Zuspruch. Wand-e nur fort! Zagt nicht, Fuge nichi: ,Jst es noch weit nach Haus-? Ist bald das Wandern aug. ) Wanvke nur fort: Musen kann s fein! kann H sein! Zeiss nicht, W herein die Nacht, VIII ist Un seit gemacht« Bist VIII is dems: Messen tamrs fein-— Wunde-e mit spkU Richard Zwmann Ver gän- Max-Sohn Erzählung aus dem Wange-Melken über setzt von Franz von Derczeg. Der Abha des Hügels war von all den sich Etsch Weisdokns und Schleiynstriiucheen wie das Evom Sturme aufgepeikschte des kleinen Städtchens wa Fluih die die gan» e Gegend »Wie bis ans Gärtchen Der Frau Totonial ,««-.(.vrungen Es war, als habe Oder Lenz ieinBeit üserfluihet nnd wolle die ganze We! t verschlingen Wir standen am Vergnfo unt er dein Siebeln-un wo vor Zeiten Ahn-Juni Török, der Generatissimns Bercsen1)ig, von den Latonzen vorn Pferde gehauen wurde. Wann schien spie Frühlings sonne uns ins Gesicht, und friedlich dran-g das sonniägliche Glockengelänte des fernen Städtchens an unser Ohr. Das Glockengebimmel brachte ung die einst ige Schalmessz in Erinnerung, die wir zu sch vönien pflegten, wenn mir an so manchem SonnJgSmorg n hier am rauhen Sockelsteine des Sol Tatenkreuzes ««.)(nmänerln« spielten, mein Kamerao Leo und in-» Ta stan den wir nun wieder und fanden es fnrchisbar dumm daß so im H.1n011:n: drehen aus gestern noch spieiencen Schiilern beut-: augne.v.1chsene. groß bös-rüge, verdrießliche Männer werdenl lonntrn Vielleicht haitr es uns nur träumt-, was seit damals alles ge chehen war!... Die Universität, das Amt, das Alstern und die Glatze: es ist wohl alles nur ein Traum. Wir sinc wieder die kleinen Schüler, wir spielen nicht mehr »große Männer« und spre chen wieder in unserer geheimen Diebs srrachr. Niemand versteht uns, wenn wir die Wörter umgekehrt aussprechen »Ur) lese!« »M) Sorezonihr!« Wir wären uns vielleicht noch in die Haare gefahren und hätten uns tüchtig durchgehleut aus dem grünen weiten Rasen, wäve nicht hinter dem Garten zaun eine silberbe Stimme rettun gen: »der Doktors Ich bitte schön!« Und zwischen den blühenden Sitzu chern ——— gleich der Najake aus see-m Meeresfehaum —-— tauchte ein schöner trauner Mädcheniopf aus. »Herr Doktor!« Dies galt meinem Freunde Leo, dem Mechtssrcunde Der Frau Torantal. «Großmama läßt bitten, wenn Sie einen Augenblick Zeit haben...« »Die Enkelin der Frau Torontal,« sagte mein Freund. Wie wir so dem lächelnven lleinen Mäsochem das uns als Führerin voran schritt, ins-Haus folgten, Tritt aus Tritt, stießen wir uns verstohlen an, wie einst als Schullnaben, wenn bei Koth-reitet des Försterg Töchterchen mit ihren totelten weißbestriimpsten Fäßchen uns voantrippelte auf dem Laushretle, das über den Fahrweg zum Eymnafium führte. Die alle Frau Tarontal saß im Geheimnide ew- Gaktenbauiee. Sie war ein iildethaarigee, rosen;van·aigeg, sanstiiugiges, mit stiller Resignation vor sich htnlöchelndes alte-J Frauchen Seit zwanzig Jahren schon harrte sie ihres Todes, weil sie herzteidenv war; allein solch ein gesprungenes Glas hält cft länqer Stand als ein Heiles. Jch hatte sie noch nie von Angesicht zu An-; aesicht gesehen, leoch war mir ihre ganze Familie wohlbekannt, rote ihr auch die meinst »Ihr Freund darf es immerhin mit anhören, was ich wünsche-« sprach sie, ,·ich möchte gern eine lleine Aenderuna an meinem Testament vornehmen...