--—.—.--—.· .-. — sifeuer sqkklvemef In tmte Faumeugeh WMOWM No. 87. Bei e altes Sehing heißtwsn »Hm-s sm Rids«, eno ioer tak- is so kong wie nur ebliciz fein « lann. Jsch sage, eo gtol nat leinc Libi nieh!. Ei kann fein, daß das auch jemand ftlkon jemand annekfchtck gesagt hol, atvwet do geh ich nicks Unin, enniljau i: ed so und ich kanns prulzfxn Nil lang zi: tiick hcn ich Ihne vetiijlzlL daß ich du Bcnnie geteilt-Ist heu, wie er Icsviicke geifchuhl hol. Daß ich do snepreist ge wese sin, das ldnnk So sich an die siinf Fingersch abllaifiekc. Alvwee wag ich - jetzt erlebt nen, Das rsunl doch einiges-« biete. De anerc Tag lsen ich sei Pehn tieg gentendet un do fällt en Schlipp Pehper aus sei Poeten Off sinnt-I lin ich nil neigierig nn ich sin gar nit in den Oäbbit Die Mann-Ihn bot-eh ihre Pudels zu qelnt nxi im guckc höchstens cis entol in rsen Philipp was mein Hcgdano ist-, seine Pudels lvrnn ich e wenig Tsibelmich brauche, enku dies utol den icli doch gesenkt, wag die stund wag i-.s Nnn see-? Jch lJen das Pelfiper nffgepiclt i.:id l)en nenohtißL tus; es en Brief war. Wie ich erlesen lien. do sin id) sen Unge- Wen Dinge falle nn es l,cit: nit viel neuen-knir, do hält ich die Fitz kriegt. Tenlk Ec nor eniol. der an lxal ja e Qlerhiik«c::is, un Dazu auch noch mit ente Mel Dilzek :l.1lell, was sage St Da dazu .« Tei Reiz-f lzot gefangl: »Mei Dies Banne-, c: c:.::t jnln Schiviethntt on jnh leik ine? sinnt e tin-ka -..k -: -e..-. - (n-I... I- .s.». ule pas-us Its-» u Iqeu s sue-I Hut-Its »Hu lie." Das meint auf gut deutsch: Mei ecklvenliefer Bennie, ich bin rei Schwielharl, duhst du Iniih gleiche-! Du bin e Pietich un ich bin ver Pehr. Jnhts leulie Mollie.« Well, wag sage Se da herzu? Hen Se iwioethaupl noch Wom? Jn die etschte Lein hen ich Mel e Stielelche gegreint nn dann hen ich for den Philipp gehont. Ich hen seit lang zu honte brauche, bilahs ich weiß immer wo er ie. Wann ek nit heim is. dann is ee bei den Weinen-ei le: un vo sin ich off Rohr-J teile-weg hin. Schuhe genug is er dagewefe un wie mich der Wedesweilee gesehn het, hol et auch gleich qenohtißl, daß ich so eckseilei qewese sin. Er bot gesagt: Lizzie du qude ja ganz pehl in bei Fehs, on besser nimmst eniol e Rini melchr. Jeh hen Denn auch en Kimmel genomme un ich muß sage, es hol mich e gutes Theil besser fühle titsche, ganz periickelet in mein Blum-nett Der Philipp hot vie ganze Zeit da geselle un hol lei Wort gesetz-ji« in Fäclt, ek hoi nil geniuhfL Ich sin fcksuhr er is effkehd gewese, n hätt wir-Ver ebbes angesteckt Ich lxen ihn en Blid zuge schmisse, daß er iafckxt unn» Den Teh bel geitawwell ig, so getroife hol ek sich gefühll. Well. Lizzie, spitt is aus, hol der Wedesweilek gesagt un Do ben ich dann mein Tini-del ver-zählt Der Philipp hot gelacht, wie alles nn hot gesagt, das wär zu fonnie loe irgend »He-ei lfk is falebi m Dein oetictell gewese un tonnt gar nit itappe zu lache. Ich den ihn oss Keins noch en zweite Blick hingeschleniert un do lkot er kei! der un denn genannt Der Wedesioei et got gefragt: Wie alt is der Bennief un do hen ich gesagt, er geht ietzt in sei zwöifies Jahr. O. well, bot der We desweilek gesagt, dann will ich dich ernvt sage was du nahst Du gehst einfach her un gehst iiin un buhsi Den Vennie eniol immer Vei Knie iege un gibst ihn e Lickin, daß er nlliwwer iohk werd. Dann sagst du ihn for warum du ihn verhanimaticht hast un Dann bett ich dich einiges. daß ihn die Liebe-zirk Vanie for wenigstens sinnve Jahr ver gehn. Sell is en guter Eis-weiss ge wese un ich den dann von ivege mei Eck« seiiernent un for e wenig Zitengs zu kriege noch e Rimmelche neun-inne Dann sen ich heim un den mich den sowie