Krimiual Roman von M. L. Max-well. U« J sp. .- - , . J - ssssssssssssssssssssssssss (9. Fernerqu Ich nahm ein Notizbuch von dem Init. auf dem mein Arm lag, und sah bezüglich Will-over s Aussage über das Fette Gespräch in der Dyneoorftaße mä. Ich fand, daß er in dieser Dar gellung gesagt hatte, er hatte Lcsa Amt-er die Banden-ten während ihrer Wien Umkehr in der Straße, gerade nur fünf Minuten ehe er ihr vor ner Tbür Nr.13 Adieu gesagt ha:1e, ge neben. Es war natürlich ganz im Bereiche der Möglichkeit, daß irgend ein Land ftreicher sie das Geld nehmen sah, aber, daß Jener mit einem Revolder ver sehen und iiihn genug gewesen sein sollt-e, ihr auf ihr Zimmer zu folgen, sie in einem Hause voll Leuten zu er fchießem in der hoffnung, ihr die Banknoten rauben unso entfliehen zu törmery nachdem sein Opfer auf den Boden der Dachstube gefallen mar, schien unglauhhaft.« Wie ich mir das Verbrechen vorstellte, mußte der Mör »der nur den Mord beabsichtigt haben nnd hatte sich, um entfliehen zu tön nen. auf die Raschheit der That ver lassen. Um auf meine erste Annahme zurückzukommen: hier sollte ein Men fchenleben aus der Welt geschafft wer den. und Alles was der Mörder wollte war: es fortzuschaffen Der Mensch fascinirte mich und ge wann mein Vertrauen Es trat etwas ungewöhnlich Gewinnentes in dem I schönen Gesicht, dem offenen Benehmen » tin-d jenem gewissen Sichgeben oezs Mannes, der unter Got:es freiem Hirn i Irel aetcht unsd gearbeitet hatte, der sich I um jene Dinge nicht tümmerte, weich-e der Sxädter so überschätzt: Leiden Dieser-T Gesellschaften und um all den Wunder den Thomas Earlyle verspot sei Hier war ein Mensch, aessenWiiere nnd Auftreten nicht von feinemScbnei l der abhing; seine gerauliten Hosen .va set an sden Knöcheln aufgestülpt, seine Schuhe waren breit und plump, sein Uebetwck zeigte die Spuren langen Tragens-; und doch sah ich ihm den Gentleman an. I »Nun also, Herr Wildover,« sagtes ich. nachdem ich die Sache bei mir ek- ’ wogen hatte, »ich «oachte· es sei bei mirs mit meinen Erforschungen von Ver-I brechen fiir immer aus; ich leugne nicht, daß dieser Fall mich intereisirt, denn er ist ein schwierigen aber ich sehe nicht, Das gethan ten-den kann. Nicht viel wenigstens.« »O ja, viel, Alles —- von einem Man-ne Ihrer Erfahrung. Der Mann, der die Pistole hinter das Gitter fallen Lied war Derienige, der Lisa Rayner umbrachtr. Sie haben den Blitz-sen siacher, der Ihnen sagen kann, wie der Mann aussah.« »Der Mann« der sdie Pistole hinein warf. muß nicht Tier sein, der sie lauf ie.« Während ich dies sprach, beobach tete ich aufmerksam sein Gesicht. Wie ich auch von seinem anaenehmen Aerßes ven. seinem gefällig-n Benehmen einge nommen war, to war ich keineswegs von seiner Unschuld überzeugt, denn ich hatte zu viel derartige Mord-er ge sehen« und zwar besonders in der Ber aiftungsbranchr. Eine bessere Sorte davon. als Jacaues Palmer, gab es nicht. ehe er überführt wurde «Ja,« sagte er, »wohl wahr. Jeden falls müssen Sie den Mann finden, der die Pistole hinter das Gitter wars.« »Ich miill mein Möglichsteg thun, Herr; aber ehe ich anfange, bin ich ver pflicheet, Sie zu erinnern, daß Sie, da Sie verstört und freigesprochen mur Ism. heute oder morgen abermals coe aen weiterer und stärierer Beweise ver haftet werden können. Es ist daher glicisesossskstztkksic und ist Sis Mlch Ach UOchcli zu Mklsncn UND den schlafend-en Löwen nicht zu werden« «Jch fürchte mich nicht vor schlafen den Löwen Oder vor irgend jemanxern Art-deren, Herr Faunce. Beunruhigen Sie sich nicht urn meine Sicherheit, sondern suchen Sie mein-en Namen rson dem faulen erck zu