« »Schon wiedert« entgegnete Leo. Die Jimmerthttr stanO often, unso ich sah an der segenüberliegenden Wand ein Bildniß. Das Porträt eines flaumbiirtigen Knaben von etwa acht zelyn Jahren, —- in Husarenoberitem uniform. »Ich dachte mir, es wird gut fein, wenn ich auch diesen kleinen Obligarten meinem Hansi teftire . . .« Leo schüttelte ernst den- Kopf: »Aber du mein Gott, Sie haben ihm ja doch auch Jhr haust verschrieben!« »Auch das-« sagte die alte Frau mit mildem Lächeln. »Ur-d auch Jhr Gutt« «Auch das . . .« «Und wir haben doch kürzlich Die Angelegenheit dahin besprachen-, daß wenigstens der Obftgarten Jtnem Rel teren zufallen solle, dem August?« »Im aber dachte ich mir Icwazf es wird heiser sein, ihn meinem Hansi zu hinterlassen . . .« Sie sprach ej mit mildem, verlege ntn Lächeln, man fühlte aber doch ihren unbeugfacnen Entschluß heraus. Leo M diese So Durchaus nicht gefal len. nnd er set achte die-Alte anderen M zu machen. f Yeörasäa Staats- Anzeiger Und Yerold » J P Wind-olpr Herausgehcr. Grund Island Nebr.,29.’zatmak1904 ( Zweiter Theil) Jahrgang 24 No. 22 »Seht-ern Sohne August wollen Sie also aar nichts testiren?« ,,Auaust befindet sich ja in den an qenehmsten Verhältnissen» »Johann nicht minder! Ein Jung tzteeseile mit ten Bezügen eines Ober s n »Und wenn ihm irgend etwas zu- ! stößt? Wenn seine materielle Lage sich! einmal verschlimmerte?« · i »Pos- lann doch auch August passi-" ren.« »O, August wir-d sich immer zu hel sen wissen!« »August ist Fa-m«ilienvater!« »Wenn ihm was lvi·dersiihre« würde ihn Hansi gewiß nicht im Stiche lassen, ich weiß es Er hat ein goldene-J Herz.« »Und ist denn August etwa ein schlechter Sohn?« Die alte Frau lächelte milde; es war s augenscheinTHch sie liebte nur ihren Hans Leo runzelie die Stirn. »Wenn Sie ihm vielleicht auch den Pslichttheil entziehen wollen, dann miissen Sie ihn auch als Jhren Sohn verleugnen L« Frau Torontal niclte ruhig mit dem Kopfe, während sie dag lächelndc junge YJiiiOchem Lliigiist’5 Töchterchsem liebe toll an iich drückte. Sie hielten inne im Gespräch, und ich wies aus jenes Bild niß an der Wand. »Vielleich: das Bildnis-, Ihre-J Soli s ncsr Iragie len. ,,Meine3 Hansi Bildniß,« antwortete die alte Frau mit zärtlichem Stolz. »So jung und schon Oberst?!« s »Er ist noch sehr jung ———- noch nicht einmal vierzigt« s ,,Vierzig! Auf diesem Bi: e siehter achteehniiihrig aus«-T« j Das Franck«-en senlte erröthend den Blick. Leop aber erklärte nur lachend: »Dies; Bild stammt noch aus seiner lia«dettenzeit —als er dann avaneirte, ließ Frau Torontal immer einenStern hiuzumalen und zuletzt den goldenen Kragen. Jch lächel lte iiber die süße Einsal lt des Mutterherzeiig, wurde aber ernst als-s sich Frist Torontals prüfend-er tlugert Blick aus mich richtete der mit ihrent sanften anspruchslosen Zügen so eigen i tliiimlich lontrastirte: t »Man sahen cie Ihren Herrn Sohn zulegt « fragte ich die alte-Dame »O Gottsspschon sehr lange nicht, er lebt gar weit von hie r, in Bosnien udu sein Regiment lann leine Stunde ohne ihn sein« Aber et schreibt mir r sa! jedes Jahr einen langen,1angen Brief Und was fiir Geschenke er mir sendet!.. .’tluch dieser bequeme Arm stulIl ist von meinem Hansi!..