FI IIcddchdssbcsccssssscsdscss Messer Saite verriet von Lin r· DaneL 000ssdsdsssscccccsdsbssss No. 69. Mister M a n n, hen Sie keine gute Remmeoie sor e Kalt? Ich kann dardlie aus meine Au ge gucke, so hen ich e Kalt ge tetscht, wie ich cwwovvvoo neulich mit vie Werkstrseitersch behde sin gange. Denke Se amkver auch emal vie Kanoischen an, tro ich drin gewcse sm! Von Tapp zu Fuß tein trockene Fadem am Kör perche zu lsen un dabei auch noch der Rege von owtve crnnner, tvei das tann ja noch tcine Duck stenoe. Ich hen zu erscht ein Schimmer nach den annere kriegt un dann hen ich gestart zu lchnie sze. Tag-is awioer kein Schnieße mehr gewese ras ware Errupschene. die dag ganze Haus hen schehte mache Dann henich ,tosfe misse wie so en alter Ger werhunc Un in die Mienteim do is mei Nos io ussgeschtvolle baß se e ganz schreckliche Seis hot kriegt. Jch hen nit mehr briete könne un wann ich hen tohte wolle, ro hat's gesaitnd, als wann ich e retthatte Pertetito in mes Troht hätt stecke. Der Philipp, was mein Hosband is, tiot allerlei Nie marts ziymich gemacht un tyot Tschoits gestärkt amivet was tann mer von so e-Ramerl annerschter edspecktr. Jch hen allerhand Sache getreit, hen mich auch ini Bett gelegt un lien geschwitzt, dasz Eck- aedentt ben, ich dth ganz ver schmelaix Iltviver so weit is es doch glicklichert veis nit komme, bit c is ich sin nit im Bett gestanne. sch fin riss, hen mich gepreßt un sin antfeit aange. , -.k.—.t« DI- c-Lk.l. Wust Ok, lu- qku grosser« U.x unu» Ehr deht mich gut dulin un ich sin »zu erschi emvl zu die Weresiveitern aangr. Die hat gesagt, se hätt nie nit gedenit, daß ich so pimperlich un so delliketi wär. Sie deht so ebbes gar nicks aug mache; ich müßt trotz meine Fettiiät doch atig wiei sein. Se hai auch ge fragt, ob ich denn gar keine Mosseis nii hätt. Das Ding hat mich doch keinder geärgert; ich hen mei Schliei eruss gedulli un hen gesagt, do fühl emai! Se hoi mich auch an mein Arm getiickelt un hot gesagt: Russi du das Messer-? sell is gar nicks; do wunnei ich gar nit. daß du gleich so esiecttet dist. O ei dont nah, den ich gesagt, ich denke. meine Mosseis sin besser wie deine. Do hoi sie ihren Schlies erusi gepulli un hoi mich siehle lasse un ich musz sage, das is e Pietsch gewese! Bei Gase, das hat ja grad gesiehlt, als wann itzt Arm mit Eise gestosst wär. Jch den immer gedentt. daß ich so streng wär wie die nechsibeste Frau in Tann, awwer die Wedesweiiern hoi mich in die Lein doch gebote. Jch hen gesagt, ich muß zugewwe, dasz du ziemlich tasse Mossels hosi, awwer, das macht bei mich gar nicks aus; wann ’s uss e Tteiel an dehi komme, dann deht ich dich doch einige Zeit biete. Do hat die Weteiweiletn gesagt, ei go iud; sell muß gedrudst wer’n un das teiteweg wick. So schnell wie en hund ganzt, spat se sich e wenig iomsortebbel gemacht un hat gesagt, letter got-. Jch sin bei die Zeit so wiethig gewese, daß ich die Wedesweiiekn häii tille geiönni. Jch hen bis drei geiauntei un dann fm met los Sange. Ich hen zuetscht artreit, sie en Oppetioti zu gewwe. awwer dente Se emol, se hot mich en Ponsch uss neei Nos gewwe dasz ich gar nit ardehrt den, mei Auge uiszumache, weil ich essrehi gewese sin, dasBiutbao zu sehn, was die Wedesweiiekn angericht gehabt hoi. Ich den e Minnit gesiappt un wie ichn it genodtißt hen, daß Blut geslosse is, do hen ich schuhk gewußt. daß met Nos