Ofener schreitet-rief von xtkzte haumengeh No. 81. Well, jest is ioidder alles in e gutes Schehp. Der Philipp- was mein Hase-band is, dnht sich arig gut behefe un in die Lein —:- hen ich tein ............. Kahs zu kom plehne. Die Kids osf Hohes, die duhn in ihr Betrage nit die Bill sille, awioer das is nur, weil der Philipp so lang fort war un was kann e schwache Frau wie mich mit so Fellersch anfange. Jch kann ja die Kleine noch ganz gut täclele, awwer mit die große da is das different, die fm mich iiotvet den Ropp enaus gewachse un se sin nor arig hatt zu handele. Awwer ich dnhn ’H nit so viel meinde, bilahs se sin in en anneke Weg doch ganz gute Bmve un was ich in die ekschte Lein un ganz peetideler bei se gleiche, das is, baß se gar teine Schwötwörtet und auch sonst keine beese Lengwitsch jnhse. Das nknsz mer bei die Buwe in dies hier Kontrics arig epprieschjiehte. Gehn Sc nor emol an die Saluhns un an die sichiksiestobrg vorbei, do lönne Er Oblieg- l)i5re. Ich weiß, daß die Jnaxisreietlnrsdi von die Stohts alles trei-.s, rsic ttnnne fort zn l- e, awwer se komme immer widder un dann sanvoce se baß cJ e Tebel-Im ig. Un dann noch e anncrev Tim, was ich an meine Vnwe alcicha Se schmohte nit nn tschnhe auch nit. Jili hen off Rohr-Z schon e paar mo( so gelwe Spatg an den Beimie sei Mailche genohtisL annoer wann id) ihn gefragt l)cn, ob das von Tobäcte tonki me deht, do bot er immer aesagt, no, er hatt e Scheine Brot gene. wenn Se, un so edbeö gleicht doch e Mutter zu höre. Well, ecksäcitlie sor den Nie sen, weil ich weiß, daß die Buwe ahls recht sin, sin ich auch arig sur-preist ges tvese, wie mich die Tietscher hat Wort geschickt, ich sollt doch emol zu se kom me, diiahs se müßt mich von wege den Bennie sehn. Ich sm oss Rohr-J hin, biiahö den Philipp, den iann ich zu so ebbes doch nii brauche. Wann bei den so e Tietscher emol schmeile dahi, dann is er eweck wie den Puppe sei Dog, wie se in die Ledi gefalle wars den Weg sin ja all die Mennfohts un meiner macht keine Eckzepschen Also ich iin zu die Tieischer un wie ich inich intros duhsi gehabt hen, do bot se e Fehs ge machtjais wann ihr bester Freund ge siorive wär. Miit-dem hat se gesagt. ich siihie arig sarrie for Ihne. Wei, watts die Mätter? hen ich aefraat, bi kahs ich sin ordentlich geschiehrt ge wese. Da hot die Tieischer gesagt, es toiir von wege nie-i Vuive in Schmuc rell un wege den Bennie in veriickeler. Jch muß sage, ich sin surpreist gewese, biiahs so ebbes hen ich nit ed'ipeckiet. Ich hen zuerscht gedenkt, se hätte meh bie e Feit gehabt odder so, awwcr die Veischer hot gesagt, das wär’sch nit; die Buwe müßte seite, das wär gesund un wär e« gute Eckzerseig sor se. Der Trubel mit meine Buwe wär, daß se Lzobiicke juhse tschi-; se deine sein«-Ihn un dehte auch ischuhe. Do hen ich iache müsse. Miß BaieL hen ich gesagt, do sin se misstediem E kurze Zeit zurück sin ich meiseibst emol suspisches ge wese un da hen ich inwenigehtet un hen ausgefunne, daß er sich sei Mailche blas mit Schellie verschniiert gehabt hat« Sehn Se, sa kann mer so e Kind unrecht duhn. Da hat die Tietscher gesagt: Miit-denn Sie fin arig iesig; ich kann Jhne pcuhse, daß der Bennie den ganze Dag Tabäcke tschuhe duht un all die Kinnek in den Ruhm fühle denselwe Weg; es is disgosting, den; ganze Dag sa e Kidd in die Kiäß zaj hen, wo in einem fort Mahichens mit i tfein Mund macht, wie e Klapper-; schlang. Ennihau, tann ichs nit mehr » ftende. Da sin ich awwer suchst-entwis wiid