»-.-.- .. »O O..-.-.-.s-f-.IO L. O Roman von M Kriminal seist-os Wassng (4« Jovisng-) »Ja, EI, obwohl sie mich nur heimlich n lonnte,-die Arme, und es eher wagen würde, meinem Vater zu erzählen, sie habe einen Einbrecher oder lschmiinzer zu Tische geladen, als hm meine Anwesenheit in Mervnnhall anzusetzen Man sa t aber, die Dinge dreh’n und wenden Fich mit der Zeit, und ich glaube seither oder später wird mein Vater einsehen lernen, dasz ein junger Mann, der fin ein paar Hun dert Schulden gemacht und seinen Dol tdrgtad nicht erreichte, nicht unbedingt ein Bösewicht sein muß; und dann werde :ch zu den Freuden des häus lichen Lebens wieder zugelassen werden Jst-l hören, wie meinBaier seine Köchin it.« «Arnold, seien Sie do nicht so leichtfertig, es ist eine ernste Sache, mit einem Vater zu streiten. Ich, die ich keinen Vater habe, fühle, wie schrecklich das ist.« »Marn, Mary —- widersprechen Sie mir nicht —, erzählen Sie mir lieber von Jhren Plänen. Was werden Sie mit all Jhrem Reichtbum machen?« Alles Mögliche. uerst und zu al lererst werde ich mi bilden.« »Nicht doch, es gibt Fälle« wo Cul tur nur verdirbt.« «Uniinn. Jch habe die Absicht, bei den TresilliamSmith in Kensington zu wohnen, die eine Schwester Frau Ros seifs ist: ihr Mann ist ein Arzt, der gebt rasch vorwärts kommt, und sie oll allwöchentlich entzückende Abende geben« »Wie Sie von Fau Rossen hören.'· »Dann will ich eine Musitschule be luchen." »O, Marn, das eht iiber meine Be griffe. Gibt es ni t genu Klimperei aus der Welt, daß Sie fis ihnen zu esellen müssen? Sie, die immer gegen iinssinger-Uebungen rebellirten Z« -Daz war. weil ich unter ichlechteri Methode lernte und mein Gelent schlecht hielt.« »Närrische kleine Macht« »Und dann werde ich eine Kunst-— schule besuchen und nach der Antite zeichnen.« «Maky, ist Jhr Talent für Bisenz tderfer und armlose Venusse einen Hel ler wettb?« »Ich werde es erst wissen, wenn ich es versucht habe. Dann werde ich pari iergg sprechen lernen und ein bischen ita isch, und dann reisen« »Was, haben Sie nicht genug Reisen gemacht, als Sie eine deramziehende Komödiantin waren? Sie haben Eng land und Jrland durchstreift. Sie wa ren in Vlsrika, ist das nicht genu ?« »Das ift nichts. Jch möchte Frank reich, Italien, vielleicht Spanien sehen. Jch will lange Zeit im Ausland leben.« Sie blickte ihn bei diesen Worten forschend an. Er fah lächelnd zurück, allein während das Lächeln sein Ge gäht erhellte, konnte sie dennoch sehen, ß er verstört und trank aussah. »Was haben Sie gemacht, seit Sie den Dampser verließen? Sie sehen so abgespannt und müde aus« «So? Jch habe nichts gethan, was mich ermüdet hätte; vielleicht war es das trübe Weihnachtsseft, das mich ver stimmte.« »Sie sehen wirklich trank aus. Ka Inen Sie am Weihnachts-Abend direkt nach Metdynhalw Jch sah Sie nicht in unserem uge. Herr Rossen erwartet-. mich in aterloo. War es nicht gut von ihmk »Schr, sehr, aber Sie sind ja seine Klientim zweifellos wird er seine Güte ans die Rechnun setzenk H »O, ich glau nicht. Er sagte, erl hätte in der Stadt ein Ges ·ft abgeq sucht, damiter mich abho en könneJ Er konnte den Gedanken nicht atra-l gn, daß ich allein über die Liverpool- i ttaße fahren sollte. Komisch- nicht! wahr-, wenn man bedenkt, daß ich von napstadt allein Wam. Waren Sie! im 4Uhr 50-3ug von Liverpool?« I »Nein, ich blieb bis gestern Morgen in London.« »Und kamen mit dem Bummelzug am WeibnachtstasW »Ich hatte in ondon zu thun.« »Und wie lange wollen Sie biet bleiben?« »Am bis heute Nachmittags.