· Er zenlt an allesm Nun wird er dato lommen, zu Weihnachten kommt er zu verläsftg!.. « »Wenn Sie ihm schreiben, bitte ich, ihm auch meine Griiße zu oestellen,« sagte Leo. Dante, danke . . . ich vergesse eg nicht« Wir empfohlen uns, und dag junge JJtiidcheu begleitete uns bis ane- Thor. Dort begann sie: »Machen Sie doch diese Schrift, Herr Doktor, sonst gib-te leine ruhige Minute mit Großmama . . .'« »Jet) werde es schon machen« liebes Stint-X Auf dem Heimwege trachte ich dass Gespräch aus me alxe »unt. »Eine son«:erbare Frau! Den einen Sohn verleugne: sie nn-. des anderen willen« » Leo blickte mich erstaunt an. »Wie? Sollte dir die Geschichte un bekannt sein?« «Wet:lfe Geschichte?« »Nun, die Hansig!« »Nicht-«- tveiß ich.« »Der arme Junge fiel in Bosniien. Anna 78 zog er atg Leutnant dahin, und der erste Schuß, der stel, durch: bohrte ihm rie Brust . . . Am Ufer foer Sade liegt er begraben« »Was du sagst! -—- Und seine Mutter weiß nichts davon?« »Die alte Frau lag eben damals flerbenølranl darnieder, und die Fa-: milie derltseimlichte ihr den Tod ihres Muse-es Später lam sie ein wenig rote der auf die Beine, aber die Aerzte sag ten, daß die erste Aufregung die Kata strolee herleisühren könnte. .. So lam es, daß man die fromme Lüge aufrecht erhielt. Als die alteFrau anfing. Verdacht zu schöpfen- fälschte man Briese init Hansis Schrift, unid als ste ocnn später ungeduldig wurde, ob des langsamen Avancements ihres Sohnes, ließ man den armen hansi aoanciren —gleichfalls mit gefalschten Daumen ten. Heute ift er schon Ort-erst . . . Es hielt nicht schwer, —-—Frau Torontal urläßkHaus und Garten niemals, ihr Gesinde aber und die Freunde des Bau-fes sind in das Geheimniß einge weiht. m Städtchen aber glauben viele, da Johann Torontal lebt unte an der Spihe eines Regiments steht. .« Wir waren wieder beim Unruhe-n keeuze angelangt und ließen- uns auf dem bemooften Sackele nieder. »Und iit »die alte Frau glücklich?« »Im Grunde nommen ist ihr Glück genau so po itiv wie das Glück, von welchem immer von uns-Z . . .« Wir schwiegen und gaben uns in mitten toes fchwellenden Frühlings hauches unseren Gedanken hins, über die alte-Frau, die der Instinkt des Mutter hetzens den ein-en Sohn mehr lieben heißt als den anderen. Den« einen, der stattlich, ritterlich, pflichttreu, zärtlich und dankbar ist, lDer mit Erzherzogen an einer Tafel zu speisen und den Se. Majeftät in den Arsmeebefehlen auszu ,-,eichnen pflegt . .. Der das Musterbild wäre eines tapferen Soldaten und braven Sohn-es --—- hätte er nicht den gekeiinen Defett: seit vielen Jahren todt zu sein. - -——--·---.--—-s— Eine rentable Gastwikthschaft zu verkaufen. Hinnorezle o. L u d to. M a l o .o S t i. Obige Anzeige mit dem Zusätze: ,.Grunt-: Krankheit des Besitzers; Bil lard, Pianino, Einrichtung; Alle-:- neu; Preis-: Billiast, baar 5500 Mart« hatte ter Gastcvirth Wilhelm Durstexvitz log sielassen --s- sder Inhaber der, in einer neu ausgelegten Straße im ,,fernen Osten-« befindlichen, gänzlich existenz unfähiaen Restauration «sur goldenen QMMU « »Es nu alles fiir den-Zauber zu l)eit’ All-end fertig, Bene? Damit esJ man sc« Iur uapprr fragte zum mmscsreu schon zehntenMate besorgt der ,,trante« vor Gesundheit strotzende Durstesoitz seine Tochter Helene· »Aber ja doch, Vater ——.Alles!... Ich wünsche man« bloß, daß