ve- where-««Wmmß" M-.»« - BMIM aus dem englischen Leben - mein-it Otto Vopp 1. In Damit-Ironie einer Vorstadt JM London saßen in der Van der Man-stellt mehrere Gäste bein Nee zusammen. Es waren beiden alten und eine-erreichen un Mai-gebliebenen amen Julie und Grabe Codrin ton und Herr Lese e, der Jung fellendandn der Ort-. chasttm der an racht der Kraoatte, der tenWeste und der gut sitzenden I ose init den Allerstiloollsten kontin ren konnte, und in Begleitun von iroei teil-schen Da hunden ers ienen war die juwelenge echmiiette Halsbäw sder trugen. Sonst war nur noch EFräulein Ellen zugegen, Lady Maus e!d’s dritte Tochter. Sie war gerade seine hervorragende Schönheit, aber eine ganz nette Blondine, nicht sehr groß, mit haselnußbraunen Augen und einem energischen Zug um den hinge formten Mund. Der gezierte, eroi lächelnde, ält Iiche, fette Jüngling gefrore, die wan delnde Chronit von Hamptonoille, der mit einem verbindlichen Gesicht und Fhrlich achttausend Pfund Rente aus Welt gekommen war, nuckte die ausregende Bemerkung, die Colling wood’sche Van werde reparirt, ange sirichen uno wesentlich verschönert. uMan sagte mir,« bemerkte er, »eine aus Transsoaal gekommene Famielie habe den Platz gemiethet; sie nennt sich Mortimer, ein tinderlosee Ehe paar mit dem jüngeren Herrn Ste phen Mortimer. Sehr reiche Leute, wie ich höre. Ein prachtvoller Braus ham und sechs elegante Pferde sind schon angelangt, und Dutzende von Wagenladungen treffen für die Ge wächshäuser ein.« llitlandets?« fragte eine der Da nten Codrington »Da werden sie wohl teine Besuche machen, die sollen isa alle sehr formlose Leute sein« Da niemand die Mortimers kannte, widersprach auch keiner. Als die Fremden indessen ein paar Tage später wirklich anlangten, war die all emenine Neugierde so groß, daß man "e überall auf das freundlichste empfin . Der ältere Mortimer hatte einen Fug jovialer Gutmüthigteit, auch das Auftreten seiner Frau gefiel all gemein. Sie gingen sehr einfach. aber gdiegem und von der gleichen Soslidis "t swar alles in ihrem Hause, von dem Thürhiiter an bis zu dem silbernen Pruntgeschirr der Tafel, dem tadel lusen Porzellan, den töstlichen Teppi chen und dem Jnhalt der Gewächs häufer. Dabei waren Mortimers durchaus nicht aufdrin lich, und in der Gesellschaft sctielten te in rührender Sesldfterlenntniß of: genug darauf an, daß sie »halbe Wilde« seien und leinen Anspruch darauf machen könnten, die erste Rolle u spielen. Jn Wahrheit aber hatten te sich nach verhäitnißmä ßig kurzer Frift als eine der maßgeben den Famielien Hamptonvilles entwickelt und Ladh Manssield, die sie vom erften Augenblick an patranisirte. fang ihr Loblied jedem, der es anhören wollte, in allen Tonarten vor. Die höchst »stilvolle'« Lady wußte auch warum. Sie hatte im verflos fenen Jahr enormes Glück gebabt und ihre beiden ältesten Töchter aufs beste waren reiche Lords-, die einige Meilen von Hamptonville entfernt prächtige Landhäufer befaßen und natürlich an get Spitze der besten Gesellschaft stan en. Auch Ellen, die jüngste Tochter, machte der sorgfältigen Erziehung der Mutter teine Schande. Sie würde sich nie eine unpassende Bemerkung erlaubt, eine ungehörige Frage gestellt sahen. Sie war die 1iingfte, aber die prrettefte und hatte ein gewisses - Selbstbewußtsein sie hatte zuweilen eine eigene Meinung und eine Anlage zur Bestimmtheit durch die sie sich von anderen Puppen der Gesellschaft vor theilhaft unterschied. Stephen Mortimer war ein treu schulteriger großer Mann mit blon dein Haar, nicht fehr extravagantem Echnuräbart una! einem Paar wasser --- — —-.. -. --L-—---— UIUUIL LIMIle Ul- IUUL cui HIJULTUIL «Damenrnann« und hatte einen zu traulichmaiven Zug, der gewönlich ansprach. Zu Mansfieid kam er, sah und siegte. Für Ellen war er bald der Mann ihrer Träume, er schien nach kurzer Frist fo. verliebt in sie, wie sie in ihn. Er tckkn auffällig oft, nnd Ladh Manssielv war eine kluge gran. Manchmal war sie nichtzu aufe, wenn er versprach, aber Ellen war da und hielt ihn fest, bis vie Mut terxgenntann enige Wochen vergingen und sie waren verleiht Das junge paar war außerordentlich zärtlich und "cklich. Die hoch-seit fand in aller Sti e statt, nach den Jlitterwvchen begannen die Besuche, und zahllose Exnladungen wurden empfangen und erwidert. Ganz rnpionville staunte iiher das beispie ose Mansfieldsche Glück. 2. homptonvillez Mittelpunkt bildet eine Reihe von Gechäftjhäusern wo Meister Häcker, urzwaarenhändler m andere Kanfiente ehre Liiven ha bes. is davon liess die Kirche und M War ni, links ein fafhianables III-hats und eine Art Rathhaus mit mattlnmeri für Polizei und M- Urt und rund-um sieht ei Ufer mit rößeren nnd nein een Orte-, Aas sehen zum Ball »W. sechste-seen nnd avillvni, je sie-K WIMJF VIII mtt rosigen, glattrasirten Gesichtern Der mit den Verhältnissen Vertraute lann zu jedem Namen scsort die jähr liche Einnahme hinzusiigem Loro Taunton ist sechjzehntausend Psund jährlich «werth«, die alten Damen Cobrington haben zusammen kohls s Damen ljp- o esiih tentn tausend und so roeiter. Vetter giebt . es nicht, zerlumpte arme Leute kommen ; gar nicht bor, dasiir sorgen die Diener und die Polizeibeamten, und sollte es « doch einige geben, so kaust man ihnen ’ihr lästiges erscheinen ab und macht sie zu regelmäßigen Almosenempfän geän, denen es ganz ausgezeichnet er ge t. Eines Tages aber wurde bei Lord Taunton eingebrochen Die Diebe mußten mit dem Bauart der Van und der Einrichtung der Zimmer ganz genau vertraut gewesen sein; es war von der kostbaren Einrichtung nichts berührt worden, auch Silbersachen und Porzellan hatten die Einbreckxr durch aus nicht berücksichtigt, nur die Dia manten waren fort, die sich in zwei voneinander getrennten Schränlen be sunden hatten Das verrieth eine ganz unheimliche, intime Kenntniß. Acht Tage später verschwanden die sämmtlichen Schmucksachen des Herrn erebre, und kurz daraus alle Juwe len des Herzogs von Arlington. Die Diebstahle waren mit rassinir: er Schlauheit ausgeführt worden, wahrscheinlich nicht in der Nacht, son dern in der Abenddämmerung, wenn die Verschaft irgendnw «um Essen eingelaren war, und die - ienerschast sich süßem Nichtöthun ergeben hatte, sich in der sogenannten Stadt, dem nen Besu bei gesteundeten anderen Dienern a stattetr. Die Diamanten des Herzog-S schätzte man aus mindestens fünfzehn iausend Pfund; der alte Herr, der in seine edlen Steine rernarrt war, schäumte vor Wuth und ließ eine ganze Schaut Geheimpolizisten aus London kommen . Man maß die Fußspuren, die im Garten sichtbar waren, stellte bei allen Kutschern, Köchen und sonstigen Angestellten aenaueste Nachforschunaen an und sand—nichts. Jn dem sashionadlen Gasthause logirten sich zwei Detettioes ein, um im Falle der Noth rasch bei der Hand zu ein; alle Fremden, die sich etwa blicken ließen, wurden scharf übern-acht, und ein paar Strolche, die sich in der Umgegend umhertrieben hatten, sofort derhsaftet· Die Mühe war indessen vergeblich, die Edelsteine kamen nicht wieder ans Licht, und es gab nicht ein-« nral einen ausreichend begründeten Verdacht gegen eine bestimmte Per sönlichleit. « Auch die Uitlanders wurden bald -darauf ausgeraubtx die ältere