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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 16, 1903)
Der weiße 2idier. Eine Geschichte aus der deutschen Ost rnart von Ieo v. Tom »Willst du Ther, Väterchen —-—-?« sont Fenster her, wo Gras Adam kotuikii durch das Gewirr von Epheu und Wetnranten nach der Dorfitraße hinüberspiihte, antwortete ein iurzeo, ungeduldiget S nausen und Brutn nren. Cornte arsa Zelt es nicht sit zweckmii ig, ihre rage dring licher oder überhaupt zu wiederholen. »Marjai« Osterchen —« stieß das junge Mädchen hervor und erhob sich er schrorlen. »Was treiben denn die Menschen da unterri« »Ich —— ich weiß nicht. Aber der« Antei meint, die Maniiversoldaten hätten bei Sielce eine große Uebung gehabt und «-— nnd ein Theil werde wohl hierher nach Miaittowo kommen. Jatvohi.« Eini e Secunden stand Graf Adam Potulsi wortloe und mit osfenem Munde da. Dann brach er plötzlich in ein ordhnendes Lachen aus. «9llso die Soldaten! Heilige Mut ter von Lkienstochau —- die Herren Solda:en! Natürlich mußten da grüne Zweige heraus esterit und Guirlanden tiber die Dorftrasze gezogen .verden, ais wenn’s ein Fest gäbe!'« Comteß Maria sagte nichts. Zie preßke die schlanten Hände ineinander und san zu Boden· Jn dem weißen Gesichtchen mit den großen, ängst iichen Augen zucite ers wie von verhal tenen Abram-L »Und wag faat der Antet etwa noch —?« traate der Gras nach einer Pause mit einein lauernden Seiten blick .Nichtk, Vöterchen.« »Hm er nicht vielleicht auch noch ac iagt, daß der « na der Herr —- unser herr Sequester mir dabei ist? Er ist doch seht aerabe zu einer Uebung ein gezogen, nicht wahr i« »Ich weiß es nicht«. hauchte die Kleine, indern sie den über die Zchuls ter hängenden, schweren Zops ergriff und iramvfdaft an detn Bande inüpftr. »Ah-r es ist inle !n«o"-.71;ct«.. Der Antet :neinte, es wäre dass Jicai ment aus Gneien -- und »Und da Der Verr Franz yetinsergls bei diesem Regiment steht, so werden wir ihn also genkeßen!'« böhnte »Der Ilte qrimmig. »Nun iit mir auch der Iftnachtsanizng oa unten ertliirlich. r Herr Franz Hellmers, der König von Miaittowo —- in Lentnantoi uniform! Da müssen natürlich alle Puppen tanzen! Aber wir werden mitmachen, Maria, verstehst du? Wir werden mitmachen! Schick mir ’mal den Antet her — aber gleicht Er soll die Fahne heraushängen tm, die isol— niiche Fahne, die mit dem weißen spie-h verstehst du!?« »Zum ——-!!« rief das junge Mitv chen entseyt »Die polnifche Flaage hat der Landroth schon einmal herunter holen lassen -- beinahe hätten sie dich eingesperrt » und fest gar, wo die Soldaten tommen ---« Ein wilder Blick. ein wütliendes squftampfen aiil tern gefunden Fuße -— und Comteß Maria flüchtete vor dem Zorne ihres Vaters. Der Graf humpelte schnaufend an feinen Fensterplas zurück. hatte Dieses Volk da unten auch nur dir Spur oon Eint-finden iiir ge heiliate Traditionen? Das jolilte Imo Utbelte Allem u, was ihm imponirte. nd er, Graf Idain Potulsti. iltr an ettammter Herr, imponirte ihnen fchon lon e nicht mehr —- — Aber te sollåen ihn schon noch ten-« nen lernen —- wenn er nur nicht an das Zimmer gefesselt wäre mit der verdammten Podagra —wenn er fein Geld noch shätte nnd die Macht wie in den guten alten Zeiten. Wenn —- ——! Etwas wie Entmuthianna über tarn ihn und ftieg ihm heiß