getäckett. Jch hen alles genau gemacht wie michss der Weder-weiter gesagt hat, un in die etfchte Lein hen ich diesent zu die Licken getend, do drin lieu ich mich nicks zu schuld tonnne losse. Der Bennie hot gesagt, er deht alles , den Po sage, un er deht sich nit den Weg mißhandele losse. So dehi met noch let Ennimel triete un ee wollt emol sehn, wa- ich vuhn deht, wann -:r rnich so verharninatfche hebt. Er dehksi zu all die Leut inge, daß die ernol ausfinne behie, was for en Ket eecktek ich hätt Befor daß iß ich ihn die Such eckeptetme den könne, is et fortgeiaufe un bot gehalten wie en Stier. wann mer ihn e rothes Tuch verhalte bunt. Ich hen qetreit iisn zu Miche, answer der verhallte Bub war schneller wie.ich un in e Seckend war er autteit un hot in einem fort gehal leti. Jch den aus den Fenster geguckt un den gesehn. wie er strebt in den Weise-weint fein Plaß gelauie is. Dort txot er veezälxsit wie ruvpig ich ihn geikiei hätt un daß er nie nie mehr tsseirn dein gehn bitalzs mit so e Frau könnt er nie mehr iänqee unnee einein Rufs ten-e. Der Weveönzeiler un oif Kehrs- dae alte Kanseei von Philipp sure in Jsckk all die Kosttemersch den Pittie an thn genomme, un es hot nit Ilans genomme, do hen ich gesehn, wie se all rnit den Bennie uss unser Hans zasonnne sin. Arn liebste hätt ich ge gliche, sie Dohr zu locke. awwer das wär doch zu tanertleick gewese im do hen ich dann mein Meind ussgemacht, den Ennernie zu sehsr. Wie vie Gäng hereinsnmme is, do hen ich geschmeilt un der Wehe-weiser bot gesagt, ich hätt den Bennis nit so schrecklich zn ver hammatsche branche. Dann hot er zu den Bennse gesagt, er sollt eniol sage, wie er den Brief« pro seine Mo in sei Parlet gesnnne bot, eilgplelme dem, un zvie das Mehdche heiße del)t. Do bot er gesagt: Sell is iesig. warm Das all ig Desr Brief hot gar sei Mehl-ehe ge schriivwe, den hen ich selbst geschriwwr. Mir ben in die Schni e tierinpefrschen schrciwe iniisse un do Den ich nicks an nekschter geivißt. ais- ivie den Brief zu schreiwr. Jch lieu den Brief von en Brief getappieo wo der Pa emol an die Mci geschriwive hot un ich ben nni die Nehms gecschehnschtz Das is alt: Well, do hen ich do gestanne, wie e Behbie, wag an sein Daume lntsche buht. Gesagt hen ich kein Wort, aw wet ich hn sehr tschiep gesiihlt. Mit beste Riegaros Lizzie Hansstengei. -——-O-. Rosteadamäi. Wohl hat schen Jeder einmal von Nostradamug gehört, wenn auch nur durch Goethes ,,"f.1ntt«, ivo der Dichter in dem qrofsen Brote-Fee Faust »ein ges heimnißvotles Buch von kltostraocrkiiiig’ eigner Hand« noriveiien läßt. Daß oder Dieser Nostmrarnng keine sagen lmsie Figin blos-. gewesen, smisern ioirtiich qeietn nah »Und-en nur Weniqe wissen· Lin H. Text-miser NR Nr fesn nieriinncertstcr t,i)s;oiirtg»:i1kr.» Wer ano war Jrcnraoarnnss ein Astroloa. der durch seine aliirtlichen Prophezeiungrn Aussehen erregte nnd sich eine angesehene Lebensstellung er warb. Er flammte aus einer indischen Familie need hieß ursprünglich Michel de thredainr. Das heißt sein Name, den er bei der istebiirr von seinen indi schen Eltern erhielt, wird Michel ze lantet haben und in der Hintre-Danke Kirche mag er dann vie Taufe erhalten haben. Später nahm er nach Gelehr tensitte den lateiniscten Namen an. Sicher ist, daß er am 14. Dezember 1503 zu St.Re-nn.1eboren ward. Als er iin Jahre 1555 in die Vro oence lam, schrieb er feine Propheiei ungen, die solches Aufsehen erregten« daß Heinrich der Zweite Von Frankreich den Astrologen nach Paris einlud. So lanr Nostradaznng an den KöiiiashoL wo Heinrich der Zweite so sehr von sei net Weisheit bezauberr war, daß er ihm zweihundert Goldtronen schenkte. Später zog ihn Katharina von Medici