Frau «Mortimer zeigte der Lady Maus sield so ar die Leiter, welche die Diebe J hatten ehen lassen. F »Ich hatte eine Art Vorgrfiihl,« zsagte sie, »daß wir jetzt an die Reihe ktommen würden, und legte ein paar Kleinigkeiten, die ich täglich zu tragen l pflege, sowie meinen prachtvollen Schmetterling, den Sie so bewunder F ten, unter die Matratze meines Bettes-. s Da lagen sie den auch sicher, aber alles andere ist fort, mein «Brillanthalsband, meine Armbänder, mein ganzer Sma ragdenschmuck, den ich mir selbst in den Mitten zusammengetaust habe! Es ist unerhört! Mein Mann hat eine hohe Belohnung ausgesetzt, aber ich zweisle, daß dies etwa-z helfen wird.'« Nein, es hals nichts und nuhte auch nichts. daß man unter den Londoner Juwelieren Beschreibungen und Ab bildungen der bedeutendsten und tast barsten Stücke zirkuliren ließ und vor dem Antaus warnte. Dagegen wur den einige Tage daraus bei den alten Damen Codrington eingebrochen und es wurden deren prachtvolle, in ihrer Art einzige Saphire erbeutet. Das älteste Fräulein Coorington trönielte seitdem, ler Schreck war ihr in die Glieder gefahren; man sagte, sie hätte einen der Einbrecher gesehen, der dicht an ihr vorübergehuscht sei. Es rieß nun eine noch nie dagewe sene Diamantenlosigteit ein. Bei ei ner Aben esellschaft, die Lord Cam don nah arm CI Ich dal- Imtn 17 Z Damen über die Hälfte leine Brillan ten mehr defaßen. Die Londoner .Diamantenhiindler freuten sich insge jheitn, während sie öffentlich sehr ent ; rüstet thaten; denn die Nachfrage nach l edlen Steinen nahm zu und der Preis I stieg. Die reichen Famielien ließen idoch nicht ab, Diamanten zu tragen « und begannen den Anlauf neuer S muckgegenftände einem der Gefchädigten aber fiel es ein, daß sich dies alles ereignet hatte, seitdem die südafrilanifchen Herrschaf ten in arnptonville waren. Nur eine s kam au fdlche Gedanken und dies war · die gebotene Manöfield, die Frau des jüngeren Mart« rmer Z. Die Neuvermählten lebten wie ein Turteltaudenpaar in London. Abends «ing es in ein Theater oder mit der ahn auf das Land hinaus u den beiden Schwägern der jungen grau Mortirnet oder zu den guten iielfahrt erfolgte mit einem späteren Zug-, den der altere Morticner scherz tpetfe den HLumpenfammler nannte und der halbe Vormittag dei nachsten Tages wurde dann nicht selten verschla fen. sit-Mal ging Sie-den auch aus in Geschäften wie er sagte. Bat haft du denn nur fin Ge i chiiftek fragte ihn einmal feine kleine rau. NR habe viele Intlseilfcheine del erwiderte er, »und in Pra tsria auch noch Dnufer und Grund DIE-, fwie ein paar dergl-erstan theile, and Inns bei nnd da vertaoäen and neue Aktien einleiteten Ich fo te Ernte eigentlich einen Setretiir halten der dies beforgt, aber ich rnag nichts iIreindes urn michleiden.« i Das klang it ganz plausibet und ; hätte jeder anderen Frau genügt; El : len war indes eine scharfe Beobachte rin. Ali sie noch verlobt waren, hatte Zsie eines Tages wahrgenommen, daf; ;ihr Berlobter eifrig zeichne. Er hatte seinen ganz genauen Entwurf derBilla keines der Schwäger se rtiggeftellt, und iEllen war es aufgefallen daß nicht Ilansge nachher ein Einbeuch in diese Behausung erfolgte der fiir die Diebe kvon günstigem Erfolge begleitet war. Damals hatte sie diesen Gedanken nicht weiter verfolgt, denn die Liebe war wie ein ftarterRausch iiber sie ge s kommen; fest fiel ihr die eigenthiim liche Liebhaberei ihres Manne-, ge naue Abrifse von fremden Sandhau Jsern zu entworfen, schwer aufs herz, » und allerlei Gedanken stiegen in ihr auf. Endlich fragte sie ihren Gatten direkt. » »Ich war in früheren Jahren,« versetzte- er, »so etwas Ingenieur und .Architelt, und interessire mich heute snoch siir die Konstruktion passender Hund bequemer Privathiiuser, ich wet ! de uns später einmal eine Mustervilla sherstellen lassen.