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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 1, 1904)
Oft-net sqkeisevkiefm xikkie honmengeL No. 84. Was »ich gedenkt hen, is auch komme. Die Kids hen sich all hinner ih ren Po ge macht, daß er s!e for Miß mejz ebbes W schöms Muse soll hinho die Mo wollt sich nit mit bettete un hätt gesagt, daß er dazu tendc sollt un das alte Knmeel tmt se auch alles qeprammißt, was se nur wollte· Ersist thoen so weit sange, date er sich von jeden von die Fiidg e List hot chwe lossc, wo ulleis drnsf gestanne hot, was se wollte. Do hen ich oss Kohtsz en Siapp ,3!s. puttc müsse, bitahs der Esel vor-. Philipp der hätt sonst den größte Nonsens ge- s macht· Ich hien zu den Philipp ge- ; spreche: »Nun zurichten Phil, thk ich gesagt, ich hcn von die Kids gehört, daß du zu die Arißmeszpressentg ten de w llst. Post du denn auch emoi ausgefickert, zu was der Stoff alt etnaunäe bunt? Was is die Differenz, hot er gesagt, wag dudn ich sot das Geld kehre un wag iann ich belse, wann die Rinner doch all ten Stoss « hzn wolle? Sehn Se, do kann mers wide-set emch scsjn Unverstand sehn« Wann die Kinner e Orer un Bugaie s odder en Automobilch l;:n tvollte,; dann dehdt er sie es auch tause. Jck I l;:n gesagt, wei Philipp, wriskt du: kenn auch, daß du wenigsten-J hnnmrt , Dahlet spenbe mußt, sor all den« Kram? Wattg die T«iffer.«n,;, hot er ! nesagt, es is nur einmol im Jahr I Krismiesz un den Dag muß met zelles -’ dreht-. Well ich hen en schöne Bitt-It s gehn t, bis its ihn so weit geb-ab: den s daß er mich den Schapp ioiverkossek - M1.t.—L-c »Is· ow PII Illlq WIIII YIUIHLIGUO llII hn mich e List gemacht. Wisse Se mer hot doch e ganze Lati zu laufe. Do sin in dis: erschte Lein die Buwe un dann is ja doch auch gewissermaße der Philipp do wo ich auch nii ver gesse ders. Zuerscht muß er ePref sen-i von mich hen un dann muß ich auch jededs von die Kids ebbeo laufe, was se ihren Pa schenle könne. Das guckt gut un dann is das auch e gutes Eckzempei for die Buwe, daß mer fein Va nie nit vergesse ders. Dann muß ich auch die Wedesweilern ebdes taufe. Die schenslt mich auch immer ebbes, oss Kehrt dums iu nit viel ernannt-e, alowet met sieht doch den nute Wille un do muß ich doch auch ebbes duhn. So hen ich's schon immer gemacht, fr lang wie ich se kenne. Dann is- do die Waicklehdie ihr Meedche. Es is ja nit meine Duttsie, daß ich dem Kind ebbei laufe, alower ich lann nit so fein; un dann is die Wafchlfhdie selbst, die dtrf ich ofs Kohrs nit ver gesse. Das arme Dis-he schafft das Janze Jahr sor mich un ich sin arig attiöseii mit sie un so ebbes muß mer epprieschjiehtr. Ich hen do auch noch drei oddet vier Lahdschichweschtere, wo mich immer ebbeö sor Krißmesz bringe un was kann ich do annerichi dahin assz sie auch ebbes kaufe. Dasor spend ich oss Kohrs nii viel Geld, answer es läppert sich doch zusamme. Ton-n hen die Butre Fremde, Schul mebis. wo immer mit se spiele un do muss ich auch e Kleinigkeit gewwr. Ach du mein, do hä. t ich ja putiinier den Kaoäie was unsern verheirather Bub is, un seine Alte wo mer Britschet rui- dubi wen-M De Vriifckvi gleich ich am allerwenigste ebbes zu schenke, bilahs ich kann se nit gut ver buhe un re hat mich sckon zu viel ge ärgert, awwer for de liebe Friede hal ber mufe ich ins den sauern Appel heiße un muß le au ebbes laufe. Dann hen le auch e leid. Das derf ich auch nir vergesse un den Wedesweijer muß ich auch ebbes laufe. Dazu sollt off Kot-es der Philipp tende, awwer der vers-ißt ja alles un for den Riesen muß ich das auch tiiclelse. Die Wedes tveilern könnt tat nie vergesse, wann met nsit an ihren alte Mann dente