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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 16, 1903)
""t21atI-« Nebraska s . J. P Winden-M Herausgehen Grund Island, Nebr» M. Okt. 190:k. chiter TheiU Jahrgang 24. No. 7. M i Madam-. - Von O. L u in i. windet-har- nbcnsstinei — Welchen Zauber iitsst Du ais-J Lnch set Elemente Wink-ein Ratt des Sturmes- wildem Gran-T Rings itn Rand herrscht tiefes- Schweigen-, Scheinbar schlummert dir Nimm krönt von dem vergangnen Kampfe . Cum noch eine lciixs com-. Weithin liegt die dass-ge Fernr, Zaubers wunderbaren »Im-in Wir ein wehmutkvolch Bis-wenn Mndröthc mild binci1:. So nach fturnicizreielrcm Laien :.ei t man-is greises Angesicht S eh ein stilles. liebe-s Lächeln. Solch ver-klärend Frieden-sticht --«-—-.-.---—— Uns-S Geld. Erzählung von H. h en n· Scheu, als begänge sie ein Verbre chen, huichie vie Frau durch me rere Gänge der großen Kirche. um fI in einer hochletmigen Bank des Mittel schifies niederzulassen Sie ächzte wie ein Mensch. den das größte Erdenleid plagt; dann trocknen sie den Schweiß vom Angesicht, obgleich die Temperatur da draußen ziemlich taub gewesen Die Hände krampsisasi verschlungen be gann sie danach ein hatt-lautes Selbst-) gest-säch ,,Um’S Gott-, tm schnöde-:- Gold ver: raufte ich sie, vie meine-.- Herzens Lust und Wonne war. Reinen Antheil de sitze ich mehr an i1:. ergieich sie ihrer Mutter nich: io fremd werden dnriic. Abe: xveghus enge id:.’ Warum gab ich sie Hori? Ja, .raruins.’« Die Frau its-Its einen furchtsakncn Blick umher, diesiirwe füllt-: sich und man konnte sie hist-n Leiier wie bis Lxez f!!"3k sie fon: ,.".Iillmächtiger! Eckenke ists iiijiict und eräöre einer VII-Jetzt bietet, wenn iie ihre-J Zinses wegen zu Dir znrn Himan schreit irr-»O M die-Hände wund ränqk Jst Qual und Verz.reifiung. Zehen xvill ich sie nur noch dieses ein Zifo Mle und Mir-. Dann kommt dik iiniicle Nacht ikkt Lilikbiiek war mein Ssnnenstrahi. «-«- Man sagt« er sei reich, o mein Gott« ums Gotv nimmt sie ihn —- sie kann itn nicht lieben, den ersten Mann mit oenk fast trinken Schei: tel» Um? Gol ! Tuc- iit der Fiucis der Lösen LIMI« Gou, erbarme Dich über mich!« Ein Rauschen und Fiiiirern ging durch den hehren Raum; der Tmuzug nahte. Wie eine große Schneefiocke war dieVraut anzusehen: zveiß das Neid weiß daf: «.’lrs«iit3. Un «ne:n Pieiter tebnte ein junger Mann mit ideal Miit-ern Kopie-, cie weiße Seide streifte seinen Körper, so dicht mußte die Braut un ihm nor-üben »Es-isten Blick soll sie tnir noch ichdrk ten!« ttiisterte er mi: wilvrollenden Augen; zündenven Bxicken glichen sein-: stammenden Blicke. Da Hob die schöne Braut ihr Augenpaar ioie magnetisch angezogen« ein Eisenketten ging durch ihren Löwen fiüsscges Feuer durch seine Als-m »Un« Mode sagte er halblaut. doch laut genug. um von ihr verstanden zu werter-. Der zarte Hör Der zuckte zusammen, sest griff der irr-: putente. nichts weniger als dübsche Bräutigam nach Der enteilenden Hand und sein Kops beugte sickss zu der noch Heitter gewordenen jun-gen Frau, die iisni seit wenigen Stunden gehörte .Ektaustee Einenrtmm!« muri-gelte der her-r am Pfeilen »Piui! Mo Verner Sklavenbaner Was wier Dein Lohn sein, Du Falsckfe, Du HeezbrecherinsP Fabr wohl, Welt, für mich bietesi Du nickt§ mehr s- Das Licht ist erloschen Finsternis; herein gebrochen.