Ueber-listed dumm-le- von Carl o. Densel. Meintes- Emmy Schwad- wak nch ntlich elbst nicht recht ilar über libre Ein ndun g.en Sie mochte sie alle beide gut leiden, « ibve sweiAnbetee nämlich, die einan der gegenseiti mit vieler Kunst den . Rang abzulau en suchten. - Un dem jungen Schriftsteller gefiel ihr, außer dem lastanienbraunen Lockenhaar —- und es waren echte Locken, teine vorn Frifeur mittels des Brenneiiens hergestellten künstlichen-— besonders dessen sanfies, träumerisches Wesen, welches freilich, sobald der Ne benbubler in Sicht ian1, bedenklichen Schwankungn unterla und sich leicht rn die beit der erierier« ver wandelte, um uns seines eigenen, mit Vorliebe angewandten Ausdrucks zu . bedienen. Fräulein Emmy war selbstredend oiel zu vernünftig, ihm das etwa zum Nachtheil anzurechnen Nicht zum letzten hatten es der jun gen Dame übrigens die rührenden Ge chte angethan, welche hans Hause ges re elmäizg zum Frühstück lieferte atiir sich nichI tzum Betfpeisen son dern als Leitiire. Aber Leo Schnell war auch nich. iibel. - Der aussallend dichte, an den außer ten Enden tiihn emporkiezrvirbelte chwarze Schnurrbart, um den jin-. mancher Gardeleutnant beneiden konnte, gab feinen Zijgen eine energi fches Gepräge, und erregte Fräulein Emmys unaetheilte Bewunderung in: Gegensatz zu Hans Hause der il« scheußlich fand, weil seine eigene Ober lippe mit tonitanter Bosheit unbeschak tet blieb. Als Jrfpettor einer qioßen Lebens oerfichc1«.i :ngiel1schaft hatte Lea fes : gutes Aus-kommen, und wag den Cl J ratter anbelangte, so ließ sich nur est-; Beste von ihm sagen. Wenn er bloß ds-: unieidliche Manier hätte aufteben dol len, immerfort don seinem sBerufe zu sprechen! Dabei suchte et alle Welt in seinen ver ichernden Bannlreis zu drin gen, die Qarmlofesten Individuen im eanguirte er, und wenn es mitten ans der Stra e war. hans aase nannte ihn daher spöt tisch nur den »Versicherungsontel". Leo Schnell drückte sich allerdings auch nicht gerade respeltooll aus, wenn er auf seinen Rivalen zu sprechen lam. In feiner tunstunverständigen Seele sielen die Begriffe Schriftsteller und »Aufschneider« vollständig zusammen. Er betrachtete die ersten als ziemlich gemeingefährliche Subjette. vor denen man namentlich junge Mädchen nicht genug warnen könne. - Zwischen diesen beiden heterogenen Naturen also schwanlte Fräulein Emnih’s Herz, wie das Zünglein einer Wange hin und her. Jn ihrem Verhalten lag eben fiir teinen eine besondere Bevorzugung. Sie behandelte beide mit der gleichen Lie benstoiirdigteit und darum er chien es Bezug haase immerhin gerathen, dem rsicherungsontel nicht erst Zeit Zu einer Herzensversicherung Fräulein Einmis- zu lassen, was am besten Da: durch verhindert werden tonnte. daßer ihm mit seiner Erllärung zuvortam Unglücklicherweise hatte jedoch Leo Schnell genau dieselbe Jdee. Er hielt es ieineeloe o fiir unmöglich, daß. wenn der Schriftsteller bei Fräulein Emmy uerst zum Wort gelangte, die junge ame angesichts seiner Auf: schneidereien leicht den halt verlieren und ihm in die Arme sinten könnte. Heute war übrigens hans hause der vom Glück Begünstigte. Zu seinem eigenen Erstaunen fand er Fräulein Enuny allein an ihrem Gewinne-plötz chen. Träumerisch saß sie aus einer Bunt, dicht am Gestade des Sees, des sen blaue Wellen im Sonnenlicht glitzertem »Wo ist denn der Versicherungs ontel?'