; were-te von A. Triuiux -- Inn birgt gar manchmal imScherz, » , eine gewisse naiionale Eigen teslett humoristisch zu kenn , : wenn drei Deutsche beisam Is Ren, gründen sie einen Verein. M mag über-trieben sein, fin das Deut-Ihne- Bekgstavtchm Lerchen -- hatte es «seine Berechtigung. - Vereint-braver war hier jeder. meisten aber staunten-, ohne zu er Mn die Zugehörigkeie zu minde Ins einem haiben Dutzend Vereinen « Ins-weisen Und do sollte Lerchen Qri auch auf diefem ebiete noch eine Iedesutsame Ueberraschung in Aussicht n. —- -—- — Die Dämmersiunde eines lauen Sommertagezx war es. Unter sen Ka ttnnien des Schießhausplahes schritt in sichtisich erregter Stimmung eine schlanke Mädchens-sinkt suuf und nie der. Ruf ein-mail brach ein Leuchten aus ihrem Llntxitz. Mit zwei Riesen luihnugen kam es daher, eine Lichter Gnnge hinter sich herziehend. Nun Miit der Bahnzug unweit des Schü Henhauies Nicht lange daran taucht unweit des Mädchens eine blondbär iige Msnsuergestalt anf. »Zeich! Du?« »Bitte-Mich zur Stelle, Fräulein Agathe Lindenlaub!« Er neigte sich Icherzhaft und feierlich vor ihr. Dann aber umfaßie er ihren Leib, drückte feinen Mund auf den ihrigen und hob sie jauchzend und mit blitzend-en Au gen empor. »Agathe! Und wenn Iu’s wissen willst: ich habe die Stelle be kommen . . . trotz meiner taum drei ßig Jahre technischer Direktor! Hur kah! Nun können wir Ausftkrttung machen heirathen, taufen . . «Erich! Wie du nur bist!" «So laß mich doch! Glücklich bin Lebt Uebergliickiich bin ich! lan du sollst es auch sein! Du weißt Laß ich dich lieb habe, hatte, werde haben . immer immer ou lieber, tie: ker, herziger Schutz. Was haft du sonst nach einzutvcnden?« «Jch? Ersch! Nichts, als daß ich II dieses Glück gar nicht verdiene. Ihrr der Wirt . . . du lennst ihn ja . . . er hat nur-« einmal die Marotte ". . . daß . . . daß sein zukünftiger Schwiegcrsohn nicht nur ein tüchtiger Mensch sein soll, sondern auch noch etwas ganz Appartes . . .« »Nu, bin ich das nicht?« »Seht Schwiegerohn soll mit ir gend etwas sich hervortlyun . . . daß die Leute von ihm reden . . . er soll ersinden . . . grün-den . . . was weiß ich! Ach! Vielleicht weiß er’3 selbst gar nichts« Sie seufzte. Er aber nahm ihre beiden Hände« hielt sie fest und schaute ihr lächeno in die Augen. «Weiter nicht-s, Agathe? Wirklich, weiter nichts? Seid ihr bescheiden! Das Mir ja singst mein Plan, Schatz. Lerchenthai soll vom mir reden . · . Lerchenthal soll von mir träumen kalt und warm will ich sie machen, unsere warteten, vorsichtigen, tleinmii Wie-en Philister-stetem Ha, ha, ha! Gründen! Natürlich wird gegründet! Etwas noch nie Dagewesenes ..... Phönomcnales, Däsiercs. - Warmen de3. . . Und dann, Agathe, dann trete H vor deinen Vater-, sordere dich von - ihn-. Daan würde er mir zwei Töch ter aeben . . . in jeden Arm eine . · . sem- er sie hätte . . . und ausrufen: ·’Ehre ist meinen hause widerfah ren! -Sei gegrüßt, mein Sohn, dem schon lånast mein Herz in Liebe und Lewuwoerung entgegenschlug!« Darm sinkst du in meineArme . . . natürlich arm ersten Malt und unsere Liv ten suchen sich Ditw in keusche: Liebe. Oder würdest du »Hei-senkte Keusch heit« vor-ziehen ?« Aber nun: tiefste Ver-schwiegen heit. »Nein Feuer, keine Kohle kann bren nen so beiß Als heimkiclxe Liebe, von der Niemand was weiß!« Metk diess- Kohie! Das ist das Leitmotiv! Jm Vereinswege hoie ich dich im Sturm . . . Na, gute Nacht, Mdcheni Gott behüt’ Dich! Du sollst hab von mit hören. Leitmotiv .aifo: Kohle!