VonclaroMiilten horch ans: vie alte Weie von Däm rnern und Ve Der herbstwind singt sinr Lmbe —- und Du mußt von mir n! Dein Haupt an mein-er S lter um rantt der wilde Wein; f um dran- Spätwreu spinnt müder Snnnenscheirr. Die Welt ist lli der Klage-n und sterbend-er tirrnnen voll — Wir aber teven vom großen Frühling, der toneneen soll. --— i I l l Verloren. i i i Erzählung von THBarinlan Er- kommt! Das Leid verschließt der Mensch Kerne m seine BrUJIt vie Freude kann er nicht für sich lett-alten vie muß er offenbaren mit leuchtenden Augen unv. lsachenden Lippen. ! »Ja, Denken Sie nur, mein Arnolo krrnth zn de n allerrräclkften Krng tosnrrn snr er! Seit drei Jahren hat er mich nimmer besucht. « Aber jent ister fertiqt Mit Notel tat er den Dottsr geinacht!'« Jedem, der in dem kleinen liurf laden erscheint, erzählt Frau leaval strahlend diese Neuigkeit, während sie mit gefchiiftiger Wichtigkeit sie Waaren wiear, verpaclt und verabreicht. lind Jedermann, dem das Herz noch nicht rn lauter Selbstsucht ein-gekostet ist. freut sich mit dem alten, fleißian Miit terchen Und Das sind Vi: le in dein kleinen r: in Weltstrorn fernen Markt il den. »Wir: lich :er Herr Arn-old hier nie trrlnssexik Der Bezirksarzt könnte wohl eine Entlastnnn brauchen, er wird .r!t!« meint Tut-Hinz unI sind-re Frau Mara lächelt liefenöwiirdig und zuckt die Schultern »Weil; nicht, weiß nicht! Er schrieb nichts von dem, was er nun rcn Sinne hat! Das werde ich Alles könn, wenn er tcrnrn S« mit-In 's .n-m.n«. « LIA- HIO Evbs ds Losungsztvort Dutzensomate tagt-ich muß es das Mädchen hören, sag bei ilkr kedienstet ist, dutzentzmale sagt sie sichI selber. »Wenn er tommt,« müssen dicGIrdinen frisch gewaschen, die Fen ster tslant geputzt, dieViiIen gescheitert sein« Sie räsumt »Die Junge Wohnung leer-, ordnet sie vom Grunde aus« ersetzt Altes durch Neues und fchieppt Alles-, was gut und hübsch und ziveædienlich ich in dem fiir Arnald bestimmten Zimmer zusammen Da sie Den gan zen Tag im Laden beschäftigt ist, muß fIr viel beiNacht arbeitern un-: tann sich kaum fiir ettiche Stunden legen. Aber rrzs thut’s! Sie lann ja doch nicht schlafen vor freud«igerEr.-vartung. Austerdem richtet sie auch noch das halbzviichfige Mäskchen zur Bedienung der Käuier ab. Bis jetzt hat die dumme Er-: nicht herantiirfen dazu Frau Muse ist eine gar sorglich-Kaufmän nin und hätt auf ihreKunxen nieder alten. rührigen Wittwe seit Jahren treu find. Aber jetzt, »wenn er lommt,« ift’s was Anderes. Da mag eine Ausnahme geilen· »Nicht iönnte mich mein Sohn einmal ausführen oder sonst mit mir schwatzen wollen, und Du vermöchte-it nicht mai ein Pfund Zucker oder fiir zehn Pfennige Grütze abzug: ben! Also nimm Dich zusammen und passe auf!« iaqt sie zu rem Max chen und heißt es ecäaen und Ditten schließen Wenn sie so wach liegt in den Nacht ftirnvem tanzen tausenderlei G;r-s:inten durch ihren Kopf. Wie wird Arnotd aus-sehen? Er muß ein ganzer Many geworden sein! Drei Jahre ist eine lange, langeseitt Eine Eirigteit fiir ..« ..r--...s m e-- :;. i».t. k- -;··ht tut Las-austapez. aus-. fix ·.uk«,« «»..,. drängen wollen, her zu tommen »Die Reise kostet nur Gelo, uno das ist knapp bei tnir! Auch kann ich die Fe rien benutzen zum Schreiben und Stu oiren für mich! Ich azill ooriviirte, so schnell es ar:-t!