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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 27, 1903)
-»..---..- —-,-. --, Sonntags-singen »v— Dumoresle von Leonhard Lebel. Od, diese Witzblätterl Wenn sie sich einmal ein Opfer erloren haben, so W sie lein Mitleid undErbarmen. Bat haben denn die atmen Sonn tagääger verbrochen, daß man ihnen immer und immer wieder etwas am Zeug slicken muß? Da lese ich gerade jeit eine wahrscheinlich sehr geistreich sein sollende Definition: EinsS Inn tsgsisget ist Ein immer Gewehr tragendes Sich stets über Pech bellagendes Um schöne Hoffnungen betrogenes Besonders den Hasen wohlgewogenes n. s. w., bis die Litanei zu Ende ist. Und wenn man dabei bedenltH daß die Sonntquiiger die beilagenstoertlx sten Geschöpfe aus Gottes Erdboden sind! Wie Correggio einst ausrief: »Anch'io sono pittote!« habe ich ebenfalls das Recht zu seufzen: » Auch ich war einmal ein Sonntagsjäger!« Und diese fataleEigenschaft hätte mich fast um mein ganzes Lebensglück ge bracht. Jch schaudere noch heute, wenn ich daran denke. Wie ich mich aus meiner verhäng nisvollen Lage rettetc, will ich hiermit zu Nuhen und Frommen meiner Leidensgenossen erzählen. Schon in meiner zartesten Kindheit hatte ich einen bedenklichen Hang zu Gen-ehren und Schießapparaten aller Art, der sich mit den Jahren immer mehr entwickelte Als erwachsener Jüngling hatte ich sogar die Manie, immer in’s Schwarze treffen zu wol len, welche von den Budenbefttzern weidlich ausgebeutet wurde. Ich er langte bald eine gewisse Meisterschast, doch haperte es bei meiner Kunst in ei nem Punlte sehr bedenklich. Mit mei Iner Trefflichkeit war es jämmerlich bestellt, sowie es sich um einen beweg lirbkn Geaenshnd handelte und das-. i die Hasen zu den beweglichen Gegen ständen zählien, mußte ich zu meinem Leidwesen bald genug erfahren. Jch hatte nämlich einen Onkel, ei nen im Dienst ergrauten Oberförstet, der sich häufig ein Vergnügen daraus machte, mich zu Treibjagden einzu Anfänglich lehnte ich immer dan kend ab, obwohl es mit sehr schwer fiel, denn ich zählte damals zwanzig Jahre und schwärmie unbändig fiir des Förftees Töchierlein, das Referl. Ich wollte in ihren Augen als das Jdeal eines Mannes gelten, mit allen Vollkommenheiten ausgestattet, und deshalb durfte sie niemals erfahren, daß ich im edlen Waidwetl ein Neu ling, um nicht zu sagen ein Stümper, l war. Doch als sie mich einmal mit ihren teeuhetzigen Auaen bat, an der nächsten Jagd doch theilzunebmen und sie mir das Gliick in Aussicht stellte, dabei stets an ihrer Soite weilen zu kiinnen, da war es um mich geschehen Ich sagte ein feierliches «Ja«, und da » konnte es kein Zurück mehr geben. » Mit unheimlichem Bangen sab ich4 den Tag berannahen an welchem ick mich unsterblich blamiten mußte. Doch das frisch- fröhliche Auftreten » meines angebetenen Reserl wirkte be lebend aus meinen Muth. »Meister« Lampe soll sich in Achi? nehmen!« dachte ich im Siillem »Mit meinem Lampenfiebet ist es jetzt radi- ! kal aus Und im schlimmsten Falle, l wenn ich Pech und die Hasen Glück Geheul Jst auch lein Malheur! Die « Vafen jollen leben, wenn mich nur ! mein Reserl treu und innig liebt!'« ; Die Sache kam aber ganz anders, sals ich mir vorstellte. Mein Glückes taumel währte nur kurze Zeit. Jst-( hatte kaum meinen ersten Schuß abge neben und —- cin Wehegefchrei erfüllte die Luft. Ich sagte mir gleich, daß diese Töne unmöglich einer hasenlehle entströ men konnten! ; Jch täuschte mich nicht. : »Ach Gott!