Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 23, 1903, Zweiter Theil, Image 11
Mem schreibeer ou xtxzte DanMengeL Ro. 74. Well, mir hen so e Latt Edcpew zes mit den Eckzident ge habt, ivo ich Jhne in niei . letztes Schrei ivci von ver åzäblt heii, daß cost-W mich die Hast vo.zc«..«a «,«i oktg iicbii. DeiitFtsp nuk e:iiol an, das Wasser wo die IT tetfch init ihre Jnfchkin in mei ruhm geschtentett t;:n, tioi mi- e Bilriiig geflodded iin in all: 3 bis in den Seller ig alles dä. .ti will nur froh sein, ivanii t- i- »Hu uns tiant iver’n but-it Ti- .«ipp, was mein ogtianri is, Der ’ i in ei nein fort ticte iin toiiiptfi.«e. Daß ich noch mit meine kertictic Notischens nn set ganzes feinenfchiel Ltending speiile dedt un niir niiißte sit-um genug nock becke gelin, ivniiii ich so fort liebt nniitie tss iväk trelifia bei so e Hin e Feuer in sinkte iin jetzt hätt ich die Vesciicsrnnzi Ich tien gedeiitt, taß iins die Tristan ieriz for unseren Demnieifitss Ussziilc mißt« bitabs for wariiiii tot stiei i-..i:iii sei Ptcitipeitie inschntiri iininii iiicr iiii iii so en Kehs seEii Ihnkneisiti Epiuhtt tiiege tebt. Tii bit wider riei Phi lipp gesagt, ich reki i«:1ite so gut iiiie ickfs versteh-. iscs t, Mei tikiiiit dikii iiiic ebbes in die Lein Von Feuer Instink tkiii reilaiizie ioiiiin iiiei niertliiti c Feuer neti.:i«i !;-;Zit; das- eiiiziiie Ren-ki, die aiiiirer iii iiiifer Hans-.- qeiresc iiiiip k-.if; wiir iii den rettiillte Betpgbieiiiici wiiiefe iiii er wollt eiiiol den sehn iu-: Ufer Jiisctintxrenz beiahle petit. Oft Nimm iviiiiii iitiUZ reii Weg arge-knickt ben. dann iniißi ich ja Den Philipp recht geivire cixiiivei idi tien meint- LP pinjfen von so e Jnschiitireiii. Well. iiiei den jetzt Die Kiiipenteiiiti iiii Dir Brictleqektch iiii Die Petinierfiii ine Hcing gehabt iin Er tiinne sich sente, was ich do en Butter zietiiitii lken Ti Riiniie hen den Fiiiiir nfsziekisse iiii tien Nin qtisitmfififi vnn bis UND-DEL- »so-ink aelloppt un ich kann ane inge. mich bot das herz geblut, wann ich gesehn den« wie se mei schönes Haus verrnnges niert den. Un alle Minnit hen ich die Fellerich waische müsse, sor daß se mich nit das gan e Bilding erunnerge risse ben. For die Kidx is das alles e roßes Vergnüge gewese, un se hen ge sagt« se hätte in ihr ganzes Lewe noch nit so viei Fonn gehabt. Se den« so bald wie die Schrei ausaelosse hot, sich an die Tuhls von die Lehberersch her gemncht un hen allerhand Unfug mit gedriwwe. Se hen mich mei qanze Fornitscher voll Nehls un Tiicks ge tloppt« hen mei Launsch geweitwaicht un den mei Kortens mit Klub vollge schmiert un wie se dabei ware e Lebt an mein Ecksienichen Tehbel abzu tichappe, do hen ich se getetscht un hen se ganz schrecklich verhamrnatscht. Do den se gehallert wie alles un den ge lähmt se tönnie awwer auch noch nit den alletgeringste Form nen. Jetzt denke Se emol so en,llnterstand« un do maß ich mich immer nlleing abtinwele, bitahs der Philipp, an ten tann ictx gar nit dienente un wann ich bei den ikower die Kidö tompleline, dann ig er im Stand un nimtnt noch die Buwe ihr Pari. Ei tell jah« ich muß mich mein iwwer ten Kunne ärgern wie er ioertb ie. Grad jetzt zu die Zeit« wo mer das ganze Vang voll von rsie Woriiiiginiin ner den« so sollt mer doch denke, er dein sich e wenig Um die Sach dein-innere un deht e weniz den Bang zeige« aw wer nicks iommerans ietzt dont er mehr bei den Liede-Zweiter wie zuvor. Er sagt, er seht doch nicks von oie Euch verSLhn un es wär viel besser wann nie. Die Leut allein-I losse Deht, biieidg das hätt er to viel Bißneß mit den Weide-zweiter an Hund« daß er sich um so Kleini ieite gar nit dattere konnt. « Den Se chon emol so en Unverstand