Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 13, 1903, Zweiter Theil, Image 14
AMICI » ..« diesmin I syssixs-·Ji-iii i m Im Y · F Jäetchc getreu! Eine Episode aus den Fatmetkejmpfen mit den Sion Jndiattertt, erzählt von O. Ortes. « WILL ew - Neugeng s MS s CZ. rte . »Da-. Its-. USE-LIMITED zus-« sprach der Alte leise vor sich hin und machte sich dann daran« die Wunde zu reinigei. «Ra, das ist nicht so gefährlich, als eö ersi antsah,« fuhr er dann fort, seiner Jagdtasche Salt-en und Berbandzeug entnehmend. mit welchen er nun kunst gerecht die Wunde behandelte. Kaum war dies geschehen und eben inr Begriff, den Kolonisten weiter zu untersuchen, brachte Willens den Was - serdorrath an, gleichzeitig aber «riesen die beiden jüngeren Gefährten um Un terstüsung da auch der andere Ver theidiger des Lagers endlich gefunden war. Sofort eilte Willens hin, und mit seiner hilfe trugen sie nun auch Max herbei, wo Willens sich sofort an seine Untersuchung machte. ,Wo habt ihr den jungen Mann ge funden?« fragte Bauer, nachdem er einen Blick auf den Daliegenden ge worfen hatte, ohne sich indessen in seiner Beschäftigung aufzuhalten. »Er lag in jenem Wagen drüben,« antwortete Karl Brobact. ,,Jedenfalls hat er sich dorthin bereits vor seiner Vertheidigung zuriickgezogen. denn die schwere Wunde die er erlitten, sitzt am Oberschenlel." Der alte Bauer antwortete nicht, sondern hantirte eifriger als zuvor an dem Verwundeten herum, unterstützt von seinem Sohne. während Broback bei Willens tleine Handreichungen machte. »So, hier wären wir fertig, Fritz,« bemerkte Vater Bauer nach einer ge: ranmen Weile, während deren alle Männer schweigend gearbeitet hatten ,,Laffe den Mann ruhig atn Feuer lie gen, bis es Tag geworden ist. Jch glaube, daß er nur vom starken Blut verlust ohnmiichtig geworen ist« Kommt FL llush OIUWUIIU cl« Uclsutlsclh lliu,l von selbst wieder zur Besinnung dann wird es nicht schwer halten, ihm auch dazu noch zu verhelfen.« Iris Bauer blieb beim Feuer sitzen und schürte dasselbe. Sein Vater aber beugte sich über den zweiten Verwun deten und fah Willens zu. »Der junge Bursche muß glänzende Arbeit verrichtet haben,« bemerkte die ser zu dem Alten. «Neben ihm fanden wir ben Lauf einer Büchse, ganz ohne Holz und Schloß. Diese Theile scheint er auf den Köpfen feiner Angreifer ver arbeitet zu haben.«' »Wie es den Anschein hat, haben diese ihn aber dafür auch ganz gehörig zugerichtet,« antwortete Vater Bauer, »denn eine so gräßliche Wunde habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht ge sehen.« »Und doch werden wir den jungen Mann durchbringen,« versicherte Wil lens bestimmt. »Es wird aber lange dauern, ehe er wieder volle Kraft in diesem Beine bekommt. Seht herl« Bei diesen Worten entfernte Willens ein Tuch, mit dem die soeben-gewaschen Verletzung des jungen Kolonisten zum Theil bedeckt hatte, und der linke Ober schenlel lag vollständig ausgeilappt vor Bauer. »Es ift der hieb von einem Tonm hawk geführt,« belehrte ihn Willens-, »aber nicht mit voller Kraft, denn der Knochen ist gar nicht beschädigt. Le bialicks handelt eg- licb um eine aller dings recht tiefe Fleischwundr. Der Hieb ist von oben geführt und die Scheide des Beiles hat stark nach unten gerissen, daher kommt die Länge der Wunde.« »Ihr seit ein scharfer Beobachter-, Willens,'« lobte Vater Bauer. »Ich iiberlafse euch getrost den jungen Mann, Jhr werdet ihn schrer wieder zurecht flicken. Inzwischen aber bin ich der Ansicht, daß ich und diejenigen, welche Luft dazu verspüren, die turze Zeit bis zum Anbruch des Tages im Schlaf verbringen.