« So schrieb er i;r einmal, und seit dem rührt sie nicht ntelsr daran. Seit der Vater todt und sie allein die Ver dienen-reift. lann sie Llrnold so wie so die nöthian Mittel nicht mehr ganz schicken. Sie cnufz much-ern uno spa ren, um fiel-Fig bis achtzig Mart mo Utlich für ihn Vom Geschäfte ab zivacken zu liinnenk Es hat auf Spitze und Knopf ge standen, daß er.nach oes Vaters Ab kben das Stubinm aufs-den mußte, denn-Die lanamierige. schwere Krank heit hatte alle Ersparnisse aufgezehrt Aber der tapfere, ehrseizige Junge tat sich ne steifen any-user uno sie das Järiae nach Kräften gethan. Er ist un ter-die Literaten gegangen und schreibt Wische Aufsatz-, sie ihm die Mit tel Mr vie nrtdwenrsigen Bücher ein krtM. Außerdem schräntt er sich Wächst ein und lernt und lernt irno lernt, um TO iel lakzigst zu erreichen. Der trat-e urschel Wie oft hat er MM CTD Anste, als er« noch kurze Hosen und die Ohrentappe trug: »Die Du eine alte qu wirst, Mutterl. bin ich Doktor! Dann dürfen alle Krani deiten iiber Dich bannen. ich lurire · Dich wieder-, und es lostet Tit i:-ichts!« UIB das treu rzige GesichteL das er Eger- niackzle, ht« sie noch lebhaft vor n Er war ein hübscher-, gescheiter Junge, der seer an ihr ist-n uan rein sie rnit unaussprechlicherLie e sie-gethan war. Its-r Eimigerl Begreiflichl Mein M, ins-: sie sich fre-ut, ihn wiederzu sehen! Wir wird its-in der Bart gen-ach Ten stinl Daß er aber auch gar fo star farn war Ein Schreibens Alle Jahre erhielt sie einen Brief. Sonst sandte er Yeöraska Staats- Zuzriger Und Heraus · JJPWmtth Mags- qu usztq Lostht Texts-ask Hweickt THE-« « Jhkqg u924 Juni nichts als Karten, lauter Anstchtsstar-» ten, alkf denen taum siir etliche Worte! Platz war. Sie bekam einen ganzen Zorn auf die bunten Dinger-Und schon l wollte sie’s zuweilen als Kränckung em pfinden. tröstete sich dann asber doch immer wies-er mit »den hübschen Bild chen, die ihr die herrlichen Gebäude, Straßen und Anlagen sdser Residenz zeigten wo Arnald lebte. Und auch mit tiemchdanlen daß es its-m wohl an Zeit schle, lange Briefe zu schreiben-! Und wie wir-Irr siesinren, Sie ist doch recht gsealtert! Das viele Rechnsrn nnd Soran nnd Sparen hat sie ziem lich mitzenaknmen Und müde ist sie manchmal, arg müde. Aber das soll er ihr nicht anmerten! Wie eine erwar tunasoalle Braut tritt sie nur manch mal aor den Spiegel, mustert sich und macht sich zurecht. Jeden Tag ist sie in « Sonntagsslleiderm kenn er kann stünd lich eintreffen. Eine bestimmte Frist bat er ja nicht angegeben Und er soll stine Mutter schmuck und proper antreffen, daß er sich als derdiihnter Stadtmensch und neugebackener Herr Doktor ihrer nicht zu schämen braucht! Die Auan möchte sie sich aussehen nach ihm; wenn sie einen Psifs ooin Bahnbofe her hört, zuckt ihr ein freu diger Schrecken durchs Herz. Viel leicht lzat ihn dieser Zug gebracht, viel leicht! Ach, wie oft steht sie vor der LatzntTijr und wartet! Einmal muß er ja doch kommen --s- auf dieserztrasze daberwnndeln — lkeran zu ihr, in sei ner ganzen Jugend und straft —--« zu Mik, Ulk lyll Mil lausclls Wlllclzscll erwartet. - Und endlich, endlich ist er da! Sie weilt eben vor dem Ladentisch und tnifit eine mit Salz gefüllte Diite um. Da ruft ein junger Mann mit heller Stimme zur Thüre herein: »Ist-jin Gott« Mutter!