« Er zog sie noch einmal an sich und küßte sie herzlich. —- — — Jn Qrchenthat bereitete sich irgend etwas Geheimnißvolle5, Großes vor. Sobald jetzt in den Kränzchen, an den Siqmmtifchen das Gespräch auf die kächende und immer sich steigernde nupth kam, da oämpften sich sit einem Schlage die Stimmen. IS steckte die Köpfe behutsam zu - , was rannte tuschelte, flä , doti Stimfalten, Schütteln IS Mtes, akgwöhnisch- ungläubi -U RAE hier freudiges Aufsteige — Isd ans nächsten Sonnabend W beide Blättchen der Stadt , Ruft-M Insekt äffrgekfehaft von Lee hat bereits eine M,-e seich- vie behüte-wie « M sit nächste Zukunft is »s- »se- »wes-M u see-II Its der cease Wiege-essen Winter ent , » Wes-; des f M W lann uns retten. Einigkeit macht start! Der Ring mqu gefprengt wer »Ein diesem Sinne lade ich die Bür gerschaft für Mittwoch Abend 8 Uhr in einer öffentlichen Bersammlnng in den Saal des Gasthofess »Zum wei ssen Lamm« ein. « Erich Marter-, Technischer Direktor.« Wie ein Funke ins Pulverfaß, so schlug voiese Anzeige in die Gemüther der Bürgerschaft herr Sanitätsrath Dr. Frühan hätte am liebsten sofort geflaggt, so lachte sein Herz in Dant harte-it. »Ein toller Kerl!« schmunzelte früh beim Kaffeetisch Herr Senator Lin-« denlaub. »Meinst du nicht, Agathe? Aber den Nagel hat er auf den Kopf getroffen, das muß ihm der Neid las sen. Und Muth hat er auch! Bin doch neugierig, wie sich die Sache entwi- · ckeln wird. Hingehen thu’ ich jeden falls.« Agathe erwiderte tein Wort. Doch innerlich wuchs ein Freudenqesiihl empor, als sei ein warmer Regen auf einen vollen Rosenftock gefallen. Die beiden Kohlenhändler der Stadt, sonst seit Jahren einander fremd. drückten sich, als sie zufällig auf dem Marttplatz sich begegneten, stumm die Hände. Schmerz und Rache wühlten in ihren Herzen. » So lam ver Abend des nächsten Mittwoche-. Schon eine Stunde vor Eröffnuna der Versammlung im »Weißen Lamm« ging es sehr leb:n dig her im Saale Kopf an Kopf gedrängt und dar über eine träge schwimmende blau araue Iabatswoltr. Ein Murmelnl der Bewunderung flog durch die Rei hen. als Schlag acht Uhr Erich Mär ter sich langsam durch Iie Menge Bahn brach. Er grüßte lächelnd nach allen Zeiten« drückte Herrn Linden taub, welcher ganz vorn Platz genom men hatte, mir aufsallender Viel-eng würdiateit die Hand. bestieg die pstrade und begann: «Hochverehrte Versammlungs Mit hoher Bestiedignnq erfüllt es mich, Daß Sie meinem Nufe so zahlreich ge solat sma. Jn Ihrem eiaenen Namen möchte ich Ihnen dasiir danken. Denn nur in geschlossenein Vorgehen dürfen wir bestimmt aus die Erreichnng nn seres Zieles hoffen, auf eine glückliche Lösung der Frage, welche thatsächlich zu einer brennenden herausgewachsen ist« Wie ein drohende-Z Gespenst hat sich die Kohlennoth in unser sonst so sriedlicheg Dasein hineingeschlichem oen Armen mit Furcht ersiilleno vor einer sorgenschweren Zukunft, den mehr Bemittelten aber auch zur Aus lehnuno gegen eine fchreiende Unge rechtigkeit zwingend.