in die Augen. Die rot-he Nase trompctete heftig in ein buntes Sacktuch. Solche Stimmunaen hatte er ieyt öfter, seit man ihm den Seauester auf den Hals geiedt nnd ieit die Gefaer drohte, daß er, Graf PotulilL vielleicht abziehen .I.4- sp-- h-- CL--II- k----- mxehf J IIIUIII III-II III Jus-us- sksnkk -V--. Die späte Nachmittagistunde zeich nete Den Dachfirst des Herrendauies in scharfen Contttten auf den öden Hof. Lauernv beobachtete ver Graf ven chtnaten Schattenstrich der Fahnen sngr. Da - just zur rechten Zeit « ftieg ras Itaggentuch empor und ent faltete sich itn Winde. Von fernher drangen Die abgebroche nett eneuifchen Rhythmen ver Mititiiri mufti bis in sie tiefe Epheubäntme sung des Zimmertl Auf der Dorf ftrtthe drängte vie Menge den Entha ten entgegen, Deren Heimspitzen bereits itt langer Reihe aufbtitzten Lauter ttttd iattter fchmettertett die Klänge Der Musik.einher. Aratn Potuttzti stieß nach dem Takte mit feinem Stocke auf und freute sich ver wehenden Zckntten des Fisggenittchee —- oem weißen Adler. ie- - e Es war Abend. Intet Nathan das Faktotum des gepflastert hause- Potutiti. bog eben tntt großer Gewandtheit dem dritten cerantrtmtopf sus, den der Graf von eine-n Fensterplaye att- gegen ihn chlenvertr. Jeder Wurf war oon einer grimmigen Frage begleitet ge wesen. Die iehte lautete: uUnt- tvai hast da da in der hand, du eiettder Kerl, dei« Ist-i versteckte die abaetragene Mi: liicmithe hinter seinem beetten Rücken M verfolgte jede Bewegung feines here-, tttn steh gegenüber weiteren Protectilen rechtzeitig decken u tdnnen Aber re tant nichts mehr. « lsa tlana es ziemlich niuibia, als er sagte: »Das ist das Andenten an schöne Soldaten-leih Und da der gnädiae Herr die Fahne —" »Schweig, du nichtsnutziger Kerl! Was geht dich das an mit der Fahne!« . - »Na --— geht mich ntx an, gewiß nicht. Aber hab’ ich mich doch gestatt, daß der aniidige herr —« «Gefrait —- gesrait!« äfste Adam Potulsti witthend nach. »Da: sich ge statt, und dann kommt mir der H« lunle mit der deutschen Militörmiitze ster in die Stube! Na warte, mein riiderchenl Wir sprechen uns noch, wenn die Prussaten wieder abgezoan Last-« — Wann werden sie abziehen, »Das weiß ich nicht« gnädiger Herr,« erwiderte Antei, »seit der gnadiae Herr die drei Offiziere nicht empfangen Faden, gebt da etwas vor. Jm Schloß tnd nur ein Qfsizier nnd drei Sol daten. Aber draußen —— aanz rund herum, da lagern sie zu Tausenden, gnädiger Herr! Zu Tausenden!« Einen Augenblick sah der Alte sein Faetotum verdutzt an. Dann polterte er los: »Na, nnth Also s-·? Was willst dn damit sagen!?« »Nichts, gnädi er herr. Jch sag· nur, was ist. Damals wegen der Fahne hatte der Herr Landratb blos zwei Gendarmen geschickt « nnd es bat nichts genutzt, daß der gnädiae Herr protestirt bat ———« »Fal« Maul! Verstehst dir!?« « nd jetzt, wo der gnädige Herr den drei Herren Ossizieren haben sagen lassen, sie sollten dem gnädiaen Herrn den Buckel raussteigen, da weiß ich nicht« was wird —- —— Ossiziere be deuten nämlich mehr wie Gendarmerf —- und —'· »Hast du denn das so beitelli, Halunte?!