gesehn? Jch denke nit. Jch den ihn so lang getieit bis er schließlich gesagt k-- cis-II Jst-»Es ims- nsmlli » boim stehn un wollt auch mit fchgssr. mehbie, daß met Dann en Amor-et ontsek so sehse könnte. Sell bot mich von ihn gefreut un noch.mehr den ich mitk, ge steui, wie et sort is gen-ge un hot sich e Paar Ohsethalpls getauft. Die hen osf Keins auch en Dahin guts-sc answer et bot gesagt, die könnt et immer wid det emol brauche un das Geld wär gut inwestet. Er bot dann die Männer helfe wolle, bot sich atvwet dabei onqe stellt. daß es e Zchehm gewese ig. Ich hm genohtiszt, Das-, Die Leut das nit ge gltche hea un vasz se immer den Fiopp zusamme steckt un qemigpekt den. Jch den den hilipp en Tit-unter oder kZwei gewwe, wie et die Intstg täckele sollt un ich hin e gcms schöne-:- Jst-winds meut geaohttht Well dag- ig so bis nach den Dinnet gange un dann hen ich met Fisches get-hasche un in Die Zeit kann ich oss Hohes nit sage wag ge höppend is. Ich hen blos emol uns mei Kitschenwmdoh enaus gegudt un do den ich gesehn, daß einer von die Lehbetetsch satt is sange. Do kann mer sehn, hen ich zu mich gebe-ist« dass des Philipp no gut is, sonst hätt et doch nit den Zeller von sein Schapp sitt gehe losse. Will ich ben hurtiopp Miit tm wie ich mei Kitschen ussp - W gehabt den« do sin ich keit is hie stetig sgange un hen aussinne« M M Ue Mite- wä:. Ja vie felwe Minnit is der Pliisterer tva seit-i emse war widder reduhr ionnne unt gat noch en annere Mann bei sichge habt, wo gesagt hatt Beut, komm an, Jht derst hier nit schaffe, seller Feuer, s wo Bier mit schaffe duht, duht ntt zux die union belange un dae settels it. Mir schaffe mit keine Schiiibs. Jn lefz s denn no Teim ware se fort un der Philipp hot gesagt, daß deht mich ganz recht geschehn un et deht die Lehbe-J rersch gar nit blehme, wann se nit mit s ihn islsasfe wollte. Ei tell fuh, ich hen . miet« cefuchst wie alles un ich sin schuhr, « «;ck,utviat hot ganz gut gewißt, daß Damian-Leute unner die Irrtum :es nit schaffe derfe Mer hen jeht ren Dreck gesesse bis iivwer die Ohre - iin ich sin schuhr der Pbil werd sei Last l-,cn, bis er widder annere Errehnsch-7 mentö gemacht bot. So viel is alriver sicher, daf; ich mich nie nit mehr um Sache betiimmerc will. wo nit von mei , Bißneß sin. Mit beste Riegards, s Livius z Lizzie Hanfstenaei. —----.—.-.-.4-. i Perlen. Alle aeschmaetvollen Frauen lieben Perlen; viele ziehen re sogar deni Vrillanten vor, da sie weniger auffälsl lig und gleichzeitig feiner anziehend find. Sie leihen der rau, die sie trägt» einen seltenen poetis en Reiz, den tein. inderer Edelstein in gleichem Maße besitzt. Mit der Zeit verliert die Perle ihre Schönheit- Sie wird ihrer ent- z iiietenden Durchsichtiateit und ihrecs rriiirenJen Feuers beraubt; aber da-: — -onnenlicht in Verbindung mit dec! Haut einer schönen Frau arbeitet anri besten dieser Tendenz der Per e zur Entart ing entqegen Die Alten stellten poetifch die Perle als von einem Thautropfen geboren dar. Sie war besondere der Göttin genug gewidmet Es scheint, als ob die eine geboren war, um die andere ;u derschönern. Die Wissenschaft lehrt uns nun allerdings-, daß die Perle e Krankheit der-Auster ist, die durch » linfiihruna eines Memdtörbers in ie Unsternschale verursacht wird. Jm indischen Leean, irn Persischen Golf; und auf der Höhe der Jnsel Cenlon werden die schönsten Perlen gefunden. Zchottland Böhmen und Zchlesien »Ist-rinnt nneb Hierferp nis» si- fu«-im nicht so hoch geschätzt denn wenn sie« auch ganz rund sind, so haben sie doch eine graue Färbung, die ihren Glanz qiemlich beeinträchtigt. Die Griechen alaubten, daß sich die Perlen während der Gewitter bildeten und ihr schim inerndes