Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 05, 1904, Zweiter Theil, Image 12

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    Die Verräth.
Ist- chsr M sen Sude M
IM- Der thwintd pfiff
m rüttelte an den Läden.·
Wien Ue Wässer späterWagen z
sang und knirschte der’
, da Mc bis drinnen hörte-;
"« QObetst Btetts weider——eri
It W a.D. —schlü te nachdenk- !
W Ihr-n Wind.« sagte ers
muten ihn früher den polnH
Das war Anno 63, als wir an s
Etw- lagm. Vierzig Jahre sinde
W vergangen. Aber, wenns noch
Mk vierzig hre werden — was
mir duzumal pa firte, vergeß ich nicht·«
. Er trank und tauchte.
.Die her-ten wissen, daß feit Entse
1860 ungefähr die revolutionäre Be
W in Polen, die nsie ganz erlo
chen war, kräftiger asufflammte. Im
« Mr 1863 brach dann der offene
ampf los, eine Nationalregierung
etckblfrte sich, uwd der weiße polnische
Adler versuchte, rnitGeralt seine Ket
ten u brechen.
« on Berlin aus betrachtete man
mit eini r Besorgnifz Das mächtige
Unschwe en der Bewegung· Und wäh
md Oesterreich untbätig zusad und
selbe Rußland Untertassungsfiinden
Wirt-g Ue es später büßen mußte,
ordnete sver kommandirende General
M fünften Armeekorps, damals Graf
Malt-erste die Befetzung ver Grenzorte
Und Verstärkung der Garn-ihnen an.
ch war Immajs junger Burgwin
offizier rrnd begrüßte es mit Freuden,
»daß wir asus dem ewigen Eineriei des
Gatnifonkebens asufgeriittelt wurden.
Wir hatten den zweit-en Militsjrgrenk
distrikt zu beeren, dver sich von der
Wert-the bis zur Grenze des Kreises
Adelnau erstreckte Der Stab war in
Wehen oder Kuchery, und einzelne
wrgeschpbene Kommandos hatten die
Gravdörfer und Welt-schenken befest.
as Wes Zm Inn-nos- ntmd TIE- Abs-f
Is- -"- - --.--s -»
mag war Eis-Z wicht vonstaikkräi·3""dü"kch
t
Det gewöhnliche Schleichhansdeh wie
et in Friedenszeiten blüht, war durch
den Asufstand ziemt-ich unterbunden.
Was die Polen brauchten, das waren
Waffen, Gewehr-e, Pulver und Blei-—
M wurde wur gieschmuggelt Die
Agenten kasuften in Frankreich Eng
land, Belgien die Getvehre auf, und
unter falschen Deilarationen gingen sie
durch Deutschland bis zur Grenze. Un
sere Aufgabe war es, solche Trans
porte abzufangen.
«- ch hatte Befehl bekommen, mit
Fwöf meiner Leute einen Grenztrug
unweit der Prof-net zu besetzt-m wäh
rend ein Wachtmeister mit zwölf ande
ren ettva eine Viertelstunde weiter in
einem jämmerlichen Dorf lag. Mit tau
send Freuden trat ich das Kommando
on. Aber schon nach drei Tagen hatte
ich meinen gut sowatischenVotrath von
Mnsiiichens ausgegeben, und eine
Woche später Iwar meine Sehnsucht
such der Garnison geradezu stürmisch
Mensde Wer noch niemals Grenz
versehen «hat, kann das gar nicht
iihleru Tag und Nacht fast waren
sit im Sattel und auf Streifpatrouil
bu. Ja Pleschen oder Kuchary hatten
BEIDE daß nächster Tage tausend
dbiichsen bei unserem Krug über
CI Grenze sollten. Die Meldung wird
seit dienstlich til-ermittelt und die Er
wartung ausgesprochen, daß ich den
Trost-part editing-. sJch sexhst erkaltet
st täglich anonyme Briefe, »Daß dieses
— cht um elf oder nächste um zwei Uhr s
unter Anführung eines berüchtisgtent
nglers,- genannt Jan Czarny«l
M schonrze Johann, mehrere Wagen- ;
W Waffen hinübergefchafst.
Use-dem Eine Mittheilung widerspricht ;
Or mrderem Der Wachtmeister im
Dorf hat wieder entgegengesetzt-e Jnsl
formatronen erhalten. Und so gingen?
wir um elf hierhin urrto erstarrten fast
is M MMHlts auf rtnfetem illa-l
sten, Ihm was zu seHen Und um!
zwei Uhr geht’s dorthin mit demselben
Erfol. Abgehetzt, todtrnüog vom
polnichen Wind durchgepustet, kehren
wir in den Krug zurück, und wenn
M der Wirth ein Ging Schnaps ein- »
spukt, ianner das Grinsen taum un
driiclsen, »denn der Transport war
inzwischen irgenitnvo über die Grenze
äussert Es war rein zum Tollwu
Allmählich wuvoen wir so erbit
M auf diese Bande, die uns einfach
II dethse herumführte, daß ich im
Voraus den Schmugglern, die wir zu
skst ern-fischen würden-. gratulirie.