· entschlüpfte es Hang unwill tiirlich statt eines Gruße-zu als er Ernmh eilfertig entgegentrat. MOIO fnb kein Mkiftfhllsk Aus ihrem Sinnen aussahrend, etwas besz iremdet an. »Guten Tag, Fee Haase,« versetzte sie dann, seine enge unbeanttvoktet lassend, in pitietem Ton. »O, bitte tausendmal um Entschul di ungl« stammelte der Dichter, dem si nun das Bewußtsein ousdkiingte« gleichzeitig eine Dummheit gesagt und eine Unhoftichtett begangen zu haben« »Meine Zetsteeutheit . » Vetzeihen j Sie sütigsi... Aber ich war wirklich Perseeut, Sie einmal ohne den Vet tcheeun sont» ohne den Jnspettoe nnzut sen. daß ich ganz oekgaß..·«. »Sie sind wohl lein besonderen reund vom Deren Jnspettok ?" fragtH inmh mit neckiichem Lächeln. » »O doch, im Gegentheih wie können ; Sie glauben!« überhagpette sich Deus-! der, nun et wirklich mit Emmy allein Mk. in grenzenlose Vetteqenheit ge-» rieth. s Fräulein Emmh brach in ein herz: liches Gelächter aus. »Sie widersprechen sich sa in einem fort! Herr hause, here hause, was sind Sie doch fiit ein Konsusiong: tath!« »Da haben wit’s!« seufzte der Dich-s tee inwensig. »Sie macht sich iiber mich lusti Dann surrte er stumm und trosilos in die blauen Wellen des Sees. eiiuletn Emmy zeichnete mit der S ihres Sonnenschiems zierliche I een tn den Sand. , - Mut so mehrere Minuten ver zinsen were-. ohne daß der Dichten regte in dein jungen sdchen rote oer de Spottlgt »Es scheint, ie find In wich ge worden, Verr haale,« föaqgte . » »O o,«« rang ca ji in anglo-»Hm Stöhnen aus der Bru ihr-es Gefahr ten, »diese Gelegenheit, ohne oen Bee licherungsonteh die e tsftliche Gelegen heit, die vielleicht nie wieder-Lehrt, und ich Unglüelimenich tun-n wieder nicht reden!« Plötzlich fchlug er fich vor die Stirn »und rief mit einem wahren Jubeltorn « »Ich halfst Ich halfst daß ich auch nicht gleich daran dachte!« »Was haben- Sie denn?« fragte Fräulein Emmy verwundert. Der Dichter suchte fieberhaft in allen Taschen. »Nein, ich hab’ es nicht,« murmelte. er endlich betrübt. »Ich muß es ver- « loren haben·« » »Aber mein Gott, was denn?« ’ »Das Manuskript, aus dem ich aus dem ich-woraus ich Ihnen-—l —- o, o, das ift sehr schlimm, es bildete meine letzte Hoffnung« »Es war wohl eine fehr werthvolle - Art-eili« fragte Fräulein Enimy theil nehmend. »O ja, sehr werthvoll.« »Das :hut mir wirklich leid.« »Miru«auch.« i »Eisieh da! Da kommt ja auch oer lHerr Jnipettor!« rief gleich darauf lErnmy, nach linls deutend. »Na ja, der fehlte mir je t gerade!« f schrie Hans beinahe, dessen chiichtern ; lzeit beim Anblick ceg verhaßten Neben jksuhlers sofort verschwunden war, um ldie »Wildhei1 der Berferter« an ihre l Etelle treten zu lassen. l ,,Wuß«.e ichs doch, daß der Auf ,schneider hier kein ,wiirde,«' sagte der auch nur ein Wort geus hätte l Jufpeltor fiir ich, auf die Gruppe zu treteno. »Na, hoffentlich tomme ich noch nicht zu fpät.« »Ich bin entzückt Sie noch zu tref fen, Fräulein Schwabe,« begann er dass Gespräch, den Schriftsteller geflissent ; lich ignorirend. » Dich nicht,« brummte dicfer. ? alte nämlich einen abscheulichen ; llnfall, im wahren Sinne des Wortes2, Der mich hinderte. schon ikiiher mein zewohntesNachmittagsplätzchen hier am ! Eee aufzusuchen, welches mir dadurch, daß es auch Jhr Lieblingsaufenthalt Hist, schon lange doppelt werth- gewor oen.