« lBravot Bra vo! Sehr wahrt Sehr tichtig!) »Man hat ausgesprengt, daß die verschiedenen Streits der Bergleute allein schuld an dieser Kohlentheue rung seien-. Wer die Lohnverhältnisse jener Menschentlasse tennt, wer sich vor Augen hält, dasz es Doch auch Menschen sinks, welche ein Anrecht aus ein wenig Glück, aus Sonnenschein erheben dürfen, welche, damit wir im Winter traun sitzen, aus das Tages licht verzichten müssen, tief in der Erde, dem Wasser, der Hitze, täglichen Gefahren ausgeseyt, in menschenum würdiger Lage zu arbeiten gezwungen sind — oer wird rückhaltlos ihren be scheidenen Mehrsanspriiche zustim men müssen. »Nein, meine herren, nicht cite ar men schwarzen Maulwurfe sind da ran- schuld, sondern jene Großhöndler, welche in geschlosseneni Bund-e Nutzen aus osieler begreiflichen Erhebung zie hen wollen« denen jeder Psennig Mehraufichlag eine Mart bringenl . muc- Hsp edle oä oinnsbhon Cknsssn Sie Diese Leute ruhig Preise festsetzen, wir brauchen sie tiinsiigbin nicht rnebr zu zahlen. Schreiiet der Staat nickt ein gegen risse Prosiiorgien, so müssen wir dem Zmat aus den Leib rücken! Mit Umgebung unserer Händ ier, die ja auch nur abhängig von dem mächtigen Ringe der Großbänoier sino, müssen wir direkt mit dem Staate, also rsen Bergämiern, in Ver bindung treten. iBravoV Das sann aber nicht ,der einzeln-, das iann nur s ein geschiossenes Ganze, eineGenossen schast, ein Verein! Und deshalb be ries ich Sie heute Abend hierberi Ei Hnigieit macht start! Thun wir uns zusammen. Gründen wir siir Lerchen ; thal den« »Kohken-Einians5-Veroin«! » Donnernde Beisallsruse mischten " sich mit hochs. Echte Riitlsistimmnng kbeherrschie die Versammlung. Dann « hob Erich Märter noch einmal an: »Meine herren! Ich Staube auch ohne Abstimmung annehmen zu tön nen, daß wir uns alle eins und einig wissen. Die Bildung unseres Vereins wäre also gesichert Lassen Sie uns Mo zur Wahl des Vorstandes schrei ieI. Die Geschäfte nach außen bin als Schriftsiihrer zu iibernehmen, bin ich gern bereit, sosern mich Ihr Ver ttwen dessen siir würdig hält. Zum BWntm aber möchte ich Ihnen unseren allverehrten Herrn Senator Lindenlaub vorschlagen. (Donnernbes Buron heissen wir, daß er uns diese Ehre erweisen wird. (Etneutee sten M Zsrui!)« NR Senator erhob sich. Sein Ani Xhäu mit Dank ti- Wsn an m versp- Jhnen, meine besten Its-sie III isainen und M reichen Unternehinen zu wide-ein Nochmals herzlichen Dani. « So hatte denn Lerchenthnl wieder einen Verein mehr an der Zahl. Lange nach Mitternacht begab man fich erft aus der Versammlung. Erich Marter tvar " der Held des Tages geworden. Beine Blättchen Ler chenthals feierten ihn in ihrer nächsten Nummer als den« selitlofen Bollwe glücken der «unenttvegt voll und ganz« dem hohen Ziele entgegenftrebe. Der Zudrang zur Mitgliedschaft dies Vereins war einfach beispiellas. »Dab’ ich’s nicht geiagt?« meinte der Senator Lindenlaub, «der hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Der gefällt mir! Tüchtig, strebfam und voll Jdeen!« Bereits vier Wochen nach der Be gründung feierte der «·iiohlen : Ein kaufs-Verein« zu Lerchenthal sein cr ftes gemeinsames Fest. Erich Marter hatte die Vetanftaltung in die Hand genommen. Bei dem Festesskn brachte der Schwerenöther einen jubelnd auf genommenen Trinlipruch auf den Vereinsoorsitzencen aus, weschen der Senator fehrstrarm beantwortetr. Es überrafchte ihn nicht« daß seine Toch ter nnd Erich die Festpolonaise eröff neten, es überraschte ihn gleichfalls nicht« daß im Laufe des nächsten Ta ges der neu-gebackene Direktor bei ihm um die Hand ilaathens anhielt und er nicht mehr »Nein!« sagen durfte »Sie sind nnd bleiben ein Schwere nöther!« lonnte Ernator Lintenlaub nur erwidern. Dasselbe faate er auch, als einige Wochen später fein Schwiegerfohn mit einer Reihe Briefe zu ihm tam.Schrei ben der verschiedenen Bergiirnter, welche alle ertlärten, daß sie durch Abweichungen mit älteren Kunden ge bunden wären unr- daher bedauerten, nicht liefern zu können. »Das iit ja nett!