Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 18, 1903, Zweiter Theil, Image 14
In oekhcxn pyitipsz -Retkutemsinzugöhutnoteite von OHofes r·.7kaettl. I. . Menuneinsng ! ,, III iß zanke-sit kein Tag des- Herrn s, Medic Wspagnie Schwur-kons- und Mädels-is uns denen Anmut-ein MEDIan Fiej Tadel und Macht säu Gemisch non Spawnsung und Mk Angst bemächtigte sich ihret, W der Motan graut an dem die .erl«. Remonten« oder wie He braven angehenden Vaterlands oectheibigex sonst noch nennen mag, mit Sack nnd Pack among-en um —- nicht dem eigen-en Trieb sondern nur der Noth gehorchen-) —- sich zum Dienst bei da Fahl-e zu wen-en »Es tommt nie etwas besseres nach« —- üder dies-es Splüchwoet sind sich alle einig, denen die Ausbildung ver jun-gen 1«I«annschast obliegt uro auch die Mutter der dritten Kompagnie des in Munchen garnåfeninenden 1 Infan texhpgtRe Uments der ebenso wutdige wie behäpige Feld-wehrt Abg-mater, de schwot dies in Gegenwart seines jun gen, erst zum Hauptmann tieförderten Rowagniechefs, und Vater »Abs«, so ...nmrde er in der Garn-Hort turzweg ge nau-seh mußte es ja wissen. Dreiunkareißig Jahxe stand er beim Negiment, und in dieser langen Zeit let-txt man die M acht des Schicksals kennen, das die Restuts -.n alljahriich noch dümmet ts«! Kompagnie zuführt So behauptete wenigstens Vater Abs« am Morgen des Rettutenew pfangstageT obgleich der noch recht jugendliche Kett Hauptmann meskxk Gottverttauen besaß und Daher zuver stchtlichee Dem Kommenden entgegen kah Unsd ne trat en an. estortirt von eine m Eckgeanten eines oiterpfalzisch: n Jnfantetie-Regimentg. Uls die «Gwsleufel" aus Irm werten Dafern-Ihrs sinnt-ern trat Vater »Abs« vor sie hin, um di-: sein-er Kompagnie widerfahrrne Götter-Jahr zu prüfen. Seine bange Ahnung halte sich er siillt —- rvo blieb der Hauptmann in f « formt Umfahrenheit mit der gottver LWDM Zuversicht ? Je weiter der Feldwelzel in der Br Mnng karn, desto trüber rvuue sein Ermäch. Was hatte män ihm da für eine Gesellschaft zugefchicktI Das roer wirklich zuviel Gnade vorn himmlische-n Bat-r, aber man mußte seine ir»ifck.3n Sendboten Annehmen-; M solch eine Schicksal Sfijgung war nichts zu much-n Nun stand er »Aoå« vor dem litten der Ankömmlingr. Es war ein ·-hehäbr·ger, jorkiul in die Welt blickender Meh, dsern man es ansah, baß er weit itmtrrgelomxnen mar. Vor sich hatte er einen großen viereckigen Ka - strn mit grünem Tuche auf der Erh - ils-Leu, unlo fast schien es, als ob sich under dieser Dichten Hülle ern-as Leben Rseå rührte. »Na-un mein Sohn. ivser sind Ziel-« Mdte sich rxc r Fell reöel mit sichtli chefn Wohlgefallen an den letzten der «Erast-:nf3l« «3irk Ugdirektoh Herr py: id veke1!" sagte xipser promvt die Absätze nach miltärischir Vorschrift zusammenllap HitlusbireitorZ Her-« noch nie einen solchen nehubt,« murmelteVaLer »AVS«, angenehm berührt, daß ver junchann soviel Bildung zeigst eine «vienftliche -ltnng« anzunehmen Aus diesem « ngrn konnte etwas werden. Und was haben Sie denn da in Ihrem Kost-in drinnen Herr Zirluss Mutters« frug Vater Abg nich. ohne W Spcåt weiter-. »Mein Perionai. Herr Felswebe1!« »Jer Pcrsonal?« s— der alte Grau bnrtstutte und fah den herrn Dir-erkor zweifelnd an. VI Personal? Junselen ick sage ; laß, bei B Milirär hat man le: ne Ase zu reißen, sondern die Vorge xz M an mpettirrn!