«So lagen die Dinge, als Folgendes
N ewignetex An einem Januartag,
III M heukvge war, kehr« ich mit
,sechs meiner Leute von einem
willmitt zurück. Es war schon
nig.
E »Am wollen wir schärfer draus zu
-W, als wir rufen und schreien
Zelt Wde itwd cyll besiegt es sogar
- Mad. Und wie gebebt lässt Je
YW aus rmi zu, ohne das Schreien
III fassen.
it haltet-. It erkennen wir,
es ein Weib i . Gestikuliri und
iwißsykimmiiehtm
Ue.
Ue M W reden so außer
I iß Jhte Vkust fliegt Das
Istchk in den Rucken
HEM verwirrt und
Dtvotn Laus tubirothz
Iiim det Minnen hah’ ich nie viel
kennst Der Durchschnitt ist häß
cher als der Durchs itt der deut
schen Frauen Daran können Sie
Gift nehmen. Aber wenn eine «ol-in
Mk schön ist— —W ist sie glei ishr
tin-«
»Und d e Dirne war’s. Ein Bis-i
Metgtsicht. chari, kühn geschnittei. be-«
sen-vers die Nase, dunkle, brennende
Augen, und ein Mund —alle Wette-et
Gleichsam beutegierig, die Lippen dur
stig gewölbt, voll untd roth. Als wären
sie mit schwarzer Kohle nachgezogen,
traten die Brauen scharf über den Au
gen hervor.
»Mir dauert die Sache zu lange. i
Rgeza, was soll si« sag’ ich, »wie heißt
so k «
»Sie sieht mich groß an, von obean
bis unten. i
»Seid Jhr der Pan Leutnant?« !
ch bin’s. Wollt Jhr was?« I
» ch will Euch sprechen.« Und mit
einer Handbewegung: »Schafft die
Leute fortt«
occiiWie eine Fürstin meine Herren!
OEil-muß lachen und geb’ einen Wink
Die Dragoner reiten etwas voraus.
»Noch einmal Wie beißt Ihri« i
»Weil-ichs Midas I
»Und Jhr wünscht?« !
Sie sieht mich lange mit ganz un
heimlichen Augen an. s
»Pan Leutnant, kennt Jhr den Jan
Czarnh?«
»Den schwarzen Johanni« (
,,Eben den.'« Und plötzlich, leise, s
während sie sich etwas duckt und dent
Kopf einzieht wie ein kleines Raub
tbier: Deut Nacht siihtt er vier Wagen
mit Gewehr-en über die Grenze.«
»Kaum hat sie gesprochen, zittert sie
am anzen Leib.
» ch werd’ einen Augenblick heims
sen. Dann seh ich sie mißtrauisch an.
Man ist zu oft düpirt worden.
»Wenn hr etwas wißt, so isi es
Euke Psli , ez«zu«sagen, Jeder Un
lckkyclll lll Iclsxll llc llcl
Obrigkeit helpenk W
»Euch helfen?« Sie lachte höhnisch
nnd laut. »Ich lieb’ Euch nicht, Pan
Leutnant, und Eure Uniform auch
nicht. Aber ich will Euch sagen, wel
chen Weg Jan Czarnsh nimmt.«
»Jminer, wenn sie Jan Czarnh sagt,
zittert rhre Stimme.
»Und wenn Jhr mich irre führt,
Pellascha Natvicka?«Vielleicht seid Jhr
gesandt uns auf falsche - ährten zu
locken. Man tennt das! enn wenn
Jhr die Preußen nicht liebt —«
»Bo« cos Polste!« — Gott segne
Polen! —- rief sie dazwischen und rich
tete sich trofig auf.
»S-; bleibt nur: daß Jhr einen noch
mehr haßt als uns. Und das ist Jan
Czswy kocht Jht ihn?«
»Ein Schütteln ging durch ihren
Löwen Sie griff mit plöslicher Wild
beit nach der Sköhne des Haares, die
ihr iiber s Ohr hing, stopfte sie in den
Mund und biß darauf in einem dum
pfen Steh-Fern
»Ja — ja —ja,« schrie sie dann.