« .Sie haben große Eile wieder fort zukommen.« »Es würde meiner Mutter unange nehm sein, wen-n ich biet eseben wer den wiltde Und nun, Zinn- nicht balde, i darj Sie in Kensington doch besuchen Bulleichit wäre es mir auch als einem alten Freund gestattet, Sie n emetn tleinen Spaziergang in den atk abzubolenk M von Frau Tkesilliaw Catil- ab. nebene» mit not, unge nei- us . zu sem- sagte Mary sit W Pathe-. Frau Tresils let-'s Gänse-IN wird mich um MI- ,tbwobl et nur nf M LH Frau Ros l IM- ne tbte Schw H - sich allein gehen zu as M is Ihne- suspsssst is FI- ssm M as wem-Z während Sie mit mir im Kensingtons garten hnumsfazierenf Mary gab bin mit dein Handschuh einen Schlag. Die Morgenlust war so mild, daß sie ihren handschuh von der lleinen sonnengebräunten band gezo gen hatte. Sie war in munterster anne, und Arnald atbinete den Froh sinn aus der Atmosphäre ein, die sie umgab. Sie gingen zwei oder drei Mal lustig plaudernd im Garten um her, sprachen miteinander wie Liebende, ihrer Liebe bewußt, die, obwohl unein gestanden, um so frischer und süßer war. , »Sehen Sie doch,« ries Piary, ,,do:t ist der Postbotr. Gehen wir hinein unsd schauen wir, was er gebracht bat-« »Ich bosse, er brachte anen eine London-r Zeitung, ich habe seit vor )gestern keine elesen." . »Arme: ann!« lachte Main. Jst les das, was Sie so schlecht aussehen s macht?« s »Hier ist die »Times«, an Rossen ;cdressirt,« sagte Arnald, als sie hinein gegangen maien »Dars ich sie öffnen-« »Ich glaube es thun zu dürsen,« meinte Marti, das Kreuzband zers reißend. «Lesen Sie indessen die Neuig teiten, während ich die Weibnachtgtar ten der Leute ansehe, die gestern so er staunt waren. mich zu sehen.« »Schrectlicher Mord in Bloomå-s bury,« las Arnon vor. aWelche Got tesägiaebe siir Zeitungen." aro stand, den Rücken ihm zuge kehrt, neben dem Tisch, aus dem die Weibnachtslarten ausgebreitet lagen und össnete woblgesiillig ihre,Briefe. »Alle zu einem Sbilling wenigstens-« sagte sie, »so ist's, wenn man zu Ver-« mögen tomrntt Ein Mord, sagten Sie! Jch hoffe, es ist ein interessanter Ver aistun Ssall —- unter seinen Leuten, ich ba e gemeine Morde.« Hei-ne Antwort lam. - - ·- - »Is! IS Ølslif scclglk sic, okll Oklcs " ibrer Tante zu Ende tesend, wieder. Aberrnals keine Antwort. Sie fah sich, trotz ihrer getheilten Ausmertsamieit, iiber sein Schweigen erstaunt, nach ihm um. Er stand, bleich wie der Tod und sprachlos-, an die Wand gelehnt. »Arnvld, was giebt’5? Rennen Sie die Leute?" »Nein, nein —- eB ist nur so gräß lich, es ward mir übel davon.« Fünftes Kapitel. Es hatte am Weihnachtsmorgen ge rade neun Uhr geschlagen als here Jobn Fauna, Oberinspettor der Bom strect-Abtbeilung in der Station nach sah, ob sn der verflossenen Nacht irgend etwas von genügender Wichtigkeit vor gesallen sei, um seinen Festtag zu stören und seiner guten Frau die hauptzierde eines Familienessens zu rauben, dae um sechs Uhr Abends itn traulichsten aller Speise immer in Bloonisbury stattfinden sollte. Der Oberinspettvr lebte in seiner Division, kannte jede Tbiir in derselben, und seine Frau mußte sich, wie sie auch nach einer Votstadtvilla in dein lächelnden Themsetbal oder aus den lustigenhöben von Higbåate seufzen mochte, mit dein oberste tockwert eines soliden alten hauses in der Nähe der Russellstrasze zufrieden geben «Nichtg, was meinen Weihnachtstag stören kann-' sagte Herr Faunce, als er Alles vernommen hatte, was ihm der Jnspektor zu sagen hatte» Wenigstens werde ich irn Stande sein mein Weib nachtsessen mit der tleinen