« Otto er so zerschmettert an Geist uno Leben das Gotteshaus- oektäßt. fällt sein Blick auf eine Frau. vie halb uhnmächtig in einer Ijtauernische der Kirche zusammengesunten , Frau Kadelbachk Sie sind eg!« mit er aus. «Um’i Gold,« sch:eit die Frau unz JXHTI sllf S Jiciic jilhlmliikih »Uiipcll Sie meine Hanne Hufeian Wie ein Gespenst schaute fce ans-. Jst das Glück?" .Um’ö Gold,« ensqennete der Man-n und bemüh: fut, vie behende Frau aufzurichten Sie schützen den Kopf wie eine Irrsinnige und spricht dann datblaui: »Das ist der Fluch rer Bösen Tint! Mein Mann todt, mein Linn elend unr· ich?« Der Mann trinei vie Worte von ihren Lippen. ieinee entgeht ihm. »Und ich?« ruft er lam, daß es ein Echo giebt in der Vorhalle »Bin ich ee Maine-? habe ich sie nicisz aeliebr mi: allen Fa Fern meines Leuen-IF Wer liebte sie herf« Stumm, halb wahnsinnigen Blickes fchaute die Frau an rein fiiiiinenManne empor. Dann spricht sie: »Sie ist für Dich :od:, Rade-if - nnd fiir mich ist sie ro:r; eniieylich, Lebendige zu begraben! L. Imrnin verkaufte ich mein Mut-L« »Warum verhaften Sie Ihr Zinsf« ruft ee zornig ans uno schürten den Arm der Lebenden. daß sie Esset-merk empfindet. ,.Laß mich, peinige mich nicht« Ru dolf: ich will Dir berichten —— sonst oriicki es mir noch Das Herz sein« Der Wind wehte ichdri um die Kir Gefiede, fest hält ver Arm des Mannes die zerknirichte Mut:er. Worin-e ge ht« ke. langsamen Schrittes. nie ge keiieten sie eine Leiche nach dem Fried F- ieree soæuu zu. Eis-nich dicht der M i ien Schick sie sind as Dei nnd Inse. - Das’Stiibck;en ift nicht mangelhaft ein erichtet, im Gegentheil, man ge tva rt Ueberreite einer «behaglicl;en Hänölichkeit, einer besseren Vergan genheit, aber über dem Ganzen ruht ein Dattel-. der Vernachlii ignng, man merkt es dem Zimmer an, daß feine Besitzerin mit Unslnft darin schafft und wirkt. Beide hoben sich niedergefetzt, die Frau aoer nicht auf lange. Es ift bit tertalt in dem Zimmer nnd Fieberfroft fchiiitelt feine Bewohnerin Sie fteht anf, um Feuer anzuniachem Das Holz ift zähe und will nicht brennen oft unterbricht sie ihre Arbeit, um den heißen Kopf mit der kalten band zu kühlen. »Um·«s Gold.« fliifterte sie. die Anwesenheit des Mannes verges fend. »Um·5 Gott-L« nnd der stumme Gaft nickt pagooenhaft zu jedem ge sprochean Wort und fährt mit der langen schmalen Hand Durch ins braune Lockenliaac Endlich brannte das Feuer und die Frau naslnn an ver Seite desJ Mannes Platz. " »Ihr habt sie certaufi,« begann er sgroltend. «Warnm? Sprecht!« " »Sei barmherzig, Rudolf! Siehst Du nicht, wie ich leide·.' LL ging xtscn» nicht anders-. Habe Erbarmen nnd höre ntick!« Sie holte sit-wer Atnenn ; : Dann begann fir: »Du lkaft nteinen Mann gekannt.« »Er war nein sit-risse nno Vor ..nnnr i »Nun j.7, ein ytttcr Mann, Gott i l l scheute ttnn die entke Nur-e und intr Veraelsunav Man ioll den Todten nichts til-ler- nachredne, aber zu meiner Entschuldigung und Rechtfertigung mirs-. ich es- ansspreckem Mein Mann hatte des Kinde-s Temperament oder umgeleluic eiite Sucht nach Wohlleben iiberiiel il:n manchmal, die trantttaft ,,zu nennen war und das Gehalt ivar tnavp bemessen Da sagte er ei .nes Tiiae«:«, ich taitn mich daraus be sinnen, ali- wäre es noch heti:e: »Mut :er. ich halte nimmer aus! Nur ein paar Wxitten iiröchte ich einiital leben .uie ein großer, vornehmer Herr, ich möclxte Liergiiiiaen durchleben, aui essen und trinken nur ein daar WI chen! Jch sersctztitachir nor Durst und Sehnsucht nach Wol)tleben.