f, » f Ver Boteldieb. l ! WabRooellette von Marn ; Innpalliser. l sie saßen in einein gemiithlichen W bei unserem Freunde sinnt und unterhielten uns In des verschiedensten Ereignissen des , als das Gespräch den Ver Wir zuwandte, iider welche die Zei tungen gerade derichieien. Da war non JUNGE Eint-rächen, Betrii Morden die Rede allerhand Methaien kamen aufs Tapet, und die Unterhaltung nahm eine äußerst interessante Wendung an. »Da wir gerade von Diebstahlen sprechen,« de nieriie einer aui der Gesejlschüfh »so kann ich von einer mettwiiroigen Ge schichie berichten, die sich in meinem eigenen Hause abspielie Wenn Sie diese andören wollen, will ich sie gern It Der Name des Sprechers war Si rneon sarton. Er stand schon im vor iickten Alter und war reich und der oielier gewesen Wir waren Alle an seine Geschichte gespannt. »Ein-a vor zwanzig Jahren,«' de sann Barton, «leitete ich ein Hotel im Westen von England. Das Hotel war gut. denn ich hatte nicht nur eineMenge Gäste, sondern auch zahlreiche Pen sionäre Es war am Abend des 1. Juli, als ein rleganter Wagen vor meiner Thiir hielt Der Wagen wurde aeöfinei, und das Erste, wag wir bemerkten. war ein hübsches sunaes Mädchen von etwa 15 Jahren. Daraus half Der Panier einem Manne aus dem Wa aen, dem der Tod aus dem Gesicht ae schrieben stand. Groß und gebückt sih dieser mehr einem Sielett ähnlich als einem Wesen von Fleisch und Blut. Die Knochen schimmerten unter der peraamentartigen Haut hervor, und ich konnte sein Röcheln hören. als er an mir vorbeiging Ein kurzen trockener Husten schüttelte seine Glie der, und ein gelegentlickeg Stöhnen ließ daraus schließen, daß er qroße Schmerzen litt. Jch führte ihn sofort in das Kondersationszimmer, wo ich sites «f«I--lh -. .«7 ---l--- — k sqss UOCUUOU UUIIUOJOL, IIIIJUCUI UIO Wagen abgelehnt war. Jch fand ihn ganz erschöpft auf ei nem der Sophaä. wo er mühsam nach Athern rang. Er theilte mir mit, er wäre ein Kaufmann aus Liverpool ; nnd befände sich im letzten Stadium der Schwindtucht. Sein Arzt hätte ihm gerathen, nach diesem Orte zu reisen. und er hätte den Rath befolgt. Daß er gekommen war, fah ich; ob er aber auch den Sommer über bleiben kiirdh war - mir zweifelhaft Meiner Meinung nach lag er schon auf dem Friedhof Er sagte mir, ich würde wenig Umstände von ihm haben, denn fein Arzt würde ihn tagtäglich besu chen und seine Tochter würde ihn pflegen. Als Namen gab er Oscar Lutan an, und das junge Mädchen nannte er Clara. Jch konnte es nicht iiher’5 herz bringen, ihn zurückzuwei feu. Er erbot sich, jeden Preis zu he 3ahlen, den ich verlangte, und da ich Zimmer frei hatte. so beschloß ich, ihn aufzunehmen Jch ließ die Raume in Ordnung bringen, und sobald Alles fertig war, halfen wir ihm hinauf. Da er sehr schwach und müde war, begab. er sich gleich in’s Bett. »Am nächsten Morgen tam ein Herr, der sich felhft als Doktor Adams vor stellte. Er war ein feiner, intelligent aussehender Mann oon etwa 50 Jah ren, der sofort mein ganzes Vertrauen gewann. Ich erfuhr von ihm, er wohne mit einer Schwester wenige Mei Ien von hier und wolle bleiben. fo lange fein Patient Lutan am Leben wäre. Während wir uns noch unterhielten, larn Clara herein und theilte dem Dot tor mit, ihr Vater wünsche i n so bald als möglich zu sprechen. n einer halben Stunde lam der Doktor kopf , fchiittelnd herunter. »An-irr Kerl!·« sagte er und setzte : fich zu mir-; «er kann nicht mehr lange ; Zehen. Heute Morgen ist er ganz be sonders fchwach und elend!