vaZTchus ssksZk risseW W Max Dorning.. Mäuse-riet Dorf war in Aufregung. urchtbnres war M und hielt a Gemüther in » r Spannung VI wer M frtiben Morgen der Mike-Zorn mit seinem Jägerbuben, dem Bindi-Sehen hinausgegangen tin einen Isdserborst auszunehmen der B en einer faft unerreichbaren Stelle and. Auf einein Feisenvorlprung nämlich, der schroff und unzugeinglich steil Urspruer hatte der Adler dicht unter der Spihe sein Rest gebaut. ·Wollte man dazu, so tonnte das nur von einein bsber liegen-den Gipfel aus geichehem indem von dort oben aus der fis-ne Wagebals ich ankeilen und he rubgleiten ließ. ur ein Weg aber fährt-e zu der erwähnten Spitze sdeö Felsens, nämlich von einer benachbar ten sähe über eine schmale, in- schwin delnsder Höhe über tiefem Abgrund schwebende Felsenbriicke, eines jener seltsamen. verwegenen und abenteuer Eichen Gebilde, wie sie in den nördli chen Kultalpen und mehr noch in den Dolorniten öfter das staunen-de Auge des Wandean überreichen Der Teu felsfteg wurde dieser einzige gefährliche Zugang genannt. Ueber diesen Teufelssteg also xvaren der Försteräoni und der WintelsSrpp hoch über den grauenerregenden Ab grunsd zu der Spitze des Felsenwe fprungs geschritten, und oon dort oben hatte sich der erstere an einem Zeil, Idas um einen Fel lsblock geschl unan wurde in die Tiefe gelassen. Al S er schon unten und dein Ablerhorft gerade gegenüber war, stellte es sich heraus, daß er zu irgend einer Hantirung einen langen, eisenbeschlagenen Stock gebrauchte. und er schrie dem Sepp zu, er solle einen solchen an einem Strick bereit-lassen Nun hatten die beiden, um sden Weg über den gefähr lichen Teufelssteg so leicht wie möglich zurückzulegen alle Gegenstände die sie kiir die Expedition als überflüssig an 1uoen, am anderen Ende der Felsen briicke zurückgelassen, und um den noth wendiaen Stock zu holen, mußte der Bube Deshalb sdort hinüber. Furcht und Schwindel lennt ein solcher Alpen butsche nichts der Weg machte ihm da rum keine Schwierigkeiten, in wenigen Augenblicken schon war er zurückgelegt und rnct dem gewünschten Stock in der Hand wollte eben sder Sepp den Teu felssiea zum Rückweg beschreiten, um dein am Seil hängenden Toni den Stab hinunterzulassem als plötzlich etwas Unerbörtes geschah. Als der Bube eben den Fuß aus den Ieuselsiteg setzen wollte, brach tnir schend unter seinem Tritt die Felsen briicke zusammen und donnerte Hinun ter in den Abgrund. Gerade noch rechtzeitig vermochte der Sepp get-sieg anärtig zurückzuspringen, sonst wäre er html-gestürzt Ratblog und entsejt stand der treue Bursche einen Augenblick vor der Zerstärung. Ein Wunder war es ja wahrlich nicht, W der seit Jahrhunderten der Ver witteruna preisgegebene schmale Fel W gerade jetzt zusammengebrochen Mr. wo ihn die wuchtigen, ungewohn ien Tritte zweier Männer bis in’s tiefste Gelider erschüttert baden muß ten; aber das würde jetzt ein Wunder sein, wenn irgendwer den Förster-Toni aus seiner gefährlichen Lage befreien könnte. Mit Blitzesschnelle übersah Sept- die Gefahr. Wie sollte man da hin gelangen, wo Oder Toni hing? Von Inten. aus der Tiefe r, war die Stelle Wualinalich, wäre das nicht gewe sen. so hätten die beiden Jäger selbst sen gefabrvollen Teufelssteg vermie dew Wie aber sollte man «tzt, wo dieser gebrochen war, zu der pitze des selsenvorsprungeg kommen? Das sah derSedo sofort: mit einer Leiter, einem satt. einein Baumitarnm war der Ab grund nicht zu überbrücken, denn jedes IIleaen eines solchen Werkzeugs als W mußte, genau wie bei dünnem Use. nur biiben und drüben