reinigen, den Ihr Diensteifer ihm beigebracht hat« Ich theikie ihm meine Ansicht mit daß der Mord vielleicht verübt wurde, um ein Wesen fortzuschaffen dessen Exjsienz eine Quelle der Gefahr unsd des Verdrusses fiir einen Anderen ge weer fein mochte: dann bat ich ihn, rnir Alles. was er von Frau Rayner’5 Geschichte mußte, zu erzählen, reine Einxiheih deren er sich erinnern sonn te. zu verschweigen Er antwortete mit sichtlicher Aufrichtigkeit und erzähl:e sie die Geschichte ihres Lebens-, bevor er M WMM war-—so wie sie sie ih- erzählt hatte ———und wäan ver W die fee miteinander in Armuth derber-O heiter-. Die Stich-TM Hieß We von einer Miit versinkt-ern sicht- von Raub Mr m anderes dunklen Geheimnis Ess Der Berliner Berfiihrer war von see Ferne den, der Vater W gemacht zu schwiegen hatte. Doch es ist wahrschein lich, daß eine Frau, die aus den unrech ten Wen gerathen ist ——gleich wie ein verschuldeter Mann — immer etwas zurückbehält etwas, was vielleicht der Hauptoosten in der Geschichte oder in der Liste der Gläubiger ist. Ich war geneigt, zu glauben. daß in diesem Fall nicht Alles enthüllt worden war —daß in diesem Etwas der Schlüssel zu jenem Geheimniß lag. Sie hatte ihm die Geschichte ihrer Mädchenzeit nur inUinrissen erzählt; er wußte weder den Namen ihres Va » ters noch den des Berliner Bankiers, I unter dessen Schutz sie im Westen Lon dons gelebt hatte. Er kannte nicht ein zmenschliches Wesen-. dessen Betannt ; schast sie während ihrer Gianzzeit ge macht, oder die Adresse des Hauses. » in dern sie gewohnt hatte, denn er hatte ihr verboten, von ihrer unseliaen Vergantenheit zu reden; es verletzte ihn zu sehr, sie von ihrem Fall sprechen Zu hören »Sie sehen, ich liebte sie zu jener Zeit so innig, als wäre sie mein ans aetrautes Weib gewesen —- und ihre Schmach war meine Schmach. Sie war snir eine ergebene Gefährtin gewesen, ich harte den Wunsch, sie achten zu können. Es ist enir nun. da sie im Grade ruht. verhaßt, das Geständnis-, zu wiederholen, das sie mir gemacht, als sie von einer gefährlichen Krankheit genasf ,,Zw:iseilos! Doch, wenn Sie rnir nicht Alles erzählen, so haben Sie nicht die geringste Aussicht, das Geheimnisz zu enthüllenf sag e ich. »Ich muß Jh nen jedoch essen sagen, daß die Dinge wie Hundert gegen Eins sich mir ge aeniiher verhalten. Da ich aber nun Muße habe und die übriaen Stunsen meines Tages ausfüllen will —— ich sagte ihm nicht« daß ich mehr als un gefähr zehn Stunden übrig hatte —-- so will ich seien, was meine lange und mannizfache Erfahrung in der C.J. Abtheiluna rnir dabei nützen wird.« Er dankte rnit, bat mich, das dazu nöthiae Geld als Nebensache zu be trachten, und wollte rnir dann und wann einen Chect für hundert Pfund ausstellenz aber ich sagte ihm, ich sähe bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge nicht ein, wie ich fünf Shillings seinetwegen ausgeben tönnte, und so schieden wir, nachdem ich ihn aufgefor dert hatte, mich von heute in vierzehn Tagen um dieselbe Stunde zu besuchen. Er bat mich, dies in acht Tagen thun zu dürfen, doch ich sagte ihm, es wäre unwahrfcheinlich daß ich ihm vor vier zehn Tagen irgend etwas mitzutheilen hätte. Mit sehr wenig Hoffnung auf Ers foig begann ich meine Aufgabe, aber ich war froh, irgend etwas zu thun zu haben, um an irgend etwas Anderes denken zu können als an Villa hawton Ich war der Pflege der Tulpen herzlich müde, rie, wie mir schien, widerstre ben-d aus ihren grünen Blattscheiden hervortarnen und sich fragten, ob die Rosenitöcke, die bis aufs Aeußerfte bei E fchnitten waren, wohl noch var hoch . fornkner Zweige und Knospen treiben würden. Offen