« Bauer entfernte fich wieder und mit ihm Karl Product. Willens blieb bei - seiner Beschäftigung während Fritz Bauer nach wie vor am Feuer saßund schweigend siir dessen Wartung sorgte. Vorbereitungen zu neuen Kämpfen. »Vater, der Alte drüben ist aus seiner Ohnmacht erwacht und möchte sprechen.« Mit diesen Worten - sperrte Frih Bauer seinen Vater am anderen Morgen. Sofdrt erhob sich dieser und leistete dem Rufe Folge Er schritt der Zenerstelle zu, wo der Berwundete lag« wescher sich bei Bauers Annäherung . aufzurichten versuchte Oktbt ruhig liegen, mein Freundf Eins-IN ihn Bauer. Eure Wunde Isf der Schulter Mirde Euch soan -- MWQY daß sie Euch nicht zum »Seit gebracht wart-. « « ruscht- Ench meinen Dank - Lär- die Hilfe, die Ihr mir bewiesen zn haben. Jhr werdet die Freundschaft eines ehrlichen Mannes« wohl nicht zurückweifen, wenn JhrH erfahren habt —« »Nicht nöthig,« unterbrach ihn der Berwundete. ,,Euer Sohn hat mir bereits erzählt, was Jhr für mich ge than habt. Jch war aber zu schwach, weitere Fragen an ihn zu richten.« »Das seit Jhr auch fest noch. Jck werde fiir eine kleine Stärkung sorgen und dann schlast Jhr noch ein paar Stunden, das ist die beste Medizin ,fiir Euch. Ich verbiete Euch aber » ganz entschieden, jent auch nur noch ein ? Wort zu sprechen.« i »und spat- es mein Leben kosten, so i muß ich Euch sagen, was mir dasherz Tal-drückt Doch erlaubt mir zunächst, zEuch meinen Namen zu nennen. Jch heiße Köster. Bei Neu-Ulm, der vor turzen noch so blühenden Stadt, bei MS ich —«« »Das könnt Jhr mir später einmal -erzäblen,« uneerbrach ihn Bauer. »Jetzt ist Euch Ruhe nöthigen Habt Jhr mir Wichtige-z zu sagen, dann macht es turz mit wenigen Worten." »Meine Tochter-, ein liebes, gutes Mädchen, ift mir von den Jndianern geraubt!« schrie Köfier unter Ausbiei jtisng aller Kraft mit einem Tone, in ider die ganze Verzweiflung eines ge lniurteten Vaterherzens lag, der sein tsiinb in Gefahr sieht, ohne ihm helfen » zu können. J Die Worte und besonders der Ton, in dem sie gesagt wurden, blieben nicht ohne Eindruck aus Bauer. Aber doch sagte er sich auch sofort, daß dem Ver wundeten die Aufregung, in der er sich befand, nur fänden könne, daß er diese vor alles-i Dingen beseitigen müsse. »Das bat nicht viel zu bedeuten, Freund Röiter.« sur-ach Bauer rudia iund in überzeugendetn Tone. »Wir jsprechen darüber noch. Eine augen j blickliche Gefahr bedroht Eure Tochter nicht, denn die Sioux thun ihr nichts "zuleide, solange He auf dein Marsch fnach ihrem Dore sind. Und auch dort wird Eure Tochter unbedingt st cher sein« sobald sie es versteht, die Jn dianer von der richtigen Seite zu fas sen. Von einein Kolonistenrniidchen ist wohl anzunehmen, daß sie dac- auch selbst weiß.«' Schweigend nickte Abster, und ge spannt hing er mit seinen Blick-n an den Lippen des vor ihm Stehenden. Dieser aber fuhr fort: »Der Weg der Siour ist weit und ehe sie sich dessen versehen. stßt ihnen ein Spürhund auf der Ferse, wie sie tauin einen besseren beschen. Auch einige vorzügliche Büchsen werden ihnen folgen. und die Jäger bringen das Wild ein, ehe die Schurken es in Sicherheit bringen tonnten.