weitere Theile des morschen Felsens in »die M reißen. Aber auch, »wenn es asterisk-h stell-nac- lvistt gelang-. so M doch bis dahin, wo man das its-St- WIIM nath Erste Clkfl E sqsfn hatte, so vier Zeit vergehen daß Ier im Seil hängenbe Kamerab wol Idee obnmiichtig vosk Erschöpfung wer ten müßte, und in solcher Lage ist Macht gleichbedeutend mit Erim-f ett-erben weil der Strick sich fester rieb fester um den willenlofen Körper singt Daß sich loer Toni selbst an sein Seile binaufziige zur Spitze des lfens, um dann hier feine weitere unq abzuwarten, war ausgeschlos en, denn bei jedem derartigen Vers uch nieste er sich an den überall hervor lanenben Ecken und Kanten des Fel ,ens denSchiidel einftoßen, und er site gar nicht um die einzelnen Fels ,Iksptitnge berikmgelommen, die er et- dinabgleiten nur deshalb hatte erseiden Bienen weil ihn ver Sepp, If Umsauche liegend, mit weit vor Arnien binabgelafsen hatte. PLM Gefährlicher aber bei solchem ; W war bet Um and, daß durch »De- Rnch den bet rster. wenn er III- HO feli- himuszge. Dem Seil H M- Isiisie, Felitante, an ber- oben sile befestigt war, erschüttert wer Hs —— bliebe und daß sie Dann, Jedenfalls -1 e morsch, wie ber Teufe ssteg, mit I - der befestigten Last in die Tiefe e 5 III-L- · It Blisejfchselle wie schon er « , itberfab der rnit den Gefahren W M frshesier - irgend Eis vertraute-Bursche bai nicht bat-e der Situation seines Deren, und nett sähe-schnelle war er sich klar, das nur allerschnellstes handeln Rettung bringen könne, iosern solche sich über haupt beim-n lasse. Jn welcher Weise freilich das möglich sein sollte, tin-d was zu geschehen hätte, das war i im Augenblick selbst noch ein Riit el. Er schrie dem Toni. den er von i nem Standpunkt aus nicht sehen konnte, zu, ei sei ein Ungliick chebrn« der Toni möge um Gottestvi n ruhig und unbeweglich im Seite hängen blei ben. bis Hilfe komme. « « Der Förster war tein Mann der Furcht, und ruhig tlang feine volle Stimme zurück: » »So eil’ dich, Bub! Gar zu lange; kann ichs in dieser verteufelten Lage! nicht aushalten! Jch hörte die Steine in die Tiefe donnern! Drum sput’ dich unb bring’ hilfe!« In jäher Eile ftiirzte der Bube in’ö Dorf. Entfett traten die Männer bei der Unheilstunde zur Berathung zusam men. Klar war allen nur das eine: es mußte schnell, es mußte sofort gehan delt werden« wenn der Tonj nicht ohn mächtia in die Tiefe stürzen solle. Aber wie? Mit Seilen, Aexten, Leitern eilte man zur Stelle, wo man den Toni sehen konnte und ihm auf Hörcoeite nahe war. Aber man sah sofort: mit Seilen und Leitern war von unten her in der Eile aar nichts zu machen, und von oben her noch weniger, wie sich einige durch Versuche sofort must-zeug ten. Als man ein Brett über den Teufelssteg legte, stürzten sofort wei tere Felsentheile in die Tiefe und ris fen das Brett mit hinunter. Man schrie dem Toni zu: .Toneri. du mußt warten, bis wir mit Leitern zu dir hinauf können — tannst du’s noch aushalten, eine Stunde oder zwei?« Ein Schmerzensschkei war die Ant wori: »Wie soll ich’s? Schon zu lange hänge ich da! Lieber fiiirz’ ich hinab!'« Und im selben Augenblick machte der Waghalsiae den Versuch, sich selbst am Seile in die Höhe zu ziehen. Aber fo wie das Seil den verhängnisvollen Ruck that.·orasselte ein Steinregen auf denMarn nieder, der sich traftlos fin ten ließ· Man sah, daß er, von einem Stle getroffen, am Kopfe blutete. — - s-« has-s f-. « · Ase-. — --.-ll« -.-I »was-« « II, Ost-Its- IIII sprun »Es schlägt dich todt!'