« Der Gedanke4 einen Todestandihm ten im Hause zu haben, gefiel mir nicht besonders doch es- war zu spöt, um dem fest abzuhelfen Es vergqu eine Woche, und Mr. 1 Listen schien immer schwächer zu wer - den« Er war jede so matt, daß er se nicht mehr aufstehen tonnte Der rzt tnrn jeden Morgen, manchmal W auch Abends. Clara war un arliels um ihn bemüht, und ich We. baß sie manchmal vie ganze M ern Be: te ihres Vaters wachen satte -Cinet Tages erhielt ich einen Brief sit Liverpool von einem Rechtsan M der vor fünf Tagen mit seiner Itcs und Tochter in meinem hause iegsen wnr. Er schrieb mir, seine u hätte aus ihrer Reise Juwelen Werthe von 800 Pfund gesterling inten. Sie mußte genau, daß sie J noch besaß als sie mein Hausbe - Mi, Und sie hätte sich außer bei mir M bei ihre-n Vater aufgehalten Der Wwalt schloß seinen Brief mit Ette, Rachsorschungen anzustellen nottut-sehen ob ich vie Wettbew Fdenicht herbeischafsten könnte. Bergscan Abend kam Claka s mir ußd sagte mir ihr Va dsgl-be nich zu sprechen Jch - fgoee längres nnd fand den Hs Sie aber Stellung im Bett, m Kissen und I HG herzte-. Er sah einein Ber, als eisen- lebenden M RZU mijch zu seyn, Ists . , a« ..—-. »Op sehr schwach füh:e, —- viel schwächer, als am Taae sssmr Ankunft. Jch sah. wie Elara den Kopf adwandte, und glaubte, Tlmämn in ihren Augen n bemerken. Das arme Kind! Je wußte wohl, daß fiir ihren Vater feine Rettung war. «Uher«, sagte Lutan nach liin er Pause, mit heiterem, gurgelndem k lit strrn und mit einein Ausdruck des Oe dauerni, »ich habe wegen eines seltsa men Bot-falls nach Ihnen geschickt, ha ben Sie viele Pensionäre im Hauses« ! Jch erklärte ihm, das haus wäre i fast besetzt. ! »Und die Leute sind ihnen vollstän » dig fremd?« ; »Ja, fast alle«, erwiderte ich, ver ! wundert über diese Frage. ’ »Ich möchte Jhnen teine Unannehm Hlichteiten bereiten«, fuhr Lutan fort, !,,denn Sie find freundlich gegen mich gewesen, nnd ich weiß, Sie tragen kteine Schuld. Doch in der letzten YNacht habe ich 200 bis 300 Pfund F Sterling verloren. Jch weiß nicht ge znau, wie viel es war; doch es waren über 250 Pfund Sterling. Jch hatte fis- in dem kleinen Kasten« --—- er deu tkte auf den Rosenholztasten auf dem Tifche —. »gelegt. Gegen Mitternacht . schickte ich Clara zu Bett und fiel dann unter der Einwirkung eines MittelsJ selbft in Schlaf. Jst-. schlief, ebenso wie mein Kind, bis Tagesanbruch. und fand heute Morgen, daß mein Geld verschwunden war. Meine Thür trar nicht verschlossen; es muß wäh rend der Nacht Jemand hereinaetom-» nien sein und mich bestohlen habe-U »Doch«. fügte er hinzu, als ich mein Bedauern aus-sprach »lassen Sie sich dadurch nicht aufregen; der Verlust ift für mich nicht so schlimm, und er wird » die gute Meinung, die ich von Jhrem Haufe habe, nicht erschüttern. Jch er wähne es nur, damit Sie auf der hat « sind, anderer Leute wegen, die cinen’ solchen Verlust nicht derschmerzen tön- j nen,.falls derDieb nicht entdeckt wird.« Da der Patient vom Sprechen ganz erschöpft war, so stellte ich feine weis teren Fragen an ihn. Er sagte, das Geld wäre zum größten Theile inGold ; aewefen. nur etwa 50 Pfund Steilina in Banknoten. Er beschrieb die Schei« « ne so genau er konnte, und ich verab schiedete mich. « Ich war wirklich in großer Sorge. ! Daß ein regelrechter Hoteldieb im] Hause lebte, war sonnenilar; aber wie ; sollte ich ihn finden? Jch hatte drei-· szig Leute bei mir wohnen, und von( dieser ganzen Anzahl kannte ich nur zehn. Indessen that ich. was ich konnte; ich stellte die Kellner und Stu- » bemniidchen aus Wache aus und be schloß, selbsi genau auszapassem Kurz vor dem Souper kehrte eine Anzahl der Gäste von einem Aussluge heim. Sie hatten Wagen genommen und waren gleich nach dem