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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 29, 1904)
Ofenet schreitet-rief un xikzie Umfang-L No. 88. Wis se Se wag, jeitdeni ich mich so mit ocn Bennie bla mitt, Do hen ich e Fiebling gehe-ht, als wann ich um gar nicts mehr kehre bebt. To Inachi . sich Butter un Tinte! un Wortie for mittinng mer dnut sich eckseite un das Erts ig, Daß noch jede-: ten Liikif an eins bat. tsniiitxau Leid ich mich schon zuviel Barte-r .ni: oic siids un Den «4il·.i:ikiv, iuak kncin Qui band ig, qcnincin un aus di: irr-i Ti-: Linn-ne ruhn Dem Eis sc pi.-:ie. sich dm for kensiiiesen nich mein Meino Ltffj ekkc t,":«·.s1,id)okn jetzt i» unnk 1«i7 crent sein .cull., sind-h im muß nnd-; ernol eutch for iixeinz »j-: I·.tndl)e:t Duljn Jrii firi tun-l zu cis Wekuvssixrn ginge un km Die »Zum mit sie i:i·-. L·-:i»1.-ti:ji:, NE- i-.- Fisch ins ner nll ne its Nin-f n:»:-;— die einziqe Felsen 111 Exuh e rettigi :.!mn:ei Qui ..1:. T sr « .· -:·-:i1ein ins -»«·-.»1,!: Sizii-, Zu L· sit min« e Irr-n N: Excut zum-g its .·i Li. ::c:, cur, nur isit tunc Des-, ich ktic ums mein Inkxn «.·,·,·T.:i. 0·«. till jud, irr Use-. teilst is n cn ganz ;1.t:: Kei» «1.: sjer er Linn turiy arizj Ufi scin ziri kri- httn ikti zur ni: Lenkt Lkm Ewsiztmstc isgs cr, Junin · si· ·«!:!i: ;.1I: iuJit i-; idi Dir 1!i: kjic kckf i sitz-This im iiiii i i i i Ei dann .·.: ti: : ·l, amtcfr Juni » ·.r mir-Isi- U.:.. , i. i-: di. i.i: busin- i(1·«s:- Ein cirkrts us m Nknk in sitz-est ·":. Tzikn .««·! ich i.:: Luni-. saß er ern gis - Miit-er tii zu Tinn Teilst u n··:-!T psi Mahl ·.".·: «.« i-1a.-:ss: i.:" er i-·- 0I«H::i:« .:.;.i·c:· IIiztzn ich mit so e L(I.ve; wann mich ein-It den Koup abgerisse bot, dann tanni et ihn nachher nit meist uffsetse un das is all. Weil, ten ich gesagt, du host wenigstens tein Butter mit die Kidk dient emol an mich; ich kann ja nit sage, daß ret Philipp tosf zu mich is, o iontkollök, im Gegeoeihl, er is mich zu sahst; er hot tein Bäckbohn nit un gibt nicks drum was ich ihn soge, ecisept, wann »dem Alter von dic, selcoe Oppinjien is; wenn most-er der Wedesrveilet annekfcht denkt, dann sann ich mich die Lungs aus den Hals schmähe un er duht doch, wasichs.vill. »Di) is et auch e darnseit besser ab,« Bot die Weise-weitern gesagt, »-nein Alter hot atig gute (Fi«oies, er is was met so ufs deutsch en ichniarte Mann nenne duh-t.« Well, ich hen mit die Wedectveiletn nit seite wolle un do fan ich still geioefe un ten das Sob schritt giedrappi Ich cen gesagt, new evck ineind hen ich gesagt« es hot jedes feine Janus-, airs.oer·das hilft uns arme Wimmensohts nich-. Ich for mein Port deht toische, met lönnte emol zusamme, das meint du und mich, in e kleine Fecksehschen gehn, ioo met uns um gut nicks zu battere hätte. »Das Es was ich auch gleiche bebt,« sagt die Wedesioeilern, un ich ivill dich emol est-bis sage: Unser Bißneß is jetzt atig sch!oh, bitahs es is setzt keine Siesen, wo die Mennfohls Dotfcht kriege. Bei dich is es ja all die Zeit das nämliche un for den Riesen deht ich dich oie Ptappesifchen mache, daß mit zioei jetzt einol eFectedichen nunme an Sommer do tann jeder Maulasf in Feckeixschen gebu, aivioet setzt is das disseient un ich sin schui;k. Daß mir unseren Tzipp ntig inscheue. Mein Alter tann mich jetzt späte un deiner werd wohl auch nicis drum nennt-e« Bei Gelie, das bot mich so gut gefalle, daß ich teiiewea heim sin un ten ’s Even Philipp verzäLFlU der is gleich oettig einvsese un hol geiagk, ich mitszt ebbez sor mei Hells dann, bitahs ich wär ganz auggckvohrr. Ois Konto hot et sich .3esleut, kasz er minder euul alleine sei kennt. awsoer oo l,en ich nicks drum gexotre Jch ten mein-Stoff gepackt tm ten mich rettig gemacht sor den nächste Morgen zu starke. Die Wedesmeiletn Qot en Platz