Schiller-n den Blitzen ver dankten. Die Römer schästen beson ders die birnsörrnigen Perlen, die Jus der Höhe von Cap Conrorin ge Iiunden wurden. Diese werden beson I here zu Ohrringen betragen; auch die Idee Kleopatra gehörigen, von denen Isie eine in Essig ausl öste und dann trank waren von dieser Art. Nach ihremTode wurde die übrig gebliebene Perle nach Rom geschickt; dort wurde ssie zerschnitten und aus den Hälften wurden ein Paar Ohrringe.siir die Venus des Reaxitelee gemacht. Von den berühmten aeschichtlichen Perlen schmückte eine die Krone Kai Irr Adolf s li.; sie woa 45 Karat die Frauen eidenschastlich Pekim die Kaiserin Lollia Paulina trua ge I rodhnlich Perlen im Werthe bonI-LI )m00()0 Gegen das Ende de Jahrhunderts kamen die Perlen nach Frantreich wo sie in Form von Halss Iviindern, Gürteln und Armbändern iaetraaen wurden. Die Sucht nach slllerlen nahm schnell zu. und die acht Töchter KarPs des Großen sollen stiiesensummen dafür ausgegeben ha iden. Amerilanische Beten kamen während der Regierung Heinrichs Illi. aus. Zur Zeit Heinrichs tXI waren sie arn beliebtesten, denn alle Damen jenes prachrliebenden Ho fes wollten mit der schönen Königin lMargarete von Navarra wetteifern, die entzückend schöne Perlen besaß. I Die· Erfindung falsch-: Perlen Iriihrt von dern Franzosen Jarquin Ihrr; nach ihm hießen sie auch ur sprünglich »Jacauine5« . Diese Ent deckung brachte ihrn ein großes Vers-. kaDsn »- mit MsOsIsI schrsosisn din sHterlen wie anderen Edelsteinen ma Iaische Kräfte zu; sie sollten Glück Ebringen und Fieber und Melancboliei .verbiiten. Selbst heutzutaae glaubt kman allgemein« daß ein Perlenbalo-. xband sast jedes Mädchen von einem jAniall von Melancholie wunderbar kheilen wird, —s-- besonders wenn der richtige junge Mann es giebt» Ost-— f Herr Iesla hat aber jetzt fürchtet lich lange n .cht mehr angetiindig:, daß er die sensationelle Erfindung ver Welt —- noch n: cht ganz fertig Habe. I II O Die Krinoline soll wieder in Mode kommen Bewohnerinnen von Flat häusern werden sich dann wohl nichH mehr in der eigenen Wohnung an und autkleiden können, sondern sich zu diesem Zwecke eine halte miethen müssen. s O I i: Jn Rhode Island hat ein Mann stl Kind-en Das ist sehr unbescheiden von einer Familie, sich in einem so lleinen Staate derart auszubreitem e- s- i s Mit der Angst um den Mai-Z sind Hoir nun bald durch. hoffentlich dauerks ein Weilchen, bis oie Angsti unt dise Kohlen angeht. i Ver Jour- Fix der Frau Hos ritthin. Humoreske von Carola Belmorite. sie hatten ein volles Vierteljahr hundert hindurch in schönster Eintracht mit einander verlebt, und kein Mißton hatte die Harmonie ihrer Ehe gestört — jeszi aber sollte dies mit einem Male an ders werden Die Hosräthin hatte einen Jour fix —- und das ist nicht-s Ungeheures in einer Zeit, wo jede reiche Dame ebenso ihren bestimmten »Jour« hat ivie die Frau des kleinen Beamten. Jm Grunde batte der Hofrath aeaen den »«Jour seiner Gemahlin nichts einzuwenden — nicchte sie Gäste empfangen, sich mit ih nen veraniiaen oder auch langweilen — doch er mußte nicht dabei sein! Diese Weigeruna aber des sonst so silgsanien Gatten war es, die den ersten Zwist und infolge desselben auch unzählige Schmoll- und Trotzszenen herbei führte. Die geträniie hofräthin hätte gar zu «-gern ihren Gästen nebst den erlesenen Genüssen der Küche und des Kellers auch den Gatten vor-geführt und vor Allem sein dichterisches Talent anstau nen lassen· Aber all’ ihr Bitten bals nichts, der Gatte Hatte stets nur dieselbe Antwort: dasi ihn derartige Abend-e aufs Höchste lanaioeilten So schmoll:e die Hofriii thin weiter. Der Sonntag war gekommen der Taa des »Jour fii«. Im Hause des bosrathes