Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 23, 1903, Zweiter Theil, Image 14

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Der VTincler qetreu7
OOPOOOOH
Eine Epifode aus den Farmerkdmpfen mit den Eioux Jndmnem,
erzählt von V. Ort-L
QÆXEWEXW
Einleitung s
« Es ist been Leser bekannt, baß die
Kwubner der weiten Wälder und
. irien Rotbamerilaö, die Jndianer,
bem sie von den eingewanberten
« esichtern immer weiter und
seiter zurückgedrängt waren und wo
sich auch neu ansiedelten, immer
r vertrieben wurden. Um end
« Ruhe g- gewinnen, ließen sich bie
« ianer reit finden, ihr Land ge
eise mäßige jährliche Abgabe der
Bierung abzutreten und behielten sich
M einen oerbältnißmäßig tlleinen
Ren bor, welcher ihnen von der Re
, ng auch überlassen wurde« die so
nnren Reservationen. Diese Re
Mtidnen wurden von der Regierung
emnnien Kommissaren unterstellt.
Die Kommissare hatten den Austrag.
Mrgrisse oer Jndianer gegen die im
Lande irngeseedelten Kolonisten mög:
M zu verhüten und, wo solche trotz
M vortamen. strafend einzuschreiten
Andererseits aber auch hatten sie die
Mel-L eventuelle Wünsche und-Bes
nisse der Jndianer anzuhören, Dies
seiden innerhalb eines bestimmten
Rahmens zu gewähren und auch die
Don der Regierung ihnen überwiesenen
Renten frir bie Abtretung des Landes
an die Jndianer abzusiibren. Durch
Uesen fortgesetzten Vertebr mit den
Commissuren saßten die Jndianer ein
- gewisses Zutranen zu denselben. Aber
sein großer Theil dieser Agenten der
Regierung benutzte das in sie gesetzte
Vertrauen« um nach allen Sei:en bin
In betrii en unb sich selbst zu berei
schern «— ie woblbegründeten Bedürf
nisse der anianer wurden von den
ssssOtvi Do- hss O-«;--nn- wes-As- -«
..,....... -.. ... ... .......,, ....... ,
meldei, diese zahlte Summen über
Summen an die Agenten zur Befrie
di nng der verschiedenen Wünsche, sie
- lte regelmii ig die Renten aus, aber
ein großer T eil der Gelder floß in
die weiten Taschen dieser Betrüger.
»Mit leeren Redensarten wurden die
Indiana von ihnen bingebalten und
Zeit Aussliichten aller Art ihr Drän
beschwichtigi, aber die ihnen zu
. Lenden Gelder wurden nicht gezahlt.
ndianer, welche die weiten Flä
chen ihres Landes hingegeben hauen
W Jus einen unbedeutenden tleinen
Raum an ewiesen waren. der ihnen,
Ihm den uschuß von der Regierung,
Den Lebensunterhalt nicht bieten
Mute, litten bitteren Mangel. Lange
Emd geduldig ertragen sie denselben.
»Ist-lich aber, als lein anderer Aus
Dts hr blieb, schritten sie zur
Selbsthilfe
Neu-Um, eine der blühendsten
Fiödte im Staate Minnesota, wurde«
Nrend desKampfes von den Jndia- l
sen in Brand gesteckt und beinahei
eiliundert häufen in welchen bisher J
» ck, Wohlstand und Zufriedenheit
’ herrscht hatten, wurden in einer
t ein Raub der Flammen. Viele i
der in der Wildniß angesiedelr gewe-"
sz n Kolonisien, welche die Jndianer i
»den ihrer Scholle dertrieben batten,;
teten nach Neu-Uhr Hier lern
« d sich auch die Helden der nachstehen
Etziihlung tennen.
Der Verfasser.
Diesiolonisten
Die Sonne neigte sich ihrem Unter
., -Fsge entgegen. Ueber die ausgetrock- i
mie, psadlose Prairie zogen zwei
Mr bedeckte Wagen. Die vor jeden
en gespannten dier starken Zug
« Hsen fchleppten nur noch mühsam ihre
--Qjst vorwärts, ein Zeichen, daß sie
heute bereits ein tüchtige-Z Stück Weges
- krückgekegt haben mochten.