»Un ich haffe ihn— ich hafse ihn!" »
»Da muss ich daß mich Pellafcha
Nowicka nicht belog.
hch»Was hat er Eguch gethan2« fragte
i . »
»Aber finster wirft sie die Strähne
uriick. Ueber den scharf gezogenen
rauen fteht eine trotzige Falte. »Das
geht Euch nichts an, Pan Leutnant «
»Achselzuckerrd wend’ ich den Gaul.
»Ihr müßt mit. Jch tann Euch erft
dann entlassen, wenn wir die Waffen
haben. Könnt Ihr noch laufen?«
»Wohin? Jn tben Grenzkrug? Dort
bin geh« ich nicht!«
»Wenn Jhr nicht in den trug
wollt, so wollt Jhr wolfl auch die acht
mcht dabei sein, Pella cha?«
»Sie blickte mich wild an
»Pan Leutnant, nrit diesen Augen
will ich sehen, wie heut Nacht ——'·
hie Inn-eh nicht m Crit- abek ihre
Fäuste ballten sich. Ich sagte schmi:
wie ein lleines Raubthier tam sie mir
kor.
»Wir besprachen noch dies und je
nes. Jch beschloß, sie doch mit in den
Krug zu nehmen-. Sie lonnte in Der
Kälte unmöglich hier draußen bleiben.
Bis Mitternacht waren noch sechs
Fanden Mit dem Wirth roM ic
s on fertig werden.
»Als wir vor dem Krug«a·«ik·anifn",
ließ ich alle hausberoohner — außer
der Familie des Besiders nach einen
dalbtauben Knecht und eine scheu-ruhige
Magd — antreten, befahl a en, im
Gastzinikner zu bleiben, und stellte Po
sten aus, die jede Botschaft an Jan
Czarny unmöglich machten.
»Der Wirth warf giftige Blicke aus
Pellascha. Jch fing einen auf und war
befriedigt. Während meiner Abwesen
heit war nämlich ein anonymer Brief
eingegangen, der meldete, daß ein Waf
fentranjport ucn zwölf Uhr Nachts bei
dem Dorf Antlitz iiher die Grenze ge
hen solle. Das Dorf lag genau in ent
gegengesther Richtun wie « nerPuniL
an der-nach Pellafcgas nsgabe Jan
Czärny den Durchhruch versuchen
wo te.
»Um den Wirth sicher zu mache-,
gab ich laut Befehl, daß um el Uhr
der Aufer nach Milicz olgen
sollte. Ein rendiges Aufl-lesen in den
Augen des rugwirtlns machte mich
sicher m fröhlich.
s »Meine Leute tten längst gemerkt,
Jdaß es heute R Arbeit geben sollte.
Und aus meinenAugen mochten siedie
W it lesen, daß wie diesmal nicht
tät- ltch ein-Zeiten wiirdetn Ich hatte
Brit-O Zimmer lheitres-ni- das
W W IN · M
mit-s neu ges-acht- agm s ieb
ich eine an denkest-isten
»Hm us ka- Dokf nich-e das ek sie
luna a ig mitacht thze Mem
f nach iiden ziehen und die rense at
einein bestimmten Punkt gegen elf Uhl
besehten sollte. Denn da ich zur Be
wachung des Wirths lHin-ei Leute zurück
’ lassen mußte und Pe ascha nicht gena
sagen konnte, wie start die Bedeckung
ter vier Was-sen fein würde, hielt ichei
«fiir sicherer, mehr Leute heranzuziehen
»Um das-Mädchen hatte ich rnick
nicht mehr bekümmert. Jn der Gast
ftube hatte sie sich schweigend abseiti
der Soldaten hingesetzt und war dor1
geblieben. .
Plsdlich öffnete sich meine Thür
und als ob lbas gan selbstverständlick
wäre, laim Pellasscha Jziowiaa in’s Zim
mer. Sie sagte nichts, sah mich nichl
an, sondern tauerte sich chweigend ne
ben den warmen Ofen. nn band sit
ihr Tuch ab und begann das aufge
gangene Haar neu zu flechten. Eine ge
raume Zeit war es ruhig. Sie ist mi:
ihrer Toilette fertig, legt die Hände aul
die Kniee, bleibt .zusammsngelauer1
schen.
»Mit einem Mal fängt fie flocketrt
an: »Der Jan Czarny ist ein hell-, wi
Polen nicht viele hat. Er ift llug unt
tapfer and ftart wie lein Zweiter.«
»Eintönig, halb singend spricht si(
das, wie man wohl ein altes Helden
lied in der Dämmerstunde summt unt
murmelt.