an den Hof, nnd Karl der Neunie er nannte iim zu seinem Leibarzt. Die letzten Lebensjahre verbrachte Nostrni damus zu Salon. Von seinen zahlreichen Prodhezeiun qen sind diejenige aus den Tod Karl-· reg Eriken oon England ain delanntei «ten. Ferner soll Nostradamns den Warnen des Mörder-I beinrichx des Dritten und den Sckaririchter, der nn ter Lndivig dem Dreizehnten den Her zoq von llltonirnorench entha«tp:ete, richti: vorweg genannt haben. Auch in seinem derionlicken Verkehr ·oilNostr.1darnuH sehr aliicllich niit sci nen Wekksagnngen ceirsesen sein: viele Anetooten xrerkm iider seine rvnnder - lrare Scheraabe eriiihli. Nur eine von ihnen sei hier niiTgkiheilt: Einst lani en ilxzn nack- Zalon ein Asdeliaet No meng« Florinoille, der aus kein Land lzvfe des Blitroloaen ein soeißes und ein schwarzes Sisanfertel lali nnd den All rxloacn fiaa:e. wie es diesen beiden Thieren eraelien iviiror. Nostradamus antwortete Floringilln »Wir leide wer den dar- ioeifzc verzehren, das schwarie aber iuird arm Wolf cesiessen werdet-J« Der Ablian lief-. darauf sofort das fchlvarie Nil-schien dass weiße aber, das bis dahin frei Hin-herlief, einstw ren und sicher verwahren So wollte ei bei der Tafel den Propheten beschii men. Noch während Der Tafel aber, Inaeblielks bevor Elioitradaiitus den Streich feiner- lsjaiten erfahren hatte, lserichleie der Moch, daß oag abgefctlacl :e:e schwarze Thier, oag in der Küche aeleaen. von oeni ialinten Wclfslnxnoe Floriiirilles, ver bis dahin nie derglei cken zieitiain anaebissen .r-ord:ii fei. nnd assi daher der Loch das nekße las-le schlachlen lassen und einrichte-·- Wie weit Nolitadanius selbst lsei solch-n nnd anderen ähnlicken lslefchisliten Die Dank im Spiele aehabt und seiner Periode-ei und zu Hiilfe takn, läßt sich nickt iaaen Ebenso läßt lich tauxn lIeJte nnd; nach weisen, ob nickit manche feiner Weis sagt-agen, die später eintraf-in erit von feinem Sehne Michel Liloitradanius dem Jiiriaeren. als postlinnie Weis-la annaen in vie Welt gesetzt wurden. --—-.-—-..—« Kunde lim Barbiekiaden): »Haben Sie schon ieniale lliabenervsli gehöri?« « Barbier ider Musil liebt): »Wi denlen Sie liinl Glauben Sie, daß ich Leute unterstütze welche ihre haake so lang trzaeiic·« se e- e Wie ein Astronom mit fehr viel mässig-er Zeit ausgerechnet haben will soll in einig-en Milliatken Jahren der Tag der Erde äs- Slunden dauern. Da dürfte man doch neugierig sein« zu erfahren. wag file eine Arbeitgeinthel lang dann die Unionen verlangen entit ten. i- e- si Beim Stei n geht es oft nichlohne Schwindel a , sowohl beim Bergfleis ken, me beim Steigen der Kurie. --—-.-« Ver neue Laden. — Stizse von« August Strindbergk Meine Mahnung hat einen Ballen, der eine weite Aus-sieht til-er Haide, See und sblauenkde Wälder in der Ferne ins der Meeres-lüfte bietet. Wenn ich aker aus meinem Scsa liege, sehe ich nsur die Lust und die Welten. Dann ist eg, ais wäre ich in einem Ballon lzcsch iiker der Erde. Aber tun-n bxsgsinnt das Ohr von einer gan zen Menge tleiner Lunte geärgert zu nett-en. Mein Rackbxir unten t-:le päonsi«rt, ein irnnles Kind weint un ten in einer chsnung. Und aus ter Straße sind zwei Personen unter nieiuern Balsion stehen geblieben nnd sprechen zusammen; nnd nun lauscht iclz wirklich mit ten-. Recht dec- Dich :er5. wenigstens das zu erlauschen, nth auf der Straste gesprochen wird. »;’.-., siehst cu, das tonnte ja nicht Felsenl« »Ha: er denn zugewanij Ja, n·;ktrh«1stig.« iJch rerstaud sofort, daß es der neue Spezicrlacen im Haus war, der aus Mangel an Kunden geschlos sen tvurde). »Nein, es giebt deren zu viele, nnd dann singen sie’S am ver-lehrten Ende an!... Arn ersten Tage vertmiften sie sit-r dreißin Dere, am zireitkn Tag lant einer und saih das Adreszburfs ein-, und am dritten Tag wurden einige Freiinarten net-ruft! Ja! lic- giebt ihrer zu viele! Adieu mit «dir!