. Maxmlt L Ein Sälen schenfreund. KkiminalsRoman von M . .»..... .-.,).y...·...«-9.HZ f-« —-.-.-- -.. · (5. Fortseiungd Ueber dieses Mannes Aussehen muvte sie dem Oberinspeltor näheren Traxpauuß gehen. Er hatte sich neben tar-, behaglich tnisternde Feuer nieder ge.assen, hatte eine solche liedenswiiki lass Miene ausgesetzt, daß-Frau Dei-J nirxre'—3 Nerven dadurch mehr als von Syst und Cognac beruhigt wurden. Leme LebhaftenAugen blickten im Zim mer umher-, als bewunderten sie die chtrgkaphien der Schaut-Zielet und Schnuppielerinnen und die prächtigen französischen Lithographien, mit wel chen sie die gebräunten grünen Tapeten geschmückt hatte. Sie beantwortet riiclhaltslos alle seine Fragen, allein sie halte des Mannes Kopf und Schultern nur einen Augenblick lang gesehen, als er hinunterlies. Es wäre Alles dunlel » we en und sie hätte nur eine Kerze in « r nd gehalten. Dann hörte siej das usthor leise schließen, währenol ge hinuntersch; und dann kam Frau rogan’s Schrei von oben und das haus wäre voll erschreckter Frauen ge- s wesen, die wissen wollten, was geschehen I war. Sie entsann sich schaudernd des Unhlietes aus dem Fußboden droben und erzählte ihm, wie Frau Grogan ee aus dem Zimmer gedrängt, di: hür abgeschlossen und den Schlüssel a zogen hätte. n der nächsten Minute waren sie Alle virus-Frau Benning und ihr Lehrmädchen, Erau Johnson vom er sten Stock —- a r die alte Grogan war energisch genug, dieThiir verschlossen u halten. Meiner dars hinein, als die Polizei-· sagte sie ihnen. Sie wußte nur zu gut, daß, wenn ihre anderen Miether sehen, was ich gesehen, sie nun mehr au die Kündigung von Heiden Stockwerten rechnen konnte. Keiner würde im hause bleiben, um die Schrecken zu erleben, die ich seither mir machte.« Aber meine liebe Dame, sicher wird eine Frau mit Ihrem Verstande..." «Ach« das isi es eben,« unterbrach ihn Frau Delamere scharf. Hätte ich ticht so viel Phantasie, so könnte ich vieseicht ganz gut unter ihrem Zimmer schlafen-« ohne sie zu lebet-. wie ich sie vorige Nacht sah und ohne zum Pla flon hinaufzubiickem in der Erwar tang, vag- die gräßlichen Blutflecten durch die iinche staern Nein, Herr Fauna, ich bieibe nicht eine Stunde tänger in diesen Zimmern, als bis ich andere bekommen habe· Natürlich ist das nichts Leichteö in den Weihnachte ieiertagen, und so muß ich bis über- . morgen bleiben. Jn jedem Fall werd-. ich der alten Grogan die Miethe fürs eine Woche bezahlen, sie muß ja ihres immer Frisch tapeziren lassen uno das . us nach dem Leichenbegängni e:-» was herrichten lassen. Gott weig, es war lange schon nöthig.« Es war nun geboten, Frau Dela: « mere in liebenswürdiger Weise dazu zu brissgetn daß sie frei über die todte Il-. u sprach, von der sie mehr als An deu- im hause u wissen vorgab. .. Das arme ing war eine gebotene Dame. wie tief sie auch- gefallen sein mochte. Ich glaube eigentlich nicht, dasz es wirklich so war, obwohl sie ihre Erfahrungen ehabt haben mußte,wic wir Alle, wel n Gott ein anziehendeg Ueuåerrs gegeben hat« « ie war also anziehend, glauben Sie?« »Nimm-e entstellte Geschöpf dro ben . .« sagte sie schaudernd, »war sicher ( Isi eine hübsche Frau. Sie war ge s im nur ein Wrack davon, als ich ihr ans der Treppe begegnete. Wenn ich ver ssea könnte, wie sie jeht aussieht!« rau Delamere holte eine schmal ha Flas vom Sirns herynien W eine del hinein nnd stach sich M ein halbduhendmal lrampfhaft is das Handgelent .Slauben Sie nicht, daß das eine sehr schlechte Gewohnheit von Jlmen ist, konädige Freie-iin staate ver Oberinspel N diese freundschaftliche Er mah mt erlaubend. . , ich kann mir nicht helfen, ich kbnnte ohne dieses nicht leben. thtcves ter das, oder ich müßte mich zum Fen KI hinauswersen und ich glaube orphinm ist das Bessere von beiden.'