« Und er ftillte sein Verlangen -- nur aus Wo chen; aber diese wenigen Wochen ha ben den Grund gelegt iiir alles tin-. glück. haben unser stilles. häusliches Leben zerstört und i- inir mein Kind aeraiid:. Denn wisse, Riidols," fuhr sie sliisternd fern »Mein Mann hatte Schulden gemacht, - an die Tausend Markt in dein Wochen des Schlaras: fenlebens und - wag- ras Schliinliiiste war, Kassenaelcer entnommen, unt seiner Gennßiiicht zu sröltnetL Wie ich niin halb verzweifelt an iiseineg Kindes Bett stelie und in nkeiner Her E iensangst zu Gott flehe da loiiiiist mir ein lielsender Gedanlr. Oft schon · ltaite ich siir die Malerin drüben in cer Villa Häuiiiiten gewaschen und durch Hannchen ziigeschiclt. Die tin derlose Frau faßte nun eine tolle Liebe in meinem Hannchen und, als sie mich einmal besuchte, unt Bestellung fiir .Pußatbeit tu machen, stellte sie mir den Lin-trag, ihr das Kind gegen eine Entschädigung-s : Summe abzulassein : Könnte ich Tir das Gefühl beschreiben, s welches inich damals beschlich, als die l i i ? oprnelnne Frau gegangen! Erwürgen ziiutte ich sie lonnen, weil sie nur in Gedanlen die Hand nach meinem Kleine-d ausgestreckt Aug meinen Vliit uiuß sie es gelesen haben, denn fange Zeit wagte sie nicht, die Bitte iu wiederholen. Ta, eines Tages turr vor der Katastrophe, erschien der Major selbst und bat mich stehenttich Seine Frau tviirve tie«sinni-a, und be: diirse oer Ableitung. Las Kind hätte es ihr angetlian und noch nie wäre ihr im Leben ein Wunsch versagt geblie: den. Schöne Wortes Der Teufel kannte nicht aalglatter sein« als die ser Mann »- s unsp dies Alles fiel mir ein, als sich mein Mann mit Selbituiordaedanten quälte. »Ich will Ia- Opser bringen« sprach ich zu mir, »Ge» wird helfen! Wenigstens dars ich mir keinen Vorwurf machen, ibn dem Tode nicht abgerunan Zu haben.'· -- Als ich meine-u Mann die Sache vorstellte, war er taub und stumm vor Ich-keckem Dann sprach er: »Ich gehe und so ist es besser!« - Aber ich ertlär:e: »Du bleibst und Gott mirs helfen.« »Da-nah wußte ich-, iuie Judas Jscharioth zu Muthe gewesen. als er ren Heiland fiir dreißig Silberlingcs verkauft Um’s Gold geschah es aber auch, um meinen Mann zu ret ren. Jch dachte, das Hannchen iit nicht aus eer Wett. wir werden sie iif ter sehen aber Ruhr-Iß es tam an vers. Fee isster ich kam· desto un feeunplictier wurde ich empianaen. Man aab mir zu verstehen. Du hast lein Anreckst mehr auf das Kind. Und ais ich nach zwei Jahren vor den Ma ier bintrat, das Geld in der Tasche —-— meines Mannes Bruder war gestor ben und hatte ihm zwölshundert Mart chnöden Worten die T ür -—— und ich tand mit dem Gelds da verzwei felnd und schrie: »Mein Kind, mein Kind will ich wiederhaben ——— Hann chen, komm mit!« — Der Masor rief Hannchen und sagte aus mich zeigend: »Dieses ist Deine sriilsere Mutter, willst Du mit ihr generis-« -— Da klammerte sich das Mädchen an die Ma·orin an und schien sich vor mir zn fliirchten ——- ich aber sant ans die Steinstufen ohne Besinnung. « Der Diener mußte mich nach Hause führen —- und dann lebte ich wie die Ver bannten in der Hölle — - denn meins Mann überschütteie mich mit Vorwür sen, weil er sich nach unserem Kinde bangte. — Als er gestorben, war ich mit der Welt zerfallen s— utn’5 Gole Das ist der Fluch — aber, vergeht mir, wie mir Gott vergeben wird!