« Das alte Frauchen läßt vor seligem Schrecken die Tiite fallen und stürmt ihm mit ausgebrei teten Armen entgegen. »Arndld, Arnald! Mein Junge!« Lachend steht er vor ihr und läßt sich umfassen: , »Nun aber lasse das Fräulein nicht länger «.varten!" sagt er nach einigen Sekundan, entxvindet sich ihr und der Ichdindet im Nebenzimmer. »Welches Fräulein? —- A , die Lore!«. meint sie verwirrt nnd ertigt das Mädchen hastig ab. Dann trip pelt sie eilig ihrem Sohne nach. Er hat sich rereits auf das Sopha gewor fen und schleudert den Hut aus einen entfernten Stuhl. »Noch immer das alte Nest! Noch immer laufen sdie Schweine auf der Straße herum, nnd ein Fremder wird denn-sit inie ein erorisches ThLerI Gren licht« sagt er leichthin, mit eine-Mita flug von Augen Frau Mada ist verdutzt· Zie hat ietzt erst die richtige, warme-entity Be griißunq erwartet. Aberztoischen ihr und Arnald stehen Tisch und Stühle, Und er dehnt unsd rectt sich mit einer folchen Gemüthltchleit, daß es ihr tlar wird: iiir ihn ist der Willkomm abge schlossen! Sie fühlt ein leichtes Weh, iiders windet es aber »Laß Dich mal ansehen Junge! Wie aroir und start Du aetvorden. bist!'« " ,,; a, auffteh’n thu« ich nicht, Mut tert Kannst mich später destaunent Bin ganz taput von der langtveiligen Krankheit! Und heidenmäfziaen Durst!« Nach wenigen Minuten stellt sie ihm ein Glas schäumenzen Biere-H hin. Mit Behaan trintt er. »Auf Dein Wohl, Mutter! »Na, Du bist aber auch or dentlich zusammen gekrochen, seit ich Dich nimmer gesehen hat-et Kein Wun der in diesem dumpfen, nach Darin-L Tabak. Käse und Schimmel duftenden Bude! Schauderhafter Aufenthalt! Wie hältst Du’s nur aus!?" - »Mein Gott, ja, man muß doch ver dienen!« sagt see mit etwas gequältem Gesicht. »Von was sollte ich leben und von was sollte ich Dir . . .« »Nu, nu, jammere nur nicht schon in der ersten Starr-del ’H wird bald anders liebe-M fällt er ungeduldig ein. Die Ankunft von Arnolds Koffer macht Dem Gespräch ein Ende. Der Mann, der itzn brachte, Frau Mada und Esie schleppen ihn herein und in Arnald-Z Zimmer. Der junge here hat inzwischen sein Bier ausgetrunken und kommt nun, um sich zu waschen un-: umzutleiden. Die Mutter will ihm den Koffer aus packen helfen. «Lase das, Mutter, ich ;nach’ es lie ber selber! Dich ruft auch das Ge schäfti« sagt er bestimmt, und sie geht schweigend hinaus. Nach einer halben Stunde erscheint er in voller Gestank das Spazierstöct chin schwingend »So, nun will ich mich den Kräftwintlern zeigen, daß sie auch mal sefien wie ein anständiger Mensch ausschaJtL Na, wie habe ich mich her uusgetnacht, Mutter? Bewunderst mich jetzt doch nicht!« «O, hab’ Dich schon lange betrachtet] im Geheimen! Warst noch ein Bub, als Du weg-singst und bist nun ein seiner herr geworden! Und groß und schön! Und Der flotte Bart!" erwidert ste lächelnd. « Er tätichelt ihr die Wange. »Krieg’ ich auch ein gutes Vorn-dessen? Oder muß ich tn’s Gasthaus?« »Wirst doch nicht! ’s gibt gebratene Hälmchen, Dein Leibessen! Aber den Onkel ttolrtasmp könntest Du aus-« suchen!