« grollte der Sena tor. »Da können wir ja unseren Ver ein wieder sanflöfen!« Aber nie Idee, Schwiegervater, die Idee war doch großartia?« »Na ja! Und iiderrumpelt haft du mich auch!« — — Die Lerchznthaler sind nnmuthig zu ihren beiden Kol)lenhiind.ern zu rückgekehrt Da aber Firma Göting zehn Pfennige Ien Centner billiger liefert, so hat Firma Knauert wieder siir immer ihre Fehde unxd Feindschaft gesehn-onn -—--· - — Eine heitere Geschichte. Herr Dr. W» Oberlehrer in einer größeren Provinzialstadt, mufz nach Berlin reisen. Der Winter hebt recht streng an und Frau Dottor, die für sorgliche Gattin, hat noch turz vor der Reise den Pelz vom Kürschner holen lassen. Eilig tommt Herr Doktor aus dem Gymnasium, zieht den bereitgehal tenen Pelz an und eilt zur Bahn. Wie freut er sich, mal wieder allein in Ber lin zu sein, wo ihn Niemand tenntx alte Erinnerungen aufzufrischen, Hinei ren zu besuchen, in denen er seit seiner Studentenzeit nicht mehr war! Ach ja, roie schön, so unterzutauchen im Men sckitnstromei »Er-ten Tag, Herr Dr. W.!« begrüßt ihn ein hilfsbereiter Packtriiger aus dem Schlesischen Vahns hrf! Mertwiirdig, denkt unser Dok tcr; nun, der wird wohl aus Fr. sein, da kennt er mich vielleicht noch. Froh gestimmt fährt er nach senem Logis, gibt nur den Koffer ab und schlendert die Linden en:lang. «’n juten Tag occh, Herr Dr. W.!" sagt auf einmal ein Junge neben ihm, aber ehe der überraschte Herr ihn erwischen tann, ist er heidi! fort! Sinnend geht herr Dr. W. weiter und dentt: »Die Welt ist doch recht klein -—- aber.sollte ich schon so betannt sein?« Da geht ein allerliebster Baetfisch bei ihm vorbei, er erlaubt sich einen liebevollen Blick und dreht sich nach dem kleinen Käfer um, da sieht er gerade noch, wie sie iichernd und prustend ihre Freundin aus den herrn im Pelz ausmertsam macht. Nun hört aber alles aus, dentt etwas geärgert unser Doktor, was habe ich denn an mir KomischesZ Er be schleunigt seine Schritte, um ein Case zi: erreichen. Kurz, ehe er in dieses eintritt, sagt die Blumenverläuserin an der Ecke: »Nun sehn Sie knal, here Dr. W» sind Sie ooch mal wieder in Berlin?« Wüthend flüchtet er zurn Kanzler und-zieht, da ihm doin Ren nen und vor Dinger ganz heiß gewor den ist, den Pelz aus; aber o Schreck! Was sieht er da prangen, aus einem Zettel, der aus dem Rücken gesteckt hatte: »Dr. W., schon etwas mottig!'« —-"-—.-—-s—— Unterschied Dame lder es sehr schwer sollt, die Pferde ihres Wagens zu zügeln): »Es ist doch merkwürdig, mein Gatte ist so leicht zu ziigeln und meine Pferde so schwers« In der Meeresflut-denke M»Hast Du gehört, der S. heirat het »Der Komiker? Wahrscheinlich, weis er von den Direktoren so wenig beschäf tigt wird.« ,.·Wie meinst Du dast« »Er hat sich has-it darnach gesehnt eine größere komische Rolle zu spielen!'« Jst Zeichen des lesbaren Lustschisses. Erster Lastschifer »Dekla, wohin in dieser tosenden Geschwindigkeit?