« Kösiers Brust entrang sich ein schwerer Athenizug und nach diesen Worten war es ihm ersichtlich leichter. Wesentlich ruhiger versetzte er dann: »Thut mir die Liebe, Freund Bauer, und erlliirt Euch deutlicher. Jhr wißt nicht, wie sehr ich an meinen Kindern hänge, seit eine Bande Sioux ihnen die Mutter gemardet hat·« «Haben den diese rothen Halunten überall und überall Unheil gesiiftet und Grausamkeiten berüth Wohin man hört und sieht, erfährt man Un glück über Unglück. Wehe denen, die alle diese Enthaten der Jndianer ver iOUlVeL Adel oucq weye verleu, vie sie verübt haben. Oh rnit Recht oder ohne dieses, bleibt sich gleich. Es soll volle Rache an ihnen genonsrnen werden, so wahr ich hier stehes« Bauer hatte sich nach und nach selbst in Zorn geredet, sofort aber wurde er ruhiger und schwieg dann ganz, als er sah, daß der Verwundete sich wieder erregte und die Anzeichen eintretenden Fiebers sich bei ihm be merkbar machten. »Ihr könnt ganz ruhig fein, Kö fier,« sprach Bauer mit vollständig iieberzeugendern Ausdruck, »wir brin gen Euch Eure Tochter zurück, daraus gebe ich Euch mein Wort.« Die Aufregung mochte bei diesem Versprechen wieder. gedämpft .iein. Beruhigt schloß der Verwundete die Augen und im nächsten Augenblick war er eingeschlafen Da ein Aufheben des Kolonisten für den Augenblick nicht möglich war, ließ Bauer denselben liegen, wo er sich befand und half nun seinenGesiihrten. Kaum waren die letzten Spuren des nächtlichen Kamper beseitigt, als Bauer seine Freunde zu einer Bera thung zusammenrief. »Hört mir zu, Gefährten-P sprach er, sich an diese wendend, als sie sich im Kreise um den Alten niedergesth hat ten. »Endlich winkt uns wieder ein mal ein festei Ziel fiir unsere Unter nehmungen. Wir haben nicht mehr nöthig, planlos in der Wildnis um her zu irrer-. sondern können, einen bestimmte-n Zweck tin Auge, unseren Verse-P Rache zu ist-en, verbinden mit einem Dienst, der uns den eine-get Un glscklichen hoch ein-rechnet Mit-If M W eine Hause. tun Its-sin- W fette an sswiegasee te eisern- Cetne « schrien W wie die Jndio den seeat un niemals den spieer zu unter re , auch wenn Hibre Neugierde und Spannung aus höehste gestiegen war, verhielten sich ivollkommen ruhig. Aber nicht ein Blick wurde von den Lippen des Alten gewendet. Endlich fudr dieser fort: »Unsere erste Aufgabe wird darin bestehen, daß wir versuchen, das ent iaufene Vieh, soweit ei nicht bereits von den Wilden fortgefithrt sein mag, wieder herbeizuschaffen. Dann wer-» den wir die Wagen der KolonistenL und diese selbst nach einer sichererens Stelle schaffen und fiir das nöthigste Obdach sorgen müssen, und endlich! hat mir Abster, so nennt sich unser Berwundeter, mitgetheilt, daß ihm! seine Tochter in der oergaugenenNacht geraubt worden sei.« So ruhig die Gefährten bisher da- · gesessen und den Worten ihres tun-l l i führers gelauscht hatten, so sehr er regte sie dessen letzte Mittheilung Namentlich bei den jungen Mitglie dern der kleinen Versammlung zün-» dete diese Nachricht wsie ein BlihstrahL Jn größter Aufregung sprangen Fritz I Bauer und Karl Broback von dert Erde auf, lebhaft durcheinander spre- s chrnd und drängend, denn am liebsten ! trären sie sofort den Wilden gefolgt ! um ihnen die erlangte Beute sofort T wieder abzujagem Vater Bauer und Willens ließen rie erregten Geister sich austoben, welche denn auch sehr bald wieder zur Ruhe gelangten und einer sachgemiis ; ßen Beisathung zugänglich wurden. »Wir werden also zunächst dass» Vieh wieder zu erlingen suchen« « sprach Bauer, als er sah, daß die jiin s geren Gefährten wieder seinen Wor ten lauschten. »Tazu wird es nöthig ; sein, daß wir in getrennten Parteien : arbeiten, um möglichst rasch damit zu « Ende Iu kommen. Ich nehme an, daß is euch recht ist« wenn mein Sohn bei ! mir bleibt, während Ihr, Willens, mit Eurem Freunde Brorack zusam: » men auf die Suche geht« j »Es wird nöthig sein, daß wir uns-.