gewißt, wo so ebout zwanzig Meils oistent war. Wisse Se, die ie ja schon in alle Ecke einmlomme un ich hxn also einfach qzrie misse. Wie mer gestart sind, hot uns «oer Wedeocveiler mit e Buggy zu den Diepoh gebracht, bit-also mer hätte is doch unser Gelumps nit schleppe könne. Die Kids hen serchterlich ange stellt. Die Große den sich gefreut un die schmale hen gegreint. Amt-Iei- das bot alles nicks ausgemacht, ich hen Rest Gebraucht un den se hatvwe müsse. Untern Tkipp stesor nit so ari plessent, das will ich Ihne nor gleich Zage. Mer hätte in ebnut drei Stunde dort solle sein, c«.o.vcr es bot dreizehn Stunde genomme. Wie mer so ebaut een haleve Weg zurückgelegt hatte, do hol die Teelm usi eemol gestappi. O mei, o mie, was sin ich to otrschroetel Wisse Se. mer lest ja nicks meljr in vie Veh oeksch wie Echzidemo un do hen ich schade gedenkt, es wär ebbe- e·l;«iip pens. Mer hen awwer ouggefunnr. ras- met on etount von den Schnee nit weiter gelonnt den un dee Lohn-ort ter hol qeiagt, mer müßte mehbie liege bleieoe bis zum nächste Spring, öig der Schnefe einesde geheim-s vier msiez was m i o e rt gewu. Denk Se empl, ich In doch nur on e Wie-IF von evaut e Woch gefickert un Wie- soen lange Steh gar nlt prie ssted Ich hin auch schon angefonge Hunger zu kriege un die paar Knckies wo ich mich noch in met Partei gestecki gehabt ben, die wnre in e Minnit un e halb ussgezehrt Die Wedeseveiletn hot auch e arig bösen Fehs gemacht, answer se hot gar nicks gesagt. Wie mer so fort ebaut zehn- Stunde gelege hatte, fo hvt uff eeinol die Trehn wid der gest-art. Do hen ich gefühlt wie e neue Fran. Mer sin also bei un bei nach den Platz komme, wo mer hinge wollt hatte. Do hvt Schnee elege, daß met haedlie dokchtomme onnte un ich hen mich mei Klth so naß ge macht. als wann ich in en Pahnd ge lcge hätt. Es sin fo ebaut e valwes Dutzend tleine Bildings da gen-est Un dann noch e großes dreistorte Frehms baus, :vo Hotel dran geprint war. Do sin mer hingange un die Leit ivo das Hotel gerannt tan, ware arig geplieft, wie mer komme sin. Es fin deutsche Leit geioese un ich hen’s ja auch soweit aanz gut gegiiehr. Acvzver wenn St nriein nächste Biief lriege, dann wer’n Sie finne, daß mer sich auch ins die Feäehschen uff Rose lege kann un dann aanz schrecklich verstoche werd. Ueei FestenMen feil is e Pietsch gewese womit ich schließe will. Mit beste Riegards Yours Lizzie HanfftengeL -.--—— Eine Komödie »in isToilettemss Ein abgekürztes Verfahren wandte ein schlauer Jnipreiario an, der sehr aut wußte, daß bei den Gaftspielrei sen der französischen Stars in Silb Atnerila die Toiletten sehr viel mehr als das Talent den Sieg beftimmten. »Von dem Talent legen lvir uns nicht Rechenschaft ab, das ift fiir uns ein verschlosseneg Bnch,« sagte einmal eine Brafizianerin ganz offen, »weil wir die Sprache, die Milc. X. spricht, nicht verstehen. Aber ioir sehen ihre Kleider, die uns von der Pariser Mode erziihlenx das interessirt uns atn meisten, weil tvir Augen zum Se hen haben.« So ließ denn der Im pr:t«ario, als Milc. X. eines Tages in Guatemala in »Frau-Freit« austrat, einen Theateriettei folgenden Inhalts drucken: »Heute Abend »Frau-Frau«, Komödie in fiinf Toiletten, von Henri Mailhac nnd Lndovic Halevy« ---- und die Damen in der interessanten Stadt konnten wohl glauben, Mailhac nnd Haltet-n wären zwei große Pariser Schneider-. v--——-—--j Ue Grenzen der electrtschen span mens. Man hat in letzter Seit viel oon der Benutzuna ungeheurer Spannungen des elektrischen Stroms gehört, von 100, 000 oder aar von Millionen Vol lks dürfte selbst dem Laien verständlich sein dass so hoch arspannte Ströme große Gefahren mi: sich bringen und daher von der Benutzung ausser in La boratorien so aut wie ausgeschlossen sein müssen Der dänifche Jnaeru eur Billinsg hat sich darum bemiiht die Grenzen der Hochspannung, wie sie siir die Uebertraauna des Stroms in Lei langen verwandt were-en rann, festzu stellen. Für Gleichftrom tönnen Maschinen für Spannungen über 4000 Volt über-— haupt nicht gebaut :veroen, doch sind in der Schweiz Anlagen gemacht wor: den, wo durch die Schaltung der Ma schinen eine Spannungsbis zu 22.