« »Nicht ganz so -—'« erwiderte Antei, indem er listig vor sich hinblinzelte, »aber trotzdem --—-, die Herren lassen mit sich gar teinen Spaß machen Llntet Kryaora unterbrach sich nnd machte ein liebte-z streut blitzschnell nnd tunstgerecht wie ein Atrobat. Der Graf hatte seinen Stock nackt Erim ge schleudert Der bandfeste Oliventniippel donnerte aran die Tchiirsiillrina, nnd Antet zog es vor, zu verschwinden Er fliisheses sinds h-- ist«-F Eli-is mit fein-m sauchenden Zorne allein Dieser legte sich jedoch hold. Gras Adam Potulski war ein Mann impulfioer Entschlusse. Das war eine Nationaleiaentdiimlichkeit im Allgecneii nen und ein Familienfedler der Potulkis im Besonderen. Wenn er deute so unsicher saß aus Miastkowo, daß Philipp Elkan in Jnowrazlaw ihm kaum noch von Zeit zu Zeit einen Hunderter dorgte ous alter Freund schaft, so hatte das andere Gründe« als man allgemein annahm. Der alte herrensih war unter den Sequester gekommen durch Adam Potulski«s Jmpulsioitiiten. durch jene national aestimmte Entschlußsertiakeii. welche ihn die größten Dummheiten begehen ließ, wenn sie nur mit dem weißen Adler beflaggt waren. Die Ernte von sechs-hundert Morgen Rüben verkaufte er iieber an einen slawischen Getreide: händler, der ihn dann um das Geld betrog, als direkt an eine Zuckerfabrii, welche einen deutschen Namen führte. Diese Politik hatte selbst das große Gut Miastkowo nicht aus«-gehalten. Und Gras Adam wußte wohl, was sein Malheur war. Er hatte Stun den vernünftiger Erkenntniß — lei der immer zu spät m und eine solche kam ihm jth wieder. Er ftomdste mit dem gesunden-Fuße aus die Dielc »— ein Rus, auf den sonst binnen wenigen Sekunden sein Töchterchen herbeieilte. —- Dies-mal nicht. Er pochte nott- einmal, lauter, ein dringlicher. Nichts rührte sich. Jm ganzen baute kein Laut. Nur in der Ferne wie summendes Bronden die Birne-k geriiusche der Truppen. Aechzend taftete der Alte nach sei-— nem Stock. Er hatte ihn fortgewa sen vorhin ——- also mußte es so gehen. So weit er sich on den Möbeln ent lana schieden konnte, hteir er trat aut recht. Dann aber ließ er sich in die Kniee smten und rutschte aus allen Vieren sur Thür, wo er seinen Stock erwischte. Vier bis fünfmal versuchte er der aehens, sich auszurichten. Endlich ge lang es. Wille ist Kraft. Noch vor ein paar Stunden hätte er das nicht iiir möglich gehalten. Aus dem Flur lenkte ihn eine ge wisse Verwunderung von den Schmer zen ab« weiche er in feinem tranken Bein fühlte. Seit Monaten hatte er sein Zim mer nicht mehr verlassen. Nun war ihm alles ganz fremd. Der Ftur nahm sich in der schwachen Beleuch: tung wie ein Saal aus; so sauber und fein herausgewacht war er in den be sten Zeiten von Miasttowa nicht gewe sen. Statt der zersesten Strohmat ten waren dicke, rothe Läuser gelegt, aus denen nicht einmal sein schweres humpeln zu hören war. Er stelzte weiter —- bii zum Ende des Flurc, wo die Stiege zu den Dach zinnnern hinausging. Dicht vor dem Aufgang lag das Bureau des Gutes, eine Stube, die fchon seit Jahren ihren Berus verfehltr. Zuleyt war Obst darin aufbewahrt worden. Jest malte sich ein heller Lichtschein bis aus die gegenüberliegende Wand des Kor ridors. At- Grat Adam vor die ossene Thiir gekommen war, vername er lautlos - - Leie- der Obsttaninier war wieder ein Bureau geworden und an dem von Viichern nnd Papieren bedeckten Tische saßen lekaija nnd - - der an dere der König von Miastkowo, Franz Oellrtierrs, in Leutnantsnni sorm. Beide saßen und rechneten. Franz Hellmers hatte die rothen