Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 12, 1904)
d-—Å... -·.....«..,.—.. . .,. - - . —.. «. . — . ------------------------- Ofmet schreib-titles un Linie hqnfllengeh No. 90· Nach den Bad in den eiskalie Pnhnd hen ich e Kalt kriegt, do hätt mit-r iesig drei da raus mache könne. Mei —» Nos die is ..... ,......... mich ange schmolle, daß se gegucki hoi wie e Stoppellrott un so roth war se, als wann ich Morgens »zum Breckfscst drei Floppsz voll Wiszlie Drinlc drhk instett von Kasser. Wann ich aetahlt hen, rann hot’5 aesaunh ais wie e Wiel berreL was for e hahres Jahr njt ae kniest is worde. lln schniesxe hen isli müsse, das hat einiges geboie. Tie Wedegweilern ho: kiesaat, ich seht se nörwes mache. Jch sin meisejbst schon nörwes aenna gewesen llnner die Zir lumslenzes l):n ich an esse aar nit denke lönne un is.1: hen schnhr kieivis;t, wann die simdiidien nur eine Wnch anhalte behi, I.«f-, irh dann akicle acht wie e Zdjlelleten Wis- ikh a habt ben, Das is en ganz lrimenalser Dorscl)i, wci ich hatt en Lehl ans drnke lisnncz answer Die Farmersch leit hen nidg aehalsi nsie Wasser un do hcn ich en nabierliche Widderwille da sor; Wasser zieht aesae mich. Es hen gesagt, se Sehie en Teiriperenwlaij ronre Un wann ihre reziskller Sicsiie mersch, wo alle Sommer komme, ans sinne drl)te, das; se Vier hast: behie, dann zsehi nit en einziaer mehr lmnne Tsie Siosiimersdi bellte sieh ihre Trink: all selbst mit l»rinae. Tie M-: De— Zwei lern hot gesam. wann se nrsx en W a wim, wie ie ihren Mann Wort fancre könnt, der deht reiteweg e Bang Bier fchichr. Wie ich von Bier gehört hen, do hen ich zuerfchi ausgefunne, was for en Drint ich brauche. Jch sin ge wiß kein Bierfoht, aivwer wann mer schlecht fühle dnht un mer foll auch noch oas ftehle flätte Wasser drinle, das macht eim nur noch ivorfer fühle Die Ländlehoise hot mich Bruftthee ge kocht, un do hen ich auch lein große Cppeteit zu gehabt. Mer hen lang iwroer den Peunt gesproche, awiocr mer hen tein Weg ausgewißL tlff ermol kommt en Bub dorch den Schnee gestrampelt un is ftreht uff das Haus zu komme. Der Bad hot nit in unser haus belangt un do hen mer gewun rseri, was Kid wollt. Well wie er ins hauö komme is, do hot er gesagt, er wollt die Lehoie sehn, wo mit die Missus Wedesweiler ftehn deht; ihren Name hätt er nit letfche tonm. Das fin ich off Kohrs gewese, awwer en dummer Kerl is er doch gewese, fonfi hätt et mein Name, wo doch so iesiq is, geketfcht. Well, was iann ich for dich duhn, Hanni? hen ich gesagt un do hot er gefagi, er deht von oie nächste Form komme un. es hätt en Schwiel mann mich ans Telefohm uffgerufe un for den Riefin wär er oa, for mich zu hole. O du mein, hen ich gefagt« was kann das denn nur fein? Jch hen ja noch nie nit mit e Tellefohm geschafft un ich weiß gar nit, wag ich zu duhn hen. Die Wedesweilern hol gesagt, ich soll mich rettig mache, sie eht mit mich gehn, for mich zu ef frfte. Do fin ich froh gewefe un ich hen mich uffgebondelt wie mer e Beh bie uffbondele duht. Dann fin mer dorch den Schnee getriimpt un in ebaut zehn Minnits Wahl ware mer dort. Bei Galle, was hen do awwer feine Leut gewohnt! Schiewifz, alles war in en große Schehp gefornifcht un ich hen auch ausgefunne, daß der Mann, wo den Platz geeigent hoi, e große Pffiö« dsauntaun hot. Die Lehdie von MS was qsl UND Un Un Lcllcfcym geführt im hot -gesagt, jejyt sollt ich tobt-. O, biet mie, ich hen an Arm un Bei getrembelt, bitahs ich hen doch gar teine Eidie gehabt, wie ich das Ding händele sollt. Die Wer-wei leen hot gesagt. ich