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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 4, 1903)
Es E; k. . O. s. k. O. »k E. F »k: st: Ei Uenscijenfreun . Kriminal Roman von M. L. MnxwelL WWWW ------------ . -----»»»»-» . - . , . · ew« (12. Fortsetzung) Einen Monat nach dem Verschwin ben Fräulein Greswold’s war auch alle Pracht und Herrlichkeit im Bewe den vollkommen mit der pflichtver Mo Tochter verschwunden Lap miet loar nun der einzige Diener in dem aroßen ieeren Hause, und die ganze Dienerschaft war auf ihn und zwei Frauen reduzirt worden. Alle die großen Empfangszimmer waren geschlossen, die Möbel mit Leinen be deckt, die Axrnsinster Teppiche aufge rollt worden, die, aufgestellt, einen Damm gegen einen Eindringling.. bil deten. der es wagen würde in diese velrassenen Gemächer hineinzufpähen Von den sieben G-"a«rtnern, welche die Blumenbeete und die Treidhäufer zur Bewunderung von Elapham gepflegt hatten. war nur einer geblieben, der das Gras mäbte und die Kiesroeae eb nete, über vie der düstete Eigenthümer stundenlang, Sommer und Winter bei schönem und schlechtem Wetter auf- und abging. Von all den Blu: men, die dort aeblüht hatten, blieben nur solche, die sich das ganze Jahr er hielten, ungepflegt blühten und ver welktkm Urn Diese Zeit nahm Greswolds Itsmnrigteit düstere Formen an Er gab sich der Religion nun hin wie ein Mensch, der sich dem Tranke hingiebt, schloß sich einem streng prtteftantifchen Prediger mit den starrsten talvinischen Religionsanschauungen an, und sein ganzes Personal mußte an dem Got bistan OMIIIDFMII r »Wie verhält sich sein Enkel dazu?« fragte ich. »Er muß sich dazu verhalten, so lange der herr lebt, wenn er nicht will, daß ibrn jeder Shilling entzogen wird. Jeder-, ausgenommen den Herrn, weiß, daß herr Oliver an nichts glaubt als an Würmer und Schlingpfl anzen oder so etwas. . . ich habe die Bücher auf seinem Nachtttsch gesehen. Aber er muß in die Kirche gehen und lalteL Rindfltifch und Salat Sonntags essen oder er würde auf csie Straße gesetzt werden« Von der verschwundenen Tochter hatte man nichts mehr gehört; wenn der Vater von ihrem Schicksal wußte( —ob ;ie lebte oder gestorben war — fo hielt er es bei sich. Nichts, was ihr· gehstte —- Kleidey Putzfachen oder andere Gegenstände, wie sie Mädchen gewöhnlich besitzen —, war je aus dem hause geschafft worden; nach dreißig Jahren waren sie noch dort und ver schimmelten in den vers-kegelten Zim? niem. Ludgater hatte einmal Iehörh wie fein herr. in einem Moment der Auf regung, seinen Enkel erinnerte, daß er noch andere Erben habe-—Erben, die ibm theurer wären als der Nachtomme jenes naseweisen Bücherwurms, seines Sohnes-. Diese Reden waren dem alten Diener aufgefallen, nnd er habe zu glauben angefangen, daß die Toch ter noch lebe und der Vater ihr ver aeben habe, oder daß sie Kinder hin terlassen hatte, von welchen er wußte Meine Fortschritte bis zu diesem Punkte waren befriedigend Aber ich iab Schwierigkeiten voraus, denn Lndaater hatte den Namen des »adeli gen Sprößlings« vergessen, ebenso wie den des edlen Baumes, dem er ent ltannntr. Die Drohung des alten Mannes war ein Fingerzeig, der be folgt werden mußte denn hier war gleichzeitig das Motiv offenbar konnte IL-I-.