« »Ein-: anziehende Dame wie Sie, nädigs Frau, sollte ihr Leben nicht für o wohlfeil halten« Frau Delamere seufzte und schüt telte den Kons. aDie hübschesten Frauen haben nicht immer das größte Glück, sonst wäre es den«-treuen Ding droben besser ergan »Debe P Ihnen niemals ihr hers. sprach sie nie srei von ihrer Ver sas Miit« li. niemals; obwohl ich sie WIL- mir .hereinfährte. wenn ich Urte, skse toatmatt dieTreppe « W. ie nahm manchmal « ist-e teit von mir an einen Hut Meers ,r;esnichst:eteseåchtbien IIW gewo- a r W eine Dame ani. Sie ÆJI M Finger Und W lv -s cis, Mbahgiy Zinsen-g sie war zu gebildet dazu. Jch zeigit ihr einmal einen Brief von einerZreum rin aus Paris, sie las ihn herunter uno schrieb die Antwort fiir mich Fran zösisch fiel ihr ebenso leicht wie Eng « lisch, aber wo sie die Sprache erlernte . und wie sie früher lebte, konnte ich nickt aus ihr heraussinden Ich erfutsr nichts, als daß sie Jemanden« der sern war, sehr iiebte.« »Sagte fre, wo er wäre?« »Min, nein, wirklich, ich glaube, sie .vusz:e es selbst nicht. »Ich wert-.- ihn nie wiedersehen," sagte sie einma:. »Wenn er lebt, so har- er mich verges sen; ist er todt, so werde ich nie wit sen, wo er liegt; und ooch war unser Beider Leben einst so vertniipft, daß ich dachte das-Schicksal könne uns nicht von einander trennen.« O, mtine Liebe sagte ich, das Schicksal tcnn uns schlimme Streiche spielen; ich rraue ihm nicht« »Noch diesen Worten verabschiedete sich Faunce von der Danie. Als er vie Thür öffnete, karn ein ansehnlicher, weißhaariger Herr in giänzendernTuch anzu? cie Treppe hinaus uno sprach Ichat weißt daß ich mit der amrtie urn elf Uhr in der Kirche sein muß. « »Ich hät: e nicht nach Dir schicken sol len, wirklich? Vielleicht wolltest Du eine Verriickte finden, wenn Du nachst. Woche herangekommen wärst« rief die Dante mit hysterischern Schäuchzem Faunce streifte den weißhaariger Herrn auf dein Treppenabsas und ftieg den ersten Stock herunter, wo Frau Groåan ihn erwartete. Dir-I- -.-·--- h-- »Als TO I ----- — mir schicken müssen, Aulis-. da Du »Du hättest wirklich deute nicht nach « »V--»u V-- sus- Vuhsusns zu Wut Geheimnis gefunden?« fragte sie eifrig. »Nein, liebe Frau. die Schlüssel .nsachsen nicht auf den Bäumen.« Sechstesliavitel Jch begann meinen Beruf mit einem sehr kleinen Kapital an Kenntnissen. Mein Vater war in einem Assecuranz comptoir in einer kleinen Stadt irr-. Norden Englands angestellt; ich ward frii eiti in eine billige Schule in Ca lai ges ickt, wo ich fünf Jahre ver blieh. und in welcher Zeit ich die fran sösifche Sprache, aber sonst nicht be sonders viel erlernte. Mein Vater start-, als ich noch in der Schule war, und meine Mutter heirathete einen Buch händler aus der Stadt, in der sie all dte Jahre, seit ihrer ersten heirath« gelebt i,atte. Jch sah bald ein, daß ich bei meinem Stiefoa:er iein heim hatte, wenn ich nicht ein gemeiner Sklave in seinem Geschäft und danach behandelt werden wollte; als ich also erwachsen war, trai ich in den Polizeidienft Eifrig ieden Brocken Wissen auspickend, war ich ein fleißiger Zeitungsleser, kenn es schien mir« daß ein großer Theil der Bildung aus einer guten-Zei nw gewonnen werden kann. Jch ver schlang alle Romane, die ich iraend be kommen konnte, und in der Zeit, in welcher sich andere junge Männer Un terhaltungen im Freien hingaben, ver zrniigte ich mich daran, in einem stillen Winkel meine Nase in ein Buch zu ite nen. Gute