tosset is wie ich von se eckspecktet gehabt den. Jeßi hen ich widdek mehr Korreisch kriegt un hen die Mel-einsei lern um die Wehsi getäckelt un den ge tteii, sie an den Flohe zu schmeiße. Awwet denke Se empl, se hot mich ge itippt un dass! do hen ich den lange Weg gelege; sell is gewiß nit sehr ge wese. Jch hen se an ihren linke Hin netsuß erwischt. hen se en diesente Pull gen-we un in e Seckend bot se elangseit von mich gelege. Dann is aivwet der Fdnn loggangr. Bei Tschinko, was hen mir uns verhammatschi un was hen mit uns die Saat gepulli, weil es it e tehgellek Schehm gewese! Ich den e paar mol getreii. sie das Ohkiöppche . zubeiße, awivec mei Backezähn sin nii mehr so ganz tapitelsest un do den ich den Mit nii konne wolle. Uss ceva den ich en schreckliche Pehn in mein Daume gesiihli un dente Se empl, do hoi se mich ja doch gebisse ge habt un so weh hoi das gethan, daß ich en sekchteeliche hallet von mich gewwe ben. Do is der Wedesweilet in das Sittenruhm gesietzi komme un e ganze Lan von seine Kosiiemeesch, wo all gedenkt hatte. es wär jemand geiillt worde. Wie die uns da an den Flom gesehn den un seite, do hen se en Schlapppelil voll Wasser herbei geholt un hei« uns iivwe den Kopd gegosse. Juhbeti. do sin met answer in e Seel end an unsere Fieß gewese un die We deiiveiletn hot die Felleesch e Rohsting eve. das war nit seinede Se hat Nehmt geeuse, das hat einiges ge ioie un in e Minnii idem die Fetzee wiss-. Ists-: ihr-: se sich awtpet den Tod«-»Hu einol oorgetntlpptt Sie hol m ihn gesagt, das er en, ans ver s dollre steht aus Miyauchi tt un nlt footel kommen Senz hätt, daß wann zwei Lehdiet e wenig Fonn mitsam me hätte, soe ihre Mosselå zu den-el lc-pp.-, daß er dann mit seine Saluhm traut nictö dabei verlore hätt. Do hot sich auch der Wedestveiler in sein Sa luhn zurück gezoge un mir hen Händs geschettt un hen widker ussgemacht. s Armee ei tell in, ich hen ansgeguckt, alsitviinn ich in eme Nehlrohd-Reck ge- « trefe wär. Mei Klohs die ware alliw ; wer verrisse, mei »Seht bot um mich. erumgebängt, als wann ich’s in e bat-« « wes Jaer nit getomt hätt un mei Fehs s i altitower voll Strätsches gewese; l atrwer es war e gute: Ding dabei s— i mei non is spktgewese un ich hm wid- l Ist so gut gefühlt wie e Springtschi den. Do tann mer widder sehn, daßs es Unglück noch lo groß sein tann, es ; is immer ebbes gutes dabei. Mit beste Riegard Juhrs ’ Lizzie hansstengel ——-—---.—..--——— Wut ist etu Genetemant Der Begriff des Wortes ,,Gentle: tran« wurde vor Kurzem oon einem englischen Richter sehr genau erläutert In einem Beleidiaungs- und Samen ersatzprozesse beschwerte sich der An walt der tliigerischen Partei bitter da rüber, daß der Vectlagte einen feiner Zeugen als Gentleman bezeichnet habe. Der Mann, um ten es sich handelte, ivar ein Maler, und zwar nicht ein Mitglied der königlichen thademie, sondern einer von den Malern, die für gewöhnlich nur eine einzige Farbe und einen recht großen Pinfel gebrauchen. Der Richter erklärte hierauf den Ge schworenen, daß das heraldische Kolle aium festgestellt habe, ein Mann sei tein Gen-leman, wenn nicht fein Groß Vater, sein Vater nnd er selbst berech tigt fklpn pfr- Nlnnnpn in fis-»in iill. lerdings würden sie bemerkt haben, dasj, wenn sie als ftimmberechtigte Wahler in einer politischen Versamm lung erschienen, die Re ner sie auch immer mit dielem Titel eebrten. Der Maler habe nun allerdinas ein Fir menschild und eine Geschäftstarte, aber das sei nicht dasselbe wie ein Wappen, —— indessen lönne er etwas andere-z zurn Beweise dafür anführen, daß er ein Gentleman fei, —- er leide an Po dagra. M--.0.