dehte: die Leut sin oft eclliicltlie wie die Bist-les. Jetzt lönne Se sich en Ettke mach-, wlse viel Gafd ich brau che. Wisse Se, Saht-her un Immer lutte daher» all mesi Butve niede: als e Ruh-l loß ich das gehn bis Krilrnveh, dann hen se auch gleich e Krißmefp preis-set awtrsxr diesmal is das nit gut aange, bilahg es is la fierfull last aetvese un il- lann doch nit erfordern, daß lich die arme Kinner die KnZcheli cher vertrierm Do here ich le denn uil en scköne Mittaa, wie se aus die Schul komme sin, all e roenia eisige Ment un lin msist sse sin den- Stohr san-at for ils-en Stoff zu danie. Ich sen le ausstassire müsse von Kopp bis zu Fuß. Srbiihs un Staains un Suhtchee un Jlrsmertutte un Kävvs n Neckteis un Kollet-z und Schöns, alles hen ich laute müsse un Se könne mäch’s alaume odder nit,ich hen immer huinert Tal-let gespend· Mit schwe rem erniitb un aria leichtem Nacketbssch lin ich heim komme. Die Burve den lich gefreut wie alles un hen aelaat, jsetst tel«e Te doch wide emosl wie die sem-e Kinn-er gucke. Sell is aut genug. weg-ex wie lang duhts nemme, dann il der Stoff auch widder aerutnt un se M grad so räcked un lchbsebie wie befor. Si hen mich oss Kehre ge w pranrnrißt, daß se sich dehehfe wollte, awwer ich weiß ja gut genug, wie weit das fehh Weil eninihausin ich froh gerne e, daß se widder emol die sent nfs irtsi ware. Ich hen awwer auch e deckte-t, daß der Phii widder arnmdele deht, wann er ausfinne deht, wieviel Geld sich gespend hen; dikahs was ich mache, das is alles rang un er alleins macht alles recht. Awwer denke Se nur email an, wiss Oben-d geworde is, kommt der Philipp heim und bringt en Mann rnit, wo e große Lohd Stoff geschieppt hat. Jch hen aar nit ausnrache könne, was das gewese is un wie ich ihn gefragt hen, do saM er, die Kids hätte all so schrif bie gegucit un do hätt er for jededs e neue Aussitt getauft; er hätt en- Bar nen gsrstrocke un der annze Stoff deht ihn nur hunnert un suszfig Dahier kostet Well, sell war das Limmit. Jrh hen ihn c Daunkahling gewim, wie er in sei ganzes Lewe noch ieine gehabt hot un wann die Kids nit da qsrwefe wäre, dann hätt ich mich sogar an ihn vergriffe. Jch sin zu eckseitet gewese, for das Bondel usf zu mache, awwer wann ich widder e wenig dann a-:l«me-itend sin, dann will ich Jhne die Dieteth schreiwe. Mit beste Rie gnrds Juhrs Lizzie Hanfstengeb —««---·—. Was im Jahre 1777 »mu« war-. Eine Aufstellung aus diesem Jahre berichtet iibre allerhand Erfindungen und Entdeckungen, von denen folgende die interessantesten sind: Herr Franz d. Forftnrr in München hat eine Ma schine erfunren, weiche die Kanonen zugleich dahret und abdrehet. Prof. Wilte in Stockholm hat ein Verspri ticrnitrometer angegeben, womit die Gegenstände, die man durchs Fernrohr oder Vergrößerungkglas sieht, abge zeistxnet werden können. Herr v. Hiibfch in Ziöln hat eine Maschine ke tannt gemacht, die Ameisen zu vertil aen. Herr bereit-m in Seht-Gen bat die Kunst erfunden: Zeichnungen von Kupferstichen auf Töpferwaare zu bringen und solche einst-brennen Graf Mruroux in Italien hat bewie sen, daß jede Farbe der Pflanzentsheile auch in’s Glas übergehe. Die Asche rather Blumen, mit reinem Kiescl und Weinsteinsalz zusammengeschmolzen, giebt ein rothes Glas, sowie Asche blauer Blumen ein blaues Glas. Arn meisten scheinen die Früchte mit den Körnern, nächst diesen die Blumen, nächst diesen dieWurzeln zu färben(!). General de la Verliere hat erwiesen, daß lange und dicke Kanonen weiter und richtiger schießen als kurze und leichte. Herr Snubagure hat bei ei nein Schlosse eine Erde gesunden, in der sich von selbst Muscheln bilden (!). Es entsteht daselbst