Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 16, 1903, Image 4

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    XII
Friede-nistet !
W nnd Jam beginnen allzu
Dieselr.
Ue Durchführung des deutschen Flor
tesprogrtmns wird nicht
beschleunigt
Sprecht-ersieh in Bamberg.
D e u t s ch l a n d.
Berlin, U. Ott.
Eine Anzahl lynchlustiger Bamber
ärvgriff die Drofchte an, in·dek der·
ptlehker Dippold in’s Zuchthaus
ördert werden sollte, um dort die
Strafe für die Ermordung seines
"lers Heinz Koch abzubüßen
ie empörte Menge hatt-: sich fast des
Menschen bemächtigt, als die Wächter
die Angreifer mit aufgepflanzten Ba
jonetten angriffen und vertrieben.
Pippold wurde durch einen Wurf ver
edl.
Berlin, U. Ott.
Ein eigenthümlicher Fall von Maje
stiitzbeleidigung wird aus Meiden,
Bayern, gemeldet. Ein tatholischer
Geistlicher weigerte sich- einem Kranken
die Sterbesatramente zu geben, bis ein
die Kaiserin mit auggeschnittenem Klei
de zeigendes Bild entfernt wurde, in
dem er behauptete, daß dieses aus die
Jugend einen demoralisirenden Ein
fluß haben müsse. Außerdem verfiigtei
er die Entfernung eines Bildeg des
Kaisers-, indem er geltend machte, daßl
beide Bilder zusammen gehörten.· Der
Staatsanwalt erhob Anklage wegen
Majestätsbeleidigung
Berlin, U. Okt.
Der deutsche Flottenetat für 1W4s
befindet sich in den Händen des Finanz- !
kannst-w Sein Juhan ist noch nichts
bekannt gemacht, es derlautet indeß,
daß er nur Forderungen fiir die Unter
haltung der Flotte und den Bau sol
cher Schiffe stellt, mit deren Konstruh
tipn bereits begonnen ist. Und selbst
diese Forderungen sind so niedrig an
ejt, daß sie nur dazu genügen, die
te in ihrer gegenwärtigen Lei
stungsfähigkeit und Schlagfertigteit zu
Wien
in
Die Forderungen für die Schiffe,
deren Bau im Flottenprogramm vor
setseikn ist, werden im Ergänzungs
ai erscheinen. Jn Lesterem sollen
die Mittel flir zwei Linienschiffe, einen
Panzerkreuzer und fünf Torpedobootc
verlangt werden. Für keins dieserSchif
fe ist bislang derKiel gelegt worden.wie
das sonst manchmal unter ähnlichen
Umständen und in der Voraussetzung
der Bewilligung geschieht; und es ist
auch keine Anstrengung gemacht wor
den, das Flottenprogramm bis zus
Jahre 1906 oder 1M durchzuführen,
wie man das vor zwei Jahren allge
skin anzunehmen geneigt war. Die
Verwirklichung des Planes wird jetzt
fiir unmöglich gehalten. Das Pro
IIts-nun wird die vollen sechszehn Jahre
Anspruch nehmen, die tin-Jahre 1900
ursprünglich fiir es vorgesehen waren.
Der augensckyinliche Grund dafür liegt
in dem Gelrmangel Die Regierung
ist der Ansicht, daß das Land sich bereit
finden wird, das Programm durchzu
fiihren, welches Deutschland bis zum
Jahre 1916 55 Linienschifse tdarunter
38 neue) mit 3090 Offizieren und 55,
809 Mann sichert. Das Land ist aber
nicht geneigt. die wesentlich vergrößer
ten Lasten auf sich zu nehmen, welche
die Adliirzuna der Programmftift be
dingt. Muße-»dem sieht sich die Regie
rung vor dieNothwendigkeit gestellt, in
nerhaib der nächsten zwei oder drei
Jahre die Arm-e neu tu bewaffnen.
Man hält es für ziemlich sicher. daf
die Reaiernna bereits bei Krupv Ge
schiitsze bestellt hat, ohne auf die nöthigt
Gelddewilligung zu warten, und daf
die Firma jetzt mit ihrer Herstellung
beschäftigt ist. Das jetzige Armee-Ge
wehr ist nicht so gut wie das neuesie
Modell, und es liegt daher in der Ab
sicht, 3 Millionen Gewehre zur Neu:
susrssiung des stehenden Heer-es untL
vcl innen-Fu utuufelnklkw Olk Alles
Gen-ehre werben verkauft aber dir
neuen werden immerhin eine Ausgabe
von 818,750,W bis 322,500,000 er
fordern.
Berlin, H. Okt.