pranaten die Raume bereits iiii festlichen Glanze. Die Frau des Hauses in einer höchst aeschinacloollen Toilette durchschriit noch einmal die Räume, um mit drit sendem Blick die tlnordniina des Gan zen zu übersehen; sie war zufrieden, die Dienerschait hatt e alles auf S Schönste besorgt, trotzdem aber wollte der Schai ten des Unmuths von ihrem Gesicht nicht weichen, und sie fand tein Lächeln Lössia lies- sie sich auf einer Caiiieiise nieder und blickte ae anlenooll vor sich hin. Vlotzlich örte sie Schritte die Ich näherten, nd in deii Spieael blickend der an der acaeniiberlieaenren Wand bina, gewahrte sie darin einen Herrn in tadellofem Gesellschafts-an ruae aus sich zukommen Hastia erhob sie sich, um dedn anaetoniinerien Gast tu eanrntze « aver aufs yochne uo er rascht hielt sie inne — das war ia ihr Gatte, rer Hosrath, der da aus sie iu schritt, und in seinen Züaen zeigte sich ein lleines moanantes Lächeln, als er die überraschte Miene seiner Gattin be merkte. »Du aehst in Gesellschast3« fragte Sie aereitt. »Ich bleibt, « erwiderte der Hos kath, »Du haft ja heute Deinen Jour U· »Und Du, Du willst beim Jour fix bleiben?« sagte gedehnt die Gattin, »und hast es mir doch bisher stets der weiaert, wenn ich Dich darum ersuchte, zu hleiden.« »Ja siehst Du, liebes Kind « ent aegnete der Hofrath, »ich habe mir die Sache nun dennoch überlegt« Und dann fügte er hinzu: »Ich habe anctt nachgerade Deine verdrießlichen Lau nen und Deinen Trotz schon satt, nnd so will ich denn, um endlich Ruhe in haben, Dir Deinen Willen thun und zulcn armen Opfer des Jour werden« . Seine Gattin wollte etwas entgeg nen, doch da wurden die ersten Bein cher armeldet, und die Hausfrau hies-, sie mit freudigem Lächeln willkommen. Es trat gerade nach dem Sonder« man hatte den vorzüalichen Speisen und den auten Weinen tapfer zuaespra chen, und die Gesellschaft erhob sich von der Tafel, die Einen, nnr sich zu aes miithlickser Tarotpartie zusammenw setzen, rie Anderen wieder, um im Mu siksalon bei Gesang und Spiel den Abend heiter zu beschließen — als eine siandbeweanng des Hausherrn Die Gäste neuerdi nas zum -it3en einlud. »Meine Damen nnd Herrens« sut c der Hosrath, indem er sich erhob. »Ge ftatten Sie, daß ich Sie noch eine Weile hier iuriickhaltd Jch din, wie Sie vielleicht wissen werden« in meinen freien Stunden —- lnrifcher Dichter; da have ich nun gerade einiges term, über das ich mir das Urtheil meiner aes schätzten Gäste einholen mochte, und darum bitte ich um die Erlaubniß, Ih nen diese Geschichte vorlesen zu dlir: ten.« lind er zoa aus der Brusttasche sei nes Frartes ein ziemlich umfangreiches Manuskript hervor. Die Gäste nah men wieder ihre früheren Plätze ein, und mochte es auch Manchem um dass liebe aemiithliche Spielchen recht leid sein, uno wiederum Mancher den Vor traa eines SchildertsLiedes oder eines slotten Walzers dem Anhören von lni riscten Dichtungen verziehen —- einer solchen Einladung mußte man Folge leisten und bleiben· Der Hosrath hatte seine Vorlesuna beendet, es war etwas spät geworden. Einige Vesucher verabschiedeten sich, während die Zurüjaebliebenen sich noch ein Stündchen amiisirten. Die Hausfrau war zusriedem war auch heute die Unterhaltung leine so ver nügte wie sonst gewesen, so hatte sie och hingegen die Genugthuuna ern psunden, ihren Mann auch als Dichter bewundert zu sehen, und so sah sie denn vergnügt dem nächsten Sonntag entgegen. —- — Wieder war Alles aufs Schönste und Festlichste angeordnet und zum Cmpsang der Gäste bereitet, die sich denn auch bald einsanden. Wohl sand ten Einige Absaan, der Abend verlief aber trosoem recht angenehm, bis —- in einer Ruhepause zwischen dem Souper i und dem schwarzen