« J ; »Es ist aber doch sonderbar,« be vlrnerlte sie. »daß überall in diesen Villen eingebrochen wird, gerade in ;denen. deren Umrisse du entworfen « hast« « »Ja, das ist wirklich fonderbar,«' zentaeanete er, wechselte dann aber ldas Gesprächsthema rasch; auch war «es ihrem scharfen Auge nicht entgan k gen, daß er die Farbe verändert hatte nnd blaß geworden war. Sollte es "roirllich m" lich sein, daß ihr Mann, - thr h: ifdel ebter einziger Stephen Ein irgend einer Beziehung zu den Einbriichen oder zu den Einbrechern stand? Der Gedanke war so absurd k-k- K- :I.- ------s-- —--I-Ä- -Ix ssus III Isysl UssUsIIku tut-III, usw-. iein Verdacht war in ihr ausgeleimt, den sie nicht wieder entfernen konnte, der wie ein Nachtgespenst, wie ein unheimlicher Schatten vor ihr aus tauchte, der sie um ihren Schlaf he konnte. Unterdeisen war das ältere Fräu lein Codrington gestorben, und am Tag e nach dem Leichenbegiingnisse ssandte Ladn Manssield ein Briesleln an Ellen und hat sie am Nachmittag zu ihr nach Hamplondille zu lomi men; ein kleines llnwohlsein verschü ;tzend, hatte sie ihren Schwiegersohn HStephen nicht mit eingeladen Ellen sand, daß ihre Mutter plötz-— lich start gealtert sei, daß sie ange Igrissen und bekümmert aussah "Schon die Begriißung ihrer Tochter war still und gidrijrli. »Du siehst in der That nicht wohl aus, Marna,'« sagte Ellen. »Vat dich das gestrige Leichenbegiingniß so er griffen? Tie gnte alte Tante Julial sNun wird es siir Art-della auch sehr einsam werden-« »Ellen,'« erwiderte die Mutter, ohne hieraus einzugehen, »tomm in mein Schlaizimmer Dort sind wir ganz Eunter ung, und Niemand kann uns belauschen. Jch habe dir etwas zu ingen, etwas Schreckliches-F »Ich ahnte es, Mama, als ich in’s z Zimmer trat und dich ansah. Betrisft es meinen Manns-« »Nicht direkt. Jch war bei Julia Codrington am Tage, bevor sie starb, sie hatte mich rufen lassen. Du weißt, Lsie hat den Einbrecher gesehen, der jihre Diamant-n raubte. Sie war vor Schreck so erstarrt, daß sie leinen jLaut ausstoßen konnte, vielleicht hat -er sie im Dunkel gar nicht gesehen. lWrißt du, wer es wars« »Sage es nicht« Mutter, wenn er es trar." rief Ellen aus, »du zerstörst mein Leben!" »Nein, er war es nicht, nicht Ste phen Mortirner, aber sein Bruder, iund zwar in einem gemeinen grauen trog, und den sie nicht los werden Arbeitstiitel.« »Mutter!« schrie die Tochter aus. Die beiden Frauen schwiegen eine Weile. »Du sannst bei rnir bieiben,« be vgann die Mutter wieder, »oder noch besser, du lönntest zu deinem Schwa ger Bob fahren, ich tornme vielleicht auch aus ein paar Tage rnit, ich bin seit gestern so nervös, so schreahast, jedes Geräusch erregt mich so, ich möchte fortwährend weinen. Heute Mittag war Collins bei rnir.« »Der Geheimpolizist?« Lady Manösield nicktr. »Er hat mich, ihm zu sagen. wen Julia Tod rington gesehen habe, ihm die Person zu beschreiben Jch sagte, Julia habe nur ein Verbrechergesicht gesehen, tei nen Mann, den sie tannte, und doch habe dies sie so schrecklich ergrissen. Collins lächelte eigenthiirnlich und zeigte mir eine Photographie »Ihr es vielleicht deri« sagte er. Jch suhr zurück, es toar das Bild des älteren Mortimer. »Madanie,« snhr der Po lizeibeamte sort, »wir haben starken Verdacht tief ihn seit einigen Tagen nnd hielten vorhin bei ihrn hart-su chnng ab. Wir haben nichts gesunden, das war auch voran-zusehen aber vie haben wenigstens etwas festge Hellt.