Frühstück« artig-stechen Jch war im Resiaurationskaum, als l sie eintraten. Zwei von ihnen, die ein . und dasselbe Zimmer bewohnte-L tra ten aus mich zu und theilten mir mit, sie wären in der vorigen Nacht bestob- « len worden. Der Eine hatte 40 Psund eingebüßt, der Andere über 20 Pfund. Das Geld war in ihren Taschen ge-i wesen. ( Das war noch nicht das Schlimm- ! sie. An demselben Tage stieg ein Here ’ mit seiner Frau und zwei Dienstboten s im hoiel ab, der sich vom Süden Eng lands nach Liverpool begeben wollte. Ich gab ihm die einzige Flucht von Zimmern, die ich frei hatte, und über ließ es meinem Obertellner, ihre Be fehle entgegenzunehmen Am Morgen kam der here in größter Aufregung zu mir gestürzt. Er war während der Nacht um 3500 Pfund bestohlen wor- ’ den! Jeßi war ich ernstlich erschrocken« Unter solchen Umständen war ich in kürzesier Zeit ruinirt. Jch sagte dem Herrn, er möchte mit einer Anzeige bis nach dem Frühstück warten; ich wollte; squlh IUUV sit-U lyllll UTHL UT XZIUUUT mir keine Vorwürfe, erklärte rnir aber, er würde nichts unversucht lassen, was zur Entdeckung des Diebes Führen könnte. Als die Gäste alle ihre Pläne bei der Frühstückstasel eingenommen hatten, ließ ich mein Auge über die Gesellschaft » schweifen. Jch konnte keinerlei der-! dächtige Blicke entdecken, auch fiel mir kein ausgesprochenes Verbrechergesichti » anf. Schließlich erbat ich mir fiir we- s nige Augenblick die Aufmerksamkeit der Anwesenden und erzählte dann, me vorgefallen war. s Ich sprach von dem Briefe, den ich rnn Liverpool erhalten, von dem Ver ilasi der 250 Pfund, den Mr. Lutan lertitten, von dem an den beiden Mön nern verübten Diebstahl und schiiesz lich von dem schweren Verlust des her-rn, der zuletzt bestoblen worden nar. Jch erklärte dann, ich hätte aus Niemand Verdacht und hielte Jeden für ehrlich, doch unter den odwalten den Umständen würden sie gewiß Alle daraus eingehen, ihr Gepäck unter suchen zu lassen Nach diesen Worten sprang ein junger Mann aus und ries: »Ich fiir meinen Theil verlange die Durchsuchung und hoffe, die Anwe senden werden alle derselben Meinung sein.« Alle waren damit einverstanden Nach dem Eisen wurde aus den Gö nnt eine Berirauenktosmmission ge wählt, und ich ging mit dieser durch das harrs- Srst da nahmen wir eine Wation vor nnd nutetsuchten sdsnn Wand Rein Mute sied- im ne- enpse m ve- gen-pl ienen Gute. Meine Leute standen in den Thitrem sodaß Keiner heraus stets-tu Alles wurde sorgsälttg durch » u · . j Mehr vermochte ich nicht zu thun. IDer here aus dem Süden England-, der Lasont hieß entschlos si, nach JLiverpool zu reisen, nahmm mr abe r das Versprechen ab. dass ich nichts un Hoersucht lassen würde, ihm zu seinem ’Gelde zu verhelfen. Zwei Tage später stieg ein Reisender einer großen Firma aus Birmingham bei mir ab, dem in der ersten Nacht über 1000 Psund Sterling gestohlen wurden. Am nächsten Tage. als die Sache betannt wurde, zogen die meisten mei ner Gäste um. Sie wollten nicht län ger in einem Hause bleiben, wo sie der Gefahr ausgesth waren, Alles zu ver lieren, abgesehen davon, daß sie riskie ten, selbst in diefSache verwickelt zu werden. Jch begann zu verzweise1n. Jch hatte einen Hausdieb bei mir wohnen. einen schlauen und geheimnisvollen Dieb — hnd ich beschloß, ihn zu entlaroeiy wenn das überhaupt im Bereiche der Möglichkeit lag. Gelang mir das nicht« so verließen mich alle meine Gäste, und mein blühendes Geschäft war zu Grunde gerichtet. An demselben Tage itie eine reiche Familie aus Derbnshire sei mir ab. Jch gab ihr die gleichen Zimmer, die herr Lasont innegehabt und beschloß, sse während der Nacht