« ,,’.’ldien! Willst du nach der Vani?« »Nein, ich must nach der Schiffs lsriicte und ver-zollen. . .« Dag- touren die letzten Replitcn in einer Tragödie deren Zeuge ich wäh rend der letzten drei Monate gewesen mos- mm Dies sieh auf fninenbc Weise iit meinem Haug avspielte Linie- von meinem Thortveg begann man eine Spezereiiiandlung einzu richten. Ek- tvurde gemalt und ver goldet, lackirt und gesirnißt, wobei ver junge Herr dann und wann die Herr lichteit vom Trottoir aus betrachtete. Er sali, wie ein tiichtiger Vertiiuser aug, mit etwas Naichem und Sasti geui im Wesen, ein wenig triftig viel leicht. Aber unerschroelen uno hoff nungåvoll sah er aus« besondere, wenn er mit seiner Braut takti. Ich satt Rastensiiajier sich an den Wänden erixebenx der Ladentisch niii der-Wange stand bald va, nno Das Telephon liing an oer Wand. Des Ieieptions erinnere ich mich besonders, denn das hing so traurig an meiner Wand. leer Dann wurde etwas im Laden gebaut, eine Art Conlifie mit einer Artuee die an ein Theater er innerte, und die mit einer falschen Perspekiive tie Illusion von etwas Großartigem zu erwecken suchte. Und später fingen die Lasten an sich zu fül len mit dieser unendlichen Menge Dinge mit bekannten und unbekannten Namen. Dass zog sich einen ganzen Monat hin. Während der Zeit tani ei ne grosie Malerei aufdietolossale Scheibe, und ich las am dritten Tag in Angiosachsen: ,,Lestertnalmk Spe zereihandlung.« Welcher Unverstand von dem iungen Mann! Wo unser Staditheil minde ftene zweihundert Spezereiläven bat, hinzugehen und sich als Besitzer der einzigen und wirtlietsen auszuposaus nen! Das ist eine Kühnheit. eine liebeitievung nnd ein Niedertreten der andern, Tic dicli in die Ferse stechen werden. liebernintti, Ueber-griff, Ueberglaubei III..-- Z-- (,·-I-" nun-M non Mu neuen Eigenthümer eröffnet. Und die Auestellnng im Fenster war glänzend, aber ich liebte siir sein Geschick. Hatte er mit Ersparnissen angefangen. mit einer Erbschaft oder nur mit Dreima natwechieW . Die ersten Tage vergingen wie meine Unbeiannten unter dem Balton erzählten. Am seaksten Tag ging ich hinein, um vEintiiuse zu machen. Jch beinerite. ras; der Gehilse an der Thür herumlungerte Tar- nielt ich siir einen tattischen Fehler; denn theils tvill man unbehindert in einen Laden hinein-gleiten theils zeigte es, daß leine Kunden drinnen waren. Und dazu ihm-, das iati ich, dzr Lacenlxe sitzer fort, aus mit der iunaen Frau versteht sich, vielleicht auf einer Lust fahrt. Nur-, ich trat ein und war bestürzt iiber die Jerszeriirung die splendid war und inir Veranlassung gab, zu glauben, der Besitzer sei beim Theater gewesen. Atsk die Datteln gewogen werden sollten, wurden sie nicht mit den bloßen Fingern gefaßt, sondern mit zwei Bo gen Seidenpapier s— — das sah nach gro ßer Tradition aus, und das versprach Gutes. Die Datteln waren augge zeichnet, und ich wurde Kunde. Nach einigen Tagen toar der Herr Deintgetehrt und stand selbst hinterm Ladentisch. Es tvar ein modernerGeist, das sah ich sofort, denn er versuchte nicht mit rnit zu plaudern. .. das war zu att! Aber er redete mit den Au gen: Achtung, Vertrauen, Biederkeit sprachen aus seinen Augen. Dann ais-er konnte er es nicht unterlassen, eine Fio rnödie zu spielen. Er wurde ans Te lephon gerusen, bat mich tausendmal um Verzeihung und trat an den Appa rat. Nun wollte e- sein Unglück, daß ich Komödtenversasser bin und sowohl Mienenspiel wie Replitsiihrung studirt habe. Darum sah ich an seinem Ek sicht, daß im Telephon nicht gesprochen wurde, und ich hörte an seiner Ant wort auf ein fingirte Rede, daß ei Komödie war. - »Jena! —- Jdta s— Jota — Ja — iaak Soll geschehen!