Frau ver zehren zu können« Das Bureau oerlassend, überlegte er, ob er ni t Kirnitner rau den Früh gotesdten n so te, wo er unter einem ihrer evanaeliseben Lieblinasvre- « diger — dessen Predigten Auge-nein lang waren — ein angenehmes chläf chen machen tonnte, als er sich eines vermißten Kindes erinnerte. Ei war ein all, fiir den er Ich persönlich in teres seie, da er die Eltern —anstän dige, fleißige Leute —- die einen kleinen Gemüsedandel betrieben, lan e Jahre her kannte. Diese armen Leu e waren von qualvoller An si durch das Ver schwinden ihres keinen fünfjährigen Söhnchens ergriffen, das am vorigen Nachmittag unbemerkt weggelaufen und seitdem nicht gesehen worden war. »Wil! doch nachsehen, ob sie Hadley’s Buben funden haben, ehe ich nach hause ge ,« sagte trFaunce für sich, als er rasch dem ureau der Unter abtheilung in der Gunterstkaße zu schritt. Er fand in Abwesenheit des Fuspeb tors an dessen Stelle einen Po izisten. »Mir gefunden?« fragte er, ehe et sich nach der Ursache dieser Unregel mäßigkeit erkundigt tte. »Ja, here Obetin pettor. Gefunden in Sovent Garben unter einer Oran bnde, um wei Uhr Morgens. Der ter hatte d Gewohnheit, ihn dort n miäksnehmem der Knabe verlief ch, fa feinen Weg dorthin, spielte nxn Abend mit Gsifenjungen nnd fiel dann inne einer der Oran nbnden in Iafz Niemand sah ihn, i einer der Wie ihn bemerktes· , »Ich bis IMME- fwb, dsß sie iæ »Mein-en haben nnd hoffe, daß lliin eine fendeOdrfetge genesen glaube nicht here Ubert-feel toe diagn man-ten einen rechten Rai-n aus thin, als der Schniniann fte det laffen hatte, und filtterten ihn init Ku chen und Stangenzucker.« »Vin, hin, er wird ihnen wieder da vonlauien Wo ift der anpettork »Er ift in die Dhnekor rnße hinun terge ringen here Oberlnfpettor.« as ift dort los?« JEiii Mord, Herr Oderinfpelior. Eine junge Frau —- durch denson ge schossen —an Nummer Sechzehn der Dynevorfttaße ——« Ein anständiges hausi« »Etioas zweifelhaft auf dein zweiten Stock, aber nicht unanständig. Jch be fragte die Rachbarn.« »Mörder unbekannt?« »Nicht eine Spur von ihm, obwohl die vom zweiten Stock ihn das Haus verlassen fah Es war eine äußerst freche That. Die junge Frau tam die vom ,weiten Stock hörte fie hinauf gehen, hörte eines Mann-: s Fußtritt ihr folgen. zwei Minuten fpater den Knall einer Pistole und als sie zum Treppenahfatz gelaufen war, fah sie tcri Mann hinuntergedeii.'· »Auaerihlicklich eingetretener Tod« natürlich?« »Daß Gott erbarm’, ja, Herr Ober infpetior,'« antwortete der Polizift mi: einein Ausdruck svie Einer, der sich einer schrecklichen Vision erinnert. »Und niemand Anoeier iali und hörte etxoas als die vorn zzveitenStock?« ,.Sehen? Niemand. Tit Hausfrau hörte den Schuß. Sie schlief im ober ften Stock qerade gegenüber der Ermor deten. Sie schickte ihre treifchende Magd in Nachtjacke und Unte:roct auf die Straße, wo mir sae Mädchen hilfe schreiend beinahe iii die Arme tau inelte.« »Die Ermordete war von leichtem Charatter, wie ich vermuthe?« »Sie lagen nein, Herr Oberinfpettor . . Ehrbar und achtbar, sich irgendwie ihren Lebensunterhalt zufammenfchars tend, oft hübsch nahe dein Verhun netn.« »Glaubt man, daß fie den Mann mit sich nach Haufe brachte?« »Nie-iiand weiß es, aber es ift wahr scheinlich, daß er sie hie zur Thiir be gleitet e, uns daß iie die Thüt offen ließ Weins sv via-O sen-»s- -k(-I«IIFOI batte, init dem er öffnen tonnte.« »Ist das Alles, was Sie herausge funden haben?