müßt in die eine Tuhb eneispteche un an die annere lissene. Jch hens awtver die Tuhbs vfsqenrickst un sor den Riesn hen ich auch nich höre könn. Die Wbeswei letn ihre eWsiheit hoi jetzt auch ufsge hört un met hen die Lehdie von den hauö sot Jnsoemehschen srage müsse. Die bot mich dann ectsplehnt, daß ich die Tithb mit die String dran an mei Ohr halte miiszt un in die annere knei tahte sollt. Jch sin so nötwes gewor de, daß ich’s Jhne gar nit sage tann. Jch hen in vie Tuhd gehauen: Was is die Mötter? Un dann is usf eemol e Näcket in den Jnstrmnnt losgemac, daß ich gfiikktt den« als wann mein Kopp in en tinnkte Waschbeulek stecte beht un eg dcht einer mit en Dämmer dkuss tlcppe«. Jch fm so eckieitet ac tvorde, daß ich mei Kollet getschenscht un alliwxver geschicvwert ben. Schließ iich is mich die Tuhb aus mei hans geselle un ich l-,-:n mich uss en Tschehr setze müsse, sonst hätt ich gesehndet. Trei tm empi, hin ich die Werks-wei lekn gesagt un dann bot die qestaet zu todte. Die war tei bische nönveß, se Ohi Emmkk gkschsrieiit un ich hen oss Kohrs blrd s.el;iikt, was sie gesagt t)ot. Se bit gesenkt »Mir sin al)iteit« nosset -—— mer tien Dei-sein un kein Bier » e Haus« Bocks? » du tannst doch nit sehn, dass ich gut guckt ich Its MS den —- .-.i:: scite noch länger « stehn —, dann hot se wir-der gelacht un bot die Tuhb hingehängt. Se hot mich dann eckspltehnt, daß es der Phi lipp wur, was mein Alter is, un daß er gedenkt hot, ej wär mich, wo zu ihn spreche duht. Er hot gesagt, mcr sollte noch känger bleiwe, bitahs das Hans deht gar nit usfwiirme un er deht sich schon mit vie Kids un den Wedesweiter dorchtrrrwwele. Er deht uns auch Bier schicke un das all. Wie ich das gehört heu, do hen ich mich doch geärgert, daß ich ihn nit hen un nerstehn könne un ich sin gieich widder an Das Tellesohm gelause un hen noch emol getreit. Jch hen enei gehallert, daß ich mit mein Hosbano spreche wollt, awwer all was ich gehört den« das war e ganz diinne Wen-L wo im mer »Romber'Z-« gesagt hot. Do hen ich gesagt: »Juki meist mie teiert, mein H o g b a n d will ich un der hot keine Nummer-L Dann hen ich e Bell ringe lsörn un das war das letzte, wag ich gehört hien. Die solqende Nacht hen ich immer von den Tellesohm qodriemt un ich hen immer Bis lks ringe nn Rom der hallet-n höre Ei tell juh, ri-: Eck seitement, wo ich in meine Fedeiischen aushalte, die kann tei Horg stende· Mit beste Riegords Jahrg Lizzie HansstengeL —--»——-. O— —— sladium an Rachewerkzeim. Wenn eine neue Entdeckung auf taucht, schreibt der Pariser Mathi, kenn man nicht sofort und aus den ersten Blick alle Möglichkeiten sie prac tisch zu verwenden voraussehen Wag dag Radium betrifft, so scheinen tiefe Llltöglichteiten qernbeiu Unrein- nzt zu sein. Eine Bertvendunggart aber qi t er-, aus die man schon jetzt hinweisen kann, obwohl sie erst an Tem Tone ver nsirtlicht werden dürfte, an welchem der kostbare ,,S-toss« etwas weniger kosten -vird als 15(),()t)() France- Pro Gramm. Man hat gehört, wag Herrn Curie vassirt ist; er trug in seiner We s:entasche ein winziges Stückchen Na: dium, otine irgend ein-en Schmerz zu empfinden; einige Tage später aber merkte er, daß an der Stelle der Haut, Die sich unter der erwähnten Westen tasche befand, sich eine Wunde gebildet hatte. Das ist ein Fingerzeig siir die Zukunft: Man wird in seiner Woh: nung einen besonderen Sitz haben, einen Sessel oder Stubk, der allen an dern durchaus ähnlich sein wird. Aber in den Falten des Stuhliiberzuges wird man ein Milliaramm Radium verstecken; eine solche