gestanden, ich war entzückt, die Tunevorftraße wieder zu ! sehen. Jch sagte meiner Frau, ich ) hätte eine Privatangelegenheit über Lnornmen die, wenn- sie Erfolg hätte, rnir ein schönes Geld eintragen würde; und ich glaube, Charlotte Elisa war l nicht Detrth, mich außer Hause be T schäfriat zu wissen, daß sie sich frei dem Stank-mischen des Porzellans und der Möbel lvidmen konnte, ohne von einem Gatten gestört zu werden, der nichts mit sich anzufangen wußte. Zunächst begab ich mich zum Büch ienmsacher und versuchte, eine bessere Beschreibung des Mannes, der den Revolver gelausl, zu erlangen; aber ich konnte nichts herausbelommen als daß er den Eindruck eines Gelehrten ge macht Habe, der blaue Brillen getragen, daß fein Haar länger war, als es die Mode verlangte, ferner, daß er einigei Zoll kleiner als Wildooer gewesen. Der ( Unterschied in der Größe hätte allein! genügt, um zu beweisen, daß der Mann mcht Wilcsooer war; überdies waren( die beiden Männer in jederB ziehung( einander unätrnlich .Wiirden Sie den Mann erkennen, i wenn Sie ihn wieder sehen würden?«j freute ich I »Nein. Jch erinnere mich wohl des Mannes aber es war nichts Bemer kencwerthes an ihm, nichts, was dazu; heitreran würde daß ich ihn aus einem » Dutzend ähnlicher Menschen herausfins » den könnte. Ich lfs be ihn, als ich in der Hatnpsiendstraße wohnte und durch » die Große Ruiselstrasse nach hause zu geben psiegte, einmal des Abends aus dem kritischen Museum kommen Rede-K »Glaubt-r Sie, daß er mit den Bril ken eine Zettieidung beabsichtigte?« ..O sein! Sein Auftreten war zu Hist-, gis daß mir solch ein Einfall Bisses M« M piei sit det- Bächsennracher W —- sur die Betaut-thing de; IIÆ GXIW Wstssehen KHMUÆ Nuteurno sei-lasen tounte zu etwas verhelfen Ich war sotchen während meines Aufenthalte- in sloornihury oft begegnet und kannte diesen Typus. Es iit sür den Uneingewethten der tri minellen Erforschung taurn möglich die Schwierigkeiten des Unssindens einer Person in dem großen Ozean von London zu begreifen, wenn die Blasen auf der Oberfläche des Wassers verschwunden sind. Jch war von einer unrichtiaen Spur ausgegangen — coenn man Wildover glauben sollte-» und harte meine Zeit verschwendet, in dem ich einem Phantom folgte, wo oielleicht andere Gelegenheiten gewesen fein mochten, die aus die richtige Spur hätten führen können. Jch mußiealso wieder mit Der verlorenen Spur begin nen. Es wäre nudlos meine Unter ach una Schritt iiir Schritt zu beschreiben Eine Woche nach Wildooer’s erstem Besuch in Villa Hawton machte ich meinen ersten Fortschritt aus derBahn, die ich beschreiten wollte, indem ich die Entdeckuna machte, daß eine der Be schreibunq des Biichsenrnachers entspre chende Person zur Zeit des Mordes in der Tunevorstraße gewohnt hatte und so umnittetlxir daraus ausgezogen war. daß dieser Auszug Bei-dacht er rean mußte. Jch hatte die Straße von Haus zu Haus untersucht, und man Hatte mir in den meisten Fallen willig qenntirorten jedoch in einem Hause schienen Die Leute nur wider itrebend iider die Personen, die im verflossenen Deiember dort gewohnt hatten. Auslunst geben zu wollen. Der Haus-here gestand zuletzt, daß er einen Grund sur dieses Verschweigen hatte. »Wenn Ihre Angelegenheit etwas mit Dunnmit oder Nihilisten zu thun hat, will ich nicht hinein gerathen,« sagte er. »Die arme Frau Grogan ist durch Den Mord am Weihnachtsabend fast ruinirt. Sie tonnte weder ihre Zimmer im zweiten Stock, noch das Zimmer, wo die junge Frau getödtet wurde. vermieihern und ich will nicht« daß mein Haus roycotiirt wird, weil irqend ein Herr-, eer mit Dnnamit zu tinrn hatte-, darin turze Zeit gewohnt dat.