()«0 Volt erreicht wird, die noch nicht an der Grene Des Möglichen stehen dürfte. « echselstrommafchinen sind schon siir 6000 Volt rielsach in Be trieb, doch reich diese Spannung zur Uctertragung des Stroms nur aus Zi) bis 50 Meilen aus. Unmittelbar Durch Maschinen sind jedenfalls Spannunaen von 50,t)()» Volk nach cen hetixiaen Er: sabrungen nick-: mehr zu erzeugen. Sind solche notbivendia, so müssen Umsoriner thranssoriuatorew zu Hül fe aenommen werden. In Amerika arbeiten seit Jahren Umsormer siir sto bis 60000 Volk, auch sind solche von 100000 Volk wenigstens versuchsweise L- (U--«.- L .-·.- ..-«-s- »s-- ---d-- I III Qleuvcsldq Jsbllsdsltlllbls sUUbUbsls VI· linq kommt itn Ganzen zu dem Schluß, daß die Vorsichtgrnaßregetn an den Leitungen für Spannungen von JO bis 6(),s100 Volk noch genügen dürften, dariiber hinaus aber nickt mehr zuver lässig sind. Bei langen Leitung-en sind auch Die Stromverluste trotz Steige rang der Spannung außeror'dent'.ich groß. s——---.Os.--— Ein Acht-usw« Eine eigenartige Geichickte passirte dieser Tage einem Schulinspsctor in der Liineburger Haide. Der Gemen ge hatte vorn Bahn-EIN die zur Schule etwa 20 Minuten ru geden; dabei holte er einen Schwljunsgen ein, den er frag: te: »Wohin willst Du denn, mein Juni ge?« Der Knirps sieht den Fragestel ler vermindert an. zeigt auf seinen Schulranzen und sagte dann: »Das tannite doch woll feihn ischenW Ver btiifft ob dieser Antwort sieht der Schulinfpector auf den Jingen nieder und meint: »Du könnt-et doch wohl ein wenig freundtecher sein. »Weißt Dn denn and-» wer ich bin?« Und nun erfolgt eben-so fchlagiertig wie vorhin die Antwort: ,,Jau, Du büft de mur rige Schulrath· Awerit traf Inan« mack triegfte von Dinge nich tau faten." Aber warte nur, nsich triegit Du heu nicht zu fassen.") Sprach’s und ver ehrt-and Vergebens warteten an Die ienr Tage Schulinsspector und Lehrer Jus das Erscheinen res pfiffigen Bur eben. Wenn die Romane und Novellen, statt geschrieben zu werden« gekocht oder gestrictt würden, wie wenige Romane und Novellen würden von Damen er tcheinen ! Zwei Paare. Skizze von J. W e b e r. 1 Es war große Gesellschaft. Das Diner war beendet, man stand aus und saß in den beiden ·Salons, schlürfte mit Behagen den dustenden Mokka oder blies den blauen Dampf der Cigaretten in die Luft. Die Un terhaltung der einzeln-en Gruppen schien nicht gerade geistreich zu sein — man mußte das aus den etwas schläf risgen Gesichtern und lässigen Bewe gungen schließen, — wie es kurz nach einem opulenten Mahle nicht anders zu erwarten. Jch schlemderte von Ei nem zum Andern. Um Herbert und Jrene, die neuen Brautleute, welche von einer Palme ziemlich verdeckt in einem Wintel sa ßen, waren Welt und Menschen, sammt Mokklaschiilchen und Cigarettrn versunken; trotz des eben eingenom menen Mittagessens schauten sie ein ander so hungrig und durstig in die Augen, daß ich kopfschüttelnd stehen blied und sicherlich mein dummstes Gesicht machte. Natürlich bemerkten iie mich nicht« und ich konnte sie unge stört beobachten; aber schon nach we nigen Minuten wendete ich mich — ich war nicht im Stande gewesen, die Küsse während dieser Zeit zu zählen, und fürchtete, falls ich noch länger zu schaute, die Zahl würde in«H Unend liche wachsen und mich beim bloßen Addirunogsversuch um den Verstand bringen. Jch ging langsam weiter urio nickte still vor mich hin; so mußte es wohl sein zwischen zwei Leuten, dsie sich liebten unr- reren Seligkeit erst einige Wochen alt wur. Ich griibelte nicht weiter denn da kam mir ein anderes Paar entge gen, sckiittelte mir herzlich die Hände nnd knüpfte eine Unterhaltung mit mir an. Paul und Grete waren auch erst einige Wochen verlobt, zwei ern ste, kluge Menschen, aus der ersten Jugend heraris,uiideniittclt - — aber in Bett-er Augen, wenn man sich die Mühe gab, recht tief hineinzuichaueiu l.