« .Was beeinf« fragte ich be bend. — «Wir haben Ionstattrt. dass der angebliche Einspruch bei den Mor tirners gar nicht stattgefunden hat« Es war eine Fintr. Mortiniers haben ? W " ni- iipksonäsznsz « ar»7«i·,«p;.;" i ; nur geschptndelh uni Fu geisti, daß Tiie ebenso tote die anderen achbarn Tgeschsdi t seien, und um die Föbrte zu der chteii. —- Jch möchte daraus schwiiren.« setzte Tolle-is noch hinzu, »daß ich den älteren Morttiner schon in irgend einem Verbrecher - Album gesehen habe.« »Sollte Tante Julia,« begann Ellen stockend und zögernd, »sich nicht vielleicht geirrt haben? Es wäre doch mbglichz es giebt so manche Aehnlich teiien.« . Die Lady schüttelte den Kops »Ju lia war damals noch so gesund. wie du und ich, und geistessrisch bis zur letzten Minute. Rein, das ist nicht anzunehmen. Sie bat den älteren Mortiiner gesehen, aber mit einem an deren, einem ganz anderen Ausdruck als sonst. Wie ein Tiger sah er aus.« sagte sie, der aus seine Beute lauert. Kein gutmütbiges Lächeln war in sei nem Antlitz wie sonst. Hätte er mich bemerkt, ich glaube, er hätte mich um gebracht. Mutter und Tochter schwiegen. »Ich habe vorhin an ihn geschrie ben und eine Abschrift zurückbehal ten,« sagte Frau Mansfield sann und überreichte Ellen einenZettel, suf dem folgendes stand: »Mein herr, sollten Umstände es fiir Sie nicht ratbsaiei machen, die hiesige Gegend zu verlas sen? So leid es inir thut —- eI ist lein anderer Ausweg« »Und was hat er erwidert?« ries Ellen. »Nichts-. Aber seit einer» halben Stunde ist er sortwmit seiner Frau. Jch weiß, er wird nie ioiedertommen.'« Ellen sant mit einein duinpsen Aechzen zusammen und schluchzte vor sich hin. Endlich saiite sie sich. Sie war blbich aber sie sah energisch und entschieden aus. »Mutter,« sagte sie, »es ist ein gro ßes Unglück, das über mich gekom men ist. Du dergisseit nur das Eine, daß ich Stepben liebe, und daß er: mich liebt. Ich werde nicht bei Dir bis-Im- cmnchsv Zofe sann is vie-Hei nnd s-· » «·-----, darf es nicht, denn er braucht mich, sonft ist er verloren Er steht im Banne des Bruders. Wir werden England so fort verlassen, unsd es wird meine Aus aabe sein Stepben zu bäten. Er soll mit feinem Bruder nicht mehr zusam mentommen Meine Adres· e wirst Du erfahren, es wird aber besser sein, Du theiift iie Niemand sonst mit, auch meinen Schwestern und Schmägern nicht. Ersiibie ibnen und allen, die es hören wollen« mein Mann sei brustiei: dend und müsse schleunigst ein anderes Kiima aufsuchten. Leb wohl!" Mutter und Tochter bielxen sich lanae unter Tbtänen umarmt, dannJ schieden ste. Als Frau Ellen vor ihrem Lon roner hause angelangt war, sab sie den ibr wohlbekannten Gebeisnpoiizi sten Collins im Gespräch mit einem Konstabler in der Miete des Eingangs ( zu ibrer Wohnung stehen. Sie wußte, Stepben fei zu Hause und warte aus ihre Rückt-br. Wie ein Blitz durch iubr sie der Gedante, die Polizei lauert ; bereits auf ihren Mann und wolle ihn verhaften. Sie dachte einen Augenblick nach-— Collins batte sie noch nich: gesehen ——, dann tebrte sie um und begab sich in ein Ladengeschiist, in dem sie bekannt war. Geaen ein Trinkgeld entsandte sie einen der Ausliiuferjungen mit einem Briefchen zu ihr-ern Mann, der Vries soll e aber nur an herrn Marti mer persönlich abgegeben werden. Sie ibeilte ibm in kurzen Zeilen ibre Wahrnehmung mit und bat ibn, auf dem anderen Wege, riet noch srei sei, wie sie festgestellt hatt-, ungesäumt zu ibr in das Geschäft zu lommen. Es war dies der Ein- und Ausgang für das DienstrersonaL der in eine