Romane waren in meinen jungen Jahren sehr theuer, und ich irnnie nicht, wie heutzutage «David Copverfield«, oder »VanitnFair«, oder »Jdanhoe« fiir einen halben Schilling bekommen. Allein lonnie ich sie nicht kaufen, so konnte ich sie horgen —- Bü cher waren meine einzige Leidenschaft —- und da ich kein Freund von Cricket, Fahl-all und anderen athletischen Uebungen war, machte meine Bildung größere Fortschritte, als die jener schö nen Burschen, die auf versengtemGrai und iothigen Feldern, ftoßend und schlagend alle ihre freie Zeit verbringen. Jn früherer Zeit pflegte ich nach ie- - »ein Roman, den ich bekam ob gut oder schlecht, zu areiien, aber als ich älter wurde mehr Kenntnisse erworben hat t-:, entwkckelte sich mein Geschmack Jch las Balzac um von ihm zu lunen, denn Baliac war ein gebotener Detectiv. Charleå Dickens lese ich zum reinen Vergnügen. Das gol dene Thot seines Zaubergattens öffne ich nur, wenn ich müde i cn Leib und Seele angeetelt oon derl Abickeulichkeit oes realen Lebens bin. j Es ist ja selbstverständlich daß ein Mann meines Bewies ein tieferes Jn- . tuesse fiit Kkiminalgeichickten als für cnoereDichtunaiakten haben muß, und Ich schäme mich nicht. eine Vorliebe für iolche Rom-me zu «bekennen, in welchen der Schriftstelleer das Gebeimni ß eines Betbreckens oetwebt und löst Jch glau te alle Ktiininalgeschichten Gaboriau s und Boisgobey s gelesen zu haben, ich war wie gebannt bei BulweA Euere i!a«, bei «Artnadale«, der »Frau in Weiß«, bei «Maitin Chuzzlewit« und dein nngelosten Rätbsel von Edwin Deood«: und durch diese ecgöslicheLeb iisee inspirirt, schreibe ich nun selbst ei nen genauen Bericht aller jene-te mit vorkommenden fZislle nieder die irgend seltsam Hinter-He fee den Ioinanlesee bie nksnm Idee ech« wes- des-Wissen PS see den Mk tin-. M cis- da um« HIWT iqissim as seinetn Lehnstuhl Mir. arbeitet, em pfinde ich die Grenzen eines Iris-bles uk m wikniam leerem-gen pii ter gemeinsien Urt, berichtet. So viel als Vorwort, bat ich, viel leicht wehr, mich ooe mir selsi zu ent schuldiqen geschrieben habe, denn mei ne zutrinfti en Leser werben wahr scheinlich biete Blätter nicht zu sehen bekommen, ehe ich aus dein Bereich ihrer Kritik bin. Und nun zu meiner Erzählung. der neununvztoanzigsien der aus gewählten Geschichten meines Buckes, vielleicht der ledten, denn ich denke ernstlich daran, mich vom Poli yeibirnst zurückzuziehen Jch habe gut gespeist, meine Frau ist mit einer Nach barin ins Drum - Lane - Theater ge aanaen. im Hause ists still, das Jener i.:. Ofen brennt bebe-nich und Vers rieb Zum Zaaifcn trira :na"ck-tia. Wenn Die Natur mir Erfindungsga oe verlieren hätte, so wäre ich aufge lrat einen modernen Monte Christo zu igtreiden zu wiiklen in dem sumpfigen Paris Leuig Wittwe-, um eine kri thinaliitiicke ickioarze Perle auszusin :(·u; aber act. ich kann nur das schrei ·.««cn, was im aeieiken und erfahren hat-e. Der Mer von Blooncsbury bietet arm lsrforsckker des Verbreckens mehr als gewöhnliches Interesse. erstens, weil es in feiner Ausführung kühner als der eines Durckschnittsmöroers ist: :io:i:ens, weil, mir eng auch das Netz Eit, das ich um ihn zu schlinaen im Stanke bin, immer zuletzt ein unge wisserPunkt bleiben kann,ber bielleber iiijruna orreitelt. i Die Kühnheit, mit der der Mord verübt wurde, ist in der Geschichte der» unbedachten Verbrechen noch nicht da gewesen. Ein Mann folgt einer Frau die Treppe hinauf zu ihrem ZimmerJ sckießt ihr eine Kugel durch den Kot-il nnd gehn leise und schnell die Treppe; coieaer bin-anker. iit aus dem Hause,l esse ihn Jemand aushalten kann. Eine tut-le