- J viellei ,t ziemlich weit vom Lager ent s fernen müssen,« antwortete Wilten2.i »Wear wir es wagen tönnen, das selbe längere Zeit schuylos zurück zu lassen?« · »Es muß gewagt werden.··" entgeg nete Bauer. »Ich glaube aber auch« daß dem Lager teine Gefahr weiter droht, denn fosange es Tag ist, wcri den die Siour taum biether·zuriict: s tehren.« « »So würden wir zunächst ausbre chen, um diese Arbeit zu vollenden,« i meinte Karl Brobaet. »Wir miisfens vielleicht lange herumlaufen und sal: ; sen bis zum Abend doch nrit eine-n i H Resultat wieder hier sein. Jch meine daher, daß wir weitere Berathungen fiir jetzt unterlassen.« · »Das ist meine Ansicht auch,« be stätigte Bauer. Schweigend blickte er umher, ob noch einer der Gefährten eine Bemerkung zu machen habe. Da seine solche aber nicht. tani, erhob er »sich von der Erde und winlte den Freunden zum Ausbruch. Wiltens und Broback sattelten ibre Pferde und ritten zuerst davon. Bauer sah erst noch einma!. nach den beiden Verwundeten, stellte ihnen auch Wasser und Speise zurecht, damit sie sich im Falle selbst bedienen tonnten und schielte dann die kleine Anna. welche sich unterdessen auch gesättigt hatte, wieder in den Wagen, wo sie sich bis zu seiner Rücktehr ruhig verhal ten sollte. Nachdem fo alles in beste Ordnung versetzt war, ritten auch Vater und Lgiuk suec Mo III-Diss- bsusnä «- nnd verschwanden sehr bald aus dem Uni treis des Lagers. Es w:r bereits später Abend, am Himmel funtelten zahliofe Sterne, als Witten-Z und Brobad zurückdr ten. »Sie brachten drei Ochsen mit, die nun, an starken Stricken wohlver wahrt, das um dac- Lager herum üp pig stehende Futter abgraften. Dann wurde das inzwischen erloschene Feuer wieder entzündet, worauf Willens sich an die Zubereituna des Abend brotes machte, welches für die gewiß ebenfo hungrig zurücklehrenden Ge fährten, als er selbft war, fo irugal werden sollte, wie die Verhältnisse es boten. Laute Rufe von der Prairie ver-. tündeten die Rücktehr der Gefährten Bald darauf ritten Vater Bauer und fein Sohn in das Lager ein und brachten noch drei weitere Ninder mit. Alle freuten sich des ausgezeichneten Erfolges, den sie erzielt hatten· Wenn auch eins der Zugthiere als verloren aufgegeben werden rn fzte, fo war nun doch die Möglich eit geboten, die Verwundeten mit ihren Wagen nach einer sicheren Stelle zu bringen. »Die halunten hatten richtig zwei der Thiere entführt,« erzählte Vater Bauer, nachdem alle sich an der zube reitet-en Speise gestärkt hatten und nun gemiithlich ihre Pfeife tauchten ,Das eine von den Kindern, welche wir zurückbrachtem führt noch den Lasso urn den hals. mit roelchenr es die Burschen gebunden hatten. Der Teufel mag wissen, wie ei möglich var, daß das Thier trphdeiy entlan fsr konnte.« »sehr the eine Spur der Sipux ge sunde-P fragte Karl set-back- da ! fis-; « « »Es-II Moses-u mit saue- an Stelle feines Vater-, an welchen e artige speziell richtet war. «U nden dte zähe , wo sie inl den Ur wnld siihrt und du ich fofort auch dte Duftrsitte ider beiden Kinder erkannt hatte, folgten wir derselben. Das eine Thier sahen wir auf einer Lich tnng stehen, wo es gemiithsich das Gras adweidete. Dieses befindet sich denn auch nun wieder hier. Die ährte weiter verfolgend, kamen wir ld zu einem kleinen Walddach lVier hatten die halunten gelagert, und wir fanden noch einzelne Knochen des anderen Rindei, welches die Sion hier geschlachtet hatten.