ein Stein, in dem man zunächst teine Muscheln bemerke, die aber bei der Erhärtung desselben in Menge zum Vorschein kommen. Jn Schweden bat man entdeckt, daß der Braunstein ein eigenes Metall enthal te. Kaspar Schlitten Mechaniter und Hosuhrrnacher in Köln, verfertigt eine Schneidemaschine, womit man ein Stückchen Holz, das nur einen Zoll lang ist, in 15- bis 1800 Scheiben zer lckxneiden kann. Franz Boutain in Köln verfertigt Uhren, die n -.t inFin gerringen tragen kann. Die Einrich tung nnd die Dauer empfehlen den Künstler. Herr Boisier und de Beau fond haben ein Schloß erfunden, das durch Zusanrnienfiigung von Buchsta ben oder Zisfern, die der Eithiiiner selbst wählen und nach Belieben (!) verändern kann, ohne Hülfe eines Jn struments geöffnet wird, dadurch also derselbe der einzige Besitzer seines Ge fisimnissss hfsisz hknsfmnsfus kos -,-»----- -- -·----- ow-» mann in Gotha hai ein neues Instru ment erfunden, das aus einem doppel ien Klavecin besteht. Es hat ans je der Seite zwei Klaviere, und doch tön sren alle vier Klaviere von einer Per san gespielt werden-. Dabei ist es niJ-i, wenn diese vier gefoppelt sind, M·werer irn Griff als ein gewöhnliches Klavecim Ulr- thuMO immer-! Jn ten Münchener Witzblati Die Auster Irird folgenre Anecdoie erzählt: Commerrienraths erwarten den Besuch ihrer Verrransiien aus der T--sviniz. »«Ach«, stöhnt die Frau Mithin, »wenn ich nur wüßte, wie wir den Leuten ras Essen rnii rein Messer abgewöhnen iönnieni« Ach weiß was«, sagte der Gatte. »Na aus, bei Tisch werde ich ganz osteniatic das Messer in den Mund stecken. Und Du eriheilsr mir dann eine harte Riige dafür. Da werden si« schen merken!« Man sint bei T«ch. Da —— noch dazu beim isch —- tectt der Comme ziemath n-.·t Emphase das Messer in den Mund. Die Frau Connrerziens räthin bekommt beinahe Erdmpr «,.—ch WA —- — Bd —- Adaks, was sehe i »Was denn?« »Du — issi ja rnii dem Messer!«« Da nsischte sich die Tanie aus der Provinz lachend ein: «Ma:urn soll er dean nicht mii’ni Messer essen. Wir thun’s immer.« .--—-.--—s-— —-. Kapiiän hol-san will, daß der Con aresz vie Ausgabe von zwei und ein-er hatten Msilkiarde Dollars zwecks Aus baues unserer Krjegsslotte beschließe. Ueber ten Vorschlag ließe steh ja reden, treten nur Das-sen auch dar eaens wollte, wie die Milliarden beschafft werden können, ohne irmdirsie web-e Fu thun. i w Ein dunkler Punkt. Einer alten Begebenheit woher-zählt Von Erika Tholen. —7-· Es schneite und stürmte nun schon den ganzen Tag. Schweres Gewölk stand drohend am himmel, und der Schnee, mit großen Hageltörnern ver mischt, schlug, vorn eisigen Wind ge peitscht, gegen das Fenster der Studie stube des Pfarrers Saldator Nöbren in Drottingen auf Secland, der im Jahre 16 . . daselbst lebte. Drinnen war es gemiithlich und warm, und wenini der junge Pfarrer das unheim liche Tosen und Gellen der wild-erreg ten See hörte, so zog er den Rock un willkürlich fester um sich und freute sich, »daß er niickt wie so mancher arme j Schifer diese Nacht draußen verbrin tgen mußte. Es war balb zwölf Uhr ; Abends, und trotzdem es so spät war, ) blieb er auf. Er gedachte seines Vor gängers, der vor einem Jahre, gerade in dieser Nacht, spurlos verschwunden war, als er fvät Abends eilig ins Dorf gerufen wurde. —- »Bald fängt die Geisterstunide an,« murmelte er, »Gott sei seiner Seele gnädig.