« Still war es iin Zimmer und dun tel, das Feuer erloschen. Da suchte der junge Mann nach der Hand der Frau und drückte sie heftig. Er gedachte der Zeit, wo der gliictegooll des Majors Töchterlein als-: Handels rer unterweisen durfte. »Pot3 Blitz!« sagte der Masor öfter, »das Altar-le nxaein Fonsenritte und ich tann es ihr nicht oerdenten, tas; sie lieber bei einem jungen Lehrer, als bei einem alten Gtiesgracn Unterricht ninnnt.« - Ja, sie nackt Forticirritie aucti in der GesailsuciL Der Leh r r gefiel ihr wie skiihek Putz und finterlassen — da wies er mir mit and als Spielzeuai Eo nie Iritlzer nsm Ketten nnd Wandern spielt sie nun mit Herzen. Wiss Gold verkaufte sie sich- -- weit sie ein Wohlleben fiihren wollte -- die Sud-: danach war ihr räterliches ErbtlzeiL Der Mann schüttelte den Kopf, alr. ioolle er die lästigen Gedanken oerin qen Dann sprach er mit verickleier ter Stimme: »Um Hannele"5 willen wollen wir ;nsnu:menziel7en.« »Das segne Dir Gott, Rudolf!« ,,llm’s:- Goldk« sagte die junge Fron, als sie sich zur Hochzeitsreiie umtleicete uno preßte die Hand imde Herz. Dann entnahm fie einem Mist chen die Photographie eines Mannes, sie trunkenen Blicke-:- nnstnrreno« »Fort dumm« ries sie aus und wars sie nebst einein Biinochen Briese ins Kantin. »Ein Hungerleben an der Seite eines- Lehrers ---br! Ich oets lnnqe nach Genuß unI dazu beoarf man Gelo, viel Golo.« »Bist Du dato fertig, HannctrctR Der Hug geht in einer Viertelstunde ab v «-« »Jch lomnre icsort,« war die Vlnt work und sie suhr mit dem Sckiireisen in die Kohlen -- -- damit von dem Bilde ieine Spur oerbleilsr. - -—-—- . Mnn muß nur Kredit haben Humorezke von H u g o R o ß l c r. Wir waren drei unzertrennlicle F,rennoe lsrich Habenichtg, Henoch We niger und meine Weniqteit Max Um sonst. Es war Sonntag und in lriib feligster Stimmung saßen wir in mei nem vier Treppen hoch gelegenen tlei nen Junggesellenzinuuer um den Tide auf oetn mehrere der Fiillung lseoiirf tiqe Gläser stand-en Jn unseren sämmtlichen Taschen war noch eine (U---k4-c h-- Un cIDI -------- ..-.- L Vslslssususl VIII I-’I IYYLIIIIIHIII, IIIIU UcL Erste war erst in acht Tagen. Das-, dabei teine frohe Laune aufkommen tonte, ist wohl begreiflich. »Es ist ein rechtes Elend.« sagte da endlich habettichts, nachdem er sich sei ne letzte Cigarre angezündet, »daß sür manche Menschen ar kein grüner Hioeig wächst. Jch dürfte zine Spetniation ersinnen, die einein Rothschild Ehre machte, xo bin ich gewiß, das; Niemand einen P ennig daran ivaaens würde.« «Jch,« sagte daraus Henoch Wenigen »ich dürste ein Wert schreiben, gegen das Goethe’s Faust eine Schnlsibel toä re, so würde sich doch kein Berleaer da für sinden.« »Und ich erst!'· rief ich, unt hinter Beiden nicht zuriictznstehem »ich dürfte ein Bild malen, zu dein der heilige Ln las selbst die Farben liebe. so würde doch kein Finnsthündler es taufen-« »Das Schlinnnste ist,« meinte Ha ; benichts, »das-, ioir nicht nur mittellos H sind, ioncern dass man nns auch da ; sür ansieht« i »Was hilts der Schatten ohne Stils i stan»i?« entgegnete ichz «"ehr oiel,'« wars Weniaer ein. »Da I beni ts hat recht: Kredit ist auch nur l ein Schatten nnd doch ost mehr werili - als Kapital.'« s »Besonders wenn sich der Kredit ans «- Glücksutnstönde stützt," sagte Habe i nichts wichtig. »Hm denn teiner von .. Euch einen reichen Vetter irqendivo?