- h k- L-- 0:-k h ISJIIIIIIUIIOI, UUD WI IIIIIU UTL rebellischen Tochter und die ermordete Lisa Rat-net ein und dieselbe Person waren. Dennoch war es taum glaub haft, dasi der alte Grestoold mit nahen und lieben Erben geprahlt hätte und eine derselben so tief sinken lassen lonnte. wie jene unglückliche Frau lange vor ihrem tragischen Tod gesal « len war. Wenn er von ihrer Existenz gewußt hätte, so würde er sich sicher lich tun sie bekümmert haben, hatte er dagegen leine Kunde davon, so würde er kaum solch eine Drohung ausge stossen haben. Ich versuchte, mir die Lage Oliver Gram-OF vorzustellen, wie er bei feinem wohlhabenden Großvater an scheinend als sein einziger Erbe ausge wachsen. stets von der Existenz eines oder mehrerer oerborgener Rioalen be droht war. Innern-innrem es war nur ein Rioale vorhanden, und Olioer wußte, wer nnd was sie war, kannte ihre Lage, angenommen er wußte, daß ein Testa sent zu ihren Gunsten gemacht worden war oder söglicherweise gemacht wer den sollte. so war dies Grund genug site einen Schuttern sie aus derWelt II schaffen. War es glaubhaft, daß ers itsaer Man-n von Olioer Ores Mi onnasrendem Charakter, glaub haft do- einem Manne, dessen Leben W wei. dessen Stimme sich nie M, auf-r für eine gute Sachse, des iet Westen Thränen fließen Ist Und de- sriih nnd spät für die nd Rettung seiner leide-den - gearbeitet hatte, war es III sitv dem tadelt-sen — . « MPHMKTD Mk ja; nach sünsundztvanzigjäbriger Be j obachtuna der Schattenseiten meni—ch" licher Natur tann ich nicht ander-» me an Jedermanns Schlechtigteit glatt-« ; Aber ich weiß nicht wie, ich habet Wildover nun einmal gern- und liebe es, fiir ihn zu arbeiten· s Meine Aufgabe ist nun, Alles von Wilvover zu erfahren, was er mir von der Vorgeschichte des unglücklichen Mädchens erzählen tann —er war in diesem Punkt sehr verschwiegen gewe: sen-— und dem Faden zu folgen, den er mir aeben tann, bis ich ihre Ver wandtschaft und ihre Geschichte ent Decken kann. Die Wahrscheinlichkeit isi nur, daß sie, nachdem ich mit so oiet Mühe Gegeben, vielleicht ganz und gar nicht mit der Familie Gregwold ver wandt ist, und ich der Entdeckung eines Zusammenhangs zwischen Oli oer Gocswolv und dem Mord in der aneoorstkaße nicht näher gekommen bin. Die bloße Thatsachtz daß ex unter falschem Namen ein Bewohner« dieser Straße gewesen, ist für den’ Mord nicht stichhaltig; es giebt man-! niafache Gründe sich verborgen zu hal « ten: Schulden, politische Angelegenhei ten. Liebschasten. Jedoch bei einen Manne von Gresnwids Achtbarteit is is nicht leicht, ein solches Motiv zu oremutben noch was ein Anzeichen vor banden, daß er einer Schürze wegen in jenem Hause gewohnt hatte Unsv dann ist noch das Sonderbare. daß der Mann. der die Pistole in Hol born kaufte. als mittelgroß, schmächtig und gelebrt aussehend beschrieben wirl und blaue Brillen getragen haben soll Die Arbeit wird langsam vorwärts Leben und mag vielleichts erfolglo iein. allein sie taugt mir besser als an lanaen Sommerabenden Raupen von den Rosenbiischen zu suchen oder Ge ranien zu begießen. Bierzebntes Kapitel. Nach der Versammlung in der Rus- « selstrafte trat Arnold zu Wilmoti Leda bald in freundschaftliche Bezieh unqu und ward veranlaßt, die Lie benden bei ibren Besuchen der Ge mäldeaallerien oder anderer öffentli cher Schensmürdigteiren zu begleiten, wohin ":ie junge Dame unter der Ob but ein:r Tante ging, deren Frömmig teit mit einem nicht zu löschendenDursx nach wettlichen Vergnügungen ver« «rnischt war, und die in einem Atbem non ibrem Lieblingsprediger und ich rem Lieblingsschauspieler sprach. Diese Dame erfreute sich aller Privilegien einer Gardedame. die eben den Be suchen Von Gemäldegallerien, die be sten Konzerte Londons, Sperrsitze im aneum und Montana-Theater ein schlossen« deren Kosten Wilmot freudig bestritt, um mit seiner Jda beisammen zu sein. Als Arnold mit der jungen Dame inrimer wurde, fand er Gelegenheit, "e über Oliver Greswold auszufragen und von ibr erfuhr er Alles, was die Borrodailes von dem unbezahlten Se tretär Lord Vildyard’s wußten. Er sei sechs oder sieben Jahre bereits mit rsiesen