Menge genügt Vollständig, um die erwartete Wirtung zu erzielen. Wenn man nun oon einem jener Individuen die man im Volke »Raseurs« (langweiliger, geistloser Schwätzer) nennt, heimaesucht werden ·wird, ivird man es mit einer liebens würdigen Lächeln aussordern, auf dem verbüngniszoollen Stuhl-e Platz zu neh men. Dann braucht man nur noch das Resultat abzuwarten Und weils rend der Mensch sprechen wird, wird das Opfer seines Geschwätzeg ihn mit stillem Vergnügen betrachten und zu sich selbst sagen: »Mir so weiter-, Freunochen, schwätz’ mich nur tot, bleib’ nur recht lange sitzen; je länger Du bleibst, desto vollständiger wird meine Rache sein. Sprich, gen-ier’ Dich nicht, wiederhol’ noch einmal, was Du mir schon dreimal gesagt hast, quatsch’ über dies und das, das Radium ar beitet! Die Partitelchen, die eg auc strahlt, dringen mit einer Schnellig keit von 5300,()00 Kilometern in der Sekunde in Dein Sitzsteisch Wer zu letzt lacht, lacht am besten!« Einige Ta ge später sieht man den Schwätzer mie der; er ist jetzt unruhig, kann kaum geben. will sich nicht setzen, und man wird seine Rache genießen, ein Gericht, « das, wie Kenner bebairvten, kalt ae-! gessen werden musi. Der Nobel-Preis i bat sicher nicht diese Anwendung der-I Radiums belohnen wollen, aber »wir senschaftlich« bleibt sie trotzdem! — Siedet eetu verwesen- Keimes-. Die Neuhaus Ostener Zeitung »Ein wirklich hoher Kunstgenuß das Spiel der Gesellschaft Lundt am Mittwoch Abend! Charlotte Mech Pfeiffer’5 berühmtes Schauspiel »Die Waise von Lowood« wurde gegeben. Tie Aufgaben, welche die Verfasserin dein Können der Schauspieler in gro ssen Declamationen einerseits und in gewöhnen iiber die allgemeine, best: verständliche Satzbildung hinausge henber Sprache andererseits stellt, fino iehr grosse: man durfte deshalb wohl mit Recht auf den Erfolg des Stiictes gespannt sein. Aber, wie vorauszu sehen war, hat sich Die Gesellschaft Lnnb am Mittwoch Abend wieder Die ungetheilte Gunst des Publikums er worben uns den guten Ruf ihcm Könnens aufs Neue gefestigt. Den Hauptantheil des Erfolges darf man wieder dem ausgezeichneten Spiel Leg träulein Greteg zuerkennen welch-: die Titelrolle in wirklich großartiger Weise gab. Jn Tonfall und Hanbs lung fand die jun-ge Künstlerin im ;iner gerade den richtigen Ausdruck, der dem schictsalsschweren Dasein der Waise angemessen war; man durfte es mit besonderer Genuathuung beob achten. daß die Dame nicht nur spiel te. um zu spielen, sondern daß ein, volles Erkennen der Rolle si-: Grund lage der lrbenstreuen Wiedergabe war, daß sie mit Lieb-e zur Kunst und in der Absicht, das Ansehen der Ge sellschaft immer mehr zu fördern, I spielte « und gerade das letztere ist s ihr in bester Weise gelunzen.« Zum ersten Mal o.rrissen. —— Stizze von- E. Vely. Sie hat ihre ersten Schritte aus den weltbedeutenden Brettern gemacht, die blutjunge Kunstnooize Jla, und zwar unter der Theilnahmedes ganzen gro ßen Freundeskreises, den die Ihrigen und sie zählen. Wie hübsch das ist, sich gedrupt zu sehen, einrangirt un ter die anderen Küntler, zu denen man mit Bewunderung und Wünschen emporblicltt Welch’ Herzllopfen es macht, am Morgen nach einer Vorstel lung seinen Namen zu suchen! Ein kurz-er Seufzer-, wie ein Stoßgebet, und dann ein leises Ausjauchzen, die Bestätigung schwarz aus weiß, daß man ec- gut gemacht, daß der gestrenge Herr tiritikug mit dem schwarzenBart und der so sanft angseliende blonde Herr zufrieden gewesen sind, daß der ehrwürdige, gefürchtete Weißtöpfige sie des Erwäynens werth gefunden