Kaffee — si der f Dosrath abermals von seinem latze . erhob und die Gäste einlud, die orie sun seiner Dichtungen anzuhören. s Wohl zogen sich einige Gesichter be deutend in die Länge, andere wieder unterdrückten ein leichtes Gähnen; um sonst! Der derath ließ sich nicht ab- i halten; er begann, und nichts hemmte » seiner Rede Fluß, mit dem er diesmal I einige Kapitel eines historischen Roma nes verlas, den er gerade unter der Fe der hatte. Der Vorleser war geradel bei einem für den Gang der Handlung Z höchst wichtigen Punkte angelangt, als ; ihn ein sonderbares Geräusch störte. Anfangs wollte er es nicht beachten und las eifrig mit erhöhtem Tonfallf weiter; er war nicht weit gekommen, da ! machte sich jenes verdächtige Geräuschl immer mehr bemerkbar. ,So hielt ers denn inne und blickte über sein um-« sangreiches Manuskript hinweg auf dies Taselrunde; aber welch ein Anblick bot » sich seinen überraschten Blicken ——i ringsum war alles miiugchenstill ge worden, und nur ab und zu ertönte ie nes eigenihümliche Geräusch, das ihn ausblijen ließ, und wofür er die höchst « possirliche Erklärung sand: das Ge- i räusch bedeutete W sanftes, melodisches i Schnarchen, einige Gäste waren einge-: . schlafen! —- —--- Resignirt faltete der s Dichter sein Werk zusammen. Jetztl aber waren die so sanft Schlmmnern den erwacht, und halb erschreckt, halb derlegen stotterten sie allerhand En: Huldigungen « »Aber ich bitte Sie,« sagte lachend der Hofrath, »sich durchaus nicht zur entschuldian, gewiß haben die Herr » l fchaften die vergangene Nacht wenig ac- ; tschlaien und iiberdieLs,« setzte er hinzu, »das ist etwas sehr Mensck liebes und kann Jedem leicht passiren —-- gar im Fasching!« I Und dann als die Gäste aingen, ge ! f leitete er alle hinaus in den Vorm-link und hier —- seine Gattin harte sich, et- Z wag ermüdet, schon im Salen derab " fchiedet . . . sprach er noch recht ein » dringlich mit jedem Einzelnen und nahm Allen dac- Versprechen ab, sei nem Hause am nächsten Sonntage wie J der die Ehre ihres Besuches zu schen ( len. Das versprachen denn auch die» Meisten, und man trennte sich nsit al lerlei liebenswürdigen Redensarten H tsc- war Sonntag Die HosrathiiH linitp first frbnn hnk sinne- Itnnhp in his- I Empfangsraumc begeben um die er warteten Gäste zu begrüßen; die Be suchsstunde war angebrochen, merk-. würdiger Weise kam aber noch Nie-f mand; in der Küche schmorte und bro delte es, und aus den Büssets erglänz ten die Flaschenbatterien. Ab und zu ertönte die Glocke, aber » es waren Absagen und Entschuldigung-n die ge sandt wurden. Die Aufregung der Dame des Hau- . seh wuchs von Minute zu Minute ---i es wurde spät — Der Abend kam und - ging —- und auch nicht ein Gast über- s schritt die Schwelle der bosriitblicheus Wohnung. Was war das nur? Was hatte dies - zu bedeuten? Sie hatte doch ihrens Gästen gegenüber keine Tattlostgteit begangen — was also war eg, unt weshalb waren ihre Saions heute öde nnd leer? i Der Hofratb aber, wieder in tadel tusern Gesellschaftsanzuge. lebnte am Fenster und verbisz sich mit Miibe ein Lachen« das jeden Augenthck logzubres eben drohte. -—— So! Jetzt batte sie its ren Triumpbi Warum mußte sie ihn auch quälen, an ihren Empfang-Hadern rien theilzunehmen, die ihn so sehr . langweilten. Jetzt würde sie ihn wohl ; recht gern der lästigen Pflicht entbeben - wenn aber doch nur die Gäste tout nien wollten! Die aber kamen nicht -— nnd sie hatten guten Grund dasiir, und zser war: Beim letzten Jour fir batte rier Hosrath jedem einzelnen feiner Gäste vertraut, daß er am nächsten Sonntag der Gesellichaft sein neuestes — Wert vorlesen wolle und das-« neue , Lpus sei ein -- siinfaitigeg, in Jam ten geschrieben-IS Trama aus der by ; ntinischen Geschichte und er bitte, ja nur recht zeitig zu ersche nen, Ia die Ttorlesung reg in Jamben geschriebeJ nen byzantinischen Trauerspiel-Z ins « in Königs-derer i. Pr. berichtet, kürzlich flinf Akten wohl lange. ia gewin, bent arnzen Abend dauern würde. Tag .