« , »Puh, den Spießbürgsrs Heut schon? Das schent’ ich mir noch 'nen Tagl« Utxso dann gehter. Frau Mada bxickt ihm voll Stolz und Zärtlichteit nach und weidet sich an der Neugi«eroe, die überall sichtbar wird. Und die Ent täuschuna, die in ihrem Herzen einge zogen mar, :erftiegt. Das Verhältniß zwischen Mutter und Sohn gestaltet sich in der Zukunft nicht so, wie es Frau Mada mit Si chetheit, ohne sich überhaupt Use-unten darüber zu machen, er.vartet hat. Kcine Herztichteit tritt zu Tage, tein jnnigeg Titus-sprechen lomtttt vor. Der junge Mann hat kein Bedürfnis dafür. Atnold ist sartastisch, zynisch biswei len, in seinen Anschauungen nicht sel ten brutaL stutchaug seibstsijchtig, mit einxm Worte ein: Großftndtuslanze; Lag alte Miitterchen mit ihrem eins sachen, tinsdlichen Gemüth, ihrem Her-· ten voll warmer, unreränrerter Ge chic Ucltcsl cl IUUIIUUIUUL f Jn lIem stammenden Hochmuth sei ner Jugend sirtret er dies keuschen hier lächerlich, ebenso ihre sinrplen Gepflo genheiten und Einrichtungen; die Ge gend, Ten ganzen Ort bezeichnet er ais tangs.oeitig und öde, die zahtceichen Anverwandten sind ihm lästig. Er ist ein moderner Mensch und als sotcher zollt er der Pietöt teinerlei Tribut Wie del) ttkutes dem Mutterherzcm das; er die Heimatl) so lieblos be-ur it itt! »Dann wirst Du wohl Dich hier nicht niederlassen, .oenn es Dir so roe nig gefälli?« sagt die Mutter einmal. Er tippt an ihre Stirne. »Bist Du noch bei Verstand, Mutter!« »Der Herr Bezirtsarzt könnte Diebs aber qui brauchen! Wenn Du ein Jadri bei ihm prattiziren wolltest . . .« « Er schlägt eine helle Lache aus ,.Dent«st Du, daß ich Lust dabe, in dein Nestzu ver-sauern und verdauetn! Ich trete in der Stadt lzunächst in die Kli: nit ein und schaue mich in der Zeit usn nach einem reichen Mär-U Daan mache ich ntich selbstständig und hei rathe! Denn oon Dir und dem arm seliaen Krainladen tann ich doch nicht erwarten, daß Ihr mich augsteuertt Ich will mich not-et etadliren, das macht heutzutage gar viel aug! Und da ich von Haus ein armes Subjett bin, heißtllz eine reiche Frau neinnent Der möchte ich aber nicht zumuthkn, In dein Vosemuckel hier zu leben! Jch bin nun ’rnal ein Stadtnsensch gewor den, Mutter Ia beißt die Maus teinen Faden mehr ab! Hier bleiben? Na, das wäre geistiger Selb-stmoro!« Nun tennt sie seine Pläne siir die Zukunft! Sie schweigt dazu. Eie meist ja doch, daß jeder Einspruch an seiner setbststkrindigem seidstbetviißten, herri ichen ?er refuitatiog akvralleu würde! Das hat sie im ersten Augenblick im Gefühl gehabt, daß sie iiber denHeim gelehrten leineMacht un: Gewalt nieLIr besitzt. Er- ist durchaus nicht notl,s.vcndig, daß Ece jemals im Laden auibilft Mutter und Sonn sitzen nie längere Zeit vertraulich zusammen, denn wenn Arnald nicht schreitet, flanirt «er in der Gegend oder irn Ort l;erum. lind er si-: ausführen? Gott bewahre! Er ladet fein altes. in Arbeit und Mühen hin leben-see Miitterchen nicht ein, einmal init ihzn an die Sonne zu kommen! Und sie möchte lkern eleganten, jungen herrn nicht zumuthen, an der Seite einer so alten und altmodiichen Frau zu schrxitenl Er gibt so viel auf Ele ganz und guter-, modischeg Aussehen und würde sich leicht ihrer schäme-it Sie lchliigt sich auf den Mund, alg hätte sie diesen Gedanlen laut gesagt Rein, nein· ihr Sohn schämte sich ihrer nicht, aewiß nicht! Mag er auch sonst in Vielem unlieb und io ganz, ganz anders fein, wie früher, das hat sie doch nicht zu befürchten! Er dentt der mutlilich nicht daran, sie einmal mit wegzunehmen oder meint, daß sie der Laden hält. -—— co vertl;.