« (Abllingeln.) Das sollte eine Bestellung sein. Aber ca fehlten Uebergänge und Abt-inein gen. Es war ja eigentlich unschuldig, aber ich liebte es nicht sein Narr zu sein, und auch nicht, zu warten, da rum wurde ich kritisch gestimmt Heimgetommen, machte ich ein Paar Entdeckungen die mich allerdings nicht in Zorn brachten, mich aber veranlaß ten, nie mehr in dem Laden einzuiau sen. Die Datteln, die das vorige Mal ausgezeichnet tvar:n,« hatte er jetzt mit alten holzigen gemischt. Seit rein Tage sal) ich niemand mehr in den Laden hineinziehen Und nun beginnt die Tragödie. Ein » Mann in seinen kräftigsten Tagewi voller Begierde naelzi Arbeit, verur-» theilt zur ilntljätigteit nno folalichl nun Untergang Der Flamps gegeni Das Unglück, das mit jeder Stunde Des l Tages uäbertam. Seine Unrrschrosl elenlieit liest nach, nnd ein nervöseri Trotz folgte; ich sah sein Gesicht durchs ( Fenster sputhasi nach einem Finndeni aus-spähen; aber nach einiger Zeit ver l steckte er sich. tie« war eine schauerliche i Steue, ihn hinter seiner Artade zu sehen, bange, bange vor allem, sogar vor der Ankunft eine-J stunden, denn er fürchtete, jener könne das Abtes-, buch einsehen wollen. Das war der arausamste Augenblick Denn dann Innszte er lächelnd und freundlich aus sehen. lind Dem jun-neu Mann halte er nn Anfang oaoec uoerrasa)1, ais ex einem feineren älteren Mann das Adreßbuclt mit einer abfertigenden Ge bärde hinwarf. Mit feiner ein-ask größeren Menfclfentenntniß hatte er oen Burschen zurechtgewiesen und ihm « ekllärt, die Kunden fingen mit Frei marlen nnd Adreßbuch an, er hatte aber selbst noch nicht gelernt« daß gute Waaren die liefte Nella-ne find, und daß man mit Finiffen nur sich selbst prellt. Die Auflösung näherte sich. Ich durchlitt alle feine Qualen; dachte an feine Frau, an das natiende Quartal, die Mietljz, die WechfeL Schließlich vermochte icli nictit mehr an seinem Fenster vorbeizugehen, sondern schlug einen anderen Wer cin. Aber ich lam nichtjan ilnn los-, denn fein Te lephondralit fana so traurig an meiner Wand, auch Nachte. Und dann hörte ich Trauerlieder, lange. endlose-, Von einem Leben, das-«- iin Anfang nehm chen war; Von Hosfnnnaenx von Ver ;Iveiflnna, nicht von Neuem beginnen zu können. .. und immer die Frau mit dem nnaeborenen tsrwartetm sDafz eg feine Schuld war, lialf nichts, nnd es war übrigens zweifel haft, ob es seine Schuld war. Alle diese kleinen Kniffe waren ilnn von früh auf geläufig, und er fab Darin lein Unrecht. Unverstand! Das war die Ursache. aber nicht Die Schuld! Jndsffen war das Schicksal deO Kaufmanns volleiitei. Es war ei gentlich eine Einberuan als man fah, wie die Tkiiren geschlossen wurcen, und daß es zu Ende mar. Als- man aber wieder öffnete und anfina, die Kästen zu leeren, die Gefielle zu riiu Inen und davonzufanrem mit allen diesen vielen Dinaett, Die ,1,um größten Theil verdorben waren. Da war es als föbe man eine Obduttion Da ich einen Von Den Männern kannte, trat isb »in »in» in his- ssnhsnlammpr hin ier der Armen-. Hier hatte er aetäinpst. Um sich die Zeit zu vertreiben und der Berdannnnisz der reinen Beschäfti gungglosigleit zu entgehen, liatie er massenlsast singirte Rechnungen aus geschrieben. Die laan noch da nnd waren aus Fiirst Hotienloin, Felix Faure ausgestellt, sogar aus den Prin zen von Wanst-. Diese letzten hatten 200 Rilo Marinelade Russe und einen Kasten Curry aelaust. Es war mir interessant. zu sehen, wie das Gehirn des Manne-J Felix Faures russische Reise und die vritisch indische Farln des Prinzen von Wiles zusanmienaearbeitei hatte. Da lag auch ein Paket an·;-aesclsrie: bener Annoncen iiber »priina« liaviar. prima Kasseez alles prinia· aber die Annoncen waren niemals gedruckt. Jrls verstand. wie er ain Pult diese Komödie des Gebiler tue-gen hatte spielen müssen. Armee Mann! Lllrer das Leben ist lang uno ab.vech—3lunai reich, und der Mann kommt schen wie: det in die Höhe! « —---·-.