« Futter Oe mir am Pest EIW e verbrannt m will nachdem ,EiMschläIe W« W Ver Einschreibedries. — Von Louiö de Gramont. i »Ich hebe es Ihnen is gesagt " wiederholte Herr Richard »daß ich gute Gründe hatte, so zu handeln, wie ich es gethan habe Jch will Jhnen die Geschichte kurz erzählen-« Herr End-il Richard, der so sprach, war ein reicher Großlaufmann von ungefähr fünfzig Jahren. Jch hatte seine Bekanntschaft vor einigen Jah ren gemacht, als ich mit ihm als Ge fchworener zu fungiren hatte. Man hatte ihn damals als Vorsiseuden ge wählt, und er hatte sich dieser Auf gabe mit vielem Geschick entledigt. Jch hatte vor der. Sidung geglaubt, saß er als Kaufmann seinen Einfluß dahin geltend machen würde, die Diebstale - die wir zu beurtheilen hatten. so hart Tals möglich zu bestrafen, sah mich aber angenehm enttäuscht, als ich be merkte, das-, Mr. Richard jedesmal die Verbrechen so milde als möglich zu bestrafen dat. Und da er mii großer Berevtsarnleit sprach, ge ang eo ihm auch in mehreren Fallen, vie rei ; sprechung der Angellaglen zu erzielen. s Weil ich dieselben Ansichten wie er 7 hatte, fühlten wir uns bald zu einan ; der hingezogen; in Folge dessen setzten T wir auch unseren Verkehr fort, als die . Gerichtssession zu Ende mar. Ich be suchte ihn von Zeit zu Zeit, und un sere Freundschaft nahm valo einen in timen Charakter an. An jenem Sonntag war ich mit Mr. Richard nach seinem Landgut in der Nähe von Paris- gesahren. Ei nige Tage vorher hatte er die Entdeck ung gemacht, daß ihn einer feiner An gestellten bestohlen hatte· Er hatte nicht allein teine Klage gegen den Un geireuen angestrengt, sondern er hatte sich damit’begniigt, ihm einen Ver-weis »in ertheilen, und hatte der Hoffnung Ausdruck gegeben, daf-. der Angestellte von f St an ehrlich sein würde.« Madame Richard hatle mir beim ITiner den Vorfall erzählt. Sie bii i« s Is- lcnsnselssss ihrs-i- Nhtdsn ; . -. .- - -—...-—-..- .- .--. -- mn in Ihren Diensten behalten?« «dicser Angelegenheit nicht« denn sieq ; werde. " · Schlechtigleiten treiben sollen-?- Uebri ,·s- v--- s vertrat den Standpuntt daf: er jetzt wah.scheinlich auch von anderen Tin gestellten bestehlen wiirdr. »Ach was,'« sagte Richard, »der junge Mann ist sehr brauchbar und ich bin überzeugt« daß ich von jetzt ab ni: mehr über ilnt zu tlagxn haben Wir sprachen gLeich daraus von an deren Dingen, und die Angelegenheit schien vergessen. Nach dein Kaisee ging ich mit dein Hausherrn in den« Garten, um dort eine Cigarre zu rau chen. Jetzt, da wir Beide allein wa ren, brachte ich noch einmal die Spra che auf Iie Unterschlagungsgeschichtr. »Ich begreise sehr gut," sagte ich, »daß Sie den Dieb nicht verhaften ließen, aber es ist mir ein Räthsel, warum Sie ihn nach dem Vorgefalle »Was hätte ich thun sollen? Hätte ich ihn hinaustverfen und zu neuen gens habe ich meine Gründe dazu . . .« Er itiinte seinen Kopf in die Hand und schien in einen tiefe n Traum zu verfallen. Jch störte ihn nicht und unt:rbr·ach auch nicht das Schweigen, als er endlich weiterging »Vin ich nicht als ehrlicher Mensch bekannt und schätzen Sie mich nicht als solchen?« »Aber selbstverständlich,« entgeg nete ich. »iiber diesen Puntt giebt es doch nur eine Meinung. »Na alio.« Er zögerte einen Augenblick, dann saßte er mich unterm Arm und zog mich zu einer Bank, auf der wir uns niederließen Kurze Zeit schien er in die Erinnerung versunken, dann be wg st- .- - s »Ich iin Jonen rurz oie weichicme erzählen-. Sie spielt in meiner frühe ften Jugend. Nach dem Ruin meiner Eltern und deren Tod hatte mich mein Onkel als Lehrling in ein Pari ser handelt-band gebracht. Er hatte mir ein Zimmer mit Pension gemis tbet, das er monatlich bezahlte, und sandte mir, da er in der Provinz wohnte, außerdem noch alle drei Mo nate 50 Francs fiie meine sonstigen Bedürfnisse. « Eines Samstags verreiste mein Chef und beauftragte mich, in seiner Abwesenheit eine Rechnuna von 40 Franks zu begleichen. Jch erwartete mein Geld am darauffolgenden Mon tag, und war gerade an diesem Tage in sehr trauriger Stimmung, denn ich war jung und in ein Mädchen Namens Elife verliebt. Meine Ange betete war Schneiderin und wohntei in demsecben hause ioie ich. Nachdem J sie meine Anniiberungsoeriuche lange» Zeit unerwidert gelassen, hatte sie endlich ein Rendezvous bewilligt und« mir versprochen, san jenem Tage mit mir einen Ausftug aqu Land zu machen. Und ich hatte tein Geld, lei- " nen Centimet Jch wußte, dass Eise» für immer fiie mich verloren wäre.