Hand, wahrlich: beson Irrz wenn man bedenkt, daß. obwohl -s schon zu später Stunde war, bie Straßen nicht leer waren, sein Beneh men und Aussehen, als er von dem Thatort fortging, nichts zeigte, was Aufmerksamkeit erregt baden würde; denn meine genauesten Eriunbigungen Msfsn sksnisiins Hirn-Ton Jesmxudsn is finden, der einen eilenven Fußgänger von aufgereg: em Aeußeren gesehen hat te, oder einen Kut fcher der eine Fahrt zwischen ein Uhr und halb zwei Uhr von der Dyneoorftraße oder der unmit telbaren Nachbarschaft gemacht hätte. Aber obon es mir nicht gelungen war, eine Spur des Mörder-O nach der That zu finden, so war ich io glücklich, eine· deutliche Spur desselben vor der Petit buna des Verbrechens zu entdecken. Meine eingehenden Ertundignngen dei den Dienstleuten der angrenzendenöäw ier, vie meistens Logirhiiuier sind, hat ten das Resultat, daß ich auf Nummer l 16, drei "nser vom Thatort, einMiid.- ! chen fiir lles entdeckte das zwischenz Zwölf und Eins am Thor ani eineni nrichen mit einem Truthahn wartete der für den Weihnachtsahend verspro chen wurde. aber um Mitternacht noch nicht abgeliefert worden war. Das Mädchen, das intelligent nnd, wie ich auch glaube, verläßlich ist« er ählte ihre Eindrücke von einem gro-» Zen, breitlchulteriqen Mann in einem havelock und weichen Hut, der mehrere Male eim Gespräch mit Lisa Banner am Thor vorüber arügegangen war. DasMad chen kannte Parteien von Nummer 13 vorn Sehen und konnte schwören, 4 daß die Frau, die mit jenem großeni Mann ging, die vom dritten Stock ge wesen fei. Sie hatte oft bemerkt, daß( die vom dritten Stock spät Mendg nach Hause tam nnd hatte gedacht, wie ei genthiimlich ej sei, daß eine junge-Frau daran Gefallen finden tönne, allein im Dunkeln spazieren zu gehen. , weilen hatte sie Frau Rahner auf ent ernteren Plänen —- am Gordon- over Tapis platze getroffen, als sie, Phoede Miller von ihrem Ausgang zurückgeiehrt .oar und hatte sie bemitleidet, als sie sie im mer allein sah. Eines Abends als sie von einer Tante in Walworth heim tam, hatte sie vie Partei vom dritten Stock auf einer steinernen Bank der Waterloobriicke sitzen gesehen. die troitloieiteGeitalt, die es gehen konnte. « Q- O-« I- L-- M- Is--’:J-S —- .-4- —-. olls Sud-IS I« MIISIWI Ists-ask IIIIII iurn größten Theil nicht dazugehörige Sachen anhören, viel Spreu rnit dem Korn in ten Kauf nehmen: allein ich betrachtete Alles, was ich über die Ge wohnheiien verErrnorteten hören konn te, nicht als überflüssig und ohne einen gewissen Werth. Phoebe Mille-: hatte sich umso mehr fiir den Herrn, der rnit Frau Nanner aina, interessirt, weil sie sie zum erften Mark in Gesellschaft gesehm usw sek ner, weil Frau Nanner die ganze Zeit heftig hinter ihrem Schleier gemeine ha be una Der Herr auch aufgeregt zu sein schien. Sie hatte ihn mehr als einmal, als sie vorbeigingen, »urn Gotteswil len« sagen gehört und einmal: »Um Gotteswillen, Liebste«, was sie glauben ließ, er müsse eine alte Liebe von Frau Rahner sein. Aufbie Frage, wie oft die Beiden an ihr vorübergegangen seien, begann sie zu schwanken, wie diese Art Zeugen ei immer zu thun pflegen. Sie wolle ihr Wort nicht fiir eine bestimmte Zahl verpfariden, aber sie wäre sicher daß mehr als dreimal und nicht mehr alt ünfzehrinial vorübergegangen wären; gingen so weit bis zur ersien Kreu gung und tanien dann suriich Als ich anii n ihr foräfæingen war unt die Entfernqu ttt fand II, in dem H MMW ist der sei an Hätt Ein-ziemt WM Wust stets-»Gut ums-m i vorüber. so war eine halbe Stunde ver I fangen, und es war nicht wahrschein cch. das sie eine halbe Stunde lang ans einem Max aus- und abgan wa ren. Zwei ellos hatte das sdchen die I Zahl unbewußt übertrieben. - Ueber Bruchstiicke desGesprächs, das I sie bei idrem Vorübergeden aufgefans gen, befragt, konnte sie sich nur an drei oder oier abgerissene Säie erinnern. Einmal hatte rauRadner es t: «Jch glaubte, daß «« u Dein Verfpr hal ten würdesi.