-s-- --— Weil Einer unzusauunenlxzingence Liebesbriese geschrieben hat, ist er in’5 Jirrenlsaxrg gesperrt worden« Dass ist doch entschieden ungerecht Wenn Je der, der Das thut over einmal gethan hat, sin verriickt gehalten wird, dann niebt es nur recht wenig oernii««s:ige Leute aus ver Welt. - i si Der Patriorismus ist heutzutage rielen ein Klavier, das sie nicht spielen können, ohne beständig das Pedal zu treten, damit sie Jeder hört. se- l( III Kaiser Wilhelm wird natürlich nur hof- unr) salonsälsiae Vollelieoer in seine Sammlung l·elurs.r.·relsmen. Väter-den von Rußland ist ein Frit ienesiirst —- so lange man ihn in ,- rie ren läßt, wenn er aus den Länder grabsch ausgeht. . —..--—..--.-.. Meine RFegesbbrtin. Eine Erinnerung aus ldamburg von L. Es war also nach vielfacher Ueberle gung festgesetzt, daß meine kleine Frau aus drei Tage in Liibeck weilen sollte. Am Tage vor der Abreise wurde zum so und so vielten Male meine Ansicht über die mitzunehmenden Toiletten siiiele eingeholt. Wenn es aber bisher nur geheißen hatte: ,.Meinst Du, daß ich dieses oder jenes einpacken soll?« so war nun Der Augenblick der Okular Jnspeliion gelomnren, und ich wurde nun vor eine Unniasse Blousen, Röcke-, Bänder und so weiter geführt, über die ich ,,Pro forma« Musternng halten soll te. Denn daß es mir nicht gelingen würde, die Beherrscherin meines Haus weseni znr Zurücklassung auch nur des kleinsten Stückcheng zn bewegen, tvar mir vorher klar. Aus dein Sopha lagen friedlich ne beneinaneer Drei Heite, ein heller mit Rosen, ein dunkler rnit Kirschen, ein halb hell, halb dunkler mit Schleifen. Fels wurde vor diese Drei Behauptungen gestellt nnd sagte, nachdem ich geil-an, als ob ich einige Selunden tiefen Nach denken-J gewidmet: »Ich wiirde bei Dem nndeständigen Wetter den chileisenlsnt tnilnehnien.« Meine kleine Frau antwortete: »Ich insere unterwegs den lleinen Malta senlnit aussetzen, und diese drei niiissen eingepaclt werden« Bei Diesen enerai schen Worten stieg mir eine Erinne rnnsg an die Dame niit den Vier FJiitetx anf, nno ich-nutij laut- lachen, ein Vordem-in welches niir ein barteg Ta delgvotnni eiteln-achte Vor einiger Zeit befand ich mich im strömenden Regen in der Nähe des Ftlosieilhorliahtihbse9. Ich wollte mög lichst schnell nach Eimebüttel und nalsni zu diesem Behnse ein Billet bis Stetti schanze Der Zug stand bereite sur Absahrt fertig, nnd es siel mir ein schö-: net neuer Waggon anf, in dessen eine Ablheiluna ich kletterte. Das Coupe, in dem ich mich befand, war wirllich hübsch nnd freundlich, der gelbe Lack der Bänke glänzte noch nnd roch auch noch. Nachdem ich meine Augen besrie digt durch den kleinen Raum hatte schweifen lassen, wandte ich meinen Blick nach draußen, wo aus dem Per ron eilsertige Gestalten im trieseiiden Regen hin nnd her l)nschten. Meine Aufmerksamkeit wurde besonders durch eine Dame acsesseli, die in der rechten Hand einen großen, viereckigen, schwar gen. tvolilverschniirten Karten trug, während sie in der linten einen ausge spannten ttteaenscliirni hielt. Sie eilte gesrliästiat vor dem Zuge ans nnd ab; nicht als ob sie iraend Jemanden suchte Ioder erwartete-, sondern vielmehr in der Hth·t, welche dem braven bangtnilin ei genllsiirnlich ist, wenn es- sich dem niitz lieben nnd erleichternden Geschäft des-« Eierleaensz widmen will. Kam ihr da ein Babnbediensteter in die Mille so richtete sie eine Frage an ihn. nnd als sie dieses ziisiillia znin zehnten ever zwölften Male dicht vor meinem Conpe wiederholte vernahm ich anch: »Ist dies der Zna nach Elniilidrii?