zu bewachen. Jch sagte niemand ein Wort von mei nem Vorhaben. Als meine Gäste sich zurückgezogen hatten, stellte ich mich an einem Orte aus, wo mich tein Mensch sehen tonnte, während ich die frag lichen Zimmer überblicken konnte. Es brannte lein Licht aus dem Gange, doch der durch zwei große Fenster her einbrechende Mondschein gestattete mir, alles, was sich im Bereiche meines Standortes abspielte, wahrzunebnien. Es war um Mitternacht, als ich meinen Beobachtungsposten einnahm. Die Uhr schlug eins, dann zwei. und noch liesz sich nichts hören. Vielleicht war der Dieb abgereist; vielleicht wag te er sich auch nicht so bald wieder her »-«: ihn-s- eine-»inn- sins fix-IR- Sei-erh und vie Sache sing an, mir langweilig zu werden; da vernahm ich, wie eine Thiir ganz leise geöffnet wurde. Dann sah ich, wie eine dunkle Gestalt sich an der Wand entlang schlich. Es war eine kleine, schmächtige Person in weil-lichem Kostiirm Jch schaute schär fer hin und bemerkte schiießlich dafz es Clara Lutan war. Jch vermuthete, sie hole etwas fiir ihren Vater. Doch nein! Sie ging geradeswesgi auf die Thitr der eben angelommenen Gäste zu, legte ihr Ohr ans Schlüsselloch nnd schlich lautlos, wie sie gekommen war, zurück. Die Sache begann mich zu interessi ren. Was hatte das junge Mädchen zu dieser Stunde hier zu suchen? Doch ich hatte nicht lange Zeit zum Ueber legen. Bald öffnete sich die Thiir von neuern —- ebenso leise —- und wenige Setunden daraus erschien eine andere Gestalt. Diese war groß und«dunlel und bewegte sich mit lanenarti em, ge röuschlosern Schritt und auf einem einzigen Lichtstrahl, der vor mir auf zuste, ersah ich, daß sie eine Blend laterne trug. Wer konnte das sein? Dr. Adams sicherlich nicht; denn der war vor neun Uhr fortgega en, doch ich hatte genug zu thun, die ewegun gen der Person zu beobachten. Er — ich wußte, es war ein Mann — blieb vor der Thür stehen und hatte sie im Nu lautlos geöffnet. Er trat in das Zimmer — dasselb-. in dem die neuen Gäste schliefen —- ohne daß ich auch nur das leiseste Geräusch vernommen hätte. Jch beschloß zu warten, bis er heraus-kam und ihn dann zu paelen. Die Minuten vergingen ——— es was ren deren mindestens zwanzig — dann erschien der Mann wieder. Er schloß die Thiir sorgfältig wieder und ging über den Korridor. Als er den halben Weg zuriigelegt, schlich ich ihm nach und packte ihn beim Kragen. Er stieß einen beisern Schrei aus, schüttelte --- 7---- - mich mit einer Kraft, die ich nicht er wartet hatte, ab und ging auf fein ei genes Zimmer zu. Doch ietzt wurde ich wüthend, faßte ihn wieder und schleppte ihn zurück. Jn diesem Mo ment fiel der Schein der Blendloterne auf sein Gesicht, und ich erkannte die lcichenhasten Züge von Oscar Lutank Es war der Patieat —-— der Todes tandidat. Zuerst wollte ich meinen ei genen Augen nicht trauen. Woher kam die Kraft, die er entwickelt hatte? Doch er ließ mir wenig Zeit zum Rach denten und hätte mir wahrscheinlich iibel mitgespielt, hätte der Lärm nicht einzelne Gäste aus ihren Zimmern ge lockt. Mit hilse dieser versicherte ich mich meines Gefangenen, dann trat ich zu rück, um ihn mir genauer anzusehen. Er war genau so blaß und mager wie sonst, doch es brannte ein Feuer in seinen Augen« das ich bisher nicht an ihm bemerkt hatte. Es war dasselbe Stelett, doch sozusagen mit neuem Le ben. Ich stellte mehrere Fragen an ihn, doch er gab mir teine Antwort. Wir durchiuchten ihn und fanden außer der kleinen Blendlaterne eine sinnreich tonstruirte Sammlung von Schlüsseln und Dietrichen, sowie meh rere undert-Psundnoten, die er we nige inuten vorher gestohlen hatte. Nachdem wir ihn genau durchsucht, banden wir ihm Winde und Füße, les ten ihn in ein leeres Zimmer und sie - ten eure Bache davor aus. Dann singen wir in fein immer, Ip- M M tw M t Wen-d und ditterlich inend senden. Sie war so hit d fo verzweifelt. da mein Mit dsaiort rege wurde. un ich versprach i , ei sokle ihr nichts passirem wenn e mir die volle Wahr heit sagen wiirdr. f »Er wird mich tödten!