Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 5, 1904)
ct ist » aczewejvecrsxMW » W Bemerkungen des JOHN ch. Eh» über Richakd Wag «· Mc IPCksifal«0 J « . Mistrr Editeri N werde jwefalls gewunncrt III-, warum daß Jch Jhne noch Ripott üwtver des Jvent vxm der Seien — Jch meen jltz uit des Skif Miftstänniwötseri vum JohnRitfch Esa. Bowling Kilubb, sonnern ParsifaL könig lich bayrisch Ri chard Wägner’ fche Privatoper ——-k1eschickt ben. Deö oot awiver sei Riesen geh-Ut. Ich den erst gar nit hinger wolle « TO Ull UUIIU qcll JW wenigstens des ·Jvent vun Mei nem Besuch Der A p p e r ä mit Stillschweige üwwevgehn wol le, weil Jch nämsiich gedenkt. ben, es könnt« Mir drümwe in Schörmeni. espe schelli aw Meim heimathliche Mysti sche Königshof vielleicht üwwel ge nomme oder wenigstens falsch ansqu legt wein, un Sie müsse doch selber sage, Mister Editor, wann e Womi nenter, wo es gewöhnt is, sein Name nie gemenischent ze lese mitaus Daß derbe-i steht »Eine: unserer Mebteste Mitbiirger« oder so ähnlich dergleiche, W der dann in Münche als unbe iiebter Auslönder ausgewiese oder in Bahreuih vun der Ægner’sche Haus polizei oder in Börlin vum »Wagner Verein« vorgeiade wern thät, Cawse se zeige, warum er nit ivege Amei Wiignet-Kanspiressi perSchub üwwer die Grenz gebracht wem sollt, daß des hrt n en Man wär. Wie Jch awer gelese den« daß es in Deitschland drüwwe in die Papiere gestanne hätt, es wär hier e unge weihie Stimmung gewese, da hen Jch es als Mei Dutty konsivert, oerWahr vie Ehr ze gen-we un bei dieser kgeheit e Paar allgemeine kritische Bemerkunge üwwer Parsifal dra ze W- « Mo Parsifal besteht wie die an Mk Apperiis wach aus Mjusik, Cho rus, Orchesträ un Gesang. Der Un trokchied tonsistet awwee hauptsächlich, da e Mittagesse eigenomme werd. Un dann tonsisiet außerdem Parsifal aach noch aus neue Szeneries un aus wei lle Stämmung Mc weihevolle timuwg is dagewese, Mister Edi ier, un es is e Gemeinden, es ze l Si is sogar selbstverständlich, daß M war Un jedesmal da sein werd. « ich schun der Gedanke an de WI, wo es koscht, bringe de Men sch in e seierliche Stimmung. Dazu kimmt im erste Art noch des Knurren M dem bungrige Mage, wodurch die Waffe Stimmung noch erhöht wer· Un wach der groß-e Paus, wansn mer Ins gegesse un getrunke bot, da macht sich des Weihevolle ganz oun selber. Un die Mjusit un Alles·is aach verstich großartig. Des segt Jeder. Rämkich wann es Einer aach nit groß atiig finde that, da thät er doch sage, ej wär großang gewese, weil er sich suwscht schenirn müßt. Un dann hot mer während der ganze Vorstellung so e GefühHer Neugierd, was es Alles äbaut war, wo oie Weihe un die-Feier lichieit aach noch beträchtbich erhöht. Bloß, denl Ich, sor des Geld, wo es koscht, sollte e Bißle mehr Solosingers Apfels Es guckt nit sair aus, wann met so en hol-e Preis for sei Ticket be zohtle muß, usn es stehn dann blos so e Paar Leit uff’m Thoaterzettel un des Innere is Alles Chorus. Wo Jch awwer hauptsächlich e künstlerische Kritik drüber abgewwe muß, des is die große Dinnerpaus. "D-ie is entweder zu torz oder zu lang. For blos raus ze gehn, Eins ze blose in en Hoppe derzu ze esse, is die Paus je lang. Un um nach’m Esse noch e Kunde Skat ze spiele oder gemüthlich N Dattel ze trinke, is de Paus nit Ioug genug- Wann mer sich schun Gmel gemüthlich