««- pi- ktZlloct hohe-link Fraß-i- hiliick an s-» »s---, -,--- ----., D — ».-. Sie waren nicht zärttich mit einander, im Gegentheilx sie neckten sich gern und konnten ungeduldig, ja schroff werden« wenn Einer am Andern et was Unrechtes entdeckte, und dieser feinen Fehler nicht gleich einsehen wollte. Das Paar interessirte mich. Zwei viel dentende, heftig, wenn nicht leidenschaftlich empfincertde Menschen « das stand dem Manne aus der hohen Stirn mit der senkt-echten Falte zwischen den Brauen geschrieben, und tag dem Mädchen in den großen, oft aufblitzenden Augen —« zwei Men schen, die sicher noch manchen Kampf mit einander zu bestehen hatten und sich doch immer wieder in treuer, un wandetbarer Liebe zu einander finden würden! Jch schi endette weiter und liefz mich in einen Sessel nieder. Dicht neben mir stand eine Gruppe plau«:ernder Herren und Damen; ohne Befremden hiirte ich, daß die beiden Beautpaare das Thema waren. »Kann es etwas Entziictendeieg ges ten,« fneinee eine Dame mit hob-er Stimme. »als die beiden Glücklichen da in cer Gete? s- - Und nun sehen Sie die beiden Andern! Als gehörten see gar nicht lzufammen! Kaum, daß Einer den Andern ’mal mit Blicken streiftt Zu komisch, geradezu langweilig, diese Steifheett tlnd man sollte doch an nehmen, das-, nurLiebe sie zusammen: aefiiiset, Denn sie haben ja beide lein Vermögen, und Grete ist schon 27 Jahre alt. Wenn die glücklich wer Den -— !" Jch konnt-: ein leises neitleidiaes Lächeln nicht unterdrücken: ich wollte aufstehen eend sagen daß die Au; sicht atiictlich zu werden bei Paul eend TU--t- I- »I. -:-- ------ UILLOS Jst-If IIIII lUBII HIUIJSSL IIO selbst wenn sich einige Zchroffheiten tei ihnen nie ganz abschleifen wiirsen —s da geistige Interessen das Band der Liebe viel fester lniipften als die Lei densclxast allein; daß sie keusche, aor nehme Seelen seien, die außer Stande sind ihr tiefste-, heiligstes Eine-finden :en Augen Alter preis zu geben —- ich schwieg, da man mir schwerlich beige stimmt hätte, und dachte: die Zeit ivird’5 lehren. 9 s-« Ziveifsalzre später war ivieder Ge sellschaft in denselben Räumen. Man hatte soeben an der Tafel Platz genom men. Mir gerate gegenüber fas-, Paul mit seiner jungen Frau Grete. Ich lonnte nicht oft genug aufhlicten, mich nicht satt selfsen an dem heiteren, gliick lichtn Ausdruck der beiden Gesichter. Sie blieben nicht lange stumm; schon während des ersten Ganges war eine lebhaste Unterhaltung in Fluß. Zu weilen legte der junge Gatte wohl sie Hand aus Gretes Finger, um seine Rede zu beträftigen; dann leuchtete es in ihren Augen, und sie machte eine lleine Bewegung, als möchte sie sich an ihn lehnen. Ein leises, schallhaftes Lächeln um seine bsärtigen Lippen, ein sanfter Druck um ihre Finger-dann senltrrr sie beide die Blicke und saßen stumm einige Bissen, als sei es im Au cenblick unmöglich« das Gespräch mit Ernst fortzusetzen. Es war so ein tiefes, inniges Berilehen zwischen ihm und ihr, ging wie Sonnenstrahlen aus von ihnen, Icafz mir das Herz warm wurde, und ich fast vergessen hätte, inlr das andere Ehepaar, das auch in »seiner Nähe saß, anzulebauen Frau Jrene war vor einigen Wochen Mutter eines Knaben geworden und heute zum ersten Male wieder in Ge sellschaft — vielleicht, daß ihr Gesicht noch von den überstandenen Schmerzen so bleich war. Aber der Ausdruck ge fiel mir trotzdem nicht. Die Augen starrten groß und nichtssagewd vor sich hin, Kinn unsd Rasse waren spitz und scharf geworden, um den Mund lag ein müder, verdriießlicher Zug. ch be obachtete die Beiden lange —- ie spra chen während einer halben Stunde kein Wort mit ein-ander. Herberts Gesicht war so langweilig, daß es mit keinem Zug mehr an den glücklichen Bräuti gam vor zwei Jahren erinnerte. Wen-n man ihn nach seinem Sohn fragte, wuide er wohl mittheils«am, aber fiir Die, die ihm das Kind geschenkt, hatte er nicht einen zärtlichen Blick aus ver g.