« platzte er in Berliner Drtmathssdralell ver fallen-d, heraus. »Herr FelkaeL ich kann n: chk :r·. vers sagen als mein Personal« eni fchuldizie sich der junge Mann und hop ices Vorhang aufs Es cum darunter ein Käfig zum Vorschein, in tim sechs- griingraue Papagkim saßen, Die sofort ein mör dxtkiches Freudengedeul erhoben, als es Des geworden wr. «Tet heeßt, Herr Direktor-, det iH M een bißchen fmrt,« meinte Baker Abs roäithcnv. »Und is mai nennen Sie Personal?« «J.1,ich bin wmi ich Direktor com erfken Papageizx riaä und preisaekrönt deutsch-n und alletbdchfien Herrschaf ten-T« entgignete tet junge Retkut stolz. UrD mit diese Messer kommen Se hier anjefetzt zu’s Militär?'« rief Vater Abs koossckiitielnd. »Warum haben III-nicht gleich een pack Egiagiten uns M siehst-us mitgeb ca « »Ich bitte sitt Entschuldigung Hm M ich weiß, daß ich sie nicht , sit ichle kann. Ich werde sie Ik b Pension geben. Ganz trennen ich sichw nicht auf so lange Zeit ’ TM sit Mit ibtk Kunst en SJst IRS-sinnt herkam-L Ich , MWM mit unt sitt , M ixpetd eines Leuen Raum TM »Hi- sskwss g: - - «ts a « t ss Mir-ach ssisestss bescheidksä WIZE EI: nicht unidin konnte zustisiniend mit dem ergrauten haupte zu unten. Vom for eene Nacht mag's ja an gehens sagte er Aber wohini No warten Sie malt hob es schon. Unter ossiziet Glienietet dringen Sie mal den Mem-n nrit seines-n Personal nach deni Einjährigew Arrest oben in der dritten Etagr. Der Raum ist unbesetzt; dort mag er die Piepmiiyer nieder-sehen! So, nun aus tdie Student Nehni jeder Korporslschaftssiidrer soviel Mann, wie er unterdringit Eintheilen wivd sie der Herr Hauptmann arn Nachmit tag sechst. Amen-us- — 0 « Tie Nacht hatte sich lxrniedergesentt und in der Kaferne war es stille ge worden. Nur die Gangposten draußen aus dem hellerleuchteten Korridor schritten in ihre Möntel gehüllt, das Seitengekvehr im Arm, in ihren Filz stiefeln getäuscht-de- und schläfrig auf und nieder. Das »Gangpostendrennrn« ist eine höchst langweiliae Sache, und wird häufig strusweise, siir «Iertel« und sonstige »räudige Schafe« verordnet. Oben in der dritten Einge, wo nur alte Mannschaft lag und sich auch die Stube Itd.14, der gelinde Arrest fiir Ein-jährige oder sonstige chargirte »Diszipiinardertr:cher« befand, schlich der brave Alois Wieder-habet gähnend auf und nieder. Der Kompagnirches hatte ihn heute wieder einmal dabei eitappt, dasz er die Fetdiniitze, die Ko tarde nach timen, auf »die weint-stehen den Ohren gestülpt hatte, und ihm so fort einen Gangposten zudittirt. Alois Riedethuder war sonst ein guter Kerl. Er hatte nur drei Fehler: »Jcnrner hungrig, immer müde und zu tcsiner rssrantwdrilichen Aufgabe zu ge k-rauck;e-i.« Er war das Kurnictel der Kompagnie das bei jeder großen Ge legenheit, wie Verrat-en Rubinen-redis sionen u. s. w. bis in die tiefsten Tiefen Ver Küche verschwinden mußte, urn dzi . sen höheren oder hoben Vorneietiten keinen Anstoß zu erregen. Wie er nun so still aus und nieder-« Fing, hörte er aus einmal drinnen in Nr. 14 ein lautes Gelächter und gleich darauf pfiff jemand die schöne Melodie zu dem Liede aus Schiller-H Räubern: »So Leben wir, so leben wir, So seien wir alle Tage.' »Ja, ja, die Einjährigen,« dachte er1 sich. »Die hab-eng guai. Die triagn bloß activ-R Arrest. wen-n unser oaner ! an stramnien runterreißen muoß.« EHl schlug mit seiner ungeschiochten Rechten ; an ·:ie Thiir und rief: »A Ruah bitt i « mir aus-. Es is nachtschiaserrde Zeit, sunst meid i Entk« Ein rrberinalisgesGelächter spat drin nen die Annvort und zwei Stimmen instonsirten das xrenig schmeichelt-ask Lied: »Du bist verrückt mein Rind« Das war dem guten Alois Nieder ljsuöer in feiner Würde ais Gangposten Joch zu toll. Sich verhöhnen lassen. Nem, Das Vurfic er nicht. Wieder schlug er gegen die Thür und .ief nachdrückliche »Betracht’s Ent als a«nreldet! Rund will i nahm« Oes Sa tradie iikereinander!