Die Lage der deutschen Industrie
bessert sich langsam, aber mit einerSte
tigieit, die zu den besten Hoffnungen
berechtigt Die Berichte der Eisen
Stshl- und Elekt«rizitäts-Werke lauten
durchweg günstiger als in den leyten
Jahren, und soqar die Berwaltun der
Bereinigten Königi- und Laute ütte
Aktiengesellschaft, deren außerordent
liche Peschssiliche Borscht allgemein be
sann ist- spricht jest eringschätzig von
see »ameri!anischen CksahrN Jn ihrem
soeben verössentlichten Verwaltungsbe
richt sagt die Gesellschaft, daß die Ver
flknisse sich festigen und die Aussichten
Mr das kommende Jahr günstia seien
Berlin, M. Okt.
Der bkitische Qhertom:t:jffär für
Städt-feine Lord Arie-v Music-, is: zu
Ikbinsen zum Besuche eingetroffen
Jcstd Lug-ed Milner ist am 23. März
« Ain nn geboren, und zwar ais
Sohn des, von einem nach Neuß ein
RW Engländer txt-stammenden
Esset QitkcsÆtgenIkiiBerfLegors
esg pt , ro. arl
Mike-ej Noch all Knabe aber kam der
Afted noch Lenden-, und Eng
, hast Da- die GeiegenheitZiHiner
; sanken ergeben, wetche
g
. »Ist-: .., diesenTam
Yqu i- seså J Wanst-kärg
l
als Rat-platt Joseph Ehemierlainsl
getragen haben würde) »
III-Umonst der It v. stammen-ON
Berlin, ll. Okt. s
Die prelrfzische Wahlhewegung vers l
liiust aus ungemein stille Weise. Von
einem eigentlichen Kampf siir die Wab
len, welche tin November stattfinden
sollen, ist« in der Oeffentlichteii crnij s
zu bemerken Trotzdem kann nian ge
sagt Werden, daß der Kampf thatsä ?
lich ruhe, denn hinter den Kouliffen
wird eifrig agitirt. Die liberalen Par
teien und die Sozialisten haben ihren
Plan. die rechts stehenden Parteien, d.
h.Konservative und Centrum, zu fchsoa
chen, nicht aufgegeben. Gerade von
Seiten der Linlsparteien wird am
eifrigsten agitirt.
Bei der Ordnung des Nachlasses der
Anfang Mai vorigen Jahres verstor
benen Prinzen Georg von Preußen ges
langten verschiedene Kunstgegenstände
zur Auliioru Darunter befanden sich
auch 300 Exemplare von Dramen, die
der Prinz unter dein Namen G. Con-:
rad erscheinen ließ, und von denen sich
einige wie »Phädra«, «Kleopatra« und
»Wo liegt das Glücks die in den sieh
ziger Jahren erschienen, bis heute auf
der Bühne erdrlten haben. Diese 300
Exemplar-e erzielten nun aus der Aut
tion den lächerlich geringen Preis von
neun Mart. Viele Leute, welche den
bescheidenen, wohlwollenden und geistig
durchaus nicht unbedeutenden Prinzen
als Menschen konnten, bedauern di
Ungeschicklichteit der Nachlaßverwali
tung, die diese Bande versteigern·ließ
und dadurch zu Witzen Veranlassung
gab, die der Prinz Georg kaum verdient
Jn Rheinsberg wurde in Gegenwart
des Kron ringen ein Denkmal für
riedrich en Großen enthüllt, der dort
kanntlich als Kronprinz längere Zeit
lebte. Die Hand des großen Königs
ruht bei dem Denlrnal aus einem Bu
che, und auf diesem ist aus Wunsch des
Kaisers, in Erinnerung an die Freund
schast, welche eine Zeit lang den großen
keußenkönii und den großen franzö
Phi ophen verknüpfte, Vol
ckas Narr eingravirt.
E n g la n d.
London, U. Okt.
Die Alaska - Grenzlornrnission hielt
wieder eine Si ung ab und vertagte
sich nach me iindiger Berathung,
ohne In ein« Mai-Innre nehmest In sein
Ei wurde bekannt, daß der Vorsitzende
Lord Alverstone aus dem Bernhqu
immer tam und den Setretär Totver
ragte, ob das französische und das
britische Exemplar des Original-Ver
trages unterschrieben wären. Ueber
die Veranlassung zu dieser Frage wur
de aber nicht-? bekannt.
R u ß l a n d.
St. Peteråburg, H. Oft.
sei der Uebertragung des armeni
schen Kirckxneigmthumö an die Re
gierung kam es am 12. d. M. in
Nachitschewan in Transtautasien zu
erneuten Unruhen. Eine Vottsmenge
ergriff von der Rathedrale Besitz und
vertrieb die Kirchenältesten. Kosalen
grissen das Volk an und verwundeten
mehrere Leute.