« rief sie ent est. »Wer will Sie tödtenk fragte ich. »Eine: von ihnen!« ,.Lutan oder Adams?« s« Ich ließ sie in mein ei enes Zimmer dringen, wo sich meine Frau befand; hier gelang es mir, sie zu beruhigen. Als ich ihr die feierliche Versicherung gegeben hatte, sie würde nicht verhaftet Irerden und nur als Zeugin vor Ge richt erscheinen, erzählte sie mir die ganze Geschichte Sie sagte mir, ihre Mutter wäre gestorben, als sie noch ganz jung war - von ihrem Vater wisse sie nichts. Als sie zehn Jahre alt war, kam sie zu einer Frau, die sich ais ihre Tante ausgalx hier wurde sie mit Luian he tannt« dessen wirklichen Namen sie nicht wußte, da er zu verschiedenen Zeiten verschiedene Namen annahm. Schließlich zahlte er der angeblichen Iante eine Summe, und das arme Mädchen wurde ihm überlassen. So bald sie dazu imstande war. mußte sie ihren herrn und Gebieter in seinen Schuttenstreichen unterstützen, denn er bedrohte sie im Falle der Weigerung mit dem Tode. Sie sagte, er wäre, seit sie ihn kannte, stets blaß und ma ger gewesen. doch die Leichenfarbe bringe er durch eineMixtur zu Stande, dir er, wenn es nöthig war, an wandte. Thatsächlich war er fast nur Haut und Knochen, dabei aber ganz kräftig und gesund. Der angebliche Doktor war fein Komplicr. Sie hatten be reits in mehreren hotels gearbeitet, bevor sie zu mir kamen. Als ich Ciara fragte, wie sie denn zu Werte gingen, erklärte sie mir, sie hätte immer auf das Erscheinen neuer Gäste achten und ausiundschaften müssen, ob sie einen nsrhlhabendenEinvruck machten. Dann mußte sie herausbekommem welche ...... t- I.-.---- m-- s-.».4- kä Otuuuct Ia »Ist-Ven- qu uns-«- » leichi, da sie im Hause wohlgeiitten war, und keiner auf sie den geringsten Verdacht wars. Während des Tages mußte sie sich die Schlüssel der Zimmer verschaffen, in denen reiche Gäste wohnten, und Luton feilte diese Schlüssel nach. Nachti« wenn ihr Herr und Meister ans Werk ging, mußte sie nachsehen, ob die Lust rein war; dann begann Lutan seine derbrecherische Thöiigkeit. Am Morgen ließ ich einen Polizei Jnspektor rusen, der Dr. Adams bei seinem Erscheinen verhaftetr. Er war zuerst im höchsten Grade überrascht; dann wurde er wüihend und heftig« um sich schließlich u beruhigen. Von Cla ra hatie ich erfahren, daß Adams das wer keusch-sing m Luqu naht. Ter Doktor wollte uns nicht sagen, wo e- abgestiegen war, doch wir entdeckten ek- bald und fanden dort das ganze Ei genthum meiner Gäste wieder. Es lag in einem kleinen Koffer, der in einem größeren eingeschlossen war. So vermochte in meinen Gästen je den Schilling zurückzugeben, der ihnen gestohlen war, und ich hatte, nachdem rie Sache bekannt geworden war, wie der denselben suspruch wie früher. Lutan und Adams waren alte. viel fach vorbestraste Verbrecher und wur den zu langer Zwangiarbeii verur theilt. Clara biieb mehrere Jahre bei nnd und heirathete später meinen Ge schäftssiihrerz je i ist sie die achibare sund geachteie irthin desselben ge ) iels, in dem sie siir einen Schurken z irgenheit zu DiebitähIen auskundschas , ten mußte. » -———.-.