« Nun wurde es im getinden Vater Philipp drinnen stille, aber sporentlir rend kam zur selben Minute ver Offi zier vom Tagescienft die Treppe heraus. »Na-m was ist denn los-T« rief er dm Gang-Dosten an, ohne erst dessen Metoun,1· abzuwarten »Entweder schläft er, der tolle Mel-erhaben oder er markirt einen Mhnsinnigen!« »Die Einjährigen drinn im Arrest ge ’n tca Ruah nit, her-r Oberteut nant!« antwortete der Gesragte ohne U-msch:oeife. «Singen thuan s’, pfei fen thun-n f’ und wia i ’s verboten hab, hab'-i s’ mi ausgelacht und g’sagt: Du bist aktuell mein Kino." .So!« meinte set Osfizier verwun dert. »Na. wir werden die Herren schon triegen,« sprach’s und ging wie z der die Treppe hinab, um sich aus der Werkes-Wisse Wiss III-»so Ock Vckciclgkk UND UQOIUOTU AUER itörer In Nr.14 zu erkundigen. Der ioschthabenoe Fekowebel schiug das Strafrapportbuch nach uno zuckxe die Mich »Bed-.1uere, her-e Qberteutnont,« sagte -·r. »Ar. 14 ist schon seit Schluß des Martin-ers nicht mehr belegt-« «W—1Z, reicht mehr bexegi?« »Nein, herr -Oberleutnant!« »Das ist ja noch schöner! Do spat ja. Der Alois Weder-haben der Kerl, mie cer geschlaer und geiriiumt!« rief dzr « Offizier »du jour« wütheno »Er mel dete mir, dan vie Einiährigen fängen, pfiffen und lachten unso ihn verspotte ten. als er Ruhe gebot.« »Es ift aber, zoie gesagt, Niemand drinne-L Herr Oberleuinant!« behaup tete der Bizesekoioh ! aufs neue. »Na, gu2,« mein-te der Aufgeilörte. »Lassen Sie-tin Aioik Niederhuber so fort abxofen um sperren Sie ihn auf dieselbe Nummer 14 bis morgen ein Ich werde das Weitere schon veranlas j sen. JGuie Nachts« . »Er-je Nacht, hetr Oberleuinani!« J sagte Die Wache, und als der Ossizier ; ans dem Thore wor. stieg ein Griechen zdes rasselnden Schiiisietbund in der i a hand, mit der des-»Man Abläsrmg s hinauf, tun Ie- gnten Aloij Nieder - Eint-er einst-kochen i »Es-Iß Dir wieder a schöne Einsicht geinbrockt BGB sagte er aneioiH ! etc et des seines Sie-vers ansichtig Tours-. Most Joäik obgTöii m bis g Mr I frank- ass Drum-serv Vierzeh ; ein-; spart Mk- · »J, i eissfsperri Der-ni« Æl riß ooktleberwscksunq den Mund angelweit au . «; , weil Du gvchia en hast« .G’schlasen. i g« chi n, wo vie Ein jäheigen nn· tootötizern und aus-spot ten.« «Ach. Unsinn! Einiährisei Tramt basi. Koa Mensch ist drinn im Phi lipp. Da schau beri« Der Gefreite öffnete die Thiir und zu seinem sprachlosen Erstaunen sah Lots, daß der Raum leer war. .Ra, was sagst nun?« fragte der Gesteitr. --..Willst Du no leugnen, daß g’schlas’n hast? Sei so gut und zisah ten Wachtmantel aus und die Filz gsaloschen Twißig Tag »Stramme« sind Dir iaß sicher, wenn nit meer Der gute Alois Niederhuber hatte teinr Worte mehr. Willenlos ließ er sich ausziehen und in ver nächsten Mi nute wurde vie Thiir vor ihm zuge schlagen das Schloß gedreht, er saß im sicheren Gewahrsam -— unschuldig, so unschuldig wie ein neugeborenes Kind. hatte er nicht deutlich das Spre chen, såifeisen unso Singen gehört? Nein, er hatte nicht geschlafen, hier mußte Zauberei mit im Spiele sein Angekleiret wars et sich aus den Stroh lact —— la erscholl ein greller Psiffaug der Ofenecke. uns- gleich daraus ein viel stimmiges Gelächter. Mit einem Sprunge war Loin von seinem Lager empor und nun hörte er unmittelbar vor sich-die Worte: »G1iick1ich ist« wer vergißt, Was nicht mehr zu ändern ist.