« Und einmal hatte der große Mann gesagt: »Als wir so un z glücklich mit einanderrdaren.« Sie hatte j auch das Wort «Goldminen« und dann ; das Wort «Asrita« gehört. ; Dies schien zu stimmen. Der Mann, der ihr das afritanische Geld gegeben, war der, der sie erschossen hatte. Ld sie im Stande wäre, ihn zu er kennen, wenn er ihr entgegengestellt werden würde? Phoebe bejadte das bei ; sti;i:n·.i: als ich sie jedoch genau über seine Gesick:Szuge befragte, konnte sie mir nichts sagen, außer daß er dunkel war und einen lichtdraunen Bart ge- s habt hätte. i »Wa: es ein langer Bart und welche Form hatte er?« »Aut;, viereckig und von sehr hüb scher Farbe —- rötdiich - golden, aber mehr golden als roth. Der Mann war also dunkel mit lich tem Bart. Ueber seine Gesichtsziige tonnte sie nichts sagen; die Nase mochte gedo en oder ausgestiilpt sein, die Au gen schwarz oder grau; Alles, mitAuö nadme des Bartes, war undeutlich ge wesen, ausgenommen die duntle baut farde, die vielleicht der Schatten ver tieft haben mochte. Jn dem ungewissen Licht der Londoner Gaslaternen in ei ner Dezembernacht war es nicht leicht, eine Gesichtsfarbe zu beurtheilen. Pdoede aber protestirte dagegen und behauptete. sie würde den herein über all ertennen. Die Erfahrung hat mich jedoch ge lehrt, wag von Zeugen dieser Art in Bezug auf Aanosciren zu erwarten ist« Hatte sie Frau Rayner und den Lserrn in Nummer 13 hineinaehen se den? ,.Nein. Sie hatte sie aus dem Gesicht verloren. als der Bursche mit dem Truthahn kam; sie harte diesen vor dem Tbor übernommen, rn vie Euere ge iraaen und bag Haus tiir die Nacht ac ichlossen.« Auf die Frage, ob sie die Zeit angeben könne, wann dies aeschah, erwiderte sie geläufig, es wäre einViers tel aus Eins der Küchenuhr gewesen; allein siegestanb, baß die Küchenuhr ge wöhnlich zu langsam ehe unb nicht oerläßlich sei, was zu lagen der Mie ther wegen unpünltlicher Mahlzeiien Anlaß gebe. Die gute Phoebe! Sie ist ein rnuns teres Mädchen« voll Intelligenz, aber ich sehe in ibr eine ber schlechtesten Zeuginnen —- geschwätzig und allzu eifrig. Das Geld von der Johannes burger Bank, und daß Phoebe «Afri ta« nennen gehört hatte, zeigte mir deutlich den Punkt an, aus den sich mein Streben zu tonzentriren hatte. Ich mußte also den Mann aus Afrita finden. Alles bezeichnete ihn als vers Mörder, er war kurze Zeit, ebe der Schuß abgefeuert worden war. mit ihr gesehen worden, hatte mit seinem Opser ein peinlicheö Gespräch geführt, wie ihre Thränen dargethan hatten; es wurden Worte gesprochen, bie aus den Bruch eine-s Versprechens hinwiesen; ihre gegenseitigen Beziehungen waren derart, daß sie sich nicht fürchten muß te, ihn ins Hauseinzuiassem und aus dem Zeugnis ber hausfrau war ei sichtlich, daß sie nicht die Person war, einen Fremden auszunehmen. Es bleibt also nach genauer Erwä gung nur die Möglichkeit übrig: Daß ein Fremder ohne ihr Wissen ins hau gelangen tonnte. Jemand, der von dem Gelb, pas sie bei sich trug, wußte, und es ihr rauben wollte; doch daß Jemand, der rnii diesem Vorsah bas haus be trat, so handeln sollte wie ber Mörder gehandelt, scheint inr höchsten Grade irr-wahrscheinlich Kein Alarrn wurde geschlagen, bis ber Schuß abgefeuert worden war —- man konnte den Ver brecher in seinem Vorhaben nicht aus knltsn Mk bittend-» Art III Men des, der Flucht des Mannes lieferte cen Beweis, daß er nur ein Motiv zum Betreten des Hat-ke- gedabt, das wart Lyfa Ravner aus -..