Jt a l i e n.
Berlin, t4. Okt.
Der römische Korrespondent der
»Kölnischen Zeitung« meldet, daß der
Zaren - Besuch in Rom nicht nur aus
geschka sondern endgültig aufgeho
n i .
Pisa, lit. Oft.
Der Fürst Dolgoroucky, russksche1
Oberhosmarschall, ikbergab heute den
König Victor Emanuel das eigenhän
dige Schreiben des Zaren, durch ioel
chez dieser sein Bedauern darüber aus
drückt, daß er sich genöthigt sieht, seiner
Besuch in Rom zu verschieben.
Die Nachricht von der Bersckicbunx
des Besuches hat hier einen schtschter
Eindruck gemacht, da damit Zu berste
hen gegeben wird, daß man Jtalien föi
unfähig hält, den Zaren gegen soziali
stische Kundgebnugen zu schützen. In
Widerspruch mit dem Bericht des ruf ii
schen Polizei - Agenten Laputine, de!
nach mebrtöaiaer Untersucht-un du
Verhältnisse Demonstrationen prophe
zeite, behauptet die italienische Polizei
daß sie durnzaus im Stande sei, der
Zaren zu schützen, und sie bebt hervor
daß dies auch die Ansicht des russischer
Botschasters Herrn von Neiidarv ist
der nach St. Petersbnrg telegraphirte
daß der Zar nichts zu befürchten habe
Der König Viktor Emanuel und di«
Königin helena sind heute, begleite
vom Minister des Auswärtigen Morin
mit großem Gefolge nach Paris abge
reist.
Paris-, 14. Oft.
Nach einer Depescht aus Florenz
soll der Fürst Dolgorouckn gesagt ha
ben, daß die Zarenreise mit Rücksich.
aus die Demonstrstionen der italieni
schen Sozialisten, die im Einverneh
men mit den russischen Agitatoren han
besten, verschoben worden sei. E
fiigte hinzu, daß der Zar den König
Viktor Emanuel in einer Stadt besu
chen werde, wo keine Bedrohungen sei
tens der Nihilisten zu befürchten seien
Der Congo - Staat.
Paris, 14. Okt.
Der König der Belgier soll die Un
Wgung Frankreich-H in der Congo
frage gegenüber der englischen Auf
sssung gewonnen haben. Es wiri
behauptet, daß Russland ebenfalls au«
seiner Seite siehe und da der König
Un bieibe, um die Ung- egenheit mit
ils König M Wien zu besprechen
W
M
--«
Versetnevste-I.
Berlin, lä. Okt.
Ver japanische Gesandte Jnouhe
erklärte, daß alle zwischen Japan und
Russland ichwebenden Streirssragen
im Frieden und Freundschaft ge chlittp
tet werden« würden.
Yokohama, M. Okt
Alle Berichte aus Schanghai ihr-r die
Erössnung von Feindseligteiten zwi
schen Japan und Rußiand können als
unsinnig und abgethan betrachtet wer
den.
Der zweite Setretiir der russischkn
Gesandschast reiste am 12. d. M. mit
geheimen Mittheilungen an den raffi
schen Statthalter im ferner Osten, den
Admiral Alexietv, von Tolio ab
Jn den Amtstiiumen des Premiers
ministers fand eian wichtige Konserenz
der alten Staatsmänner Japans statt.
Auch der Marauiö Jto wohnte ihr b:i.
Die Mandschureiszrage hält das
Ministerium für vorläufig erledigt. Die
gegenwärti e Lage der Dinge sei durch
Chinescm Zapanesen und Briten ver:
schuldei. Wenn China die Verhand
lungen wieder auszunehmen gedenlt
und gewillt ist. sich bestimmten Bedin
gungen zu fügen, so tönne die Lage
noch geändert werden. daRußland nicht
mit der Mandschurei verwachsen ist und
das Gebiet verlassen kann, wenn immer
ihm das gefällig ist.
St. Petergburg, ist. Okt.
Das Ministerium des Auswiirtigen
erklärt, daß ihm teine amtlichen Mit
theilungen über eine japanische Beseh
ung Masanphps zugegangen sind.
Berlin, 14. Ott.
Jm Ministerium des Auswtirtigen
blickt man wieder mit größerer Ruhe
aus die Lage im fernen Osten. Japan
und Russland scheinen gewillt zu sein,
bezüglich Korcas zu einem Verständniß
zu kommen; und Korea, nicht die
Mandfchurei. bildet den hauptstreiis
puntt bei den gegenwärtigen Differen
zen· Rußland würde es einer Kriegs
ertliirung gleich erachten, wenn Japan
in Masanpbo Truppen lau-den sollte:
es liegen aber keinerlei glaubwiirdige
Beweise vor, daß Japan derartige Ab
sichten hegt.