« stöhnte händeringend ; mein Reseri. »Du hast einen Treiber E ViroffenN ;- Ohne mich aufs Leugnen zu verle gen, was ich im ersten Augenblick fest beabsichtigte, eilte ich bestürzt auf die Unglücksstelle, warf mich auf dieKniee vor dem regungslos daliegenden Trei ker und jammerte laut: s - .Bekzeihung! Verzeih-sagt Jchi f tot-Ae Jhnen wirklich nicht- wehe J this-al« l - meinem freudigen Erstaunen Use sieh der Todtgeglaubie um und säh freundlich angrlnsend, sagt-e er Wchtinend: »Wer wird denn von so ein paar Wlsrnern so viel Aufhebens ma- · MS Die Wunde wird wohl nicht ge fährlich fein. Ich brauche höchstens ein tout Takte Hiqu Wenn nur die ver Wten Schmerzen nicht wärmt« , Tiefbewegt dankte ich dem lieben »M, daß er mich nicht zum Mörder Haku ließ und dein Berlesten ein Wirt-es Schinerzensgeld in die M stinkend. iibergsnb ich ihn der t von hilfsbereit herbeigeeilten eilte ichzu Referl zu QL und ihr liber den verhältnismä » , schen Ausgang berichtend, » sz G die Gelegenheit, utn ihr L Tis- Lin den hals zu fallen; ich - r in dieser malerisrhien alt ich bemerkte, daß fie, wohl , fiå ganz ghne Wider i .- f sagte ich ihr schließlich, »wenn man Sachen unternimmt, die man nicht versteht. Jch habe einmal lein Jäger blut in den Adern. Darum werde ich dem Jagdvergniigen ein- für allemal entsagen. Du wirft mich doch deswe gen nicht weniger lieb haben?« »Wer weiß? Wer weiß?« entgeg nete Neferl halb scherzend, halb dro hend. »Ein Mann, vor dem die Ha sen sich selbst in’s Fäustchen lachen, ist in meinen Augen kein Monat« »Ist das Dein Ernsst?« fragte ich · ein wenig eingeschiichtert. l »Gewiß! Das muß Dich doch von eines Försters Tochter nicht überra schem Bis Du mir nicht höchst eigen händig einen haer erlegst, darfst Du mich überhaupt nicht mehr Reserl nen nen.« Dieses Ultimatum erfüllte mich mit Entsetzen. »Gut denn, Referl, —- entschuldigt-, mein geehrtes Fräulein, Du wirst se hen, daß ich aus Liebe zu Dir noch ein berühmter Jäger werde.« Nachdem ich einmal dieses Verspre chen meinem Liebchen gegeben hatte, wollte ich demselben auch alle Ehre machen. Jn die Stadt zurückgekehrt, traf ich j sofort Anstalten, um meinen neuen Spott gründlich zu erlernen. Jch wollte überhaupt foftematisch querle gehen. Jch kaufte mir beim Antiquar ein Riesenwerk, das sich ausschließlich mit der Jagd beschäftigte und, nach dem ich theoretisch aus«-gebildet war, aing ich sofort zur Praxis über. Ich derschaffte mir ausgestopfte Hafen, um mich an den Anblick dieser schnell fitßigen Thierchen zu gewöhnen, dann : kaufte ich mir einen lebendigen Hasen, auf welchen ich in meinem Zimmer ieine regelrechte Treibjagd veranstal -:ete. Dieses Experiment wiederholte ich so lange, bis ich erlernt hatte, die - fes edle Wild auf die verschiedenar iiasten Methoden in’s Jenseits zu be fördern. Obwohl dieses Studium kaum vier Wochen dauerte, hatke es mich doch ein Heidengeld gekostet. Denn abgesehen davon, daß ich dreimal die Wohnung wechseln mußte-weil ich ein unruhi Ier Miether sein sollte-zerschmettern ich zwölf Fensterscheiben, sechs Spie 1el und beschädigte noch viele andere Möbelstücke, weil die tückischen hasen die ihnen bestimmten JProjettile nicht immer aussangen wollten, Doch ich scherte mich nicht um Geld und Gut, wo es sich um mein Lebens ilücl handelte. Voll Freude fuhr ich zuReserl aufs Land und verkündete ihr, daß ich seht brer würdig sei. Mit Stolz erzählte ich ihr von den «ablreichen Hasen, denen ich den Gar Ius gemacht hatte, und sie brannte ’chon vor Begierde, mich von dieser neuen Seite kennen zu lernen. Endlich rückte der sehnlichst erwar tete Tag heran, an dem ich die Probe