« »Ein Onkel von mir.« saate ich un schuldig, »ist vor langer Zeit nach Ja maita oder Batavia ausaetvandert, ge nau weiss ich den Ort nicht. Zurückge l tonnnen ist er jedoch nicht.« i »Das ist ja ausgezeichnet.« rief da «benichts, niehr brauchen wir ia richt. Wir eitiren diesen lieben- reichen Onkel sogleich herbei — oder," setzte er scher zend hinzu, ,,toie wär’s, wenn wir ihm das Lebenslicht ausblasen? Ja, das ist’s: Hans Umsonst, kürzlich in Ja tnaita verstorben, hinterliißt seinem theueren Neffen Max Umsonst als dem einzigen Verwandten eine Zuckerplaw tage und ein Baarvermögen von zwei Millionen Mart.« Wir lachten viel iiber diesen Scherz, ! und um die frohe Laune noch zn erhö sbtaute ich eine Punschbowle, · zu der s meine Wirthen die Jngredienzien auf JPump liefern mußte. Bereits etwas zangeheitert schrieb Weniger in seinem Uebermuth eine kleine Notiz und schick te sie auch wirklich, freilich ohne mein Wissen, an das ,,Taaeblatt. " Tags daran kamen mehrere Bekann te nnd gratulirten mir zu der großen Erbschaft Natürlich suchte ich ihnen die Sache auszureden und erklärte das Gan-Je als einen Jur, aber es war ver geblich. Einige wollten sogar meinen Onkel gekannt haben. ehe er nach Ja tnaita ging. Darunter war auch mein Schneider, dem ich eine kleine Summe schnldete Als er eintrat, wiinscttte ich nteine Freunde, die den schlechten Spaß veranstaltet hatten, dorthin wo der Pfeffer wächst. »Herr Meher,« sagte ich ;u ihm, »Sie Eosnmen wegen oer fiinftia Mart! Es tritt mir wirklich. . .« »Bitte, Herr llnuonst,« faate er liöf litt. ,,spreclien Sie nicht von solcher tileiniatcin iar lamnxe vielmehr Jl) nen einen fctswarxen Anzug antumei ten.« ,,Einen safrr arzen Anzua, Herr l Meyer?« ’ »Ja, .veaen der Trauer tnu Ihren verstorbenen Lntel tniissen Sie doch einen haben.« »Es- ist mir im Augenblick nicht aus n:öatich, Herr Metter . . . »Ich bitte Sie recht sehr, Herr Um sonst ent iehen cie mir Jhre stund sckaft nichiF »Aber ich versicktere Eie, Herr Meyer, ras; ich tein Geld erhalten habe.« »Da-I hat aber doch teine Eile,« saa: te rerSchneioermeister, indem er eis rta das Maasz zu dein Antua nahm« den ich iibriaens recht aut brauchen lonntr. Kaum war zur Thiir hin aus, als ein zweiter Besuch laut. »Ich habe eine rechte Bitte an Sie. Herr Umsonst.« sagte der Mann· »Kan sen Sie rnir mein Haus ab, ich lasse es Ihnen mit sechzigtausend Mart. Sie » können Jhre Capitalien nicht vortheilv ltaster anleaen. Jch brauche nothwen s dig Geld und weiß nicht, wo ich es auf treiben soll.'« »Ich soll Jhr Haus taufen? Es wäre Thorheit von mir, daran zu Den ten!« »Thorheit? Sie können leine hef sere Kapital eanlaae finden, Herr Uin sonst. Jn zwei Jahren ist es das Dop : pelte werth. Mein Nachbar Müllen » wollte es tausen, aber er hat sich anders nesonnett.« Sagen Sie ,,ja«, und dass Hauf-gehört Jhnen.« Dami: war er ;ur Thiir hinwe. Zwei Stunden später tant Herr « lJiiiller tu tut r, augenscheinlich nicht in bester Laune. . »Sie haben tuir einen bösen Streich» » aespielt Herr llntsonstI saate er. »Ich muß das Hatt-J meines Nachbars lta den, es ist mir tu n einein Geschäft un l entbehrlich. Jch wollte ihm nur fünf » tiatartsensd Mart aeeett tveil ich wußte. Daß-er Gelb braucht. Ihnen biete ich iiinfundsiebziatansend, wenn Sie es :nir ablassen.