« Ich versicherte, datz das, wu I lcq WIUlc, lclllcn THIS llllf Liqllsllllls arden oder Nibilisten hatte. und gab idm zu verstehen, daß es its-m schlimmer ergeben würde, wenn er sich weigerte. meine Fragen nicht nach seinen besten Kräften tu beantworten. Jch muß ge stehen, daß dies ein Kniff meinerseits war. Denn ich benutzte meine Macht aus früheren Zeiten, ehe ich mich vom Po li.ieibienst zurückgezogens hatte. Die Wirtuna ivar augenblicklich, denn Dur-— iin’s Frau, eine anständige Person, die bei unserer Untereedung gegenwärtig war, brana in ihn, mein Verlangen zu erfüllen. Das haui war ein nett möblirtes Logirhaus, so rein als ein Londoner Haus nur sein kann; und ich fand es wunderbar, welche Frische und Neintichteit eine arbeitsame, thö tiae Frau, trotz Sieiniohlen uno No vembernebel erzielen kann. Ohne bi rett aeaeniider von Nummer Dreizebn iu fein, gestatten die Fenster emen rollen Ausblick auf das Haus, und ein Beobachter würde zu erkennen im Stande aewesen sein, wer bei Frau Groaan aus und ein ging. Nun zur Auskunft meines Haus berrn unb seiner Frau, die, nachdem sie einmal nachaeaetem mir eifrig Altes mittheilten, was sie Alles wußten. Sie Ratten vom 14. November bis zum 26. Dezember einen Miether auf dem zweiten Stock gehabt —- gerade solch einen Herrn, aus den meine Be schreibung paßte ——, sehr gelehrt, ruhig und zuriickaezogen, den größten Theil seiner Tage auswärts oerbrin b,zu meist. kme sie glaubten, im ritischen Museum: weshalb er auch, ioie er ib nen gesagt, diese· Zimmer gewählt, um dem Museum nahe zu sein. Er hatte zu Dame rernevjiayxzesren eingenommen, außer Kaffee und Brod des Morgens und rann hatten seine eigene Maschine zum Thee bereiten ge habt ein Sarooan wie ihn Frau Turiin nannte --, eine russische Ma schine, »nach der großen rnssiichen Schlacht benannt,« wars der Haus berr ein. Und er war stets spät heim aetommen nnd blieb lesend undschrei beer oit bis lange nach Mitternacht au . Es gab nie einen weniger störenden Mietber; er harte seinen ThorsckriiisseL ließ sich Nachts wie ein Geist selbst ein, zahlte seine Miethe und alle Ertras ium Augenblick, erhielt teine Briefe, ten-ei Besuche; ein höchst solioer Herr. Er hatte den Namen Longmann an aeaeben — keinen Taufnamen. Ob ver Miether Brillen getragen? Ja, immer; er mußte viel an Augen traniherren gelitten haben, hatte ein mal seine Augenwinrpern verbrannt, als er ein chemisches Experiment machte, erzäigte Frau Dursin, welche Einräumung, neben anderen Din en —- der rufsischk Sahst-an zum « sviel — in ihr den Verdacht erregte, dasi er ein Anarchist sei. Er hatte ge rade vie stille Art oee Verschivörer—— obwohl er durch und durch ein Genue man zu sein schien —, ee mußte ein mat obenaus nnd Einer genesen sein, der Befehle gab, die Andere ausführen mußten. Sie hatten sein Gepiick ange sehen. aber nat ein paar Anztige nnd ein halbes DUW her-wen war Allei, was er ins Saus gebracht hatte, nnd diese Sachen waren alle in der Korn mode aufs Wflse zusamnasengelegtzes Isti sicher kein Drin-tin iter dabeigernp Eies-no in seinen Zimmern til-ersehen Richti, außer zerrissene Papiere im Papiertorbx viele hatte man sosleith als er fort war, zum Feueranz nden betriist « ab er Ihnen Reserenzen, alt er lam?« .Er gab uns im Voraus die Miethe iiir eine Woche, das und sein respek tables Aussehen schien uns ganz ge niiaend.