-i:-igt ihn das Mutterherzt Sagen will sie ater doch nichts. Jeden Abend acht Arnold aug, zu Xen »Spießitiirgern« in die »Itrone«. Er erzählt ihsnen von den blauen Wun dern der Großlftadn daß sie Mund uns Augen aufreißen und der Wirth einen Zuspruch hat, wie noch nie. Von dort bringt er ein-es Tages die Nachricht heim, daß ein Freund von ihm gekommen «fei, um ihn in seiner Verlassenheit zu besuchen! ' »Ich stelle noch ein Bett in Dein Zimmer, Arnoldt Dann tann e: lkier schlafen, meiwst Du nsicht!?« schlägt die Mutter liebenswürsoia vor. Der junge Mann runzelt die Stirne. »Ich werde den reichen glanz vermöhnten Bankiersssohn in diese ärmlichen Rüume bringen! Müßt’ mich schön jenireni Er braucht überhaupt nicht da herein zu schnü«sseln! Würde in der Stasrt nur ein etles Gerede über meine Herlunst geben! Sage ihm, Du seiest leidend, uno gehe eben fleißig zu ihm hin. Und Las Beste ist, ich dampse in etlichen Tagen mit ihsm weg! Er hat so eine Gebirgsreise vorge schlaaen und ladet mich dazu ein! Wa rum soll ich’5 nicht annehmen? Bin Vier-zehn Tage da und weiß bald nim mer, wag anfangen! Noch länger blei ben? Kann man doch nicht verlangen, nachdem ich mich sag ganze Jahr so gzplagt habe. Frau Mada bediente ilxre Kunden nach wie voi, in derselben lieben, ge sälligen Weise. Sie ist nnr merlnsoiirdig still, wenn die Sprache aus ihren Sohn lommt. Und sie lächelt lanai, »wenn ihr die Leute Elegen nnd schöne Worte über denselben sagen. Nach etwas mehr als vierzehn Tagen reist-r wieder ab. Mit kcm Freunce der in zen drei Tagen seines Hierseing die ,,Kionc«, das erste Gasstlxiaug des Orte-« mit seinm Wünschen und Lau nen auf den Kopf gestellt hat. ,,B:qleite mich nicht, Mutter! Das rüljrseliae Adschiednetymen aus den Balknkösen ist mir zuwiderl« spricht urnola alser gehen «..drl1 eile erfuut feinen Wunsch und sagt il,m zu Hause L:be1woi;l. Und er koundert sich, wie gefaßt sie ist. Sonst hat sie Ströme geweint Untd er schier ebenso, als dummer Junge! Sie steht unter der Thüre nnd blickt icm nach mit starren Augen Wund und «vel;eist ihr Herz, aber es liegt wie eingepreßt in einer harten Schale in ihrer Brust Das alte Miit set rchen weint nicht s« jetzt nicht! Keine Thränel Warum auch? Der da von ihr acht, ist ja ein ganz elnderer wie der, den sie dor Kurzem erwartet hat! Der kommt wohl iilerhaupt nicht tnedrs Den hat ihr das Großstadtleke n geraubt! den hat sie, ohne eg- zu vis sen schon lanae, lang- verloren « ————--dO-0--—«— Die Beschwerdefchrifn Hucncreste von Otto J o ha n ne H. Bürgermeister Kluqmann erwachte in sehr schlechter Stimmung. Am vergangenen Abend hatte sich die Aoinmissionssitzixuq etwas sehr lange ausgedehnt, und heute fühlte er sich darum abgespannt und derdrießlich: auch stellte sich ein eigenthiimlich dumpfes und brennendes Gefühl im Kopfe ein. Endlich war Die Toilette beendet und der Geftrcnge begab sich ins Wohnzimmer, wo feine Frau mit den beiden Jungen bereits am Früh stüctötisch saß. Dtie freundlichen »Gu ten Morgen Gruße beachtete er taum. Frau Gertrzsd ätluamann betrach lclc ilslfll -!»f(llll llliU Ulcslltllsl cllic Weile schweigend. dann begann sie: »Deine nur, Robert, soeben bekam ich eine Karte von Martia: sie will mich heute Nachmittag niit Beroiiiia besuchen. Kannst Du Dich nicht fiir hzute Nachmittag vom Dienst frei machen und uns-« Gesellschaft leisten?