-nger.en Tagen aufgehoben. Sie hat ten sich damals sicher so viel gesagt, Daß sie nun gar nichts mehr wußten, oder hatten sich allzu ideale Vorstellun aen vom Eheleben gemacht und nun eine Illusion nach der anderen begra len miissen unter der Alliiiglichleit des Daseins. Am Abend setzte sich Herbert mit einigen Herren zum Stat, Jrene hockte sich in eine Sophaecke, starrte eine Weile in den Winkel, wo die Palme stand, nergansgener Zeiten gedenkend, und ließ dann ihre Augen sinnend auf Paul und Grete ruhen. Wie die mit einander schtvayteni Sie hätte viel dartun gegeben, zu wissen, was sie sich zu erzählen hatten, denn sie mußten sich quälen, um durch-zukommen, und nun legte er gar iden Arm um sie, scheinbar, um ihr eine Nobel, die sich aelöst, wieder in’g Haar zu schieben. lig mußte etwas Bittereg in Jrene aussteiaim denn ich hörte ein-en Sens zer. sat, ein Zucken um ihren Mundtvie von oerhaltensen Thränen, und plötzlich erhob sie sich mit einem Blick auf die Uhr. Sie nahm lxastig Abschied, ins kxm sie saure-, daß sie zu ihrem Bain müsse-. Es war ein weiser Weg big zu ihrer Wohnung ich schaute in’5 Hexrensimmer —- Herbert saß freien ruhig am Stattisch nickte seiner Frau IIUUYUH ou ulcU IPIIUT leUcl Kaum konnte ich mit meiner Em pörung an mich halten! Am liebsten hätte ich ihm vor allen Anderen meine Meinung gesagt, aber es wäre auf die Gefahr hin geschehen, für lächerlich alt modisch besunden zu werden und die nachtriictlichsten Betheuerunaen von tun Glück der jungen Eheleute über mich ergehen lassen zu müssen ---—T und dazu war mir das Paar zu gsleichgiltig So behielt ich meine Gedanken siir mich. Eine jun-ge, eben- zwanzigjäh rig: Frau mußte sich allein aus den Heimweg begeben-, weil die Statpartie txg Herrn Gemahls noch nicht zuEnde! Jch sah Jrenen nach nnd konnte mich trotz ihrer gleichgiltigen Miene eines Gefühls herzlichen Mitleides nicht er wehren wenn ich mir auch das Zu sammenleben dieser beiden Menschen, i.acl,:enk der erste Rausch cerslogen ungesähr so gedacht. Vergebens horchte ich, ob man nicht leute wieder Vergleiche anstellen würde ,:-,viscl:en den beiden Paaren. Viel leicht. daß man es, Was Paul und Greise unbetraf, durchaus nicht statt l;aft, sondern recht unmooern fand, als Ehepaar so zufriedene, strahlende Gesichter zur Schau zu tragen. -eden falls rserrieth man sich mit keiner silbe, sondern behielt seine Beobachtungen lieber für sich; selbst die Bactfische llieben stumm und begnügten sich da mit, der jung-en- Frau mit etwas läng lichen Besichtern nachzuschaurm deren Ausdruck noch oerstiinscnißloser wurde als Piu! und Grete Arm in Arm, lächelnd sliisternd vorübergingen Die älteren Herrschaften redeten wohl ein mal von dem entziickenden Bahn oon rer elezinnten Einrichtung Herbertg und streuen-Z, verstummten dann aber ilötzlich niit reseroirtens Mienen, als gehe alle Weitere sie nichts an. Jch nzendeie mich zu Paul und Grete, zu den beiden Glücklichen. »Sei-en Ste, vao tft ein Geschäft-· Mehrere amerikanische Theatermu :oren, die sowohl in Amerika wie auch in England eine Anzahl Bühnen un terhalten, haben vor einiger Zeit in England ils-er die von ihnen gezahlten Tantiemen Angaben veröffentlicht, .oelche allen Bühnen - Schriftstellern ren Mund iviifferia mackzen müssen. Die Ausführungen von »Charlehg Tanne-« allein