« »Das ist für Uns ein sehr böses Zeichen," meinte Willens, bedenklich den Kopf hin und her bewegend. »Wie meint hr das, Wilkenö?« fragte der alte uer, während die beiden jiingeren Gefährten jenem ge spannt ins Gesicht sahen. »Ich denke, die Sache liegt einfach. Wenn die Siour sich so wenig Zeit nehmen auf dem Weg nach ihrem Dorf, daß sie sogar die Jagd unter wegs verschmähen, um nur schnell ge nug fortzukommen, so ertliire ich mir das so, daß sie unsere Verfolgung fürchten nnd wird uns dieselbe somit recht schwer werden« »Da mögt Jhr wohl wieder einmal recht haben,« meinte Bauer, sich Wil tens zuwendend »Das Richtigste wäre wohll, wenn wir sofort aufdre chen könnten, ehe die Fährte talt wird und die Halunien Zeit behalten, ihre Spuren zu verwischen.« »Das wird ihnen nicht qelinaen,« versetzte Fritz Bauer in entfchiedenem Tone. »Die Burschen werden sich nicht rühmen können, daß ihre Fuß triite seien wie der Flügelschlag eines Voaels in der Lust und daß die Au aen der Bleichgesichter nicht fähig seien, der Fährte eines Bären zu fel aen.« »Diese Antwort hatte ich erwartet, mein Junge,« antwortete der afte Bauer. »Wenn einer diie Spuren die ier Blu!)unde richtig zu deuten ver inm- tn ift ssä mein Trit- ePers-in gung, und wir können nun unsere nächsten Schritte brrathen.« «Wifzt Jhr, Vater Bauer, wohin wir die Kolonisten mit ihren Wagen bringen tönnten2« fragte Braback, sich so an dem Gespräch feiner Freun de betheiliaend. ,ik?:s muß allerdings ein sehr sicherer Platz fein, da die Aermsten jetzt nicht in der Lage sind, sich zu vertheidigen.« Eine Weile schwiegen alle, selbst der direkt angesprochene Alte hatte vorläufig teine Antwort auf die an ihn gerichtete Frage. »Das hast du dir doch wohl nicht richtig überlegt, Kari.« meinte Wil tens dann, sich an seinenFrennd wen dend. »Vertheidigen können sich die Verwundeten nicht, sie können sich aber auch während unserer Abwesen heit nicht die erforderliche Nahrung verschaffen, denn es wird noch einige Zeit vergehen, ehe wieder einigerma ßen die Kraft in die geschwächten Körper zuriiatehrt. Was meinst du ferner, daß rnit dem kleinen Mädchen geschehen könnte? Sollten wir etwa ihrn die Pflege seiner Angehörigen ’ überlassen?« »Das geht natürlich nicht« ant « wartete Brot-act schnell. »ich hatte da ran in diesem Augenblick gar nicht erdacht Was wir angefangen haben, müssen wir auch durchführen, das ist selbstverständlich« .So wird jemand von uns hier bleiben müssen, während die anderen die Verfolgung der Räuber aufneh m-- « nun-I III-Js- Misnss tin s usw-» sssss ej- so was -------- Das ift meine Meinung!« bestä tiate sein Vater. »Da wir nun wohl alle diese Nothwendiateit einsehen, wollen wir auch gleich bestimmen, wer zurückbleiben soll. Möchte freiwillig einer die Sorge für die Betwundeten übernehmen?« Von teiner Seite lam eine Antwort auf diese Frage Jeder schaute verle gen vor sich nieder in der hoffnung, daß ein anderer sich dazu erbieten möchte. Geraume Zeit hatte Bauer gewar tet, dann aber fuhr er fort: »Ich tann es euch nicht verdenlen, wenn ihr eine sich bieirnde Gelegenheit zur weiteren Abrechnung mit den Mordbrennern nicht ungenutzt vorüber gehen lassen wollt. Jch werde somit selbst von die sem Zugs-r zurückbleiben« »Du, Vater?" fragte sein Sohn ers ftaunt und zweifelnd Zugleich, wäh rend Willens und Brot-ach froh einer Antwort überhoben zu sein. schwiegen und ihre Augen wieder von der Erde erhoben. »Ich dachte doch, daß deine