« Ueber sein Alter befragt, schätzteihn berr Durfin auf Dreißig, seine Frau hielt ihn fiir fiinf oder sechs Jahre älter. Er wäre nicht gerade kahl ge wesen, aber er trug ei dünnes, itrasses, dunkelbraunes haar, nach dem Nacken zurückqeftrichen Auf die Bitte. ihn so genau als sie konnten zu beschreiben, theilten mir Hexe und Frau Dursin weitere Detailg mi. Höhe iiber fünf Fuß neun; schmale Lande«qu Füße, die besonders fein geformt waren. Seine Schuhe seien. ein Vergnügen zum Wichsen gewesen, fügte Frau Durfin hinzu. Ob eines Schuster-s Name darin gemeseni Nein. Die Nase wäre adlersörmig gebogen, mit seinen Niistern gewesen, dasRinn start und eckig, ein Kinn, dem Niemand etwas vorzuschreiben wagen würde. Die Geiichtsfarbe sei blaß, eigentlich nicht zu bezeichnen, weder licht noch duniel kranefenx was Frau Dursin die Lorrtooner Gesichtsfarbe nennen wiirde Ob rr eine Narbe, etwas Besonderes im Ausdruck oder irgend ein Merkmal arbabt dabei Keines-. Erinnerte sie sich der-Art, wie er am 26. Dezember ihr Haus verlassen? Ja, soweit es nur irgend etwas gab, dessen man sich erinnern tonnte. Er ging am Weihnachtstage sriih fort, war den aaneen Tag abwesend und kehrte dor Mitternacht in einem Wagen zurück. Frau Duriin bemerkte, daß er iin Ge sellschaftsanzug war, als er nach hause kam. obwohl er das Haus in seinem anvöbulichen dunlelgrauen Anzug ver lassen- hatte. Arn Tage nach Weih nachten fuhr er mit seinem Porternam keau in einem unerntzer rorr. Herr Durfin hörte, wie er dem Kutscher .Waterloo« zurief, und schloß daraus, daß er die Stadt verlassen und sich zur Stuiion begehen wollte. Er hatte ihnen nichts von feinen Plänen mitge theilt, nur eine halbe Stunde oor fei nem Fortgehen seine Rechnung ver lanat nnd die Miethe für eine Woche ftatt der Kündigung bezahlt. Die Zimmer waren an ein Paar mit einem Kind aus Manchester vermiethet worden, feit herr Longmann fort war; aber oiefe waren vor vierzehn Tagen nach dem Norden zurückgekehrt; dem nach waren die Zimmer leer und ich durfte iie bei-reinigen Es that mir leid, Daß oie Zimmer oercniethet worden waren —- denn, diefe Thatfarhe mit Frau Durfin’s gewohnter Reinlichleit verbunden. machten es unwahrschein· lich, daß nur ein zollbreiter Streifen oon LGamann zurückgeblieben fein tonnir. Meine Erfahrung hatte mir gezeigt, daß Leute aus der Klasse der Verbrechen wie sorgsam sie auch alles Konwromittirende entfernen, immer irgend etwas in dem von ihnen be sootmäen Haufe zurücklassen; allein in eiefin aufgeriiumten und gereinigten Zimmer-n« die nach dein Wiederbewoh nen aoermals aufgeräurnt und gesäu lert wurden. lannte ich schwerlich hof fen. eine Spur des fortgezogenen Mie thers zu finden. Jch stieg jedoch zum zweiten Stock hinauf und nahm mir oor. meine Augen aufs Aeußerfte an zuftrenzaem Meine Blicke fielen sogleich au einen altwsutsler Schreihiifry rnii f.. rägexn Deckel. der, als ich ihn aufhob, jene Menge kleiner Schudlakoen und tleinrr Fächer zeigte, roie sie unfere Vorvjter liehten. · Apis-- Drin-- hhhss Ins-sh- das-h ».»...... ,..». .. «.....,.. ..... neue. one Möbel sinnt-W fragte ich. »Sie nicht. FRer erwiderte Frau Duriin, die mich begleitet hatte, weil sie besser als ihr Gatte die Treppen steian konnte. »Ich glaube nicht, daß sie ein balde-J Dutzend Briese geschrie den haben, seit sie bei uns waren; sie liefen beständig herum. Sie tamen herauf, um die Sehenstviirdigteiten London-z zu besichtigen, waren Nacht für Nicht in Tteatern und Konzerte-n souvirten nachher; Herr Longman hin aeaen schrieb alle die Zeit, so lange er hier war, auf diesem Pult, und ließ es in ein-m schönen Zustande voll Tinte zurück, ais er fortging-« »Und Sie rein-isten es sorgsam, jweifezioåf »Ich that Alles-. trag sich mit Ter ventin und Wachs thun lößt,« sagte sie und ich haßte die Frau, um dieser rast losen Reinlichleit willen. .Und fanden Sie teine Papiere in einer Die-let Schubladen?