« Der Ge sraate besalite, doch schien ihr seine An toeitiit nicht aeniigendz sie wandle sich an den Schassiier, der gerade die Bil tete in unserer Abtlseilnna nachsah, nnd sagte: »Ach bitte ist dies der sing nach tiliiielioriik« »Da-z liabe ich Jh nen schon dreimal gesagt, nnn steigen Sie doch endlich ein« Damit ergriff er die Fragende ixnd schob sie niit der Beweauna des geübten Mannes in nn ser Haupt-. Sciitvadty tlappie die Tli liir zu Der sing setzte sich in Bewegung. . e-. ’-k»-I.- M - A-» s He- Duca-» dun HUL IOILILIIUL UUIUL Fuss-g AussiUHHso tx Bänten, sah sieh ängstlich um und fragte: »Ach bitte, dies ist doch der Zug nach Elmgliorn?« Wir waren außer ihr sechs Personen, und wir antworteten, mehr oder minder freundlich: »Ja, dies ist der Zug nach Elmghorn!« Ali dann stellte sie, iiherwältigt von dein Gliiel, den richtigen Zug gefaßt zu ha. heu, den triefenden Regenschirm auf die schöne, gelde Sitzbant und blieb davor stehen. Ich machte sie darauf aufmertsam. daß Sachheschiidigungen bei den seiinialich preußischen Eisen bahnen mit harten Strafen bedroht wiirdeu und rieth ihr, den Schirm auf dem Boden abtropsen zu lassen. Sie dedantte sich nicht stir meine Lieben-Z wiiirigteit, nahm aber den Schirm nnd stellte ihn, mit der Kriicke nach un ten, aus den Boden· Das hatte zur Folge-, das-, sowohl der Griff, als auch die schwarze Schleife, die sich an dem-« seiden Ursaan gänzlich durclnräßt wur den, ich glaube, daß dieses überhaupt der Zweck Der Sache war, da ieh an: dere Griinde dasiir nicht finden kann. Die Lache aus der Bank selbst versuchte sie zuerst mit ihrer ledernen Umhänge tasche zu trocknen; es gelang ihr, diese gehörig anzufeuchtem den Rest des Wassers putzte sie mit ihrem Taschen tuch ab und benutzte dieses dann sofort in Ausübung der ihm von Sitte und Mode vorgeschriebenen Bestimmung. Die Augen ihrer Mitreisenden hingen während dieser ganze Zeit an ihr. Sie sah sich um uud ihre Augen sie: len aus den wohlversrhuiirten Karton. Ein Strahls hoher Freude leuchtete iiber ihr Anteu und erhellte e-:-, so daß wir die lchioiirzlichrn·Streisen sehen konnten, die das feuchte Taschentuch in der Umgebung ihrer Nase zurückgelas sen. Sie stilkzie sich eilends ausdis schwarze Schachtel und begann mit sit bethast zitternden Händen die kunsis « volle Umschnitrung zu lösen. Gewiss als sie dazth scrtig trat, fuhr der sus« mit einem kleinen Ruck in den Damm-. thorbahnhof ein. Sie gab einen klei nen zimperlichen Schrei von sich und deponirte sich alsdann aus den Schooß des jungen Mannes, der ihr gerade ge genüber sasz und dem sie bei der hasti aen Arbeit des Aufschniirens ten Rü cken zusgcoreht hatte. Dieser Jüng lina war anscheinend hoch erfreut, daß si: gerade ihm eine solche Auszeich nung zu The-il werden ließ und äußerte freundlich- uno bescheiden-. ,,Worü!u fetten Sei sich denn nich heu? Sei brukt doch nich de ganzez Fhokt to· stai3n!« Und dann wandte er sich an seinen Nachbarn, und Stolz und Vin ertennuna laa in seinen Mienen, als .ec mit leiser Neigung des Kopfes das bewundernd-: Wort fallen ließ; ,·Olle Trutsct).