-——— Das Raubthier-. Der Kölnischen Zeitung schrieb ein Leser: Dieser Tage besuchte ich den Zoologischen Garten in X. Zahlreiches Publikum stand vor dem Löwenkäfig und bewunderte den König der Thiere. Dieser lag ausgestreckt, das mächtige IHaupt auf die Vordertatzen gelegt, und musterte mit weltoerachtendem Philo fophenblick die ihn anstaunenden Menschlein. Plötzlich erscholl eine Kin derstimrne: »Ma:na, lug da, a Maus-lei« Alter Augen folgten dem Fingerzeig des Kindes und siehe da, ein Mäuslein war in der That hervor goirochen und näherte sich, oon Zeit zu Zeit schnuppernd um sich äugend, mit raschem Trippelschrirt dem riesigen Raubthier. Es lief auf die Vorder tatzen zu, zwei Finger breit von diesen entfernt, machte es Halt und schnap perte um sich. Athemlose Stille. Jeyt kriecht es die erste Tatze hinauf. Der Löwe macht eine ructartige Bewegung mit dem Kopf und heftet einen durch dringenden Blick auf das kühne, wins zige Thierchen. Die Maus hält inne nnd schnuprert zu den großen Augen des Löwen aus. Dann fringt sie herab mitten zwischen beide atzen, auf die zweite hinauf, diese wieder hinab und fchnuppe.t an einem Knochen, der oon des Löwen Mahlzeit iibrig geblie ben war. Dieser, der bis dahin mit Kon und Auge jeder Bewegung des Mäuschens gefolgt war, nimmt keine weitere Notiz von ihm, sondern mustert wieder mit alter überlegener Würde das atbemlose wartende Publikum. Das Mäuschen aber hält reichliche Mahlzeit von den Reiten der Löwen-Mahlzeit, dann trippelt es weiter, kriecht durch das starke Gitter an den Rand des Käfias und schnuppert, Männchen machend, in die nunmehr lebendig ge wordene Menschenrnenar. Ahnungs los verläßt es den Käfia Kaum aber war es in den Bereich der Menschheit gelangt, als diese mit Stöcken und Steinen unter Johlen und Schreien sei nein vertrauensvvllen schuldlosen Leben ein Ende machte. Der Löwe, durch den Lärm aus seiner dhilofophischen Be fchaulichteit aufgeweckt, ließ ein verhal tenes Knarren vernehmen und streckte sich verachtend sur Seite. Jch aber aina bestürzt und beschämt von dannen uöid staate mich: Wo ist das Raub t iet —Als Antwort auf die theilnehmende Antrage eines Freundes in Pennsylva nien lper Rahel) hat Viceconsul Ma gelssen in Beirut weiter nichts zu mel den gewußt als: »He as a liclctle«. Das llingt etgenthiimlich und sonder bar tn einem Falle, den die Admini ltration sv sehr ernst genommen hat. J- Gerichtet-It Richter: »Ich ern-ohne Sie, die Wahrheit zu sagen2’ Angetlagten »F wa, dann müßte ich ja ein Narr sein« denn es heißt doch Narren reden die Wahrheit.« Uns-his. «Bill würde sich als Eandidat für das Amt ganz gut machen, nichts« »Nein, von S Glas Bier hat er schon senng." Bekehrt. VonKonradWsalberg. Erna Walther war ein entzückendes Geschöpf. Das sagien Alle, die Be tannten. Sie war mit ihren tebz n Jahren ein wohlerzogenes ädchen, das tlar und vernünftig denten ionnte, wenn das Herz die es zuließ. Erna war nämlich romantisch angelegt und batte sich mit seltener Energie auf die Literatur qelegt. Schqn in der Schule zeichnete sie sich durch rhre Beschlagen heit in der Literatur aus. · Als