« Nun war’s vorbei mit seiner Ruhe und Selbstbelxerrschunig. Er stürzte zur Thür, schlug gegen die Füllung uns-I schrie Jus Leitesträstem »Hilse, Hilfe, mi holt tet Teufi, der Philipp is ver hext!« « Unso je mehr et lärmte, desto lautet wurde der Spul. Da pfiff, heulte sang und lachte es um ihn. als wenn alle Teufel los wären. Der Gangposten hatte draußen Tänigst die Alarmtlingel nach der Wache gezogen, tie alte Mannschaft erschien auf dem Korkiooiz auch VatetAbs eilte liektei. und wie »die Wache mit dem Schlüssel kam, um die Thiire zu öffnen, da trachte diese auseinander. unk- halb wahnsinnig vor Angst fiel Alois Niederhuber mit den Brettern in den Aarridor hin-aus. »Der Fenst der Teufi,« teuchie er. »Hört Juki-, der Teusi!« Soruchlos starrten die Soldaten aus die Szene, sie hörten deutlich den Lärm und Vater Abs wußte nicht, was erzu der ganien Geschichte sagen sollte. Wie war Loisl in Den Arrest gekommen? Als ihmsdet Vizefelbevebel den Be febl des Obetleutnsanis initilieilte — ginsg ihm ein Licht aus. »Du lieber Gott« sagte er, «der gute Niederhuber kann ja gar nichts dasiiri Jch bin schuld, ganz allein. Kommt herein, ich werte Euch die Teufel zei gen!« Sie hingen an der Wand, wohin sie ihr Herr Direltor vorsorglich geborgen - und nun aab s ein Gelächter-, Das schier endlos war: nur Alt-is Niederhuber i lachte nicht, so ein «Spaß« erschien ihm doch nicht so zwerchsellerschiitternd wie i ten andern T Am nächsten Tage wurde das Per J sonal oes Herrn Zirlusditeltors aus s quarlieri, und Vater Abs hat nie .vie t: r eine Schauspielertruppe in die Ka ; ferne zelassen, wenn sie auch noch so leichte Vögel gewesen wären. Alois Niederhuker aber erhielt vom Haupt mann anstatt einer Strafe vierzehn Taae Urlaub zur Stärkung seiner Nerven und das hatte er nur dem Teufel Im Arrest zu verdanken. ———--.-.-.--——— l cis »s«l«mer« Tssst. Christian Friedrich Daniel Schubert ll789— --«1«’,91) dessen satyrische Lieder sihrn bekanntlich eine zeunjiihrizqe Haft auf dir Festung Hohenasperg einbratus jten, befand sich einst in einer Gesell ichs-it welche sich damit belustigte Toaste in Versen auszubringen Des Dichters Nachbarin bei Tisch ein hübsches junges Mädchen, er·irifi, Ials iie nie Reihe traf zu reimen, ihr volles Glas und stieß mit ihreni lic Iriilnnten Nachbar an, indem sie dabei i sagte: l is »Herr Schuf-art, zu Ihrer Eil-N i Tkiints ich mein Gräschen ims- l I Nachdem sie Beide ihre Gläser Da-( ! rauf atrsgsexrunten hatten, ichentte - Schubert mit einem lächemdm Seiten i blick auf ihr geleertes Glas aufs Neue . kein und erwiderte aisdanm mit seiner l IPartnerin ansicßeno, deren Toafi uns 1 ) Verstanit in feiner drastisckenArt und ! i Weise durch den «gnlanien« Reim: i »Ach. wie freut-s mich königiickx s Daß die Jungfer sauft wie ich!« ---——-.- —- - — L sei-heiseren Wust-. i Photograph (,zu einer Böuerin): i » »Wiinichen Sie nun ein Bruftbiid, ein ’ Kniestück, oder. . . .'« I »Nei, etw wär mir schen ganz recht, s wenn man ovch«n Bissen von’S Gesicht i sehen tönnt’.« Its der gre- nttere Zeit. Wirth: »Ihr wollt noch ein Maß. Meister Stichling? Ihr bringt Euch I ja um des ganzen Schickt« Reißet Stichling (Biirgergardist): »Was thut's, morgen komm« ich auf Wache: da hol« ich ihn nach!« WI- Eitelkeit I.: »Was wohl jene Dorne am Ecktikke dort speisen mag, daß sie im merfort qui ihren Teller sinnt-sieht und dazu so zufrieden Eis-Mk Aha »Ach-scheian — Spiegel ! — Die Augen der Schlange. Eine mertwtirdige Geschichte von 1 »Es ift ehne Thatfache, so von tilen Gelehrten und ehrbaren Männern beglaubigt wird, daß die Schlangenaugen ehne Magne tische Kraft besihem daß selbe alle Menschen, so in ihren Bann hin und elendlich untergehn lan.