( ( wenn ich nicht zum Nendeoous läme, und befand mich in wahrer Verzweif- ; iieng. Jch erledigte meine Geschäfte, und ais ich das Geld fiir die Rechnung in den händen hatte, tam mir plötzlich der Gedanle, es fiir meinen Ausflng zu behalten und dem Kassirer zu sa gen· daß ich in dein Geschäfte Nie manden angetroffen hätte. Bis Mon tag smußte ich das Geld von meinem Mel « .ben, dann wollte ich die Rech i i W nung let-gleichem und tein Menich würde etwas von der Sache erfahren. Jn der Freude ilber.den.6edanten vergaß ich die Gefahr, die damit der bunden war, und entlchloß mich, den Plan auszuführen Der Kassirer glaubte mir, und ich verbrachte den Sonntag mit Elife. Aber am Abend, als ich heimgetehrt war und fab, daß ich nur noch einige Franks hatte, be mächtigte sich meiner eine große Angst. Wenn mir nun mein Onkel das Geld nicht pünktlich fchicttei Wenn er mich einmal vergessen sollte? Das war zwar bis jetzt noch niemals dorgetonk men, aber wer tun-nie wissen, ob der Fall nicht diesmal eintreten würde? Ich wußte, daß mich mein Chef fofort verhaften lassen würde und daß mein Ontel unerbittlich gegen mich fein würde. Diefe Gedanken gingen mir die ganze Nacht durch den Kopf, und ich vermochte kein Auge zu schließen. . . . . Am Montag Morgens kam tein Brief. Jch glaubte verrückt zu werden· Den ganzen Morgen wartete ich auf dcn Briefträger. Aber um sonst. Jch glaubte der Kassirer wiirde die Rechnung vergessen, fah mich aber auch darin getäuscht, denn als ich aus ging, einige Beiorgungen zu machen, erinnerte er mich daran. Jch irrte den ganzen Nachmittag in Paris berum, und wußte nicht, was ich thun sollte. Ich entfchloß mich, erft nach dem Weggang des Kassirers in's Ge schäft zurückzukehren Auch-die folgende Nacht konnte ich nicht schlafen. Zehnmal wollte ich mich zum Fenster hinausftiirzem aber immer hieit mich die Furcht, daß ich nicht gleich fterbeu würde, wieder da von ab. Endlich kam der Morgen. Früher als fonft eilte ich ins Geschäft Als der Kassirer ankam, fragte er mich sogleich nach der Rechnung. Jch sagte, eo sei wieder Niemand dagewe fen. Da wollte er das Geld zurück bcben. Jnftinttid antwortete ich, ich hätte es in meiner Wohnung. »Da boten Sie es,« befahl er. Jch ging zur Thür, fest knischiossen, mich in vie Seine zu stürzen, als er fich zu mir ususuuuoic uuu Urkle ' »Sie waren gestern kaum sort, da war der Brieftriiger mit einem Ein schreibebries siir Sie da. Bei diesen Worten wäre ich ihm vor Freude bald um dean S gesal len. Ich stürzte aus die Straße, und tras lzwei Häuser entfernt den Pries triiger. Er händigte mir den Bries aus« und ich s-- war gerettet. Aber das ist noch nicht Alles. Mein inel hatte den Brief erst 24 Stun den später abgeschiclt. weii er unwohl war und das Zimmer hiitcn mußte. Sein Zustand verschlimmerte sich un erwartet, undzwei Tage später starb er. Wenn nun dieses traurige Ereig niß am Sonntag eingetreten wäre, an dem Tage, wo ich das Geld auf-gab, das nicht mir