der Zauber tein sauter »Zaube: sür uns ivird —» Mark sagt auch — —-« »Ach wags« unterbrach Durstexvitz gereizt, »quatsche nich, Lene! Seit Mutterng Tod haben wir nichts als Pech mel,r: Erst das Feuer in de Stra lauerstraße dann, kaum hatten wir uns in te Krautstraße neu einjerichtet und es jing nen bieten-schlägt mir der Ruppfack von Wirth-mir 600Meter usfi Und nu erst hier-sf der Rinnsalli Nich fiins Jiiste den janzen Tag! U trag hat mir beim Miethen »die Schaute von Bauuniernehiner nich Alles vor jrschmatzt: Jejeniisber iviirde de Elet trische iien jroßes Trepot errichten; und nebenbei sollte nen sroßeg Fabritjc bäude toinmen — -·:ana würde des Je schifft ioie toll sehen! Keine Ahnung von Allens: Det is ieute noch, nach’ n- Jahr, hierrurn dieseiie Wieste mi: sriiherk Noch ein son Jahr und ich bin ver riictt oder pteiteL« — »Stimmt ja, Vater-»aber die ganze titcschichre mit dem Verkauf ---« ,,Qu.itsch!« polterte Turstrwitz -— - »i-aden se mir rinjeiegt, sehr ich jarnich .in, iveetjalb ich nich auch ’mal nen bi-: ten uioaeln kann! Außerdem is de i man nen Jeschaststnissspsweiter nischt! Und wenn mir erst draußen sind, iL nischt mehr zu wollen. Du heirathit bald Deinen Mare nach Tegel, und ich ziehe zu Paucn nach Oranienburgi Da ndird mir der Heerummerjabn « ,,Dubian heißt er, Vaterl« - s »Zch3n: Duixian·nich sinden!. Und was siviltste, Lene,« tlang es dann iiter ringend weiter —- »verste1«,t der denn mag vor-US Jeschiist? Zo’n Lassenbotri Weil er ·n.-n Rheumatigmugg jetriegt utd mai jeerbt hat, will er nu Jaft nn rth mer-ben! Der is n Duntiner, des habe ich janz jenau jefebn als ich je stekn bei ihnen war; ihm hab ich zazar nicht jetroffen, aber sIe Madam Dum -—-Dudian«. die 'n sent schlaues Hub-n fein will; die is ville zu etepeteie fiir ’ne JastwirthgfkauZ Da kann des Je fchaft ja jarnich jehseni« « »Komm sdie mit, Vater? Dann iIt des schon Emai« seufzte Leuc. ,,Ree, Leite,« lachte Papa Durste mitz; »Es is ja eben det feine: fe kann nich - iveil se sich veranlaßt jefehen dat, jerade jetzt de Familie zu verij s;ern! Also teine Bang-, Mächen - es wird alles jroßattig jehen!« Hier rctstntnmte er plötzlich, denn es kam »wirt. ich ein Gafts -— —--— Die fechIte Abenaftunbe war getcm men, -— in der »Gol ldenen Quelle« ging es schon recht lebhaft zu: Knab pet, biet Kaufmann —- Diclett, der Schiächiermeifter, ---- Fufolowgti. der Iestillateur. Rauch-nann, rek Ei gartenhiindlet, --- Kneiing, der Bäcker nueifter -—— Spttnsdier, der Bietoeklegek, nebst diversen ans: eten guten Treunden Durstemitzeng »ptöpatirten« sich auf einen würdigen Empfang Midian-! Zu welchem Zwecke auch Klinger, der Klavierspielet, zum mindestens fünften Male: »So leben wit« u. f. w. dem vor Erwartung der warm-enden Dinge schon bläulich-rothen Dutftewitz vor spielen mußte: »Damit des msasn ja mit ten nöthijen ,,Abet«, wenn »er« kommt, jefchieht — »denn punite halb sieben wird «ee« t sinni« »Meine nen,« tief nun Lenan Bräutigam, ver Monteur Max Block, der natürlich auch »bei der Partie« war —- ,,Vergessen Sie hauptsächlich nicht: so wie heute geht es hier ziem lich jeden Abend! Immer wieder zu ketonen!« »Keine Angst!« dröhnte Spunsdler. der Biersahrerz .,,zuerst ignoriren wir it,m, bis Willem ihm vorjestellt: denn seht »so-er Zimmt log! Und Das feste: denn heite tost’t es ja nischt!