« Harter Brayton, der sich’s inl Schlafrock und Pantoffeln aus demi Sofa bequem gemacht hatte, mußte! lächeln, als er viele Zeilen in den al- » ten »Wundern in der Wissenschaft« las. »Das einzige Wunder«, dachte et, »ift, daß die Gelehrten zu früheren » Zeiten Sachen geglaubt haben, die heutzutage der Dummste als Unsinn erklärt«. Andere Gedanken folgten — Brayton war ein nachdenkender Mann, — uno ganz zufällig ließ er das Buch sinken, ohne die Richtung seines Blickes zu ändern. Da bemerkte er etwas in der dunklen Ecke des Rim mers, zwei kleine Lichtpunkte, schein bar ein paar Erntimeter von einander entfernt. Vielleicht ivar es der· Wi derschein des Gaslichtes an metalli fchen Nägeln --— er kümmerte sich we nig darum und las weiter. Einen Auaenblick später mußte er, durch ein Gefühl getrieben. das er nicht analy siren konnte, sein Buch wieder sinlen lassen, um das vorher Gelehene wie der zu suchen. Die Lichtpunlte waren Noch ds. Sie schienen heller roie zuvor und leuchteten rnit einem ariinlichen Flimmer. den er zuerst nicht bemerkt hatte. Er entdeckte auch, daß sie sich ein weniq genähert hatten. Doch wa ren sie noch zu viel im Schatten, um feine Aufmerksamkeit zu fesseln, und er las weiter. Von einem Sah in ieiner Lektiire getrieben, ließ er plötz lich das Buch auf den Boden fallen und starrte in die dunkle Ecke, wo die zwei Lichtpunkte jetzt mit noch stärke rem Feuer glänzten. Da fah er, bei nahe uninitteihar unter dem Fußende MS Notbä sin- knab- steinernen-nos RohertBir. -- j-.. waren die Augen. . Aus dem Mittelpunkte der Sokrale schob sich ihm der eniiehliche Kopf ent gegen. Die Umrisse des breiten, bru talen Nachens, die blöde Stirn halfen die Richtung des feindseliaen Blickes zu deuten. Die Augen waren nicht länger nur glänzende Punkte; sie schauten in die feinen mit Bedeutung und boshaster Assicht. — 2 Gott sei Dant ist das Erscheinen oon Schlangen im Schlafzimmer eines modernen hauies nicht getobhnlich ge-« aug, um eine Erlliiruna unnöthia zu machen. Das baus Des bekannten Naturforschers Dr. Drurina, in dem Braoton siegenwiirtig als Gast weilte, war eine Kombination von Laborato rium, Menagerie und Museum. So hausten in einem großen Zimmer des Oberaeiclkosses verschiedene Schlan aen. die wegen ihrer Gefährlichkeit der Freiheit beraubt werden mußten. Z. Branton wollte im ersten Augen-« blick des Schreckens und Etels dem Diener schellen. Aber als er schon die Glockenschnur berührte, fiel ihm ein, man wiirde ihn fiir feig halten« wao er gewiß nicht war. Die Lage war lächerlich und etelhait und erregte ihn mehr wegen ihrer Außeroroentlichleit, als ihrer Gefahr. Das Repiil svar von einer ihm unbekannten Gattung. War es gefährlich? Gistia? —-— Es war ihm ein unerrriiglicher Gedanke, eine Lust athmen zu müssen, die von der Ausdünstung des Thieres verpestet wurde. - Branton erhob sich und suchte be hutsam die Thüre zu erreichen, ohne das Repiil zu stören. Er wußte, daß er ohne hinrernisse den Ausgang ge winnen konnte. wenn er rückwärts ing. —- Unterdessen brannten die uaen der Schlange noch boshafter, unbarmbeniake als sur-en Branion erhob feinen rechten Fuß vorn Boden, um zurückzuireten Jrn selben Moment fiihlte er einen itarlen Widerwillen dagegen. »Man hält mich fiir tapfer: iit denn Tapferleit nichns als Stolz? Ject fürchte ich mich na türlich, da ’s niemand siebt.