befreundet, und seine Beziehung zu Lado Violet sei fiir alle Welt ein offenes Geheimnis gewesen« außer für das .liebe alte Mondtakb« Lord bild nard, der fiir nichts Anderes als fiir iEtbspscbatsel oder St. Giles Augen be Ob Ida glaube, daß er der heirath seiner Tochter zustimmen werdet Jda meinte. er würde alle Standes-vorne tbeile besiegen, wenn Greswold zu Ber möaen täme, und der großen- Sache nicht nur mit seinem Kons, sondern auch mit Geld helfen lonntr. Grei - ---i umn- yuuc von Irumn stuwugcn Großvater viel zu erwarten, welcher in einem titsteren hause wohnte, pas von Gärten und Wiesen umgeben war, die als Bauariinde ein Vermögen werth waren. »Er hält diesen armen jungen Mann schrecklich kurz; Vater sagt, er hätte aerade nur die Kleider, die er trägt, und seine Wohnung in Claphnknz so ist es ihm also unmöglich, ehe sein Großvater stirbt, als Bewerber Lady Viole ’H auszutreten-; jedoch, da der alte Kerl beinahe Neunzig ist« so ist zu hoffen. daß er sich bald dazu ent schließen wird.« Eber ist Greswold auch sicher, ver Erbe seines Großvaters zu seini« »O, zweifellos ist solch ein alter Kerl im Stande, Alles einem Spital zu hinterlassen. Andere Verwandte sind nicht vorhanden, und Oliver Grestvold ist irn hause seines Groß gxiters als sein Erbe ausgezogen wor n.« »Und glauben Sie, daß Lady Violei ihn heirathen wird, wenn er um sie withi« »Mit Flügeln,« entgegnete Joa, die einige Redensarten ihres Wilmot an aenorncnen hatte. auf oie sie stolz war. Laon Biolet begleitete Joa an einem der Tant· als sie vie Galletien heil-T teu. und Arnoltz der die Ehre hatte, durch die Säke zu führen, fiel es leicht, das Gespräch aus Oliper Greswolo Fu beiw. Sie erzählte ihm, wie hart des irr-gen Mannes Soo- sen-e seh nnd sie das Feuer des unbefrie Wsp1w« s-« .-««..s -.- M --.-...-« —- : Bat-m Christ-Its seine Jugend oermhrt e. — »Er wolltesbgerdneter sein,« meinte sie. »Er wiirde als solcher der guten Sache helfen, denn er ift ein gebotener Voltöfiihrer. Wenn mein Vater reich aenua wäre, fo wiirde er es bereits fein. Es ist traurig, zu sehen, wie Männer-, die geistig tief unter ihm stehen, sich große Namen erwerben, während er nur Wenigen bekannt ist. Sie hörten ihn sprechen, Sie wissen, welch ein Redner er ist.'« »Ich halte ihn fiir einen vortreff lichen Redner; aber Beredtsamteit ist im Parlament nicht Alles, unso hervor raaende Redner haben oft keinen Er folg. Gresivold mag vielleicht nicht das Talent für die Debatte hat-ein« »Sie wissen nicht, wie gewandt ers ift, oder Sie würden das nicht fagen. Mein Vater und ich kennen ihn schon so manches Jahr, wir wissen, was in ihm ist, und oaßes ihm nur noth thut auf eigenen Füßen zu st:t,en. Es ist hart, daß Geidinangel ihm im Wege steht. uno ——,,Jede goldene Thiir läßt ; sich öffnen nur mit goldenen Schlüs seln,« schloß Ladn Biolet mit einem Seufzen Jkr Antlitz, das jede Empfindung wiederioiegel:e, leuchtete vor Begeiste runa, als sie oon dem geiiedtcn Mann sprach. Sie erzählte Arnold, wie er an jedem Plan ihres Vaters mitgear Zeiten wie unermüdlich, wie gewandt und meitblictend er gewesen. Gemä1d: anzuschauen war ein minderwerthigei Vergnügen als von Olioer Greswoldsl in einem mitfiihienoen Zuhörer zu te ; den: undes schien Violet, ais könnte s Icentkoorih’g eifriges Interesse nur« der natürlichen Bewunderung tiik deni oon ihr atliebten Mann entspringen. F Er befragte sie, ob Grestoolo immerz in Claoham, in dein düsteren haufes dei feinem qeizigen Großvater gewohnt bade. ! »;kmmer, wenigstens enrunne ich nich nur einer Gelegenheit, als er an cerstvo wohnte. und das war letzter Winter. als et sich eine Wohnung nahe dem Britischen Museum nahm. Er schreibt ein Buch über