»Er lann nur fallen, wenn man ihn
feinen Feinden auslieferi. O, Jan
Ezarny, warum hast Du ein untreueez
Herz? Drüben dieTochter des Schmied-'
ist nicht schöner als ich, und mir haft
Du Dein Herz gegeben mit vielen
Schwärm. Aber Du bist falsch wie
eine Schlange, und Dein Herz lügt
wie Dein Mund. hast mich verrathen
tausendmal. So verrath' ich Dich, Jan
Czsrnlx und will Dein falsches Herz
Tit ausreißen, wenn Du stirbst unter
den Säbeln der Preußen. '
»Ein Murmeln s;war's halb sprach
sie s wohl nur für sich. Dann schien sie
an die Tochter des Schmieds zu den
ten, die Jan Czarny jetzt küßte. hre
Augen wurden groß und grau am.
Und mit wildem Schmerz verrathener
Liebe schrie sie verzweifelt auf.
»- ch trat zu ihr.
u warst seine Braut, Pellascha
RdwickaJ sagte ich, »und er hatDit
Treue geschworen. E«r hat Dich ver
lassen wegen der Tochter des Schmie
tes. hast Du gesehen, wie er sie ge
küßt hatt«
»Jiih hatte sie aufgehört zu weinen
und zu schreien Einen Angenblicl
schien sie zu schwanken, ob sie miralleä
beichten sollte Dafiel mein Säbel
um, den ich gegen den Tisch gelegt.
Mit bösem Blick sah sie aus zu mir.
»Ich hab’ Euch gesagt, Pan Leut-«
nant, das geht Euch nichts an.«
»Von nun ab schwieg sie ganz. Kurz
tor elf Uhr ritt-en wir aus. Mir schlug
das Herz damals wie vor der ersten
Schlacht und der ersten Liebesertlä
rang.
»Pellascha hatte das rothe Kopstuch
fest ugtnebunden Sie schritt voran
Erst gings ein wening Landstraße
aufwärts-. Dann bogen wir in den
Wald ein Einer ritt hinter dem an
dern. Nicht das leiseste Wort ertönte.
»Noch längerem Ritt tamen wir aus
einen weni benutzten Weg, der den
Wald dur schnitt. Es war wohl ein
IForstweg
« »Pellascha drehte sich um. »Hier
kommen die Wagen!« Kein Wort wei
ter.
.Ant Ende des Waldes angelangt:
zsahen wir die Ebene vor uns. Jan
Czarny war tlug. Er brauchte, wenn
er den Wald passirt hatte, nur einige
hundert Meter über osseneö Feld zu
s siehet-, nnd die Grenze war erreicht, der
rnnsport in Sicherheit.
« »Der Wachtmeisier war bereits da
»Und erstattete Meldung. Wir mußten
zusehen daß wir den Transport so
wohl vorn Wald abschnitten wie von
der Grenze. Deshalb theian wir dit
Lseute wir wollten Jan Czarny unt
tie Wagen ruhig den Wald passiren
lassen und erst, wenn er etwa in der
Mit-te des Feldes war, aus meinen
Signalpsiss von hüben und drüben
losbrechen So kreisten wir die Wagen
und die Bedeckung am sichersten ein.
»Pellascha und ich hatten uns am
weitean vorgeschoben, daß wie oen
Weg übersahen. Regungslos stand sie
neben mir.
»Ich zeig Euch den Jan,« sagte In
"tternd.
»Ds siel mir ein, daß sie am Erfrie
ren sein müsse, denn ihr Kleid war nur
diimt und sie hatte nicht mal ein Schul
tertuch.
»Ihr mii ja barbatisch frieren,«
sagte ich lei e.
»Mit isi heißf sliisterie sie.
»Die Stunde wand zur Ewigkeit
Heim ein Knirschen; es M deut
t r.
»Die Wagen lommen,« sprach sie
Sie stand nicht mehr so ruhig. Ein
Schauer nach dem andern lies ihr
durch den Leib.
»Langsarn näherten sich die Wagen
Veran, die Bächse im Anschlag, ein
mächtiger Kerl die Konfederatta, bit
viereckig e Polennriise, auf dem Kopf
Ab nnd zu spähte er herum, aber nicht
Beide-euch acht-sann Er schien sicher zu
n
»Als er vorüber beugte ick
mich leise hPe IDng- heealx Si(
sagte sein ort, aber ihre Zier
mWn in meinen Inn. cl
mußte die sähe-z Mbei n, un
einen Mk in W och is
Ut, sisee E y war.
«« W
mai-M sen-im me
i
idem Kutscher-fah immer nur noch ein
aus jedem Wagen. Mit Jan
: waren ei also neun.
»Die Wagen hatt-u die Miete des
, che- npch nicht erreicht ais ich vi
- - alpfeife ertönen ließ. Was sich
: in »die nächsten Augenblicke alles zu
sammendrängte, ist schwer zu ersah
len. Wie der Sturmwind brausen
wir vor, unser hurrah wird von drit
ben erwidert. Flucherco springen die
Schmuggler von den Wagen, peitschten
auf die Göule ein. Dann merlen sie
: daß sie umzingselt sind. ein Wuthgeheul
ihres Anführers.