Rechnung mit den Rothhiiuten min destens ebenso groß wäre· als dieje niae, die jeder von uns mit ihnen hat« i »Wir wollen tein Wort weiter dar über verlierenf antwortete Bauer »du tannstsnich ja bei der Abrechnung vertreten, und du wirft schon dafür sorgen, daß ich nicht zu lurz komme. geh bin feft entschlossen, hier zu blei n. Willens als der Yelteste nach mir, ma die Führung iidänehmen Morgen ft ihr mir noch, Wagen hier fortzubringen und dann zieht intl GHauer woste seinen Gefährten leise Betaut-Im zu weiteren Ent segniingen geien nni in ei itetits ziemlich fpiit aemrden war, ftani er von der Erde auf, um fein La i- aqu » ufuchen. eozurittgeb ieienen reunde fußen n kurze t zu aininen, dann vertieilten unter sich die Nachttoache und bald darauf Berichte tieffie Stille im Lager. Die änner waren zur Ruhe gegangen bit auf Willen-, den zuerft die Reihe der Wache getroffen hatte. Aufder Verfolgung. Kaum graute der neue Morgen, als ei auch im Lager fchon wieder lebendig war. Die Zugthiere, welche die Nacht über an langen Stricken ge weidet hatten, wurden herbeigeholt, getränkt und aufgefchirrt. Köfter und fein Sohn, denen die bange Ruhe sichtlich wohl gethan hatte, waren er wacht und blickten freudig und dani bar nach ihren Rettern und Pflegern hinüber, als sie fahen, daß diese nun dazu fchritten, das Lager abzubrechen. Jetzt nahten Bauer und Willens ihnen. »Wir wollen euch nochmals die Wunden verbinden,'· sprach Bauer, sich zu Köiter herunterneigend, als er fah, daß beide erwacht waren. »Wir wollen euch dann weiter bringen« i »Dentt Jbr anch an das Verspre chen, welches Jbr mir argeben?" frag te Köster mit leiser Stimme, indem er sich bemühte dem über ihn gebeugten Bauer ins Gesicht zu fehen. »Ich denke daran,« antwortete Bauer-. »Noch heute .o:rd die Ver: folgung der Räuber ausaenommmen und fo schnell a1s es nur irgend missi lich ist, wird Euch EureTochter wohl behalten wieder zugeführt werden« »Gott gebe es,« versetzte Köfter mit schwerem Seufzer dann aber liefz er: sich ruhig dieVerbände erneuern ohne eine weitere Frage an Bauer zu rich ten Auch Willens vollzoa fchwei i gend die gleiche Verrichtung bei Max. T »So, Freunde« nun beforae ich euch noch ein Frühf ftüel, « fprach Bauer nachher-n er fertig geworden war und ------- Vi-« Gi- i- bsan Ils- Innl ’ set-I- UII IHIIIWOII quo- I, ---------- tet euch wacker wenn die Fahrt rnit unter auch nicht sehr sanst vor sich aehen wird.« ( kFottsetzung solgt.) Oh i Eitelkeit und Gesundheit s Eitetteit uno Gesund-, eit, welch son « derbare Zusammenstellung, wird man cher sagen. Was hat die Eitelkeit mit der Gesundheit zu thun? Mehr alk inan ataubt. Die Eitelkeit ist eine so mächtige und verbreitete Eigenschaft oer Menschen, daß roir eine Menge Handtungen durch sie diltirt, ja ge schaffen sehen. Jeder Mensch ist eitel, ver eine mehr, der andere weniger. Und doch ist es gut so Die Eitelkeit ver aniastt uns zur Entfaltung unserer Vorzüge, seien sie auch noch so gering Die Eitelkeit hat natürlich nur Sinn in relatioer Beziehung zu unserenMiti menschen. Sind wir ganz allein, un heobachtet, dann ist sie zweck- und ge genstandslos Die Eitelkeit sucht alle Vorzüge ins rechte Licht zu sehen saate ich eben noch mehr, sie sucht Vor rüge zu construiren, wo solche essektio nicht sind, sie wird zur Komödie. Das Theatersoieten ist so alltäglich, so selbst verständlich, daß die meisten Menschen gar nicht wissen, wie sehr sie dieser Kunst huloiaen. Die Eitelkeit ist va riabel nach Personen, nach Moden. nach