« »Sie scheinen sich als den Schatten Fräulein Schwabes zu betrachten,« be merkte hans haase spöttisch. Der Jnspeltor hielt es unter seiner Würde bietan zu antworten, ver zvickelle aber dafür Fräulein Schwalbe in ein langes Gespräch über seine neu abgeschlossenen Geschäfte und setzte ihr, unter geschickt eingestreuten Liebensi .viirdigleiten und Schmeicheleien aus einander, daß er nun bald General Agent sein und wie glänzend es der einst eine Frau an seiner Seite haben J werde l »O Gott, o Gott, wenn ich doch auch nur so reden könnte, wie dieserStaats ! menschl« jammerte der Dichter in tief ster Seele· » Fräulein Ernmn schien die ewigen Versicherungsgeschichten aber schließlich ; doch langweilig zu finden, und in seinem solchen Augenblicke war’s, wo hand, aus seiner stummen Verzweif l lung emporfahrend, die Blicke des jun gen Mädchens gar freundlich auf sich ruhen sah. » Das gab ihm mit einem Male wun J derbaren Muth. ,,Zriiulein Emmy,« flüsterte er leise, »ich muß Ihnen etwas sagen' lslnwilllürlich antwortete sie ebenfalls lei e: »So sprechen Sie doch.« »SchickenSie erst den Versicherungs onlel weg.« »Aber mein Gott «—« »Dann werde ich ibn en:fernen.« »Es ist-in der That merkwürdig daß manche Menschen nie merten wenn sie überflüsng sind,« sagte er darauf laut, daß der nspeltor es hören solle »Ja, wirlli sehr niertwiirdig,« gab diese-r stoisch-«««zuriick.« »Das oeriangr nicht« onchre Dank-, »aber fort muß er, diesmal weiche ich nicht anders als Emnitfs Verlobier oom Plahe.« Eine ileine Pause entstand, während alle drei sich ihren Gedanken über ließen. Plöklich sing der Dichter an zu Ihnen. Fräulein Emrny —- Herr Jnspet-! tor —ich —ich glaube, ich werde Lchwarz... mir wird schwarz vor den» ugen —- Goti —ich werde ohn —! ohnrniichtig.« s Jn seinen Gesichtsziigen schien es schmerzlich u arbeiten, die Augen nah rnen einen arren Ausdruck an. Ennnh brach in einen Schreckens tus aus. Heiliger Himmel. er stirbt!« rief sie entsetzt. »Herr Jnspettor, um Gottes willen, holen Sie Hülfe, schnell, einen Wa en!« » ein —- nur —- Rum, ein Anfall Wöfter schon « Rum,« murmelte der Dichter rnit verlöschender Stimme. »So gehen Sie dach,«· orängteEtnn1y. »Ja doch, ich gehe schon!« murrte der Jnspettor, sich widerwillig auf den Weg machend. »O Gott, laß ihn nicht Jterben.« stü sterte das geöngstigie Mädchen, sich iiber den Pseudo-Ohnmächtigen nei gend, dasz er den warmen hauch ihres Mundes ganz nahe an seinen Schläsen fühlte. , Jhrn aber hatte die Jnnigieit ihres Jenes gleichfalls das suße Geheimnis ihres Herzens offenbart, und in der seligen Erienninid sich geliebt zu O W tvi en, verslllchtete jählings alle st digteit seiner schii ternen Natur. .Emmy, Emmh, du liebst michl" klang es leise in's Ohr des jun en Mädchens, und zu ihrem renzenlosen Erstaunen schlang rer hnmiichtige plötzlich die Arme um ihren Hals, und. un kümmert um die etwaigen Zeugen dieses sondersaren Schausde preßte er einen glühenden Kuß auf ihre Lippen. Zum Glück tvar an dem an und fiir sich nicht allzu belebten Ort gerade kein Mensch in der Nähe. »Ja bist du —sind Sie — ich dachte, Sie wären ohnmiichtig,« stammeltedas Mädchen, sich verwirrt und erröthend seinen Armen entziehend. ,,,Ach, es war ja nur eine Kriege-list, um den Versicherungsontel zu entfer nen, und sie hat mir schneller zu dei ner Liebe verholfen, als ich jemals hof fen durfte,« antwortete er mit fröhli chem Lächeln, aufs neue nach ihrer Hand haschend, die sie ihm nicht mehr zu verweigern wagte. »Dir hat sie das Herz geöffnet und mir gleichzeitig die Lippen gelös fuhr er fort, Jetzt tann ich’s sagen unaus hörtich sagen: ich liebe dich, Emmy, o, ich liebe dich! Und du? Sag mir'g nun auch mit süßen, deutlichen Wor ten, was mir bis jetzt nur deine zärt liche Sorge verrathen!" »Hier ist der Rum!'· klang da eine Stimme hinter ihnen. Der Jnspettor war, mit einrr großen Flasche JamaicasNum in rer Hand, zwischen den Bäumen hervorgetreten. »Es scheint, das Leben ist schon zu riickgetehrt und der Todestandidat hat sich in einen Bräutigam verioandelt,« fuhr er ingrimmig fort, da rr mit cinem Biirt die ganze Situation über schaut und ertennen mußte, rasz er der Gefoppte war »Tragen Sie es mir nicht nach,« sagte Hans guttniithia, »aber in der Liebe ist sich jeder selbst der Nächste. Und nun in den Ortug mit allem Groll! Na, —-— die Hand her, Verstehe cherungsontel!