« fragte Saume , »Das ist Alles, here Oberinspeitor. Es givt nichts als Frauen in diesem Hause. Der Mann von der aus dem ersten Stock ist Kaufmann und verreist. Die übrigen sind alleinstehende Frauen Sie sind Alle wie verrückt darüber-, dir armen Geschöpfe, und wollen Alle zu gleich reden und Dinge erzählen, die gar nicht zur Sache gehören. Aber ich glaube, Sie werden sie Alle schon zur Ruhe bringen« Herr Iaunce nickte, seyte seinen Hut auf und verließ das Bureau. Den-Nor gen war dunkel und neblig, die Sonne tlornrn langsam von Osten hinter den Dächern herauf. Die Tyneoorstraße sah um diese Stunde noch miserabler aug, Denn ihre Monotonie war noch nicht von dem ewiihnlichen lärrnenden Verkehr unter rochen. Die Laternen waren gerade von einem gähnenden Laternenanzünder ausgelöscht worden, da und dort klopfte eine Magd mit er frorener Nase einen staubigen Teppich an dein Geländer aus. Die scharfen Augen ves Oberinspet tors merkten sich das Aussehen eines Jeden, der an ihm vorüber ing, als er schnell dahinschritt. Er annte den Charatter der Straße und ihrer Ein wohner, kannte die verschiedenen Eigen schaften eines jeden Hauses so genau, wie die Züge feiner nachsten Verwand ten. SchädigmoheL Ehrbarkeit heu ehelnd, aber in Wahrheit schlimmer als bedenklich, das war seine Meinung über die Bewohner der Dhnevorstraßr. Dort stand eineMen von Menschen vor der Thür, ein ufe schödiger Mühiggiingen die schon seit Ta esqu thrh, in der Hofjnung, etwas eäßi » nang zu seyen, qmgnomrnen waren; ' ein Schupmonn hielt vor dem geschlos senen Hausthor Wache. Als Fauna sich näherte, fchloß dieser auf, öffnete die Thür und oer Oberinfpettor ftieg geradeaus um dritten Stock hinauf, wo ihn der - nfpeitor erwartete. Eine große ältliche, fchlarnpig tlei dete rau rnit einer schmutzigenf war zen pi enhaube —die zurn Aussen gen des Jaubeg sich eher eignete als zu einem Kopfpud —- tarn die Treppe hinan und folgte Founce bis zum oberften Stockwerk Es war Frau Grogan, die hausfraux doch Nummer Dreizehn war heute unter polizeilicher Ueberroachung, uno der armen Frau war, als gehöre ihr bog haus gar nicht, wie in jener dunklen Periode, olz fie noch in einer unterirdischen Höhle wohnte, die fie Solon genannt hatte. Sie leuchte die Treppe hinauf und tam auf dem oberften Treppen abfah athernlos an; denn fchtvach, wie sie war-, waren die vier Treppen für sie zu viel Der Jnfpeltor hatte den Schlüssel zum Hinterzirnrner unsd öffnete Deren Zaun-e oie Thsiir. «Sie werben Alles fo finden. wiees war, als der Polizift gerufen wurde,' Mit M Jspsktsts «Jch fvtgte ds fsrz daßn s, no derni korn, be rührt smrdex nnd be gute rau fa te mit, es wäre auch früher ni te beril rt worden« ti —- · t « « eckl Mit »- Mtläkk Jst-» « fte sehst-, deren arme-, entftetltes Se licht m dem Musen law-treu out bald verdickt war. Der eine magere Ier und Ue bleiche band war auf dein entfärbten Teppich ausgestreckt, die an dere Hand ballte fi unter dem Körper; die abgetragenen chuhe und diinnen Gelenke sahen unter dem Saum eines schwarzen Stofflleides hervor-. Nie mand —- nicht elnnral ein Arzt —- tte die traurige Gestalt berührt; Der l ior hatte sie blos angesehen und den Ausspruch gethan —- was offenbar Je der sehen konnte —, das der Tod au aenblicklich eingetreten war. Die Geschichte, die der Leichnam er zählte, war lurzs und bündig; die Ge schichte, die das Zimmer erzählte, war ungeschininlt. Die fcharfen Augen des Oberinfpeltors untersuchten jeden Ge aenstand in dem Zimmer, seine ge wandt:n Finger berührten und wende ten Alles, was beweglich war, Alles er zählte oon tiefer Armuth, doch nicht von