hat. Und da genügt gar nicht das einmalige Lesen, da muß man sich wiederholt überzeugen, daß man wirklich recht ge: sehen! Ach »und welch’ rosige Aug: sichten sich daran knüpfen. Aug diesem ersten Lob, das-kein ganz winzig Sa mentörnchen ist, sielkt man ganze Wäl der aufsdrossen. Es wird sofort ein Buch angeschafft, mit Scheere nnd tiledstosf gearbeitet, sein über: und sein unterschrieben, Datum, Rolle, Zeitung und Rrititus - eine »Nun nieghalleJ bescheidensten Anfang-J stellt das Buch dar-. »Sie slnd Alle so gut zu inir!« sagt das Novizlein der Mutter, welcher Le bsncsvsstrnnxusw hy-, END-ni- «-«--·»1J fu« --- - H-. »,-« h« »k- a qu- , —- » Ziige ernst, die Ansichten iiber Men schen und Dinge skeptisch gemacht ha - ben. · Und sie seufzt und streicht den Lieb: ling leise iiber das seidenweiche Haar. »Nun bist Du doch froh, dasz Du mir endlich die Erlaubniß gegeben Z« schmeichelt das junge Ding. »Gewiß!« sagt Jene und seufzt wie-— der und lächelt wehiniithig. »ich sreue mich ja mit Dir, und ich glaube-, daß Du Deinen Weg machen wirst aber immer ----« »O, Miitterchen, ich weist ja: Jm . mer ist er nicht mit Rosen bestreut, im mer werden sie mich auch nicht aus imuntern und loben Sicher nicht! Was miissen sich unsere berühmten und fertigen Künstler gefallen lassen! »Hast"5 mir ja «ost gesagt so tvelt Isreind in all’ dein, was die Menschen -dornenvoll nennen aus deni Pfade der Kunst hast Du mich doch nicht gelassen Man wird zerpflückt, gestoßen, zurück gedrängt, aber« die Augen blitzen-— s«tver wird sich denn entmnthigen las . sen?« » »Und der erste Tadel. den Du liest, ’ wird Dich doch tränken, Dich Thränen s kosten. " Töchterchen iiberlegt noch schnelldafz das Buch mit ren tituhmeevertiiiidi gungen doch nur ,.siir’s Haus« ist, daß man aber auch draußen, bei den Ver wandten davon wissen muß und ivenn’5 auch einen Ansturin ans das Portemonnaie erfordert, die verschiede nen Zeitungsnuminern iniissen am Liogt bestellt werden. Es geht nicht anders. Das vertraut man mit wich tiger Miene der Mutter noch an, eh’ man sich zum Theater begiebt «— in zwei verschiedene sis si- si Ztcidt Theater, eine Premiere, die nicht gerade anregend ist, Toner, in dem man sich ergeht, heute grüßen die Leute von der Kritit einander etkvaa gelangweilt. »Na, mal wieder solch’n Abend, den man besser verwenden tönnte!« »Wie geht«g?« »Ach --—« »3agt Der genug.« Und man schiebt sich an einander vorbei, um dieselben Redean arten noch ein vaar mal zu hören oder selber zu äußern. m Da bleibt ein Herr neben der Mut ter Jtcks stehen. ,,Sagen Sie mir blos, Verebrte, was haben Sie mit herrn Z. Ypsilon gehabt?« fragte er eindringlich. nicht«-« »Von der Mitternachtsglocke?« — Z. Ypsilon?« »Kenne ich gar nicht. Waruin."« »Verreißt Ihre Tochter! Klingt ganz persönlich -— darum dachte ich- « »So!« Sie denkt erst nicht weiter daran, dann, als sie dort unten spie len, sengt sie sich doch, was in aller Welt denn nur der unbekannte Herr Ypsilon haben kann, und als der Vor bang fällt, wintt sie den Mitttieilsamen heran »Was sagt denn die Mitternncbtss glocke?« ,,L5insach verrissen! Lesen Eies nur gar nicht! Wozu? Dachte mir, es wäre persönliche Freiheit« se e- - Volks Theater. Jia’5 Garderobe, helles Licht, Wärme, ein Gemisch Von Puderduft und parsiiinirter Schininte, Straßentleider an den Wänden und Kostiime, Schniinliiisten und Spiegel, die Gardetobiere, ordnet hier und dort, Jia ist soeben fertig mit Antleiden. Eine junge schlanke Kollegin kommt herein gel:iipst, sieht in den Spiegel, legt den Hut ab. sieht wieder in den Spiegel und bemerkt dann erst die An dere am Toilettentisch. »Ach, da sind Sie ja, Fräulein Jkai Nun, wohl vergnügt über Jhre guten Rezensionen?