« Drei Minuten über ein halb sieben! »Er kommt!« schrie Durstemitz, zur Thiire stürzen-d. ,,An’n Stammtifch!« tommandirte Mar. « »So Teben mir!« iviisteteKlingerauf der Drahttommode los (—- und »so leben mir« dröhnte eg, durch tattinäßi- . ges Gläseranstoßen erhöht, donnerno durch das Lokal. T »Seht erjebenster Diener, Verehrter’ Herr Dubiant ne jroße Ehre siir mir de werthe Bekanntschaft! Füth Se; sich- ioie zu Hause --— als wenn Se des schon allen-«- jetaust hätten --— janz so!« Der also Begrüßte, eine --- bei nähe rer Betrachtung --— nicht gerade ioohils haben-den Eindruck machend-e Persön lichkeit mit verschmitzteni Zügen, hatte Lei disszk Anrede ein etwas vermeer Gesicht gemacht, unso etwas mie: »staufen—— ? Reine Ahnung!« gesagt« Lachend tiopstc itxin aber Dursteivitz aus die Schutter: »Man teine Verstel lnna nich, Ee sind ja Doch der Herr Dudian, Der stasseiibote « wo mein Lokal tjier taufen .1)ill! Ich erwarte Ihnen schon sehr, sdenn Ihre iverttze Mittin hat-e- mir ipitprn seit meinen ct,en: Pilntte halb sieben tommt er!« »Wenn das so steht —---- denn man zu: Ja! Jch bin der Dubian!« Und m,t bieserftem Gesichte —--snachd-em bei Durstewitzens Worten iiber dasselbe einiqe Male ein ganz eigenthiimlicheg Lächelngehuscht war streckte der Angeredete Herrn Wilhelm die Hand entgegen. Zuerst begannen die beiden einen Be sichtigunagrundasang . . . . Turstesmitz zeigte stolz: Die lockend dahängenden Fleisch-danken —---Schinslen, Bod-.oiirste, Irnoblänsoer und Speckseiten Alles fiir heute Flieh-ein« Dann: die Ciaarrens ttften talle leer), darauf noch dieWeins und Liqueukflaschen (3chanfenfterfla schen mit gefärbtem Essig gefüllt). s-— »Und des is der Vorrath fiir kaum vierzehn Tage fügte er zum Schluß wichtig hinzu. Dann wies er noch auf die an den Wänden hängen den Brauereiplalate: Sch—ultheif-« echt Pilfener, Grätzer, Pfefferberg hell uno dunkel u. s. to. »Und von allens lLiuft ’n Hahn « -- mit mindestens ’ne Viertel Tonne täglich! Wat saaen Se da zu?!«. . . Dnbian aber fagte nichts als: ,,Baff ’ -— einfach baff!« Dann trank er einen-s Rognat und ein Bier nach dem andern; s schmeckte sämmtliche Fleischwaaren l durch und tauchte- dazwischen uner müdlich wie der Schornstein einer elet i trifchen Rinftanl age. »Na- so n Jeschiiftchen werden Se sich roch nicht aus de Nase jehen las sen?!« lachte Durstewitz zum Schlufis jovial. »Na ob! Son JeschiiftZ — Dann müßte ich ja aus Kanrerun sein! Mor ; gen früh wird Alle: tegulirt!«— s »Jrof3artig!« Durstewitz war ent zückt. »Aber, ehe ich’g vergesse: Geben Sie mit Docls suk lellllclll llcll Saillllcll mit! - -- Rosterrpririttk« ———— »Na nu!« replizirte verletzt Durste tvitz. ,,.5tostenpuntt? Jibt ec- nich! — — Lene, pack mal ’n Schinteik sünf Bock: wiirste nnd an de zwölf Knobliinder mit -’ne echte Rothspon siir Madame Dubianen inn! -- — Mutter wird sich freuen!" - - »Na obs-! Sie sind ’ne jnte Seele! Das wird sich belohnt machen!« Und Dubian drückte Darstein gerührt die Händel . · . Dann begann die Vorstel lung de Stammtischesx dabei tauchte eine neue Figur aus« die von Max als ein Herr Schlingenberg präsentirt wurde. Heimlich sliisterte Max feinem Schwiegervater in spe zu: ,,Netter Kerl! Wollte man bloß ’nen Glas Bier trinken! Habe ihn aber auch eingeladen --— kommt ja heute nicht daraus an; und sieht nach mehr ausl« — ,,Haste jut jemacht, Maxe!