hisetzt, da will mer Es glei wieder fortlaafe müsse, na mentlich wann mer grob gute Karte set-Ost dot. . meß, mir es Mir gegange is, Editet. Jch heu Mei Läoies i- Opewhus selber, wo e Gemei Ums-Zum vua der Mond sie zum Quer geführt bot, esse losse un Jch ’ G ca en Platz in der Näh, wo Jch Mit nhen da was geJesse Un da Zu nBekannte getroffe un mer s- e Battelche M te un mer in sehr gebriYHit nnerholtung UT sie-se un rann -., Jtve mer die M Lm .e- «-,ngknobelt un dann Hei-: m so weiter —- es war wert seht gemäthlich un nett ——— un uss T f Ists Jch daß so viel Leit in de mme, im wie Jch frag,«oq M, daß die Ipperä qui is. seeni t den. Ich den niinelich, spie Wi W des-sahns sein ins Wette-Oelkä- un Wir fein an dem sind vorbeigekimene, den ch in der Mil- tenn, zu der Alti gi: »Fadrt be nor weiter. Jsch g diee aus. etfie Akt scheut Jch Mit-. Jch kimen nach der große Paus. Jch den aso zwei Theile vuin Par sifal gern-ißt Ich bin nor froh, daß Jch die große Dinneepaus nit auch ge mißt den. Da hot mer anydotv ge nug gehört for ze wisse, wie es is, un mer kann doch saach mit gutem Gewisse sage, diaß met da gewese is. Sie soll-te sich iiwtvtigens die Appe rä nach emol agucke, Misier Editer. Wann es später vielleicht nimmer riss gefiihrt wern dekft, da müßt mer sich Doch ewig en Vorwurf draus mache, « daß mer es gemißt bot. ! Deswege freie Jch Mich wach so ; driiwwet, daß ch dagewesen fein. Jhne des Namliche wünschend Mit Nigaeds Yours John Nitsch Esa. De annere Morche hen Jch fürchter liches Kopfweh gehatt. Die Wägner’ fche Mjusit is halt emol so. Sie agriet nit recht mit Mit. Jch krieg allenwl e Headache detnach. Jhne ditto wünschend Der Obige Esq. Uns stauen-neu Aus Tfengtau wird von einem Be leitet des Gouverneurg Kapitän z S. åruppel bei dessen Reife durch Schan s. 44 ...-..- ;- list-ens Lucis UUL Us( CIUUUUJIUHVSU tu VII-V auf das Unierrichtsroesen u. a. sol gendes berichtet: « » Man hat viel über die «Unirerlntat« in Tsininfu gesprochen und geschrieben Es ist ein rrttyum, von einer solchen zu reden. sie ist tbatsächlich nur eine Gouvernements-schme, deren fortge schrittenfte Schüler etwa auf oein Standpunkte deutscher Quartaner stehen-. Die Schüler werden aus der ganzen Provinz geschickt und zean zwangsweisez jeder Distritt hat sitz-ei bis drei seiner besten Schüler zur Piu fung zu schicken, von denen dann wie ter die tüchtigsten ausgesucht werden. Die Schule ist von etwa 300 Schülern besucht; diefe stehen itn Alter von 18 bis 30 Jahren, und bleiben 4 bis 6 Jahre in der Schule. Der Unterricht findet in chinesischen deutscher und englischer Sprache statt. Für das Deut sche sind drei von den dreizehn Klassen der Anftalt vorgesehen Wir wohnten dein Unterricht in der ersten deutsclyn Klasse bei, die von 29 Schülern besucht wird. Sie konnte-n das deutsche Al pbabet lesen, einzelne von ihnen auch tleine Säde übersehen-. Jn toer zweiten deutschen Klasse soll Geograpbie ge lehrt :vetden. Die dritte deutsche Klasse, der ein früherer Missionar der Baseler Mission«Kong oorstehen soll« wird demnächst eröffnet werden. Die vornehmsten Mandat-irren der Provinz Schantu schicken ihre Söhne in die deutsche « ule in Jentschoufu, weil sie diese der Gouvernementsschule in Tsinanfit vorziehen In dieser Schule wird Deutsch, Lesen und Schreiben, Aritbrnetil, Geographie und