geworde. Jch hen gesagt: Jch will Jhne tein Leier tuse, awtver es is ; nit wahr was Se ewe gesagt henJ — Mann se mich das prnhse, dann hezahl ich Jhnen sufzisg Buhlen Da hat sei neschnieilt un se hat gesagt: Vlies kam-ne Se mit mich in die Kläß. Jch iin mit se Sange un usf den etschtez Blick hen ich den Vennic gesehn, bi tahs et hat in die Frantroh gesesse. Er hat alliwwer geschmeilt, wie er mich gesehn hat« akaiver ich hen nit zum Eächtneilc gesiihlt Die Tietscter hat gfsagh Bennie tainm emai ertrug-. Da hat et geschiwweit taie e Eszipetaub un ich hin alle Minnit edspecttet, er deht taliipsr. Die Tietscher hat ihn ange ainit, ais wann se ihn fresse wallt Bennie hat se dann gesagt: Hast du bei bohmivekk gedath Notniimny hat dei- Bennie gesagt. Warum denn nir? Bitahs ich hen for inei Mo in den Stat gehn müsse. Jch hen gesinnt wie dreißig Gent-; so en aeklogenek Manne-« . ich hen ihn nach gesragt gehabt. oa er sei Hamtvnt gemacht hätt un da hat er zu mich gesagt, et hätt tei Hamwert zu mache. Welt ich hätt ihn titl lönne, den Weg hen ich gefühlt. Jetzt is awirei das alletschiinste tanmie. Die Tietscher hat gesagt: Vennie, was hast bei denn in bei Mantis-) Nsiisiitigs hat er gesagt. Bein-ie, nsnh emas dsei Maitchse nfs, hat bis Tietschet gesagt,j -- — — nn do hot er gesagt: Ei wont du it. Ei tell juh, ich hen mich geschiimt wie alles. Well, Bennie hen ich gesagt, mach nnr emol dei Mailche ass, un sei en guter Bub. Er hot awwer noch im mer refsjuhst -un do hen ich ihn in Front von die ganze Kliiß e Ohrfeig .gewwe, daß es getracht bot, un dabei i hot er sei Mailche nffgerisse un e Stick iPloektobiicke so groß wie e schmalseist Fist is eraug gefloge. Mitaus e Wort izn sage, hen ich ihn am Arm gepackt un hen ihn mit heim geschleist un do hot’s awwer ebbeö gewtve. Mister Edithor, in sellem Angeblick do sin ich wie en Teiger gewese, wo nor gut sühlt wann er Blut sieht. Jch hen den Fel let die Nos blutig geschmisse, hen ihn drei Backezähn auggehaue un ich hen erseht mit meine Diehrkwehlerei ge stappt, wie ich nit mehr babb sage könne. Jch weiß gut genug, daß ich . nit recht gebahn hen, awwer könne Sie mich for blehme? Mer will doch-aus seine Kids ebbes mache un so lang ich lewe, soll kein Toff aus se tver’n. Well, der Bennie hot drei Dag lang krank ins Bett gelege, owwer ich sin zschuhr nach Tobäcke lriegt er so bald tein Eppeteit nit mehr. Mit beste Nie got-ds, Yonrg, o Lizzie Hanfsiengei. —--.Os Dem Verdienste seine Krone. Jn K o r e n begannen vor lnrzem Insekten den Fichtenhain bei dem Gras be der vorigen Dionigin zu zerstören. Darauf beauftragte man Soldaten mit der Vernichtung der respektlosen Thiere und versprach ihnen eine Belohnung, wenn sie sich darin recht eifrig zeigten. Einer von ihnen snciIte auf eine recht absonderliche Art zu beweisen, wie er geben er der herrschenden Dynaftie wäre. Er verschlncl:e nämlich eine Schale voll von den Insekten, aus Zorn darüber, daß sie es gewaqt hat ten, dem lönglichen Grabe »in nahen. « Zur Belohnung sür die verdrehte That Ihm-n- « als-bald sum Sonntan me- . - macht. Nun bekamen mit einem Male noch mehr Soldaten Appetit an dem seltsamen Gericht. Für die bloße Nach ahmung des verdienstoollen Beispiels ihres Kameraden erhielten sie jedoch tei ne Belohnun , was sie nicht wenig ver gimmtr. « ermuthlich werden sie in kolge dessen unter die Revolutioniirei » gegangen sein. i Die tleine Geschichte erinnert an ei Jnen ergii lich-en Vorfall, der sich zur ’ eit des erliner Eongresses