Das Ministerium des Auzwörtigcn
erklärt dieMeldung der Londoner
Times, Großbritannien habe mit
Deutschland bezüglich der Dinge im
fernen Osten ein geheimes Abkommen,
als durchaus unrichtig. Die aus die
Konvention bezügliche Korrespondenz
wurde bereits im Jahr 1900 oollinhalts
lich veröffentlicht
London, H. Lit.
Der hiesige japanische Gefandte Ba
ron hahafchi erhielt aus feiner Hei
math beruhigende Nachrichten. Er er
klärte, feine Telegrarnme enthielten
nichts, was zu Befürchtungen Anlaß
gäbe. Da er teine Anfrage an feine
Regierung gerichtet hat« fo nimmt er
an, baß die europäifchen Alarmnachs
richten Totiv erreicht und das Mini
sterium des Auswärtigen zu beruhigens
den Versicherungen veranlaßt habe.
London, U. Ott.
Die Nachrichten aus dem fernen
Osten lauten hoffnungsvoll-et
Die »Frankfurter Leitung«, welche
die Senfationsrneldung in die Welt
efprengt hatte, daß die Japaner Ma
anpho befeßt hätten, erklärt, daß ihr
keine Bestätigung der Nachricht zuge
angen fei, und daß in Japan politi
che Ruhe besticht
Auch die »Kslnische Zeitung«
bringt beruhigende Berichte und wies
derholt ein Telegrarnrn aus Port Ar
thur, demzufolge der Statthalter
Alexiew vie Berichte über japanische
Truppenberoegungen in Korea wider
legt habe. Das Telegramm fügt hin
gi: daß die gegentheiligen Meldungen
ran berechnet seien, Unruhe herauf-!
zubrfchwören und Börfenspelulationen«
zu fördern.
Et. Petersburg lt Okt·
Rußland transportirt augenblicklidl
50.000 Mann mit Amtes-« Kranken !
pflegern und voller Hospital - Aus-—
riiftung nach dem fernen then. Die
gegenwärtige Stätte der dort stehen
den rufsifchen Streittriiste wird au«
Yapqojjiannsjngegebek «Die dort
hin oesoyienen unziere nno angewxe
sen worden« ihre Familien zu Haufe zi
lassen.
Washington, H. Okt·
Jn der Kabinetssitzung heriehieie
Staatsfelreiär Hay über seine ans dem
fernen Osten stammende Mitiheiluw
gen, wonach keine Anzeichen eines so
fortigen Ausdruck-S der indseligleiten
zwischen Rußland und span vorhan
den sind. Er gab der Hoffnung
Raum, daß die Unterhandlungen zu
einem friedlichen Abschluß führen
würden
T ii r k e i.
Monqstir, t4. Okt.
hier beginnt Alles wieder seine frü
here ruhige Gestalt anzunehmen. Di
Jnsurgenten sind vollständig geschla
gen und so gut wie vernichtet worden
Die meisten Bauern, welche den Ban
denfiihrern folgten, haben sich den Be
hörden unterworfen· Der General
Jnspelior Hilrni Busch-a trifft Vor
iehrungen. um die zerstörten Wohn
hänser ans Kosten der Regierung wie
der auszubauen, aber er hat dabei mi:
vielen Scksoierigleiten zu kämpfen.
Schiffsnschrithten.
Angel-inneremC
New York, Is. Oli.
Ostsee Wilhelm der Zweite« vor
sternen- s
Zrmverpein la Okt.
W sen Ren M.
M
Ver reine pehn aat die Gerecht «
keit ist der suegang die kurieriproze -
fee und das haben wir einem Sud kt
wie Jra Gibfon zu verdanke-. le
Steuerzahler aber dsrfen die kosten ble
chen, während der Mörder sich in's
zaustchen lacht.
—
--—-......- -.---..---—.
O r. E. E. Blasield ist Fusionskans
didat sür das Stint des Countyssffesfsks
und silr das Amt unseres Wissens nach
gut qualisizirt. Es ist ein fehr wichti
ger und oerantwortlicher Posten, Conn
toassessar zu fein und glauben wir daß
Dr. Binsield, wenn erwählt, denselben
auf das Beste ausfüllen wird.
D i e Demokraten und Papulisten ha
ben für das Amt des Countyrlerks Dru.
Dans Schröder aufgestellt, einen unserer
jungen deutschen Farmer, der allgemein
ais tüchtig und rechtfchaffen bekannt ist.