neiner Meisters-Inst ablegen wollte. Enggeschmiegt nn Reserl stand ich im Walde und schwang selbstbewußt die Ilinta Es wollte sich nichts Schich bares blicken lassen, und ich verging oot Ungeduld, dem ersten hasen in der freien Gottesnatur einen ordent lichen Respekt vor mir einzuflößen. Plötzlich hörte ich etwas rascheln. und ohne viel Federlesens drückte ich 'os —- piss — pass, ein Knall ertönte, ileich daraus erfolgte ein Schrei, der mir durch Mark nnd Bein ging Zum zuzeiten Mjale in meinem Le- J den Isgle la) mit, Das mrsr Baute un möglich einer Hasenlehle entftrömen konnten. Und ich täuschte mich nicht! »Undgliicksmenich!« schrie mein Re serl in derzweifeltem Tone. »Du hast wieder einen Treiber angeschossen!« »Unmöglich!« rief ich aus innerster Ueberzeugung Denn nach meinem ariindlichen Studium schien mir ein solches Pech geradezu undentbar. Auf alle Fälle lief ich der Stelle zu. woher das Gestöhne tam, und ich fand merkwürdigerweise denselben Treiber, den ich schon friiher einmal so übel zugerichtet hatte. Ein furchtbarer Verdacht stieg in mir auf· Wollte dieser Mensch nicht absichtlich bei mir die Rolle des Hasen spielen, weil ich ihm damals ein an sehnliches Schrnerzensgeld verab reichte? Doch »als ich seinen jämmer lichen Zustand konstatirte, wurde ich anderer Meinung. Als bald darauf auch Referl hinzu tam und mich mit heftigen Vorwürfen überschüttete, erreichte meine Ver Iweiflung ihren höchsten Grad. « »Warum prahleft Du, ein guter Schütze zu sein?« rief sie in heller Muth, die ihr Gesichtchen noch rosiger » und reisender machte. »Du haft mich ; belogeni Schäme Dich!« f Ich spat völlig zuwiesen-. Einige ) Worte der Entschuldigung stammelnd, schlich ich mich herabhängenden Haup tes davon. Nur fort, fort von hier! Ich wagte es nicht mehr, meinem Re serl vor die Augen zu treten. Von da ab begannen fiir mich furchtbare Tage. Die Sehnsucht nach Reserl nagte an meinem Herzen und eine Versöhnung mi: ihr schien mir aus-geschlossen solange wenigstens ich ihr nicht den Beweis erbringe, daß ich sie nicht belogen habe, daß ich wirklich ein gukr Schüse bin. " Wär Her ein guter Schätze werden? - H . Eine langwierigen nnd Studien zni beginne-, das Mir ich in sie nicht die Kraft ————————-——7—————-— Ich lah alle keinen Ausweg aus mei ner trostlosen Lage. Meine Sehnsucht nach Reierl wur de mit jedem Tag brennender und brennenden ich verzehrte mich lang am. Abgemagert und fahl schlich ich wie ein Schatten umher. so daß alle meine Freunde mir dringend empfahlery einen tüchtigen Arzt aufzuiuchem Was konnte mir aber ein Arzt hel fen? Born Selbfterhaltnngstrieb ge leitet, entichloß ich mich dennoch, einen berühmiken Spezialisien zu konsulti ren. »Was fehlt Jhnen?« fragte er mich theilnahmsvoll »Was mir fehlt?« erwiderte ich ’ rasch. »Ein Mittel, statt die Treiber die Hasen zu schießen!« Der Arzt schaute mich an mit ei nem Blicke, der klar nnd deutlich be iiindete daß er einen Deielt in knei nem Oberstiibchen vermuthe. Nachdem ich ihm aber alle meine Erlebnisse ausführlich erzählt hatte, schüttelte er bedenklich den Kopf und verordnete mir, jeder Aufregung sorg sam aus dem Wege zu geben Ich sollte mich nicht mehr aufrcgen War es mir denn möglich? Die Aerzte sind doch sonderbare Käuze, ebenso könnten sie verbieten, zu athmen, zu trinken, Slat zu spielen, tnrz Dinge, ohne welche ein sterbliches Menschen kind nicht leben kann. Das Verbot des Arztes hatte nur die Folge, daß ich mich noch mebr auf regte. Ich ging alio sicheren Schrit tes dem Verderben entgegen. Doch eines Nachts, da ich mich wie der schlaflos auf dem Laner wälzte und mit Grauen an das Troitloie meiner Lage dachte, kam es über mich wie eine Erleuchtung. »Ich habe-! Jch bab’s!