»FCD ist bereits zu dunkel unter der
We, welche über die Wagen espannt
ist, als daß wir noch einen list da
rnnter werfen könnten. Wir sehen
III- IUIÅ ’-s.««- fl-: h-— «
-- »so-» »un »I- uun Ltitcst chuyll
Erster der halbkreissörmigen Oeffnung
e TM Mann mit schneeweißem Haar
d Bart sitzt, der durch Peitschen
« Ein und· lauten Zurus seine ermüde
· äugthiere anzuteeiben sucht. Jn
er Weise bemüht sich auch der
ker des zweiken Wagens, ein noch
» » get Mann, den man aus den ersten
; ick nicht iiber Den Anfang der zwan
« w Jahre hinaus schätzt, um nicht
weit hinter dem voraussahrenden
n zutückzubleiben.
. Hei-J seht et sich aber auch durch aus
. gute-fide Worte abmühi und obwohl
F i Jiingling mit seiner langen Peit
« ein-e eindringliche Sprache aus
« n und Lenden seiner sugochsen
Bitten läßt, muß ek doch ein eben, Daß
ide Kräfte derselben siik heute gänzlich
erschöpft seien.
, Wie müssen anhalten, Vater!«
, : der jnnge Bann laut dem ersten
- - zu, Jsei Thiere gehen keinen
« weiter und wie würden es«
» z zu bereuen heben, wollte
- »f- nnilos über Gebiihe unseren
«Ii sein,« kam die Antwort-vom
, - , während gleichzeitig ein
- Xexes die Ochsen Zum Inhal
spsskyws M veran- ppu dem
s Mist-n Sis herunter
" s is,« Dieserle et, alt et
- , weiten Oasen nähert-s
und die Zu thiere mit prüfendem Blick
musterte. I as Ergebnis schien ihn
aber zu befriedigen, denn er nickte nur
leise mit dem Kopf und llötschte mit
der flachen Mo dem ihrn zunächst
befindlichen en laut schallend auf
den feisten Nacken.
»Ich bemerkte es auch schon seit ge
raumer Zeit, daß wir nicht mehr weit
kommen würden,« fuhr der Alte dann
fort. »Es ist übrigens auch einerlei.
ob wir nochmals eine Nacht hier auf
der Prairie verbringen. Wir erreichen
dann morgen bereits mit dem Frühe
sten unser Ziel, den Urmald Sz
wollen wir also heute hier bleiben.
Fahre deinen Wagen heran und
stränge die Ochsen ab."
Sch.veigen«d nickte der junge Mann,
während der Alte zu seinem Wagen
zurückkehrte und diesen in eine Stel
lung brachte, in welcher et für die
Nacht verbleiben sollte. Kaum war
dies geschehen, als auch der zweite
Wagen herangeschleppt und zum ersten
in einem spigen Winkel aufgestellt
rourdex durch Ueberwerfen der Plane
wurde die noch freigebliebene kleine
Oeffnung oerdectt und so auf der un
ermeßiich weiten Prairie ein Raum
abgetheili, in welchem sich die Rola
niften, mit welchen wir es hier zu
thun haben, vollkommen sicher fühlen
mochten.
Sobald die Wagen in ihre richtige
Stellung gebracht waren, wurde es
unter der Plane des Gefährtes, wel
ches der Alte Ngeführt hatte, lebendig.
Ein junges ädchen von höchstens
achtzehn Jahren, beladen mit allerlei
Kochgeschirr, sprang lebhaft und leicht
vom Waaen herunter-. leate ile Ge
schirr an die Erde und hob nun ihre
tleine Schwester, ein Pind von nicht
mehr als sechs bis sieben Jahren,
ebenfalls herunter.
Während die beiden Mädchen sich
daran machten, für sich und die Män
ner das Abendbrod zu bereiten« waren
diese damit beschäftigt, die Ochsen an
langen Seiten an die Wagen zu bin
den, um diesen zu erlauben, das über
all üppig wachsende Gras abzuweiden.
Ein großer Bottich wurde aufgestellt
und aus mitgebrachten Schlöuchen mit
Wasser versehen, um das Vieh zu
tränken, dann endlich konnten sich« die
Männer an dein lustig flackernden
uer ebenfalls zur wohlverdienten
he niederlassen.
Bald war auch das von den Mäd
chen inzwischen zubereitete einfache
Abends-roh verzehrt und gleich darauf
zogen iich dieselben wieder ins Jnnere
des Wa ens zurück.
»Es ist doch gut, daß wir unsere
arme Mutter nicht solchen S:rapazen
aussetzen müssen, wie wir sie die letz
ten Tage ausgestanden haben,« wandtc
sich der junge Mann an seinen Vater,
der bisher schweigend am Feuer geses
sen hatte. «Jhre schwachen Kräfte
würden wohl kaum bis hierher Stan
gehalten haben.«
»Gewiß, Max,« antwortete der Alte.