im Jahre 878 zutrug. Lora Beaconssield wohnte damals im tiaiserhos. Er legte die kurze Strecke von da bis zum Reichskanzlerpalaig immer zu Fuß zit I rück. Eines Tages sah er einen Mann, der Cigarrenstumntel vom Pilaster ans Has. Er gab ihm ein Goldstück und ssagtc Dasiir können Sie sich ordent-! »lick)e Cigarren tausen. Sobald dies Hin die Zeitungen gekommen war, gab es zwischen dem Raiserhos und oer Wilhelmsstraße Dutzende von Leuten, die alle eifrig nach Eigarrenstummelns achten. Der eIle Lord ging aber» ironisch lächelnd an ihnen vorüber und s ließ sie mit langen Blicken nachlilickem Die Inenschlicke Natur isi doch in ihren Grundzügen überall dieselbe . —-—-—-.——-——— Enden Zeitgemiisz siir die Extrasitzung des Congresseg bringt Dunst Revieiv einen Ueberblick über die Lage auf Cada, ous welchem ersichtlich, daß es sich, ab aesehen von der Verpflichtung einzu lösender Versprechimgen, lohnen würde, in sreundschastlichen handelspolitischen Beziehungen mit der Insel zu stehen. Die Entwickelung Citllms Jst dem ---. now qccuscsu clfluulllluf. Ou- saur Reaieruna hat vorzüglich zu mitth schaften verstanden. Als im Mai 1902 die militärifche Besetzung seitens der Ver. Staaten aufhörte, überwiesen diese einen Baarvorrath von 8500,000, ietzt, nach anderthalb Jahren, hat die Kasse der Revublit einen Bestand von s4.000.000, und zwar ohne daß neue Besteuerung stattgefunden hätte oder nothwendiae Ausgaben verkürzt wor den wären. Es ift weder am Unter richt-zweien noch an Sanirungsarbeiten aeioart worden und die Ausführung öffentlicher Anlagen hat leine Unter hrechuna erlitten. Die dandelsdilanz, die während des Aufftandes gegen Spanien sich aus 22 Millionen zu Un aunften von Cuba stellte. hat steh in ein Guthaben von vier Millionen um aewanoelt. Ebensoviel wird jährlich für die öffentlichen Schulen ausgege ben. in denen mehr als 1.50,000 Schü ler unterrichtet werden. Dieser Auf fchwuna hat trotz der Ungewißheit der Laae stattaefunden, man tann einen noch viel bedeutenderen erwarten, fo bald die Revublit betreffs ihrer Stel luna zu den Ver. Staaten einmal im Reinen ist. »Di) es nun Reziprozitiit aiht oder nicht. wenn wir nur erst rin mal wissen, wo wir stehen, ertlärt der Präsident der Rationalbant von Cuba, die Hauptsache ist« dasz wir mit einer sicheren Basis rechnen tönnen.« Tie Ernten sind vortrefflich ausge fallen. Vor drei Jahren ergab die Ruckererme 300,()7It Tonnen. Jni letz ten Jahre 850,181, für dieses Jahr wird sie auf 970,0()l) Tonnen geschätzt Die Auf-fuhr von Früchten brachte nat-ein zwei Millionen ein. Mit dem Baumwollenbau hat man vielverspre then-Oe Anfänge gemacht und auch die einst so blühende Kaffeefultur wird wiecer m Aufnahme kommen. Vor fünf Jahren waren die Weide ariinde entvöltert, jetzt grasen bereits anderthalb Millionen Stück Vieh« auf denselben. — Eine Statpartie. Humoresle von Edgar Classen. »Du bist in den vier Monaten Dei ner Ehe total zum Philister geworden!« »Ein trockener Spießer —— ein Pan tosfelsgeld ——« ,,J r müßt aber doch begreifen, daß man gewisse Rücksichten -——« »Jawohl, aber nicht bis ur Preis gabe seiner anzen SelbststcindigleitF »Unsern s latbund hast Du ge fprengtt« »Schmählich!« »Rücksichtslost« « »Verrath!« Wie ein Sturzbach prasselten die Vorwürfe auf das Haupt des Profes sors David Hottenroth Keinen seiner Einwände wollten die beiden Freunde, die ihn nach längerer Zeit zum erkten Male wieder auf der Straße getroffen, gelten lassen. Aber sie sollten sehen, daß er noch Stolz und Bewußtsein von Mannes wiirde besaß. »Gut. Jch werde Freitag Abend im ,,Bären« bei Euch erscheinen.