Geschichte gelehrt, und die Erfol sol len in allen diesen Fächern gut ein. Davon, daß die deutsche Schule in Tsiningtschou Tüchtiges leistet, konn ten wir uns selbst überzeugen Die29 Schüler der jüngsten Klasse, die bei unserem Besuche erst zwei Monate deutschen Unterricht offen, konnten gut und richtig deutch zählen, lesen und schreiben. Jn der zweiten deut schen Klasse waren die Erfolge beiden 18« Schülern ebenfalls benierlenswerth Lesen und Schreiben, Gram-with Nechnern Naturgeschichte u.s.ro., alles dies wurde deutsch gelehrt und die ge stellten Fragen wurden in utem Deutsch beantwortet. Auch hier ellen tie» besten und reichsten Familien ihre eobne gern zum deutschen Unterricht. Oeksnnte Empfind-up Student A: »Na was sür einen Eindruck hat denn aus Dich das gestrige Erbbeben gemarncht?« Student B: »Um die Wahrheit zu sagen-, als ich plötzlich so den Boden unter mir konnten fühlte glaubte ich, ich wäre betrunken!'« Wen-Recht Fräulein Hedwig (gu ihrer Freun bin, die sie am Arme r res Bräutigams trifft): »Gratulire bestens zur Ver lobung. Das larn aber auch über raschenb schnell. « Braut: »Ja, das ging schr rasch Ich tarn aus den Ball, wurde vonEbgar utn Tanze gebeten — kurz, ich tann agen: »Veni. vibi — Bräutigam (einfallend): »Bici!« W steti »Das Leben ist hier theuer; auch ilt es die Fahne ber Wissenschaft hoch lten. Lieber Vater, Du schickst mir daher gewiß umgebend 50 Mart. Dein irn Voraus dankenber Sohn Carlf Die Antwort des Vaters an den Stubiosus . . . »Amt«-geni- er ««lst Du 30 Mart richte Dir das Le b lli rein nnb schii die Fahne der W enschost vor Rcie MM W »Sie nd wegen Wikbetni zu ünf H» CI- Es II Um. heut wer en W Weh Mz zu Ihrer Bet YIJW « «- - -, va; Land de- Seines-Linien« Es find merkwürdige Gegensähe die sich zwifchen der Anfchauunsgsi weise und den Lebensgewohnheiten der Japaner, auf derenVorgehen heut( die Aufmerksamkeit der Welt gerichte ifk, nnd den unseren aufthun. Eis Gualanden Dougslas Sladen, hat et sich in einein soeben veröffentlichten Buche «Qweer Things About Japan« zur Aufgabe gemacht, diesen Kontrafl durch alle Lebensiiußerunsen zn ver folgen. Die Japaner sind die modernen Epikuriiet, das Volk, das sich am besten auf das »carpe dient« versteht Ein Kennzeichen ihres wahren Epi kuräerthums ift auch die außerordent lickx Einfachheit ihres Lebens. Das Haus des Japaners ift eine bloßi Schale, es besitzt ntichts von dem, was wir Möbel nennen, und wird je nack« Bedarf durch Schiebeverfchliisse in Zimmer getheilt. Wie die alten Grie chen denken die Japaner kaum an ihr eigenes haus; es ift einfach, klein und billig. Jn öffentlichen Gedanken lie ben sie dagegen eine prächtige Umge: bang. Wie reich ein Japaner auck fein mag, er wird fein duls nie mit mehr als einem Kunstgegenftanb gleich zeitig fchmiicken. . . Die Japaner haben kein Breit, keine Betten, keine Stiefel undSchuhe, teine Beinklaidet fiir die Männer, keine Un terröcke fiir die Frauen. Beide Ge ifchlechter tragen ftattdessen mehrere Röcke übereinander, die »Kimonos'«· Jn ihren Häufern haben sie keine Fen ster, keine Thüren, keine Wände, keine Decken, keine Kommo’den, keineBJasschs AL- - «iiiu,(-, usw We stinkt-( sz lsI clll hausen aufeinandergethürmtek Kisten. Jn den Küchen haben sie teinen Koch beid, ieine Töpfe, teinePsannen, teine Mehlhehälter, kein Mehl. ieine