Aufschläge seines Wassenrockes aus gestreist nnd er summirte und schrieb Zahn-w als gelte es sein Leben. Schließlich leuchtete es in seinen fri schen Zügen aus. »Es acht, Maria -—-" sagte er, in dem er den Bleistist aus das Papier warf nnd sich tief anfathmend in den Stuhl zuriicklehnte. »Ich nehme Miasttowo selbst in die Hand. Es kann in den ersten Jahren noch ha pern, Schon aber wenn du mir hilfst mit deinem klugen Köpfchen, dann bleibt deinem alten Brummbär von Papa das Schlimmste erspart --« »Franz!« schluchzte die Kleine, in dem sie zu ihm eilte und an seinem Stuhle in die Kniee sank. Er bob sie aus nnd nahm sie wie ein Kind aus den Schoß. .,Leise, Herzensmädel!« mahnte er. »Wenn der Alte uns hört, sind wir aeliesert. Und darin lieat auch die ganze Schwierigkeit Wenn er unse ren Bund nicht segnet, Maria — - was dann-) - - Still, um Himmel-Zwil len, wars war das!« Von der zum Dache führenden Stiege hatte ed wie ein Trompeten ge llungen -—— so etwa wie der Gras in sein buntes Schnupftuch zu trompe ten pflegte. Gleich darauf erhob sich Lärm aus dem Dache. Ein dort aufaestellter Signalposten ließ jemand hart an. Als Marja nnd Lentnant Hellmers hinauseilten, trafen sie den Grasen in einer Art Ringkanipf mit dem Sol daten. »Aber so nör’ mich doch, Prussat, eigensinniarrl Jeli will doch nur die Fahne dernnter holen.« »T-et zg mich allens ejal die Fahne bleibt oben. Wir brauchen sie ali- Zianalzeichen Und wenn ooch nich: die deutsche Flaage wird nich fo dir nischt mir nischt runter jel)olt, Ioo sie mai webt!« ,.Was---a5 Die deutsche Flagge— Z« »Vater!!« Comteß Maria hin-g am Halse des Alten. der mit ofsenem Munde nach dem Flaggentuche hinaufspäbte, das die deutsch-n Farben trug, und dann in einer Antvandlung von Schwäche sich an die Stange klammerte. Franz Hellmers eilte näher, um ibn tu stür zen-— und der Alte Ließ es geschehen. Er wollte etwas sagen « aber es wurde übertönt durch anschivellende Trommelwirbel ringsum. Dann »5elm ab zum Gebet« —— und schließ lich von sämmtlichen Spielleuten weithin durch die Nacht: »Ich bete an die Macht der Liede«. —-«—--—--— Der ehre deutsche denn-en Wenn ein Deutscher recht lustig ist, so singt er: »Ich weiß nicht was soll es bedeu ten daß ich so traurig bin etc.« Wenn er in der Einsamkeit und recht traurig ist: »Wir sinen lo fröhlich beisammen etc." Wenn er in ein armes Mädchen ver liebt ist: - · »Du haft Diamanten und Perlen, hast Alles, mag Menschenbegehr etc-« Wenn er aus einer Fußxvanderung inarschirt: »Im tiefen Keller sitz’ ich hier etc.' Wenn er in toblschwarzer Nacht eine Serenade singt: »Ihr Freunde seht, wie herrtich strahlet der Morgen etc.« Wenn er mit sechs oder acht Sen gesbriidern einem guten Freunde in enier engen Gasse, Hinterbaus 3 Trep pen, sriih 8 Uhr ein Geburtstagsständ chen beinah Dies ist der Tag des Herrn! s ch bin allein auf weiter Flur. enn er im Arrest sitzt: »Ich bin ein steter Mann und singe « Wenn seine Kinder um Brod rufen; »Wohlaus noch getrunken den sun telnden Wein etc.« Wenn ihm vor heftigem Zahn schmerz in der Nacht tein Schlummer in die Augen kommt: Ungeheuer Heiterkeit ist meines Lebens Regel etc.'« Wenn ibn die hohe Obrigkeit beim Kragen packt: »Mich ergreift, ich Iveisz nicht wie, himmlisches Behagen etc.« - - --—-—-.