-.ber hatte sich die Gesellschaft geinerlt, nnd darum waren Die Satans ber Hofs riithin heute veröbet geblieben. Der Heirath freute sich der gelun« denen List. mit der er sich einer lästi aen Pflicht entioaenx rie Frau Hof riithin aber so erzählt Der Ge tpiihrsmann dieses wahren Geschicht llipens -(—- hat in Zukunft auf die An wesenheit des Gatten beim Jour fix vollständig verzichtet Das böse Telephon. Ein heiteres Mißverstönbnißffveruv J nichte, wie die Ostnreufzische Zeitung Der TelephonteuieL Ein detachirtes Fataillon erbat per Telephon von ei nem in ver Nähe garnifonirenben Ne giment zu einer größeren Abschiede frier zehn Mann Streichmusil. Mit dem angegebenen Zuge kommen auch zehn Musiker an, aber fämmtlich mit: Blasinstrumenten und an Noren nur mit —- Trauermärschen versehen. Das anfängliche Befremden hierüber rvich allgemeiner Heiterkeit, als der Führer des Trupps »zehn Mann Leichcnmusit« zur Stelle meldete. Ofer sind sie ja, die Thüren zur Manvschurei, blos das Eintreten durch die offenen Thurm ist vorläufig von Rußlanb noch streng verboten. läekUHkagkkikaimism Skizze nach dem Leben von B. hermh Die Auttion ist in vollem Gan e. Der Hammer fällt in kurzen Zwi schenräumen. »Zum ersten, zum zweiten, zum drit ten!« Der Auktionator begleitet sein Thun mit billigen ,,Witzen«, die et selbst am meisten belacht. . . . Der Mann ist schon ganz heiser ge worden, ab und zu trinkt er einen- gro ßen Schluck Bier. Eng ist der Raum und heiß dazu. Die Leute drängen. Viele sind schon ungeduldig ..... . »aber in einer Stunde soll alles zu Ende sein, da halten sie noch aus. »Ein Herrnschreibtischi nem Tuch bezogen, die Tintenklexe gratis. zum ersten... . 18, 19, 20 Mark. . .. fiir Minister nicht zu schlecht 22 25 Ich sage Ihnen-, an dem Tisch sind im Handumdrehen Hun derttausende gewonnen. . .« »Und noch schneller wieder verloren —« brummt eine tiese Stimme aus der Ecke heraus. ,,25... zum zweiten, 28.. 29 ,,25... zum zweiten, 28.. 29 JO. .. Keiner mehr? Wenn Sie die Fächer nachsehen, finden Sie vielleicht noch manches Werthvolle versteckt».« »O sa...« sagte dieselbe Stimme aus dem Winkel, »Mal)nzetiel, Ge richts-zuschristen, werthlose Aktien. .. Keiner mehr. . .. also 80 Mark zum ersten, zum zweiten, zum drit ten. . Dann Kleider, Wäsche, Handschuhe, zu Dutzenden geordnet, weiße, gelbe, ltechtgraue, kaum einmal getragen, nur in den Cbapeau claque getlemmt. Die Trödler drängen sich vor. Das ist ibr reich. .. sie bieten gering, über bieten sich bald, schimpfen. . . spotten. .. Der Hammer schlägt zu, einmal über das andere. . . Noch in der letzten halben Stunde wechselt das Publikum. .. Von der Gaganstalt kommen Leute, vom Elektricitätswert sie nehmen die Utensilien sort... schon beginnt es dunkler zu werden. »Zmel ausgegrabene Vasen aus dem siebzehnten Jahrhundert,« lockt der Auttionator, ,,direkt aus Pompeji, ’s fitit fnmr nnrti Etliche hmn mie »Sie Mit grü- « s l i ( sehen — drei Mark zum ersten, die an dere auch, macht zusammen sieben Mart, feinste Nippeß, die man sich denken lann s— was meinen Sie? Abjestoßen! Des is doch eben des Wahre» Der junge Herr, dem das alles hier jehört hat, muß einen famosen Geschmack ge habt haben. . ." »Sechs Mark, sieben. .. zehn. . . dreizehn . .. zum ersten. . . zum zweiten . . na. . . .« ..Ob noch Teppiche da sind?" Zwei eleaante Herren erstundigen sich Danach. .. Schade, sie hätten gern ein Andenken gehabt. . »Und die eichene Stehuhr?