« »Ach ja, sehr!'« »Liebe Schmidt« —- zn der Garbe kobiere —- «da, der Haken —- so —- ich habe mich auch immer gefreut,aber noch mehr geärgert, wenn eine schlecht war. Das machen die guten gar nicht wieder gut — so eine schlechte. Aber das muß ich sagen —- bin ’ne gute Kollegin! Und ich habe mich wahrhaftig mit über die ,,Mitternachtsglocke« geärgert — wirklich, wie tann die so was über Sie schreiben!« »Ich habe sie nicht ge·lesen.«· Jta muß hinunter, ihre Szene kommt; aber sie ist nicht so ruhig wie sonst. was kann diese ,,«JJtitternachts glocte« denn geläutet haben-? Jhr Lob sicher nicht, denn sonst würde die mitfühlende Seele sich nicht so theil nahmsvoll gezeigt haben. So etwas tenut sie schon, trotz der Kürze ihres neuen Berufglebens Studien kann uian schnell machen. Alz sie zuriicttonnnt, ist Fräulein Cornelie nicht mehr da, aber die »Mit ternachtsglocte« hat sie gewissenhaft auf den Platz Jta’s gelegt. Und da sieht rieselbe auch schon ihren Namen ---— in der kleinen Rolle, in welcher die ande ren Zeitungen ihre Sicherheit und Ge mandtheit loben, ist sie als total unge schickte Anfängeriu getadelt. Sie ist aanz tapfer, sie wird nur ein wenig blafz unter der Schmile Ihr-Einem nein, die ist das nicht werth. Aber der Mutter man sie es verbergen. das Blatt, das sie schnell in ihre Mantel-: tasehe befördert, die ärgert sich sonst doch. It- sl· Il G:- Ti.--4-.. 7:.-»— —..- -;- ZU k-· sue DIE- OL,LULLI sOIOU aus-. b- III UUU CZ tönnnliche Laufen und Rusen nach Droschten, das Drangen und Hasten nach denStraßenbahnen, daistiimpsen um Plätze, dar- die Männer so unga: lant und das weiblicheGeschleeht so sehr roh erscheinen läßt. Die Mutter Jtag sitzt in dem dahinrollenden Gefährt, die Lampen in den Straßen machen alles tageehell, sie kennt oriibergehende Be kannte, liest Firmenschiloer, beschäftigt sich mit einem Rückblick aus das Stiick, Das sie gesehen -—- ja, aber die »Mit ternachtsöalocte« läutet dazwischen, dumpfe, dumpfe, quälende Schläge. Bum bumt Sie hat ein Gefühl, als träsen dieselben die weich-e Haut ihres Kindes, dag rosige Fleisch; es ist et wag wie BeschLiinung in ihr --— Jeder tann urtheilen, Jeder tiann «orucken, wie unci wag er will, sie ist hilflos all, dein geaeniiber und hat doch bisher ihr Kind zu schützen gewußt vor jexem Rauh-ein Unschönen, Gefährlichen. Ein Wechse! der Wagen bei einer Kreuzungsstelle und siehe da, der Zu fall W sie trisst ihre Jta mit Der Be gleiterin. Es ist ein so milder Abend, und da bleiben sie nebeneinander Draußen ste hen, nachdem sie sich lächelnd begrüßt, die noch kurze Strecke, Hand in Hand, aus der Plattsorm des Wagens. Das Gesicht Jta’5 ist rosig wie immer und oie großen Auge-n glänzen. »Das Theater war besucht und Das Publikum beifallglnstisg,« sagt das junge Mädchen. Die Mutter vergißt von dem neuen Stück zu erzählen — immer hat sie dumpse, läutende Töne vor den Ohren. Dann sagt sie ganz plötziich unvermittelt: »Wenn Du Zeitungen tausst ---— die ,,Et.llitternach:5glocte« brauchstDu nicht zu nehmen — darin steht nichts über die Ausführung« Ta ehen sie oie braunen Augen an: ,Miit:erchen, ich habe sie ja schon in der Tasche und wollte sie Dir nicht zei nen, und nun weißt Du es schon.