-—- -... Er weiß es besser-. Arzt: »Sie brauchen weiter nichts als Wechsel des Klinras." Patient: »O, doch, solche auf das Haus Rothichild oder eine andere so lide Weltsirrna sind mir ebenso nö ihig!« etc In den Mieter-users orunge Frau (zurn ersten Male per siinlich dai Mittagessen bereitend): Lieber Schat, wirst Du denn auch en können, was ich koche?« Gatte: »O süßes herz, jetzt bin ich noch zu Allem fähig!« ist-Maikr. A.: »Bei der Firma Schmierer F: Co. reist ja jetzt die Frau.'« B.: »Weil er fast überall hinaus gervorsen worden ist.'« Novellelte von ls l) -. r : e is 75 o l e n. Während ich iu Stiouen inein Jahr alsdiente, wurde ich an einein Sonn abend Morgen zur Wache nach dem Civilgefängnifz veordert· Nach der Jnspetlivn in der Kaserne marschie ten wir, zehn bis zwölf Kameraden, unter den Befehlen eines Korporals und eines Sergeanten ab. Mit leb haftern Bedauern dachte ich an eine in die Britche gegangene Jagdpartie, die ich am nächsten Tage bei meinem Onkel mitmcichen sollte, der einige Meilen von der Stadt, mitten im Walde von Bouinare lebte. Außer dem empfand ich auch einen heftigen Widerwillen gegen den mir zugefal. lenen Posten Diefer Widerwille wurde noeli hef tiger, als sich auf einem tal)ien brach lieaendeu Terrain das sechs-eckige, dis stere Gebäude mit feinen hohen, von den nächsten Fabriten angeriiuchertcn Mauern vor meinen Blicken ertwv. Auf das stlopfeu des Sergeanten öffnete sich dumpf die schwere Eisen thiir, wir traten im Gänseniarsch in die Oeffnung, nnd dumpf schloß fieli die Tbiir wieder unier Eiscngetlirr, während uns die Feuchtieileit der diis steren Gewölbe durch den Nacken fuhr-. Wir traten in dac- Wactnlota;. Es ging aus einen eng zugeinouerten Hof hinaus, nnd das ganze Mobiliar ve stand aus einem staubian Feldbett, einigen Wassensttinderm einem Ofen und zwei von Ujiesserschnitten zer tratzten Tischen und Bänken, die noch jetzt von der letzten Mahlzeit her fet tig waren Kaum war ich eingetreten, fo mußte ich aus Befehl deg- Sergeeinten die Wache beziehen. Unter lautem Ecliliisselrasseln össnete der Fiorpornl eine niedriae Tniir iin .Hiiitezgrund-e, und durch die steife Treppe erreichten ji«-it den Stil-» der sechz- Meter vom lieddoteu sich ein der Spitze der Mauer um due- iechsiti.irtikie Gebäude tiernuiioii Llnf der einen Seite voten sich uiei: , urs!1,, k llclk Ollucll Ulc Oujlchiususcclh UUs der anderen Seite ein eisernes Ge länder. Von dieser Art Balton fah man auf die getrennten Höfe herab, die sich vorn iljkittelaeväude fächerari ti» avitvcigteii Zu unseren Füßen lag ganz unten eine Vlllee, iiber die der Steg hing, und die den Aufsehern als Rundenaang diente. Ich ging erst Einig, dann rechts nor meinem steinernen Zchilderhaus aus und nieder und zählte melancho lisch und mechanisch die Schritte, als die Uhr elf schma. Jn demselben Augenblick lies; sich im Innern aus den dumpfen Korridoren das Klap pern von Holzschuhen vernehmen, und eine brüllende Zchaar von Sträflin gen stürzte unter mir in den Hof. Diesen Leuten war der Anblick ei- J ner hier oben hockenden Schildwachr etwas so Gewohntes und Alltäali- . ches, dasz sie sorglos hin und her lie fen, ohne auch nur die Augen zu er- « heben. Ein einziger betrachtete mich ruerst zeitweise, dann mit einer sol chen Hartnäckiqteit, daf- auch ich, der ich ja nichts Besseres