« »Vielleicht der Spie ltifch. .der acht eckige» »Sieh nur, Huhert, dort steht er, den möchte ich haben, manches Bänkchen daran aufgelegt. .. Ein kleines Vermö aen hat der arme Junge, der Rudi da ran verloren. . .. So etwas soll Glück bringen . .« »Und was bedeutet das alles gegen die Goldfhareg« gegen die wahnsinnigen Spekulationen... Weißt du, Leo, mir ist doch gottsjämmerlich zu Muthe. · . so den Kopf zu verlieren« ,,. .. Zum ersten. . .« Auf 30 Mart war der achtectige Zpieltisch schon gekommen. Der Neuling mußte doch geschraubt werden. Das verstanden die Kenner. Dann Wappen, Familienpdrtriits» die sollten doch wenigstens nicht zum Trödler kommen s- das waren sie deg krentilen Nudis Andenken fchuldia. Im Erkerfenster standen die beiden» die Dämmerung war hereinaehrochen. . Trödler, Kunstliebhaber, Neugierige fingen an, sich zu verlaufen. »Zum ersten, zum zweiten, zum dri ten. . Immer schneller folate sich der Ruf, schan der Hammer auf den Tisch. . . tsin Waaen hielt vor dem Hause. — Noch einmal öffnete sich die Thür, eine dunkel gekleidete, vornehm aussehende yfkcill Ost clllgcllciclb Aengsilich sah fah sie sich uni. . .Jrrte sie auch nicht? War sie recht gegangen? Waren Dies in der That Dieselben Räume.... die sie vor kurzer Zeit in nobler Pracht, in distinguirter, augac suchte-r Eieaanz gesehen, hell, wie vom Sonnenlicht durchfluthet mit dicken Teppichen, orientalifchen Vorhänan» mit erlesenen Runstioerten geschmückt? »Zum ersten. ·. zum zweiten. . . zum leßten. . .« dumpf schallt es in ihr Sin nen hinein. Und nun Diese Leute, dies Parfiini, Das rohe Lachen, die öden Zimmer, kein Stück an seinem Platze. . Entsetzt sah die Frau sich um. »Seine Mutter Hubert » die Aermite . .. gerade heute. . .« »Wie sie sich verändert hat. .. so ver arämt... ift’s nicht, als ob die Frau Sorge ins Zimmer getreten... Erin nerft du» dich, wie sie ihn vergöt«ert hat, ihren Radi, ihren Einziaen . .?« Sie begrüßten die Entfehte, wie mit Keulenfchlägen Getroffene — sie be nahmen sich pietätvoll, küßten ihr die Hand. »Bin erst heute früh angekommen ...« sagte sie leise... »war so lange krank, hin nun heimlich hier. .. habe ihn eben besucht draußen mei nen armen Rudi daß ich’s über stehen konnte. .ich. .ich fasse es nicht« Sie drohte nmzusintene Leo rückte einen Fauteuik näher her an. « Ein dicker Budtier .rat hinzu ais , wo,e er, protestirend, die Dank qui des seidene Möbel legen. . . Er sah aber» daß dies leine Konkur rentin war, die dte Preise hinausschmti ben wollte. . . er wich vor dem Schmerh der in den Zügen lag, zurück. . . »Bitte!" Die dicke, rothe Hand mit dem Sie gelring machte eine einladende Be wegung, dann zog er sich zurück. . . Der-be Schritte erschollen. Kräftige Arbeiter kamen, den kost baren Bechstein fortzuschleppen . . zhränenlos sah die arme Frau ihnen na . . . Sein Instrument, das er so liebte. . vor dem er Abends Stunden gesessen, ihre Lieblingsmusil gespielt nnd die kräftigen Ueberbrettlieder, die er so mochte. .. wie sein weicher Bariton sie gesungen. . . dort unter den Palmen, die noch oerstausbt dastanden, die Blumen, die der Gärtner allwöchentlich erneuerie daneben der chinesische Theetisch. den er sich aus Peting mitgebracht, mit all den feinen Kannen und Kännschern aus denen der Cboccu, der Thee ge schenkt wurde. . ." - ,,Rudi,« hatte sie ost gesagt, sorgenv, mahnend — ,,dieser Luxug...lebst du nicht zu groß. . .. die Equipaae der Schlitten. . .« - ,,Kön-nen mir alles, Mütterchen, al les, und noch viel mehr. Dein Leben-S abend soll schön sein« Ersatz bringen für manchen Kummer-. . .