--»—— Todt, tunc-, am todteslem , Die Unteroffizier-Echu1en werden « deiannilich einmal im Jahre durch den HJnspselieur der JnsanterieiSchuien in isämnrtlichen Dienst- und Unterrichts F zwei-gen besichtigt Ja rgn 80«ek Jah i ren sand auch — so er ahli uns ein i ct-k-- - I- fus- Uvesstss Füsse-SAI-« Z idem Städtchen Jiilich eine derartiae Hisesichtigung statt. Jn Elementar- Fa chern unterricht eten damals, wie wohl »auch heute noch, Civit- -Lehrer, vie aus Eoem Voltsichultehrerstande hervorge i gangen sind. Der Lehrer S» der durch Hieinen trockenen humor betannt spar, i Hstellte die eine Abtheilung tm Deutschen vae. Als er über Stei rungen von Eigenschaitimärtern abt Last kommt auch unter Andre-km die Steigerung des Wortes «tadt' vor. Ein Jiisitier Hanttvortet: hTodt todter, am me j sten.« Der oFlänipetteue fchüt telt dazu Zenit-dem Ko und sagt zu deren S.: H »Aber herr Lehrer, wenn ein Geschöpf todt ist tann es doch nicht mehr tod ter und am todtesten werden« here S. antwortet darauf ruhig:»21ber Herr !General, man tann doch z B. lagen: J Türen ist todter ais Kötn uns Jiitich iist am todtestenf »Da haben Sie allerdings recht« erwiderte ihm lä chetnd der General. Wir Leutnants J konnten uns nur mit Mühe das Lachen » verbeißen empfanden wir doch die skicht igteit dieser Behauptung nur zu « a t W is heraustreten ) »Aber Frau Spundter, das IS ist W zu arg, a paar Minuten haben g«,sagt dauert’c, und fest wart« i Sich-n dreiviertel Stunden und hab’ meine Beiswiirfk no net. « stets-im «Slei kommen-, re streiten wer wird denn 's W ei glei aus v« Gibt-aus Mi« W Die ins Wasser gefalle-re Mo ralpauke. dumoresle von D u g o M a r o. Der Rittergutsbesiser Adalberl von Kornmaier stimmte-Zwar bei jeder Ge legenheit in das lagelied von der nvtbleidenden Landwirthschaft herz haft ein und polemisirte gegen jeden Andersmeinenden lebhaft fiir dteNothi wendigkeit der Erhöhung der Getreides zisllr. n Wirtlichteit aber war er ein steinrei Mann, der von der allge meinen wirthschafttichen Depression nicht viel merkte. Doch hatte sich im Laufe der Jahrzehnte sein Sparsam teitösmn zu einem an Geiz grenzenden Grad entwickelt. Das empfand sein jüngster Sahn, welcher seit einigen Semestern die Uni versität besuchte, besonders unange nehm; denn in zahllosen Episieln tout de ihm vom Papa unter Dintveii auf die schlechten Zeiten in eindringlichen Worten die Tugend der Sparsamkeit gepredigt. Als nun eines Tages Herr von Kornmaier einen »Brandbrief« schon im ersten Drittel des Monats erhielt, beschloß er, den Studiosui zu besuchen und ihm eine gesalzene »Moralpaute« zu halten. Ohnehin hegte er seit langem den Wunsch, die Universitätsstadt wieder einmal zu besuchen, die Stätte, tvo er vor dreißig Jahren selbst einige Seme ster als flotterJiinger der alma mater verlebt hatte. Er war nämlich ur sprünglich fiir die diplomatische Kar riere bestimmt gewesen, bis der frühe Tod des älteren Bruders ihn zum Um scitteln unv zur Uebernahme der Be wirthschaftung des väterlichen Gutes veranlaßt hatte. So führte eines Tages der Schnell zug den herrn Rittergutsbesitzer gen Westen. Welche Fülle von Erinnerun gen stieg in ihm aus, als er durch das Kupeesenster die Thürme der alten Musenstadt am Horizonte auftauchen sah. Neminiszenzen an Stunden ieuchtsröhlicherBurschenseligteit, schim ..-,---L-- sk-..I-..-I.---ILL.I-:A M-- -IA IsIIIIIUIss vsaskUIqulqulLlcs »Ic- Ists »Gaudeamus«, das Klirren der Schlit ger tlang wieder in seinem Ohre. Und ob es wohl noch so viele schöne Mäd chen im Städtchen gab, deren Versen stets lichterloh brannten sür den treuzs sideXlen Studio, wie einst vor 30 Jah ren Da donnerte der Zug schon in die Bahnhoshalle, und vom Bahnstieg grüßte der stattliche Studiosus den Vater. Wie vieles sand der alte herr aus dem Rundgang durch die Stadt beriindertx desto stärker wirtten jene Stätten, an welchen die Jahre spurlos vorübergegangen waren, mit ihrem Erinnerungizauber aus ihn ein. «Sag’ mal Papa, der Pries, welcher mir Deine Ankunst anzeigte, trug noch die Adresse meiner alten Behausung Da hatte ich Dir wohl noch Mr nicht mitgetheilt, daß ich seit dem Inan ansang eine neue Wohnung habe?