« »Das fehlte gerade noch; beute habe ich durchaus leine .«-5eit.« »Das ist aber Lande« Schweigenb brendete die Familie ihr Frühstück Jn Frau Gertrudg Augen blitzte es schelmisch, während ihr Gatte sich ärgerlich Uno absichtlich lanasarn zum Gehen iiistetc. Er hätte eigentlich heute ganz gut Zeit gehabt, und er hatte seine Schwiegermutter und seine Schiivägerin auch recht gern, aber er liebte es, sich nöthigen zu las sen. Um so mehr verdroß es ihn, daß Frau Gertrub heute so leicht und so gern auf seine Gesellschaft zu verzich ten schien. - Nun saß Herr Filugmann im Bu reau· Augenscheinlich hatte er nicht viel Amtsgeschiiste zu erledigen, und aus seine Beamten lonnte er sich ver lassen. Schon war er halb und halb entschlossen, den Nachmittag seiner Familie zu witmm Da klopfte es an die Thür. Auf Klngmanns lautes »Herrin« trat Ju stus Messerrücken, seines Zeichens Barbier und Friseur, ins Zimmer. Mit einigen tiefen Büellingen trat er näher und begann mit verlegenem Hüftelm »Hm, hin, guten Morgen, Herr Bürgermeister, hin, hin, entschuldi gm «S".e, Herr Bürgermeister. hm, hin, ich mischte mich beschweren« —— Weiter tam er nicht, denn Ver Herr Bürgermeister fiel ihm wiirbevoll ins Wort: »Es thut mir leid, aber ich habe » augenblicklich gar keine Zeit. Wen den Sie sich an den Herrn Selretär.« »Bei dem war ich bereits. Er sagte, er könne in der Sache nichts thun." »Dann reichen Sie, bitte, Jhre Be schwerde schriftlich ein, denn ich bin augenblicklich leider stark beschäftigt und liann Jhnen nicht zuhören. Gu ten Morgen, Herr Messerrücken.« Klugmann triumphirte. Nichts war ihm verhaßter, als die ewigen« Beschwerden um Kleinigkeitm Eine Stunde mochte vergangen sein, als es wieder klopfte und Herr » Juftns YJlesserriicken zum zweiten Male ins Zimmer trat. Mit den Worten: »Entschuldigen Sie, Herr Bürgermeister, hn1, hin, hier bringe ich die schriftliche Be schwerde,« überreichte er ei«n zusam mengelegteg Blatt Papier-. Zögernd nahm es Klugrnann ent gegen und fing an zu lesen. - Plötzlich ließ er die Hand mit dem Schriftstiick sinken und blickte den wartenden Be schtrerdefiihrer, forschend an. Der ; aber stand verlegen lächeind an derj Thür. l Klugnkann glaubte feinen Augen. nicht trauen zu dürfen; er strich fich J ülzr die Stirn und begann von j Neuem zu lesen. Ja, da stand llars und deutlich in großen, ungelentenk Buchstaben: ; »Besd7werde deg Barbier und Fris I feur UJlesserriicteiL ! Hochqeehrter Herr Bürgermeister! »Sie sind ein grober, ungebildeter Mensch! Ein alter, eingebildeter Schafstops sind Sie!« Klugmann schäumte »Herr!« rief er, »Sie wagen es, mir diesen Wisch persönlich zu über brsingen?« Dienernd trat Messerrücken näher. »Ja, Herr Bürgermeister, ich hab’ ein reines Gewissen, ich tann vertre- " ten, wag ich geschrieben hab:.« »Haha!« Klugmann lachte laut und triithcnd »Das ist köstlich. Auch noch Vertreten will er dag! Wissen Sie denn eigentlich, wag Sie geschrie b:n haben, oder sind Sie schon am· frühen Morgen nicht ganz niichtern?