« »Der Teufel ist Jhr OnteL aber nicht ich!« schrie dieser müthend TIan TIE- hnrfr mir-fis in nnnoriiåhn lich, Herr Jnspettor,« schmeichelte sEmmh s Der tünstige Generalagent aber wandte dem Brautpaar erbittert den Rücken und die unschuldige Flasche mit dem töstlichen Labetrunk weit hinaus in ·die blauen Wellen des Sees schleu: dernd, schwur er: »Jn meinem Lebtag hole ich teinen Rum mehr sür Ohnmäch:ige!« W Der böse Herr von Goethe. Der berühmte Schauspieler V. er: zählte mit Vorliebe die folgende Amt dote. Einst kam der Künstler zu einem turzen Gastspiel nach ver trainischen Hauptstadt Laibach. B. war bereits einmal aufgetreten und beabsichtigte fest, den von der Zensur verbotenen »Faus« zur Ausführung äu bringen« tZudem Zweck begab er sich zu dem ;Statthalter, einem besahrten Bureau straten Der Empfang war freundlich genug: »He ha ’ Sie gestern g’sehen, Sö hab’n Jhre Sach’ ganz brav ge macht. Was wollen S’ von mir?« s« »»Jch wollte Eure Exzellenz unt Er "laubnisz bitten, den »Faust« ausführen . zu dürsen.« —-- »Den »Faust«? Was ist Jdenn bös sür a Stück?« « »Der ;,,3aust« von Goethe, Erzellen«i.« — t »Goethe! Goethe! Was ist das für ein Goethe?" -—-— »Johann Wolsgang v. Goethe, der große deutsche Tichter und »srühere großherzvglich .oeimarischeMi ;nister!« »Ah, Minister! So, schau, schaut Na, dars denn bös Stück hier Egegeben werden, Herr oon Sterzel huber?" wandte er sich an seinen Se tretär, »was ist Denn dbii mit dem »Faust« vom Minister von Goethe,ist ldenn der bei uns verboten Z« »Z« Befehl, Erzellenz, es ist ein nsispszkicheg Stück!« —- ,,Aber, mein Denk nirf B. ein, der »Faust« wird ja i«-. .-.·ie— ner Hvsburgtheater von Direttor Laube schonG längst anstandslos ausgesiihrt.« q- »«Ju, lUcllIl VI lllll Utlv UclUclfcll lönnten,« meinte der Stank-alten — ,.Euer Exzellensz brauchen nur die Gnade zu haben, an den Direktor Laube telegraphiren u lassen!« — »Na, na, diis is z’ umständlich Was lommt denn in dem Stück vor?« — »Der Teufel lornmt darin vor, txt-zel lenz,« erklärte Herr d. Sterzelbuber. —- «Der Teu— der Teufel! No, dös wär’ a schöne G’fchicht, den Teufel aufs Theater zu bringen. O je, oje! Sö san zwar a guter Mann, aber nnt fo was müfsen S’ mir nit lommenl Halfn S’ lan and’res Städt« Und anstatt Goethes »Ian « mußte Halms »Der Sohn der Wildniß« angesetzt weroen. —-«--—-.--—— Falls-aufgefaßt Sommerpartie lzu ihrer Hau?frau): »Aber liebe Frau, wie lönnen’s denn die Säu’ in Ihrer Wohnstube halten, cas ift nicht gefund.« Bäuerin: »lln1aetebtt! Dick und set: tvekden’s«, daß a Freud« is!« Der echte Viert-Inventan Junge Frau: »Wie, in diese dumpfe Kneipe sollen wir gehen, ca ist ja eine entsetzliche Luftl« Gatte: »Das ist«-Z ja eben, was die ser Kneipe solchen Reiz oerleiht." Schwere Aufgabe. Gemeint-Mienen »Na, hat denn Dein Vater fein’ Namen noch immer net unter die Listen geschrieben?« Dunkl: »Ja, da miiffew schon a bifferl warten —— jetzt schreibt er ihn eser in’j Unreine·« W-——.