»Ich hätte nie geglaubt, daß wir noch
einmal die Scholle, auf der wir ein
halbes Menschenalter zugebracht ha
ben, wiirden verlassen müssen. Nie
hätte ich geglaubt, daß ich noch einmal,
wie in meinen jungen Jahren, mit
Sack und Pack würde über die Prairie
wandern müssen. Alles, was in lan
gen Jahren durch Arbeit, Entbehrung
und Gefahren mühsam erworben, ist
uns in einer einzigen Nacht verloren
gegangen und wir sind gezwungen.
wieder von neuem zu beginnen.«
»La.’3 es gut sein, Vater, die Klagen
um das-, was dahin ist, helfen uns
nicht. Bedenke, daß ande e, die wir
gesehen und gesprochen ha , weit
schlimmer daran sind, als wir. Wie
viele haben durch den Ausstand der
Jndianer alles verloren, was sie be
faßen, ihre Familien, Wohlstanv und
Obdach, und daß ihnen nicht einmal
so viel geblieben ist, um überhaupt
wieder das gewohnte Leben zu begin
nen und sich neu einzurichten«
»Ja, es ist vielen schlimmer ergan
nen, als uns,« versetzte der Alte mit
schwerem Seufzer, »obwohl der Ver
lust einer braven Frau und guten
Mutter ——«
,,Hiinge nicht wieder diesem Gedan
len nach, Vater,« unterbrach Max den
Alten. »Lasz uns lieber von der Zu
lunit reden. Vorläufig hast du uns
ja noch, und wir drei Kinder werden
dir treulich helfen, neu zu beginnen.
Du sollst einmal sehen, wie schnell wir
uns unsere Ansiedelun wieder ausge
baut haben, und dieses Mal werden
wir Vorkehrungen treffen, daß uns die
-rothen Halunten nicht wieder über den
halt iommen.«
«Mich sreut die gute Zuversichi, die
du besitkesi, mein unge. Ich wünsche
nur« ich tönnte e theilen. Aber ich
will dir mit meinen Bedenken deine
gehen hoffnungen nicht rauben,
nn —« ·
»Das gelin i dir auch nicht,Bat-er.
Ich kann ni einsehen, warum uns
das Unglück weiter dersolsen soll,
nachdem ei einmal bei unt eingekehrt
war. sie weit haben wie noch bis zu
der SteQ die du sät- dk Inßedelung
ausersehen hasti«
« GIM folgt-)
i
I
i
!
I
Ausirdler in Trensml
Erzählng von s. Inder-h
(11. Fortseiung und SchlußJ
Da trachte Reuselds Böchsr. Spek
Büssel sant in die Kniee, doch un nach
sten Augenblick stand er sehn wieder
aus den Beinen und schickte sieh an, die
Versolgung seiner Feinde und Wider
sacher wieder auszunehmen. Da er
schienen Kasior und Pollux aus detn
Kampsplaha Mit Ungestüm tvarsen
st die großen hunde aus das rasende
Tcgien dessen Wuth mit jedem Augen
blick zunahrn und dessen Nüstern mit
Schaum und Blut bedeckt waren.
Die wohldressirten Dugde hüteten
sich, den Gegner von vorne einzugreifen
Sie bissen ihn in die Weichen, hingen
sich an seine Fersen und zwangen ihn,
von der Verfolgung der Jäger ad u
lassen. Und nun entspann sieh zwis n
den drei Thieren ein Kampf aus Leben
z und Tod. Der Büssel raste roie un
sinnig tm Kreise herum, durchsurchte
mit seinen gewaltigen Hörnern den
Boden, ivars große Rasensiicke in die
Lust empor und wälzte sich zeitweise
aus der Rasendecke, um die hartnäckigen
Feinde, die nicht son ihm ablassen
wollten, von sich abzuschiitteln, was
ihm aber nicht gelang.
NeufelI und seine Freunde sahen
diesem ausregenden Kampfe mit leb
haftem Interesse zu. Handean ein
areisen durften sie nicht; denn jeder
Schuß aus den Büssel abgeseuert,
konnte die tapferen Hunde verle
oder gar tödten. Da plötzlich veran
derte sich wie mit einem Zauberstabe
die ganze Situation aus eine die Jäger
geradezu oerbliissende Weise.