« Bewequngslos hing der Jäger im Seile. »Wir schlagen schon -oie Leitern zu fammen, Tonik« schrie man wieder. »Und wo wollt ihr sie ansetzen, ihr Thoren?« rief der von oben. »Jh r müßtet ja Riesenleitern haben!« Er hatte recht, das sah man Ivoh!. Aber was sonst sollte man thun? »Weißt du einen besseren Rath, Toni? Was sollen wir thun?« Deutlich und klar klang seine Stim m: aus der Höhe herunter: »So schießt mich herab!« Erschrocken starrten sich die Leute an. Der Gedanke war so ungeheuerlich, daß die Köpfe Zeit brauchten, ihn zu fassen. »Wie meinst du das, Toni?" ries endlich einer. »Sch·ießt das Seil durch, an dem ich hänge, und fangt mich in Tüchern dort unten aus dem Felsoorsprung aus. hätt’ ich ein Messer bei mir, so schnitt ich selbst den Strick durch! Aber macht schnell -—— ich halt’s nicht lang mehr aus hier oben!u Jent kam Leben in die Menge. Man sah nach dem Felsoorsprung, der leicht erreichbar war. Dort konnten freilich einige Männer mit einem aufge pann ten Teppich oder derglei stehen. Aber der Schuß? Wer so te diesen Schuß aus der Tiefe thun? »Ich wag’s nicht!« sagte der eine, ein trefflicher Schätze. »Man könnte den Toni treffen!· »Ich tot-I auch nicht!« meinte ein anderer. »Das hieße Gott versuchen!« Da rief eine Stimme aus des Volkes Menge: , »Dort kommt einer, sder thut’ö: der Zeller-Friele Und sofort schallte es ringsum: »Ja, wenn’i einer kann, der thut’s!« Born Walde der geschritten kam, deni Stuhen über der Schulter, eine große,· stattliche Mänmrgeftali. Keck saß der lhat mit dem Gemsbart auf dem aus drucksvollen Kopf. in dem ein paar dunkle Augen funkeltem fest uns sicher war ver Schritt, und der Boden dröbnte, wo er hintrat »Der W-Irredl! —- der thutös —oer thut’s!'«— so klang es noch immer durcheinander. »Er wird sich hüten!" sagte eine höhnifche Stimme. »So dumm ist er nicht!« Man fah nach dem Sprecher Es war der Linden- Jackh einer ver reich ftea Bauern im Dorf. »Ireilich,« entgegnete man, «es ift war, der Förster Toni und der Zeller äriedl haben« einen Span aufeinan r —- ——- . Den hattenste m oer That. Der Sel ler-Fr·iedl war ein wohlhabender Bauer. aber —- das Bildern konnte er nicht lassen. Das lag tn der Familie, hieß es. Urgroßvater. Großvater und Vater hatten ei betrieben, und der riedl betrieW m allen am leiden chaftlichftm Wenn der Förfter ir gendwo einen Pracht-Gernsbac! hatte —wenige Te, und pass! war er weggebttjt « sewesen — jeder wußte ei tm Ders, und der Försiee mäte es as Mitte-, wessen Rohr nie feste. aber ans- wer fah ute erwi-( sehen MI· Sinne-It Fee waren dte f ) l l l l -- «.-- «- — I seiden roch im Lem»«gse-im;ngkkss’ them Der Reiter-sont der gerade kein Gewehr bet ch hatte, stand mit gestickte-n Dies ·nger dem Duer Friedl gegenüber, der. den Stufen im Anschlag, ihm entsegenrieß ; »Du bleibst stehen, wo lau stehst,- er l sierl Noch einen Schritt und ich lit« » dich weg. wie ein Kreuze-liqu Und noch höher hatte sich die riesen haste Gestalt des Friedl bei diesen drohenden Worten gereckt. Ohne Furcht aber war der Försier cui ihn zugegangen «Schieß, wenn d’ magst!'« Und —der Zeller-Fried hatte nicht geschossen; er hatte das Gewehr von der Backe nenommen, den Hahn in Ruhe gesett und dem Andern den Rücken ge kehrt. Der aber hatte ihn ruhig gehen lassen. ——— Aufs Reue war der alte Streit auf gelodert, als derZeller-Friedl vor kur zem dte Linden-Vroni, des Lin-den Jackl bliisaubere Tochter, hatte freien wollen. Da hatte nämlich die Vroni zu Aller Erstaunen erklärt, sie sei heim lich mit dem Förster-Toni versprochen, den habe sie gern und dem werde sie Treue halten. Der Linden-Jackl, der den reichen Friedl lieber als Schwie grrsohn haben wollte, als den Förster Toni. den Habenichts, den er gar nicht lelzrn mochte, war mit seiner Tochter heftig umgesprungen. Ruhig aber hatte die erklärt: »Macht, was Jhr wollt! Ich lieb’ ten Toni! Der kfriedl ist ein sauberer Bursch und ein itattlicher Freier, aber den Toni hab’ ich lieber! Und, Vater, Ihr wißt, ich hab’ meinen harten Kopf von Euch geerbt!