in London brachten dem Verfasser eine Tantieme von 8100,000 (in; »Madame Sang Gene« warf in Drei anieritanifchen Saifonsz Herrn Zardou 8515,(-«() ab, während Die da rauf fotaeiiden Londoner Auffiihrun :en dieie Summe bei weitem übertrof fen haben. Von einem einzigen Mana ger erhielt Herr Sardou den ansehnli ctien Betrag von runo einer Drittel Millionen Mart als Tantieme von fei nen Stücken ,,Fedora«. »La Tokca", ,.Cleopatra«, ,,Girmonda« und »Theo ’:ora«, wovon 815s),()00 auf die ersten vier Saifons mit ,,Tfedora" entfallen. Allerdings muß der Ma·nager, da die Tantieme 10 pCt. der Einnahme be trug« die Summe non 4 Millionen Dollars sbei den Ausführungen der fünf Stücke eingenommen haben. Mr. Bron fon Howarv hatte eine Einnahme von 8100,000 von einem einzigen Stiick (»Shena-ndcat)«), während ein Zweiteg Stück »Aristocrach« weniger erfolgreich war und ihm »nur« 850,000 eintrnq. »The Girl J left behind me«, ein Stück, das vor einigen Jahren im Adelphi Theater in London aefpielt wurde, warf den Verfassern 875.(200 ab. Wie Grünhorn Gold fand Eine calisornische Geschichte aus alten Tagen. Von tR u f u s. Ein Prospeltor ist ein Mann, der ein Loch in der Erde besi i und der größte Lügner in dreizehn ounties ist — so hat irgend Jemand das Wort Prospektor definiti. Und ein solcher Pro peltor hat mir die folgende Ge schichte erzählt und dabei geschworen, daß sie wahr sei. Es geschah in- einem der kleinen Goldgraberlager am westlichen Abhang der Sierra. Jn dem Lager gab es nur etwa ein Dutzend Kabinen, in denen die Gsoldsucher schliefen und kochten — ihre übrige Zeit, wenn sie nicht arbei teten, brachten sie im »Store« zu, wo sie Alles fanden, wag sie brauchten, beson ders Schnaps, und neben dem die Post office und die Office des Friedens-rich terg standen. Der Store selber hatte sonst nicht viel Anziehendes, vielleicht mit der einzigen Ausnahme des kleinen goldloicligen Mädchens-, welches der Be sitzer hatte und welches wirMänner alle zusammen liebten —- es war ein Kind von vier Jahren, das einzige Kind im Lager· Weil —-- in dieses Lager kam eines schönen Abends ein Mann auf einem Esel hineingeritten, dem man es ansah, daß er ein-en langen und beschiwerlichen Ritt hinter sich hatte; er war staubig und offenbar müde und hungrig. Die erste Bemerkung, die er machte, zeigte, daß er noch ein Grünhorn war; er sagte, als er am Store hielt und ab stieg: Good Evensing Gentlenien«. Das sagte hier fein Anderer, und die« Antwort, die ihm einer der Goldsurher gab, lautete: ,,Gentlemen be d ----- d!« ein anderer aber antwortete: ,,Hallo Greene1«;!« Und so tatn eg, daß dieser Mann, der noch ziemlich jung war, seit-: l dem Greeneh hieß —--- Niemand hat ihn iemalg anders aenannt und ich habe seinen wirklichen Namen kaum jemals gehört. Er stieg von seinem Esel ab und schien die Verpflichtung zu fühlen, uns anzusprechen « seine erste Frage war: »Wie nehmt Jhr denn hier draußen da Leben?« —«Das kommt ganz da rauf an, wie Jemand uns provozirt,« antwortete Einer sarksastisch —- und nun merkte Gieensey, daß wir ihn zuni Besten hatten. Er ging ins den Store hin-ein und fragte sofort den Besitzer, ob er nicht Arbeit siir ihn habe — er sei vollständig ,,abgebi·ann«t«, und ivolle seinen Unterhalt bei ihm verdienen. Der Besitzer des Store merkte sofort, daß er da einen billigen Gehilfen be kommen konnt-e, und nahm den Mann in Dienst. Von dem Geschäft verstand derselbe freilich absolut nichts, aber er ivar ein aufgeweckter und geschickter Bursche, und der Besitzer des Store hat es noch niemals bereut, ihn ange nommen zu haben, er war zu allem ,i».i gebrauchen. Und in kurzer Zeit hatte der junge Mann sich so ausstafs firt, daß er aussah ivie ein Dude. Er trug ein rothes Flanell-Hemd unsd einen breiten Le:ergiirte1, in dein er Pistolen und Boioie Messer