« starrte ich, sie alle. eine nach der anderen heraus ziehend und in die geheimen Tiefen dieses Schreibtischej guckend, während ich sprach Frau Dursin haftete und machte eine Pause. ehe sie antwortete. Jedoch ein Blick auf sie sagte mir, daß sie etwas gefunden dabe; ich suhr denn fort, die Laden und Fächer zu untersu en, in dem ich vorgab, mich fiir den chreilp tisch als Möbelstiiet zu interessiren. Frau Dursin haftete abermals , DE und Dursin wollen nicht in Ridilisiengeschiepten hineingerathen,« sagte tie- -es Ist schwer genug» lem Inst-armen in einer Straße zu finden, die zu Grund geht« auch ohne das.« ; Je ess- in He Versicherung- which kei- RiigMeees let Gewiß hatte is eines SM« Erfindigerngen ein W sitt se Hätt-u seit-a sitt liersiitaensan nsuesenbeiteihnicht Waus Nibilitmus. Blta der Futen dran erhellte lich bei meinen War streut aeanete mir daraus, das fie, wenn sie dies aewuirt hätte, aufrichtiser mit mir aewesen wäre, und brachte auf eine iebr alte Börse zum Lors n, und aus dieser Börse einen schmaien Strei fen Papier, der offenbar aus einem Notizbuch gerissen worden war, den sie mir feierlich eintiöndiftr. .Daz war das etnzg e Stück Papier das ich, von oben bis unten ausriiu mend, iand,« sagte sie: »und mein Mann alaubt, daß die Schri i darauf die Chiffre eines Nihilisten i Weder ich noch er können einen Buchstaben berausbetommen.« Es war die gewöhnliche Pitman’sche Steno.1rapl7ie, und ich versicherte Frau Durfin, daß an dem Dolument nichts Gefährt iches oder Beunruhigendeö sei, daß ich es aber gern Debatten würde, wenn sie es erlaubte. Ich ließ, als ich diese Bitte stellte, einen Zooereian in ihre bereitwillige Hand aleiten. »Ich alaube, Sie könnten es zwei Sprereiang sein lassen, Herr, da es nur das einzine Papier ist« das er zu rückließ· und da es zu einer werthvol tcn Entdeckung führen lann.« »L· Frau Turfin, welche eine Ge schäft sfrau Sie sind!" sagte ich, gab« ihr den uneitenzoveteign und ging mit ntienem Fund fort. Es war nicht viel, doch etwas. Jch truq es aeradeaus in ein Maschinen schreidbureau, wo eine Menge geschick ter Mädchen deren einige recht gut ftenoacapdirten, unter einer sehr klugen jungen Dame arbeiteten. Sie tannten mich in dem Bnreau und waren bereit, für mich zu arbeiten. »Ich komme in einer halben Stunde zurück, um das Papier und die Copie in Maschinenfchrift zu holen,« sagte ich »Sie könnten in einem Zimmer da rauf .:var en,« meinte die Prinzipalin »Ich warte niemals irgendwo, meine liebe iuuae Dame. Ich tann meine Zeit in etwas Besserexn benutzen, als in einem Himnrer zu warten, und wenn OZ nur Kne- «U-nf«m«(nisn Nf mjrlkflisf auf der Straße ist. « Cooie und Original waren in einem Couvert bereit, ais ich in das Bureau zurückkam. Zwei Seiten in Maichinenichtiit—s ohne Anfang unso Ende ——-ein Frag ment eines Essays oder einer Rede — ich konnte nicht sagen, was es war sp-, doch dieZeichen wieien auf einen münd lichen Vortrag bin. Der Gegenstand war der eioiae Arbeiter und die Mög lichkeiten von Verbesseruan auf dem eriiehiichen Gebiete desselben. So viel von oer Sout. die der Mietbee hinter lassen. Und nun, was konnte ich mir von Lonaniann für meine Untersuch una weiter veriprecheni Nicht viel, sicherlich. Die Thatsache, daß er Bril: ten getragen, die seine Augen verdeck ten. nnd daß sein Aeußereö der Be schreibung, die der Büchsenmacher von ieinern Kunden gemacht, getreu ent sprach, war etwas. doch nicht viel. Brillen find ja etwas Gen-ähnliches selbst i one blauen, entstellenden Brillen · — und alle Beschreibung-en oon Gestalt und Gesichtöziigen un estimmt. Der Umstand von