tieiem Laster. Faunce fand lei nen flimmernden Trödellram, leinen Pudertuss und Schmintestift, leinen falschen Haarzopf. und vor Allem tei nen Schmutz. Die armseligen Möbel, die so rein waren, wie sie nur oon einer Frau gehalten weiden Tonnen, bestanden aus einer diinnbeinigen eiser nen Beitstelle, einer gestrichenen Kom miode rnit einem fast blinden Spiegel darüber, einem Waschbecken mit einem Krug auf einem Sims im WinleL Er fah in alle Laden hinein. Bon Kleidern war nichts zu sehen, ein ein ziger mollencr Unterrock, der immer wieder und wieder ausgebesscrt worden war, bis er in Fetzen ging uns ein Handtnch war Alles, was Faunce an persönlichem Besin, mit Ausnahme eines tleinen schwarzen Buches« einer Bibel in deutscher Sprache, vorfinden tonnte. »Ehrbar, tugendbaft, fromm,« dachte Faunce, als er die Blätter der Bibel umwendete und da und dort ein Veil chen oder ein Primel zwischen den Sei ten fand Er legte das lleine schwarze Buch auf die Rommode zurück md setzte seine Untersuchung fort. Bisher hatte er weder einen Brief noch irgend ein To tument entdeckt; allein in einem Winlel neben der Thiir sah sein scharses Auge einen zerlniillten Papiersack liegen,de1. er aufhob und eifrig durchsuchte, alr« erwarte » den Schlüssel Inn-r list-beim niß des Mordes der-Frau darin zu« finden. Der Sack hatte Weintrauben enthalten, es lagen ein Paar Stenle und einige Beeren auf dem Grunde desselben, und der Name des Obst-i bändlerz war darauf gedruckt »Im-l tin-Z, Conent Garden«. Das war nackt der Mernuna des Oberinspektors ein wertbdoller Posten in der Summe der Beweise, und er bemerkte sogar die Art und Weise, in der das Paptc zer: tniillt mar, als wenn er durch den fieberischen Griff einer neroösen haan zerdrückt worden wäre· Er steckte den Sack in seine Brieftasche und führte seine Untersuchung fort. »Es tnag vielleicht etwas in ihrer Tasche iein," sagte er. Die beiden Männer lnieten nieder, boben den todten Körper sanft aus und Zaunce sand eine Tasche in dem abge schabten schwarzen Kleid. Nichts in der Tasche, als ein reines Tafchentuch, in dessen Ecke ein L gestickt war, ein Ta schentuch, das alt und verwaschen war, aber einmal theuer gewesen sein mußte. .hrn, brn,'· murmelte der Ohrrin sdettdr, »dielleicht nicht ganz so tugend baft, tvie ich glaubte. Eine Herabge tonimene.« Er hatte die Taille aus« die derart mit-Blut besprth und befleckt war, daß selbst des Oberinspettors starke Ner ven, die durch Schreckensszenen abge hättet waren, bebten, als er den todten Leib berührte. »Sie mag vielleicht Papiere aus der Brust getragen baben," sagte er. «Frauen thun das dst.« Er hatte recht. Zwischen Taille und Unterleibchen fand er ein tleines Bün del Paoiere, das et herausnabrn und entfaltete. Es war ein Bündel nach liissig gefaltetet Bantnoten von der Standardbant in Südafrita, unter zeichnet mit Namen und Datum, die Alles in allem hundertzwanzig Pfund betrugen. Das war eine wichtige Entdeckung, die nothwendig zu etwas führen mußte. War die Frau von Jemandem ermordet worden, der von dem Gekv wußte, es von ihr zu bekommen trachtete? Noch ein Detail entdeckte er, als er neben dem leblosen Körper kniete. Die grau hatte ein großes. weißes, feidenes uch, eine Männerhalsbinde, um den Hals gebunden. Die Seide derselben war alt und fa"venfcheinig, der Saum aus efranft, aber in einer Ecke war ein schönes mit Seide gesticktes Mono grarnm, »A. W.