Ema die Schule verlassen hatte, fette sie ihre alte Beschäftigung fvrt und nie sah man sie ohne Leltiire. Und was für Lettiire wählte sie sich! Klas siter. nifts als Klafsiteti Die Mode fichrijtsteller existirten einfach nicht für vie. Jhte Eltern sahen stolz aus das Treiben ihrer Tochter und ließen sie ru·hia gewähren; denn daran, daß ihr Kind einen Mann einmal bealiicken solle, dachten sie wohl, aber nicht da: ran, daß sie dann vor allen Dingen ne ben der Literatur doch auch noch in ei niten anderen Fächern beschlagen sein müsse, wie z. B. in der Kochtunst, im Waschen, Plätten, Näben u· s. w. Da trat ein Ereigniß ein, das Alles umsgestaltete. Ernas Onkel, der Ober försier, hatte feinen Besuch anaemeldet nnd die aanze Familie in Aufregung gesetzt. Born frühen Morgen bis lzum späten Abend wurde gescheitert, gekocht aebraten, und Ernas Mutter, das Dienstmädchen nnd zwei Morgenfrauen i waren in Folge der vielen Arbeit fast aufgeläst. Ema aber sasz in ihrem Zimmer und las. Und endlich irar Ontel Eduard an gekommen. Er hatte seiner Schwester· und seiner Nichte einen herzthaften Ruf-, l gegeben und seinem Schwager mit ei i nein festen Händedruck fast oie Hand; zerquetscht, und sich dann behaglich ins eine Ecke reg Sophas niedergelassen Es gefiel inm bei feinen Verwandten i i PH- cqb man auf hsn tksspn Blickt ,,Siehst Du, Erna,« begann er, nach dem sein scharfer Blick prüfend durch das Zimmer geglitten war; »das hist Du hübsch gemacht, Alles hübsch sauver hergerichtet »Na,« und hierbei knifs er das linte Auge zu, »wirft wohl etwagi Hilfe gehabt haben, was?« ,,Lieber Onkel,« erwiderte sie, »ich! tann mich mit dem besten Willen nichts mit derartigen Dingen abgeben. Jchl habe keine Zeit dazu, denn die Lektürei nimmt mein ganzer-Interesse in An spruch.« i Der Oberförster war sprachlos! « »Was sagft Du, Kind? Du tannfts Dich nicht um den Haushalt kümmern« da die Lektiire Deine ganze Zeit aus-. füllt?« H »So ist es, Onkel.« « Onkel Eduard machte ein ernstes Ge sicht. Dann ließ er einige bedeutungs-« volle »hm, hm,« vernehmen und sprang» von diesem Thema ab. Einige Tage nach dieser Begebenheit trat der Dberförster zu seiner Schwe ster in’s Zimmer. »Weißt Du,« be gann er ohne besondere Einleitung, »daß Du und Dein Mann Eure Toch ter total verzogen habt? Jch muß Dir aufrichtig gestehen, daß ich mir meine zukünftige Schwiegertochter doch an ders vorgestellt habe.« »Deine zukünftige Schwiegertock teriM »Ja, sehr verehrte Frau Doktor Walther, meine zukünftige Schwieger tochter. Mein Junge, der Robert, will ja nun einmal Deine Erna heirathen, und da habe ich mich denn aufgemacht, um für ihn den Brautwerber zu spie len. Du shast doch hoffentlich nichts ge: gen meinen Jungen?« Frau Walther war im höchstenlitrade erstaunt. »Aber, lieber Eduaro, wie kannst Du nur denken, daß ich etwas aegen Robert habe. Jm Gegentheil. Jch würde ja glücklich sein, wenn aus den Beiden ein Paaar werden tönnte.« ,,Freut mich, daß Du meinen Jan gen für werth hältst, Deine etwas sehr oerzogene Tochter heirathen zu dürfen. Aber auf Eins muß ich denn doch auf merksam machen. Wenn das Mädel ihre vertratte Lesewuth nicht »einsteltt, clllll lclllki cllls Ucl qllllzcll chIcUlUklc snichts werden. ’n Morgen!