hatte, als ob er ein Räuberhauptmann wäre. Uns machte das Allen Spaß und wir trieben unseren Spott mit ihm, und er ließ es sich ruhig gefallen. Wir bes tiachteten ihn bald als ein harmloses Wesen, das zum Lager gehörte, wie alles Andere, und sanken unseren Spaß darin, ihn zu necken. Der Be sitzer des Store wohnte mit Frau unso Kind über dein Laden. Greeiiey. schlief unter dein Ladentisch —- aiigeblich, uni den Laken zu bewachen; in Wirklich tiit aber, um ein« Bett zu sparen. Wie das so kam, ioeiß ich nicht, aber es ist so, daß dieKleine bald die zärt lichste Freundin Greenh’s wurde; -.do cr ging und stand, roar sie auch; sie lief ihm über-all nach, under fand Ge fallen Jn- ihreni kindlichen Gewanden Sie besaß einen Hund, den sie zärtlich liebte ——-er war häßlich und ein-e regu liire Floh-falle; aber weil das Kind ihn liebte, harte Niemand ini Lager dein stöter eiioas zu Leide gethan, ja Jeder hätt- dpnfpllvn mit Upiyovanpfnlw nor-— tbeidiat, wenn-es nöthig gewesen wäre. Als aber eines Morgens das Vieh todt war, nachdem es Junge geworfen hatte, und alg vier Männer dazu kamen und sahen, wie das Kind die bittersten Thränens um den todten Liebling Ver goß, während Greeny am Boden kniete und versuchte, eines Idser tleinen Hünd chen mit einer Milchslasche zu füttern, da sagte der langohrige Mite: »Na, Altes hat seine Grenzen — zur Amme für einen jung-en Hund ließe ich mich denn doch nicht machen.« Da sah ihn Greeim ernsthaft an und sagte: »Viel leicht doch. irenn du damit das lleine IJTäsdchen trösten tönntest.« — Und Mike reichte ihmdie Hand und sagte: »Da hast du oerd—-t Recht, P-artner; tomm’, gieb mir die Hand« Seitdem stieg Greeny in unserer Ichtung —- wir hörten auf, ihn zu verspotten, saber ein Held wurde er erst nach jener Nacht, ins der «die große Fluth kam. Jeder, der später im Lagerv gelebt l,-at, theilt die Geschichte des Lagers in zwei Theile, in die Zeit vor der großen Fluth und in die nach derselben ——— LlLes tourde später nach Oder großen Fluth berechnet. Ja, das war das groß-e Ereigniß. um das sich lange alle Gespriiklye gedreht haben. Lange Mo nate war es absolut trocken gewesen, bis gegen Weihnachten hatte es keinen Tropf-en gegeben. Da endlich sammel ten sich die Wollen und der Wind sing an zu itiirmen. Wir saßen am Abend im Store und unterhielten uns, da brach der Regen los, am Abend um ziehn Uhr-. Und was war es für ein kGuß —- man sagt, es regnet hollän —’« dische Hunde, aber die Sorte W noch schlimmer, die wir in dieser Nacht hatten. Und so hielt es drei Tage lans , an, mit wenigen Unterbrechungen; die Bache schmollen an zu Strömen und es rauschte in den Raoinen. Am drit ten Abend saßen- wir wieder zusam men im Storc, es goß noch immer, doch als wir endlich gegen Mitternacht in unsere Kahinen gingen, da hatte es ein wenig nachgelassen. Kaum aber war ich eingeschlafen, es mochte um zwölf Uhr sein, da hörte ich ein Bre chen und Rauschen, und gleichzeitig neue Hilferuse. Jch sprang auf Und stürmte in die wilde Nacht hinein, es es goß von Neuem, und auch die an deren Männer kamen. Blitze leuchte-« ten, und als es wieder einmal hell ausslnmmte, da sahen wir, daß der Store von den wilden Fluthen, die über die Ufer getreten waren, fortge rissen :v-or«Ien- war unso den Canyon hinab trieb. Wir eilten an der Seite des Wassers-» nach «manchmal schien eg, als ob das Gebäude ans Ufer ge trieben werde, rann packten die Wasser es wieder und wirbelten es umher, als wollten sie es hin-abziehen Ein heller Blitz erleuchtete die wilde Szene, untd wir sahen, nvie auf dem Dache des Haus-es Greeny stand. Er schrie uns zu, wir sollten ihm ein Lasso zum-er sen. —— Einer hatte ein-en solch-en von starke-n Leder. Wider alles Ermatten qelang es Greeny hatte den Lasso Feparlh er machte denselben am Dache fest, mir zogen