»Groot Nnana!« klang es ängstlich
von der Stelle des Waldes her, aus
welcher die drei schwarzen Diener mit
den Vserden verweilten, und dann
rauschten die Busche und tnackte das
Gezweig, als stürme ein ganzes Rudel
milder Thiere heran.
»Ein Löwe!« ries Jakobus er
schrocken und wich univilltürlich ein
paar Schritte zurück. Er hatte nicht
Heu, weitere Bemerkungen zu machen;
denn die Bestie rannte hart an ihm
voruber, raste den Abhang hinab und
sprang»mit einem gewalti- en Saß auf
den Rucken des Büsfels, Feine Krallen
tief in das Fleisch des Thieres ein
schlagend.
»Der plötzliche Angriff des Wüsten
Sontzzslam beiden streitenden Parteien
hocht iiberraschend Kastor und Pol
lux heulten laut auf, fuhren entseßt zu
«1ick und liesen dann mit zurückgelegten
Ohren und eingezogenemSchtoanze da
von. Der Büffel war nicht minder er
schrocken iiber den Tausch der Gegner.
Er sprang nach rechts, nach links,
bäumte sich und schlug hinten aus:
aber der Reiter saß seft im Sattel und
machte auch leine Anstalten, den lusti
gen Sitz zu verlassen.
»Der Stier ist verloren!« sagte Ni
oen zu seinem Freunde Ueuseld
»Anscheinend ja und obendrein iit
der Bitffel verwundet. Die Wutlz die
er verspürt, stählt seine Kräfte und
läßt ibn alle Schmerzen vergessen. Ge
linat es ihm aber, den Löwen abzu
schiitteln, dann bleibt er Sieger in dem
Kampfe!« —
Mochte der Löwe seine Krallen zu
lockern versucht oder gar die Balance
verloren haben, enua er tugelte von
dem Rücken des iisfels herunter und
fiel zur Erde herab. Dieser Umstand
entschied über sein Geschick. Blitz
schnell sprang der Stier« aus ihn zu,
durchbohrte ihn mit seinen Hörnern
und schleuderte ihn hoch in die Luft
hinaus. Wohl siel der Löwe auf seine
Füße zurück; aber den schnell aufein
ander folgenden Stößen feines Geg
ners vermochte er leinen entschiedenen
Widerstand mehr zu leisten. Er stieß
ein heiseres Gebrüll aus, welches
schließlich nach Kaßenart in ein kläg
liches Miauen überging. Der König
der Thiere war besiegt.
Aber jeßt erst zeigte sich die rohes
unbändige Natur des Bitfseli. Wieder
und immer wieder machte er sich mit
dem zuckenden Opfer zu schaffen
,
L.--1-s--L-t- -s .-!1 L-— LI----- L--«t
UUIWUUGsLIc II Ulsl UIII IJUAIILTlH AZUL
mit den Hufen darauf hemm, zer
auetschte und zermalmte es mit seinen
Knieerh trabte dann eine turre Strecke
fort, um« sofort wieder zurückzutedren
und das alte Spiel aufs neue zu be
qinnen.
«Entsetzlich!« sagte Richard
»Das ist der Charakter des girrt-Ini
schen Büsfels!« entgegnete Neuselrm
»Er kämpft mit allen ihm zu Gebote
stehenden Waisen gegen den Feind,
Eauch wenn dieser größer und stärker
sein sollte, als er. Der Löwe zeigt do
bisweilen einen Anslug von Groß
muth, — nicht aber der Büssel: Er
tennt tein Mitleid und sein Erbarmen;
er tödtet nicht nur, —- er vernichtet in
seiner unzährnbaren Wirth den Gegner,
zerquetscht, zersleischt und zerreißt ihn
und zerstampst ihn schließlich zu Breit«
Der Büfsel umlkisie noch einmal
sein Opfer, gin hieraus der Reihe nach
zu den todten üben, beroch fie und
trabte dann endlich, leise vor sich hin
Nummern-, dem gegenüberliegenden
Wende zu, unt-et dessen Bäumen er ver
schwand.
Unsere Freunde tießen ihn ruhig zie
hen. See bedandelten den Büssel mit
einer gewissen Achtung; denn er hatte
Ach tret seiner Berivundung gegen ei
nen Kberlegenen Feind tapfer Neigt
und nach dem Kann-se noch eine a
ettät entwickelt die benandetnnq erre
gen M .