«—« —— Drau ßen Verdoppelte sich desSturmesWuth, laut heulend fuhr er in denSchorusstein und brach die cntlaubten Bäume, die ihre kahlen Aeste wie flehende Arme gen Himmel streckte, bis zur Erde· Der junge Pfarrer war an das-Fenster getreten und lauschte in die Nackt hin aus· Es pfiff —- tobte —- heulte in rer Luft —- genau als ob die wilte Jagd dahergesaust lame, um alles Le ben zu vernickten. Jetzt glaubte er eine tlagende Menschenstimme zu ver nehmen, und dazu «llang, von dem furcktbaren Sturme geschwungen, die Dorfglocke mit dumpfermahnendem Klange. »Das Wetter ist ia furchtbar,« rief Röhten aus. Jn diesem Augen blick war es ihm, als ob Jemand tlopfte. Er erbleichte und zögerte. Allein da sich ims» Klopfe11»stärter ..-!--.--c--ii «-us-I.««,Uu(, guts-s cc Its-thut Ists-Hutt nach der Hausthür. »Wer dat« ries er laut. —- Keine Antwort; jedoch das Rlopsen wurde so drohend, daß er vor Entsetzen, kaum wissend, was er that, öffnete. Zwei tüstere, rerknuinrnte Männergestalten standen aus der «Sckwelle. »Was ist Euer Begehr?'« fragte zit ternd der Pfarrer. »An müßt uns solqen,« rief der eine mit rauher Stimm. »Es gilt eine Trauuan zu voll-tiefem asöer schnell jede Röaerunsg ist verderblich« — ,,Was ist denn das sür eine Art rief der Pfarrer empört, »tvarum laßt Jdr Euch nicht trauen wie andere Leu-· te? Morgen werde iich Euch-einsegrsen.« »Du weidet-ist Dich?« ries der andere, indem er rnit so drohenderGebärde aus Nöhren zuging, daß dieser zweiSchrit te zurückwich. «Nun, so blcid’, aber morsen bist Du eine Leiche!« Der Pfarrer erwog rasch. Wenn sie es wzhr machten und er getödtet wür de, dann wäre seine alte Mutter allein, kerenStiitze er bisher gewesen, und des Volkes Aber-glaube würde noch dadurch befestigt, daß er in derselben Nacht wie sein Roman-er um's Leben gekommen wäre. Drittens aber stirbt doch Nie mnrd aern, des-Indus unter solchen Umständen. -— »Was geschieht mit mir. wenn ich mitge’k,e?« fragte er ge preßt. »Nichts-, kein Haar wird Euch ge I krümmt; im Gegentheii. Ihr werdet reich belohnt, nur schnell, schnellt« »So bleibt, ich mache mich schnell «ser:ig,« rief der Pfarrer. .,Doch--halt!" entgegnete einer der Männer, «sck,w·o«rt, daß Jhr nitts et siäsdlen wollt von dem, was heute Euch regen-reif Und: »Ich schwöre!« tam es wie ein Hauch Don Möhren-S Lippen. Dann eilte er in seine Stube und tam bald warm get eidet zurück. Der eine ter Männer hieß den Pfarrer jetzt nieder tnien, ihm wurden die Augen ver-bun ten, und dann führten ihn die zwei in das tosende Unwetter hinaus, nach dem sie ihm zuvor die Rocktascte mit Gold gefüllt hatten. Es war tein wei terWeg bir- zur Kirche, allein er wurde nur langsam auf dem alitzernden,hart getretenen Baden zurückgelegt, und die drei Männer hatten ihre aanze Kraft aufzubieten, um dem rasenden Sturme zu trotzen. Jeht waren sie an der Kir cke anteiommenz hätte Der Pfarrer se hen tönnen, er würde sich gewundert haben, daß zwei Männer an der Kir chenecke heim Schein einer Laterne eif rig mit Hacke und Spaten den hartgei frorenen Boden tbearbeitetem — Swa sam wurde er in die Kirche geführt, aus der, wie vonGeifterhänden gespielt, die Oraet ertönte. Jetzt nahm man ilw die Binde ab, und er sah vor den Al tar ein-Paar tnien, eine tiefverickleierte Braut, einen diister blickenden Mann. Zitternd trat er vor denAltar, zitternd seanee er sie ein, schnell, chne die iibi licke Zeremonie; dann ward er aus der Kirche ges"·tirt und ihsn anaedrokt, sich nickt umzudrehen. Er hätte es auch aar nickkt aetonnt, kenn vom Sturm nnd Grauen aetrie«ken, jagte er ver tviirts. —- Dat — —- —er war nah an seinem Hause —- — — —- ballte ein Schuß trachend durch die Luft. des non der Kirche herkam. Entse'"t blib Röhren fteben —— —- er wollte umkeh ren —- drch er besann sisb und eilte in’s Dorf, nit lau-ten S Nigen an iVe Tliir den Kantor und feine G-'·«ilien meckend. Sitte-nd eilten iie kerbei und fraaten, was denn geickehen wäre-. Doch der Pfarrer rief, »sie