Er hatte eigentlich durchaus keine Lust,
für irgend ein Amt zu laufen, doch hat
er dem Drangen feiner Befürworter nach
gegeben und die Nomination angenom
men. Wir können überzeugt fein daß
Schröder, wenn erwählt, ein pflichtge
ltreuer, ehrlicher Beamter sein wird, mit
dessen Amtaführung Alle zufrieden fein
werden.
—
D e r Turms-Prozeß zeigt wieder ein
mal, welch’ eine ungeheure Faree unser
ganzes Juryfystetn ist und wie es kommt,
daß Richter Lynch immer mehr Gewalt
gewinnt. Wenn solcher Mumpiy getrie
ben wird, kann man fich nicht wundern
wenn ein Mob zufammentommt und
knüpft einen Verbrecher am nächsten
Baume auf. Derselbe hat dann feine
Strafe und taufende von Vollars an
Kosten werden gespart. Dabei ist ein
Lynchverfahren nicht schlimmer zu nennen
ais das Benehmen eines Gefchworenen
wie Jra Gibfon, der einen offenbaren
Mörder, an drffen Schuld nicht der ge
ringste Zweifel fein kann, frei ausgehen
lassen will. Wenn foiche Mordthat, wie
Turley ste orrübte, nicht auf das Schwerste
bestraft werden foll, dann hört alle Ge
rechtigkeit auf.
B e n n ein Mörder auf Jndizienbes
weise hin verurtheilt werden soll, dann
taßt es sich begreifen daß Gefchworene
mit der Verurtheilungzurückhalten, denn
dann ist, wenn die Beweife auch noch fo
-««-—I C—L L
sssus III-v, voll- Ilc chsschsll colysns
den« daß der Angeklagte unschuldig ist.
Wenn aber die That durch Augenteugen
klar erwiesen ist, auch ooni Angeklagten
selbst nicht bestritten, sondern zugegeben
wird, dann ist es silr einen vernünftigen»
sMenschen unbegreiflich wie Jemand, der!
jetngeschrnoren ist dafür, nach bestem Wis
Tien und Gewissen Recht zu sprechen, hart
Hiiäckig daraus bestehen konn, den Ange
Iklagten sreizusprechen und so usit der Ge
irechtigkeit Schindluder zu treiben. Dir-ps
»schi·ittelnd muß nian sich du fragen: »Was
Isoll baraiii werden« und die unabweis
bare Antwort daraus niird stets sein:
’.Lhiichjusiiz!« Es kann gar nicht anders
sein.
(
— i
» U nse r bisherige Schulsuperintens
Ident D. D. Fishburn, der als solcher
während der lehten Jahre so allgemeine
Zufriedenheit gegeben hat, ist infolgedes
sen wieder nominirt worden und ist wohl
cauui an seiner Wiebrrrvnhl zu zweifeln, ;
da Jeder in vollster-i Maße ooii seineni
HVerdiensten überzeugt ist« die er sich um
Funsere Schulen erworben hat. Von
Halten unseren Bürgern die wie bis seht
gesehen, sanden wir nicht einen Einzigen
der nicht sagt daß Fishburn inehr sür
unsere Schulen gethan als irgend ein
anderer Superintendent nor ihm. Fishs
burn hatte, als er erwählt wurde, eine
Sjäbrige Erfahrung in den besten Schu
len unseres Eounty’s und hat nun sechs
Jahre Ersahrung als Superintendent,
ist also nus das Beste sür das so verant
uioriungsoolle Anit befähigt. Sein
Gegner Behr hingegen ist ein unerfah
rener junger Mann von 27 Jahren, der
nur einen Imonailichen und zwei Ano
nirtliche Termine als Lehrer hinter sich
hat, davon einen außerhalb des Conn
iy’s und isi deshalb init Bestimmtheit zu
sogen, daß er durchaus nicht siir dasL
satt quaiisizirt ist« Dabei ist auch nkch
eins zu erwähnen, das namentlich bei
unseren Deutschen schwer in’g Gewicht
fallen dürste. Behr ist non deutscher
Idkunsh wie schon sein Name detagt,
wenn auch hier gedaren, ader wer etwa
denkt daß er ein Deutscher ist, desindet
sich in großem Jrrthuni, denn er kann
kein Deutsch sprechen. Fishdurn hinge
gen, der kein Deutscher ist, hat sich
stets die größte Mühe gegeben, die deut
sche Sprache gu erlernen und spricht und
schreibt Deutsch, was gen-iß anerkennen-»s
werth ist und van allen Deutschen jeden
salls gedshrend gewürdigt wird. Ius
der einen Seite den Deutschen, der seine
Muttersprache verieugnet und nicht spre
chen kann, aus der anderen Seite den
Interikaney der jedoch die Vortheiie an
erkennt, weiche die Kenntniss der deut
schen Sprache mit sich bringt und sich
dieselbe aneignet. Welcher pan ihnen
der beste Schutt-sann ist, das beant
wortet allein schon diese einzige That
sache.