« Freilich, »das wußte man und er fuhr-J- nocb weiter. Alles Toben und Donnern half nichts, die Vtoni blieb fest, und als der Vater erklärte: »Ich geb’ den Nonsens nicht zu solcher Lum penheirgth!« hatte das Mädchen eben io erklärt: »So werden wir warten, bis ich großjährig bin!'« Der Friedl aber sah sich vom Förster ausgeftochen und Grimm und Zorn erfüllten feine Seele. Und Ietzt hing sein Nebenbuhler da oben in Todesgesahr ———— — Schnell erzählte man dem Fried1, um wag es sich handelte. Hellauf lachte der: »Und ihr Narren meint, ich werde thun? Las-XI euch sagen: der Dummste II kos- Ykssdl nis »Das-Tonl« ( ----. Und mit einem Blick aus den da oben Hängenden wollte et weiter. Da drängte sich der Linden-Juckt an ihn und taunte ihm in’S Obr: »Friedl, weißt’, du tönntest schießen! Wenn —- wenn —:venn - deine Kugel fehl geht . . . Jch meine, wenn —-- sie ihn trisst, ihn da oben — denn —— dann-« Ein Ruck ging durch den Körper des Antem »Dann?« fragte er. »Na, dann könntest du die Vroni trieaeni Das dumme Weibsbiid wird nicht ewig heulen! Schieß nur ——- und — schieß —- schieß «—gut — tveißt — qut —- — Der Friedl starrte den Sprecher an. »Ja-if sagte er, »das spracht ka nicht! Das sprach der Böse in Euch, und darum will ich nichts gehört babeni Aber eines merkt: Wenn der Friedl tressen w i l l, so trisst er alle mal, ein- Meuchler aber ist er nicht!« »Friedl —« »Laßt mich!« Er wollte weiter. Da entstand eine Bewegung unter der Menge Ein Mädchen brach sich Bahn. Angst- und entsehensooll stürzte sie aus Jackl und Friedl zu. »Ich half alles bötti« nes sie. »Man bat mir etzii it, was geschehen ist —dee Toni ist in Lebensgesabt!« «Ja, er ist’s,« entgegnete Friedi. »Und ich soll ihn retten! Was meinst du, Vroner D« sehte er spöttisch fra gend hinzu. »Daß du’s thun wirst, wenn du tannsti« »Ich werd mich hütent« kiedl!« Sie drängte sich bittend an ihn. .Geb', du!« Fast barsch stieß er sie von sich. ,Was hätt« ich noch mit die zu schasfent Oder gar mit dem da droben? Sieb den Weg stei, sag' ich zkch imst- dssssxi W Hofes-» M Jus Mckkll llllf I out-III. · Er schritt vorwärts, ohne einen Blick auf alle Uebrigen zu werfen. Der Kurat, der ebenfalls anwesend war« kam ihm nach. «Friedl,« sagte der geiftliche Herr, aus dessen ruhigem, von schneeweißern haar umrahrnten Gesicht Seetengiite und ein friedevolles herz sprachen, »Friedl, schieß’! Deine hand ist sicher —tdsu triffst den Strick! Der Sturz aber wird dem Toni nichts schaden — man fängt ihn auf und der Luftdruet ist fo start nichtt« »Nein, hochwiirdstger herr, ich tbu’s nicht! Ich iann’s nicht! Er ist mein Todfeind, der da oben, der mir Alles aenonnnent« Da schallte Toni’s Stimme von oben ber. Ader nicht mehr tlar und deutlich, sondern gebrochen, matt, fast winsmernd: »Iried1, schreHP bat er. »Ich halts nicht mehr aus Many ein End’! So oder tot« Man sah, wie der Körper im Seil trafttoi iich dehnte. Der Geist des Mannes da oben verlor die herrschaft über die schlaff werdenden Glieder. «Schieß’, seiest-it« tönte ex nb malt von feinen Lippen. »Ich Was geht's mich ani« gro te hder Unde re. .Oretnus pro evi« fagte der Karat und sank auf die Kniee. Alle folgten kä- -.