« Und der schon etwas Angeschwipste umarmte gerührt den Gelobten. Jn wenigen Minuten herrschte be reits die ausgelassenste Fidelitas. Der Schlächter, der Brauer und der Bäcker sangen, von Klinger pautend begleitet, ihr Leib-Trin: »Wir Drei repräsentiren ’nen Dreibund start nnd keck! Mit uns muß man poussiren, Sonst ist das Ende weg: Denn Bier und Wurst und Schrippen, Die braucht ein jedermann, Da ist nicht dran zu tippem Weil er sonst nicht leben kannt« Der Ztgarrenhöndler gab allerhand Æ ipilante Schnurren und Räthsel zum Besten; während der Kaufmann mit trockenster Physiognomie zu Allem die blutigsten Kalauer machte! . . . . Und nun gar Dubianl Er war von übersprudelnstem Humor; trank wie ein Loch, blieb aber dabei vollständig nüchtern (eine Eigenschaft, die den an deren —- mit Ausnahme des fremden Herrn Schlingenberg — schon lange fehlte) und spendete den darob vor La chen oft Schreienden ein wahres Füll horn der interessantesten und komisch- » sten Episoden aus Berliner Polizei wachtstuben — er habe die von einem ; Onkel, der Wachtmeister gewesen! . . « Wie gesagt, die Fidelitas war unge heuer —— nur Schlingenberg war still- i vergnügt, nickte zu allem nur mit dem s Kopfe und sagte nichts als: »So! So! s Ja! Ja! O, ich sehe und höre Alles-l« s »De Lene soll noch fiir alle Mann i Kniclebeene machen!« schrie jetzt Dur-« I stewitz. Er wollte dabei aufstehen, H fiel aber sofort wieder in seinen Stuhl i zurück. i «Lassen Se man, Papa Durstewitz; I die mache ich — damit ich mich gleich f fürs Geschäft übe!« rief Dubian und verschwand nach der Küche. —- -—- -—-— »Donnerwetter, dag- dauert ja mit denkniclebeenen aber auch eilig lange!« rief erregt Mar. »Der wird mir doch nicht mit der Lene poussiren ——— die hat te so wie so ’n kleinen Affen. und dann trau’ einer den Mädelk!« und bemühte sich damit möglichst gerade und schnell nach der stiiche zu kommen . . . Hier rieb er sich erst kräftig die Augen, denn »- »l.—.«fJ-s H- OsJLsiuuv si).(" Mutes-» s-- U »so-es ou owns-« Its »sie- Su »»»»» war keine Spur zu entdecken — Lene aber saß in festem Schlafe auf dem siiichenstuhle Auf ihrem Kopfe aber prangte helmartig, ein grofzer Blech trichterz in diesem ein Federbesem Jm rechten Arme hielt sie einen Schrubber im linken einen großen Feuerhaten; und auf ihrem Schoße lag das Küchen beil; Daneben aber ein Zettel mit den Worten: »Diese Küchenjungfrau von Orleans hat schlecht Wache gehalten, denn ich habe mich ungehindert durch die Hinterthiir empfehlen können! . . . Mit dem Partei Fleischtvaaren habe ich mir noch erlaubt, Tränlein Heleneng Portemonnaie und ihre beiderseitigen Stiefel mitzunehmen . . . . Wenn Sie wieder einmal ein Geschäft zu ver kaufen haben, laden Sie doch ja ein: Jhren sich ergebenst empfehlenden »August Kapphannnel, alias Dubian.« Die nun folgende Szene war unbe schreiblichi Alle tobten durcheinander W Diirsteivitz, vor Wirth dem Tolliver den nahe, schrie mit geballten Fäusten: »Wenn ich den Dubian finde, wiirg’ ich ihn ab!« -— Da tönte eine ruhige Stimme-: »Das werden Sie wohl bleiben lassen, denn der Dubian bin —- ich!