Zeiten, nach Lebens-altem Wer könnte alte die kleinen und kleinsten Manöver auszahlen, welche uns die Eitelkeit auszuführen veranlaßt! Es wäre falsch, die Eitelteit vor-. vornherein zu verdammen, sie kann ei ne aeeoisse Höslichkeit gegen die Mit menschen sein, welche man anerkennen make vorauitaesetrt dal- fie nicht tu weit geht und nicht albern wird un: —-— daß sie die Gesundheit nicht schä diat. Die Macht der Eitelkeit ist enorm. sonst würden nicht so viele Menschen körperliche Schmerzen und Undeliaaen mit lächelndein Gesicht er traaen, wie man das täglich beobachten uno bewundern lann. Wir schütteln das weise Haupt iiber die Eitelleit der Chinesin, die sich mit einem uns ganz fremden heroismug den Fan systematisch oerstiimmein läßt, um nur nach ihrem Begriff schön und aehunfiihig zu werden; auch in den Boudoirö unserer Damen steigt:e man cher Seufzer zum Himmel, n die Mitmenschen nicht vernehmen und der nur der schwache Ausdruck der Qua len ist, welche manche unserer Schönen der Eitelteit wean ertragen zu müs sen alaubt. Doch seien wir nicht unge recht, auch die Männer sind eitel und thun manches Unsinnige dieser Leiden schaft wegen. Jn erster Linie « wohl die Figur Gegenstand der eifr gsten Ueberlegung und weitaebendsten Webessisrungs vläne. Der sind die stiften zu dia, der zu dünn, die Taille ist zu start für das Kleid« der Leib drängt sich zu un bescheiden vor« kurz, hier und da fehlt ec. Es wird geschnürt, gepolstert, ge drückt, um die Natur möglichst zu ver drängen und ein Iigiirchen hinzustels len, welches nach den augenblicklichen modernen Anschauungen hübsch ist. Paris befiehlt heute enge Samen, morgen gar leine, heute volle Brust. moraen laum eine Andeutung der fiir Säualinae so wichtigen Institution. Ia, note soll man das machen? Die Figur ist doch nicht aus Knetwachs, da must eben mit n raffinirtesten Mitteln versucht we den, den-Anfor derungen der grausamen Göttin Mode gerecht zu werden. N Welche Qualen bedeutet one trit manchet Zur Zeit ver minnen Intlle laufen die 140-——1Fpt)piiiit;izieti Ta» men dauernd mit der etritntunn UT ofend herum, da dae mit Hilfe M Thurillnle nnd den lröttigen Armen der Zofe zusammengepreßte Lortett dem Thorax nicht die Möglichteit giebt aenitgend zu athmen. Fällt etwa-e MFL sind sie verloren, denn Biteten iit m dem Panier nicht möglich. Ader wenn die Nacht kommt und endlich, endlich die Pflicht der Eitelkeit schwindet, dann lösen sich die entsenlichen Band-, unt- explosiv befreien sich vie get-net ten Elemente. Blauroth, voll Strie men hat die arme Haut kaum Zeit, während der Nachtruhe sich zu erboten, um am nächsten Tage wieder in die Zwsnnsiscke gesteckt zu werden. Jst das nicht Wahnsinn? Als ob man mit noch to enger Taille die 150 Pfund nicht merkte! Daß so etwas Außerdem nicht schön ist« braucht man nicht zu erwähnen, denn die Eitelkeit nimmt iaft nur aufdenSchönheitsstnn der Besitzetin Rücksicht, nicht auf den der anderen Zeitgenossen Miß X. trägt Schuhe, welche eine Nummer kleiner sind als die von Miß Y. Die Eitelleit gebietet, diese entsetz liche Niederlage a tout prir wieder auitt »in machen. Die Folge ist, daß Y. ihr etwas zu großes Fäßchen in einen viel »in engen Schuh hinein ztvöngt Wer da ioeisz, Evas das heißt, M zu engen Schuhen zu sitzen oder gar tU gelten oder gar tu tanzen« der muß mir recht geben« ivenn ich behaupte, daß ein Menschen nur selten der Gewid heit solche Schmerzen ertragen würde. spie Amte wissen ein Lied dnoon zu trugen, wie der tleinste