das zerbrechende Ge bäu-re mit ungeheuerer Anstrengung nahe ans Ufer. Mit Gefahr des Le bens arbeixztc sich Greeny durch das Wasser zu uns heran — in den Armen lkielt er das Kind. »Sie ist eine Waise«, waren seine ersten Worte-— der Vater und dieMutter waren Von den Waren fortgerissen worden untd erxrunlrn So hatte Greenn also das Kind ge rettet. Tag Unwetter ließ nach, am nächsten Tage fanden wir die Leichen der Eltern und begruben sie, so gut dir cv Dccllluuflclh Glut-u wclsuiukcu gu es nicht —- so hielt der langohrige Mike die Gradrede ««——-es hieß, er ssei einmal irgendwo Friedensrichter gerne-sen und er kehauptete, er tenne noch das Ritual, aber ich glaube, er hat dapei allerlei Dinge, die nicht dazu gehören, mit ein gemengt; Manch-es klang, salg obes aus einem Affidaoit wäre. Unten in Rom dy’s Rom wohn-te ,,Ann-ie mit der Narbe«, diese war früher einmal ir gendwo Sängerin gewesen. Man ließ sie holen undsie fang beim Begräb nifz: »Shall we gather at the Rioer?«' P—dag schien uns das passendfte zu fein. und wir hielten die Todtengebete so gut wir es verstanden —- wenn Gott so etwas hört, wird er unsere Gebete nicht angenommen haben. Das Kind wurde derObhsut Greenth anvertraut -— er war sicher der recht mäßige Errz desselben. Einige Tage später spielte es am Flusse, unsd ei fand dort die Leiche seines geliebten Hündchens-, das ebenfalls ertrunlen war. Es war dasselbe HiirlecheM wel ches Greeny dereinst mit Milch aufge zogen hatte. Die Kleine weinte bitter lich und Greeny machte sich dar-an, ihm in der Jiähc des Platzes, roo der Sie-re oestandea hatte, da, wo seiner Zeit die Mutter des Hündcan begraben wor den mar, ein schönes Grab zu graben. Das Kind saf; reinend daneben-. Zwei Stunden später grub Greeny noch immer -— wollte er denn ein chiresischeg Grad machen, zwölf Ellen tief? Einer oon uns ging neugierig hin---- da sah er, rote Greeny tief in tie Erde gegraben hatte, während das Feind sanft eingeschlummert war. Und rinqg uinkser hatt-: Greenn schon einen ,,(slaiin' adaesteckh in seinem und des Kindes- Lin-nen, denn er war beim Graben des Grabes auf eine Goldsadet aeftofzen unr- hatte sofort die nothwen diaen Schritte gethan, sich dieselbe zu siclrern Die Ader erwies sich ais reich und lana und von großem Werthe, unsd bald soar Greenn ein reicher Mann und ging mit dem Kinde zuriicl nach den Staaten, usn es dort erziehen zu las sen-. Aus New York haben wir später hin ins Arie-Ist »Ihr-Hort fran Gsppnh dort im besten Hotel als reicher Mann lebte nnd dnsz er das Kind als sein-e Tochter erziehen ließ, und sie mit allem Komfort, den der Reichthurn erlaubt, umgeben hatte. War das nun Glück, oder war es die Hand der Vorsehung, die hier gewaltet hat's- —-« so schloß mein Geivährsmantn seine Erzählung Ja, ich kann diese Frage auch nicht beantworten. Jeder möge das nach feiner eigenen Neigung und Erfahrung thun. Der imtauqliche Måßiqkeitsverets Der Kommandeur »der Nishniser Freisxrsilliaen Feuerwehr halt. wie eine lietcrgburaer Zeitung erzählt, über ieine Getreuen Vtevue ab. Da bemerkte er in der Front einen Mann, der troh des Kommandos »Still«aestanden!« be denklich bin und her schwankt. »Mensch, Du bist ja betrunken, tran dem Du Mitalied des Mäßigkeitchs tatoriusng bist!« ruft er dem Betruns kenen .jlt. »Das stimmt«, war sdj Antwort, »ich habe ehrlich meinen Bei trag dem Mäsziateitscuratorium ge-. zahlt, aber auch das will nicht helfen, ich kann das Trinken nicht lassen. Schon criiher habe ich den Versuch ge macht, durch eine Zahlung an das Mii szigteitgcuratorium mein Laster aus zurotten, dennoch verspürte ich ein un bezwinglicheg Verlangen nach Schnaps. Der Böse mag wissen, woran das li t ob ich mich nicht an eine falsche Gese - schaft gewandt habe; sie verspricht viel, aber es scheint wenig dahinter zu feink«