Gesellen-vereine, Arbeitervereinigungen aller Art, unsr tonllte der Museumsbibliothet nah. rein, denn er hatte täglich dort zu ar Zeiten« Sie wußte also Alles-! Er hatte aus seinem Aufenthalt in Bloomsbury tein Gebein-miß gemacht. Dies erschüttern Arnold’s Ueberzeugung, dämpfte seinen Eifer: sein Muth sank bei dent Gedan ten. daß er an etwas seine Hoffnunger Jetnüpft hatte, was gar nicht eristirte Dennoch. wenn leine schlechte Absicht vorhanden gewesen, toarurn entstellte sich Greis-void durch Brillen und nahm einen anderen Namen an? «Erinnern Sie sich an den Namen Der Sirnitz tvo er toohnte?« fragte er: und dann fuhr er, als Antwort cruf ihren erstaunten Blick, weiter fort: »ich —- rxssdenle etwas über Mineratogie nachzulesen — im Falle ich wieder nach den Goldfeldern zurückgehe — und ich würde gern ein angenehmer Zimmer in der Nähe des Museume rnietlien." »Ich entsinne mich nicht der Adresse —- ich weiß nicht, ob er sie mir jeans ergeben hat. Er besuchte meinen Vater täglich, und so hatten wir nicht nöthig, ihm zu schreiben; doch ich würde ihn fragen, wenn Sie es toiinschen." .Bitte, tliun Sie das nicht; er würde mich für einen lästigen Menschen hal ten. Da kommt Fräulein Borrodaile, sie wird sagen, dasz ich Sie bei dein Besichtiaen der Gmälde gestört habe.« »Ich din immer froh, wenn ich mit Jemandem sprechen tann, der sich für meines Vaters Wert interesiirt.« - i s Arnold besuchte am selben Abend Faunre in seiner Borstadtpilla und er zählte ihm das Gespräch mit Lady Violet. doch Faunce nahm diese Mit tbeilung kühl auf. »Der Mann mußte für seine Abwe senheit von Claphant Rechenschaft ab leaen.« iaate er. ..und wenn er der ae- . suchte Verbrecher ist, so wird er tlug genug gewesen sein, zu wissen, das er, ie mehr er sich an die Wahrheit hielt, ie weniger Gefahr laufen würde, ent deckt zu werden. Es war on dem Wunsch, bei seinem Wert eingeschiossen zu sein, nichts Ungavöhnliches, allein es ift etwas UngewöhnlicheC daß er seine Augen verbarg und feinen Namen veränderte. Lacy Violet hörte nur von der einen Thatiache, die natürlich genug erschien. hätte er vorgegeben, auf der anderen Seite des Kanals oder hundert Meilen weit weg von London zu sein. so tviire es ihm schwer gefal len. einen Grund für seine Abwesen heit anzunehm, under hätte Jemanden auf der Straße begegnen tönnen.« «Urrd wenn» . wenn auch ihm Je mano». entstellt wie er war, begegnet wäre?« Wällen müssen nicht immer entstel len. Er hätte dieAuorede gebrauchen können, daß er augenleidend sei. Nein . . . Ihre Ladh Violet hat keine Ver änderuna meiner Ansichten bewirkt. Und nun habe ich Ihnen Einiges zu erzähle-M Arnald war voll Eifer, und nach dem er aufgefordert worden war, ruhig zuzuhiiren und teine Bemertungen zu machen. vernahm er Folgen-des: Sich der Gewohnheit der Ermordeten erinnernd. die nach Mitternacht über eiteln-me Visite und in derGegend des Primroiehiigels wanderte, so wie ihre Hausfrau berichtet hatte, war es Fannee ein-gefallen, daß sie taum der Beobachtung der Polizisten dieses Be zirles hätt-e entgehen t· nnen, wenn die Ernst-Sirene- tperth waren, den sie f r die Nacht belanren Allein oder in Gesellschaft eines Anderen mußte sie zu so sAter Stunde eine aussallerrde Gestalt gewesen sein« Von dieser Vorausse ung aus gehend, hatte Faunee d dortigen Polizisten befragt und war endlich auf ein intelliaentes Individuum gestoßen, das die Runde zwischen Primrosehtigel und der Gloueesterstraße zu machen hatte und öfters eine einzelne Frau te merlte, die nach Mitternacht oder zu noch späterer Stunde gegen sen hiigel zuging, wenn die Straßen und Plätze menschenleer waren. Um die Mitte Des Sommers hatte er sie einmal ostwärts gehen