»An die Wa !« tommandirt er.
Er selbst deckt ch mit dem Wagen den
Rücken. »Verrath! — Wir sind ver
— loren!« Wilde Fläche —alles durch
einander. Ein Schuß tracht ——Jan
s Czarny hat ihn abgefeuert Er hat ge
fehlt. Nur mit Mühe vermag ich meine
Leute zurückzuhalten: sie hätten ihn zu
, Brei geschlagen
»Ich fordere sofortige Niederlegung
der Waffen. Acht Leute werfen die
Büchsen fort. Zwei Säbei fliegen auch
dazu. Nur der schwarze Johann steht
tumpfbereit da. Laden kann er nicht
mehr, ader wie ein Rasender schlägt er
mit seinem Jnsurgentensäbei um sich.
»Da tönt ein Schrei. Pellafcha No
wicta, die uns nicht hatte folgen tön
nrn, rait in langen Sätzen heran.
»Jan C arny,« gellt ihr Ruf, »wa
tum hast u ein falsches Herz? Was
rum haft Du mich verrathen» Jan
Czarnys So verrath’ ichTich ich. Dein
Täubchen, Pellaicha vaicka!"
»Einen Moment war der schwarze
Johann zusammengezuckt Dann er
faßte ihn eine sinnlose Wirth. Er wollte
vorbringen gegen das Mädchen — ver
gebens. Unsere Leute stellten ihn. Er
schlägt um sich wie ein Rasender.
»Und dazu immer, geli, höhnen«o.
,ivild, das Schreien Pellascha’s.
7 »Der Widerstand des Jan Uzarny
tvar Wahnsinn Während ein Theil der
Leute die acht Schmuggler, »die sich er
geben hatten, banden, forderte ich den
schwaan sodann noch einmal auf
die Waffe ortzutverfen.
»Niemals,« war die Antwort.
,,Gern hätt’ ich Blutvergieszen ver
n jeden Jch hatte Scheu, bei der Er
bitterung meiner Leute das Zeichen
zum Dreinschlagen zu geben« Sie saßen
auf den Göulen, Den blanten Säbel in
der-« Faust und zitterten vor Wirth.
,,Pellascha war still geworden.
»Der Jan Czarny läßt sich nicht
greifen. Der Jan Czarntt ist ein Deid,
wiePolcn nicht viele hint," murmelte fie.
»Es muß ein Ende gemacht werden.
Ein Wint, Klingentteuzen, einer mei
ner Leute tommt von dieser, der an
dere von jener Seite ——- im nächsten
Augenblick muß »der schwarze Johann
blutend am Boden liegen.
»Und plötzlich ein Schrei -— ein
Schrei, daß mir das Blut erstarrt —
etn Schrei der höchsten Todesnotb. Jm
Nu hat Pellascha einen der Säbel er
griffen, die wir den Schmugglern ab
genommen.
Jan Czarny, Liebster!-—- Liebster!'·
Und wie der Teufel springt sie gegen
den Dragoner an, der ibn am meisten
bedrängt. Ein Hieb gegen seinen Arm
—- der Mantel fängt ihn auf —- immer
von Neuem wirbelt die Klinge.
«Liebster!« gellt ihr Ruf.
»Alle-B einenAugenblick. Jm nächsten
fxiegt ihr der Säbel durch einen Dra
gonerhieb aus der hand. Unter einein
zweiten Hieb sinlt der Arm des schwar
zen Jobatm m Nu ist er gebunden.
Die bände au dein Rücken, trotzig,
aufrecht, finster steht er da. Ein Dra
gsner bindet den Strick an den Sat
tel: Jan Czarny mag nebenherlaufen.
Von den Dragonern eslortirt, setzen
sich die Wagen in Bewegung
»Mit den nöthigen Anordnungen be
hchäftigh hatte ichPellafcha Nomicka für
inuten aus dem Gesicht verloren.
Suchend durchflog mein Blick die
- TJQ-- G- Is-- s- --I- MI- XII-·
III-usin- «u sur za- nke-Du wu- pq sssss
zen Johann. Sie starrte ihn nur im
mer an, mit troftiofen, erloschenen
Augen. Er ftieß mit dem Fuß nach
ihr-— sie ließ es fcheben und neigte
demüthig das upt. Au? seine-n
Augen lobte eine Kraft des hassee, Daß
ein Männerberz erbeben lonnte.
»Ich ritt näher.