—- Biicher jeder Urt, sowie Zeitschrif
ten, deiJ.P. Windolph, Grand Island.
Cis Lichts-its
Isede Eis nicht intereifnen wenn Ihr aus
der Suche eid nach einer garantirten Salbe
ftir Hunden edet dass-ro aiden. O to
Dodd von Paader,!1ia., chr t: »Ich tt
an einer bösen site-de r iider ein Jaär
aber ehe Wut Irnikasaide kurirte e.
Esisidie i Gall-e der Ueit·· Itzt in
W’I hathetr.s
«
. i ii e n iiiitschtlgeeen Rast-i ais
stierifs sie es pr. Tahlor ist, hat Voll
Zaunty noch nie hast und ist es an
der Zeit daß er adge eht nnd ein Mann
erwählt wird, der liessen Zufriedeiåheit
giebt. Das Vagabundens und er
beecherthuin nimmt leider in den leyten
Jahren mehr und Mond Ynd ist
es nöthig» das » sonthrnns undjeden
der friedfertigen arge-« W befchsht
wird ais es bisher chah und den Ver
brechern so viel a möglich das hand
werk gelegt wird. Tauloe ist nun ja
ein ganz netter Mann und als solcher
allgemein geachtet, als Sheriff alter
man verzeihe diesen tsusdruck —- ift er
bis seht noch immer die reine Schlaf
mådt gewesen. Wir beabsichtigen durch
aus keine Beleidigung hiermit, denn wir
achten Dru. Taylor als Menschen sv doch
als nur Jemand es kann, das hindert
uns aber nicht, ihn als Sheriff völlig
untauglich zu sinden. Es ist eben nicht
Jeder für Alles tauglich und würde man
es sehr lächerlich finden, wenn wir fett-il
z. B· uns als Schlangenmensch produ
ziren wollten« Es wäre einfach unmög
lich. Ebenso wenig taugt nun auch
Taylor als Sheriss und in richtiger »r
kenntniß dessen wollte er ia auch das
Amt nicht wieder haben, doch seine Par
tei fand keinen Anderen und zwang ihm
die Nomination wieder auf. Unsere
Bürger jedoch wollen einen Mann, der
besser für das Amt befähigt ist und des
halb wird J. M. Dunkel non Allen be
Yfürworteh da er als tüchtiger Mann und
fagenannter »Nustlei·« bekannt ist, der
es den Spiyduben heiß machen wird.
B o n verschiedenen Seiten wurde in
lehter Zeit gefragt, wer Hr. Adolph
Deld sei und zur Belehrung Solcher, die
ihn nicht kennen, sehen wir uns veran
laßt, sie näher mit ihm detannt zu ma
chen. Wohl jeder einzige hier seit lan
gerer Zeit Ansäfsige hat Hin. H. C
Held gekannt, der einer der ältesten Ge
schäftsleute Grand Jaland’s war und
als solcher lange, lange Jahre ein Uhr
.machergeschäft hier betrieb. Er war
swegen seiner strengen Rechtschaffenheit
iallerseits geachtet und geehrt. Er war
iein rechter Deutscher und hielt als sol
fcher gute deutsche Sitte sehr hoch. Lei
Ider wurde er verhältnißmaßig früh vom
Tode abgerufen, doch hinterließ er meh
rere Kinder, die bereits ziemlich erwach
fsn merk-n ers-h fass-«- fus m-.e-- hä- I.--«a
»-.-.. -..- -...... -.. .- ....... .»,..
Erziehung gegeben hatte. Unter densel
den rvar ein einziger Sahn, sdvtvh,
nnd dieser ist ed um den es sich hier han
delt. Er hatte, wie sein Vater, eher
falls das Uhrniacherhandwerk erlernt für
das er bestimmt war nnd wäre tvvhl auch
dei demselben verblieben, doch feind er,
daß dasselde seiner Gesundheit nicht iehk
zuuägltch nnd so ging er aufs Land
und wurde Former. Seit einer Reihe
von Jahren detreidt er in der Nähe von
Cnirv die For-irren Er ift ein tüchti
ger junger Mit-in nnd det der Aufstel
lung von Kandidaten für die kommende
Wahl wurde seiner gedacht nnd er als
Kandidat für das Amt des District-Ge
richt Clerii aufgestellt. Wir holten
keinen Zweifel, daß er iiiich erwähtt mird
nnd werden wir einen tüchtigen Beamten
tin ihm haben. Zu feinem Erfolg wird
nicht wenig der Umstand beitragen, daß
die Gedrtider Allen did iept alleinige Jn
halier des Amtes gewesen sind nnd viele
unserer Bürger der Ansicht sind, daß es
einmal an der Zeit sei daß ein Inderer
an ihre Stelle trete· So lange das
Amt ded Disiiitt Clerkd erifiirt, hat ein
Allen ed innegshndiz nun laßt itne auch
einmal einen Held erwählen, einen guten
Deutschen, der uns gewiß die beste Zit
friedenheit gehen wird.