möfsten sich schnell fertig machen, in der Kirche sei ein umsheurer Freæl aeichekem es Hite Eile. Die beiden warfen sich ent etzt in ihre Kleider« nahmen Waisen —l...B Ml.".l. LL . . l l und eine Laterne, und im Fluge ging es jetzt zur Kirche zurück. Dort war alles todtenstill, als ob nichts geschehen wäre; man untersuchte hastig, aber es fehlte nichts. Alles war dunkel, alles in Ordnung. Enttiiuscht, aber doch froh, traten sie aus der Kirche und bogen links um,als der Pfarrer plötz lich stolperte. Er rief nach dem Geh-il fen, der voranging, um zu leuchten; als dieser mit der Laterne kam, sah man ein frisch aufgeworfenes Grab. Der Werken-gen ausschicktr. Lange währte den Zu rickbleibenden die Zeit, es galt nun einen F:evej bloßzulegen und ein Räthsel zu lösen Da kam der Junge Pfarrer war st r vor Schreck, wäh rend der Kantot den Jungen nach zurück. Rasch n) Ien die Spaten ver tt;eilt, und man nachte sich an’s Ab tragen der Erde Bald war nun das Grab aeöffnet, i .d in diesem lag-die tiefberschleierte Braut! Der Pfarrer stieß ein-en Schrei des Entsetzen-z a«·ts, kalter Schireiß trat ihm auf DieStirn, und er sank an demGrabe nieder. Man »Es-ob ihn auf. .,Svrecht snicht davon, hört Ihr? Schwört, daß ler daSGrab nicht wie der öffnen und von dem Geschehenen nichts erzählen werdet.« Schnell schaufelte man das Grab wieder zu und machte-es zur Vorsicht der Erde gleich, und der Wind blies eine schaudervolle Todtentlaae dazu. Dann schickte der Pfarrer die beiden nacht-hause, e: selbst aber trat noch ein sntal in dieKirchr. Das Judasgeld, das ihm ivie Feuer in der Tasche brannte, that er in den Armenkasten Und dann qing er wie im Fieber nach Hause. Dort setzte er sich hin nnd schrieb dies Erlebnis; in einem Briese nieder, den er versiegelt in seinem Schranke auf hob und der nach seinem Tode seiner in Deutschland lebenden Schwester überneben wurde. Ueber seine Lippen sist nie ein Wort iidek dies Gesckehniß aetonimen, aber im Briese wurde es offenbar. —- — «)su Its-»nu- qusukuku III »kl. Deus-« E . . . lebte ein vornehmer Graf, dessen einziges Kind, ein bildfchönes Mäd chen, mit einem Offizier verlobt war. Das junge Mädchen wurde wieder-holt von einein reiten Deinen, der sie sehr rerc·hrte, belästigt —- ——— Die Hochzeit stand vor der Thür, als Gräfin Maria plötzlich spurlos verschwand. Von ei ner Svirzierfassrh die sie, nur von ei nen tleinen Diener 'bealeitet, unter nahm, war sie nickt zurückgekehrt Alle Aiaclsforicksunacn d:r tetlagenswertlsen Eltern und dies unsriliicklicken Bräuti oamg waren vergebens. Nun wurde durch Fluablätter veröffentticht: »Je ter. der etwas von dem Ver-bleib der Gräfin Maria T . . . hören sollte, wird aebeten, Nackricht an die angegebene Adresse zu senden.« Allein diese Blät ter gelangten nicht in rie Hänoe des "farrer5. Sollte vielleicht das Ver ictskoinden der Gräfin mit der nächt liclen Begebenheit in Verbindung ste hen? Wer stann es wissen? Was waren dann die Motive zu dieser grausiaen That? Bis jetzt ist nichts aufgeklärt Jahrhunderte sind inzwischen ver aanoen, und die Erinneruna an dies Erlissniß muckte neuen Eindrücken Platz. Und dcch tain wohl alle, die damals lebten, als diese Geschichte ke tannt wurde, nach dem Tode des; Pfar rers, ein tiefes Mitleid mit der armen unbekannten Braut an, und öfter noch pour-de am traulicken Kansin die Fraae laut: war ssie wirklich die vermißte schö ne Tochter des Grafen T . . . ? W Dm ,Ittegeuden« nannten-fund n? Von dem jüngst verstorbenen Gene ral von Larisch erzählt der »F. Oder 1tn « ein Qeitnennsse Die ältesten nn verheiratheten Offiziere haten damals gemeinsamen Mittagstisch im Deut schen Hause zu