« Reine Silbe! Also schon wieder einmal umgezogen. Uebrigens nöchte ich Deine häuslichteit gleich einmal tennen lernen.« «Wie Du wünschest, Papa, ich woh ne ganz in der Nähe.« »Mertwiirdig,« meinte Kornmaier senior, als man das Ziel erreicht hatte, und schaute immer wieder um sich, «merkwiirdig, wie bekannt mir hier al les vorkommt. Das Haus« der Trep prnausgang, die Wohnung. Selbst der alte Bücherspind dort in der Eite, der rundi Sosatisch, grüßen mich wie alte Bekannte aus längst verschollenen Zei trn.« Da lachte der Studiosuö übers gan ze Gesicht; wie hatte er sich im Stillrn cus diesen Moment gefreut. »Glaub’s schon, Papa, dass Dir hier alles bekannt erscheint, wo Du dereinst mehrere Semester in diesen Wänden gewohnt hast-« »Ja der That?« »Jawohl! Du wirst Dich gewiß des Namens des« Hausbesitzer-L Deines sinnigen Wunsch cllljifcncll, Des Schneidetmeisters Selbich?« »Allerdings, jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Angen, ich befinde mich in meiner alten Bude. Sag ’rnal« — es tlang etwas stotternd, zögernd, beinahe sagbatt —- «lebt denn der alte Selbich noch-I-n «Er lebt und ist noch frisch nnd munter. Als er meinen Namen l-örte, fragte er sofort. ob ich ein Sohn des ehemaligen Studioins Adalbeet von Kornmaier aus Rendorf wäre. Na, die» Freude, als ich beiabtr. Du, Papachen, der alte Mann bat ein vorzügliches Gedächtnis nnd erinnert sich noch der geringsten Kleinigkeiten und Begeben heiten ans Deiner Studienzeit.« Den herrn Rittergutbesiher beschlich ein unbehagliches Gefühl. »Soooo?« «Ja, Vätercheni Geitaunt bake ich, was ich da Alles zu bösen kriegte. Du erinnerft Dich, daß Du bei Deinem Wirthe auch Deine Anziige arbeiten ließest?« «Na, ja, natürlich-, da er doch zufäl lig Schneidermeiitet war.« »Ja, ergo bliebst Du denn ihm nicht nur den Mietb inc, sondern auch den Schneiderlobn ichuldigX «Artburi« «Wozn dann noch kam, daß Du ihn io manchesrnal extra anpumpteft.« .Junas!' »Und donn, Väterchen, toie er Dich einmal s-— es war nach einein stoßen Stiftungssefi - Lan-merke — in der Nacht vor der hanitbilr liegend fand Iund Du vergeblich die eeezmeislunges vollsten Wandrer aussilkrtek um das Schliselloch zu finden. .So ein sengelt« »Wie Du ssse jedes bilbsh Mädchen ins Städt-un schrvärmtesi« und tote au see den zahlreichen rosigen silletdoux auch so manches Stwsmasdat wegen rubesibrenden LiirnIes u. s. w. in’s han« slatterte." s «Schlingel, wirft Du wohl — —« »Das Du in’e Kolleg gegangen bist, soll iibri ne auch vor ommen sein« »So en Tau nich It« .Jmp·mitt be Du mit. Barschen einfach imnonirt, als mir here Selbich das Alles mal-lief »Za; werde den alten SchthiVer —« « bee Papachen, vor mir brauchsi Du Dich doch nicht u geniren. Von meiner Seite hast u teine Moral paule zu fürchten. Treibe ich es doch selbst ni t besser. Denn da mein Wirth zu iillig Schneider ist, bleibe auch ich ihm nicht nur den Mietbzini, sondern auch den Schneiderlobn schul dig u. s. to. u. s..w. Du bist doch ge kommen, um das Alles wieder einmal in Ordnung zu bringeni« Mit der Moralpaule, aus die sich Herr von Kornmaier so hübsch präpa riri hatte, mass diesmal nichts. »So ein boshaster Zusall,« brummte der alte Herr, »mus; der Junge auch gerade bei meinem ehemaligen Haus wirih und Schneider mobnen.