andere Straße ausmündetr. Nach einer Vienelstunde war Ste dben bei ibr, ein Cab brachte beice nach « einer Eisenbabnitatiom Jn einigen Stunden waren see in Sauthampion, und da aerade ein Dann-see sur Ab fabrt nach Cberbourg bereit lag, benutz ten sie die Gelegenbeit Bald nach Mitternacht besanden sie sich aus fran hiiijikbrtn Boden. « ,L » Elll IIIU cskcc UIUUIÄ IUUIUI Ulllcl Beihlfe der Ladn Mansfieid und ihres erfahrenen Kammerdieners vertaufi, s ein anderer Theil an eine sichere Adresse nach Paris aesandi. Sleplxn und ! Frau reiiien unter stetem Wechsel des Aufenxaalis durch Deutschland und eie Schweiz, um etwaiger Verfolgung . Fu entgehen. Es heißt, sie hätten spöier ihren Namen ariinderi und irn Karitaqu eine aroße Besißung erworben, wo sie ein iriedliches und ehrsames Leben führte-r Die Juwelendiebsiöhle, die warnte lana so großes Aussehen in England erregten, hatten seit dein Verschwinden der Uiilanders ein Ende gefunden. Die Londoner Polizei verlor die Spur des älteren Mortirrer völlig, der sich unter vweriindertern Namen wieder nach Südastila gewendet hatte. Dort wurde er bei dein Versuche des Diamanteng viel-liaer in den Minen von Minder lev tun nach Ausspruch des Euren lrieaej von einem Polizisten erschollen Dei ssein its-. Beatri: »sch, Martia, die häliie meiner howiiigeschenie sind ganz werihlple Dinge.« s Mutter: »Sei ru ' , irr-ein Kind, kleinern-d wirkt Iner n. « ch habe ) Esel Deieiides beauftragt sie ehr auf l Its zu bewacht-R «---sp. -«—- «..-- —-«—..« Ein Stückchen papier. Von Card. Das Feld war geräumt, — die spi soposten aufgestellt, damit Niemand sich lAugen«-Hain MU— nutn konSnczea efs o ge — — as k - chteßenz —- Ach nein: der siegt-nennt a por . iieksichtsooll ließ nämli der Herr Oberst bei dieser Gelegenhet alle be nachbarten Lokale räumen, denn er hatte die Gewohnheit, bei seinen Aus stkllunYen weniger aus die Stighaltik krit, a s aus die Macht der timnre Werth zu legen...; wenn nun die schreibenden Unterosfiziere in den Vor simmern hie und da etwas ausge chnappt hätten, — wo wäre da der Respekt oor den stizieren geblieben? Ja,« sa, das ganze Regirneni seufzte unter seinem stre en Commanda. Nicht vielleicht, daß lNile es als Druck einpsanren, dem Dienste nachzukom men, mit Vergnügen — deshalb ist man ia Soldat, aber der Herr Oberst T verlangte doch etwas zu viel, besprach jede Kleinigkeit selbst und ließ Nieman dem zur Erholung Zeit. So hatte dieser Zustand längere Zeit gedauert, als plöylich wieabgeschnitten, eine wunderbare Wandlung im Wesen des Obersten sich vollzog. Er wurde der angenehmste liebensrviirdigste Vorge setzt, Alles atbmete aus —- Jeder tam doppelsreudia und aus Ueberzeugung seinen Verpflichtungen noch — Jubel — Wonne. · Gelegentlich einer kommt-schriftli chen Zusamrnentunst, als er, seiner neuesten Gewohnheit nach, sich in vor aeschri:tener Stunde zu den jüngeren Herren an das Ende der Tafel setzte, um mit den Leutnants und Cadettenz wieder einmal jung zu sein« iam das-s s i Gespräch aus seine Veränderung, und das Hühner-voll dankte in überschwäng lichen Wrten und versicherte ihn seiner ehrlichsten, ausrichtigsten Hochachtung und »Liebe. . Der Oberst hatte lächelnd zugebörLI »Jungens«, sagte er, »gem« will ichI Fuchs erzählen, wieso Alles gekom-? men. Euch gebt es am ehesten an, und komme-n wen sich-a der Eine oderl der Andere fiir das ganfe Leben. Als ich vr Wochen enes Tages in meinem Schreisbtisch herumtramte, fiel mir ein Brief in die Hände, den ich seinerzeit als Leutnant an meinen Pa Pa geschrieben. Erwähnen muß ich, daß wir damals einen Regiments-« Commandanten hatten. der uns aus ganz fürchterliche Art das Leben sauer mach:e..