« murmelte ich in freudiger Er regung, und ich tonnte lauen das Ta ges-grauen erwarten. Jch fuhr zu meinem Referl hinaus, immer freudig in den Bart drum mend: »Ich hab’«e! Jch hab's!« Reserl war sehr überrascht, daß ich es wagte, so ganz unangemeldet vor ihr zu erscheinen, doch schaute sie förmlich auf, als ich ihr den Zweck meines Besuches mittheilte. »Jetzt oder nie? Meine theure Re ferl, Du wirft sehen, daß Jägerdlut in meinen Adern wallt. Wenn Du einen Hosen siehst. so sagt ich soll ihn schie ben — und mein Wort darauf, er wird geschossen!« Das liebe Reserl konnte kaum ihren Ohren trauen, doch ich sprach so sicher und selbstbewuß:, daß si: mir fast zu glauben schien. Und wieder stand ich enggefchmsiegt an Reserl und lauerte auf das edle Wild. Horch, ein Rascheln —- und schnell legte ich das Gewehr an! »Halt, ein Treiber!« rief Reserl mit bedender Stimme. Doch der Schuß war schon losge gangen Jch schloß instinktiv die Au aen. Doch gleich daran hörte ich Laute, die diesmal wirklich einer Ha ienlehle zu entströmen schienen. Ei nige Augenblicke später stand Reserl vor mir, einen Prachthasen wie eine Trophäe in den Händen tragend. Jch traute meinen Augen kaum. Nichtsdestoweniger sagte ich zu Re ferl: »Na, siehst Du! Hast Du feist Re spekt vor meiner Kunst? Jch war auch meiner Sache zu sicherl« .Erzähle mir nur« wie Du das so schnell und gründlich erlernen konn test!« »Das ist mein Geheimniß!« erwi LDOOA III IIIC MIÄÄZDDO III-ts .»... . ..»., .» «....... Doch mein Reserl ließ mir leine Ruhe. Ich mußte ihrer weiblichen Neugierde mein iehures Geheimniß zurn Opfer bringen. «Siebsl Du, Reinl, die Sache ist «anz einfach. Mühen so oft ich auf einen Hasen zielte, traf ich einen Trei ben So schloß ich knsit absoluter kna thematischer Sicherheit, daß, wenn ich auf den Treiber ziele. ich unbedingt den Hasen treffen mußt So mußte eö kommen. und so kam es!« its Und nun, ihr lieben Sonnlagsjii oer, jeßt habe ich euch meine etwa-ema ebende Entdeckung, ganz unentgeltlich, breisgegebem Nuyet sie gehörigxauz falls ibr Lust Und Muth dazu habt. Doch bitte ich, mn Gottestvillem den Namen des Entdeckers ja nicht zu ver rathen! W— Die Goettliche-Ists Im Jahre 1765 schlug Voltaire Friedrich dein Großen vor, er möge eine lleine Philosovden-Kolonie grün den, deren Milalie:er, ohne irgend welche Verfolauna befürchten zu müssen, die Wahrheit saan lönnten.. Und was antwortete Friedrich? »Ich bin fiel-er, Ihre Philosovben würden doch nur wieder neue Unwahrheilen in die Welt setzen . . . ·« Abs! Au »Ein grober Kerl, der Fahnen händler Müller!« —- B.: »Könnte ich gerade nicht sagen!« —- A.: »Ach, Sie kennen ihn m t. . . Sie haben ja Ihr Belotiped at bezahlt!« — Der Mr sieh leiht Mam: Wenn Du text fleißig visi. sem, wies Du equ- eveu sp vier wissen -wie Dein LehrerK —- Kart zzckriich with-es ou· up siec, wiss hätte, wie ce.« ( f Its-wer das n vor mir liegen Ver Spiritist. Z Erzählung von Ernst Löwe. Es war zur Zeit, da die Geister tlvpferei in New York ihre schönsten Blüthen zeitigtr. als mich ein aus brechenbes Gewitter eines Abends in ein Trintkotal des Westvierteis trieb.; Um mich herum saßen viele Personen. die einer Spiritisienoersammlung bei-" wohnen wollten, welche nachher in ei- - nein benachbarten Saale stattfinden sollte. Es war eine bunt zusammenge würfelte Gesellschaft, unb hier und da , fielen Bemerkungen über oen strömen den Regen unv über vie bevorstehende Versammlung. s »Schlisnmes Wettter fiir die Ver-: satnmlung der Spiritisten«, wurde die Stimme eines «ungen Mannes laut, der behaglich keinen Grog schlürfte» »Hättest übrigens durch ihre Geister et-. s fahren können, wie es kommen tviirbe.