« Sie seufzte tief und hielt die Hände vor die Augen« Wo war seine Zuversicht, sein somi cher Leichtsinn geblieben, als die Felswe ren, schwarzen Fittiche der Sorgen ihn umschlungen, als die Glagkuael detz Glücke-i seinen Fiißen entwich? Ahnnuaslog war sie gewesen, alg sie seinen Brief erhalten, den letzten, den er wenige Minuten oor seinem Tode beim flackernden Licht im verschlossenen Zimmer geschrieben. War das noch dasselbe Leben der selbe HimmeL dieselbe Sonne? Gähnce nicht vor ihr ein einziger-, riesengroßes Grab? Umaab sie nicht ein Chaos, das durch feinen klaren Gedanken zu lichten war? Hernnteraebrannt die goldene Leuchte, die ihres Daseins Helle war, erloschen der letzte Funke don Lebens nitttl1. . . . und doch leben, doch leben!. . . »Zum ersten. .. das letzte Stiicl . .. etn Brrnze-Ycachtleuchter.« 5 Mark» hänge-miß zehnfachen Werth: wahr scheinlich noch im letzten Augenblick im Gebrauch gewesen, fast herunterge brannt. Das Lichtftiimpfchen thut uns jetzt noch gute Dienste, ehe es verflaclert. 5 Mart zum zweiten. . .. zum . . .« ,,Zwanzi,a Mark’, rief eine heisere Frauenstimme... zwei Hände streckten sich ang. . . ein Goldstück hält sie in den Finaern —- »Zum dritten!« ruft der Beamte Die Faru lehnt kraftlos an der Wand. »Wenn die Madam den Fottöllch noch behalten möchte« — sagte der dicke Buditer. .. er würde gerne warten, so pressirt’g" nicht« — Nein, sie dankt, sie reicht ihm die Hand, den Freunden des Sohnes auch sie braucht keine Begleitung. .. den auggebmnten Leuchter hält sie ans-Herz« als »wär’s ein Etiick von ihm«. Das alte Lied fä,t ihr ein. Herunternebrannt nachdem er die kleine, blinlende Waffe an die Schläfe gesetzt. . ausaebrannt wie ihr eigenes-, arme-Z M-!ttterherz. I Dtc Radiumszndustrte. Das so schnell berühmt gewordene tltaoium, da5 wundersam strahlende Element, daz- noch so viele Geheimnisse der Naturtrast in sich schließt, ift einer dcr tbeuersten Stosfe der Erde. Es lniifsen diele Tonnen von Erzgeftein der-arbeitet werden, unt ein Gramm Rodinln zu Tage zu fördern. Trotz dem hat sich in Deutschland und Frank reich eine Art Von Radium Industrie entwickelt, die ein Grannn des Körpers siir etwa sLllUll liefert. Die Fabrikan ten haben aenenwärtia Aufträge sitt mehrere hundert Grannn zu erfüllen. Der Bedarf siir Lliadinin zu ärztli chen Zwecken übersteigt den Vorrath um ein bedent-nde·5. Das Reidinin be sftzt alle Vorzüge der Röntgenstrahlem aber dazu noch den nnsehätzbaren Vor ttseiL ein sehr dettandiger Kot-per zu sein, der jederzeit zur Versiigung steht und ohne Anwendung von Apparaien seine Strahlen .1bi1iebt. Ek- ist bereits festgestellt werden, daß eine kleine Glasröhre mit Radiuin, nicht größer als ein litänsctieh die wenig mehr als ein Milligmnrm des Stoffs enthält, ebenso wirksam iit zoie ein kostspieliger nnd verioicteltcr elektrischer Apparat nnd in der Beliandlnnq von Krebs Ek solge gewährt, Die die besten Leistungen der Ritntiienstrablen übertreffen Die Leichtinfeit, mit der Radium Iolol, z. B. in der Nase oder in der Kehle, angewandt werden kann, ist ein außerordentlicher Borznm Der Uni stand, dnsi Radium nicht nurLicht, son dern auch Wärme abgiebt, und einen ganz besonderen Einfluß aus selbst leuchtende Körper ausübt, hat die Hofs nunq erweckt, daß es auch in der Be leuchtungsindustrie zu einer großen Rolle berufen sein könnte. Eine ganz tleine Menge Nadium osermaa eine Schicht von Schweselzint in kräftiqu Leurbten zu drinnen, nnd dies Liebt hat den Vorzug, selbst keine Wärme zu er· zeugen, sodaß die bei allen anderen Oe leuebtungsmitteln eintretende Ver schwendung on Energie fehlt. —----——«-.--Q.— Wallstreet ist alles andere, nur nicht fest wSe eine ,,Miouer«. «- sts · » Mancher Vorgänger wird erst Were E ichöst, wenn sein Nachsoigetds I