- ---- r Ver Regimentsappell Militiirhumoresle oon C. C r o m e S ch w i e n i n g. Negimentsadjuiant von Streithorst Isaß in iibelster Laune in seinem Bu reau. Herrgott, ist das ein miserables Leben seit dem Antritt des neuen Kommandeursl Oberst Krimmer hattel sich in feiner Hoffnung, eine Brigadq zu erhalten, getäuscht und war oben drein in dieses Nest versetzt worden, um das vor zwei Jahren erst neugebil- l dete Regiment mit der dreiziffrigen Nummer zu führen. Der Oberst war schon bei seinem alten Regiment ob seiner Strenge ein gefjirchteter Herr gewesen -—— in sein neues Kommanoo hatte er zudem seinen ganzen Aerger iiber das Ausbleiben der Beförderung und diese fataleVerse ung mitgebracht. Die Neugierde des « egiment5, seinen neuen liammandeur kennen zu lernen, war nach der neuesten fulminanten fRedh welche der Oberst vor dem zum »Kann formirten Regiment gehalten !hatte, total verflagen. Die Stab-Z Hoffiziere sahen sich sehr vielsagend an, j den Hauptleuten lief ein eisigerSchauer Jdie mehr oder minder breiten Rücken herab, uno nur die sorglosen jungen »Es-inwie- griimten fich nicht sonder c . ; Aber für den arme-n Regimentsadjw itanien war eine fürchterliche Zeit her ieingebrochen Er bekam von jedem »Aera-er, der sich im Obersten zufam iinenbrante, den ersten Anfang Dazu Flam, daß Oberst Krixnmer feine Be » fehle mir in einzelnen Stichworten er s theilte und über die Fragen, welche ein-( l mal aegebene Befehle betrafen, in einen; Zustand gerathen konnte, daß fogarl »Die Regimentgschreiber darob erbleich Hen. Wie fo manche höher-In Offizieres jhatie auch der neue Fionmtandeur sich; l eine kliedengart angewöhnt, die auf der Baroiiteterslala seiner Laune Sturml bedeutete. «Muß llappen!« lautet-es diese Redensart, nnd da er obendreinl die lilemohnheit hatte-· feinen dickenI rothrmunen Schnauzbart dabei zwi-’ DA-— Iz- Its-—- ... ji«-« -.. r4 k- : IbelI Ulk UND-III ou lshllslllcll, IU Aug IUI diefen halb unverständlichen Worteni etwas geheimnißvdll Drohcndes, das seine Wirkung nicht verschlie. l Ach der junge lebengluftige Regi mentgadjutants hatte in diesen drei Wochen- seine ganze Lebensluft verloren. Er war von dem Kommandeur in die ser Zeit foviel ,,angesauft« worden« daß er bis zum Avancement zum General ausgiebig davon genug haben konnt-. Die stete Furcht, einen Befehl des Ge waltigen falfch zu verstehen, hatte ihn fast trübsinnig gemacht und den beiden Versuchen, um Wiederholung zu bitten hatte er keinen dritten hinzugefügt. Es lief ihm noch talt über den Leib, wenn er an die Standreden dachte, die sie ihm eingetragen hatten· Zur selben Zeit braute im Obersten der Aerger wieder einen gan gehörigen Sud zusammen. Zu Hauie hatte er nichts zu tomtnandiren, das beforgte die Frau Oberst. Und niees überall eine ausgleichende Gerechtigkeit gibt, so auch hier. Es ist nur gut daß die Standreden der Oberstfrauen nicht vom Regiment gehört werden, sondern daß die nur der Avmmandeur allein em pfängt Oberst Rrimmer war deshalb auf die Ehe im Allgemeinen und auf die Freuden der Liebe im Befonderen schlecht zu sprechen. Und seine Natur war nicht dazu angethan, dag, wag ihm felbft versagt blieb anderen freu dig zu gönnen Als er gestern durch die Straßen der kleinen Stadt geschrit :en, hatte der Aerger zu brauen ange fangen. Das war ja eine oerdeuwelte Zucht hier. Bot jedem Haus ein Sols dat mit einem Mädchen, und in den tlnlagen hatte er die Pärchen, von dei nen die eine Halste lönialiche Montur, die andere Rock und Schürze trug, zu Ttltzenden herumlaufen sehen. »Kreuzmillionen« discfe Karesfi rcrei wollte er seinem Regiment schon austreiben! Und als er mit diesem ern-Janus ynnceuur und me knau Lbristin obendrein wieder mir Schran nells galligster Laune geladen fand, da itand’s bei ihm fest, morgen wollte er bei einem Regimentsappell den Kerls ein Privatiisimum über königlichen Tienit und Liebe lesen, daß ihnen die Augen übergehen sollten. Heute Morgen nun hatte der Aerger noch eine anz besondere Würze erhal ten. Der Zberst war just darauf zuge kommen, wie der Pserdeburiche hinter der Stallthiir das Zimmermädchen tüchtig abliißte. —- Zehntausen'dschock millionen Patronenhiilsen, nun war's genug! ! Der Regimenteadjutant erkannte; mit Schrecken, daß heute wieder iml sLberiten Kalender ein kritischer Halb-i icher Tag erster Ordnung war, miti EruptionemHs Gewittern und Niedersl ; schlagen. l »Schreiben!