« Und sich vor den total Verdntzien tief verneinend, verschwand —-— Herr Schlingenberg! — — —-- — --— — --— — Dursteivitz aber — wenn er nicht schon pleite ist — hat heute noch seine rentadle Gasttvirthschast zu vertau sen! . - « -., Das Amme-r durch die Rate. - Die Natur hat unseren störper mit l vielerlei Schutzinitteln gegen Gefah rcn ausgerüstet. Ein solches Schutz mittel ist auch die Nase, die keines wegs nur ein Nieehorgan ist, sondern( auch anderen wichtigen Zwecken dienH Zur Aufnahme fester und flüssiger Speisen dient der Mund, zur Auf nahme der Lustspeife die Nase. Die Luft, die wir athmen, soll zuerst die sen Respirator durchlaufen und wird in ihm vorgewiirmt, wenn sie zu lalt ist, feucht gemacht, wenn sie zu trocken sein sollte, und außerdem vom Staub gereinigt. Leider unterlassen Viele, diese natürliche Athmungsvorriehtung zu benutzen, und gewöhnen sich das-! Athmen durch den Mund an. . Diefex Gewohnheit ist nicht förderlich. Wert darunter zu leiden hat, das ist der Rachen oder Hals, wie man zu sagen pflegt. Es ist leicht erklärlich, daß ein talter Luststrom, der plötzlich den er hitzten Rachen trifft, Katarrhe zur Folge haben muß, und abgesehen von Staub nnd unnöthiger Verweich liehung dürfte der ,,schlimme Hals« auf jenes unvernünftige Athmen zurückge fiihrt werden. Der Rachenkatarrh ist an und für sich etwas Lästigeäz, er wird leicht chronisch, geht dann aus den Kehltopf iiber und verdirlit die sStimme und ist schon darum ernst zu J nehmen. Für Kinder ist es aber noelz »von besonderer Bedeutung. Es steht )fest, daß ein gesunder Hals ein treff l liches Schutzmittel gegen die fürchter liche Diphtherie bildet, da die gesunde Schleimhaut keinen günstigen Boden siir die Ausnahme des Ansteekungsgif tes bietet, während die erkrankte diesem lkeinen Widerstand entgegenzusehen vermag. Aus diesem Grunde ift et dringend geboten, im frühen Alter der ; Entstehung von Halslatarrhen vorzu- " beugen. Das Halstuch, von den-I frü- , her ein so übertriebener«Gebrauch ge macht wurde, ist heutzutage aus das richtige Maß der Anwendung zurückge führt worden. Wünschenswerth wäre es, daß man aber auch der Nasenath mung mehr Beachtung schenkte. Die Gefahr der Ertältung ist namentlich bei schrossem Uebergang aus der war men in die kalte Luft vorhanden, und vergrößert wird sie noch, wenn der Hals durch Sprechen und Singen vor her angestrengt wurde. Wir sollten darum beim Verlassen des warmen Zimmer-S wenigstens die erste Zeit im Freier nur durch die Nase athmen und dag Sprechen unterlassen. Das thun aber unsere Kleinen in der Regel nicht, nnd besonders die Kinder sollten früh zeitig sich die Nasenathmuntg angewöh nen. ———-·-.-—-—-s ,,HJtessernelden«. Jn ein-er Kranken-Anstalt in Der die jungen «.Iler«;te, die dort wohnen, auch betöstiat werden, kommt es zuweilen vor, Daß die Art des Gebotenen nicht Dein Geschmack aller entspricht oder daß die Menge nicht den sehr gesunden AP petit der Herren befriediat. Da ist aenn wenn die Zeit es nicht gestat tet, in die Stadt zu fahren — ein viel anfaesnchteg Lokal, eine einfache Gast 1oirttzfchafi, aanzz in der Nähe-, die sich Dur-di autgetochtek Essen in riesigen Portionen auszeichnet Außerdem auch roch Duxsh einen sehr jovialen Ober-tell ner, oke Seele des Ganzen, der schon sur ouqrzcurrrcu um Ictllcll Ullc jclllctö Amtes waltet. Ein-es