Kit chentlsche. Jn ihren Wohnziminern haben sie weder Tische noch Stühle, und in den häusern der Eingeborenen ist das Wohnzimmer nur eine Reihe Schlasziniiner, deren Wände herun tergenommen sind. Jn einem japanischen Hause findet man nur Matten, einen Kohlenosen zum Warmen der Finger, eine Thee tanne, ein oder zwei Kissen und eine Steppoecke zum Schlasen-. Im Gast zimnier findet sich noch ein Ofen schsirm, ein »Kateiironc'·, eine Blu menvase, iind wenn das Haus schon areißig Jahre besteht, ein Schweden ell. Japan ist voller Kirsch- und Pflau menbiiiime, aber die Japaner behelfen sich ohne Früchte. Die Kirschen wer den wegen der Blüthen gebraucht und die Pflaumen zuni Anhängen von Ge , dichten. Weiter kennen die Japa ner keine Früchte und die Kinder keine Latinen Sie haben auch keine Worte sür »Ja« und »Nein«'. Das ist eine TFolge ihrer großen höflichleitz denn fes ist nicht höflich, zu bestimmt zu ein« Diese Formlichteit macht es zu einer ernsten Angelegenheit wenn-man in einen japanischen Laden geht« Ia schentiicher zu tausen. »Man steigt aus der »Ritsha«. Dann wird man von allen Dienern iin Laden begrüßt, bis man wiinsscht, sie inschten ausstehen und sich erklären lassen, was man will. Wenn sie dann ausstehen. bitten sk, daß inan bei einein Mahle siir jede Speise, die man nicht essen kann, eine besondere Entschuldigung vorbringt. Das niist aber nicht iin Mindesten, denn wenn nian in seine «Rishta' steigt, so til-erreicht die «Mousmee«, die ausgewartet hat« einen Thurm von weißen hoizschnchtelm in die sie sorg siiltig alles eingepackt hat was man nicht essen konnte, damit man es seiner Familie mitbringt; und die Etitette verlangt, daß man sie nimmt, wenn man sie auch, so bald man außer Sieht ist« dein »Ritsha«-Burschen gIcDL - Die Japaner haben auch über die TBedienung die seltsamsten Begriffe; . statt es für eine Erniedrigung zu hal ten, in Dienft zu treten betrachten sie les als eine Ehre, und zwar in cem Grade daß sie den Jinrilisha- Bur ;schen, die die zweirädrigen Wagen ziehen, überhaupt nicht die Ehre zu sgeftehem Diener zu sein, sondern sie als händler betrachten, was das Niedrigfte in Japan ist, fast schon zur Klasse der Ausgeftvßenen gehört. FNastiirlich ift es höchst wichtig, daß ein shöherer Vedienter in Japan gute Ma Inieren habe; denn man erwartet von ihm genügend Kenntniß der Etilette, die Gäste feines hetrn zu unterhalten, Iwenn der Herr nicht zu Hause ist. Rachdest er seine Kniee aneinander ge rieben hat, SCan und rnit der Stirn den Beiden berührt hat, fordert er den Gast auf· Platz zu nehmen — aus der Diole oder unt genauer zu sprechen. auf den hacken, mit einein flachen Kissen zwischen den Knieen und dem ußboden, unt die Lage weniger un uetn zu machen. Er bietet darauf fiinf Lassen Thee an —- und indem er sich leicht itan anmuthig auf seine eiaenen hacken niederliißt, beginnt er eine liebenswürdige Kprwerfatiotn bis zu einem gewissen Grade unterwiirfig« aber völlig vertausch, bij fein here kein-ni. unt ihn abzukeisen. Selbst dann sann er im Zimmer bleiben und sich eveniuell its das Gespräch mischen Die Japaner halten die europiiisfche cis-Mem is- ten-kindisch seit der M aufgefordert M »Ist-r und M zu beelaffen nnd seines Weide a uponan n Japan ifi ve gen Daupive inmiung einer rau, die Ledienie ihrer — We « germuiier zu