Longmann’i Fortgehen arn Taqe nach Weihnachten war aller dings aussallend7 besonders da dieses offenbar undorbedacht war, da eine Kündigung sonst erfolgt wäre. Jedoch ein Gesenkten der in höheren Sphären weilte, mochte solch eine Kündigung aus reiner Vergeßlichteit unterlassen haben. Das Datum des Tages, an dem er die Zimmer gemietbet, traf genau mit dem des Laufes des Revoloers zusam men. Diese Thatiache war auch son derbar: aber ich habe zuviel sonder bare Coineideneen mit angesehen, um Edem viel Wichtigteit beizulegen. Alle diefe Entdeckungen, die aus Longmann als den Mörder wiefen, waren höchst ichatteulsaftx aber da ich vorläufig nichts Besseres zu finden im Stande mar, entschloß ich mich, diesen schwa chen Lichtern über den Sumpf des Un beiannten zu folgen. Diese Aufzeichnungen mochten zum Feststellen der Jdentität des Schreibers führen, und wenn der Mann erst sicht bar wird, war es möglich, eine rück blickende Unterfuchung seines Lebens anzustellen, was vielleicht eine Verbin duna nvischen ihm und der Ermorde ten offenbaren tviirde. Meine erste Auf gabe war daher, den siebenuntobierzig Zeilen in Maschinenschrist nachzusors fchenz dies war teinestvegs eine hoff irunqsrsolle Sache, denn ej war höchst wahrscheinlich, daß diese Zeiten ein Theil eines unverössentlichten Essays oder einer angesprochenen Rede waren und zu jener großen Masse wiederge fchriebener Gedanken gehörten, die nie zur Veröffentlichung gelangen. Zehntes Kapitel. Bitt-er empfand Arnold Wentnwrthv das langsam dadinschleichende Jahr« sein Alleinfein in London. in jener; steinernen Wildniß, die ihm einsamer? als Idie grösste Wüste Larve-, öder ais der von Lüoen durchstaen te Sand Rentralafritas erschien. ·ßig und zieltos aina er umher, wartete er auf die Löfuna des Gebeimnisses, das sein Leben überschattet, sei-ne Zukunfts triiunie verdunkelt hatte. Wen-n er sich des Blickes Marns entsann, ihres der iinderten Gesichtes, jenes quälenden Mißtrauens erinnerte! Er hatte sie voll Zorn untd hobn verlassen; aber nachher in den langen Stunden des Erst-eint iiber demselben unseli en Thema hatte ee sich gestehen mä en, das He lauen dafiir zu tadeln war, denn das M der Umstände tunm M su eng-« Er haste London, ein zweis loies Leben da tdst, und link sich nach Johannes urg und den Minm nach dern Fieber der Märkte, den Ka meraden im Rand; dem Leben, das aus Arbeit und Oeffnung bestand, uns dem Dochgenusz der Ruhe nach der Arbeit. Und danach London mit seinem brennenden Pslaster, dem engen hori zont, den staudbeladenen Bäumen und dem verienaten Gras der hauptstiidtis schen Anlagen; danach das schmerzendi Gefühl der Einsamkeit und Verlassen beit. ein Paria mitten unter den ihe umaebenden Menschen —- unter Mem schen voll Frohsinn und Thätigkeit—— zu sein. Zwei oder drei Nachmittage faß er in den Parianlagen, um sich an Sonnenlicht und Blumen zu ers freuen und hörte den- Leuten um ihn gu, die in einem Jargon sprachess dkzi ern och weniger verstand, als dit Sprache der Hottentoten oder der Be wohner des Beschuanalan-des. Er ioar im Sinne der asritanischen Millionäre nicht reich zu nennen; doch hatte er Geld in Minen angelegt uns ein Einkommen, das ihm gestattete, auf seine bescheidene Weise zu leben, ihn berechtigte, eine Frau mit beschei· denen Llnspriichen zu heirathen. Ei miethete eine Wohnung vier Treppen hoch. in einem neuerbauten Hause am Themseufer, denn er liebte die Aus sicht auf den Fluß und den Verkehr länas desselben: es wäre mehr Son nenschein als anderswo in dieser rauch erfiillten Wildniß, dachte er. Eine feiner ersten Handlungen nach feiner Untetredunq mit Mary Free lano