-.. -··««- »w seinem Veispielz mir drei Personen blieben stehen: Friedl Jacl undtlironi. Schick-s nnd ichlaiier Eh man den Isrster ich strecken; mit ier Stimme murmelte der Geistliche ein Miserere. Bront hatte während der lett-n Augenblicke wortlos beigestanden Man sah ihr an. da in ihrer Seele ein heftiger Kamp tobte. Angstooll starrte sii bald empor zur Höhe, bald zu Frieyl hinüber. Nun plostich als die Menge nstdergelniet war und Friedi langsam von dannen schritt, itiirzte sie ihm in wildeiter Leiden schaftlichteit nach. wars sich an seine Brust, umtlammerte ihn mit beiden Armen, tin-d wie ein Schrei, qualvoll uwo ertöiend zugleich, aus den dunkel sten Tiefen oer Menschenbrust, drang es über ihre Lippen: »Friedl, hör’ mich!« Er blieb stehen« weiter ließ. «Tolle Dirn!« brummte er. mich loö!« »Nein, ich lasse dich nicht! Geh’ nicht so weg! hör« mich!« »Was willst du noch?« Ihr Athem flog, ihre Augen glühten, wirr in die Stirn fiel ihr das schöne. weiche Haar: »Friedl, schiesz ihn herab! Rette ihn! Du tannst’s! Deine Hand ist sicher! Rette ihn! ilnd dann nimm mich! Hier vor allem Volk verlobe ich mich dir, wenn icu ihn rette-st!« Und schnell uno mit entschiedenem Schrittt auf den- Kreis der Beter zu schreitensd, ries sie, und klar schallte ihre Stimme über die Schaar dahin: »Hört mich ihr Alle! Des FriedksWeib ioill ich werden, wenn et den —- Mann Ia oben vom Strick her-abschiefzt!« Eine Bewegung ging durch die Ver sammlung. Seinen Ohren iaum trauend, hatte Friedl die inhaltschioeren Worte ge hört. Zweifelnd starrte er das Mäd chen an· »Du —- verlohst dich —mir?« fragte er. »Mir? Wie kannst du’s? Gehörst du nicht Dem da drohen?« »Das löt ich!« entgegnete sie fest. »Er wird leben können ohne mich. Aber leben soll er, nicht da umtommen! Betvahre ihn davor-, FrieolL Und dann bin ich dein! Du weißt, ich halt’, zvas ich verspmch!« »Ja, das weiß ich!« antwortete Frieol und warf forschend einen Blick da sie ihn nicht »LsßY « nach oben. Der Färster riihrte sich nicht mehr. Bezvegungslos mit schlaff herabhängenden Armen lag er im Seit; es war kein Z.veifel, er war ohnmächtig, und das ihn umschlingen-de Seil mußte sich infolge dessen mit im mer itrafferer. tödtlicher werdenden Umschlingung um ihn ziehen. Blieb der Mann noch länger in dieser Lage, fo tonnte in jedem Augen biick der Tod durch Erftickung oder Erorossclung eintreten. Die Katastrophie mußte nahe sein. Vier Männer hatten, auf einem Fels vorsprung stehend, ein großes Tuch ausqebreiteh um den etwa Ziiirzenden auszufangen Jn itummem Gebet kniete das Volt. .,-Schieß’, Friedl, schieß’!« hat Vroni. ,,Schieß’ ihn todt, wenn du nicht an ders willst! Seines ihn todt! Aber laß ihn nicht so täglich umkommen! Nicht fo, nicht so! Es zerreißt einem ja das Herz! Schieß’! ·ch bitt'-dich —thu’s mir zu Liebt — u haft mich ia gern, sagst du —- lannst mir oa nicht eine Bitte erfüllen?" Noch immer stand , riedl regungs los. Da sprang das Vädckxn auf ihn zu und griff nach dem Studen. «Gieb her!« rief sie. »Wenn dirs nicht thust, thu’ ichs-! Bei Gott, ich thu'sl Und ob ich ihn zehnmal et fchösse — seine Qual soll zu Ende fein!« Er entwand ihr mit kräftigem Griff die Büchse. »Bist du.närrisch?« sagte er dumpf. »Laß mich —ich thu’s um« deinetwil len! Geh’ aus dem Weg!