« tam esJ aus des Ober «sten Munde. »Heu:e Nachmittag — iiinf Uhr » Regimentgaprsell ——« » und nun tlemtn:e die Rechte die eine ngiitfte des dicken Schnurrbaetg zwi . schen die Zähne und feine Lieblings redensart drang dumpf und unheimlich hindurch. Dann rasseite der Oberst auf die Thiir zu, die hinter ihm derb inke : Schloß iiet. Dem Regimentgadjutanten tvar der ; Bleiftift aus der Oand gefallen. »Re -gimentjeappell ——·« ja, mit was denn? l Die zwischen dem eingettemmten Bart T bervorgeftoßenen Worte hatten wie1l »Juki«-den« geklungen. Aber, um» Gottestvillen — ein Regtmentsappelll i mit Fußlappen . .. . l ,,Sergeant Krö.ter!" rief der Ade t tant, bleich vor innerer Auste ung.« «Haben Sie den Befehl des eern Obersten genau derstandens Mit was sholl2tliegimentsappell abgehalten wer en sc »Es llang wie ——Fußlappen, Herr Oderleutnant!« sagte der Seigeant. »Das habe ich auch verstanden!« ries der Adjutant mit sast iammerndem Tone. Jetzt stand der zweite Regi mentsschreiber stramm aus: »Ich habe genau zugehorcht, herr Oberleutnant —- ich hab- auch ganz genau Jußlappen oekstanvenl« Leutnant von Streithorst überlegte. Unmöglich war bei dem neuen Rom-. mandeur Ia nichts. Er hatte sich in die sen Wochen als der schonste Yedantev wiesen. Daß er das ganze Regiment cnit zwei Stiefeln antreten liesz, war schon dagewesen, und er hatte diesen nützlichen, sehr oft be- und oersolzlten Ausrüstungsstücten ein Interesse ge schentt, atr- sei die Kunst ,,Hans Sachs« sein Lebenselement. Also ents schied er sich, aber mit schwerem Her zen: »Nachmittags 5 Uhr aus dem Cxerzierplatz Appell des ganzen Regi ments mit Fußtappen!« Die zwölf Kompagniefeldwebel mach ten die strengsten Dienstgesichter, als der Adjutant begann: RegimentsbesehL Oeuxe Nachmittag süns teyr Appell — —-« Aber bei dem Worte «3("Fußlap pen« stockte jeder Bleistift und aus den zwölf maitialischen Gesichtern, die sich auf einen Ruck emporhoben, lag so viel Ueberraschung, daß dem Regt-items adjutanten ausg diene heiß und kalt wurde. Aber seinen eigenen Zweifel den ,,3tompagnie-:Utijttern« zeigen? Nie und nimmermehr Und so donnzrte er denn noch einmal »Fuszlappe·az Verstandens« gab der Oidounanz das Schriftstiict und ging ins Kasino, um in einer einsamen Ece seine sorgcnren Gedanken in einer Flasche Scharzlws beiger zu ertränlem Die Antiindiauna von einer Extra Besichtiguna durch den lommandiren den General hät1e nicht aufregender wirlen lönnen, alg die Antijndiauna dieses Reaimencgappellg mit Jus-Jap isen. Heiliger Marg, wag war vorge sallen, Das-, der Oberst diese reinliche Besichiiauna der Leincvandstucie, ioelme bei der Infanterie die Stelle der Strümpfe vertreten so plötzlich anord nete. Allen Hauptleuten war der Appetit oerfloge"n. Jn der ganzen Ka ferne war ein plötzliches Fuleappen Waschen ausgebrochen und die Sonne fah mit ihren Strahlenangen verwun cert auf die endlosen Reihen von Lein wandstiicten, die an schnell gezogenen Bindfaden in den offenen Fenstern aufgehäugt wurden. Die drei Botenl lons- -Kantiniers, die neben den leibli chen Genüssen auch PutzartikeL Fuß « lappen u. s. ro. auf Lager hatten, raum ten ihre Vorräthe an letzteren in nicht mehr als