« « Jch traute nteinen Ohren laum. »Es ist mir unmöglich« anen jetzt eine Antwort zu geben, Herr Miiller,« entgegenete ich, »aber wenn Sie um 5 Uhr wiederkommen wollen, will ich se hen, was sich thun läßt." Als er wierertaru, sagte ich ihcn in aller Ruhe: »Herr Wetzen ich hatte nicht die Absicht, das Haus zu tausen: der Eigenthümer nöthigte ec- mir.sörmlich aut. Wenn Sie es daher haben müs sen, so nehme ich Jbren Vorschlag an.« »Sie sollen sogleich eine Anweisung iiir süuszebntauseno Mart auf meinen Bankier erhal:en,« erwiderte er, indem er sich höflich ver-beugend entfernte. Nach einer halben Stunde hatte ich oen Cheet über siins,;ehntas.isend Mart aufoas Banthaus Goldstein Fc Comp. in meinen Händen. Mit diesem Bank bause stano ich übrigens schon dadurch in Verbindung, daß ich von demselben reaelmäszig eine kleine, mir von meiner Tante ausgesetzte Summe bezog. Ich schrieb daher an die Herren, daß ich ein größeres Kapital in den Händen hätte, das ich gut anzulegen wünschte, und bat sie um ihren Rath. Tag-Z daraus erhielt ich solaenre Antwort: · »Geehrter Herr! Ihr Geehrteg oon gestern ging uns geraoe zu nach Schluß der Zeichnung siir die neue Anleihe, bei der unser Haus start betheiligt ist. Jn dem Wunsche, unsere Geschästssreunde «an dein boraussichtlichen Gewinn, den diese Anleihe bringen muß, theilnehmen zu lassen, haben wir den Betrag von zwanzig Obligationen aus Ihr Conto , geschrieben. Wenn Sie die Summe zu l hoch finden sollten, können Sie das-Pa ier mit gutem Nutzen wieder verlau fenf Und von der Hand des Chefs stand als Nachschrift darunter: »Wir erfuhren mit Vergnügen von demGliick, das Jhnen zu Theil geworden ist, und hoffen, daß Sie als alter Freund un seres Hauses uns auch ferner mit Ih ren werthen Aufträgen beehren-« Mir wurde beim Durchlesen dieser Zeilen ganz schwindelig, und sogleich schrieb ich den Herren, daß ich kein Geld aus Jamaita erhalten hätte und eg mir unmöglich sei, die fiir mich eingegange nen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Darauf lam folgende Antwort: »Wir bedauern sehr, daß Sie der neuen Anleihe kein Vertrauen schen-len, und haben daher die fiir Sie gezeichneten Beträge mit einem Nutzen von cEechzikp tausend Mart verkauft, welche Damme auf Nhr Kreditlonto übertragen wor den it. Was Jhr Besitzthum in Ja maita betrifft, so kennen wir die Schwierigkeiten, welche derartige Ver äußerungen mit sich bringen. Ihre ein fache Unterschrift genügt fiir uns-, Ih nen jede Summe, welche Sie mittler weile bedürfen sollten, zur« Disposition zu stellen.« Ecchzigtausend Mart! Die Summe -war vsiir mich ein vollständiges- Mith sel, und meine Lage fing an bedenklich :u werten. Ich begab mid) daher per sönlich zu Goldstein E Comp» wo man mich empfing, als sei ich wirtlirb im Besitz eines großen Veriiiiigeiig. »Es ist bedauerlicl),« sagte Herr lijotdstein zu mir, »daß Sie sd wenig Oertruucu uul Dir llkuc Alllcl De Mil ten, dag- Papier ist inzwischen sehr im Ettrg aestieaen.« »Herr GdldsteinA entgegnete ich, »ich bade das arößte Vertrauen zu anenx Sie sagten tttir in Jhrent Schreiben Sie hätten die Summe oott sechzigtau send Mark mir gut geschrieben, ich ge be die Etlnlaae dieses Kapital-J vollstän dig in sbre Hand. Jetzt aber wäre in Ihnen sehr verbunden, wenn Sie tnir ein patr Doppeltronett vorfinden wollten, da meine Kasse ist-das schwach bestellt ist « »L, detelttier speer erwiderte et« eifrig, »den-isten Sie, welcken Betrag « Sie wünschen Zweit ausend vier tausend Mart ——-- oder mebr?