Eise Ilbe Stunde s ter kamen die
Use-ej Sicht und te Freude der
» !
r Wanst-»s- «-« »Es-«
13. Kapitel. -
Rückkehr nach der Dei-nach —- Hochzeit
Unsere Freunde ogen noch einige
Wochen instkönig parat-nat Jagdgriins
den umher, schossen Elephanten, Girass
gn, Zebras und andere vornehme
. hier attungen und atteten zum
z Schlu e der schwarzen ajestät in sei
jngt hauptstadt einen Abschiedsbesuch
a .
»Hier-seid dankte dem äußerst liebens
würdigen Kama für die freundliche
; Au hme in seinem Lande und über
’ ihm und den hohen Würdenträ
» fern seines Reichs noch ansehnliche Ge
chenie, darunter einige Päckchen des
dielbegehrten Schnupstabats und auch
ern Fäßchen Branntwein, bei dessen
ltlnblkit alle Dofbeamten ein behag
liches Schnatzen hören ließen.
Jambo, der nun seit Wochen Freud’
und Leid mit den Weißen getheilt
hatte, war tief betrübt über die Tren
nung von den Mvnheers und Massas.
Er wurde beim Abschiede zwar reich mit
Geschenken aller Art bedacht; aber ein
Stück Sehnsucht nach dem freien, un
gezügelten Leben, das et soeben mit
durchgetostet, blin doch in seinem Her
zen zurück und er wäre wohl gerne mit
gezoaem als die Karawane zwei Tage
später die Residenz des Königs verließ
nnd nach Süden wanderte. —
Unsere Freunde berührten aus der
Heimreise die Goldstadt nicht mehr.
Wohl hätten sie das Erbe Meiringg
beben können: aber sie verzichteten auf
Schätze, an denen Unrecht und Sünde
klebten·
Endlich, endlich waren die lehten
Berge erreicht, welche die Nivensche
Faun umschlossen und nun hielten wie
aus Kommando die vier Reiter und
blickten mit seltsam bewegten Gefühlen ’
aus die noch blühenden Fluren der lie
ben theuren Heimath die ihnen jetzt«
nach so langer Abwesenheit, noch viel, I
viel schöner bortarn als früher. ;
Richard fühlte, wie ihm das Herz.
klopfte. Da unten zu seinen Füßen
lsag das alte, liebe Burenbaus, in wel
chem er bis jetzt nur frohe, glückliches
Tage verlebte und in welchem er allsei- s
:igk, unerschöpfliche Liede genoß. -—j
Fleißige schwarze Hände regten sich da
utucu uu Jesus, usu- psgqucti »Hu uns
rigen Arbeitern hindurch trabte hoch zu
» Roß ein Weißen —- es war Joseph·
Da erklang von dem Wohnhause her
ein jubelnder Ruf und dann lam, ttef
auf den hats ihres galoppirenden
» Pferdes geneigt, Marianne heran. Jbre
Wangen glühten. ihre Lippen lächelten
’und aus ihren Augensternen strahlten
»Gliick und Freude. »Willlornknen in
ver heimath. Jhr Lieben!« rief sie schon
E oon weitem, und dann wollte da- Be
« grüßen lein Ende nehmen Das schöne (
Mädchen glitt aus einem Arm in den
andern; aber an der Brust des über
glücklichen Vaters, der seinen Liebling
nun wieder hatte, ruhte sie arn läng
sten. —- Und dann tarn auch der Jo
seph herangesvrengt und der Jubel und
das händedriiclen begann von neuern.
.3u hause ist es doch am behaglich
iten’und schönsten!« erklärte Niven
lächelnd. »Ich glaube, ich werde nie
mals wieder Lust verspüren, mit den
wilden Thieren irn Norden um die
Herrschaft zu ringen!«
Marianne warf ihrem sonnenge
bräunten Cousin einen schelmiichen
Blick zu. »Und du, Richard?« fragte
sie.
»Ich mach’s wie der Oheim und
bleibe vorläufig zu hause!" entgegnete
dieser. »Wenn aber Freund Neuseld
im nächsten Jahre wieder eine Jagd
reise unternimmt, dann bleibe ich
selbstverständlich nicht zurückk«
»Damit dir auch so ein Löwöe auf
den Rücken springt. wie damals dem
wilden Stier!« meinte Jakobus launig.
»Ja, Miß, da oben im Norden viel
böse Geschöpfe sein!« erlaubte sich hier
Walumbi einzuflechten. .Biiffel, Pan
tber. Löwen und schreckliche Puffottern
hinter jedem Busch lauern und alles
zerreißen und fressen, was in ihre Nähe
totntnt!«
Ein Jahr war vergangen Der
Frühling tam wieder nach Transvaal
nnd schmückte Feld und Wald, Berg
und Thal mit seltener Pracht.