fein; wenn diefe nicht zufrieden mit ihr ist« fo kann sie ihrem Sohn befehlen, sich von der Frau zu f.cheiden . . Japan abrni neuerdings Excand stark nach. weil es hofft daß E gland Wiens zu werden. Auch europäifche Moden dringen ein. Sal den rrzaf auf einern Ball eine sehr hüb sche Hofdame in einem sehr eleganren « Pariser Balllleid, und mii feer feinen französian Schuhen an ihren klei nen braunen Füßen —- man lvnnie nämlich fehen, daß die Füße braun waren, denn die vadame haiie keine Strümpfe an. --—-—— « — Der ,,rorse han« des Wär-verriet «sarlshaufes. - Der prächtigfte Theil Des alten Würzburger Raihhauglompieres, der neben dem »griinen Baum« hinten ge legene »roihe Bau« mit einem impo fanten Giebel aus rothem Sandftein ifi, wie man uns aus ver Mainfladt schreibt, neuerdings reftauriri und vor lrzem freigelegt worden. Ursp "ng lich-er Erbauer war der Steimnetz bafiian Fillinger, die Giebelarchiieltur entwarf der Steintnetz Heinrich Eber hard, für reifen Können der nvble Frühbaroclftii der Fassade ein rühmli cheH Zeugniß ablegt. Nach den alten Raihgrechnungen erhielt der Baumei-· firr Fillinger 6550 fl. für den Bau, der Bildhauer Philipp Preuß 30 fl. für die plhfiifche Llugschmiiaung, nämlich für drei »Frapngesichier« und vier Wappen, das des Fürstbi fchofs Philipp von Schönborn (mit den kombinirken Wappen ver Hoch fiifte Mainz und Wörzburg). das des lDampropftrgs Faust von Stromberg Full-I vrv Umnoewuacp o· Austriaca-, sowie das des Raths von Würzburg. Vollendet wurde der Bau nach einer an ihm angebrachten Jnschrisft im Jahre 1659· Jm Innern enthielt er die «grüne Stube«, wo häufig die die »große Rathsstube«, den prächti gen, reich mit Stuaatren geschmückten RathhaussaaL in- dem lange Zeit die Schwurgerichtssißungen stattfanden, seht aber wieder die Berathungen des Magistrats und des Gemeint-tolle giums abgehalten werden. Jn alter Zeit beherbergte der »rothe Bau« auch noch eine Küche und einen Pasteten osen — beides leider fest überflüssig geworden, nachdem die Sitte der Rathsschmausereien verschwunden. Das schlummert-New Herr Veilchenblüh, oder richtiger herr von Beitchenblüh hat sich ganz und gar von den Geschäften zurückge zogen Denn erstens ist er reich genug und tann es sich leisten, in beschauli chem Nichtsthun den est seiner Tage zu verbringen. und zweitens —- und das ist die Hauptsache —- ift er vor kurzem geadelt worden. Für einen Ba ron aber schickt es sich nicht, in einem, wenn auch noch so eleganten Bureau zu sitzen und echnungen durchzusehen und Brisfe z nterschreiben. -herr v. Veilchenblüh hat sich darum ein gro ßes spreschersgut getauft und geht mort mit Würde und Eleganz seiner seudalen Beschäftigung nach. Anliißlich seiner Standeserhöhung sind dem herrn Baron nicht nur von Seiten seiner Freunde und Bekannten herzlicheSympathietundgebungen dar gebracht worden, sondern seine eigenen Familienmitglieder wetteifern mit einander-, ihre Giückwünfche in Form von sinnigen Geschenken zumAuödruct zu bringen. So hat es sich z. B. Frau von Veilchenblüh nicht nehmen lassen, mit ihren eigenen zarten händeneine tunsivolle Stiaerei in Gestalt eines Schlummerkissens anzufertigen Ei isi aus rothein Sammet mit Goldeinfas sung und einem reichen Unmenge vante eigener Komposition, unter der goldenen Freiherrnirone aber prangt, den nunmehrbgen