« Sie trat, am ganzen Leibe zitternd, zurück. Noch einen seltsamen Blick warf er auf das Mädchen, dann machte er den Stutzen schußfertig und hob ihn empor. hinter der auf den Knieen liegenden Menge stand hoch aufrecht die gewal tige, tisesenhafte Mannesgeftaln Reben ihm, zu feiner Rechten, stand Provi, mit bittenden, thränenerfiillten Augen gks Ins Wan exists-ski- gings-i qui wer mu Fsc In otqem fcyutfaw vollen Augenblick der Linden-Bell. Und nun lag die Büchfe an r wet tergebrckunten Wange des Mannes, der Finger am Hohn. — .Trcff gut, Friedlk sagte Vroni. »Ich bet’ für dichl« Und leise raunte von der anderen Seite flach «Jia, triff gut, estietsll Mach’ ein End’ —fiir heute und immer!« Noch höher reckle sich die lraftvolle Gestalt Friele »Ja, ich werde treffen —- verlale euch darauf, ihr deiden," murmelte er leise. Jeht stand er im Anschlag — ein furchtbarer Augenblick verging. — Lautloles Schweigen lag riber der lnieenden Menge. Nur der Priester betete halblaut: »Ja nomine pattit, et filii et —- ——«1 Da lnallte der Schuß. « Ein Schrei erfchallle. Ein dunller Körper ftiirzle aus der höhe herab, eine weibliche Gestalt flog wie ein Pfeil auf den Ieljvorsprung zu, wo die Männer den Fallenden aufgefangeni hatten. Den Körper vorniider beugt als« wollte er leiner Kugel nagelie naber völlig regungslos wie ein ld von’ Ghin stand Triedlz neben ihm mit scheue-n Blick in sich zusammengelau len, JackL M-- -.-. Noch immer lag die Menqe auf den Knieenx das Ungeheure war geschehen, aber sie brauchte seit, sie aus dem Banne des zurchtbarem Unerhörten frei zu machen. Aufs neue erschallte ein lauter Schrei, von Vroni ausgestoßem »Er Hebt! Gott sei Dank, er lebt! Er» ist unverletzt!« Und nun tam auch Leben in die Menge. Der Kurai ging auf Friedl zu, der nach immer wie erstarrt dastand. »Ich dante dir, Briele sagte er. «Du bist ein braver urscht Der here im himml wird dir’s lohnen!« T Jett erst regte sich »der Schii . »Er lebt!« murmelt-e er vor ich hin. »Er lebt!« Wie suchend ließ er sein blitzen-des Auge iiber die Menge gleiten. Der Ku rator bemerkte es. »Suchst du Vroni'i« fragte er. .Dort kommt sie-— sie wird ihr Wort halten, Friedl, daran brauchst du nicht zu zweifeln!« Vom Fels vorsprung her iarn festoen Schrittes das Mädchen. Ueber dem kräftigen und doch feinen Gesicht, wie es eine Eigenthiirnlichleit der Unter-l I innthalerinnen ist, ruhte rie Sicherheit eines heroischen Entschlusses-: fast ; feierlich schauten die braunen Augenj darein. Sie trat an Friedl h:ran und faßte seine Hand, die er bewegungslos« in ver ihr-tu ruhen ließ. »Das war brav von dir, Friele sagte sie und ihre Stimme zitterte ein wenig. »Ein braver Bursch aber bist du immer gexvesenk Und als solchen will ich dich zum Freier nehmen —- ich hab's dem —Toni schon gesagt! Sprich mit dem Vater, wann du Hochzeit machen willst! Jch will dir ein treues Weib sein, wie ich dir versprach —der · der Toni soll in einen fremden Ort weit von hier weg ziehen!« Sie sah ihn bittend an. »Blsck’ nicht so finster, Friele bat sie. »Du hast mich ja doch immer ge wollt « setzt bin ich dein!" Da sprach der iiihne Schütze, und jedes seiner Worte fiel wie ein hum merschlag aus das laut tlopfende Herz des Mädchens: »Und du meinst, der Friedl lönnt’ einen solch verpfuschien Handel eingehen? Ja, ’s war schön nen- dik men- dn Mist-It- »ss«· Nun an' deine-That hab- ich gesehm daß vul nur einen lieh hast, den —- den andern! Jst’s nicht so?