-.k Welt zu schaffen. Aus irgend einem Grunde sollte die Frau fort; und dieser Mann nahm den lürzeften und küdnften Weg dazu. War er jener Mann aus Afrika? Die Geld samme, die zweifellos ein paar Stun ren vor ihrem Tode aus feiner Hand in die ihre gelangt war, weist auf tei nen Raubmord din; auch die Thatfache ihrer tiefen Armuth während ihres Aufenthaltes in der Dynevorftraße ist kein Argument gegen diese Annahme, da sie Frau Delarnere erzählt hatte daß sie den Mann, den sie liede, aus den Augen verloren habe und nicht wisse, ob er todt oder lebend fei. Der geliebte Mann erschien wieder auf dem Schauplatz und suchte fee fo gleich nach feiner Ankunft auf. Das Datum, das auf den Bantnoten ge zeichnet war, deroiei, daß er sie, kurz ehe er Afrila verlassen, erhalten hatte, und daß ein genügend langer Zeitraum fiir die Reife von Johannesdurg nach Capftadt und die Fahrt nach England M blieb. Er lara sogleich nach fei ner Ankunft mit ihr zusamt-en und bihr die für sie groß Wust-ne. « war ihr rsetrosy die sont uoten auf der Ortes trost- du se teaqen einer Franz feine » —·. ——L ..--·...-. » Freigebigkeit hatte sie also nicht befrie digt, es mußte irgend etwas Anderes zwischen ihnen fein —- vielleicht ein nichtgehaltenee Versprechen. Genii te dieses Etwas. um ihn zu einem MFrs der zu machen? War es so wichtig, das er dieser Frau los nnd ledig wer den wollte. nicht vor einein abscheu lichen Verbrechen zurückschreekte. um sich von ihr zu befreieni » Die Beantwortung dieser Frage hängt ganz von dem Charakter des Mannes ab. Es giebt nicht-, was ei nen Menschen vom anderen mehr un terscheidet, als die Achtung vor einem Menschenleben. Es giebt gebotene Mörder-, gleichwie gebotene Poeten; in der That, ich bin geneigt, zu glauben, dasz der Mörder geboren wird und nicht das Opfer von. Umständen, das Geschöpf der Umgebung isi, für das wir ihn halten. Er kommt mit grau famen Trieben auf die Welt, Bluthu gießen ifi ihm fast Nothwendigleit, ein sorgfältig ausgedachter Mord siillt ihm, in feiner Herzens- und Gemüthsroh heit gerade so leicht, wie dem gebore nen Mathematiker ein Problem. Die Morde, die aus unbedeutenden Moti ven, um geringen Gewinn oder um ei ner unbesiegbaren Schtvierigteit zu entgehen, begangen werden, beweisen, daß es Gemiihtganlagen giebt, die bei der ersten Versuchung oder bei der er sten Nothwendigteit dem Verbrechen anheimfallen. Jch meine, daß der Mann aus Afrita zu dieser Masse ge hört. Die Frau hatte ihm die stärksten Beweise gegeben, daß sie ihm beschwer lich fallen würde, er hatte ihr etwas versprochen, sehr wahrscheinlich die Ehe, und sie hatte aus diesem Verspre chen eine Geißel aus Skorpionen ge macht. Er war vielleicht ein brutaler, gefühlloser Mensch, der nicht im Stan de war, über ren engen Kreis seiner eigenen, unmittelbaren Interessen zu blicken, und hatte nur ein Entkommen aus dieser Sanvierigteit gesehen. Je nes Leben würde ihm wahrscheinlich lästig fallen, so lange er lebte: das ein iige Mittel war, dieses Leben abzu: schneidet-, sogleich, ehe die Geschichte, die die Frau iu erzählen hatte. belannt werden und ihm schaden konnte. Er hatte vielleicht ein wildes, aben teuernbes Leben auf jenem unbekannten Erdtheil geführt, war mit dem Revol der in der Tasche bereit gewesen, Schuß fiir Schuß abzufeuern, lieber zu töd ten, ali getödtet zu werden; wie oft hatte er in jenen wilden Ländern plötzlichen Tod mitangesehen, und der Schrecken eines solchen würde laurn