Frankfurt a. O. und dieser angeregten Tafelrunde präst dirte in Strohwitttvertagen gern der General von Larisch. Eines Tages berichtete er folgendes heitere Erlebniß — ein gutes Beispiel fiir den Frank furter Humor-: Er sei auf dem Oderdamm spazieren gegangen, vor ihm ein Schusterjunge. Der General begann eine Melodie vor sich hin zu pfeifen, die der Schusterjunge sogleich aufnahm, und mitpfiff· Aergerlich hörte der General zu pfeifen aus, der Schusterjunge auch. Nach einigen Mi nuten hatte der General das kleine Jn termezzo vergessen und begann wieder zu pfeifen; sofort fiel der Schuster jurge vor ihm ein. Wieder hörte der General auf, da drehte sich der Scer sterjunge zu ihm um: »Wat Pseifen lvir'n nanu?« — Der joviale General lachte herzlich, als er die Geschichte er zählte. ——-—--· Seiten-nett its-d Uletsteeth Der einzige wahre Weg zur Ce sundheit ist der. welchen der gesunde Menschenverstand uns anweist. Jß mäßig, trink nicht zu viel, schlafe re gelmäßig, vermeide Excefse jeder Art und hüte dich vor verdrießlicher Laune. Viele Menschen essen sich zu Tod-, viele trinken sich zu Tode. viele zerstören ihr Leben durch Unacl,tsamteit, viele durch Ueberanstrengung, und nicht wenige sinken infolge falscher Lebensweise in anderen Dingen (Ksleidung, Haut pflege, Wohnung) zu frühzeitig in’s Grab. Alle Arzneien sind keinen Cent lverth für den, der den Gesetzen der Natur Hohn spricht, und alle ärztliche Weisheit und Kunst vermag ihn vor den üblen Folgen davon nicht zu schilder. — Viele Menschen hats-en noch einen sechsten Sinn —- den Eigentiun. — Das Schooßhündchem Von Hans Osw-ald. Als sie erwachte, kam es ihr vor, als wenn ein merkwürdiger Traum sie be fallen hätte. Durch die halbgeöffneten Fenstervorhänge kam das sonnige Morgenlicht. Dicke, schwere Spitzen stores dämpften die Lichtstrahlen. Milde fielen sie herein, leuchteten über die weiße, mit seinen, weichen Gold mnstern durchwirlte Tapete, lagen auf dem rothen Marmor der Waschtoilette, blickten in den großen Kryftallisviegel des mit Fläschchen, Töpfen, Büchsen und allerlei Kleitram besetzten Friste tischeg und flossen über den rothen Teppich bis zu dem vergoldeten Bett. Das Alles war ein solcher Gegen satz zu gestern, ein Gegensatz zu der kleinen, engen Stube, in der nur alte, blinde Möbel, ein abgeschabtes, ver sessenes Sopha und ein schmales Bett standen, daß Charlotte sich erii auf die Wirklichkeit besinnen mußte. Wie war sie denn nur hierhergelom men? Gott —- ihr Kopf war noch« so dumpf —- so wüst. . .. Hatte sie nicht gestern Abend in einem prunlvollen Lokal Wein getrunken? Sie wollte Gewißheit haben, ob das, was sie da sah, nicht nur ein Blend spiel ihrer Sinne sei. Rasch sprang sie heraus. Mit zitternden Fingern betastetete sie die eleganten Gegen stände. Es war Alles wirklich vor handen. Dann ging sie zum Fenster. Vorsichtig lugte sie hinaus: breitästige Bäume, Wasser, Droschien... Das war ja hier am Landwehrtanal. Und nun wußte sie, wo sie sich be« sand: bei ihren Freunden, bei Herrn und Frau Ritnpach. Bei diesem son derbaren älteren Ehepaar, das sie einst in einem Konzertsaah kennen gelernt, und das sie immer wieder eingeladen hatt-« in Anastasius-man in die Ohn in Theater, in Barietes und zu Aus flügen. Alle diese Zusammenlunfte endeten stets in irgend einem vorneh men oder pruntoollen Weinlokal. Und der Refrain dieser Stunde war stets: ob Charlotte nicht als ihre Gesellschaf terin zu ihnen ziehen wolle. Sic- sollte gar nichts mehr thun. Wozu sie nur in das anstrengende Geschäft gehe? Sie hätten reichlich Platz für ein jun ges Mädchen. Charlotte hatte stets abgelehnt. Aber Herr und Frau Rimpach hat ten