gesehen. Sie habe immer gleich hübsch ausge feL3n, bleich und melancholisch, anstän dig gekleidet, ruhig und achthar. Er tkatte sie nie angesprochen, denn er tvar sicher, daß sie bessere Tage gesehen hatte, und daß es sie verdrießen würde, wenn sie sich beohachtet nziißte Er hatte sie nie mit Jemanoem gehen gesehen, immer war sie allein, und ihre Auaen hätten einen abwesenden Ausdruck aehabt« als wenn sie immer dieselben Gedanlen dächte. In .iner Nacht des vorigen Novem bers jedoch hatteer zu seinem Erstau nen hemertt, daß sie aus einer gewissen Entfernuna heimlich verfolgt würde — und er hielt seine Augen, so lange er nur konnte, ohne den Bezirk zu Verlas sen, auf den Versalger gerichtet. Die ser war ein junger, magerer Mann Von mirtlerer Größe. sah wie ein Lon ocner aus, trug einen hraunenHaneloct nnd braunen Filzhut Der Polizist war äußerst überrascht, denn es war weder in dem Aeußeren noch in dem Beneh men der jungen Frau etwas Anziehew Les gewesen, nnd während der Mann sie augenscheinlich beobachtete, machte :r teinen Versuch, sie aufzuhalten oder in ein Gespräch zu verwicketm Er solate ihr größtentheils aus der. anderen Seite des Weges, weit genug," Iaß seine Schritte nicht von ihr gehört werden konnten. Drei- oder viermal im Lause der nächsten Wochen sah der Polizist diesen Mann der Frau solgen — in trübem, nebliaem Wetter, in schönen, hellen Jiächtenx aber trotzdem es ihm tlar ,var, daß des Mannes Absicht war, der Jinsamen Gestalt zu folgen und sie zu beobachten. war die Sache so angestellt, daß er es nicht :vagte, den Mann an iuhaltern Es war nichts vorhanden, was auf ein böses Vorhakxn wies, bis iur Nacht des 20. Dezember-, als etwas Bedeutendes geschah. Die Nacht war besonrers mild siir Die Jahreszeit. ein Südwest wehte, Abends hatte es Regenschauer gegeben, und die Erde und die Bäume aus dem « loucesterrveg athmrten tiihle Frische, an der sich der Polizist erquicke. Er Var taum überrascht, als er die ein same Frau über die Parlstrasze in ihrem gewöhnlichen raschen Schritte kommen sah und wie sie denselben Weg vie er iiber den Oiiget nahm. Der Mond war bereits eine halbe Stunde lang verborgen geblieben, so tonnte er sie nicht sehen, obwohl er alaubte. daß sie vor ihm herging. Plötzåich hörte er, näher als er cre: glaubt, ihre raschen Schritte vor ihm ber, und im selben Moment hörte er andere Fußtritte, die sast so teicht wie die ihren waren, in einer tleinen Ent setrruna hinter ihm kommen. Er blieb stehen, trat zur Seite und verbarg sich hinter einer Gruppe von Bäumen. Er wartete, und bald nachher ging die Frau an ihm vorüber-, tain wieder zurück, währen-o ihr der Mann immer in dersean Entfernung folgte. Er hörte seinen Athern, alser vorbeikam, der schneller und ausgeregter war, als es nothwendig gewesen wäre« wie der Polizist. seine leichten Schritte in Be tracht ziehend, dachte. Die Frau ging über die Straße am Fuße des Hügels und betrat eine lange Borstadtstraße, eine jener besonders soliden Straßen, aus welchen bald nach els Uhr jedes Zeichen menschlichen Le bens verschwunden ist. Jn weniger als einer Yiinute war derXtann der Frau riququrgh n yiru Im; Wehmut we " näher ais gewöhnlich, doch blieb er aus der anderen Seite der Straße, und der Polizist folgte« den lotbigen Fahrweg beschreitend, nach, damit das Karten feiner Kammiestiesel nicht von ten Leuten. welchen er folgte, gehört wer den würde, da geeiiuschlose Stiefel noch nicht siir den Dienst gebraucht wurden. Der himmel tlärte sich und der Mond hatte in der letzten Stunde meh: rere Male zwischen den Wolken hervor geschaut. Plötzlich tauchte ee hinter einer Walten-wand hervor, als der Po lizist die leere, stille Straße betrat un: sah, daß sich die Position der Leute« welchen er gefolgt war, geändert hatte. Sie waren noch immer an verschiedenen Seiten des Weges. aber der Mann war der Frau um ein Beträchtliches voraus. Als sie sich näherte, trat er zur-Seite und blieb im Schatten eines Säulen portals stehen. Die Straße war eine einförmige Avenue von Bogensenstern und Säulenvortalem welch letztere sich nur durch einige Stufen vom Pslastee erhoben. Ali die Frau näher lam, trat der Mann auf dem Portal, und der Polizist sah ihn mit einer Pistole aus sie zielen. Er war gerade nahe genun. um das Blitzen des Stahles icn Mondlicht setzen zu können. »hollal;,« schrie der Polizist und lies, fp rasch es ihm seine Stiefel erlaubten. Dieser Schrei mochte ein Leben ge rettet oder vielleicht einen Mord assge fchsvben beben. Ein paar Däuser von der Stelle, tvo der Mann. auf sie zielen-d, gestanden, par eine Kreuze-ag, ein-o dieser war bereits urn dies-e verschwunden ehe der Polizist mit der Frau her-ankam die bei dem Schrei stehen blieben war und den Mann weglauen esehen hatte. doch von der Gefahr ni is ge wutit haben W, der sie eben ent ronnen war. « Nennen Sie diesen Mann,« feuchte der Poiizist, ohne stiU zu stehen. « .Nein.« Der Polizist ries ihr, ohne im Gehen einzuhalten. zu. sie möge aus ihn war ten, er würde in einigen Minuten zu riick sein. Die Nebenstraße war so lang als sie hauptadenue und hatte mehrere Wendunaenz einige führten nach Cam den Ton-n, andere nach Regentsparb Er befand sich in dem endlosen Laby rinth der vornehmen Mitteltlasse; un gefähr nach zwanzig Minuten gab er die Jagd ans, während welcher er einen Kainerrden zum Dienste in seinem Be zirt angerufen hatte. Dann teltrte er zur Strasze zurück« wo er die Frau gelassen, in der be stimmten Erwartung, sie dort zu sin gen. Sicher würde ihre weibliche Neu gi.rde, selbst wennnsie keinen solchen Grund dazu hatte, sie dazu bewogen haben, zu warten, um das Ende eines so seltsamen Altenteuers zu könn. Sie war sort. Der Polizist patrouii lirte siir den Rest seiner Zeit in den be nachbarten Straßen auf und ab, aber sah sie nicht wieder. Jhre nächtlichen Wanderunaen in jenem besondean Be tirt wiederkolten sich nickt mehr, sonst würde itir ccr Polizist begegnet sein. »Armes Wesen. sie sollte nach dem 20. Dezember nicht mle lange allein unter Sternen wantern,« sagte Arnold mit jenem dumpfen Schmerz, den ei immer iiilxsl:e, wenn seine Gebanten zu jener Frau zurücktehrten, die ihn so sei-r aeliebt hatte. »Sie halten es also siir ausgemacht, daß jene Frau Lisa Ranner war?« -»,. -. — W «—--,»-2· s. «.«k-,. »--..-. » »Z:veiseln Sie daran?« " »Nicht sehr. Wenn der Miither aus der Dynevoritrasze sie zu tödten beab sichtigte, so ist es höchst unwalxtscheiw lich, daß fein tiihnes Einsxringen in Nummer 13 a:n Weihnachtsatend ein erster Versuch war. Er würde zuerst einen weniger unsicher-n Plan versucht haben. denn sein Opfer in einer ein samen Straße zu erschieszen war gewiß ein aesahrloseres Unternehmen. Jch heae teinen Zweifel, daß er andere Versuche vor tern einen gemacht, den derPolirist gesehen, daß mehrere der selben mißlungen roaren —- denn Sie seben. die Londoner Straßen sind sel ten so aanz leer, wie es aussieht ——, oasz er in Verzweiflung gerieth und aus die erite Geienenkeit wartete, um ins Hans zu gelangen. Sehr wahr scheinlich trobachtete er Sie und Frau Rayner von der anderen Seite der Straße, während Sie auf nnd ab« gingen; er mochte vielleicht vie Straße hiniibergeganzen und in vie halb os sene III-it geschlüpft sein, währsz Sie und Frau Rayner im Abschieonehmen begriffen waren.