« Und dann lachen sie alle Beide, so herzlich und fröhlich, daß sich ein paar töpse Jus dein halbleeren Wagen her iiberwentzem als möchte man fragen, woher denn eine so plötzliche Ursache sur Heiterkeit komme. Es ist Rührung und ist Erleichterung siir sie Beide in dem Lachen und gar kein Zorn mehr über die ,,Mitternachtsglode«, nur die Crienntniß aufs Neue, wie lieb sie sich haben. .- -——’ Polizei - Afsistenttm Ueber die Thätigleit der seit Fe bruar vorigen Rihres in Stuttgart nn: gestellte Polizeiassiftentin wird im Stuttgnrter ,,Frauenberuf« berichtet. Seit dem Antritt ihres Postens bis zum l. Ottober ist die Afsistentin in 407 Fällen thätig gewesen; in Stellung gebracht hat sie 13 Personen, von de ssen sich vier bewährt hat«-en; in die Heimnth nun-Den 7 gebracht, und in Heilnnstalten drei. Die Ztatistit giebt ein anschauliches Bild oon den Müh scten und ifnttäuschungem aber auch von mancherlei dankbaren Resultaten, iie erzielt worden sind. Die Haupt cufgnbe lDer Llfsistentin besteht darin, ten Frauen, die wegen der verschieden sren Vergehen ein-geliefert worden uno i1 vielen Fällen bereits tief gesunten sind, die Fano zu bieten, um wieder ein geordnetes Leben beginnen zu lön nen. Jn Ausnahmefällen tann die Lissistentin auch der männlichen Ein aeliesetten des Stadtpolizeiamteg sich annehmen, nämlich solcher, ioelche auf He den Elndruck machen, daß ein Ver such. sie in andere Bahnen zu lenten. von Erfolg sein könnte, oder solcher. tie sie ieibst um ihre Hilfeleiftung rit ten· Auch bei diesen Eingelieferken bat die Assistentin schon in einer Reihe von Fällen mit Erfolg gewirkt ROH Nieht strebe stets aus dir hinaus, Sonst wird dir frenito das eigne Haus-, Und suchst bei die rden Frieden du i Einmal, so ist die Pforte zu l Geh-eilt Noveaeete von— EdnTune Hauen Ein mächtigen klarer Herbftmor gen, wie ilyn eben nur der September, der seit einig-en Tagen seinen Einzug gehalten, der Welt bescheeren bann, war einer regnerifchn Nacht gefolgt.. Strahlend hell hatte das Tagesw stien feinen Lan begonnen, die leich ten Nebel, welche noch über der wei-« ten Niederunsg lagerten, begannen all mählig zu weichen und in fast durch sichtiger Klarheit wölbte sich der Him- ! mel darüber. » Druch die weitgeöffneten hohen l Fenster fanden die Sonnenstrahlen auch ungehindert Eintritt in das Ate lier Hang Watdaus und weckten den junge-n Künstler ans seinen triibenj Gedanken, den-en er sich wieder einmal H überlassen hatte. Hasiig sprang er; auf nnd trat an das Fenster, Die wiir- ! ziae, herbe Luft in tiefen Zügen ein- ! t athmend. Mit seltsam starrem Ausdruck fchtrseifien feine Blicke über nas- Fir mament, um endlich an aem feurigen Sonnenball haften eu bleiben, gleich sam als könnten sie gar nicht genug des flannnenden Lichtes in sich anf nehmen. Wie geblendet wandte er sich eno Xich ab nnd sank in den Sessel vor der Staffelei zurück. »Und all Diese Herrjichleit nicht mehr seh-en können, o furchtbares Ge sclxicl!« entrang es sich wie ein Auf fctirei seiner Brust. ....)llfo nämliche Erblindung in absehbarer Ze·it,« fuhr er fort, »und keine Aussicht, keine Hoffnung auf Rettung«, zu diesem Eingeständniß hätte sich also der Herr Professor nsun endlich verstanden. Leicht mag ja dem würdigen Medi zinmann diese wenig tröstliche Wahr heit nicht geworden sein, wenigstens bat er fast ein ganze-H Jahr gebraucht, bis er sie völlig herausbrachte »Ein durch Ueberanftrengung hervorgeru fener tsntziindungsstanv Der absolut nichts zu bedeuten hat!