zu thun hatte, ihn schließlich betrachtete. Als er sicher war, meine Aufmerksamkeit er regt zu haben, entfernte er sich aus oen Gruppen und näherte sich dem Winkel des Hofes, der meinem Posten am nächsten lag. Dann tehnte er sich an die Mauer, drehte dem Aufseher den Rücken und winkte mir, ohne den Kopf zu bewegen freundschaftlich mit der Hand zu. Beim Anblick dieser angstvollen blauen Augen, dieses vlassen Gesichts, das sich allein unter diesem Gewimmel arauer Blasen und blauer Baretis nach mir um ivandte tauchten längst entschwun aene tfrinnerunaen in mir wieder ruf. Jch hatte diesen Mann gekannt, aber wo, wann und wies Er begann mit verzerrtem Munde tu lächeln s— ein gutniiithiges, spöt tisches Lächeln. Und plötzlich erin nerte ich mich! Das tvar ja Bricgut, der Sohn Des psetoyuterg meines Un tels, mein stuman und Spießgeselles Jn den Ferien hatten wir in jedem Sommer von unserm 10· bis zum 14. Jahre die Mauern erklettert, die Ge büsche durchstreift nnd die Schluchten des Waldes von Bonmare durchzo aen. An meiner Beweaunq errieth er, das-. icls mich seiner erinnerte, und sein Lächeln, das noch breiter wurde als vorher, schien zu sagen: .Dentst du noch daran, wie wir in den schliivsrigen Züuwsen mit rothen Lappen die ariinen Frösche fingen, Die zwischen den ariinen Wasserpflan ien saßen, nnd di: man nur an ihren kleinen Goldanaen erkennen konntet Weiß du noch, wie man sich mit eiser nem Griff an die Knächel faßte, um auf die Eichen zu klettern und die Vogelneste auszunehmen? Ach, Ka merad, das war eine schöne Zeit; was war das fiit eine schöne Zeits« Dann fielen Brimuts Arme schlaff hernieder, sein Lächeln erblaßte, und seine düsteren Augen schienen zu sa aent »Und jetzt bin ich, das Kind des Wen-es, hiee in diesem häßlichen Ge- l fönaniß einaesperrik Nicht wahr, « Kamerad, das ist traurig!« —- —-— --- Der Befehl war streng. Da es mir unmöaiich war, mit ihm zu spre: chen, ja, ihm nur ein Zeichen zu nie chen, so wurde ich ebenso düster, wie er. Er machte in demselben Augen blcet eine flüchtige Vlbschiedslieiregung nnd trat, um nicht die Aufmerksam teit zu erregen, in die Gruppe zuriieL Unter den Tönen einer tleinen Glocke leerte sich der Hof, rend ich wanderte wie vorhin von rechts nach links, auf und nieder. Da ich beständig an den armen Brieaut deuten mußte, so ver ing die Wache schnell, und ich war Fast überrascht, als ich an der Ecke des Steges den Korporat und seine Leute auftauchen fah, die zur Ablösung her- , anmarschirt kamen l an der Wachtstube wurde mein Kummer nnch heftiger. Jch erinnerte mich, daß mein Onkel mir gesagt hatte, Bricarit wäre ein Taugenichis « getrrrren Man hatte ihn in die Lehre gebracht, doch sobald der Prin zipal den Rücken drehte, floh er in den Wald und iain erst Abend-is zerzaqu aus-gehungert wie eine Willstatze zu riict. Erniahnungen und Schläge hal fen nichts. Bei dem geringsten Lug-. ten der Frösche in oer benachbarten Waschtiiche, bei dem geringsten Sprung der Fianinchem die der Mei ster in einer Tonne hielt, bei dein rei festen Gurren der Turteltaubcn im Käfig zitterte mein Brieaut, spitzte das Ohr, nnd der gewaltige Zauber kes Waldes ergriff ihn aqu neue. Darum errieih ich sein Vergehen auch nur zu gut; Wilddiederei, wahrschein lich ini Riicksall. Während ich in dein tleinen Hofe, der