einer halben Stunde Dem lakonifchen Regiinentsrefehl waren durchaus nicht latonische Ba taillons- und sehr dratvnifche Kom Pagniebefehle gefolgt Leritnant von : Streithorst aber ließ an diesem Mittag ! » fein Essen im Kafino im Stich Jeder Offizier, der seiner habhaft werdens konnte, wollte von ihm den Grund die » fes seltsamen Appells wissen. Er ent-» floh in die Stadt und aß in einem; Restaurant — aber auch er hatte einen ; merkwürdig schlechten Appetit. ’ Schlag dreiviertel fünf Uhr standen die Kniopagnien auf dem Exerzierplan, jeder Mann in der Rechten den regi-: mentgmäßigen Fußlappen hat ttend, fau bete an den Fiiszen Das ganze Regi ment sah aus alssei es zu einem Nie fenstaubwischen lommandirt Finsteren Angesichts tam der Obern auf den Exerzierplatz. Pflichtschutdigst meldete sich am Eingange desselben der Regimentgadjutant bei ihm: »Das Regiinent ist ium Appell mit Fußlap pen ange: reten!« Der Oberst heftete seine Augen mit einein sonderbaren Ausdruck auf den itngliictlichen Adjutanten. »Mit —— obs-« »Mit Fule appen, Herr Oberst, xrsie befohlen!« «.»1 , fis-It i k « CCL CIUIUUIIU clslkluslc Ulltcl Uclu Blicke des Obersten, dessen Gesicht sich rothbraun zu färben begann. Sein Schnurrbari zitterte und nur mühsam ransgen sich die Worte von seinen Lip pen los: »Herr Oberleutnant von Sireitborst —- mit roas sind die Leute zum Appell angetreten?« »Mit —Fu—ußlap—pen!« stöhnte der Unglückliche. »Der Herr Oberst selbst haben ——— be—sohlen.« Der Oberst wandte sich ab. Wie die Töne einer verstimmten Trompete tam es aus seinem Munde. Das dauerte eine Weile. Der RegimentsadjutanL athmete kaum noch: Sein Rommanssp deur lachte? — Um Gottesrvillem was in aller Welt hatte er denn verstundens ,,Mel·den! Aelrester Stabsossizier soll Appkll abhalten — Nachher Sie veit mir melden, verstanden!« Und der Oberst ging nicht auf dass Negiment zu, sondern beiseite. »Mus; tlappen —- Fußlappen ——« trompetete er prustend vor sich hin. Mit den Lap pen in der Hand tann ich roch den Kerls nicht sagen, daß sie das oercnate deite Karassiren lassen sollen! Was der arme Regirnentcsadjntant nachher empfing, war teine Zions waschung mehr: es war schen mehr-jin moralisches Hamabzieyen bei tedendi gem Leibe. Ader sonderbar, von die·em seltsamen Appell an wart-e es bei er. — »Mit dem Alten ist. sent aanz gut auszutommen!« sagte der Reaimente adjutant zwei Wochen später wieder ganz lebenslustig im Rasino »Man muß sich nur erst an ihn geroöhnent« Heute mei noch keiner. warum Re girnentsappe mit Zußlapden angefth war. Leutnant von Streithorst hats Niemanden verrathen. schmause- fasten-. Doktor bill, getränkt von der Einig lichen Atademie der Wissenschaften in London« die ihm« die Aufnahme als Mitglied versagte, rächte sich durch einen Scherz ganz neuer Art. Er arms sirte an »den Seiretär der Akademie, unter dem erdichteten Namen eines Arztes aus der Provinz, die Erzäh lung einer Kur, die er kürzlich gemacht habe. »Ein Mattose,« schrieb er, ,,brach ein Bein. Zufällig war ich ge genwärtig ich fügte die Theile des zer brochenen Beines genau zusammen und nachdem ich sie stark mit Bindfaden umwickelt hatte, begoß ich sie fleißig mit Theerwasser. Jn kurzer Zeit spürte der Matrose die Wirkung des Mittels und bediente sich seine-— Beines nach .wie vor.