« so hieß es im vergangene-n Sommer, als ich ihm zuerst davon Mittheilung machte, daß mir bisweilen leichte Nebel vor den Llugen ständen, wenig merklich, als« wenn durck,fichtiae Fecerwölkchen un ter der Sonnenscheibe himvegziehen. tlber die Nebel kam-en häufiger, ver dichteten sich, immer weniger wur den die Stunden, welche ich ungetrüb ten Blickes der Arbeit widmen konnte. Da wurde dann aus rer unbedeuten den Entziincung ein Ansatz zum Star, der nun endlich einein langsa men, aber unabänderlichen Absterben des Eehnervs Platz gemacht hat. Ein blinder Maler! Zum geistigen Tode, zur ewigen Unthsiitigleii verurtheilt zu fein, womit habe ich dieses entsetzliche Schicksal versient?« Llufftehend vergrub der Unglückliche sein Gesicht in beier Händen. »Und keine Seele, die mir tröstend und helfend zur Seite fteben würde, denn Grethchen Iürfte die letzte sein, von der ich Beistand «zu erwarten hätte. Schon einmal bat mich die Liebe blind gemacht, als ich dieses ge nuszsiichtige, oberflächliche Wesen, welches mich auf seine Art zwar liebt, zum Weibe nahm. Aber vons dieser Blindheit bin ich geheilt, so bitter dieser Heilprozefi auch war. Es be steht ja ein ganz leidliches Zusam menleben, aber die innige Gemein schaft rer Seelen welche ich als Grundbedingung einer richtigen Ehe ansehe, muß ich entbehren. Eben deg lialb wir-I ihre Liebe auch an diesem iiriifstein Her-schellen« Ein leier Klovfen an die Thiir schreckte den jungen Mal-er empor, auf oencn Aruns Im) Die quatenoen Vor gen zu deutlich tviecserspiegelten, um nicht von dem forschenden Auge der eintretenden jungen Frau bemerkt zu Werden »Schon wieder überläßt Du Dich diesen aufreibenden Grübeleien, Hans, wo Du doch weißt, daß jere Aufreaung Gift für Deine tranken Augen ift. Auch die Arbeit hat Dir der Herr Professor streng verboten nnd doch sitzt Du vor der Staffelei.« «Beruhige Dich, Grethchen, Das Grübeln schadet mir jetzt nicht mehr. Wie foll man auch den anstiirmenden Gedanken Einhalt gebieten? Jst es nicht ganz n-atiir;-ich, wenn ein Ma ler, der mit Leib und Seele an seiner Kunst hängt, mitten aus seinem Schaffen durch ein toidrigeg Geschick, heraus-gerissen tuitt3, er sich haupt sächlich mit den Ursachen beschäftigt, welche diesen Zustand herbeigeführt haben Z« »Du- erreichft aber damit keine Besserung, sont-ern lediglich eine Ver fthlimmernng Dsines Leiceiis. O Hang, ich wag den Gedanan nicht auszudeuten, wenn mirtlich dass Schlimmste eintreten sollte, Dem Du schon öfters Ausdruch gegeben — blind —- blind —- o, es wäre furcht bar!« ,,Fafse Dicki, Hzrictxent Ich ver schwieg Tir bis-ber« daß der Professor gestern endlich mit Lser Wahrheit her ausaeriiclt ist. die, wenn auch nicht re sonders tröst.ich, doch immerhin bes ser sein dürfte, als dies Hangen und Bangen« »Nun, was sagte er, wirst Du ge neien?« fragte die junge Frau ruhe-wird »Ich weiß jetzt, daß ich nicht er ’v1iudm· were-! Bat- wem- ia sites immer geheilt sein!« »Wirklich, Oans!" Wie ein Auf schrei der Erlösung entrang sich dieser Ruf der Brust des jungen Weibes-, »Welck,a Berges-last nimmt Du mit damit vom Herzen. Jetzt kann ich-ei Dir ja sagen-, ich hätte mich nie an den Gedanken gewöhnen können, Dich blind zu sehen. Krankheiten und Ge brechen haben mir von jeher ein un überwindsliches Grauen eingeflößt, ich habe so gar kein Talent zur Kran kenpflegerin!« Ein herbes Schmerzgefiilyl kramp te des Kranken Brust zusammen. O - wohl ihm das eben Gehörte längst Gewißheit war, trafen ihn- diese Worte aus dem Munde seines Weibes dvch wie Peitschenhiebe. »Ich weiß es und verlange donsDiy die Du higher nur die Lichtseiten des Leidens kennen gelernt hast, nichts Un mögliche5. Auch käme es ja einer Un chrlichkeit als-sich, wollte ich Dir die Last ausbiiroen einen kranken Mann pflegen zu müssen. Du hast doch den schönen, geseierten Hang Waldan, den beruhenden Maler, den Liebling all-er Welt gel)eiratl)et, der Dich von Ber anijaen zu Vergnügen führte und bist insolae dessen nicht verpflichtet, in den: Tausch mit einem blinden Krüppel zu ioilliqen.