« Er hielt sich rni: der reckten hand an der Lehne eines Stuhles selt. Sein Fuß schwebte noch immer in rer Luft. ;Bliidsinn!« sagte er laut, »ein so großer Feigling bin ich denn doch noch nicht« daß mir vor meiner eigenen Furcht bringt« -Er tmb seinen Fuß ein wenig höher, in dem er das Knie lriimmte. Dann stieß er ihn hart auf den Boden « setzte ihn nber Dabei ein wenig ver den an kern! Ein Veriuch mit dem linken Fuß harte dieselben Folgen -—- wieder ein Schrixt vorwärts. Er lonnte nichj begreifen, wie es geschah. Die band hielt trampflpaft den Stuhl fest, der Arm war lteif nach rückwärts gedreht. Man lah, daß sich Branton ströuth die Lehne fahren zu lassen. Die Schlange hatte sich noch immer nicht gerithrtz aber die Augen waren fest eleltrilckxe Funken, brennende, boh rende Nadeln Brayton war sich-saht worden. Mieter machte er einen ritt vor wärts and abermals einein eine Strecke den Stahl nachfchleppend, der schließlich leachend zu Boden fiel Stöhnend starrte ee die Augen an, die fest zwei blendende Sonnen waren, l blendend, day er die Schien e selbst nicht mehr ehe-e konnte. s» us den Sonnen llollen brennende Ring- von leuchtenden lebhafter Farbe. die tut-i rner größer wurden, die sie wie Sei-J sent-lasen in Richjs verschwanden» Sie schienen sein Gesicht zu berühren une- dann wieder endlose Weiten ent fernt zu sein. Er hörte, wiedrgendwo eine große Trommel ununterbrochen geschlagen wurde, manchmal vernahm er, nur flüchtig dazwischen angedeutet. eine siiße Musik, wie die Töne einer Aeolsharfr. Er lannte den Gesang mit dem Memnonö Bild die empor steigende Sonne begrüßt, und er wähnte, fest im Schilf des Nils zu stehen und dem unsterblichen Choral zu lauschen, der das Schweigen der Jahrhunderte durchzittert. . Die Musit schwieg; oder vielmehr. sie wurde mit unmerllichem Uebergang zum fernen Rollen eines nahenden Ge witters. Eine Landschaft, glitzernd in Sonne und Regen, drehte sich vor ihm: er fah einen fchillernden Regen bogen, der in weiter Kur-re hunderte von Sieindildern umrahmte. Und in der Mitte des Halbtreifed hob eine ungeheure Schlange den Kopf empor. Sie trug eine Krone und hatte die Augen seiner todten Mutter. Plönlich zerstob dieses Bild. Irgend was schlug ihm heftig auf Gesicht und Brust. Er » war zu Boden gefallen, und das Blut rann ihm von der gebrochenen Nase und den zerquetschten Lippen. Einen Augenblick lag er geblendet und be täubt; dann aber erholte er sich. Durch den Fall hatte er die Augen von der Schlange wenden müssen und dadurch war der Bann gebroche. Er war sich dessen wohl bewußt. Jetzt wenn er der Schlange nicht nochmals in’s Auge sah. Aber —- wie schrecklich war der Gedante, daß das Thier, nach dem er nicht sehen durfte, nur mehr einige Meter entfernt lag und vielleicht jeht gerade daran war, lautlos auf ihn zu schnellen, seinen Hals zu umstricken· Er hob seinen Kopf, starrte wieder in die drohenden Augen und war wie der gebannt. Die Schlange hatte sich noch immer nicht geriihrt. -—- Sie schien ietzt die Macht über seine Einbilduna verloren — zu haben; denn die prachtvollen Phan tasiegebilde lamen diesmat nicht wie den. Unter der stachen, hirnlosen Stirn blitzten die schwarzen Perlen augen mit einem unaussprechlich bas baiten Ausdruck. Es war, als ob das Thier, seines Triumphes sicher, es verschmähen würde, weiterhin tockende Listen zu üben. · Nun folgte eine schreckliche Szene. Der Mann lag, nur mehr einen Meter von seinem Feind entsernt, flach aus den Boden, den Oberlöroer aus die El lenbogen gestützt, den Kopf zurückge worsen. die