Verhättnissen ange messen siatt des üblichen-: »Mir ein Viertelftündchen« die Jnfchriftx f »So lange De winni Rathsmahle eingenommen wuwen,’ ferner das Bürgermeisterzimmer und ( i sue freut-sicher seitens-streifte iibee sitt-et Its Thetis-sah Jn den von den Gienzhoien verös sentlichten Erinneruan des früheren Kultusministets Dr. Robert Bosie »Aus der Zu gendzeit" erzählt der Ver- · sasser von einen QuedlinburgerSchul jahrein .Geschlagen wurde aus dem Ghmnasium, wie man es damals in Queolsinbutg im Vollsmunde nannte aus der «groszen Schule« nicht. Ich entsinne mich nicht, daß auch nur ein einziger Gymnasiast oon einem Lehrer einmal eine Ohrfeige bekomme-n hätte Bei-dient hätten wir eine solche ost nug; aber es mag wohl besser gewefe n sein« daß das Gomnasium nach oerj Regel Walters non der Bogelweide ohne Schlii zu erziehen bestrebt war Minmer for r’ds gelingen, , Zucht mit R zithen zwingen; s Wer zu Ehren kommen mag, i Dem gilt Wort so oiel als Schlag.« Hob-— Ente-It ieetiblr. Der ach htige Max wird von sei- s nem aux such weilenden Onkel geil seagt,o Mama gut mit ihm sei· i O«sehr, erwidert er, »aber auchl um Papa ist sie sehr beso- t, so osi er i Abends aus sangen ist, elli sie sich! strittigen-S hinkt die Thiir, damit ih- ietner in her Dunkelheit etwas Zu epid- ihuis , - l - »Ja-»O ....·. Die uralte, wahrscheiniich aus Aegyoten staunnende Kunst der stot bereitung hat in iiingerer seit von zwei Seiten eine Verbesserung ersah ren, welche allgemeinere Beachtung kverdient Schon vor einigen Jahren hat der Miihleniechniier Stephan Steinmeh ein Verfahren eingeführt welches bezweckte, die Zellulosehaui des Getreides bei Vermeidung des Klebervevlustes beim Vermahlen zu entfernen. Das Getreide wird nach diesem Verfahren zuerst in fließendem Wasser gewaschen, dann durch Zentri sugen gereinigt und von dem über schüssigen Wasser befreii, dann wird mittels einer besonderen Maschine die Zellulosehaut entfernt, das enthülste Getreide mittels strömenber Lust ge rocknei und nun in gewöhnlicher Weise zermahlem Bei des bisherigen Ver sabren fielen etwa 20 Prozent Kleie ab, was innerhalb des Deutschen Rei ches einem jährlichen Quantum von zwei Millionen Tons Gewicht mit 300 Millionen Kilogramm Eiweiß entspricht. Diese Kleie diensir als Viehsutter und kommt daher aus ei nem Umwege dem menschlichen Ber » brauch als Fleisch wieder zu gute, aber ssreilich um das zehn- bis zwölsfache jvertheuert. Der höhere Nährwerth Ides Steinmetz’scl;en Brote-d ist durch lchemische Analvse außer Zweifel ge setzt, indessen müssen erst physiolo gische Versuche darüber entscheiden, ob der Körper dieses Brot auch wirklich besser als gewöhnliches ausnutzt Ein nach anderem Verfahren hergestelltes Brot von hohem Nährwerth ist von Dr· J. Simons in den Verkehr ge bracht worden. Das dazu« benutzte Getreizse wird, nachdem es aereinigi, sechs Stunden lang durch bar-warmes Wasser gequellt, dann feucht in einer Teiginiihle und in— die Knetmaschine gebracht. Nachdem es gesalzen und gehörig durchgearbeitet worden, ist der Teig, dem weder Hese noch Sauerteig zugeseßt wird, backsertig Das eigent liche Backen dauert iiir die 2 Feg. schweren Laibe bei Roggenbrot zwölf, bei Weizenbrot vier Stunden, woraus nach zweistündigem Lagern die Brote versaufsertig sind. Der Geschmack die ses Brotes ist angenehm, sein Nähr werth bedeutend, auch soll es appetit erregend wirken, da die Verdauung durch seinen Genuß beschleunigt wird. ----.