« Ein spöttisches Lachen war die Ant wori. »Glaubt Dir iein Mensch! Der Verkehr mit Junggesellen ist Dir ja verboten —!« »Der Siat verdirbj den Eharattcrt« ,,Sck,er«z beiseite: Jch lonnne· Zum Beweise ——-—« »Hal:!« rief der dicke Jlssessor. »Ein Vorschlag! Wir wetten!« »Topp! Zwölf Fittichen Pontery!« ,,«ttbgemacht. Punkt neun Uhr wer den die Karten ausgelegt.« Die drei Männer schüttelten sich die Hände, und Professor Hottenroth wan Delte mit heroischem Muihe in der Brust seiner Wohnung zu. Bis er die Treppen l)inausstieq, hatten sich aber schon gewichiige Bedenken bei ihm ein gestellt. Wie sollte er sich an dem ver sprochenenAbend von Hause losschlin deln? re· r.-«. r.;..-- mai-. «.» Kuh-Ha H. .,.«.. » .......... , -... .»-.,,,-.. tage feierlich versprechen müssen, seinen Junggesellengeivohnheiten, vor allem aber dem Statspiel, zu entsagen· »Ich will meinen Mann sür mich allein ha ben und ihn nicht mit dem Wirthshaus und hundert anderen Menschen thei en.« Jhrem bestimmt ausgesprochenen Verlangen vermochte er teinen ernstli chen Widerstand entgegenzusetzen, und als er rrie verlangte Zusaae gegeben, küßte sie ihn doppelt stiirmisch und nannte ihn ihr »Goldher·z«. Jn besagtes Goldherz waren von den « beiden Spieliutnpaneu schwarze Ge danken gesenkt worden. Gegen seinen Willen harte er sich in eine Verpflich tung hineinreißen lassen, vor deren Einlösuna ihm immer mehr zu bangen anfiua. Denn er mußte seine Frau schon belüan und iroend eine List er sinnen, um ihr scharses Auge und ihren seinen Spiirsinn zu täuschen. Und in dieser Kunst war er ein schlechter Mei ster. Jeder ähnliche Versuch war bis her mißalüclL Welcke Aus-rede sollte er nun aufs Tapet bringen? Der verhängnißcolle Freitag brach an. Professor Hotienroth hatte seinen Verstandslasten vergeblich zermartert. Keine Idee war ihm geoämmeri. Nach einer schlecht verbrachten Nacht, in der ihm die zwölf Flaschen Pomery im Traume erschienen waren nnd mit höh: nischen Gesichtern einen tollen Wirbel tanz aus seinem Bette ausgeführt brachte ihm die Post zum Uebersluß noctt eine Karte, in welcher er an den verabredeten Slat erinnert wurde. Zum Glück hatte Nelly nichts davon bernerlt, da er den Briestasten selbst ausaeschlossem « »Wie wäre es, wenn Du Deiner Frau einen Lotterieaewinn vortäusch testZ Jn ihrer Freude wird sieDir den Statabend genehmigen« zumal wenn Du ihr den Gewinn zum Geschenk versprichst. Das gibt eine Peripeitioe aus neue Toilette und das zieht bei Frauen immer. Du kannst ja morgen revozieren und die ganze Geschichte durch einen Jrrihum deg Fiolletteurg erklären.« Treue ehrliche Seelen! Sie wiesen ihm sogar noch einen Rettungsanler und wollten lieber die Wette verlieren, als seine Gesellschaft am Abend entbeh ren. Er eilte zum Schreibtisch und ent warf eine Depesche an einen Freund, der ihm die Nachricht ebenfalls per Te learatnm zugehen lassen sollte. Und das Schicksal sogar schien sich ihm zu rserbiindem heut war Ziehunggtag in der Residenz. »Gehen wir heute ins Theater, Männchens »Gewiß mein Engel. Was wird doch gegeben?« ,,K«o«nig Ottolars Glück und Ende! Wie ich mich freue —- Grillparzer, mein Lieblingsdichterl« Das arme Kind! Sie wird heute allein bleiben und moran eine grau same Enttäuschung erleben. Schändlich. Er war doch eigentlich ein hartgesottener Sünder. Mit ähn lichen Antoandlungen in der Seele qina der Professor zur Schule, und als es mit seinen Primanern »Julius Cäsar« las und der Ausruf des Antonius-: »Unheil, du bist im Zuge, nimm wel chen Lan du willst!