Beine der Länge nach aus gestreckt. Das lreidetveiße Gesicht war blutbesprit« die Augen weit ausge rissen. Schaum stand aus den Lippen und siel in Flocken ab· Starle Kon vulsionen durchzuckten den Körper, der sast schlangenartige Bewegungen machte. Brayton bog sich in den Hiiss ten, indem er die Beine von ver einen Seite szur andern bin und her wand. llnd jede Bewegung brachte ihn der Schlange etwas näher. Er schob seine Hände immer vorwärts, um sich zu rückzustemmem Doch fortwährend rückte er aus den Ellbogen weiter nach Voknc. W 4. Dr. Druring und seine Frau iaszen im Bibliotheszimrnen Der Gelehrte war bei besonders zauter Laune. »Ich habe von einem Sammler ein pracht volleö Exemplar der Ophiophagus be lommen.« «Ophiopbagus?« sragte ihn seine Frau. »Das i eine Schlange, die andere Schlangen srißt.« »Hossentlich srißt sie alle deine Schlangen«« sagte sie, zerstreut die Lampe schiebend. »Aber wie belomtnt sie denn die anderen Schlangen? Be zaubert sie sie durch ihren Blicks« »Das ist eine Schlange. die andere doch, daß ich wütbenv werden kann, wenn man mir mit diesem Volks-aber glauben vom Schlangenblick tommt!«-— Das Gespräch wurde von einem gräßlichen Schrei unterbrochen, der dutch das stille Haus halltt Wieder und wieder vernahm man’s mit schrecklicher Deutlichteit. Sie spran gen auf, blaß und sprachlos. Kaum war das Echo des letzten Schreies er: sterben, war der Dottor ’aus den-. Zimmer und itiirzte mit gewaltigen Sätzen die Treppe empor. Jm Kor rioor vor Brantons Zimmer traf er einige Begienitete. die von den oberen Räumen beruntergeeilt warn. Sie spre gten die Thür. Brayton lag, den Rii en nach oben, auf dem Boden. Todt. Kopf und Arme waren zum Theil unter dem Bett verborgen. Die Diener zogen die Leiche berror und legten iie auf den Rücken. Das Gesicht war mit Blut und Schaum beschmiert die Augen itanren aus den Höhlen her vor ein entietzlicher Anblick! «(!teitoiben infolge eines epileptis fetten Aniallsc murmelte dr Doktor als er niederlniete und die Hand auf das her-r des Todten legte. In dieser Stellung warf er zufällig einen Blick unter das Bett «herr ottt Wie lotnmt das in's Zimmer « Er geil-i unter die Bett lnde, zog die Schlange hervor und schleuderte sie in die Mitte des Zim mer-. Dort blieb sie regungslos lie gen, noch immer zufammengerollt wie noor. Es war eine autgeitonite lange; die Augen zwei polirte Schuhlnitpir. — Der Schein erstern wo Scheine th . z M Des schwer-sen see yama-us Ists-seen Bei einem Walbspaziergang fallen dem beobachtean Ratursreund die vielen winzigen Eichbiiutnchen aus« M ganz planlos, bald hier, bald da, bald in kleinen Koloniem bald ver-einzeln bervorsprossen. Man legt sich dann selber die Ertliiruna zure t: das sind von der Natur selbst ausge iite Bäume; umhergestreute reife Eicheln sino durch einen glücklichen Zufall in dasErdreich gerathen, haben geteiint und sich zum Bäumchen entwickelt. « »Diese Crtliirung mag sa in manchen Fallen richtig sein; baß wir aber sehr häufig die jungen Sprossen nicht ver felbsttbiitigem unbewußt wirtenden Na tur, sondern einem mit Bewußtsein una Berechnung vorgehenden Geschöpfe verbanden, hat die Beobachtung eines Forstmannes vor turzem zur Gewiß heil gemacht. Dieser Herr ging eines Herstabends langsam im Walde dahin. Da siel ibsn ani, daß ein Eichhörnchen am Bo: ben hockte una mit irgend etwas so emsig beschäftigt :var, daß es seiner sonstigen Wachsamleit zum Trotz nicht ; einmal Die Annäherung eines Menschen ’ bemerkte. Der Forstmann blieb stehen und rcrsolgte