« »Tattsend Mark genügen mir voll ständin« Und mit dett klingenden Geldstücken itt der Tasche verließ ich in eigentlnitnlichet Betveattng das Bank haus. Mittlerweile warett meine beiden Freunde nicht wenig bestürzt iiber den unerwarteten Erfolg ihre-J Scherzes und begannen er stlich zu befürchten, ich könnte wirtlits dem Geriichte von meiner Erbschaft, die sie in ihrem Uebermathe zusantntenaebraut hatten, Glauben schenken. Mit langen Gesich tern kamen sie nach einigen Tagen itt meine Wohnung, die ich noch inne hat te, elIe ich das- eleganke Garconlvais in der Rönigsttaße bezog and Habettichts saate besorgt ztt mik: »Du weißt doch, lieber Mai-, dasz Dein Onkel in Jaittaika nicht gestor ben ist?" »Ich bitt davon keineswegs über «;ettat,« entgegnete ich ernst, »du ich vott seinem Leben durchaus nicht- weis-, « »Gu- « doch es ist Dir bekannt daß die aanze Erbschaftggeschichre nur auf einen Jnr hinausläusL Wir hatten sehr Untecht und bedauern, in dem Ge LA III-sp:-t-kk » -—-l. ruunc Ocuuuuuung gkgvucu »Hu ijuucm ,,Laßt Euch das nicht tiimmern, mei ne Freunde: ich bin Euch im Gean theil reckt dankbar dasiir.« »Aber es ist unsere Pflicht, dem zu widersprechen und zu bekennen, toie un überlegt wir gehandelt haben.« Ohne ihr Zuthun kam die Sache bald genug Von selbst an den Tag. Man sing an, sich zu wundern, daß ans Jamaika teine Nachricht einlies, und die verständigen Leute schüttelten be dentlich den Kopf. »Das Lächetlichste dabei ist.« sagte der Eine, »daß er seht selber on seine Erbschaft glaubt, an »der ich von vornherein gezweifelt txas »-be.« »Auch ich,« setzte Herr Miiller «hinzn, ,,obgleich sie mich tät-m Mart » tostet.« Eine-:- scköiieii Morgens brauste der Briestriiaer ein halbes Dutzend Brief«-, deren Inhalt ziemlich übereinstimmend lautete: »Gründe höflichst um gesätti» sosar tige Berichtigung meine-:- (Biitt).1bens, da ich bedeutende Zahlungen zu leisten habe.« Die orompte Berichtigung aller inei ner tleinen Schulden machte alle Zwei sel iiber meine Zahlungssähiateit zu Nichte. Mein tiihles nnd sorgloseg Auftreten bildete jedoch siir einige Zeit das Tageggespräch in manchen Krei sen. »Ist das ein Glückstind!« sagte der Eine. »Das Glück kommt dabei weniger in Betracht,« meinte ein Linde-i rek; »er hat sein Spiel durchgeführt nnd aewonnen.« Einge Male kamen mir zwar Ge wissensbisse, ich gestehe eg: allein bald gelangte ich zu der beruhigenden Ueber zeugung. daß ich selbst zu kein mich be e troffenen Glücke durch etwai es Vor geben einer gemachten Erbschan nichts beigetragen hatte, und daß es nur die Folge der ubeftrittenen Wahrheit war, daß Kredit so gut ist wie Kapital. —- Wh Der set-fernere. Präsident S. in Dresden litt zu Zeiten an großer Zerstreutheit und gab dadurch oft zu den tomischften Auftritten Veranlassung. Eines Ta aes ging er in’s Theater, mit dein Be- « deuten, daß er erst nach Beendigung der Vorstellung nach Haufe kommen werde. Nach dem ersten Akt erinnerte er siels eines wichtigen Geschöftes, was er· vergessen hatte und eilte sofort nach seiner Wohnung, um es zu besorgen. »Der Herr Präsident ist nicht zu Hau se!« rief-der Bediente, der ihn in der Dunkelheit nicht erkannt hatte, von der Treppe herab, nachdem ihm der Portier das Haus geöffnet hatte. »Hm! hm! Das thut mir leid,« brummte der Präsident, lehrte wieder um und ging in’g Theater zurück. ———-.