« Einzelnes turzes Lachen antwortete der Bemerkung, schien aber einen Einli chen Herrn mit lrä«ftigen, martirten Zügen zu reizen. »Man sollte seinen Witz nicht an Dingen auslassm oie man nicht kennt, junger Mann!« erklärte er mit ernster . Stimme-. « »Ich halte nun aber den ganzen Humdug keiner größeren Beachtung werth'«, erwiderte jener, nachliiffcg von seinem Groa nipoeno, »und ich denke, Daik ich ebenso meine Meinung haben darf. wie Sie Jhre entgegengesetzte. Aug den Augen tez alten Herrn schoß ein zorniger Strahl; in der näch sten Seluiide aber guckte-ein verächtli- , ebes Liickeln um seine Lippen. »Das ist unsere heutige Jugend! Stets mit - dem Munde voran, ohne auch nur das · geringste von einer Sache zu iennen.« · »Nun. Sir«. brauste der Jünaerei auf, »was soll ich von Ihrem Hokus- ; dolus tennen lernen? « as mir JhreT Medien vorsprechen oder zu hören ge ben, und was der erste beste Taschen spieler noch besser zu Stande brächte?r Ich will Jhnen sagen, daß ich nicht eher T an diese Jaseleien glaube, als bis meine , Augen an irgend einem mir beliebigen Orte einen dieser bereitwilligen Geister s sehen, sodaß ich mich mit ihm unter halten tann.« i »Und was berechtigt Sie, wo vons Geistern die Rede ist, derartige Forde rungen auszustellen?« erwiderte der an dere, den Kon hebend und mit einem durch-dringenden Blicke den Zweisler ansehend. « »Ich sordere es ja nicht!« entgegnete dieser mit spöttiscyem Lächeln. »Ich» sage mir nur, daß, wenn Geister so ma terieller Natur sind, daß sie durch Klo- - pfen, Bewegungen von Gegenständen und dergleichen ihre Anwesenheit kund- l thun können, fre wohl auch im Stande sein müssen, sich unserem feinsten Sin- - ne, dem Gesichtssinn, bemerlbar zu machen.« ! »Und Sie glauben wirklich, so viel Muth zu haben. einein Jhrer ver-starbe nen Lieben Auge in Auge entgegenzu- « treten?« sragte der Aeltere mit schar- , sem, eigenthiimliehen Tone. s Unter der übrigen Gesellschaft hatte - sich das entwickelnde Gespräch, welches eine brennende Ta esirage berührte, eine sast athemlose Spannung hervor gerufen. »Muth«t« Der andere lächelte in seiner früheren Weise. »Muth genagt Aber mir fehlt das nöthigste zu derglei chen Dingen: der Glaube nämlich« »Nun gut, ut!« DerAlte stand aus, mit finster zu ammen zogenen Brauen und würdigem Ern e. »Sie sollen z glauben lernen, und um jedem Verdacht ; von vornherein u be egnen, lege icht hier hnudert Do ars« gin, die ich ver- Z lieren will. wenn ich anen nicht« io-«f bald Sie es nur vertan en den Geist irgend eines Jhrer abgeschiedenen Be kannten vorführe, ohne Rücksicht dar aus wie lange er todt sein man. ·-;Nach dem Sie ihn erkannt, werden Sie ihth dann erlauben seine Lippen gegen die Ihrigen zu drücken!« Er hatte, während er dies lan sami und jedes Wort betonend sprach Feine Geldtasche gezogen nnd eine Hundert-I Dollarsnote auf den Tisch gelegt. j «Machen Sie Jhren Gegeneinsah« « suhr er mit voller Bestimmtheit iort,« « »und ich will nicht eher Jshr Geld ver- « dient haben, ehe Sie sich nicht selbst überzeugt und überwunden erlliiren.'« Der «unge Mann wars nur einen halben lick aus die Baninotr. »Nun L ja«, lachte er auf, »Sie konnten «.wohl « voraussehen, daß ein junger Adootatt nicht mit Hundert- Dollarsnoten in der Tasche Abends zum Trinken geht. Jch wünschte wohl Jbren Einsageang - nehmen zu können, incessen wer ·ch: unter diesen Umständen Ihrer interes- Z santen Letiion entsagen müssen.