gehörte, was wäre dann aus mir geworden? Jch wäre ver hastet unto verurtheilt worden, und Gott weis-, was ich heute wäre. Und so wie mir geht es vielen Menschen Sie fehlen einmal aus Leichtsinn und müssen ihr ganzes Le ben dasiir büßen. Jch sage nrir im mer, daß ihre Entdeckung vielleicht von einer getäuschten Hoffnung von einem Einschreibebries, der nicht recht zeitig ankommt, abhängt, und verzeihe ihnen gern, denn diese Menschen ha ben genug unter ihren eigenen Ge wissensbissen zu leiden . . . . Nun, wag meinen Sie jetzt zu unserer Sache?« Statt aller Antwort ergriff ich herrn Richard-Z Hand und schüttelte sie tröstig. -———·.-.-—— Ein sonderbarer Oef. Nach Melcungen aus Korea sind die hossestlichteiten, die arn Jahres tage der Unabhängigkeitsertlärung Koreas in Säoul statisinden sollten, wegen einiger betrübender Vorsälle in der taiserlichen Famisie ahbestellt werde-n. Zunächst ertrantte ein Prinz, H VII Oscsll Mc Bicstlllgdglllllll Tum, an den Masern; dann stiesz dem Kai ser selbst ein Unaliick bedenklicher Art zu. Die toreanische Zeitung Hoangs Speng schreibt darüber-: »Wäbrenb des Frühstücks brach Sr. Majestiit ein Zahn entzwei. Der Vorsteher und die Angestellten der taiserlichen Küche wurden abgesetzt und werden zur Be strafung vor Gericht gezogenf Ein auf der Durchreise m Siioul toeilender amerikanischer Zabnarzt wurde sofort zum Palast beschieden, und es gelang ihm, das Uebel zu beseitigen, wobei er sorgfältig jede Anwendung von Stabiwerlzeugen vermied, um den hohen Patienten nicht zu erschrecken. Das Gericht verurtheilte den Küchen vorsteber zu dreimonailicher Gehalte entziehung. Der Kaiser ließ ob der großen Leistung dem amerikanischen Zahnarzt 1000 Yen 6500 auszahlen. Zur Feier der Genesung des Kaisers und seines Sohnes wurden große Fest-T lichteiten veranstaltet. ! — Der Grunde-cis « Edtih: »Denie Die nur, da lehrt ein Professor der »neuen Richtung« , daß eine rau schöner werden tonne, wen-n sie b etiindig denkt, sie sei hiib ch." Jrene: »F ch. gth mit weg! ir Fäden so viele Beweise vom Gegen r « i III-Muth l Dramatiten Von deute ab schreibe ich nur mehr Eint-tier, die werden eher zu Ende gespielt. " Itie Ost-d ols Quirin-up Der »Tiiglichen Rundschau« in Ber lin - erzählt eine -—Mitar-deterin: -· Nicht Vogelsreund sondern Vogel »narr« ist der achtjährige Jagdhund Lordjden ich jiingst in einem Hause der Quißows Straße tennen lernte. Tief und bsfe bellte er bei meinem —- der Unbekann ten — Eintritt. Sogleich rief seine Herrin: »Still, Lord! Die Dame sagt ja, sie sei gekommen, um deine Mäyer zu sehen! Vögel,« so wandte sie sich ertliirend zu mir, der Ausdruck Vögel ist ihm weniger geläufig. »Zeige,« so sprach sie weiter zu Lord, «zeige deine Mäuer2« Da sprang Lord wedelnd gegen die eine Zimmerwand und rich tete den Blick starr auf die an ihr hän genden Vogelliifigr. »Gut,« sagte seine Besigerim »gut, aber du hast doch noch mehr Mögen wo ist.Aujust?« Gleich tehrte sich Lord nach der gegenüberste genden Wand und faßte den Kanariem vogel Aujust scharf ins Auge. »Und wo ist Pinnemann?« Lord preßte seine Nase gegen die Gitterstiibe eines Fin tenbauers. ,,Möchteft du deinen Mätzern gern Kiißchen geben?