feine abgehärteten Nerven berühren. Mit dem Redolver in der Tasche ging er an der Seite der Frau, die weinte und klagte. ihm vorwarf, daß er sie fiir so lange Zeitperlafsen und in ihn drang, Alles nun wieder gut zu ma chen; und während sie ihre Vorwürfe hervorschluchzte, überlegte er« wie daö Ding am besten zu machen fei. Der Mann aus Afrita war offenbar die erfte Person« die gefunden werden mußte; und während ich in einem Kaifeehaufe nahe der Dyneborftraße frühstiickte, sah ich in den Zeitungen nach der Ankunft der Dampfer von den Captolonien. Jch fand, daß der »Saron« am Morgen vorigen Tages in Southarnpton angetommen war. An einein Wochentage wäre ich gerade aui in das Land-mer Bureau der Ge sellschaft gegangen, um mit meinen Er tundigungen zu beginnen, und ebenso in das Bureau der südafritanischen Bnat in der Threadneedlestrasze, aber da es nicht so war und ich wußte. daß die einzige Aussicht, etwas in der Sache zu thun, in Southainpton möglich war, machte ich mich mit dem ersten Zug, den ich betommen konnte, dahin auf den Weg. Jn Southampton war meine Auf gabe an Bord des «Saxon« zu gehen, oder vielmehr, den Obersteward auf zusuchem Es war faft gewiß. daß er den Christtag auf »fefter Erde« ver brachte, und so würde ei ein Wunder fein, wenn ich ihn ohne Mühe und Aufschub säube. Das Bureau der afritanischen Dampfschifffahrtsgesellschaft war ge schlossen, und somit war dort nichts mehr zu thun. Das Schiff lag im Oasen, und so mußte ich mich, wenn ich leine Austunft zu Lande bekam, an Bord begeben. Es war schlechtes Wet ter eingetreten; ein feiner dünner Re gen fiel vom grauen himmel und hüllte die Werften in eine Wolle, das Was ser war mit grauem Nebel bedeckt. Es niißte nächts, an Bord des verlassenen Dampfers zu gehen, ehe ich den Ober steward in Southampton, wo er wahr scheinlich den Weihnachtstag verbrachte, zu finden versucht hatte. Da er lang jähriger Beamter der Gesellschaft war, würde man in einem Gasthause in der Nähe der Wersten sicher von ihm erfah ren können. Ueber diesen Vorgang will ich nicht weiter berichten, denn wessen des Feier tages war das Nachfrage-r noch lang wieriger als gewöhnlich. Es war Mittagrzeit in den Werk ten, die Lust war von dem schweren Geruch von Roastbeef und Puddings erfiillt, und der Geruch der Mrfte und Truthiihne vermischte sich mit dem der Schenk- und Trintstuberu Es war Abend geworden, als ich den Ober steward in einer Villa aus dein Wege nach Basel entdeckte. used es war ie veits die seit zer Use-Brod als Ich —-.-.-. .- -.s--—..-.. ..-..--« mich in de en engem. ileinem Simif zimmer ein and, wo er im Schvvb N ner mitte, zu Ehren des-Tages. U gen ndig einen Zis briet. Der Steward ist n Weltmann und gewöhnt, u allen Zeiten gestört ils werden. ör empfing mich sehr Nitsch obwohl ei seiner Frau und Familie nicht ganz recht zu sein schien. Ul- ich die Ursache meines Besuches eriliirt hatte, bestand er daraus, das ich zum Abendbrod bleiben müsse, was mir nicht unwillkommen war, denn ich hatte, seit ich London verlassen, mein Leben mit Sandwiches und Cognac gesristet. Nach dem Abendbrod zog er mich in das angrenzende Empfangs zimmer, wo wir uns an einen mit An dachtsbiichern und Photographien-Al bums bedeckten runden Tisch setzten und wo Herr Palth Obersteward auf dem »Saxon«, alle Fragen, die ich an ihn zu stellen Lust hatte, beantwortete. Nun muß man bedenken, daß herr Palbh als Obersteward wahrscheinlich nichts über Zwischendeckpassagiere oder solche der zweiten Klasse wissen würde Und welchen Grund hatte ich. anzuneh men, daß der Mann, den ich suchte, ein Passagier erster Klasse