Auf einein kleinen baumutntränzten
Hügel in der Nähe des Nivenschen
Wohnhauses standen Marianne und
Richard innig aneinandergelehnt. —-— er
im schwarzen Anznge und sie im
schneei en Gewande mit Myrte und
Braut chleier. Vor zwei Stunden
hatte des Priesters hand beide ehelich
verbunden und nun war daö junge
Paar aus dein dumpfen hochzeitshause
hierher gestüchtet in die Stille und Ein
samkeit der Natur. — Von der Farkn
heraus ertönte die Konzertan eines
Kassernnegers und der Jubelrns der
tausenden Paarr. Man sah von hier
oben aus dar muntere Leben und Trei
ben der vielen Gäste und das her- und
HinniaHiren der schwarzen Diener
schasi. Uns-h vie alte Malli fehlte nicht
ans dem Hschzeitsdildr. Die alte,
treue Seeie war überglücklich und bil
dete sieh ein, ohne ihre Kochtunst könne
keine fröhliche Stimmung in der Ge
sellschaft austonnnerr. —
a,Wer das gewußt hätte var einem
her, Mehardk sagte Maria-me und
ehlang detde Arme unt den halt des
geliehten Mannes- .,Darnals kamst du
plöhlieh ins han- gesehneit und nun
sind wir Mann nnd statt«
»O ich Im te es schan, meine Ma
rianne!« riies ichard »So wie ich in
diese liebe-, Nächttsen Augen se
chaut, war mir's klar, das uns das
Wut zukommen-Ihm um uns I
Taktik Fäusttskcheanah um,n sitt-i
Gattin und sagte: In du nochsäun
die hochzeit im Oendri schen hause,
damals als wir unserm lieben Freunde
Reuseld den ersten Besuch abstatteteni
Die Gerdi saß mit vergrämten Ce
sichtszii en an der Tafel und ihr Gatte
hielt si zu seinen ehemaligen Jjugendi
genossen, rauchte und trank den ranti
vaaler Fusel, um zu vergessen, daß er
eigentlich sechs Kühe zu wenig mit in
die Ehe bekommen!«
»Ja ihm fehlte eben die Liebe!« ent
gegnete Marianne und sah glückselig zu
sihrem Gatten aus. »Wo Geiz und
) Habgier mit ins hochzeitshaus hinein
ssiliegen, da giebt’i keine gute. harmo
! nische Ehe. —- da giebt’s nur Tage der
HAngst und deS Kummer-. —- Gott sei
sLob und Dank, der uns beide andere
jherzen gegeben, — hergen, die sich
E sehnen nach hab« und Gut, nach Reich
thum und Wohlstand. sondern nach
l dem Glück, welches nur einzig und al
» lein die hingebende Liebe schafft!«
»Brav gesprochen!« rief hier eine
l Stimme und unter den hängenden
Zweigen eines Baumes hervor trat
Neufeld, gefolgt von dem ftrahlenden
Ohm. »Wer so spricht,« fuhr ersterer
fort, der braucht nicht das Glück zu er
bitten, —— ver besitzt es schon. — Unser
Herrgott bat euch beiden ein herz voll
Liebe gegeben, sorgt dafür, daß diese
Empfindung nie erlischt, dann wird
euer Ehestand ein ewig sonniger und;
ewig grüner bleiben!« H
»Das walte Gott!« siigte der Ohm
gerührt hinzu und dann fügten sich vier
Hände wie zum Gelöbnis ineinander.
» Ende.
-—-——.
Der Zufall als Erfinder.
Von dem Apfel, dessen Fall Neioton J
zur Entdeckung der Graoitation an-«
regte, von dem Deckel, der durch den !
Wasserdampf gehoben, das Modell zur ;
Dampfmaschine schuf, von den Linien, :
deren Gefüge vor Ketules Augen den!