Tages sind einmal wieder ei nige junge Aerzte in den »Blauen Hecht« gewandert und erfreuen sich dort an der ausgezeichneten Küche, aber — die Messer sind fo stumpf, daß es nur mit Mütze gelingt, das Fleisch zu zer tleinern Die Herren leisten sich ein-i aeg im Nöraeln und es wird der leb lxafte Wunsch ausgesprochen, die sämmtlichen Messer in einem besser ge schärften Zu stande zu sehen-. , «Ja!vohl, Herr Dottor,« antwortete rer ausgezeichnete Ganymed, indem er auch fofcrt ans Wert gebt. Mehrere Taae später fühlten sich ei niae der Aetzte wieder bewogen, die gaftliche Stätte aufzusuclten »Aber, Bleiuiiller, die Messer sind ja wirket alle stumpf — Sie sollten sie dokt- senärfcnt« »Ja, Herr Doktor, damit hätten wir unr- beinahe wag Schönes angerichtet! Alle unsere alten Stamrngäste hätten wif damit Dertrieben. Sie haben sich alle Den Mund zerschnitten mit die scyarfen Iliesser5!« —— »s— » se- se si Jin August des Jahres-s nahm ich vier Wochen lang Aufenthalt in einem im fehle-fischen Gebirge wundervoll ge legenen Sanatoriurn. Dort erschien eines Tages ach Hinzugekornmener ein junger Manu, der Sohn eines Groß taufmanus der sich seinVermögen wohl erst im letzten Jhrzelini erworben hatte. Der junge Mann war Neuasthenitter und außerordentlich besorgt urn seine tbeure Gesundheit Er zeichnete »sich aus« durch höchste Kragen unsd kostbare Strabatten aber — er as; mit dein Mes ser, und zwar febr intensiv, so zu sagen. Etaunende, tuifibittigende Blicke der Tischgeiellsmaft, selbst Gefieder einiger Backfische, temirtien nur, daß seine Stirn sich rötbete und seine Augen un sicher muherirrten —-— wußte der Un aliiälictke doch nicht, wodurch er den allaers einen Uuwillen erst-Date. tits- Hufzte etwa-·- gcschetzen — aber trag? Da arn nächsten Taa -——allgemei .ne«3 Staunen: nur nrrb die Gabel führt hu- FL·-.-l!»- -...» (m..--.-I -«I« Jung-eng Jus-I Hatten-»W Lttlkmiihlielt sitterte auch durch, wie eixs Wunder erreicht ward. Der Herr Sanitätgraih hatte sich am Vormittag in der Eprechstunde Den dein Bettes senken Die Zunge zeigen lassen nnd alsdann aesaatt ,.«th:er Sie haben ja lauter kleine Risse in der Zunge. Herr -— Sie essen doch nieltt etwa mit dem Messer? Wis sen Sie nicht. daß sie sich mit jeder die see kleinen Verletzunan eine tödtliche lettrerseiftrma zuziehen können?« Vtutveraiftnna nnd dieser Held, der bei jedem scharfen Lusteua ein Plaio nalnnt Die gewolltc Wirkung rrar er reicht! —--—-—.«——— Futter und Zweiter-. Viele stützen sich ans andere, um ei: nin Hatt in ihrem Leben zu haben. Eg- aiebt recht viele gelehrte Aerzte, aber w-eniae, die heilen. Der Neid tann viel, nur nicht viel Verderaen. EUZanct;er ist glücklich, wenn er es scheint. Das- Gliici iaorirt ung, das Un atiiet beschäftigt sich mit uns. Schmeichelei ist eine Münze, die man gewinnt und nicht verdient. -..-——·-.-—-,«. Dat- Uebers-mein Schlöchtermeister (znm Gelegen heitsdichtmt »Hier, da l)aben’b« ein Pfund Leberivurst siir das Geburts tagssoneti. S’ ist bischen kurz ——— wenns mir nsal vielleicht so’n zehn psiindiges dichten tönnten.« Ver-rathen. Bauer (zu seiner Frau, die in’s Wirthshause iornmit): »Was willst s denn Du hier; hat Dir Jemand ge sagt, tasz wir geraust habenim Frau: »Natürlich, der Dackl hat ja ein Ohrwascht von Dir z’ hanc Ia’brachtt«