« ; » Nun wurde auch Messerrücken er-« regt. »Herr Bürgermeister,« sagte er seier««ich, »ich weiß ganz genau, was ich geschrieben habe. Ich bin auch je derzeit bereit, vor Gericht zu beschwö ren, daß es wahr ist. Jch habe sogar Zeugen und Beweise dafür. Der Herr Selretär, dem ich die Sache mündlich vorgetragen habe, hat mir auch recht gegeben·« Kluginann war starr. Das ganze Zimmer schien sich vor ihm zu drehen, er irußle nicht, ob er träume oder wache. Endlich ermannte er sich und klin geite. Dem eintretenden Bureaudie ner befahl er mit bebender Stimme: »Herr Setretär Schinidt soll sofort zu mir lonnnen« Bald erschien der Gerusene. Klug cuann warf ihm einen vernichtenden Blick zu, dann reichte er ihm das S»t,tk4nk!.t ,»!A k-» r- t. . Duft-Urkun- rnu Uut works-In »C-cscu Sie!« . Lächelnd vertieste sich Selretär Schmidt in das Studium der Be schwerdeschristx er wußte, mn wag es ch handelte-, aber u,ni so unbegreifli cher war ihm die Erregtheit des Bür geriiieister5. zrlugnrann betrachtete grollend den Lesendein Dieser Mensch, den er sür seinen besten und eraebensten Beam ten gehaltein wagte also über eine der artige Frechheit zu lächeln. Der Selretiir hatte das Studium der Beschwerdeschrist beendet. Er legte das Papier ans den Tisch Und sagte zögernd: »Ja, ich möchte Herrn Messerrücken beipslkchten. Ein derartiges Beneh men muß streng bestraft werden. Um somehr, wenn sich ein Mag-istratsbe amter soweit vergißt und die Grenzen des Anstandes derartig überschrei tet. « Herr Klugniann erstickie sast vor Wut h. »Oh, oh!« stöhnte er Erstaunt wars der Setretär einen Blick ans ihn und suhr dann fort: »Im übrigen sind gerade über die-: sen Menschen in letzter Zeit zahlreiche « Beschwerden eingegangen. Deshalb auch bat ich Herrn Messerrücken, per sönlich dem Herrn Bürgermeister seine Beschwerde vorzutragen. -- Aber viel leicht wünschen Herr Bürgermeister den Missrthäter gleich zu vernehmen?« ,,Wen?« fragte der Bürgermeister wie im Traum-. »Nun, den Anitsdiener Schnei der.« Dem Bürgermeister war zu Mu the, als sei er plötzlich seh-end gewor: ren. Hastig griff er nach dem Be schwerdeschreibem um esJ nochmals zn lesen. Und er lag: ,,hochgeehrter here Bürgermeisters Sie sind ein grober, ungebildetet Mentcht Ein alter, etngebtldeter Schasstops sind Stei« Damit war die Seite zu hinde, doch als er das Blatt umwendete, las er aus der Rückseite weiter: »So sagte gestern der Amtsdtiener Schneider zu mir, als ich ihn er mahnte, mir das Geld zu bezahlen, was« er mir schuldig ist. Da der p. Schneider in letzter Zeit oftmals ein solch’ ungebührlicheö Benehmen zur Schau trägt, so bitte ich, densele ernstlich zu derwarnen. Eines wohllöblichen Magistrats ge horsainster Justus Messerrücken, Barbier und Friseur.« Das war also des Räthsels Lösung! Bürgermeister Klugmann athmete tief auf, uno ein fröhlich-es Lächeln zuckte um seine Lippen· »Herr Messerrücken!« sagte er frenndtich, »auch mir ist bekannt, daß der Anrtgdiener Schneider sich häufig ungebührlich beträgt. Sie dürfen überzeugt sein, daß ich Ihnen volle Genugthuung verschaffen werde. titlridkzeitig bitte ich aber, in Zukunsts getrost wieder mit mündlichen Be schwerden zu mir zu kommen. Mahl zeit! Herr Messeriicken.« »Herr Zchmidt, ich bitte, leiten Sie dag Weiter-: wegen Bestrafung des Vlintgdienerg Schneider ein und be halten Sie den Mann auch weiter im Auge. Mahlzeit! Herr SchmidL — Ach so! wag ich noch sagen wollte: Jch komme l«,(:nte Nachmittag nicht in’H Bureau; lassen Sie chhalb wichtige Sachen big morgen liegen. Mahlzeit! Herr Schuiidt!