war. seinen schönen goldbraunen Bart. der sein Gesicht so charakteri« sirte, der Scheere zu opfern. Mit diesem alattraiirten Gesicht hatte er seine neuen Zimmer bezogen, nnd die Leute des Hauses tannten ihn nur nach die iem Aussehen. Ais er sein Bild im Stiieael mit der rohen Stizze von dem ?tiiaetla.1teii, wie sie in den Aber-Ic blättern erschienen war. dergiich, dachte er, daß jene roh umrissene Zeichnung-, die, zu seinem Glück, nicht ähnlich Sei « «U-x' IIUU UND-Tini wus, Wuer un www-. niß net-lieben sein tonnte, um von sei ner Familie oder feinen englischen Freunden erkannt zu werden« Seit-it wenn der eiaentliche Mörder diese illu strirtenBiätter aufgehoben hatte, würde er das alattrasirte Gesicht des leben den Mannes tauin in der nngeföhren Stiiie eines Gesichtes wieder ertannt haben. in dein der Bart am meisten den Blick auf sich zog. Wie die Veränderung, die das Ro siren hervorgebracht, so machte sich bald eine Veränderung seiner hautfarde be merkbar-. denn die iiidaftitanifche Bronie war nach und nach verschwun den und hatte seinen ei entlich angel iächsischen bautton zurifctgelassem Wer hatten seine Besuche in der tleinen Billa in Putnen nur geiäuschte hoffnunan ergeben. Faunce hatte ils rnnichts mitzuttyeilem entmuthigte ihn vielmehr. »Ich glaube, Sie werden die Ge schichte mit Ihrer Entlassung als ge schlossen betrachten müssen," sagte er. »Die Reit. die wir mit dem Verfokgen einer falschenSdur verloren, tann nicht wieder aewonnen werden. Gesetzt den Fall, ich hörte von einem Man-ne, der nach Zeit und Oertlichleit der Gefuchte fein könnte. wie lann ich ihn mit dem Mord in Verbindunq bringen? Alls Fäden frnd verwirrt oder abgerissen und ich fürchte nicht nur, daß ich meine Zeit veraeude —- was zwar nichts be teuten würde, da ich Zeit genug habt - . sondern, was schlimmer, daß es Jixre Groutd erschöpfen würde-« Entsetzung solgt.) Sirt »ein-lisper- Kinder-F M Ein Finder eigener glri hat sich in Paris gemeine-: »5Funmuncsert Fran len Belohnung. Zwischen l» und ll Uhr Abends ist in Tier Avenue de l’Lpera ein gestieltes Parteseuille mit 10,t)()t) Fr. in Banknolen verloren morden. Obige Summe erhält der ehrliche Finder No. Nur Riooli.« Die se Anzeige konnte man dieser Tage aus ten Pariser Boulevards überall in großen Placaten lesen. Tags daraus erhielt der Verlieren ein sehr reicker Finanzier folgendes Schreiben: »Aus Ihren gesälligen öffentlichen Ausruf habe ich die Ehre, mich als aliicklichen Finder der 1(),0(10 Fr. zu bekennnen, wozu ich benrerle. daß der sehr relative Begriff von Ehrlichkeit mir erlaubt, diese Eigenschaft auch für mich in An spruch zu nehmen. Ich beklaae mit Ihnen den augenblicklichen Verlust. der Sie betroffen. Da mir aber nickt unbekannt ist, dasz Sie für den Orden, der seht Jhre Brust ziert, Vor Kurze-n eine annähernd gleiche Summe Zahl ten, sitt einen Orden, der von Rechts wegen nur den schmiiclen durfte, der in christlichen und humanitären Tugenden hervorleuckxtet, so glaube ich in der an genehmen Lage zu sein« als sicher au nehmen u dürfen, dasz Sie einem zur it edürsligen obige 10,000 Fr. mit kreuden überlassen werden. Au ßerdem gebe ich die Versicherung, daß die Summe sich in vollkommen guter Verwahrung befindet, sowie das feste Versprechen, tun besten Gebrauch da von zu machen. Als eine kleine Er kenntlichteit meinerseits verzichte ieh au die angebotene Belohnung, die ist woh verdient zu haben glaube, und bitte Sie dringend, die 500 Franken aus-h aus nach Ihrem eigenen Ermessen ver wenden zu wollen« - De- nkern-nd des uns nicht hin auch einmal eine hochberzige Damit-he zu begehen, ist ein braver Verstand