sich vor dein Posten befand, auf und niederging und meinen Gedanken stark-hing, erschien ein Aufseher, dem zwei Sträflinge folgten, von denen der eine einen Schubtarren vor sich verschob, während der andere einen Besen in der Hand hielt. Der letztere war Bricaut. Da ich wußte, dafz aian nur die untertviirsigen und weniger schweren Verbrecher zu Reinignnar, arbeiten benutzte, so war ich darüber sehr erfreut. Doch schon benutzte er die Gelegenheit, als der Esergeant einige Worte init dein Aufseher wech- « selte, nnd tam beiin Fegen nach der ! Gele, iro ich stand. tir stiess mich an s nnd ssiisierie mir zit: Z Um wieviel ilhr hast hu 7·ieiiit Y« ; ä i i »Um sechs Uhr!« »Und heilte Nacht?« »Von zwölf bis zwei Er bückte fich, um zu meinen Füßen liegende trockene Blätter aufzuheben. »An derselben Stelle?« »An derselben!« Ich antwortete, ohne mir etlvae da bei zu denken, in heftiger tfrregnng; doch sofort packte mich die Angst, und ich flüsterte: »Mach teine Dunnnheit!« Der Aufseher rief ihn an und ich verstummte. Bricaut entfernte sich » von mir. Bevor er hinausging, fuhr «er sich wie zufällig mit dem Finger flüchtig über die Lippe, als wollte er mir Schweigen gebieten. Kurz darauf vermehrte ein eigent Sich geringfügiger Umstand meine Sorge. Zwei unferer Kameraden, die trotz des Verbotes aus der Pilmpe Wasser getrunken hatten, wurden fo traut, daß der Sergeant —s— nicht ohne Fluchen —— die Reihenfolge der Wa elikn umstürzen mußte. Jch mußte bald wieder aus den Steg hinauf nnd, anstatt von zwölf bis zwei, von zehn bis zwölf die Wache beziehen. . Diese dritte Wache war recht trans rig. Als die Nacht eingebrochen war, wurden die Vorschriften noch stren ger; man steckte mir zwei Kugeln in meine Patronenbüchse, und der Be fehl, auf jeden Mann zu schießen, der die Hofmauer übertlettern. auf dem Dache erscheinen oder sich auch nur an den Stangen eines Fenster-Z in die Höhe schwingen würde, erfüllte mich mit größter Angst.’sJch erinnerte mich an die Fragen Bricaut"g und seine frühere Kectheit Wenn etwa allein meine Gegenwart genügt hatte, um seine große Sehnsucht nach dem Walde nur zu beleben? Wenn er im Vertrauen aus meine Wache, oie er als einen unerhofften Glücksfall be trachtete, den wahnsinnigen Gedanken gefaßt hatte, einen Fluchtberfuch zu machen? f« Wie in einem bösen Traum bildete ich mir da oben im Nebel und der Einsamkeit ein, ein Arm riittle an dein Gitter einesFensters, dann huiche ein Schatten über das Dach, klettcre über die Mauer und springe über den Rundenweg: dann glaubte ich in der dunklen Nacht Breeairt mit seinen blauen, bittenden Augen und seinem blassen Lächeln vor mir zu sehen, wie er mich in sanftem Tone nnflehtex »Wenn du wiißtest, Kamerad, wie traurig das ist wie traurig - !« Und an meinen zitternden Händen fühlte ich, daß ich nie im Stande sein würde, das Gewehr an die Bade zu reißen und Feuer zu geben. Die Vorstellung wurde so enter lich, daß ich angstvoll das Ende mei ner Woche abwartete. Als die Uhr Mitternacht schlug nnd die Schritte der Soldaten endlich in meiner Nähe ertönten, athmete ich erleichtert auf, als wäre ich thatsiichlich einer Gefahr entronnen. Da ich in dem Wachthciuic nicht schlafen konnte, to setzte ich mich neben den Ofen und suchte mich in der drückenden Hitze zu betäuben. Endlich der.virrten sich meine Ge danten, und ich ichlnnimerte ein, als racs drückend-e Schweinen der Höfe, des Brachieldez und der unaelieuren Sees-«- klörzlich vcn einem tusiimjeu i Schuf-, Jntsssbmchm wurde. Imqu des Its-»Es Hochmut durch-I . z. Tit .