« Alg Herr Filugmann sich wieder ai lcin im Zimmer befand, riß er die Be sctnnerdeschrist in viele kleine Fetzen und warf dieselbe in den Papierkorb. Dann zündete er sich eine Zigarre an und ging in bester Stimmung nach Hause. —-- -—--·- b- -— Ueber ttasscebercitimg. Ueber die Art und Weise, wie am besten der siafsee zubereitet wird, laßt sich ein erstllassiaer Fachmann der Kaffeetoch deLs tiirkischen Gesandten in London, E. Zampuniå3, folgenderma szen aug: »Eine vollkommene Tasse türkiscken Kaffeeg zu bereiten, ist zwar eine sinnst, die aber sehr einfach ist, wenn man mein Verfahren benutzt. Jch habe viele tleine Töpfe von verschiede ner Größe, die in der Form alle gleich find, einen Stiel nnd oben einen Rand und eine Titlte haben. Je nach der Anzahl der Tuser Kafsee, die ich zu locken rabe, brauche ich einen größeren oder kleineren Topf. Wenn dag« Waf ser gekocht hat, fülle ich den kleinen Topf fast bis zum Rand mit Wasser-, dann thue ich drei Stück Zucker hinein und setze den Topf zum Kochen auf das Feuer. Jst das Wasser heiß, so schütte ich zwei Theelöffel sehr fein gemahle nen Kaffeeg hinein und rühre um, bis der Kaffee mit dem Wasser gut vermischt ist. Jch mache es also gerade umgekehrt wie gewöhnlich, ich thue erst den Zucker und dann denKaffee hinein· Dann stelle ich den Topf wieder auf das Feuer und passe gut auf, bis der Kassee siedet und sich oben Schaum bil det. Ehe der Schaum aber überfließt, nehme ich den Topf rom Feuer und stofze mit dem Boden des Toper auf dem Herd auf, bis der Schaum herun teraehr. Dieses Verfahren wird noch zweimal wiederholt. Kommt der Schaum zum vierten Mal an die Oberfläche, fo wird der Topf abge nommen, nnd der Kaffee in zwei Taf sen fo eingegossen, daß jede Tasse einen Theil des Saaunteg oben enthile Das ivichtiaste ist aber noch, daß der U »Is"«- Fuss-h --..I(c«·J ....s. --.--ts-.- TU . THE-HAE H »k- s su- q spsiu un» quuuqnu II Er darf nicht zu schwarz geröftet fein; ein duntleg Braun ist die idealeFarbe. Es aiebt noch viele andere Verfahren, die ich in der Türkei erprobt habe, und es giebt natürlich Gelegenheiten, wo man die Art der Kaffeebereituna ver änrern muß. Wer den echten türki fchen staffee zu würdigen versteht, weiß, dase feine Süße ein Theil feines Wohlaefchmacteg ift. da dadurch der aanze Duft des Kaffeeg herausgebracht wird; aker einige Leute mögen keinen Ruder, nna einige schmecken aern den Grund, der faft fo fein wie Mehl ist. Ju solchem Fall muß natürlich ein anderes Verfahren angewandt werden« Das Geheiuiniß eines guten Kaffees wäre hiermit aeliiftet, wenn es ein folches war: denn manche Hausfrau wird diese Art Des Kaffeetochens länaft aeiibt haben, nur nicht mit angesüß teiu Wasser· Indes —- über Ge fchmäcker läßt sich nicht ftreitenl Dem Sachsen wird fein Blümchentaffee doeb immer das höchste aller Kaffeege nüffe bleiben. Umfchrielmrer start-. A.: »Wer-halb haben Sie denn nicht die Tochter des reichen Bäcker meifterg Lehmann geheirathet?« B.: »Die ganze Familie war da gegen« A.: »Und die Tochter-iM B.: »Nun, die gehört doch zur Fa milie!« Ein vertritnqnißvsller Druckfehler-. tAus einem Reporter - Bericht.) Zum Schlusse lüge tfüge) ich noch : augdrüctlich hinzu, daß alle in diesem -" Vtrtitel angeführten Thatsachen auf Voller Wahrheit Veruhen. f