--—— »Trauere-rede Erben-« Von Dr. Adolf Kußrnanl wird fol gendes hübsche Geschichtchen erzählt: Jn einer großen Stadt Süddeutfch landg wohnte eine hochbetagte alte Jungfer, auf deren großes Vermögen . eine Reihe von Erben schon lange war tete. Endlich verfiel die Erbtante in eine schwere Krankheit Die Erben falnn sich nun dein Ziele ihrer Wünsche nahe. Auf Verlangen der Patientin wurde Finßmaul an das Krankenbett berufen. Nach einer Besprechnng mit dem behandelnden Arzte begab sich Finszmaul in das-Krankenzimmer Nach langem, bangem Warten erscheint er endlich wieder- und wird von den Erben mit Fragen tcftiirmt Ohne eine Miene »in oeriieeem antwortete Kußniauh »Bei-eite« Eies die Familie schonend nor, dchanie gehteg wieder kesser!« ---· - h-- — Tao Verweilen von Speis-seiten als- «tt.iiinien fiir besonders glückliche uns irirdiictse lilrelente ltat in Dunmow usnglandi in «.)lnfrertitertialtuna einer seiar Jahren und Jahrzehnten bewahr ten Ueberlieserung stattgefunden. Zu dieser Feierlichteit wird alljährlich ein »Ich mitgericht« veranstaltet bei dem das Gssrhwerenentollegium aus sechs Jungfrauen und sechs Junggesellen be steht nnd ein besonders gerichteter Bür get ist Richter Für die Paare, die den Ruhm ungetrübten ehelichen Friedens in Anspruch nehmen, ersechint ein An walt, degaleicben ein anderer Biirger al: Anwalt fiir den Spender der Speck seiten sktoei Pnare erschienen jiingst ior dein ,.Schnsurgericht« und leisteten einen siid das-, sie seit ihrer Verheira thuna nicht ein einziges hattes Wort en einancer gesprochen hatten. Eines der beiden Paare war 33 Jahre verhei retthet und hatte daher die Speckseite ehrlich und ehrlich verdient --O-.——— Recht appetitlich. 1. Gute-besitzen ,,Seben Sie, ich habe jetzt einen neneit Düngerlieferan ten, die Prolsesendung fiel sehr gut nits.« . s «.3 Gutsbesitzer: »Ach was, Lock-— spette.« Mistverstnudetn Richter: »Der Einbrnch ist iiber I haupt seln ungeschickt ausgeführt ; Was haben Sie denn zu Jhrer Ent schuldianng anzuführen?« , Annetletntert »Ich bin noch Att » siittkter.« i —- -«. « s Ter Mkpbitttk l ,,.ltt mai- dentst Du jetzt, lieber « Mann?« ! ».ln die Verträan ichieit alle-:- Schij : nett auf Erden " « »Ach so, ich dachte, Deine Gedan ten besassen sich ntit mir « Das ist ja auch thnts eictil ich der iFaUsp Am so! Sie: »Sie lieben mich niso heiß nnd innig. Würden Sie auch fiir mich sterben?« Ek: »Nein, das nicht!« Sie: »Warum denn nicht?« Er: »Meine Liebe ist unstekblich2« Ein Choleriter. — Gast: ,,Fiellner, einmal Radi!« Aellnerx ,,Bedanre, Radi sind alle!'· Gast lanfstebend): ,,Bedaure gleich sallg, solche radi kahlen Zustände pas sen mir nichi!« Vergessen. l. Freundin: . . Du mußt eben vergeben und vergessen« 2. Freundin: »Ob, vergeben kann ich schon, aber vergessen niemals!« 1. Freundin: »Nu, ich weiß nicht — ich will Dir im Moment hunder terlei Dinge anszähien. die ich verges sen liabe.« Erinnerung. Sie: ,,Also ()eut’ ist unser gozdenee Hochzeitsma. Erinnerst Du Dich noch, wie wir heute vor 25 Jahren uns sere silberne Hochzeit seierien?« Er: »O ja, dass war noch eine gol dene Zeit.« Sinuiqe Ein-uns. Anlößlich seines 40jährigen Büh nenjubiliimns wurde dem Sousteut des Hostheateks von Seiner Durch laucht die Rettitngsmedaille amBande verliehen