« Sie iab schweigend vor sich nieder. »Und du dentst,« fuhr er fort. »nun wars damit gethan, daß ou mich nimmst? Zu Lohne, weit ich den an dern herunterschoßZ Ein erbärmlicher Schätze, der sich seinen Meisterschuß bezahlen läßt! Jch that’k um deinet willen -——sreilich! Um den andern hätt’ ich keine Hand gerührt, nnd er hing noch da oben, wenns nach mir gegangen wäre! Zieh hin —- dein Wort .1eb’ ich dir zuriict unsd deinei Liebe rnaa ich nimmer! Sie wäre nicht . echt ·— und es tönnte der Tag torn-s men. iva ich dich erdrosselte um solcher Liebe willens Leb’ wohll« Er wandte sich an den bleich und erschöpft aussehen-den Toni, den eben zwei Männer dahersiihrten. »Sie magldein sein!« sagteer grol lend. und dann setzte er drohend inzm »Aber das rath’ ich dir: Hals ne aud sie ist eH werth, denn sie allein hat dir dein Leben ertaust!« Er schwieg einen Augenblick Auge inAuqe standen sich die beiden Mön ner, der eine hoch und stattlich, ein Bild stolzer Krast und sicheren Selbst bewußtseins, der andere ebenfalls groß und start, aber in diesem Au enbiick bleich und sast brochen audse nd. Gelassen warfezriedt dieBitchse über die Schulter, schob den hat in den Nacken und verschwand im nahen Walde. —-—-—-- —- — Leutmmt Bienenbrod Es toar am zehnten Manövertage, als die vierte Batterie des ldartille rie-Regimento Nr. X am s iihpart beim Anspannen war. Frohen uthes verrichteten die Kanoniere ihre Ohne aenheiten, hatte doch gestern so ziemlich jeder ein gutes Quartier gesunden. Zwischen ihrer Beschiisti ung sanden die Soldaten immer noch t, sich ihre Quartiersreuden zu schildern oder sich ne stock-s- Nsn ists-ich- »i-»- si » l sechsten Geschütz u, dessen Mxnnschast vom Einjiihkig- reiten Drucker am vorhergehenden Abend in solenner Weise steigeholten worden war. Es war dies Druckers Dank dasiir, daß er mit seinem sGeschiih nie «ausgesallen« war währen-d seiner zehntägigen Wirt samteit als Vorgesehiey denn von hebute an löste ihn der Einjiihrige Eifrig a . Eben vergnügie er sich damit, letzte ren mit seinem schönen Quartiersrciu lein aufzuziehem als eine ihm nur zu gut bekannte Stimme an sein Ohr schlug. Der Rusende war Leutnant Ranenbcok. welcher eben herbeigeritten sam. » »Einjährigek Druckerrr!« »Den Leutnant!" -..Gehen Sie mal rasch in den »Ab ler«, holen Sie mein Frühstück und bringen Sie es in einer Probe unteri« »so Befehl, here Leutnant!« Drucker eilte meg, indem er unter wegs aus ein Mittel sann, wie er dem gesitengen Leutnant derartige Aus mertsamteitsen seiner Person gegenüber til-gewöhnen wolle, denn seit Leutnant Ranenbrot wegen des «dösigen Ein T jährigen« einst vom haupimann s «schmerzhast abgrbogen’« wurde, ließet I keine OR heit vorüber, den Einjiihs Hrigen thehnren und beehrte ihn des öfteren mit derartigen »Kann-r arbeiten«. Bald lehrte Drueter uriic mit einein Mt, in welch-in si M saftiae Schiniendrotde und eine laschi Wein befanden. Ein schlaues ächeln verrietls, soaß er einen Streich im Schilde führe-. Gravitiitis trat er ans zweite GeschliI, wo re ter Krie aenauer alt Richttanonier nttionirte. Krieaenauer stand in der satterie irr einem gewissen Ansehen. Er hatte schon ein ut Stück Welt gesehen nnd war ein rarnmer Soldat, der einen Vor aesenten iin Dienst nie in «Bruch" brachte; ferner hatte er einen gesunden banger und ewigen Durst un endlich war er ein »Unmrzagter«, sowohl im Ausliden eines Streichez und Weg leugnen desselben, als auch im Ver diißen der dafür erhaltenen Strafe Der Einjiidrige war somit an tder richtigen Adresse. Dies bewies auch das breite Schmunzeln des Gefreiten, als er auf das höfliche Bitten des Ein jiihrigen das Frühstück in der Protze unterdrachte. Absichtlich hatte der Ein jälyrige den Gefreiten so höflich gebeten. Er tannte seine Pappenheimer. Kaum war er verschwunden, als der Gefreite seinen Gefühlen Lust machte: »Da können uns sie Herren Einjährigen brauchen, wenns ans Vesper-anneh men geht; ist mir übrigens lange recht, ich will schon die Hälfte sdavon »ver lieren".