« an Czarny,« murmelte sie, »Lieb
ftert«
Da warf er jäh den Kopf zurück:
«Pellafcha Nowicka,« sagte er —
nicht laut, aber mit einem furchtbaren
Ton —,,es wird ein Tag kommen,
wo meine Hände nicht mehr gebunden
sind. An diesem Tage wirft Du
sterben.«
Ja, Liebster,« erwiderte sie.
»Ich ritt an die Spipe des Zu es.
Manchmal lorehte ich mich um. ie
vorhin lief sie neben dem Schmuggler.
«So waren wir wohl eine halbe
Stunde vorwärts gekommen. Wegen
ier Wagen ging es nicht fche schnell.
«Plödlich bös iclf einen nich-ich
drei-« mich um. Ein Auf lihen, ein
Knall—Psellafchr Rowirta wirft die
Arme hoch und thut, als will fee einen
lteinen Sprung machen-da liegt sie
schon«
«Setunden1ana iit alles ftarr. Dann
ein Tumult, Schreien —- alles ftiirt
zu. Nun, Jan Czaenn steht still ani
- recht: « n’s Ders: ruft er und lacht
wild. » nie, agoaert Nun bin-if
die ··nde, fo fejt Dei willst.«
« in paar Fäuste schlagen ibn nie
— der. Die andern beben das Mädchen
« auf. Man reißt ibr die dünnen Klei
der herunter. Der alte Wachtmettter
. zeigt mir-ein the-O kreisen-Wes Loch.
·,.Mitten ins Der , Heer Leut-rinnt
this-inu- Da semi- u
- den Dragoner gesehn, ihm die
·nde mehr oben zu schnitt-en Die
tricke rissen ihm das Thisch entswei.
Gutmllthl hatte der Soldat- gerieth
war abge «gen und hatte die tricke
gelockert Jn tdiesem Augenblick hatte
der Schinuggler blitzschnell seine Rechte
frei gemacht, hatte in den Schafpelz ge
griffen, und eh’s einer wehren ihn-W
hatte er den Schuß aus das Mädchen
abgegeben. »
»Nun, was sollten wir thun? Wir
legten die Leiche aus einen derWagen
und zogen weiter-. Aber mit meiner
Fröhlichkeit mass trotz der gelungenen
Altion aus.
»Und wie hab’ ich gesagt? Sieben
unddreißi Jahre sind vergangen seit
dem, drei - ldziige hab’ ich mitgemacht,
aber wenn noch vierzig vergehen —
mein Grenzlommansdo vergess’ ich nicht.
Und draußen weht der polnische
Wind.«
Ah
Heere-. «» I
Von im grauen Alterthum galten »
bei den reichen und vornehmen Orien
talinnen die Perlen als ein ganz be
sonders lostbarer Luxusartitel. Be
reits in den Svtiichen Salomonis ge- .
schieht ihrer Erwähnung, und zur
Zeit Christi waren sie allgemein be
kannt. Freilich lonnten es sich nur
wenig Sterbliche erlauben, echte Per
len wegen ihres überaus hohen Prei
ses öffentlich zur Schau zu tragen,
wobei vielleicht die märchenartige
Meinung der damaligen Zeit über
ihre Entstehung nicht ohne Einfluß
blieb; denn man vermuthete lange in
ihnen Thautropsen, welche Durch ir
gend einen Zufall in vie Muschel
drangen und dort zu Perlen umge
wandelt wurden. Diese Ansicht sanh
s natürlichjväter leine Anhänger mehr.
iyepchichreyorsscher eezaoicn, oas rne
« ägnptische Königin Kleoparta dem rö
mischen Feldherrn Antonius zu Ehren
ein Festmahl gab, bei welcher Ge
legenheit dieselbe zwei Perlen im
Werthe von sechs-hundert Tausend
Dollars als Ohrschmuet trug. Um
eine Wette zu gewinnen, warf die ge
nußsiichtige Gastgeberin eine von bei
den in einen Becher mit Essig, in
welchem diese sich auflöste. Daran
schlürfte Kleopatra das seltsame Ge
trönl herunter und verschwendete da
mit ein siirstliches Vermögen. Aber
auch in der römischen Geichichte sehlt
es nicht an Beweisen für den hohen
Werth der Perlen. So schentte Ju
lius Cäsar der Mutter seines Freun
des Brutus eine Perle im Werthe von
fast einer viertel Million Dollars. Die
Gemahlin des lasterhaften Kaisers
Calligulsa hatte einen Perlenichmuck,
den Sachverständige aus zwei Millio
nen Dollars schätzten. ’Der grausame
Nero warf ganze hänce voll Perlen
unter feine Gäste und ergötzte sich an
dem Schauspiele, wie diese sich um
diese Kleinodien balgten. Von be
kannten europäischen sei hier nur die
Perle des finssieren Philipp von Spa
nien genannt; der Schuh von Persien
soll in seinem Schatze sogar eine ganze
Kette Perlen von der Größe kleiner
Kirschen haben.