-.. Slussett Der schabe. Wenn die Rehiuh ein Athchen hat, das noch nicht im Stande ist, den Ge fahren dlirch schnelle Flucht zu ent gehen, so vertheidigt die Mutter ihr hilfloseii Junge mit einein Muth, der uin so bewnderungswiirdiger ist, als die scheuen Thiere zu anderen Zeiten sich durchaus nicht besonders tapfer zeigen; dabei entwickelt sie eine Klug heit, welche nicht minder bemertens werth ist. Wenn ein raubgieriger Fuchs dein Rehtiilbchen zu nahe toniiiit, so greist die Rehmuxter den Räuber liihn an und versetzt ihm mit :-en Vorderläusen so empfindliche Schläge. daß Reineite es oorzieht, den Kampsplatz zii verlas sen. Hat der Fuchs das Milbchen je ooch noch nicht gesehen, so giebt die Rehtuh dein Jungen einen leichten Schlag mit dem Vorderlause, woraus dieses sich lautlos in das Gras nieder duckt und ruhig liegen bleibt· Die Mutter spielt dem Fuchs nun eine Ko mödie vor, indem sie sich anstellt. als wäre sie verwndet und tönne nur mit Mühe vorwärts kommen. Dadurch lockt sie den Fuchs fort, indem sie ge nau weis-, daß er es in seiner Lüstern heit nicht unterlassen wied, sie als sichere Beute zu verfolgen. hat sie ihn weit genug von dem Logerplatze des Kidcheiis gelockt, dann giebt sie die Verstellung aus und entziehe sich deni enttiiuschten Verfolger in behenden Sprüngen, uni ausUmwegen zu ihrem Jungen zu eilen, das sie in völlig un veränderter Lage vorfindet. Sie un tersucht das tleine Wesen alsdann aus das sorgsiiltigste und giebt sich erst zu frieden, wenn sie sich überzeugt hat, baß ihm kein Leid zugesiigt wurdei »—-0.-— — seit-O irre pure-. Der Kampf gegen den Luqu im Heere ist nicht von heute und gestern. Die »Köni sb. hart. 3tg.« erinnert an eine aus otsdam«' den 10. Februar 1738 datirte Kabinettsorder Friedrich Wilhelms f. an General von Linsen in der es hei t: »Hier-nichts sehe Jch zwar gern, wenn die Ofilziers gut leben, aber es ist Mir zuwider, wenn sie dabei nicht mit ihrem Beuteliiiechnung machen und durch den Lururn in Essen und Trin len mehr depensiren, als wie sie einzu nehmen haben oder bezahlen können, wodurch sie nicht allein sich in Schul den sehen und ruiniren, sondern auch viel übles dahero entsteht. Jst will demnach, daß hinfiiro, wenn oIe Offi ziers beisammen kommen, sie nicht, wie bei einigen Regimentern der Gebrauch ist, viel Gerichte und Wein prätendie ren, sondern mit einander dates-mitth lich fürlieb nehmen sollen, und muß es vor keinen Schimpf gerechnet werden, wenn ein Ofsizier dem anderen ein Glas Bier vorseßt , sondern die-sei ebenso gut angenommen werden soll, als wenn Wein vorgesetzet muri-ef Ho Sitt- eiteln-et sDu alter: « « l, möchtechgeirathen«,lkr·lxr--J«D«tmWo h Prinzipal: »Oui« aber seien Sie ! morgen früh Witlich wieder Ul« i sie beste M Die Noth lehrt beten attein, Wie uns das Spri sn t, s Sie iidt wohl noch fst sei Its An dem, der its-ihr last! Sieistdiedestesehrerm Die praktischfk zu leich, Sie gibt manch’ seen-m Auf s« M Ver-seit manch harten St chi Die zarte Dand wird nicht geschnit, i I. F - Die Msam man gepflegt Sie t ihr Arbeit, ungewohnt, Ruft reng: »Nun slott geregt!