« an sein Ohr schlug, erschauerte er wie ein Verbre cher vor der Missethat. Ein unbestimmtes Gegihl hatte ihm das Telegramm in der asche zurück gehalten. Aber nun war es höchste Zeit, den Coup zu inszenirem denn der Abend nahte. Er rüstete sich zumAus gehen. Die Klingel im Borplah ertönte. D—— —-.-—-, —.--- Mk» « ,« . .--« Mit einein Freudenschrei stittzte Rell herein. Zier —- —— lies —- —- .« Die Stimme versagte ihr »Ruinmer 1,8095 —- fünf-tanzend Mart —- gratuliere —- Heymann, ol letteur!« Betäubt, wie vom Blitz getroffen, starrte der Professor auf die Draht nachrsicht . . . nmöglicht Hatte das Glück ihn überfallen, um sein Gewissen vor der-Ausführung sei nes flinfteren Anschlags zu bewahren? Er bebte, wie von einer geheimnisvotk len Macht gepackt, und erst als Nelly ihm wonnetrunten um den Hals fiel und jsauchzend, strahlend im Zimmer umhertanzte, kehrte seine Fassung all mähiich zurück. »Und nun betoninie ich einen neuen Hut, weißt Du, das prachtvolle Mo dell, das ich Dir aesternn gezeigt — und ein Reformtostiim, nicht wahr? Ein Ifeidenes, schweres, nnd ein Spi tzentleid, aber mit echten Briisscler Spi Den, und —- —— —« Eine ganze Litanei von Wünschen sauste dem im mer noch verdutzt dreinschauenden Professor an den Kupf. »Aber wir haben ja noch aar nicht das Geld?« »Das macht doch nichts! Es ist unsi ja sicher. Fromm nur, komm -— o, das wird herrlich, entzückend, wie eine Fee wird sich Dein Frauchen heraus: putzen!« Der Professor waate teine weitere Einrede. Im Bewußtsein seiner wenn auch nur moralischen Schuld fühlte er sich schrecklich aedeniiithinL Die Eintäufe wurden gemacht, nnd esin ausgezeichnetes Souper imtttestaui rant beschloß den festlichen Tag. An das Theater dachte Nellls jetzt ebenso: wenig nicht« wie ihr Gotte an die sei ner wartenden Statgenossen Eine fiir die Betheiligten höchst ei genartige Szene spielte sich nach Rück kehr des Ehepaares zu den lleiniischen Penaten ab. Professor Hottenroth paffte gerade noch mit innigem Wohl behagen den Rest einer Hean Clay, als sein Weibchen unvermittelt mit der Frage hetausriidte: ,,Liebst Du mich noch, David?« »Aber Kind, wie kannst Du fra Gn —« »Nun wohl, dann wirst Du mir wohl auch etwas verzeihen tönnen.« »Alle-T mein Herzblattl Was foll test Du aber —« Sie nahm ihn beim Arm und strich schmeichelnd über sein Haar. »Ich muß Dir nämlich einenScherz aestehen, den ich mit Dir getrieben: die Geivinnanzeige war falsch, icli « ich selbst habe das Telegramm abschiden lassen —-- durch Mama . . . .« »Du --——- —— —---- Du ---- -—?« Der Ciaarrenstummel flog in die Ecke. Ein zornian Reuchen erstidte den ersten Wuthaugbruch »Das ist —— ja s-- unerhört M ein Standal —-- pfui — Pfui »- ——!« »Gemach, mein Lieber· Bevor Du Dich weiter entriiftest, will ich Dich auch über meinen Beweggrund nicht im Unllaren lassen. Du wolltest mich überlisten ——« »Ich — woher weißt Du —-—?« ,,Jali)r-bl. Mein guter Stern hat mich heute früh vor Dir an unseren Brieftasten geführt. Ich habe die in teressante Epistel Deiner sauberen Freunde vor Dir gelesen und habe die-: selbe Waffe angewandt, mit der Du mich hineinzulegen gedachtesL Kriegs list — weiter nichts. Wenn Du jetzt vielleicht noch ausgehen willst, so be stelle meinen besonderen Gruß an Deine verehrte Korona.« Der Professor sanl auf einen Stuhl wie vernichtet. Das war das Ende al l-- S-.»