« lautete die nächste Frage. Lord wedelt stür misch: Jawohl, viele Küfzcheni Nun ward erst »Aujust« und daraus »Vin nemann« aus dem Käfig geholt und Lord dor die Schnauze gehalten; seine breite Zunge leckte die befiederten Knirpfe regulär ab. Da nun der in zwischen frei gelassene Aufqu statt in den Kerker zurückzukehren, es vor-zog, auf dessen Dach und Zinnen herumzu turnen, brach Lord in laute Vorwürfe aus. Er ruhte nicht, bis das Thier chen drinnen auf seiner Stange saß, und erst als die Thür hinter seinem Liebling nieder-gefallen war, legte sich Lord beruhigt nieder. Sobald eins der Vögelchen ——— so erzählt die Be sitzerin —— gestorben ist und entfernt wird, jammert der bund laut und sucht im ganzen Hause nach dem Bo gel. Wenn seine sonderbare Leiden schaft fast an Wahnsinn grenzt, so hat letzterer wenigstens »Methode«. Lord ist nicht zu bewegen, in anderen Häus lichteiten die Kanarienvögel zu liifsenl —- --.—- — -··-I- -.-.» --, - - . « III- Ifssc Ia III-Ists- III Uc teues set-essen Diese Frage, die nicht nur nnsere Damen, sondern vor allem die Büh nenleiter interesfirt, wird durch eine Mittheilung der Annales de la soeiete archeologique de Bruxelles beantwor tet, die wie in der Antiquitäten-Rund schau wiedergegeben finden. Jeanne d’Arc erhielt nach ihrem Einzug in Orleans am 29. April 1429 durch den Schahrneifter des Herzogs von Orleans, bei dem sie einquartirt war ein ganzes Koftiim aus tarenoiscnros them Brüfseler Tuch. Jn den Rech nungen der Stadt heißt es darüber: Der Schatzrneister des Herzogz von Orleans bot der Jungfrau irn Nennen feines Herrn ein Kleid und einen tur zen Ueberwurf an; das Kleid war in Brüfseler Roth, der Uebertourfderlo rengrün, die Besähe in weißer Seide und in einem mit Sandelholz gefärb ten Stoff. Außerdem machte ihr die Stadt u. a. eine halbe Elle von zwei Borten zum Geschenk für das Wappen zeichen ihres Kleides. Karmoisin und Grün waren die Farben des Herzogzz so daß also das Kleid der Jungfrau zu der fürstlichen Uniform gehöre, tvI sie Offiziere und Miliz trugen. Das verlorene Grün bezeichnet enr Mon dere Farbe, die man als Trauer trug: der herzog von Orleans war ia in eng lischer Gefangenschaft. Die Rechnung für Stoff und Macherlohn belief sich auf 13 Gold-Scud0s, nämlich auf s Seudos für zwei Brüsseler Ellen, auf je 2 für das Futter nnd eine grüne Elle, und auf 1 Sixudo Macherlohn fiir den Schneider Jehan Vourgeois. Kul turgefchichtlich am wichtigsten ift an der Mittheilunq die Berühmtheit de ren sieh schon damals, vor bald 500 Jahren, die Brüsfeler Stoffe erfreu ten. - Iehöriveebessemni sei Tons Ins-Mo Vor der Pariser Akademie der Me dizin wurde eine Miliheiluug von Dr. Maroge verlesen, die von- den Ergeb nissen einiger Versuche in der Entwick lung und Messung der Hörsiihigteit von Taubsiunmten handellr. Ek- wur den 24 vollkommen iaubslumme Kin der ausgewählt und sür die Versuc durch Ausloosung ins zwei Gruppen getheilt. Die eine Gruppe wurde nicht behandelt und diente zum Vergleiche der etwaigen Ersolge uns der anderen Seite. Die übrigen wurden täglich nrii einem Vibroiions-«Ilppars:i behandelt, der von Dr. Mnrnge schon sriilker gn gen die Schweriyörigleii durch Mii lelobrlalorrh angewandt worden wor. Noch sechs Wochen konnten alle so be handellen Kinder die Töne musidolis scher Jnslrumenle hören, die sie zuvor noch nie halfen vernehmen können. Drei von ilsnen lonnien Werte, die dicht arn Ohr gesprochen wurden-« pet Fsiehem und zwei sogar eine Unterhal «iung«aus einen Abstand von einein "Meter führen. Ms-s--— Do« Untat-liche. Jeant »Moud sogl, iie wolle sen-s sein, solange es mögiich isi.« Ethelle: »Da hol sie sich ja selbst siberirosfem Während der letzten «ns sJohre wollte sie noch immer jung sein« i wo es doch kaum mehr möglich wor.«