«« Das Kommando: »An die Pferde!«« beendete seinen -Monolog. »Batterie Cufgefefsen!« nnd »Batterie zu einem rechtsbrechtad, marsch!" Und hinaus ging’s in den frischen Morgen. Sieben Stunden später ertönte das Signal »das Ganze halt« und kurz daran der Offizierruf Darauf hatte Kriegenauer längst geharrt. Jetzt galt es flink sein. Kaum waren dieProtzen angefahren als er zwei Schinlenbrode in seinem Brodbeutel Verschwinden ließ, um sie nachher gemijthlich zu ver-— zehren. »Machen lann der Einjährige nichts, kenn es ist verboten, etwas in der Protze mitzunehmen-« Damit hatte er sich beruhigt. Wie groß war aber sein Erstaunen, als sichs tein Einjährigek blicken ließ. um sein Eigenthum in Empfang zu nehmen· Die Vermuthung eines Ka meraden, er werd-e beim herrn Haupt mann bleiben müssen, wurde schnell als Thatsache betrachtet und baid war von desn fi.iihftüct Leg berrn Leut nants nichts mehr zu sehen. Unterdessen freute sich der Einjöbs riae königlich auf das Eintreter des Leutnaiitg, der auch alsbald nach be endeter Kritik anschwebte und nach seinem Frühstück fragte. »Am ersten Geschütz, Herr Leut nant.« —--— Ein fürchterliches Donner-better ver rietb dem Einjiibrigen, daß die Bombe geplatzt sei, zu gleicher Zeit wurde er selbst gerufen und »angebaucht": »Wekbnlb sagten Sie den Leuten nicht, daß das Frühstück mir gehörte? Die Leute sagen« sie hätten geglaubt, es gehöre dem Einjiihrigen Jetzt haben sie es gegessen! Meine SchintenbrodeL Zum Donner:oetter!« Aus diesen Fall batte sich Drucker jedoch vorbereitet. Seine Entgegnung: »Herr Leutnant, die Leute wissen ganz aut, daß ein Einiäbriger nicht wagt, ein Frübftiick in der Probe mitzuneh men, da es verboten ift.« lentte den Zorn des Leutnants von ibcn ab auf ,,fiinf Kerl-sc welche zur Strafe den ganzen Weg in’s Quartier zu Fuß machen mußten. denn zu ihrem Un glück hatte Leutnant Ranenbrot das Kommandm da der Batteriechef mit den übrigen Offizieren beim Regi inentsstab zurückgeblieben war. Am unverzagtesten war Gefreiter Kriege nauer. Als er sah, daß der Leutnant »die Frechheit« dem Wachtmeister er zählte, weinte er lächelnd: »Ich wette einen Krug Bier, daß wir teine Sonn tagsroache betommen; den »Vater« freut’s auch Gesreiter Kriegenauer bat recht be halten. Außer Ioem Donnerivetter und dem »Gansernarsch zu fünfen« hatte die Aifaire keinerlei Folgen für die Kanonierr. Auch der EinjiiibrigeDrucler tam auf feine Rechnung, er ist seitdem Mit Aårftrögenuvon Herrn Leutnant n,«,t IIUIIIIIUIUI ULIWUUI VIIIIUIIL OTHE rer hatte zum Schaden noch den Spott, und noch heute heißt er in der Batterie »Leutnant Schinkenbrod«. Wirtliet sein-mea. »Schaqu ja aus, Setzt-, als ob Du direkt aus dem Chausseegraben tämsi!« »Ach, ich hab’ mich nur ’n bischen fee-it meinem Schwiegervater übermor en.« sites-liebe Gut-merk Bauer (zu einer Gucksbesiyerim die er langereicht gesehen): .Wenn i die gnädige Frau Baronin anschau, dann merk i erst, daß wir zwa schon alt werden!« Mr. Ins stricken Als Schacht-leistet Mieies einem Ameritaner vorgestellt wurde, der ihn immer mit Mr. Meiies anredete, fang Leskem schließiiche »Ich bin nicht der Mr. Meisei sondern der Meister Misses.« Betst-meet Richter-: »Sie sind des Eint-rachs diebsiablö überwiesen! Ihre Stiefel, die Sie in der Eile des gefährdeten Rückzuges stehen ließen, hab-a Sie verrathen-P Angeklagien »Aber-, Euer Gua den, die sind doch auch nicht von mirs«