Frequenz der französi
schen Universttöten. Ander
Pariser Universität tvaren ini jüngsten
Studienjahr 12,574 Studenten irnina
tritulirt, die hörer der , chatademien
nicht eingerechnet. Mit d esen belies sich
die Zahl auf ungefähr 25,000. Die
anderen französischenunivkksitiiten wie
sen folgende Frequenzztfsern aus: ann
2629, Bordeanx 2204, Touloufe MO,
Montpellier 1686, Nenned 1223, Nan
ch 1.192, Lille 1068, Atx-Marseille
1059, Potiters 905, Dijon 792, Caen
732, Grenoble 703, Befancon 318 und
Elermontsferrand 298· Das gibt für
die Provinzialnniverstiäten zusammen
16,849 Studirende, darunter befanden
sich 613 Damen. Ausländifche Stu
denten wurden 1492 an den verschiede
nen Universitäten gezählt
Baaet auf muskulöfel Fleisch, gefunde
Gesche, retchei, rothes Blut; reinigt den
Ma ert, die Nieren und Leber. Das thut
No Mountain Thre. sö Cents. kl. W
Buch eit.
— Ein Glas wehlichtneekendei Dia
Bros. Bier-, guten Whiiky, die besten
Weine und Cigarren und feinen Lnnch
siehst Alles heim Christ Nonnfeldt.
— Zahnarzt Itnch hat feine Offiee
ieht nach dem Thummelgehände über
Tucker ä- Jnrnsntorths Apotheke verlegt
and erfucht feine Kunden und das Pu
blikum überhaupt, bei Bedürfnis zahns
stztlicher Arbeiten ihn dafelhft zu he
lud-Its
— Der Wer-tiefe Bücherfchrank isi
das Praktifchfte diefer was es giebt.
Was kauft denselben n Sections-Je
viele man haben will. Später kenn
man einzelne Sektionen kaufen nnd nach
Belieben hinzufügen — eine oder han
dert nnd immer bildet der Schrank ein
einheitliches Ganzes. Niemand der
Blcher hat, follte einen anderen Schrank
kaufen. Nur zu haben in Sonder
sIenn’i MkheisEswarimm
-.-- ..—-—W —. -«...,· - » «--—--wi
cis Mr ständige-.
— W Its sum summte-ers I
III stetanet-.
Es gab noch in ·iingk'er Zeit s J s
Madrlder, die in rem Akt-:- J
Kartoffeln gegessen hatten, die s» -
teten,daß es · fchon deibloizk
itvähnung dieer ehrbaren und n.
Elichen Zeldfrucht iibel werde, und s-. .
j geradezu beleidigt gefiihlt hätten, wenn
sman ihnen ir nd eine Kartoffelspeisc
« borgefth ha wurde. Bezeichnet
man doch in Madrid seinen lieben
Nächsten als »Patatero,« d. h. als
einen Mann, der etwas mit Kartoffeln
zu thun hat, wenn man ihm seine ganze
Geringfchtiyung ausdrücken will. Da
mit in schon gesagt, daß sich dort bir
lang nur diejenigen damit befafzten,
denen eben lein anderer Ausweg übrig
blieb, ihren lnurrenden Magen zusriei
den zu stellen. Seit Kurzem findet
man jedoch in den Schaufenstern der
feinsten Delikatessengeschäfte und all
mälig in jedem besseren Kolonialwaa
renladen Madrids, schließlich sogar in
den Erfrischungsloialem in Tat-ernen,
in Kafes und Kinematographenbuden
Schüsseln prangen, die weiter nichts
enthalten, als eben-Kartoffeln, aller
dings in gebratenem Zustand, und
zwar in großen, ganz feinen Scheiben,
die, goldgelb oder gebräunt und leicht
gelriiufelt, in der That sehr appetitlich
aussehen. Venancio Martinez heißt
der Fabrikant dieser tnusperigen
Leckerbissen, auf die er sich ein regel
rechtes Patent hat geben lassen und die
ihn bald zum reichen Manne machen
werden. Er behauptet zwar, daß er
nicht viel dabei verdiene, aber das sind
offenbar nur Auöreden, um nicht den
Neid der Götter zu werten. Vor eini
gen Jahren saß er noch friedlich in Ha
vanna und ging feinem Geschäft als
itungsagent nach. Der Krieg ver-»
chlug ihn nach den Ver. Staaten, on
er tn Saratoga in Gestalt eines be-;
