato. « Iris-necess- . »Weil-in le eiligs« uns Nerven-ist« Gehn Z mits· In bin Sie got nicht gewiss! sue mit «- s kißeel net Ins- Indes F ichs-n feink