«, das einft roth gewe fen war. Iaunce hatte sich immer für Jnitiaien interessirt. Wohl wahr, sie mochte den seidenen Fetzen bei einem Trödler getauft haben,« aber die Buch staben waren immerhin werth, notirt zu werden. Das Rächfte war, die Geschichte des Verbrechen-L tote sie die Leute des ufet kunnten, zu erfahren. Der berinspettor verließ mit feinem Sud-« okoinieten das Zimmer, fchloß die Jbtir hinter sieh zu und wendete sich an Frau Grogan, vie winfelnd auf dem Treppenabfay ftand. Haben Sie etwas herausnehm men. here Oberinfpettoe?« fragte sie. .Nieht viel. möchte Alles wissen, was Sie mir it r hre Miether fagen können, und ich wün cheJeden zu fehen, der mir etwas iiber den Mord erzählen kann. Ich "re, daß eine Frau vom ersten SM hn fahk »Das ist Frau Oel-niere, Oberinspettpr. Sie sah ihn si das tst stwahl wahr, aber nur ganz sliichiiz Sie würde ihn nicht erkennen, wenn ie ihn Fest in's aus bringen würden. Sie st schreit ich aus eregt seither die arme Dame, und sie aben ihr Coanae und Chloral den müssen, usn ihre Nerven u beruh sein« »Sie-treu Sie i re Nerven, Franz ich stechen aber zuerst werden Sie die Güte ben mir Alles iiber die Er mordete zu erzählen, über ihre Freunde und Angehörigen« .Jch habe niemals Verwandte von ihr gese hem« antwortete Frau Grogan; aber bielleicht möchten Sie in mein stimmer treten wo wir sie Dinge ruhig besprechen können. Es ist wärmet da trn.« . »Nein, nein. Es wohnt hier Nie - mand mehr, nicht wahr?« »Nein, Herr Oberinspettor. Das ist meinSchlaszimmer,«' sagte sie, die Ihiir öffnend und gleich wieder Jchließend, aber nicht, ehe Fattnce’s schnelleerict sich von der Leere des Zimernrs über Jzeugt hatte. »Hier ichlase ich und das Mädchen. Frau Ranner war vie ein zige Partei aus diesem Stock, Und Frau iDelamere hat die zwei Zimmer da runter.« »Und im ersten Etort7« »Herr und Frau Johnson Er ist Reisender in Seide und seiten mehr als ein oder zkvei Nächte im Monat zu hause-« »Und zu ebener Er: e?« « »Frau Bennina, eine Wittwe die Kleidetmacherin ist Sie bat zwei Ia lons und rückwärts ein Jlrbeitizims mer. Jch bofie nur, das-, die schreckt ichr Geschichte mir nicht «er der jaaen wird Frau Delanure sagt sie tönne leine Itacht mehr im Hause schlafen weil it sre gesehen; die Anderen Pollen sie Za: nicht anschauen« Und dann ließ sich Frau Groaan die Geschicht e von Liia Ilianner L To:, ni: ihren eigenen Angelegenheiten ver. mischt. herauslocken sc wie es gewesen« am Wetbnachtsabend als sie mehr be schäftigt ais gewöhnlich bis zwölf UT-: ausarblieben war, Frau Jottnion, die Gäste erwartete, einen Truthahn zu richten geholfen und dann tadtmiid: tu Bett gegana en war: sie txa tte tief und sest geschlafen, ebenso das Tienst »Geh-Inn nijg ns nnxr tun-r Ort-in ein-f ataeieuerten Pistole, als wenn er ganz nahe ewesen wäre, geweckt .r-urde, und das ienstmädchen häu- sich gerade unrgedreht und iveitergeschnarcht. Diese jungen Dinger wiirden auch während eines Erdbebens weiterichlasen. Sie rrar zum Treppenabsatz gelaufen und .batte Frau Dela:nere, binauslornmend, aetrofsenx sie gingen in Frau Raunen Zimmer und sanden sie dort am Fuß boden Zieh-n. Es war ein schrecklicher Anblick ge wesen, den sie big zu ibrer Tocesitunde nicht zu vergessen im Stande wäre-s auch nicht Frau Delamerex sie fürchtete, daß das greißliche Schauspiel ihre beste Partie, a wohl diese nur vom zweiten Stock war, vertreiben würde; gerade sie, die das beste Herz siit andere Frauen hatte, wo es andere Mietberins nen gab. die eine Magd aus der haus irau machen möchten, viel weniger Ili nen einmal eine Tasse warmen Tbees anbieten würde. Und das arme Gefchöps, das ermor tet worden