Benzoiring entstehen ließen —- vonj
solchen, historisch berühmt gewordenen
ufiilli leiten sei hier nicht die Nebel
Zhre Birlungen filr die Wissenschaftl
waren unermeßlich groß. Bei ihnen,
namentlich bei dem zum Weltrus ge-!
langten physikalischen Apfel Newton’s,
sind Zufall und Folge so weit ausein
ander gerückt, dasz der Zusammenhangs
vielleicht nicht ganz mit Unrecht ange-;
zweifelt wird. -
Jm Folgenden soll von drei Zufäl
ligteiten die Rede sein, die unmittelbar
eine Wirlung aus die Technik, die Jn
dustrie oder die Wissenschaft ausübten
Jn einer chemischen Fabrik beschäss
tigte man sich mit dem Einflusse des
elektrischen Stromes aus gewisse Sub
stanzen. Man eleltrolhsirte, das heißt,
man zerfetzte durch Elektrizitiit. So»
lann aus der schmuhigem unfcheibaren, .
von uns getretenen Erde, dem Alus s
«miumoxhd, das weiße, rnit dem Silber
Jan Glanz wetteifernde. schöne Metall
lAluminium gewonnen werden. Aus
idiese Weise bereitet man seltenere Ele
mente, wie Chorm und Mangan, aus
ihren häufiger vortommenden Oxyden
Bei einein solchen Prozesse passirte
der elettrische Strom einmal ein Ge
misch von Kalt und Kohle. Das Ge
menge war dabei Nebensache. Vielleicht
handelte es sich um die Redultion des
Kalles zu Calcium, analog der deå
Aluminiumoxhdes zu Aluminiuin
Es entstand dabei ein sestei Prodult. I
Ein Arbeiter erhielt den Austrag, die- s
ses als werthlos wegzuwersen. Eil
that dieses und ließ die Masse zufällig -
in’s Wasser hineinfallen. Sie sing so
sort zu brausen und zu zischen an und
eine Flamme schlug aus dem Wasser
empor. Die Chemiter eilten-herzu,
wiederholten den Versuch, analhfirten
und —- das Calcium-Carbid, das war
jener als werthlose, wegzuwersende
Waise dem Arbeiter übergebene Körper-,
war entdeckt. Was man früher nur
nebenbei betrieben, wurde jeht Haupt
zweck. Man erhihte nun absichtlich Kalt
und Kohle iin elektrischen Flammenboi
Calciurn und Koblenftaff. das fchon
erwähnte CalciumEarbib Letzteres«
zerfetzt sich mit Wasser in Kalt und4
Acetylen. Dieses macht einen Bestand- «
theil des Leuchtgases und bedingt dessen
Leuchtlrafi. Die Entdeckung erweckte
fanguinische Hoffnungen, wie die völ
lige Umgestaltung des Beleuchtungs-»
rvefens und dieAusfiihrung tübners
Synthefen. Ein Theil derselben der-«
wirklichte lich thatsächlich. ’
Fragloö wäre man auf das Calcium ;
Carbid auch später aufmerksam gewor
cden, aber der Arbeiter, welcher es un- »
versehens in i Wasser warf hat seinen ;
Siegeszug offenbar beschleunigt «
Vor Liebig glaubte man, die Erde(
Hdiene den Pflanzen blos als SchilfseL
in der sie sich festsesem Erft der groer
Chemiker wies nach, baß der Boden
den Gewächsen inebr als etn bloßes
Reservoir. Er zeigte. daß jede Pflan
ge dem Erdreiche eine bestimmte Menge
mineralifcher Stoffe entziehe. Was
jfie sonst zu ihrem Aufbau brauche,
nimmt sie aus der Luft. Liebig fal
gerte daraus: man miifse dem Felde die
Mineralbeftandtbeile, die man ihm
durch die Ernten entziehe, tunftltch
wieder zuflier Er veranlaßteden
Ida-Fabrikanten Mußpratt in Liver
pool, nach feiner Methode tiinftlichen
Nin-EIN —
diefer Sänger bewahrte sich«
i
gen es entstand die Verbindung von
I
)
-.
nicht und die drit in Liverpool war
springen. i re Arbeit einzustellen
neu im Feld-us mal-M Pi
«Cticksts er« — so nannte man Lie
big und eine Inhönger —- unterneh
men, um r Nothwendigieit künstlicher
Düngung Eingang zu verschaffen.
Liedig siegtr.
sei der Suche nach Dungstossen tam
man aus den Peru-Guano. Nur schwer
ließ sich der phosphorsaure Kalt, der
hier zum großen Theile in unliislicher
Form vorhanden war, siir den Acker
nu ar machen.
lam einmal eine hadarirte La
dung solchen Guanos aus Peru nach
Europa. Der Sturm hatte ihr so zu
SCML daß man sie eigentlich schon ver
loren gab. Um sie aus ths und Phot
phorsiiure zu verarbeiten, namentlich
aber, um ihr das Wasser zu entziehen,
wurde dieselbe mit Schweselsiiure be
handelt. Jn der That resultirte
Guns, welcher der Masse Wasser ent
zog, aber der grüßte Theil des unlös
lichen pbogphorsauren Kalkeö war da
bei gleichzeitig in löslichen phoöphors
sauren Kalt übergegangen. Dadurch
war die Forderung erreicht, die Liebig
später an den Dünger stellte, und deren
Nichterfüllung die Liverpooler Fabrik
früher zum Einstellen ihrer Arbeit ge
zwungen hatte.