« »Ja ——so mochte es gewesen sein. Sie weinte. und ich nahm ein Taschen tuch aus meiner Brusttasche, hob ihren Schleier in diehöhe, währen-d ich ihre Thriinrn trocknete. Jch stand mit dem Rücken aeaen das Thor. Jemand tonnte in jenem Moment hineingegangen sein. Jch sah ihr nach, als sie zwei Minuten nachher hineinging, und hörte, .vie sich das That hinter ihr schloß. Der Miit cser mußt-e sich in dem buntlen Kot-ti ovr verborgen haben. Jch bemerkte, daß tein Gas brannte und dachte nach, rb wohl im Flur Zünvhiilzer und eine Kerze für sie bereit lägen, oder ob sie im Dunleln die Treppe hinauftasten müßte. Sie that mir so leih, daß ich natürlicherweise auch an ditse Einzel heiten dachte; ihr armseliges Leben schien mir nun erbarmungjrviirdiger, va ich glücklich geworden war unso ich fürchtete, sie wiirde es reicht zugeben, rvenn ich ihr Leben leichter gestalten wollte. Nun wohl, die GeschichteJhres Polizisten ist entscheidend —-ein großer Jndizienbeweis.« »Nicht zwei Pfennige werth. Iiir Sie und fiir mich vielleicht überzeu aenb, doch tin-brauchbar vor dem Rich ter.« Os,,s , »st- e- sd,-L k» Col-»Je »u!lllcslullsle IUIUI Hist C(4U(II" wie dieser?« »Nein Beweis gegen Grcswold, son dern blos eine Entdeckung. Sie können ibcn wohl beweisen, daß er Derjenige ist, der bei Dutsins wohnte und sich Lon man nannte — ein oerdächtiger Um and, nichts mehr. Sie haben her ausziisinbem weshalb er, Ging-void einenGrunI hatte« sich von dieser Ray ner zu befreien, Sie hoben zu bewei sen, baß er den Wunsch hatte, sie aus dem Weae aeröumt oder toct zu sehen; durch pas Zeugnis des Büchsenrnachers tu beweisen, daß Greis-void vie Pistole kaufte; Sie hoben bis jetzt nur ein baor vereinzelt-e Glieder einer Kette, doch ieine oollstii dige Kette, wie sie Der Richter und olie Geschworenen ver langten, ehe sie anen glaubten, basz ein Mann mit Oliver Greswolb'sen1i nenten Eigenschaften —-— der ein tadel losee Leben führt, gut bemittelt, popu ieir und bochneachiet ist —- ein ialtbiiis tioet Mörder sein lonn." »Was innn also mehr gethan wer beni« »Sle viel, wenn wir Erfolg haben sollen. Aber ich wiederhole Ihnen, baß ich nicht glaube, wenn auch dieser Mann ter Mörder ist, daß die Gerech tiqbeit on ibm geübt werden konn, selbst rvenn Sie nno ich wissen würden, baß er zu biingen verdient. Eine eno ralilche Gewißheit ist eine Sache, ein Prozeß vor dem Gerichte eine andere. Cienoeh meine Ausgabe ist nun, wenn ich iiir Sie weiter arbeiten soli, Liso Rayner’t Borszätchte kenne-usin den. und, unt ttinn zu innen, muß ich nach sei-tin sehen und auf den Punkt znrtickzugefen suchen, tvo ihr Leben begann. ais iie mit dem Beriitbrer entfloh-en wnez keine leichte Aufgabe, wenn Sie bedenken, daß sie vor nahezu zehn Jahren nach Engiand tam unsr- Sie mir positiv seine An asaben iiber ihren Namen und ilyre Lebens-weite in Berlin mal-en können. Der einzige Brocken. mit dem ich be ainnen tann, ist e Name in der klei gen tutkierischen bei: »Lottchen Stü en.« ..Lisa von Lottchen Stü«ben.« »Mein erster Schritt wiro fein, in den Berliner Zeitungen nach Lottchen Stützen zu ansnonciien. Jch bin der deutschen Sprache nicht sehr mächtig, aberich weite, daß der gebildete Deut sche feine Unterschrift mit äußerster stiegeimäßigteit aussährt; Da abecLott. chens Autograpb ein ichrectiiches Ge« tritzel ist, so Ichtieße ich, daß sie den unteren Klassen angehört.« »Dein) ivahrfcheinticher, see leichter zu sincen.'« »Da irren Sie sich, Herr Wiidover, in Städteu fi v die unzeien Massen wahre Roma n.