· — nachdem einige herren schmunzelm so fiige ich hinzu, was die sich jedenfalls denken —- so wie z. B. ich — Euch!« »Aber-, Herr Oberst, es war sa gar nicht so arg.« »Nun, sei es wir immer, er hatte uns tüchtig bei ret Falte. — Jn die ser Stimmung schrieb ich jenen Brief« in welchem ich mich darüber bitter be tlaate. Seitdem ich ihn wiedergefunden ist« er mein Talisman, ich trage ihn im-7 mer bei mir — und Jhr sollt ihn zu hören tetommen.« Die Ossiziere rüsten aespannt näher ——- auch die entfernter sitzenden Herren horchten aus —- lauttose Stille trat ein. »Lieb« Papa! Verzeihe, wenn ich Dich heute mit Klagen belästige, aberich muß Dir doch Einiges erzählen, woraus Du er- . sehen tannst, daß es uns heute absolut E nicht — so wie Du immer sagst — besser geht, als Euch, da Jhr junge Osfiiiere gewesen. Dir brauch ich ja nur Schlasworte zu geben. Du wirft mich ver tehen,i denn sonst müßte ich Bande schreiben. Unser herr Oberst versieht außer seinem Eommando auch die DiensteI aller Jnspettionöchargem Um 6 Uhr friih ift er in der Kasernr. bleibt bis zum dunklen Abend, um zu allen un möalichen Nachzeiten als rächende Ne mesis äu erscheinen. — We e dem armen Sünder, der mit einer Beschäftigung früher aufhört, er meint: Während fiinf Minuten tann. man noch eine Schlacht gewinnen. Je den Tag bringt er Neuerungen und neue Einführungen. Gerade Festern at er eine neue Gelent3«bung: chwirmntempos erfunden. Schwimm temtzos,« bei· negativ« .12 Eradjteaumuy · -«,»-!t-I lllll bemittelten Pol; Ug, kurwiuuuu » Jst man den ganzen Tag abgehest und ermüdet, kommen Abends Krieqsspiele · und Beirpechungen. Wann loli ich da l ein-as fiir die Kriegsichule lernen,; oder ein neues Stück irn Theater sehen? ; Er läßt Niemand-Im feinen Wir-J sung-tats. Für etwa Ul) Vergehen lund Uebertretungen der Mannlchaft that er Strafnvrmalien ieitgeießL die xder Unteradtdeilungs - Commandant· seinhalten muß. 3 Eine Lieblin sbelchiiitigung von ihm ist« lange Beie le schreiben —- Urlaub rniißte man haben, um sie zu lesen« welchen man aber natürlichnichi be-« totnnit. Jch glaube, er hört auch zu viel auf Jene, die sich bei ihm Lieb’ Kind ina en wollen. Od, diese Tourifien — Du weist schon Papa, wen ich damit meine —- sterben nie aus. . Nach schwitzen Abenden hält er arn nächsten ag Rapport und verweist alle J herren, welche lautet wie er esprochen, Hoder gar lustig gelacht hu n; denn jdiele Ubende sind Dienst — wie das ;Exerziren. l Natürlich iit er auch nett-It Ein ; Befehl jagt den anderen —- Ordre — I Icsfdnrce—he6ontreotdre -—leIfi:ein in , tout aus der Je — Mäntel rollen — Mäntel a iehen — Mutel zu Haufe lassen etc. uSpel- nun genug, Paaix solltest Du mich noch se einmal wiedersehen denn an einen Urlaub wagen selbst die ranaaltesten Majore nicht zu denken s-— erzähle sch Dir mehr, wenn Du auch mit Deinem alten Spruch kommen wirst: Menagk klappe schlie en und weiterdienen, a er Eines oeri ere ich Dir, sollte ich ein mal Obert werden, ich werde bestimmt ganz anders ein! Dir und ama herzliche Küsse von Eurem geplagten Sohn Leutnant Nieli.« Nach dem Borlesen machte der Herr Oberst eine Pause und zündete sich die ausgegangene Cignrre an. »Oeben Sie, meine Herren, durch dieses Stückchen Papier wurde ich nachdenklich —— machte Ver leiche ———— und . .. nun das Uebrige wi en Sie.'« Die Zuhörer verhielten sichnnch im mer ruhig und der Herr Oberst schau te sreundlich von Einem zum Andern.