« --—.—-—-.--.— site sechste-b tmd seiee Inde. Weltlluge Mütter pflegten in der grauen Vorzeit, als auch bei uns Töchter aus gutem Hause in den Ele menten der Kochlunst ernstlich unter wiesen wurden, mitunter die Schüle rinnen durch die Versicherung anzu seuern, der Magen habe ost eine wich tige Stimme, wenn das Männerberz spreche. Das Wort llang schrecklich unpoetisch, hausbaaen und materiell, es lag aber eine tiefe Wahrheit darin, die sogar neuerdings in England zu Ehren gekommen ist, wo die Kochtunst sonst nicht durchweg zu den schönen Künsten gehört, womit holde Weiblich teit sich zu sschmücten siir angemessen -L-- --— --AI--—-—.L . . — -A.A UUIC III IIIIVIMIIUIU Ilawsklc Es WI te sich vor einiger Zeit in der Vorstadt Hamstead, die sich an den nördlichen Londoner höhenzug anichmiegt, eine Anzahl junger Damen zu einem Koch llub zusammengethan. Zweck dieser Vereinigung war gegenseitige gesellige Förderung der Mitglieder in den ver schiedenen Zweigen der Kochtunsi. und um das Angenehme mit dem Nii lichen zu verbinden, wurden an einem bend in der Woche praktische Uebungen mit Zusammenliinsten vereinigt, wobei die Linitgtievek sich je eian Gast eint-den ; durften, um die bereiteten Kunstwerke ; verzehren zu helsen. Diese geselligen Abende hatten gro ßen Erfolg. Die jungen Damen tach ten voll künstlerischer Begeisterung miteinander um die Wette und leiste ten Außerordentliches. Die Gäste wa ren entziiclt und liebenswürdig kurz die geselligen Speiseabende des Koch llubs verliesen in bezaubernder Ge müthlichteii. Wie aber alles aus Er den. das den Sterblichen emportrögt zu höherer Freude und geläuterten Vergnügen, die Götter zum Neide reizt und dadurch den Keim des Zersalles in sich trägt. so erging es auch mit dein Kochtlub Als er in seiner höchsten Blüthe stand und alle Welt ihn be ; sang. plagte er plöylich wie eine schil I lernde Seifenblase oder löste sich viel ! mehr in seine Atome aus« Innerhalb i achtzehn Monaten wurden sämmtliche ! Künstlerinnen von Freunden der Kochlunst zum Altar gesiihrt. Die s Kochtunst hatte einen neuen Triumph gefeiert und die alte Lehre deutscher Mütter, daß der Weg zum Männer sherzen nicht selten durch den Magen ’siihre, hatte sich auch aus englischem Boden bewährt. — Oletfchersiiesen Im Berner »Land« lesen wir: Vor einigen Tagen war eine Dame mit ei ner riißeren Gesellschaft aus einer Glet cherpartie im Wallis bearifsen. als sie plöylich merkwürdige Gestalten aus sich zukommen sah. Sie waren wie Tour-isten getleidet, aber hatten iohlrabenschwarze Gesichter. Reger aus einem Gletscher? fragten sich alle erstaunt. Die Sache lliirte sich am Abend im hotel auf. Dort konnte man die »Wer« wiederfinden, wie sie eifrig bemüht waren. sich wieder in Europiier umzuwandetm Sie wu fchen und rieben auf ihren schwarzen Gesichtern herum, und rnit großer Milbe gelang es ihnen die schwarze Kruste zu entfernen. Es waren Pa riser Touristen, die sich die Gesichter i mit Nuß beschmiert hatten, weil man ihnen gesagt hatte, daf; es das beste » Mittel sei, die haut vor den Sonnen Lftrahlen zu fchiitzen Hoffentlich fin det das Beispiel Nachahmung, schon ium der wunderbaren Fordentvirtung willen, die die Neger in der Schnee regsion hervorbringen! -——--.O.-----« Irrisillige Uebers-Indem Frau Revifor: »Sie können sich gar keinen Begriff davon machen. wie gewitfenhaft mein Mann in seiner Ar deit ift. Wegen eines Centi Differenz : sitt er manchmal bis in die späte Nacht . in seinem sureauf i Frau B.: Ach so was —- ganz ums-Insti« Frau Revison »O nein. die Ueber stunden lsst er sich bezahlen!«