-lZ-icxs-H scr sen-biet An KIZDkllr ers Wurs«u,----. V- -...-,.- ,-., , , ma von Grillparzer und toiinschte sich und allen Etat ins Psefferland· Frau Nelly hatte in aller Seelen ruhe ihr Laaer ausgesucht, aber noch im Halbschlafe vernahm sie eisn Rech zen und Stöhnen: »Die Rechnungen —- ich bin ruinirt --— die Rechnun gen —!« Und tun das Maß seines Jammers voll zu machen, wurde der Professor nach Mitternacht durch ein wüthendes Lauten aus seinem Bett gescheuchi. Ein zweites. dieses Mril dringendes Telegrarnnn »Wir beginnen soeben die fünfte Flasche und trinken auf Dein Wohl. Die beiden Wenzei.« Frau Nelly ticherte schadenerh in sich hinein. —- Der ehrliche Friede wurde erst wieder hergestellt, als Nelly am andern Tage mit Zuversicht er klärte. ihre in der Residenz wohnende Marna werde sich in Rücksicht auf die durch ihre Tochter geschaffene Situa tion zur Reparatur des petuniären Schadens sicher herbeilassen. Den Stat aber hat der Professor abgeschworen fiir alle Zeiten. w Die arofee Seestadt Leipzig hat eine Nebenbuhlerin bekommen. Der Glosse Democrat macht die folaende interes sante Mittbeiluna: »Das Schiff Gauß von der deutschen antarltischen Expe Pition ist wieder in Berlin eingetrof en.« III-it »Komm, Harm, es ist Zeit, daß alle auten Kinder in’s Bett qehen,« meinte die Mama. « »Aber Mama. da brauche ich ja nicht tells «Bett zu gehen. denn Du hast erst vorhin aesaat. ich sei so unartig," meinte der kleine Kerl. M Ob er kommt? Berliner Slizze von F. Wilde. Nun sind sie alle wieder daheim aus Bergen und Wäldern, vom Ost und Nordseestrande — alle daheim! - Der Sommerstan ist aus den Möbeln geklopst, Lampen und Kro nen sind von ihren Hüllen befreit, Blumen und Vögel aus der Pension zurückgehalt. Alles wieder wie vordem! Mama liegt aus der Chsaiselongue und liest. Ihr gegenüber sitzt Elly, das hübsche Töchterchen, und stichelt mechanisch an einer Stickerri. Beider Bblicle schweifen gar ost oom Thema a . ,,Ob »er« Visite machen wird«, frag te Elly und hebt das gedankenschwere Köpfchen. Mama tlapppt mit einem energi schen Ruck das Buch zu und lächelt ermuthigend. Eine ininutenlange Pause. ,,Denkst du wirklich Martia-» daß er kommen wird?« »Aber gewiß, mein Kindl« Dieser »Er«, um oen es sich han« delt, ist der nämlich, den man In He ringsdors oder auf Rügen kennen ges lernt hat, der Papag schlechte Laune durch einen Slat verbesserte, Maan galant den Plaid uno das Opernalas trug, mit Bruder Fritz innige Freund schaft schloß und Fräulein Elln mit sweltmiinniscljer Geivandtheit den Hof machte, der endlich um Das Maß seiner Vorzüge voll zu machen —-- der Ersehntc, Berufene und Auserwählte zu sein scheint, der, welcher - es muß auch solche Käuze geben! Wac, würde sonst aus unserer heirathgsähi gen weiblichen Jugends Der September ist ins Land gezo gen und der Oktober, der sogenannte Visitenmonat, angebrochen. Der erste Sonntag ist da. Glly wählt ein mohnrotlzeg Voiletleio, das zu ihrem brünetten Haar vorzüglich steht und sinnt nach, wie man dein Lheincn oas wohl angetanagen inten, eine rassinierte Wenoung geben kann. Auch Mama überdenlt sich einige Situationen, denn der junge Doktor Sandrop, den man im Bade kennen lernte, wäre ihr zum Schwiegersohn sehr erwünscht, zumal in diesem fata len Zeitalter, das siir ein Mädcken so aussichtslos wie möglich ist. — Es wird 12 Uhr, es wird eins. Er kommt nicht! Viele Besuclfer gehen ein nnd ang, denn Papa ist Sanitätesrath nnd die jungen Kollegen, die tiitzlich ihr Staat Sexamen