« ; Da Arnotd mit einer Einiadungiss tarte von Frau Treisitianscömith für drei Dienstaaatensxe techrt wiiroe, war er nicht saul, die Getegenheit zu er ateifen. zweierlei zog ihn nach jenem Hause in Kensiantom erstens var- Bsrinugem Marn ikreeiand zu sehen, bog um«-ser nedzich war, ovwoyl er beichwsien hatte, sie zu meiren; zweitenez sein orennencer Wunsch, Oiioer Gicgmoio zu begegnen, um tiefer in die Natur des Mannes eindringen zu tönnen, den er nur nach seinem öffentlichen Auf treten tannte. Von Angesicht zu An geiicht, Aug im Aug moryte sein Cho rattee sich vielleicht trotz ver streng aeiivten Scheinkiiigtcit Verraihen Marn begrüßte ihn mit ihrem hold-: sten Des-meins und mit Mary zu sein« seht-n ihm sen Mai-absp- nvnnsk nie-h in einem Winkel des heißen Zimmers stille sitzen urao dein Gesten-et eines Herrn Jraendrver zuhören mußte, um das er sich nicht ein Jota tiirnnrerte, das aber Marn begeisterte ..Seien Sie doch still, Sie Barbar,« fliifterte sie ihm wild zu. »Wenn Sie dies-er Norturrte Chor-ins nicht mi: Entzücken zuhören so müssen Sie Ohren wie ein asritanischer Wilder besitzen« »Ich bedauere, daß dein so ist« Arn dritten Dienstag tam er gleich falls, uno seine Augen blickten, nach Oiioer Greswold juck;:nd, irn Zimmer umher. Er hatte cie vorigen Male vergeben-I darauf gehofft, urrd Marn hatte ihm aesagt, reiß, obwohl Greg wold erwarte: stärke, er wahrscheinlich nicht im Stande sei, zu erscheinen, er hätte so viel siir Lord Hitoyard zu thun und siir seine eigenen Pläne-« endlose Arke-it für die handioerter oereine und Arbeiter-Sonntags-schielen auszuführen Dieser ldritte Dienstag fiel besonders glänzend aus« denn Frau Smith hat:e sich einen der ersten musiialisehen Sterne durch Schmeicheln verschafft und allen ihren Freunden Einladun gen geschickt, mit dein Versprechen, daß sie wundervolle Musil zu hören betont nirn sollten. Und diesmal tonnie Mord eine definitiven Antwort auf Arnole Ertunoigungen gebe-. »den Gresevold wird heute Abend nicht tornrnen,'« iiuszerie sie sich, »sein Großvater ist gestorben, so kommt er jetzt zu einem immensen Vermögen« »Es-sein Großvater ist also gestorben?« »Er starb vorige Woche, nachdem er den armen jungen Mann all dieJahre untersucht hatte und ihn fast in Ar muth leben ließ. Gretwold hätte sich einen grossen Namen auf politischem Gebiet erwerben lönnen, statt seine Talente siir die Arbeiter tin-d deren Sonntagsschulen vergeuden zu miisi ien.«« Gortseyung folgt.) sitt der Tonfendfüser. ·Coot, der sich seit mehreren Jahren mit der Erforschung des Gisdei der Tausendsiißer beschäftigt, ist nicht we mg uherrascht gewesen« bei diesen eines derbesisglsssxthtki Els.78!gtz.ssssts-.«ul Hummeln Blei-H Mist Mittel My m lleinen hautdriisen, aber die Mhria: poden sehen es nur in äußerster Rot in Freiheit, wenn sie z. B. von einem sehr gefährlichen Feinde singe rissen werden« Uebrigens ist das Git dem Mhriapoden selbst schädlich. Wenn man mehrere dieser Thiere in eine Flasche einschließt, so reizen sie sich ges-— genseitig bei ihren Bewegungen n die sem engen Raume und schließlich son dern sie einige Trbpsen des Giftes ab, wodurch sie schnell erstickt werden. Ge wisse Thiere scheinen gegen das Gift immun zu sein: so z. V. ist ein in Li berta lebender Affe ein großer Liebha ber der Tausendsiißer und verzehrt sie ohne Schaden; aber sein Fleisch scheint dadurch bitter und giftig zu werden« Man hat merkwürdigerweise bei den Tausendsiißern auch eine sonst nur aus dem slanzenreiche bekannte Substanz ausg unden den Kampser. Wenn man die Thiere beunruhigt, beziehungsweise quält, so sieht man qui ihren Rücken boren eine milchige, zähe Friissigleit herausbringen, die an der Lust minnkx das istKampsen wie tnan M durch che mische Analhse oder bloß durch den Geruch überzeugen konn. Er ver-dampft allmählich, und schließlich bleibt leine Spur davon zuriieL Gewisse Arten aus Port- Rieo st en, wenn man sich ibrer Mächtigen fl, einen Strahl heiszer Dämbse aut.