« Betroffen schaute die Angeredete ihren Gatten an. Solch-e Worte hatte sie ja noch nie aus dem Munde des stets so Nachsichtigen, Gütigen ver UOIUIUUL »Verzeihe mir meine HestigkeitE « Auen-us- u, iu; quure ch mail lc un len. Niemand kann über seine Krcif aehen.« »Die böse Krankheit hat Dich eben reizbar gemacht, Hans, hoffen wir nun das Beste von der Zukunft. Doch ich muß Dich je ist ver lassen, es harren noch Verschiedene Besorgungen der Er iedigunq Adie u, Schatz!« Sie reichte ihm die Hand zum Ab schied, doch mit plötzlich ausbrechender Heftiqteit preßte er die schlanke Ge stalt feines Weibes an sich und bedeckte Mund und Wangen mit heißen Küs sen. Lachend machte sie sich endlich los. »Das sieht ja beinahe aus, als sokzz ten siir uns fiir immer Lebewohl sa -,1en, während ich doch längstens in einer Stunde zurück bin. « Aufathmend, wie sich besinnxnd, fuhr sich der junge Gatte mit der Hand über die Stirn »Du hast recht geh nur« auch— ich werde inzwischen meinen aewohnten Vormittaagspaziergang machen « Das Landschastgbild hatte sich in zwischen gänzlich verändert Die Sonne war hinter einem dichten Wol kenschleier verschwunden und ein fei ner Spriibregn begann hrab zu rie seln. P III II Wie ein Lauffeuer durch-eilte am Nachmittag die Schreckensnachricht die Staat, Hans Waldau, der berühmte Maler und liebenswürdige Mensch, ist auf seiner gewohnten Promenace von seinem Wea abgetommen und in den angeschwollenen, reißenden Fluß ge stürzt. Der seine,nel)elarti-,1e Regen und die durch das Lluaenleidsen des( Fiiinstl ersJ bedingtesturzsichtigteit des selben ließen Diesen Unfall nur zu er-; llärl ich erscheinen Am Miihlenwehrå war die Leiche angetrieben und als-i lild geborgen worden. Einzig deri friedliche Ausdruck des blassen Ge sicht- sprach daiiir, daß dem Todten Der tlbschied nicht allzu schwer gewor den, aber Diese stumme Sprache ver stand niemand. «-.-—-—. China bleibt neutral So wird ver liTndet Na ja, aber man möchte doch« aetne missen fiir welche Seite es am neutr nlfien sein wird. III Alt Ist Gr: »Ehe-n isvai ich oben bei unserem; Bad-n Ich denke, es bat Dein Hund« ---— Sie: »Um Gottegivillem ich dachte, Laß ich es eingeschlossen hatte « III si- Eis Wo nur die deutschen foiziere dies Keit zum Exerzieren hernehmen, wenn? sie fortwährend Romane und KritikenFs schleiMllI ; III si- It Anch der Schuh von Persiens hat dies neue Republit Panama anerkannt. Tag ist sehr nett von dem Mann? Hof-, fentlich macht er akier der Republilj nicht gleich auch einen Besuch, denn? sonst ist sie von Anfang an bankerott. ; di- Il· di - er toreanischse Gesandte in Petri teis;: ,,«inin Jung Echan«. Sollt-e e ein Plattdeutfcher sein? st- 8 si Es soll Menschen geden, an denen Die Oka n as ein isIe sind, woran man meilt, das-, sie iein Esset siitwd Its sc- di Priisibent Eliot von der Harvardg Universität alath daf; die Centralisss fativn in d r Etrzisc iunglcs ie besten Re sitzt-nie liefert während Präsiden , Harpzr dieselbe Ansicht von texn Sirt-? gen Der Lelpreise hat. si- e· si Die japanische Regierung hat its cnsnard den Bau ocn zwei Kriegs sci«iffen bestellt, rie in achtzehn Mona ten nbaeliefert net-sen sollen. Vec inuthl ich hat sie mit der rusfischen sie-; giernng ein Abtommen aetroffen Ug Firieg bis dahin anszuschiebem , f