gemacht haben nnd nun in Berin ansässig werden wollen, rislieren gern ein Vietelstiindchen Antichanibrirem wenn es nur der schwierigen starricrc ein wenig nach )ilft. Ellh ist nerai55. Bei jedem Filinael zna schrickt sie zusammen. Aber oie Visitenzeit geht dorijber, nnd er kommt nicht! Thatsächlich müde sinkt Elth in ei nen Sessel, kämpft standhaft mit den Thriinen « Bruder Fritz --— der ewig Motante — rannt ihr sehr hör-: bar zu: ,,Verspetulirt! — Der zxveite Sonntag kommt, doch den ersehnten Gast bringt er nicht! Wieder eine Anzahl BesucherL Man redet das berühmte »dunnne Zeugs das so reizend harmlos ist« weil sich teiner was dabei denkt. »Sommer prächtig gewesen an der See ----- aer Juli ausgezeichnet! Auch im Gebirge? August miserabel! Alter Weinernte ganz kolassal! — Winter wird wieder samos werden. Gnädiaes Fräulein huldiaen doch auch dem EissportL s— Und wie! — Ronsseau-Jnsel reizend. Neuer See. gtzestHiHhatIn stilvollek, entschieden slitoouckå sp- Alls Ucll Clllsolllkllltcll wird man sich treffen und im Thea; ter! s— Berlin wimmlet ja von Thea Eernl -— Das wird lustige Abende ge en.« Die üblichen zehn Minuten sind abgesessen. —- Gottlobt Man ist von dem zierlichen Pliischtaburet befreit, von ivelckem der dicke Dottor und der lange Assessor jeden Moment herun terzusallen fürchteten. Diesmal ist das Geschick noch gnädig mit ihnen ver fahren. Ellh und Mama verständigen sich durch ein entsagungsvolles Lächeln. Ganz ertältet und entniichtert. Nun wird »er« sicher nicht mehr tomment Der einzig schöne Traum, der am romantischen Dünenhange entsprungen ist, soll begraben, soll vergessen sein? Elly vermags nicht. Sie sieht ihn wieder ror sich in der tnappen, blauen Seglerjoppe, immer schick, immer ele gant, immer liebenswürdig —— Ma ma, die doch eine erfahrene, verwdhnte Weltdame ist, nannte ihn sehr commc il saut, und Papa mit seinem unfehl baren Scharsblick äußerte einmal über das andere: »Der macht Karriere!« Und das wußte Fräulein tslly - dank der modernen Romanliteratur: wer Karriere zu machen versteht, der ist einzig und allein und immer der Rechte! —- — Nun ist auch der dritte Oktober sonntaa gekommen. « Elly lächelt wehmü:hig, als sie wie der in das mohnrothe Kleid schlüpft und ihr duntles, welliaes Haar zur lesen, malertschen Frisur arranqirt. Sie blickt vom Erter aug durch das Linienrnuster oer Storez die Straße hinab bis zum Will;elmplatz. Da —- da — wahrhaftig —- da kommt er! Das ist sein schneller und leichter Gang. «- Er blickt nach den Hausnummern -—— jetzt entdeckt er Papas Schild —- jetzi geht er hinein. »Doch noch!« jubelt Elly und reißt --. --..,--.--......k--——.-.s: im eilt-gen Bordetstttrmen einen I en Stoß Zeitungen von Tisch. cis-s der Fri grollt. aber sie ’rt ei UM Drau en hat es geehe t! — VII tdr Sandrop giebt dem öffnend Mädchen seine Karte, streift den Pale tot ab und harrt im eleganten Gefec schaftsanzuge der Dinge, die da kom Imen werden. k s t Drei Minuten läßt man ihn war-» en. l Dann tritt Elly ins Zimmer. Ein warmer Händedruck —- eine Sekunde Aug’ in Auge. »Muß mir einen-Generalpardon er bitten, gnädiges Fräulein, daß ich mei ne Antrsittsdisite tm Hause Jhrer wer then Eltern« — »Ja, ja, tvir haben uns gewun dert.« « « ,,War zur Hochzeit eines Freunde aus dessen Gut geladen.« »Ach, wie nett!« »Riesig nett in der Thtl Man hat mich underantwortlicherweise drei Wo chen in Dingetda festgehalten.« «-Und haben sieh gut amiisirt?