war. Nun, Alles, was Frau Grogan von ihr sagen konnte, war: harmlos. Ein harmloses, gut rniitliiges Wesen, daß man nicht daf herz haben konnte, es auf die Straße u setzen, obwohl die Miethe lange schon rückständig gewesen; das aber willig zu jeder Arbeit und bereit, lieber seine Finger bis aus die Knochen ab zuarbeiten als seine Schulden nicht zu bezahlen. »Sie hat so manchen Tag für rnich gescheuert5« sagte Frau Grogan, »ob wohl Jeder sehen konnte, daß sie dazu nicht geboren war. Sie war nicht ein bischen eitel, und doch mußte sie einst sehr hübsch gewesen lein.« »Aber hatte sie keine regelmäßige Beschäftigung?« ».«.9"t«un,»herr» O»berinspe!tpr, sie-war mir ver Arm-et sryr grswruH Unrat Benningö beschäftigte sie zwei ooer drei Wochen und war immer mit ihr zu frieden. Das waren ihre besten Zei ten. Aber Sie wissen ja, wenn man Lebrmädchen und Ansiingerinnen be kommen tann, die siir Einen umsonst arbeiten, will man nicht Jemanben, den man bezahlen muß; und Frau Rahner konnte nur zur Zeit, wo viel zu thun war. drunten arbeiten. hie und da nahm see Stückarbeit an« arbeitete stei szig und gedutdig. Mer immer me lanchotiscb. Und sie war ein bischen iiberspannt, das arme Ding, und tnnte spät Nachts herumwandern — wandern und wandern, über stille Plätze und Straßen, ost weiter als nach dem Primrosehiigelz und sie sagte, dies wäre das Einzige, wag ihr wohl thiite, sie könne ein wenig sich selbst entgehen. wenn sie unter been estirnten himmel allein bahingehe und nWind iiber ihr Gesicht wehen ließe. Ich wollte, ich wäre in Asriia, in irgend einer Wildniß. pflegte sie zu sagen« »Asrita!« Iaunee gedachte der Bont noien, die er in seine Obhut genommen Indes Gekoes von der Johanneiburger n . »Wie lange wohnte sie bei Jhnen2« —.Iiabezu zwei Jahre.« »Und in all der Zeit sahen Sie nie einen ihrer Verwandten ?" Wicht Einen." Härten Sie nie etwas iiber die Leute. welchen sie angehörte, oder iiber die Art und Weise ihrer Lebensfüh run, bevor sie hier in das Haus inmi« i W-«-.» ... »Nicht-i sielvar so urklxsitds JO nm te nicht einmal, rra zuletk E«. wo ni hatte, ehesie zu m r lam. it gab mir keine Ausliinfte. aber etwas an ihr ließ mich an ihre Ehrbarkeit saubern nnd troidern sie Nschkk treisziige machte, hatte ich nie Grund andere über sie u denten.« »Um welche seit ging sie gestern Nachts austi« »Ich glaube, sie gin sriiher als ge wöhnlich sort, aber ch sah sie nicht weg hen. Andere Parteien schlagen die hüten zu, daß es Einen nervös machen kann, aber sie kam und ging immer wie ein Geisi.« »Wa: gestern Niemand zu kht M kommen?" »Niernand.« »Betam sie vielleicht einen Bries oder ein· Telegramm?« »Ein Telegramm lam, als es dunkel geworden. das ersie, das sie meines Wissens je bekommen hatte; sie war sehr aufgeregt, als sie es erhielt. Das Mädchen trug es ihr hinan und fügte raß das armeTing beim Oessnen ge airtert und gebebt habe.« Faunce verlangte, das Mädchen zu sehen, und dieses lam schmutzig und aufgeregt aus«- der Küche. Sie lonnie ihm ntcht mehr als ihre Herrin sagen. Frau Ranner hatte ihr das Telegramm aus der Hans gerissen und war e rmatt, als müsse sie im nächsten «- o rnent umsinlen, ihre Hände hatten so :Kzittert, daß sie laum das Couvert aufreißen konnte, allein sie hatte nichts qefagr Ld sie wußte, um welche Stunde sia dar- Haus verließ? »Nein, sie bediente sich seldsh und Niemand tiimnickte sich um sie. Sie war um Brod und Milch in die Küche zukommen, ehe cas Telegramm iam.« und ihre Theeianne stand auf dem Tisch, als ich ihr dag Telexrramrm brachte. Es war also nach dem-Ihre ais sie ausging.