nicht nachgelassen. Ja, eines Ta ges hatten sie Charlotte Nachmittags aus dem Geschäft abgeholt -— Herr Rimxxich hatte selbst die Erlaubniß beim Chef erbeten —- und dann waren sie mit dem jungen Mädchen in große, vornehme Geschäfte gefahren und Charlotte mußte dort sagen, was ihr wohl am besten gefiele für die Aus stattung eines Zimmers einer jungen Dame. Charlotie hatte sich köstlich amiisitt. Hatte gelacht und gescherzt, so daß Herr und Frau Rimpach sehr heiter ge worden waren. Jmmer wieder hatten sie sich über die Frische des jungen Mädchens gefreut. Aber Charlotte hatte trotz aller Lo ckungen nicht zugesagt, zu ihren Freunden zu ziehen. So schwer es ihr auch wurde, nach all’ den Genüssen immer wieder in’5 Geschäft zu gehen Nur im Stillen hatte sie sich wohl ausgemalt, wie es wohl sein müßte, in einem Zimmer zu leben, das so aus gestattet toar, wie jenes, das sie selbst ausgesucht ..... nd nun lebte sie in einem solchen Zimmer. Sie besann sich, daß ihre Freunde mit ihr gestern lange unter den Thier garten gefahren waren, daß sie gemein sam draußen im Ausftellungsparl ge speist hatten — oben, im Weinlokal — und daß sie dann wohl mit dem Ehe paar heintgefahren sein könnte. Mit einem Wohlgefühl ergab sie sich in ihr Schicksal. Fiir’g Geschäft war es doch bereits zu spät. und wie herr lich: daß man so liegen bleiben durf te, daß man sich nicht abjagen mußte. . Wie eine Prinzessin kam sie sich vor, als sie sich noch einmal in die weichen Kissen sinken ließ. si- - si Das Erste, was Herr und Frau Rirnpach fiir Charlotte thaten: sie schleppten sie durch die feinsten Maga zine der Großstadt, kauften Seiden stoffe, Stoaßenkosiiime, elegante Lack schuhe und feine, graue Stiefletten, be rauschend schöne Hüte, duftige Son nenschirme, Jacken —- und sogar sei ne, zarte Leibwäsche. Das junge Mädchen wurde von den beide-n aus fisaffirt wie ein eigenes Kind. de so war es dem Ehepaar auch: als wenn ihr Jahre lang unserfiillter Traum endlich Wirklichkeit geworden, als wensn sie, die erst jahrzehntelang nichts als gearbeitet und zusammenge vasft hatten, nun ensdlich eine Tochter heimgeholt hätten, sdie so lange kei freman Legtens in- Pension ge-.vesen. QLir sie begann auch ein neues Le ben. Die Wohnung die hieher still und düster gewesen, wie das so leicht bei zwei einzelnen Menschen geschieht, erfiillte sich mit Licht und Leben. Und in ihrer Art waren Rimpachs auch dankbar. Sie überschütteten Charlotte förmlich mit Geschenken. Nur daß das junge Mädchen b:i Man chem, womit ihr Herr Rimpach eine besondere Freude anthun wollte, gar nicht to vollkommen erfreut e-«-Iien. Und eines Sonntag Mor , als» sie wieder so gütgte stieg eine Sehnsucht na ugend untd echtem Frohsinn aus; sie dachte an ishre Col leginnen, mit denen sie sonst die Sonn tage im grünen Freien derbe-acht iste. Beim Frühstück, bei dem sie sdie us wahl zwischen Canav, Kafssse und Thre, Semmeh Tritte oder kalt-ern IAufschnitt hatte, sagte sie sleichthins: »Ach, heute möchte ich wohl ’mal die ,tleine Meyer abholen und mit ihr nach lPotsdam s-a«h«ren.« ! Ihre Gönner schmiegen Ste, die bis dahin laut gesprochen, ließen die i Unterhaltung stocken-. « Unid so sagte sie es noch einmal: . »Ja, wenn Sie es erlauben wür .Iden —— swenn Sie so gsut sein« wollten, mich fiir heute freizugeben —« »Na —- danns gehen Sie meinetwe gen!