« ) »Ich bin bereit gewesen, Sie zu iiber »eugen««, ertliirte nun der andere mit einem Zuge ansgepriigter Verachkx tung, «und so lassen Sie in «nlunsi wenigstens den beleidigenden Witz ans Ihren Reden.« Er woll: e wieder nach seiner Bank noie greifen, als sich einer der Umste henden erhob. Mein herr, ich lin be- i reit, einen Theil des Einsahes siir den jungen herrn aus mich zu nehmen« . wenn oon anderen Seiten. " Es bedurfte der Vollendung des» Satzes nicht, denn, als habe sich in sei-; nen Worten nur ein Gedanke der übri n ausgesprochen, wurde in der näch- « seen Minute der Betrasnzusammenges . iignacht nnd dem jungen anne überge «Berwahren Sie selbst das Geld bis ! Sie Ihrer Ukberzengsung sicher sind«, i rie der Anfsorderer mit sinsterem Lä- i che a, als jener ihm die Summe dar bot. Darauf ilbergab er seine eigene Baninoie dein Wirth mit den Worte-: «Halten Sie diese in Ihrem Besie, bis ich Sie unter Zustimmung der ii rigen Anwesenden zurückfardere.« Dann wandte er sich zu dem jungen Manne und sagte mit tiefer Stimmen »Ich bin bereit und erwarte nur Jhre’ Bestimmungen.« i Der Mann schien sich so jedes Var-1 theils zu begeben, und sein Wesen zei te i eine so eigenthiimliche Hoheit und i cherheit, daß wir anderen in großer Spannung der weiteren Dinge warte ten. Den «ungen Advotaten schien der Geist des nglaubens aber doch noch nicht verlassen zu haben. .Mit einem spöttischen Lächeln meinte er: Sie haben doch nicht vergessen, daß ich selbst zu entscheiden habe, ob ich überführt werde oder nicht? Und als der andere mit langsamem Neigen des Kopfes bejahte, erhob er sich schnell, als belustige ihn das Weitere schan im voraus. »Hier im offenen Lotale läßt sich keinesfalls etwas vor nehmen, aber vielleicht sind nebenan noch Zimmer?« »Es sind hier noch zwei, die augen blicklich i;ne Gäste sind«, antwrtete der Wirth, eifrig eine Thiir öffnend und in Im Raume eine Gasslamme anziin nd. Wir alle traten hinter ihm ein. Ein zweites kleineres Zimmer that sich ne benan auf, das dem dort befindlichen Schreibpulte nach zu schließen zu Kon toriwecten benutzt zu werden schien. Auch tiefes Zimmer wurde von allen besichtigt, und der junge Mann schien, nachdem er alles mit prüfend-en Blicken betrachtet hatte, zufrieden gestellt. Die Thüre·zu dem vorderen Schantlotal wurde verschlossen, der Alte stellte ke diichtig einen kleinen Tisch in die Mitte des hinteren Zimmer5, nahm das Schreibzeug vom Pult und stellte es neben ein ausgerissenes Notizbuchblatt auf den Tisch. Ach werde mitten unter diesen bek ren im anderen Zimmer bleiben, und ich fordere von Jhnen nichts als die Ehrlichkeit, welche zur Gewinnung ei ner jeden Ueberzeugung nothwendig ist«, erilärte er feierlich. »Hahen Sie nun wirklich den Muth, hier im dunk len Raum das Entgegentreten eines ab-. geschiedenen 7 reundes zu erwarten, so richten Sie Jhre Gedanten fest und un verwandt auf denjenigen ihrer verstor benen Verwandten, welchen Sie zu se hen wünschen!« Er löschte die Gasslamnre im hinte ren Zimmer aus und schritt uns übri gen voran ins andere Zimmer, worauf er die Thüre so weit schloß, daß nur ein schmaler Spalt eine Verbindung mit dem Fariielgebliebenen heritelltr. Darauf verminderte er die Helle der Gaåslamme und ließ sich aus einein Stuhl auf beide Kniee nieder. Es herrschte athemlose Stille. Der Kniee-we schien leise zu beten. Plötzlich schrie er aus: »Jhre Ge danlen schweifen ab! Jch fühle fast die Nähe des Geistes: aber Sie halten ihn nicht fest! . . . Was sehen Sie?" setzte er plötzlich wie beruhigt hinzu. »Ich iehe«, antwortete die Stirn-ne des Adootaten, worin es wie Verwun derung llang, aus dem hinteren Zim mer, »ich sehe ein bleiches, matteå Licht wie in weiter Entfernung vor mir auf steigen, doch es hat leine bestimmte arm und ist nichts als eine unbe irnmte Wolle.