«-««s»’««sci,s»fs richtete sich auf den FAMka ««’,, tipijhrcud sich im Ge fkincxi.f- ss1« Uns-Her Lärm Echo-N Aus WAka dei- Sergeonteu luden wi unseri West-»Vie, alg ein Gefängniß fsfixxrßsr k--i·t »nu- Blendssaterne in die Ukcckifktjtst haf ,,Krjm Waffe-m nicht uöthig!« sagte er, »du- «E-««Ig-rant und zwei Mem-l'« Jcks Ehszsj Dok. Ncchkt Auf Un Steg-. Ihm-km auf den Runde-main fo:·a:k1-.s estm dem Aufsehen Seine Lamm samt-senkend die ein Mosis-I Licht curi· den-Wobei warf, fing ers-vi unk m. ')1«-: Fuße des Schild-schaa 5ck, ji«-ps- usp sbeu verlassen, blieb der T’1::«tk«s·. : THE-Mit nnd ließ dass LICH 01:7 Tssx I· MIIALM fullcfk WEBER VII-« frr Its es »i-« war zur Wahrheit qexrrrjsn ’-«« i-» Ede Zug Brief-M mit «ks-s«»s««’»s «1 Gesicht, in welch-sit nxix :s:.--». Eis-— sucqsivollem blauen Ihm-: ussss Cisin kleiner rund-r thrka « «r--;-«sh seine Blase ijbkk bek Zwist-.- 1-S. msg unbeweglich steif, von Is. »Hei wie ungeneigle Ich tmng »j- -iI«-«i« ihn. Als » mich »nur-s J-! '«.iil)e, erschutteth und ntmc Axt-Isc, Fich, trübte-u sich seine ’.«1.:;qu:. IT- Os«gr·i.ff, daß ich sticht die ARTH- t:·?.-«1-«« »Mir-. THE-) Bszctumss feitrcis «·s-«·-s»,i:·, tmsz langsam mich; es orrizsc » Iris-s Lilnssvku Lippen zss be Irschs . i st; Ist-Hinsi) die Worin »Hi- «’; .;«:» hehr-: . . .e!3 ist mit Lief-ex «.s«j· im ossz nicht bist!« END Imsi « i, Hurigsfk Scham-I ftsrrte ··(.. i-. Mund und verlieh ihr-I in cr- «·-·(«- Mond- dje gesunde und rpskpx Adm- nmc finden-. Dann he mjjbn « irrt-, mir mit lex-Ort Au stre!1s«.s:»« »i«:·«««s«1)«u, als wollsck er mzr Osm ..",«i« i-- l'- «it,-, Freund, das mais eine fcfökts Eos-D m mäsk Im Iweb daran-P Isi— ris-. ist-ich tief irr-schifft rk hi der-— Wski s-!-««« , has-, ich ohne n tm vr-: J-! : .»« -««- «- « Zinsfchknfall such-c l«s."«1« « «-!«i·u«i,l DIRECYM 03’«-’·« »vi .s(:: U JPiismtt l).-jite'oji«,«kl;iisß.s,1 i; UT —·—.F-. 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KJH nuchcs ··· er das gasxfzeimdiichc Duj· ·-«.····ss·-··, traf jedoa Gen-als Gram i· I · iJmJi ·i·· und hist die Lan-! fraxz .. ir· inuiichek Weise, iymeiimi zu esser ,-.·· schaffen. - »Ti: :-·1-·7!·rt·,« erwiderte diese, »Geist rql Nr ii k· ·«·k rism mi: iisrcsi Sie-be hier m; ·.--·.: Mir-«- mtfgeccszesx bis msi eine Hi Dis-Miit ··. « »Er- -"-F,« meinte Gran., .,i".:m, Mist Fr.·:·, rmz ·)··b·.-·· ciic einen Dollarx sei Erim-, neben Eis mir die Tief-Je auf, W ich sit ncriiss hol en lasscU.« Ll n Of um iwssesiben Zins-·- war qsxtss ßer «lv»w" uni) die miiirxk Tonma freutsn Tkiri iunmiilich cui Ztiicn Bem Diqxnm -.··· nach dem hdmii ·x-mi"id·ai den T«J-,1«.;««·«s··:sch dek RUIZC sxjicgcil HI können Dcr Essutswnlcidiuium Iczsks jedoc folaenvsxn Beseht: » «T.· Un tenani Wiciii«:: in ji«-i Ha is-: rcr Frau Sclriidge Tim- aufge pessrn Hat mit Linsnuymc · »r· einzi gen R itisigpaitricy ernä: i riss· Wie hier Durch Stdn-, mi: ei·e· ·—5-.«.·-rie vix. hunderk Beritteneu sofort ; sickzuikizs ren, pur · imst- Pafieie leier. rklsr zu ··.-. sebkm E. 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