· Zu allererst regte sich der sonst sehr schiveiasame Hauptmann Frank. »Herr Oberst, tvie wäre eg anzu stellen, wenn alle Ossiziere der Armee Vorn Leulnant bis zum Obersten eine Bitte beizutragen hättenk« »Ich denke, wie im Kleinen so iur Großen, von jeder Charge wird Einer als Sprecher gewählt. aber warum fragen Eie; haben Sie vielleicht eine so große Bitte aus Lager?" « »Ja, Herr Oberst.« »Und die iväre?« « »Hu Oberst, wir sollten deputatiil Auch alle Generale ersticken, in ihrem Schreibvull nochiusebem ob sie nicht auch solch ein Stückchen Papikk sin s« Tell. —-—— —-·---— - — »Am-m- achen Sie Geld-« Das in Berlin erscheinende ,,J-iidi sche Volksblatt« lHerauScreber Tr. Louis Neustadt) eriäblt folgendes Ge schichtchen: »Der vor einigen Tagen verstorbene Kommerzienratli Louiå Simon lBerlini ist während seiner kaufmännischen Lebrieit in dem liinteri donmierischen Städtchen Wanaerin — er stammte aus Pyritz - auch mit denr Fürsten Bigrnarck in Berührung ge kommen. wovon folgendes originelle this-mis- rma weiteren Kreisen kaum bekannt sein dürfte, Zeugniß ablegt: Der spätere Reichskanzler bewirth schaftete in den vierziger Jahren das zwei Meilen von Wangerin belegene Gut Kniepobf und tam ziemlich häufig in das wegen mehrerer Chaufseekrem zungen gewissermaßen en Mittelpunkt eines größeren Güterloniplerez bilden de tSädtchen, um hier mit Berufsw nossen zusammen zu treffen. Bei diesen Ausfahrten suchte er auch öfters das Geschäft auf, wo der junge Simon als flotter Vertiiufer tbätig war. Der Inhaber besagten Geschöites be trieb aber noch nebenbei· wie in lleinen Städtchen friilxer vielfach iiblich war, vielleicht auch heute noch ist« einen re gen GetreidedandeL Auch diesem widmete sich der junge Handelsbeflissrne mit Eifer. Jm Auf trage feines Ebesg feil-r er nun einez Tages mit Geldmitteln wobl versehen zu Bisniarck nach em sinkpr um Getreice zu laufen, und traf den Guts herrn inmitten einer größeren Gesell schaft beim Spiel an. Der Haus-but schien im Verlust zu lein, denn taum hatte der Geschiistsmann oie Schwelle des Ziminers überschritten als Herr v. Bisniarck statt aller Begriiszung sagte: »Simon, geben Sie Geleit« »Jawohl, Herr v. Bismarct,« erhielt er zur Antwort und empfing dass Ge wiinfchte. Das Spiel ging weiter, aber schon nach kurzer Zeit ertönte abermals der Ruf: »Sitnon, geben Sie Geld?« »Nein, herr d. Bismant, ich gebe anen tein Geld mehr,« lautete ries mal die alle Anwesenden gewiß sehr überrafchende Antwort. Bismarck blickte den Sprechenden starr vor Staunen an, dann sagte er mit einem feinen Lächeln des Verständ nisses: »Sie haben recht, Simon, hö ren wir aufl« sprachl- und das Spiel hatte ein Ende. So zeigte der spätere Chef des Weltbauses Gebr. Simon schon bei dieser Gelegenheit jene Um s-« -.-h QQ-sI--Zt LI- Il- I--II-c«ks seuf- uuu Oquesuqy »u- squ usqkusssp weise befähigte, anfangs der 60er Jahre durch Rieseneintiiuse von Baum wolle vor Beginn des amerikanischen Bürgertrieges renGrund zu dem Welt hause zu legen. dem er ein halbejJahrs hundert in erfolgreicher Weise vorge standen hat. ————-—-—«—s Im Innenitäienlabinet. Aussehen »Dies ist ein Handschuh des berühmten Dichters Schiller!« Frau: «Wo ist denn der andere?«' Töchterchen (leise, verlegen): »Aber Manni, es war sa doch nur einer!'« Zski wiseb Milli: .Welcher Unterschied ist zwi schen Charakter und Reputation, Pan-M Vater: «Charatier mein Sohn, isi ein Luxuiartitet, Reputation ein Se darfiariitei« - Dis Chiusi-Im .Fie studiren. gnädiges Fräuleinf« » nra.« »Das denke ich mir furchtbar schwer für eine Damef »Wegen der Logit und scharfsinni gen hegt-i sibestimmnngeni« »F nur iin Allgemeinen: Zinnen In Gegen, ohne sprechen zu bät eni i · « H