« Die Hand meines Nachbarn ergriff unwillkürlich die meine. »Sie sangen an, sich zu sürchten8« rief der Alte unwillig. Walten Sie Jhre Gedanken festl« vermochte es, einen Blick aus die übrige GesellJchaft zu werfen, die gei sterbleich er chien; bald aber wurde meine Aufmerksamkeit durch die Ge-F biirden res Knieenren gefesselt, wel cher, wie von einem Krampfe ergriffen, aufschnellte und wieder zusammensant, die Arme von sich stieß und dann die hanc-e wie in lörperlictxekn Schmerz in Feine Brqu trallte. »O, halten Sie est!« stöhnte er endlich. »Was sehen Stei« »Die Erscheinung tomrnt näh-er . . . das Gesicht wird tlar,« tönte des Ad votaten Stimme, aber der Ton war nicht mehr der feste von früher. »Es ist . . . John Butler«, feste er lang sam stockend hinzu· »Er nähert sich dem Tische . . . er schreibt . . . es ist . . . seine Unterschriftl« »O standhaft, stan-dlfaft!« rief der Alte, wie oon einem heftigen innerlichen Schmerze ergriffen. »Die Furcht über wältigt Sie . . . oh!« Aber von innen klang es, oljne die erneute Frage abzuwarten, daß sich uns anderen die Haare sträubtem »Es tornrnt näher . . . nätert Es folgt mir . . . oh! Es öffnet feine Arme . . . Es umfaßt mith! . .- . hilse, hilfe . . . o hilfe!« Ein durchdringender Schrei und ein Aechzen folgte. ohne daß sent einer oon uns, die wir wie an den Boden ar bannt waren, hinzuzueilen vermochte. .Seien Sie ruhig«, sagte jetzt der Alte, sich wie toresmatt erhebend und mit einem Taschentuch Stirn und Haare abreibeno. Es ist nur gekommen, wie es nichtj anders tonnte; aber stehen Sie dean jungen Zweifler bei, damit mein Ge-( tsicksklihn nicht in neue Erregung ver-i etzM - » Er schloß die.nach dein Lokal ae:; hende Thiir aus und entfernte fich. Wir aber waren jetzt rasch der Betäu- » hung« in welche uns der Vorgang ver seft hatte, entrissen nnd öffneten weit die Thür des hieiterensimmers. Einer der Anwesenden hatte ein datiegendes Zeitungsblatt zusammenaeereht, ange zündet und leuchtete nun hinein. Dort war nur das Aechzen des Advotaten hörbar. Däe Gasslanune wurde schnell angesiindei. Der junge Mann lag. Schaum vor dem Munde, am Bodens aus dem Tische aber erblickte ich dag dalieaende Papier init den noch nassen Schriftziigem «Jobn Butter«, versetzen. Als wir den Daliegenden aufrichte ten, schien er plötzlich seine Besinnung zu erkalten: er griss nach seinem aus dein Boden liegenden Hute und blickte wild um sich· ,,Wo ist der Mensch, der das Heiligste beschmutzt ? !« brach er plötzlich lot-. »Fort ?! Oh. er ent rinnt rnir nicht!'« Und ehe noch einer von uns zu einem Entschlusse gelangen konnte, war er da vongestiirmt. Keiner von uns glaubte wohl andere-, als beide vorne im Hand gerneng zu finden, und wir beeilcken uns in das Schankziinmer zu geben; der alte Herr aber hatte nach des Wir tbes Angabe sogleich das Lokal verlas sen, und ilnn war der junge Mann, obne sich erst im Lokal timzuseljten, wie toll Verkrlai. « Wir aber sahen uns verdistjt an und tosfllten die Zliiidletvr dec- einen oder an Deren erwarten, als der Wirth die ifnn iiderasdrne Banlnote geaen das Låcth hielt. Taran sag:e er Init einckn fon derbaren Tone: »Jet) al:u"oe lautr« das; sich einer der teicen wieder Hinten laßt. Es scheint irrir sogar, ali- iei sceben ein ganz neuer Epitzisnlsentrict durckgefiihrt worden« Auf unsere verwunderten Frazxcn reichte er une« laclfena Den Schein und sa,1te: ,,F-alsch!