« stieß Rimpach rauh hervor-. Da mit stand er auf und ging ins sein Zim mer. · « Sie nahm den Vorfall durchaus nicht schwer· Frau Rismpach hatte sie Lja noch heraus-geputzt und ihr lächelnd i nachges«vi11tt. Jst-III » Unterwegs wurde es aber o, wie es Yimsmer wird und immer mer-. muß. jJugend findet sich zu Jug-en!o. Jn einem dichtgefüllten Eisenbahn wagen machte ein. junger Man-n ihr ei snen Sitzplatz frei. Er war gar nsicht hübscher als andere Männer. Jm Geg-:ntheil: er hatte etwas Starr-es unsd esteg in seinem Gesicht, was so gar nicht jugendlich aussah. Aber seine kleinen, dunklen Augen und sder lecke-, fast ein wenig u kecke Mund glühten untd bewegten sich so lebendig, wenn er sprach oder lachte, fdaß man hinter seinem starren Gesicht sdie aufgespeis cherte Jugend-kraft, die in Schmerzen erworbene-, leicht zu beseitigende Ruhe l fühlte. Dem jungen Mädchen machte es ISpaß, die Starre zu lösen, das Ge fsicht lebendig zu machen-, einen Aus druck darin hervoqurusen der sonst nicht darin zu lesen war. Daß sie sich Dabei selbst der Ruhe ·oergav, vag sie, je nwyr Leben sie in den jungen Mann hinrinlbrsachie, je mehr ihr eigenes Leben mit seinem verkniipsie —- ldass- merlie sie erst des Abend-, als er sie vor Edie Hausthür aseleiiet hatte und sie bat, sie möge doch recht lieb zu ihm sein. si- e- sc Das-. sie einmal in« der Woche allein ausgehen wollte, das ließe-n sich Rim Ipachs noch gefallen. Daß sie Ober bald ijeden zweiten Tag ein-e freie Stunde fester einen sieien Abend haben wollte, das empört-: sie. i Und als sie erst merllen, daß ihnen Charloiie ganz entschwand, daß Char lotie von der Liebe ins die Ferne gezo gen wurde, daß sie selbst mit ihren Gedanken nicht bei ihn-ein war, wen-n . sie auch mit ihnen am Tische saß, Ida san-den sie harte Worte: »Mein-en Sie renn, wir haben Jes: nen dds Zimmer zum Spaß eingerc - tei? Glauben Sie. avir habe-n das Al les umsonst gethaan Was babenr wir denn nun siir unsere Liebe, fiir unsere Giiie?« In diesem Augenblick fühlte Char lotte, daß sie den Beiden nsur ein kost bar bezahlte-: Zeitvertreib gewesen. All ihre Jugend, ihre Frische schrie aus ihr: »Nein, nein-, nein! . . . Sie woll ten« mir ja nur mein-e Jugend saht-au sen! Und so lange ich nichts Anderes wollte, als Jhr Schsooßhiisnsdchm zu sein, so lange war ich gut. Nein, Sie, Sie lieben mich nicht! Sie nicht! Ich weiß, ivie Liebe ist!« Unld sie verließ das Haus und nahm Nichts mit, als was sie vorher gehabt, ehe fie in das kostbare Mädchanimsmer zon « «- « Manchmal sagte sie sich in weichen Stunden: »Die beiden Alten mögen wohl recht einsam fein. Vielleicht grä men- sie sich seh-r um miich.« Aber dann fah sie Rismpachs ein mal: vor ihn-en sher lief ein junger-, brauner Epitz. Selig- fahen ihm die Beiden zu und lächelten über feine Sprünge und Kaptiolm Nur wen-us regnet. Senator Perlins von Californiisen kehrte kürzlich von einer Europareife zurück. Das stark regnetifche Wet-, ter hatte ihm die Tour einigermaßen vergällt, gab ihm aber — jedes Un glück hat ja feine Lichtfetiten — Ge leq-enheit, den trockenen Humor der Lonidonet Omnsibusconducteure zu ftudiren. An einem solchen Regentag bestieg der Herr Senator einen Om nibus und richtete sich darin häuslich ein. Es dauerte wischt lange, da ver spiitte er das Niederfallen schwerer Tropfen auf feine amerikanische Kopf bedeckung beften Styles. Das Dach des Wagens war leck, und Herr Per tins stellte eben sehe gemischte Be trachtungen über Lonsdon’S Trans poktmittet an, als der Conducteur er schien, den Fahrobolus heifchend. »Was ist denn los mit dem Dach da?" frug Perlins juft nicht im ge mitthlsichften Tone. »Ist das immer sfo?« »Nein, nur wenng vegnet«, erwi derte lächeln-o der Cortducteun - —-.-- — »Nichtg mäoe leichter-, als Gibt-allm zu nehmen-,« hat der franzöfifche Ma rineminifter gesagt. So ungefähr dachte auch jener Jung-e, der der Mut ter den Kuchen stahl, bis-—ihn eine gewisse Stelle feines Körpers empfind «ich schmerzt-e