id)merzl)afte Eingriff verweigert ivird von Tanien, welche mit einem fienkiaiten Lächeln sechs, acht Stunden mit zu engen Stie ieln oder Schuhen auf einein Ball ver weilen. Ganz abgesehen oon den Schmerzen, darf nicht die schwere Schädigung ver nessen werden, .velche die Fiifze durch itiiiteleinneteg Echuymerl erfahren. Nich: Die ttleinljeit Des Echuttieugesh auch feine Form iit von der größten Bedeutuna iiir einen gesunden Fuß. Aug Eitelkeit, wenn eg nerude Mode, triiat man Absätze von einer Hose, die schwindlig macht! Was ist die Folget Daß der Fuß in dauernder Spiyfußs stellung steht, die Last des Körpers auf die Fußsviye verlegt und die Muskel und Sebnenapparate des Unterschen kels in der ungeeignetsten Weise ange skrenat werden. Weil die Mode befiehlt, tragen die beeren Kragen oon einer höhe, coel Öe ibnen weder normales Schluckecy noch Atlsmem noch Kopfbetoegen ge stattet. Weil Magerlei chit, werden Entfettunakturen mir en unmögli chen uno möglichen Mitteln inscenirt, von der relatio harmlosen Cittonen esserei bis zur gefährlichen Schilddrii senkur —- aanz gleich, ob der Organis " mus geeignet dafür ist oder nicht. Ei nen Arzt wird man ja schon deswegen nicht tragen, weil man eventuell zu bören bekommt: »Aus Eitelkeit macht man solche Experimente nicht.« Was iiindiat die Eitelkeit schon an den wer denden Menschen! Eine Frau, der ; das höchste Glück, Mutter zu werden, s bevorsteht, soll dieiem Gliiei leben und i niart aus Eitelkeit in ungeeignete Ko » stume zwangen. Die Mutterbrust ten xnen deute nur die wenigsten Kinder ; der Stände. bei denen die Eitelkeit eine Rolle spielt. Die Frau Mutter cvill sich sa ihre Figur nicht verderben, sie will ja bald nach der Geburt des Kin i des als die schicke und elegante Dame s von seither in Gesellschaften geben« sa tanzen. Das alles verträgt sich nicht mit der natürlichen nnd gesunden Be » schasttqltng, welche einer jungen Mut s ter ciutornmt. Ver büßt die Eitelkeit . der Mutter? Das Kind! Nicht ge z nnaspdasz die Betreffende selbst durch oie erretten geschaut-n wird, nein, auch die Nachkommenschaft muß darunter leiden! Mert:oiirdia. daß die Eitelkeit so oft aus unnatürliche Dinge sich rich tet. Wie prattisch wäre es, einmal darauf eitel und stolz zu sein, das; man aesund ist, im wahren Sinne des Wor tes gesund ist. Vielleicht-find die neu en Reformhestredungen in Kleidung und Lebensweise geeignet, in dieser Richtung Gutes zu stiften. Die Eitel teit der Männer und Frauen sei auf einen normalen. natürlichen, gesunden Körper und Geist erichtet, und das schließt in sich den Otolz auf eine ge sunde Nachkommenschaft W Eine eigene sittsame-eh An einem kleinen Stadttheater in Tirol wurde unlöngft Schillers »Wil helm Tell« gegeben. Die Künftter hatten sämnitlich ihre Rollen trefflich gelernt bis auf die Darstellerin der rrngard; die Dame war aher nicht allein in Bezu auf die Worte, son dern namentli aus die Auffassung des Charakters nicht recht un waren, und diese «Untlarheit« sollte zu einein schrecklichen Mißverständnisse führen. Die unglückliche Frau, deren »Mär rner« hetanntlich nach Brot schreien, fleht den Tyrannen Geßter urn Frei gahe ihres gefangen gehaltenen Man nes an. Harras fragt: »Wer ist Euer MannW Da iritt die Schauspielerin Frau N. vorn an die Ramm: 1 Ein armer Wildheuer vom Rigiberge, Der über-n Abgrund weg das freie Gras Abmäht an den schroffen Felserdrzlint lund mit donnernder ttnnne und auf den Darsteser des l·er zeigend) Wohin das Vieh sich nicht getraut zn liess-« .