gewesen, der seine Reise unter den Augen des Ober sieward machte? Mein Grund war: daß der Mann, welcher der von ihm geiräniten Frau so leicht hundertzwanzig Pfund gab, einen Ueberslusz an Geld besitzen muß te und daher sich wahrscheinlich alle fiir eine Winterreise nöthige Bequemlich seit, die Geld nur ersaufen kann, ver gönnen konnte. Dies Alles konnte ich 2also herrn Palby während des Gespräches, das von zehn Uhr bis Mitternacht dauerte, herausziehen Seine Familie spielte im Nebenzimmer Karten, als wir das Gespräch begannen, und sie waren Alle bereits eine Stunde vorher ins Bett gegangen, als er mich in die feuchte, nebiige Nacht hinauiließ. Wie lang 118·lig auch der Steward vom Gegen stand abschweisen mochte, so war ich es nicht, der ihm die Rede abschnitt. Ge duld und Ausdauer, eine rasche Auf sassuna, ein wache-s Ohr. sind Die hauvtersordernisse meines Beruses, und in der That, ohne Selbstlob möchte ich sagen, daß man, um im Kriminal dienst vorwärtszutomcnem alle Sinne zufammenhaltem und die Kraft der Aufmerksamkeit im höchsten Grade nähren muß. Jemand, der mitten in einem langweiligen Gespräch gähnt, ist nicht der Mann, das Gold der That sachen vom Quarz des Geschwätzes los zuläsen. Es waren diesmal nicht viel Passa: giere erster Masse aus dem »Saron« getoesen; Erwachsene, männliche Passa giere nur sechs. Einer von diesen hatte an Auszedrung gelitten. war zur Kur nach Tranövaal geschickt worden. und tedrte heim, um zu sterben. Dieser herr verließ während der Reife kaum seine Kabine xrnd ward in Soutbamps ton ans Land getragen. Ein anderer Passagier war ein alter Asriiarider Kaufmann, der mit Tochter und Ente lin reiste. Drei andere waren mit Frau und Familie. Der sechste war Junggeselle, groß, breitsckyilteria hübsch. mit sonnverbrannter Hautsarbe und lichtbraunem Bart. Gortsetzung solgt.) s-s—--— Die suche noch streiten-ils Es sind nicht nur dieAmeritaner, die Erpevitionen ausriiitem um Schäde. die von den Fluthen verschlungen sein sollen, zu graben. Wie aui Peters bura berichtet wird, hat sich ein ange sehener. rusiiicher Kaufmann, Namens Zymnitow, an die Spitze eines ähnli chen Unternehmens gestellt. Mit einer ganzen Flottille von Booten ist er aus der Wolga in der Nähe der Gemeinde Kotow erschienen und hat dort Sonat rungen vornehmen lassen. Von Zeit zu Zeit werden auch einige Taucher in die Tiefe geschickt, um den Grund zu untersuchen. Ei handelt·sich darum, ----- Brit-t- -8-h·- -..t...t.-k.— h--«. »in-» via-up ------- unssussusssslh III-»Ist Werth aus 30 Millionen Nabel ge schäht wird, und den der berühmte glaubet Stentoi Razhnim verborgen at. Schon seit Langem erzählte man sich von den Reichthümern des »Vaters" Walga, wie dieser schöne Fluß aenannt wird. Man erzählt sich. daß Stentoi. als er vor dem Oberst Michelsohm dem Schrecken der Räuber, hart bedrängt wurde, dort mit stins Attamans zu sammengetommen wäre, und daß sie Alles, swaö sie an Gold. Silber und Edelsteinen besassen, in den Grund versenkt hätten, damit »diese Schätze nicht in die blinde der Unaläuhicren sie len«. Sie Alle hätten sich durch einen seierlichen Eid verpflichtet, niemals den Ort zu verrathen, wo sie ihren Schon versentt hätten. Mir-lich ist nun der lehte Nachkomme des Räubers Stentoi gestorben. Als er sein Ende nahen sithlte, gestand «er sein Geheimnis dem erwähnten entstschen Kaufmann. und gah ihm alle nöthigen Fingerzeigh Der Feen·werthe»9ausmann glanjt an die ufecchtiatett des Sterbenden. und hat so das Risita aus sich genommen, eine Erdedition mit hohen Kasten auszan ften, um in den Besii des faaenhatten Schatzes zu gelangen.