« Das war Alls, wag das Mädchen Liter sie wußte. Hieran verlangte Fauna, beiFrau Telamere eingeführt zu werden« und card kkleich von dieser Dame empfan :en, die ihm willig die Geschichte er zählte und nicht crieFrau Groaan sei nen Fragen aus«-dich- Eie mußte nichts Don dezn Telcaramm, nach wann Frau Jlkllslics UUL PUUV Lccslcn, Ulsiä Il lratle zwischen Zeche und Sieb-en, wäh rend sie sich zum Aussehen anlleidete, gehört, wie Frau Ranner in ihrem Zimmer umlerging. Sie wäre an je nem Llsend zu einer Unterhaltung ge »an·qen, erzählte sie, und als sie zuriuls aetelxrt war, einige Minuten vor 1 Uhr, uns- eine Weile noch wach lag, hätte sie .1e1:ört, wie Schritte an ihrer Thiir vor lsei und lzinaus gingen. Sie kannte Lisa Mannen-i Schritt und dann, nicht volle zwei Minuten nachher, hörte sie Schritte folgen — leichte, vorsichtig-, Schritte, die sie siir die eines Mannes aehalten, und wunderte sich, wie ei lam, daß Frau Raunen uin diese Stunde einen Mann ins haus trachte, — da sie Die junge Frau als wohlanstän- -« Oig kannte. Allein sie hatte laurn Zeit gehabt, sich darüber u wundern, als sie en Knall einer Pia aleich fast in demselben Moment einen schweren Fall aus dem Boden droben. Ihr Schlaszimmer war gerade unter i, rau Ranner’s immer, irgend etwas Schreckliches mu te geschehen sein, sie war aus den Treppenabsa hinausge lausen, um den Mann die - reppe hin abgehen zu sehen. (Fortsehung solgU --—--· M-— Die moststetrie Seinen-» Jn englischen Blättern telzrte in den letzten Wochen das Gerücht immer wie der, der Göttin Mode habe es aesallen, die Crinciine wieder einzuführen. Viele Männer und viele Frauen wer den erleichtert ausathnien, wenn sie hö ren daß das Gerücht, wie ein Londo ner Blatt schreibt, zwar ein Körnchen Wahrheit enthält, daß die Sacke aber nicht so schlimm ist, als es zuerst er schien. Seit einigen Monaten hat sich die Mode weiteren und vollerm Rocken u-«-—--h« hä- h-...-I.-Iz-t--«I--:s.«. Ihr ole hörte und zu- · »-z,»-.--»»«, »u. auswoeusuueussiu sen ier Falten und schmaler Rüschen aus demSaum noch umfangreicher werden. Nach dem Grundsatz. daß das Gleis gewichi in der Form beim Kleid eben o wichtig wie in der Architektur ist. »mus; die Frau, die die adsallenden und sich verbreiternden Schulterlinien und den breiten Capelinehut angenommen dat, auch einen entsprechend breiten Saum um die Füße halten« Daher kommt die drohende Erinolinr. Ader zum Glück werden wir wenigsten von den undiegsamen »Reiien« der sechziger Jahre gerettet. Wer iönrne lich auch die thailriiitige, ioortliebende, sich stets bewegendeFrau von heute mit einer solchen Ungeheuer lichieit, wie dieser Staliliäsia es war, vorstellen? Was sür Schaden würde er Unter dem »Brir-a-Brac" des zier lichen Salons anrichten. wenn eine Dame sich mit einer Crinoliiie darin beweatet Was würde aus dem weder nen Walzer werden« wenn die Stahl ringe um die Füße der Ton-erinnert banmeln würden! Wer tönnte damit Automodil fahren, rudern, Golf oder Tennis spielen-: Die tomniende »Er-i noiine« ist also aanz anders wie die kruherr. Die-modernen Falbeln wer en nur durch leichtes Fischbein itn untersten Rand des Rock-litten see; - steist. Seit einiger Zeit chon da fronzösiiche Schneider schwere Seiden dröhte in die Rockkrause fest eingenäht. Der iommende «Reifrock« ist also ·ieilsiirmig. non großer Weite und mit geiriiuielten Fall-ein, die anmntdig und hübsch iider das stiidende Fischbein sallen«, was sich besonders siir Seiden treop oder Miit-n eionen fall· . . .