« ,,Bortrefflich, gnädiges Fräulein! Täglich auf die Jagd gegangen— ist sehr fchneidiger Wald in der Nähe --—— eine ganze Ladung Rebhiihner ge »Muß reizend sein!« »Aber nun will ich ein seßhafter Mann werden« »Und dies ernste Gesicht dazu!« »Parole d’i)onneur, diesen Winaet gehört Berlin mir! Gnädiges Fräu lein sind doch auch übermorgen aus der . Zoiree des irettorg Rufitig?« ,,Eelbstderst;indlich!« »Im-f ich dann um den ersten Wal zer bitten?« »Seht angenehm, Herr Dotior.«« »Und dringen Sie dieselbe sonnige, gliittoerheißende Laune mit,- tdie da mal-J am Strande, gnädig-es Feder lein.« Ein heißer, tiefer Blick, em Ruft auf die kleine Hand -—— ein helles titoih überfluthet Ellys Antlitz. » »Meine Sorge, Herr Doktor«, Ia chelt fie, ,,beim Tanzen kommt die Laune oon selbst!« » »Ja » - beim Tanzen! Solch ein Walzer -— solch s-— ein Weil » Der Herr Doktor hat seine Visite etwas iiber das Vorgeschriebene Maß ausgedehnt, aber der poetische Som mertraum den Ellys Bild von neuem herausbeschtvor, hat ihn die strikt Fcrm vergessen lassen. Dem Glück-— licken schlägt keine Stunde! —- » »Mama. er ist übermorgen auch bei Rusing«, jubelt Elly, »aber das gelb-e Battistkleio ist nun unmöglich — wir müssen heute noch zu Gerson!« »Du bast recht, mein Kind! Und dann miissen wir den andern Zuvor lommen uno schon sin der nächsten Wort-e einen the oansant geben« Einen the dansant — - ehe mir den neien Flügel haben?« »Der muß eben in acht Tagen zur c- eile sein, auch die Lampen, ebenso dir- Poniercn ·«,u oer neuen Dom-Isi aarniiur.« . Papa sder auch am Sonntag seine Patienten nicht vergißt, ist von der Besuchgtour heimgekehrt und geräusch ins Zimmer getreten. Sein erstauntes O·l;-: fängt noch die letzten Worte aus. »Was —-- vor Weihnachten schon den Rummel!. 2 ruft er mit deutlichem Un muth dazwischen »Liebe-r Mann -— es muß seini« »Vapachen s-- bitte ——— nur dies ! itlul!« »Was zum Henker baot ihr denn, mir schon im Oktober die Hölle heisz zu machin? Ob wir den Flügel ein paar Wochen früher haben oder spit ter, ob ihr die Lampen heut taust oder moran, und ob ihr heute zu Gerson fahrt oder morgen« — NU salu- wmc4nkliocx Konrad-YOU « EllyW schlinnt ihre Arme um seinen Hals und flüstert: »Der Doktor hat soeben Visite aernachi. « »Welcher Doktor in drei Teufels Namen?« »Der Doktor Sandrop, lieber Mann. Du erinnerst dich an Saß mtz.- Es handelt sich um das Glück unseres Kindes —- —— ich dächte, lein Opfer wäre zu groß.« »Ja so —-— der —- hat Visite ge macht«, icknnunzelte Papa, »dann roird mein Reden wohl verqeblich sein Fiir beut Kinder, laßt die Schriinte und Betten noch stehen und laßt uns acmüthlich essen. Ich bin hungrig Von moran ab — Verderben, nimmt seinen Gangl« I Radinm soll in London den Krebs knrirt haben. Bei allen Apothekern zu haben. aber leider 8900,000 per Pfund. si- si- ti Ats Scheidunqåiarund hat eine Frau « in Cbi nn) angegeben daß ihr Gaste iie mit »em stochbuch geschlagen habe f Wenn das die erite nä ,e.-e Beltram-E ichait war. die iie mit dem interessan-; ten Werk aemacht, so hätt e der Gottes eiaentlich mehr Grund zu einer Heini-; dunagtlaae. - st( sit si Frnn .L)orneleinty: »Ihr Msann ver-? lrinat mobi seine meiite Rest im Gan - Ladn istnondouh »Jamok)l, der arme Mensch will nicht immer allein zke Hause iein.« · :- se s Crin Astronom in Indiana will dic wichtiqe Entderlung gemacht haben, des auf der Sonne emirer Sammet betricht Das wäre in das schönki Paradies für den Eistrqu Jeht Iris-; sen mir also. wol-in mir im nächftttg Sommer den Eiettuit zu wünichcsf linken. "