In allen angeführten Fällen han
delt es sich indessen um die größten,
edelsten und- schönsten Eremplare;
doch stehen die minderwerthigen, tlei- i
neren Ltzth- und Staub - Perlen je;
nach Farbe und Glanz immerhin noch «
sehr hoch im Preise. - ·
Die Perlen erhalten wir von denl
Perlen : Muscheln, welche besonders l
im versischen und indischen Meerbusen ;
vorkommen; sie bestehen aus derselben ’
Masse, wie die innere Schicht der
Schale, nämlich aus laltigen Abson
derungen und einer gallertartigen
Substanz. Sie bilden sich im Mantel »
der Muschelthiere durch äußere Zusl
fälligteiten, «wie Verlehngem oder
durch Eindringenspvpn Sandtörnern,;
over winzigen cchmaroserm Aug
diesem Grunde können die Perlen-«
Fischer oft lange nach einer Perle fu
chen, die ihre mühselige, lebenggefähr
liche Beschäftigung lohnt.
—---·-.—s—
safeneeuhofftüthem
Man schreibt aus der Schweiz: Die
Schwein Armee, die als Milizheer
eine eigenartige Stellung irn Millia
rismus Europas einnimmt, tann sich
in einer Beziehung rühmen, Neues ge
fchaffen zu haben, in.der Erfindung
von Misernenhofbliithm Jn Bern hat
ein Jnftruktionsoffizier fich in dieser
4 Bezie ung geradezu als fchöpferisch
erwi en, denn in seinem Schimpflexi
ion fanden sich Neuigkeiten wie »v.sr
dammtes Roß vonTroja« uno »Mind
fleifchindianer«. Die auf diefe Weise
titulirten Soldaten beschwert-n fich,
und es erfolgte die Dienstentlassung
des betreffenden Offiziers.
—--·-.
Tut-at terriilr.
Schwiegermutter (die ihren Schwie
rsohn befucht hatte, dreht sich auf dem
ge nack, dem Bahnhofe noch einmal
um und bemerkt, wte die er sie noch von
seinem Fenster aus osxt einem Fern
rohre verfolgt): «Da sieh mal, Fannex
kriegn Echwiegersohn hat mich doch
te .«
Die lleine Elia: »O Groß-nimm er
blick« Dir ja nur mit umgetehrtetn
Fett-ruhte nach, damit Du ihm schon
etnuss entfernter vortorncnst!«
hka Orts-nd
«,,Wie eitel doch die Frauen find.
Meine Erd färlrt ihre grauen saure
ar-.
Jud mein-Frau pudert ihre schwar
zirsiccure Hauf
«-verstchertesäni'i
Bonhani besinnen
Seit »in Mpobsxss s-- ie« Gut-r
o'brennt is und er von m Versiche
rung-Menschen« ari- schön, BatzenGeld
«triegi hat, dass der Gickelbäuerin w
Rund net ’geben, bis J’ net no ihren
Ma, dazuabrocht hat, daß sa ji ver
sichern lassen. Der Gickelbauer hoi sie
lang g’wehrt dagegen, aber wann a
Weibsbild was durchs den will, gibt's
ian Fried, bis P nei i en Willen beri.
So is haii der Gickelbauer an are
schön’ Sunnia’ arnol in d’ Sie-di einig’
bafcht nnd is zu derer Brandt-schaden
Versicherungsg’sellschaft ’gang’n, wo
der Mosbrunner dabei Tit-est is. Dur-i
ham f’ eodm aber g’fagi, daß die
G"chichi net fo g’fchwiwn«d geht und
da z’erschi a Kummlssion zu eahm
aussitemma muaß, und hnm enhm da
weil an Profchpell in d« Hand ’drucki.
Wie da Gickelbouer von aner Ku k
mission was g’hört hat, is eahm get
entrisch ’wor·n, und er hat fi« denkt:
,,Ui! Dees wird g’wiß wieder an
Schüppl Geld lostenk« und deswegen
hat er zu die Herren g’saqi: »J bitt, i
wer’ ma’s no überlegen!« und is wie
der hamgroast.