« Zu derselben Zeit machte Barteley Bischof von Cloyen, sein Buch üter die wirtsamteit des Theerwassers bekannt, ein Wert, das viel Aufmerksamkeit erregte und die Aetzte entzweite Der Bericht des Doltorg wurce sehr ernsthaft in einer öffentlichen Versammlung der könig lichen Ataoemie vorgelesen, Und man stritt sich darüber mit dem größten Zu tranen aus die wunderbare Kur. Die einen sahen darin einen auffallcnden Beweis der Vortrefflichieit des Thea «-Jasser"3, die anderen behaupteten daß entweder das Bein nicht wirllich ge brochen gewesen oder die Heilung nicht so geschwind erfolgt sei. Man schrieb nnd druckte dafür und dc.xegen, als die Atademie einen zweiten Brief erhielt, der dem Setretär schrieb: »Ja meinem letzten Briefe lzabe ich vergessen, Ihnen zu sagen, daß das zerbrochene Bein dec- Malrosen ein hölzernes Bein war.« Der Scherz wurde bald in ganz Lon don belannt und belustigte lange Zeit ans Kosten Der königlichen Akademie —«....·-«-.-— Zu welcher Zelt eine Million Men schen von der Erde verschwinden Der englische Medizinalfiatisiiter Jaxc hat berechnet daß der letzteMensch oon einer Million Neugelxorener nach ilts Jahren von der Erde oerichwindri. Das Sterben einer Million Menschen vollzieht sich auf folgende Weise: Von einer Million Kinder, welche, ange nommen, an ein Und demselben Tage geboren werden, sterben im ersten Jahre 150,00(), im nächsten Jahre 53,000, im dritten Jahre 28,000; am Ende des dritten Jahres ist also bereits fast ein Viertel der Million verschwunden. Jn den darauffolgenden zehn Jahren sind die Sterbefälle weniger zahlreich, und erst im 13 und 14. Lebensjahr fangen sie wieder an zu steigen; es sind das die Jahre der Entwicklung, weiche unter Mädchen und Knaben zahlreiche Opfer fordern. Trotzdem der Anfang und das Ende der Zwan zigerjahre auch gefährliche Jahre sind und besonders der Uebergang in die Dreißigerjahre viele Opfer fordert, sind doch nach 45 Jahren erst ebenso viel Menschen gestorben, wie in den drei ersten Jahren, so daß immer noch über die Hälfte von der Million Men schen vorhanden ist« Arn Ende des W. Jahres sind noch 370,0()0 Men schen von jener Million übrig. Die nächsten 20 Jahre raffen aber diesen Bestand schnell dahin; es find nämlich nach 80 Jahren nur noch 78,00() vor handen. Nach 95 Jahren sind noch 233 übrig, deren Zahl von nun an rasch abnimmt, so daß nach 108 Jah ren der letzte Mensch von der Million verschwunden ist. — -——-—·-.-———s— Heimgesihickd Der Dichter Grabbe bekam einst von einein Hamburger Kolletteur ein Lot terieloos zugesanot, das, wie letzterer in feinem Schreiben behauptete, »ung bedingt« init einem Gewinn gezogen werden würde, nnd dann hieß es wei-« ter: »Aus diese-n Grunde senden wir Ihnen das Loog Nummer 2226 anbei und ersuchen Sie, da die Ziehung bin nen 14 Tagen ihren Anfang nimmt, uns umgebend den Betrag oder, im Falle Sie Jhr Glück von der Hand kreisen, selbst das Loos zurückschicken zu wollen.« Grabbe erwiderte darauf sogleich: »Ihr Lovs, auf welches »un bedingt« ein sicherer Gewinn in Aus sicht gestellt wird, behalte ich. Zur Et sparung von Porto fiir Geldsendungen ersuche ich Sie, die Summe, die das Loos kostet, von dem »ficheren Ge winne« abzuziehen und den Uebersluß gesälligst auf hier anweisen zu wollen· Sollte das Loog jedoch durchfallen, to betrachten Sie den Verlust als Strafe für Ihren Aberglauben.« --.--— Abschied Kunstsrcnnd: »Die-Z ist also Ihre Aschiedgtour.« Sängerin: »Ja« Kunstfreund: »Und Sie wollen nicht mein öffentlich fingen?« Sängerin: »O nein, die Leute wün schen blos eine Gelegenheit, sich von ihrem Geld zu verabschieden.« Zwei Ideale-· »Ich stirchte,« sagte die reiche Erbin zu dem Freier mit Rang und Titet, »Daß unsere Ideale auseinandergehen« »Und worin?« »Jet- möchte um meiner selbst willen geliebt werden, Sie um ihrer Familie will-um« Der erste Ein-ans. Junge Frau (an dem Matii): Waben Sie vielleicht Spiegeleier7«