« » Sie aber war eilends ausgespmngen svon Dem weichen Sitz, cxiia Da sie so ’ eben hie iotise Muts- des Stationsvov ) steheis dicht am Fenster auftauchen sah, ireiiuute sie stiirmisch an mir vorbei, stellte sich auf nie höchste Spitze meines iakoszen stetig und rief mit isallender Stimmen dem tiiienbahnaetrsaitiaeu zu: »’-tlct tum, ist tue-J Ver Zug nach Etuis i; oiu « T :e Isintmoif fis-! zwischen die klir iusskseik triischerrsisu TiiiiceU Der Zug setzte siits nie-Dir in Beine-aneig, Unsere Dame satt sizu suin und sofort war sie iniitssr siiis Her kotse der Situation. i t i Ei; tssiinztks Den Deckel nei- schwarzen « Meinen-« nun Iou sahen, oufz unlec demselben ein FJnt befestigt war. Sie - löste von dein Boden deg Kartons ei nen liideiten Hut, zwei fernere entnahm sie site-dann von den Seiten des uner fchiipflieh erscheinenden Wunderkaftens. So loar re ihr gelungen, ans dem gut nerfchniirten Viereck fechs Theile zu schaffen, vier Hüte. einen Deckel, einen großen HohlrannL Sie legte die vier Hüte nebeneinander auf die Bank; die Pracht eines farbenlofen Teppichbee tes dereinigte fich mit dem bunten Schiniiiier, dem wir in fotch’ künstleri scher Vollendung nur noch an den La denthiiren wohlriechender Drogiften begegnen Sie nahm einen Hut nach dem andern auf die emporgehaltene Hand und zupfte mit der anderen Hand an den Blumen oder den Schleifen oder den Vögeln des betreffenden Pracht ftiickes. Sie fiel, als der Zug die Die anng dei der Grindelallee machte, dem zweiten Jiinalinn auf den Schoon der jenige Hut, an deni gerade die Reihe re: Jupfens war, entglitt ihrer Hand nnd fiel anf den turzgeichorenen Kopf dessen, der die Befitzerin vor we nigen klliinnten anf feinen Knieen ge halten. »Wir anl)n’5 doch endlich mal fitten«, ninrinette er empört; sie aber hörte ihn nicht an. Sie erhob sich « nnd widmete fich dem entweihlen Hut, fie ftreichelte nnd aliittete ihn mit Liebe und Hing-Iowa Sie nahm einen Hut nach dem an dern von der Vanl nnd leate ihn lang fain in das Netz; fie nahin den Deckel nnd legte ihn daneben. Sie ergriff die große stifte, die nnn leer mar, nnd fckiante sinnend hinein; fie prüfie auf-« niettfam, ob alle Kanten heil und ge fnnd seien Alsdann stellte fie auch die fee nunmehr inhaltlose Gepäckftück in’—:- Netz und iiticrschante wohlgefällig das getroffene Arrangement. Aber Zweifel iider die Anordnung schienen in ihr aufzusteigen als ivir unter der Briide der titentzelstraße hinwegfnhren. Sie ordnete jetzt zwei Hüte rechts, zwei links, Kasten nnd Deckel in der Mitte. Das seinen ihr zuzufaaen Doch gerade-, als der Zug in den Stern fchanzenbalnihof einfuhr, mußte ihr eine neue, iinpofnnte Idee gekommen fein. Sie drehte den Deckel tnn und wollte ehen den Deckel Darauf heben, als mir mit etwas schärfekem Ruck an hielten. Sie sauste zurück und saß jetzt ans se einein halben Jüngling, da sie gerade ein rechtes stnie und ein linkes stnie traf. Der leere Lasten« den sie in Den Händen trug, kipple unt und ver hüllte ihr Haupt gänzlich; aus seiner Tiefe heraus aber tönte es dumtf und fragend: »Ach, bitte-, ist dies der Zug nach lentgl)ornk« Dai- Ioar das lenke, wag ich von ihr hörte. Ich heisse, daß sie bis zum Hol stenbahnhof den Weg aus der Kiste ge sunden hat. Nachdem ich meiner kleinen Frau diese schöne Geschichte erzählt hatte, sagte sie: »Du scheinst etwas iiliertriehen zu haben, aber Du hast Recht!« Jch staunte aufrichtig, und sie fuhr fort: »Als-D ich met-de den lleinete Bette trosenhut aussetzen Wahn-se drei mer den lvir noch heute Nachmittag per Post vorcruzschirtm Du kannst schnell ein paar Patetadresscn besorgen.«. . . —--..-—--——— Das dikses Neue Jahr Dir schön, Und svcinnevoll verfliessen mögen, Bet) unaestöhrten Wohlergehn, Unr- bey des Himmels besten Seegetu Dies wünsch’ ich Freundin! Deines Seele Daß Tit es nie am Glücke fehle. iTert einer Reujahrgtarte we htm Dckt Jahren) st- il- si Fijr Advotaten sind gerade diejeni gen Ehem die ein Fehlschlag sitt-p, II em Fehksch108« -« «tt· .