Weil er aber unterwegs an dami
schen Durfchi kriegt hat, so ham eahm
die such-M Guld’n, die was eahm sei
Alxi mit’geben hat, faktisch ’druckt, und
er is in a Wirthshaus ei’lehri, wo er
an Theil von dem Geld auf a Versiche
Zung gegen sein’ Gurgelbrand ang’legt
at
No und wie er asa dasitzt und grad
d’ fünfte Maß ndiichwabt, is eahm n
Gedanken iemma —aber «scho’ groß
artig! ,.Gicielbauer«, hat er zu eahm
Ielber gjfazh ,,tsc1nn fcho’ Dei Alii
s
t
I» »nur-u- ep uuu »Als- Oustqnuugps
bagasehs Geld in’ Nach-en stecken will,
so sei Du wenigtens g’scheit und ra
sauf’s lieber. eenna thuat’s eh net
so g’schwind uno da is gleiwast g’schei
ter, Du legst ’s Geld sür Di an und
hast nacha allerweil a weng was ausö
Wirthshaus!«
Aus das hat st der Gickelbauee no a
sechste Maß oasgunnt (vergönnt) und is
treuzfidel hamtemma. Seiner Alten,
de mit ’n Lesen net quat umgeh’ hat
tönna, bat er ’n Proschvett unter d«
Nasen schalten und hat ihr g’saat, daß
d’- Versicherung ausg’nomtna is und
suchzig Gulden ’lost’ hat und seit de
rer Zeit is der Gidelbauer steiszi’ ins
Wirthshaus g’rennt, hat fleixk ’trun
ten und hat sei’ Atti no flei iger an’
plauscht, daß ’n der Mosbrunner aller
weil steihalt’.
So san a Jahtl zwoa ins Land Io
en, und der ickelbaner hats Ver
Icherungsgeld. das eam sei Alti alle
halbe Jahr ’»aeben hat, inc- Witthsbans
Kragen und hat jed’smal guat draus
g’schlafen, und die Gickelbäurin bat no
besser g’schlasen, weil alks versichert
war —- hat s’ ’glaubt.
Aus amol is um a iitnse in der
Fruah beim Gickelbauetn a Feuer aus
lernrna. und d« Bäuerin, die grad irn
Stall bei die Rück wac, hat a Mords
gschroa g’cnachr, is wiwe naerisch uma
nand’ Trennt und der Gickelbauer is in
der Unterhosen aus«-n Fensta sprun
gen, und ehvor no a Feuetwe,r tem
ma is, is 's ganze Sach’ nldetotennt
g’wesen.
Der Gicketbauer is vtssi vo’nand’
g’west; ganz z’nicht't is et beim
»z’sammbrennt«n Hättst a’standen und
hat g’schimpst und g’fluacht, was e:
nur tönna hat. Da is d' Gidelbäuecin
Nahm aanaa, hat eahm d’ band aus
d’ Achsel a’legt und hat g’saat:
»Aber Mo. osündia’ Di net, der
Hertaod bat ’s halt a so hab’n woll’n!«
»Was hat er hab’n woll’n?« schreit
der Gickelbauen
»No, daß rna heut’ seuah am heu
boden ’s brennate Strafhölzl aus der
Band a’fallen Jl« wiskelte dZBänerin
Ulls IWUUHI il Osuclll IU g Illle usi.
»Jeß, Altj! Du haft eppa
sehn . . .?«
»Ah belei! a weng z'.1-eng auf
g’schaut hab i halt... Aber geh, Al
ter, hatb shötmy Dsi net: jetzt'u txieg’n
mo ja ais a so a schön’s häus’l wie da
Mosbtunnet!«
»Ja, an Schmare’n!« qteint der Gi
ckeVbauer. »F hab’ ja ’S.Geid ro der
Basichetung allerweil vaioffen!«
Reh Woran-Bissen Beispier hast
es, Du Haveelump?'« schreit s’ ietzkn d«
Gickecbäuetin und wird tasweiß dabei.
»O mei! O mei! Und i alte Utfchel
hat« brennate Strafhölzl . . . O mei!
O mei!'«
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such ein Verlange-.
Gutsbesiheu »Sie sind Hypnotiieut
und wollen auch bei ers-;- eine Probe
Ihrer Kunst ableaen2 Tagen Sie, lie
ber Freund, sind Sie auch im Stande,
Thieren etwas zu suggekiten?"
Hypnotisen »Das käme woh! erst
: auf den Versuch an.«
Gutsbesitzer: «Also. mein Befiel-,
dann könnten Sie mal in meine Wein
iirten gehen und Den —- Rebläusen
Eggeeikem daß sie gefälligfi auswan
tn sollen!«
Durch Ue sit-ie
Ditettoe« Czurn Dichtet): »Ihr
Deama kann ich nicht aufführen lassen,
Heer demseelek
Lisetten »Weil mein Tkrotee keine
Rothauzänge hat«
Erst-guts
Student (au·f der Bude des anderw
«Ge3:ii Du nnt zum Frühfcheppenk
n «
»Daß wohl lein Gelds« (
»Ist-eh —- abee seinen Musik«
«Meetwiitdig; bei mit iW gerade
umgesehen Komm also mi: wir et
gönzen unt ferne-P s
«