« Da hi t tesin Bitt-ew, Zagen-, Fleisc »Jch hav- getekm m niem« J Da heiße-: wiast Du nicht unt-kaum Crtenn’ und üb’ die-Pflicht! — Da wird zum Handwerter oft schnell. ( Der-J Handwerk einst veracht’t, ) Der von des Goldes hoher Stell’ I Die schwiekge band verlacht! —- - s Die feine Dam’ im Seidentleid, -« ji Mit Wagen einst und Pferd, s Der armen Hungerleider Neid, — Sie steht heutf selbst am Herd, Zem groben Kleid. im Arbeitstch, uß kochen, waschen, braun Denkt: in der Noth geht alles doch, Bleibt uns nur das Vertrau’n! Da gibts nicht lange Lehrzeil erst, ( Kein Fragen, oh man will, Wo Noth das goldne Glück verscheucht Schweigt eigner Wille Lill! tin-d was man·nie zu t un geglaubt, L u schafer nie gehofft, ie Noth mit ihrem Machtgebot, Sie lehrt das R önsnen oft! Ja, sie lehrt beten nicht allein; Dan wir ertragen sie« Gibt sie die Arbeit uns zum Halt, Wohlthälig spät und früh! Nur sie entsacht das Menschenherz Zur Gluth des höchsten Strebens; Die Noch bleibt darum aller-värts Die beste Schu:’ des Lebens! Emma bahn. ——---O.————· . Aus der guten alten Zeit. Soldat szutn hauptntann, der Schu ster ist und die Truppe fornvälyrend durch fteinige lder marschiren !cißt): »Haupttnann, u bist scho’ g’scheit, da triegit wieder viel zu thun!'« Lein-us der Dtnsr. Hirte: »Meine Frau ist seht ord nungslåekend JedetnGegenstand weist sie seinen bestimmten Plan an.« Wirts: »Gut-de so thuH meine, nur tann ich gewöhnljch den- Platz nicht sin den.«' Hur-ter- III. Gläubiger-: »Die Chinesen haben den Brauch, ihre Schulden atn Ersten jeden Monats zu bezahlen.« Schuldner: .Ja, ·a, die Chineien sind ein schwer zu civ istrendes Volk-« Der- kleine Casel. « »Und was hat mein lieber kleiner Engel gethan, während Mutra in der Kiste war?" »O. Mann-, ich habe so viel Spaß gehabt! Ich stieg auf den Tisch usn steckte meinen Finger in die Mitch.« Sehn-mitti Aauimann lzu dern stellefuchenden Kommis): »Wi) waren Si; zuleit In Stellungi« Kommis: »Ja einer Eiöfabtit.« Frau lleise): »Du, den nimm; bei dem brauchen wi: wenigstens nicht ein zuheizen!« Die Inte Freundin. »Mein Mann läßt sich in den Verein der Altoholgegner aufnehmen!« . »Sei-r hauptgrund wird wohl sein, s daß et Dich nicht doppelt sehen willi« Gute Lehre. i Knicken »Glauben Sie an College ) Erziehung?« Becken »Ohne Zweifel; sie lehrt den Vater eines jungen Mannes sein Gekd i zusammenhalten-« " i Klasse-lieh Protz seinem Besucher seine Gesell schaftszimmere igend): »Sehen Sie, aus diesem grasen Fenster thu ich met' Geld hinauswetsenf l i f Jst-see derselbe Förster tzum heirathsvermittler, der eine alte Verwandte der Fösters ver tritathet hat): »Was verlangen S denn F a n g prämie?« Bergs-liebe Schlag-set Zittern-. ,Der Major Steamntbach soll sich Ia die Haare seitan »Ja der thue eben auch sein Theil zur Vetjitngung des Ossizierzrorps.« Erste. «L)einrich unsere Laura ist heiser und tann heute Abend nicht singenf Gatte: ,.,Nun dann werden wir halt äbis 3 Gänge beim Spur-er mehr ge n·' sit-· nicht Hiel. Brautmuttek: »Seid glücklich, Kin der —- Ehen werden tm Himmel ge schlossen!« Bräutigam (vetschtt«ldet, stir sich): Wie gut, daß nicht auch die Mit gisten erst im Himmel ausgezahlt werden!« Die Alste. h Gustng härr Mäien ich äfvbea e okt da re can te mit t n gen beschenkt hat« »O nein, davon ist mir die hölsie wahn« W wes-Festset Luts r: »Mit ans herk, soll ich « M WANT-« scheu se e e en · Nichtt- WHL se Si- chtck