die Bewegungen des Thier eben-Z. Dasselbe schoß ivie ein Pseil an« der Eiche hinauf, unter welcher es gelessen hatte, war aber ebenso flint Iviearr unten und hielt eine Eichtl im Schnauzchem Es scharrte mit den Pfoten ein kleines Loch, legte die Eichel « hinein und deckte sie inii der ausgegra benen Erde zu. Dann sprang es wie der hinaus, sholte eine andereEichel und vergrub sie in derselben Weise. Das setzte es unermüdlich und mit demsel ben tiiser fort, so lange der Beobachter auf seinem Posten aushielt In Zeit von einer halben Stunde hatte der tleine Kauz ans diese Weise gegen fünf zig Eicheln eingepflanzt. - Selbstverständlich trieb er seine nütz liche Thatigteit nicht im Interesse des Hokus-Gan hiesi« sinnt-pl in h-- Unsre-be den Wald zu verschönern und zu ver jiingen. an leitete dabei nur der ganze eaoistische Trieb, fich fiir die rauhe Winterzeit ein Eichekdepot anzu legen, das ihm allein bekannt war, wenn selbst sein Hauptoepot im hohlen Baume oder sonstwo einem Räuber zum Opfer fallen sollte. Es ist nun wohl keinem Zweifel un tertvorfen, dass er nicht alle von ihm vergrabenen Eicheln aus der Erde wie der hervorbolen wird. Theils wird er sein Neben-gebot nicht in jedem Falle brauchen. weil das größere ian aus reicht, theils wird fein Gedächtnis schwerlich jedes einzelne Versteck behal ten. Eine mehr oder minder beträcht liche Zahl der eingesetzten Eicheln wird also sbne Zweifel in jedem Jahre aus dieser Eichhörnchenausfaat im Boden verbleiben und ads Jahr darauf beraussprossem um die zarten, jungen Bäumchen zu bilden, die uns im Walde so herzliich erfreuen. ——-..-—-——- l Untier-einigte sinnst-ems- · Der Michel vom Lehnhof, welcher . I mit feinem-ersten Weibe in stetem Un frieden aelebi hatte und sich deshalb von ibr scheiden ließ, ging bald daraus eine Zweite Ehe ein. Aber auch bei die set Wahl hatte er teine qliicklichc Hand - aeh.1bi, denn ieine zweite Frau betam ( es, ebenso wie die ersie, bald heraus, daß man beim Michel nur mit hand areislicheii Argumenten durchdringen konnte. Da er aber schon von der ersten Ehe her ans Geprägeltwerden so ziemlich gewöhnt war, ergab er sich jetzt willig ! in sein Schickle und nur einmal, bei einer unberechtiatenEinmischunka bäum te er sich empor und das war an einem Abend, als er. wie öfters schon, etwas angetrunten heimkehrte und ihn nicht nur sein jetziges Eberveib, sondern aucb die frühere Gattin mit ein Paar Maul schellen auf der Dorsstrasze abfingen. »Gehst net .;’ruct!« schrie er da sei nem damaligen »Es-eaespons zu, « »gianon termi, ong i nn wegen --— »s —-- Vielwexberei einsperren lassen will?!« -—- --s. -.--—-s tciu EntfebnlttsnngssetteL »Meine Tochter Linn kann Diesen Nachmittag die Schule nicht besuchen, weist wir Mittwochs immer Knödet essen, woran sie sich den Magen ver dorben hat. Bitte auch nächsten Mitt woch zu mischten-Mein Jsznsstz Hobeimann.'« Uns dein Jahrmarkt Vorzellen - Bestätier »Was iu chen Sie denn, Mahmchen?« Fran: ,,Svielzcug·« Porzellon - Vertäufert »Ach, lau fen Sie doch ein paar Tassen bei neit. Die können die Kinder ja auch zer brechen-" Linie-neun »Wer ist jene häßliche Frau dorti« »Es ist die Gattin des Richters N» eines gerechten nnd unparteiische-i Mannes-" Jn der That; er scheint auch beten heirathen ohne Ansehen der Person vorgegangen zu sein-« -.-——- g Fette Anat-kein Frau Müller: »Wir haben in der Re l drei KüchenfeeL kenn Meter: »Den Küchenfees?« Frau Müller: Gewiß, meine Liebe, eine, vie ade kommt, eine die ge rade da i nnd eine die kerade Iht»..« Dis-w