freundeten Kochs, der ihn lehrte,’tvie
man Kartoffeln brät, auf die Goldader
fttesz, die er nun in Madrid ausbeuten
Die Sache scheint nicht so einfach zu
ein, als unser beschränkter Latenver
tand ftch das denkt, nämlich das Bra
ten. Nach vergeblichen Versuchen, das
Mskssch ä- Ida-»- -1-..·i.-ll----- I-— --
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Inqch Mann-, wo es ihm bessek glückt-,
denn in der kurzen Zeit von zwei Mo
naten hat er mit 17 Arbeitern aus 60,
000 Pfund Kartoffeln 12,000 Pfund
» parat-es tritas hergestellt. Wie das ge
ffchiehtt Zuerft werden die Kartoffeln
Igefchätt und dann mit der »Fabrik
j marte,« einem Stern, verfehen, worauf
yfie in die Schneidmalchinen kommen,
j die sie in türzefter grift in feine Schei
l ben verwandeln. arauf werden diese
einer besonderen Behandlung unter
.toorfen, worin eben das große Amts
tgeheimnifz befieht, und dann gebraten,
; getrocknet u. f. w. Nur ganz dicte Kar
»toffeln eignen sich zu der neuen Jn
duftrie. Das haben die Händler fo
fort begriffen und den Preis erhöht.
Aber unter Fabritant, nicht faul, hat-«
auch den seinigen fiir das Veredlungss
verfahren hinaufgefeßt und verkauft-(
jent das Pfand zu Z« Cents. Ueber
Jst- Läden gehören bereits zu feinen
Jregelmiißigen Abnehmen Jn einem
Monat hat er über 1000 Quaris Oel
verbraucht, ohne daß sich Madrid bis
! her den Magen verdorben hätte!
» Zeitschrift in deet Ost-starken
n London erscheint feit mehreren
a en regelmäßig jeden Monat ein
» ournal unter dem Titel »Anti Tod
z at« (Antt-Cylinder). Die Koften des
1 elben werden nicht etwa durch eine
! große Auflage aufgebracht, fondern von
z derhinterlassenfchaft eines excentrifchen
; alten Herrn bestritten, welcher feine Ab
Jneigung gegen den Cylinderhut tefta
mentarifch oerewigte. Er betiimpfte
’die Mode fein ganzes Leben hindurch
und hinterließ einem Neffen eine Jah
reorente von 2000 Pfund mit der Be
dingung, daß er das erwähnte Journal
beröffentltche. Der Neffe accepticte die
Rente fammt Bedingung und gibt das
Blatt regelmäßig heraus. Jeden Mo
nat läßt er gewisser-haft drei Abzüge
davon drucken, einen fiir sieh lelhft und
je einen für jeden der von seinem Onkel
ernannten Teltamentgvollltrecker.
Unsall auf der Jagd.
Der Stiessotzn der berühmten Opern
dtba Patti, r Gesanggprosessor Nico
lini in Paris, hatte sich neulich mtt
mehreren Freunden am frühen Mor
gen auf die Ja d tn dem Orte Reche
eptbon in der bene von Ehalons bei
Tours be ben. Er wollte aus ein
stebhuhn chießen das ein vor ian
der Jäger gesehlt hatte, legte se ne
nte sehe schnell an, wobei der Schuß
osging und seinen vor ihm stehenden
lauen zwslsjiihrtäen Sohn Richard
traf. Der unglii iche Knabe war aus
der Stelle todt, da die Kugel die Lunge
durchbohrt nnd auch das Herz verletzt
hatte. Man hatte alle Mühe, den ver
weiselten Vater daran Fu verhindern,
ich selbst dass Leben zu nehmen«
»Röntgen-Schwestern.«
Die Anwendung der RöntgensStrahs
len in den Firantenhäusern hat einen
neuen Franenberus geschaffen. Der
Berliner «Lette-Verein« kündigt eine
Serie von Kutten zur Ausbildung VIII
Königen-Schwestern an. Die Schwe
stern sollen ausschließlich als Pfle
innen bei mu, die mittelst
önt nsstrah behandelt werden
sur erneut-ans loenrnen und auch bei
DE hilfreiehe nd lei
lbn Der D seht ge enhatte
und geschickte Arbeit voraus.
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