« Norjx selten iit wohl einein betrraeneu :t.1r’rri.i·ct:en ein scknellereii Lickt aufo actnaein ali- durch die-J eine Wert den irniaen irrsn ung, tvelrlse die Gram-tin lage zusarnntenaeschossen hat:en! — - —- -« Immer- derselbe. Tor Herr Professor Kramer ditad iichiigr:, sich ei:::n titeaenschirm zu tausen. Zu tiefe-n Friede ging ertr ein Geschäft, weseth mit derartigen liteaenstanden handelt und hatte iu kurzer ,-),-:it curcii Zahung von RMart -.-.-- e. ..«.. sur-.-:-k-:).»«c-r«;--» « SIOIIII IWUOILOI VIUSIU.DIUDUIIWIIOII TO worden, den er, obgleich es nicht leg nete, stolz wie ein Spanier auffpannte und damit durch einige Straßen ging. Plötzlich lenkte ein Schild vor einem Geschäft feine Aufmerksamkeit auf fich Es waren darauf seitens der Firma Ramsch Z- Co. elegante hochmodcrne seidene Regenschirme zu 5 Mark das Stück anaetiindigt. Nachdem Herr Professor Aramer diese Tafel aufmerks fam gelesen hatte, begab er sich in das Geschäft, trat an den Ladentisch und zeigte dem Vertäufer seinen Schirm, indem cr die Frage stellte: «Sagen Sie einmal, was hat denn dieser Schirm fiir einen Werth?« Mr Ver täuser nahm den Schirm in die Hände, spannte ihn auf und wieder zu und sagte dann geringschätienm »Drei Mart«. »Was-I« erwiderte Kramer ssch:lich erfreut, »das ist ja enorm bil lig,« zog seine Geldbörse heraus-, legte drei Mart auf den Ladentisch undehe der verdiin dreinschauende Vertiiufer etwas sagen tonnte, war Professor Kramer schon wieder draußen auf der Straße, spannte seinen seiner Meinung nach enorm billigen Schirm wieder auf und herab sich nach hause. Als er seiner Frau seinen neuen Schirm zeigte, sagte er ganz stolz nnd glück lich: »Heute Dir nur mal, Euphrosin chen. ean ich deute fiir einen billigen Kan gemacht habe, erft wollte er acht Mark haben, dann fünf Mart nnd schließlich hat er ihn mir mit drei Mart aelasfen. Ja, man muß das Einkauer verstehen« Iaktche Tini-innrem , Schauspieler: ,,Machen Sie schnell, sonst versäumen wir ten Zug-« — Scipauspieterin:u »Ich tann meine Dia manien nicht sinoen uno auch nicht meine Gelbbötie.« — Schauspieler: »Ach, lassen SICH doch liegen.« — Sckwspieletim »Ja, hbek in meiner Geldbörfe sind 810.« sei Gesicht »Be:lxirathet?« — Zeugin: « a wvhl, zwei Mal.« — Richter- ,, ie alt?« —- Zeugim »28 Jahre.« —- Rich ter; »Auch zwei Mal?« Immer zerstreut Zofe: »Den Professor, der haus ae t ist da. Soll ich ihn vorlassm?«—— « ein« nein, sagen Sie ihm, et möge mich entschuldigen, ich fei nicht ganz wohl heute.« · Meist bevorzugt »Die menschliche Geiellscha i schalt-et mir eine Existenz.« —- « liabian abck uukkückiichekwkisc scheinen Sie lein bevorzugter Gläubiger zu sein« Kurs und such laus. As «Wat meine Rede lang? Hle Fidgeit Deutete mir dies an.« »s- B.: »O, ich denke, sie war nicht seht lang, sie mag vielleicht blos so geschienen hab-ein« - Jan Izu-Masern Kund-et »Wenn nur in den Miit-stets leine Tkichinen sinds-» —- Vettiiuim »Sei’n Sie unbesorgt Madame. Pferdefleisch hat keine Trichinen!« Selbstverständlich Leut-sank »Was haben Sie zu thun, wenn Ihnen ein Offizier begeg net?« — Nein-un »Maul halt-ni« — Leutnant: »Selbstvekstiindlich, aber was riecht-« Mater Arzt. « Frau Goldthwpe: »Sei-en Sie ei nen guten Hengst-ZU« —- Ftau Haw iinsx »Einn! lehr guten. Es giebt gar keine Krankheit fiie weichen er nicht einen Speziatiften Mist-, den wir dann Einen lassen.«