So wies die verunglückte Waaren
labung, oder vielmehr der Sturm, dem
sie mit Noth entgangen war. den Weg
zur rationellen Ausschließung der na
türlichen Phosphatr. Daraus ent
wickelte sich die große Industrie der
Superphospbate. an welchen Deutsch
land allein vor einem Dezennium jähr
lich 400,()(-0 Tonnen produzirtr.
Jm Jahre 1868 gelang den deut
schen Chemitern C. Grabe und C.
Liebermann ein Meisterstück Sie
sonderten das Anthracen aus dem
Steiniohlentheer ab und stellten daraus
das Alizarim der werthvollen Bestand
theil der KrappwurzeL künstlich dar.
Damit war es zum ersten Male gelun
gen. einen Farbstofs aus dem Pflanzen
reiche im Laboratorium syntbetisch zu
erzeugen. Das heer der Chemiter
stürzte sichqaus diese lutrative Nachah
...-- -4..- M----J- h-----l- 40
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lange, bis dem Alizarln der Jndigo
fol te.
Heil der Mitte der sechziger Jahre
war dieser Pslanzenfarbstofs don dem
berühmten Münchener ChemikerAdolph
Baever zum Gegenstand umfanssender
Untersuchungen gemacht worden. Es
bedurfte einer fast dwanpigjiihrigen
Forscherarbeit, bis die onstitution die
ser höchst lomplizirten Verbindung ent- .
hüllt und ihre S nthese bewertsielligt
war. Für die pr tische Verwendung
wäre diese große Arbeit ohne nennens
werthen Erfolg gewesen« da die Jndigo
pflanze den Farbsioff wohlfeiler lie
ferte als die chemische Fabrik — wenn
nicht auch hier der Zufall sich der Wis
senschaft geneigt erwiesen hätte.
Jn der großen badischen Anilini
und Sodafabrit in Ludwigshafen tochs
te man in einem Kessel Naphthalin und
Schwefelsäure. Aus diesen beiden
Substanzen bildet sich nämlich die
Phtalsiiure. Letztere ist eben zur tünfis
lichen Erzeugung des Jndigo nothwen
dig. Das Naphthalin und die Schwe
felsäure wirkten nur sehr langsam auf
einander ein und es resultirte dabei
auch nicht viel Phtalsiiurr. Darum
war eben bisher die künstliche Erzeu
gung des Jndigo eine tostspielige und
langwierige Arbeit.
Ein Zufall bewertsielligte nun im
handumdtehem was so vielen Chemi
kern nicht gegliielt war. Es sprang das
im Ackel befindliche Thermorneter und
ergoß sein Quecksilber in die Mischung.
Dieses wirtte als Katalhsator und un
ter seinen Ausbizien ging die Umwand
lung in die Phtalsiiure rasch von stat
ten. Es bewirkte nämlich die Abgabe
eines Theiles des Sauerstoffes der
Schwefelsäure an das Naphthalin.
Das Quecksilber wirkt hier ähnlich
wie das Platin bei der neuen Fabrika
tionsmethodejer Schwefelsäure, dem
sogenannten Koniartveriahtem
Wollte det Zufall sich det Wissen
schaft bald wieder hilfteich erweisen. so
fehlte es ihm wahrlich nicht an Gelegen
heiten. Wir können ihm da dringend
die Klariegung der Konstaiutipn der
Eiweißiörper, oder die iiinftliche Dar
stellung des Chinins zu feiner Beihiis
iigung empfehlen.
»Mit-as Dich, oder ich steh Dich,·
sagt ·der russifche Bär zur Mand
churei. . . .
Der Ofen ist ein Phiianieop fon
dergleichetn Er erwärmt sich immer
siik andere.
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s afi in der ew Yorier Aitienbörse
auf etwa M,000 hetadgegan en. Jen
tnethin noch ein recht a ehniichet
Preis iiir das Priviiegimn, sich bau
etott zu eriiäken.
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seitsreiie machen soll.«
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