« Sprach’s und ging mit schweren Schritten zur Thür hinaus. Am anderen Morgen hatte Erna roth aeweinte Augen. Jhre Mutter hatte ihr ganz energisch den Stand puntt llar gemacht, was sie veranlaßt hatte, erst ein wenig aufzusahrem dann zu schmollen und hierauf tlein bei-juge ben. Und jetzt war sie in Küche und Keller mit thätig und mühte sich ad, in die Mysterien des Haushaltes einzu dringen. Jm hohen Grade unglücklich, begab sich Erna am Abend nach gethaner Ar beit auf ihr Zimmer, wo sie sich ihren schmerzlichen Gedanken hingeb, um dann ihr Leid ihrem Tagebuche aniu vertrauen. Einen schmerzoerlotenen Blick wars sie noch auf ihren Bücher schrant. hinter dessen Glasscheiben ihre Freunde standen. Dann löste sie me chanisch das Blatt, worauf das heu tige Datum stand, von dem Abreißta lender, um es fortzuwersen Da fielt ihr Blick plötzlich aus die Rückseite des Blattes und wie gebannt, sah sie da s » ran hin. Ein Gedicht, wahrhaftig ein Gedicht: » Wer nie sein Brot mit Thränen aß, Wer nie die tummerdollen Nächte » Auf seinem Bette weinend saß, Der lennt euch nicht, ihr himmlischen » MächteR i s Thrincn entströmten ihren Augen l Ja. ja, »wer nie sein Brot mit Theti nen asz. « Sie ging an ihren Schrank, nahm ein Bisauit heraus, und indems M sie mit ihren feinen MäuseMn da von additi, fette sie sich auf den siand ihres Bettes und weinte ditterlich·. Was hatte sie gethan, daß sie so ent seili leiden mußtei Sie war sich tei ner chuld bewu t. Schluchzend sch ies sie ein. Am an dern Morgen begann das Tagewerk ge nau so wie vorher. Arbeit, nichts als Arbeit. Als sie am Abend auf ihr Zimmer ging, risz sie wieder ein Blatt vom Abteißtalender, und wieder ver schlang sie den Inhalt des aufs der Rückseite stehenden Gedichtes· Sie seufzte auf. Wer liebte fie? Kein Mensch, nicht einmal ihre Mutter, die so hart gegen sie verfuhr. Sie war unglücklich tief unglücklich-— o ging es nun ag für Tag. Erst «tarte, anaestrenate Arbeit, dann kärg liche geisti e Nahrung. Das Blatt ei nes Abrei -!alenders enthielt Alles, was sie lesen durfte. Aber sonderbar. Allmählich ge wöhnte sie sich an das veränderte Le ben. a, sie fand sosgar Gefallen da ran. « enn ihr etwas recht gut gelun gen war, dann konnte sie sich sogar da rüber freuen. Ein halbes Jahr war auf diese Weise vergangen, da über reichte ihr eines Abends ihre Mutter wieder den Schlüssel zu ihrem Bücher schrank. Jetzt erst verstand sie, warum man ihr das Lesen unmöglich gemacht lxatte, und mit glücklichem Lachen fiel sie ihrer Mutter um den Hals. Nach einigen Wochen erhielten sie wieder die Nachricht, das-, OnlelEduard sie besuchen werde, und dieses Mal war tfrna die Erste, die Alles zum Empfang ihres Onkels vorbereitete. Onkel Eduard lam aber nicht allein, sondern er brachte seinen Sohn, den Förster, mit. Erna hatte sich aufrichtig aus des Onkels Ankunft gefreut, noch mehr aber freute sie sich aus ihren Butter, Der sie ganz anders behandelte, als alle die Anderen. Ihre Eltern sowohl wie auch Ontel Eduard betrugen sich gegen sie wie gegen ein Kind, und das örgerte » tie. Robert aber behandeln sie wie eine Dame und das that ihr wohi. Sie gingen häufig in’s Freie und wenn sie dann zu dem großen, schönen Manne emporsah, dann fühlte sie sich so sicher in seiner Nähe. Zusetzt hatte sie sich jo sehr an ihn gewöhnt, daß sie ordentlich erschrack, als er ihr eines Tages sagte, daß er reisen müsse. Ro bert hatte das gemerkt, und sie gefragt, ob es ihr leid thue, daß er reise. Da war ihr gar eigenthiimlich zu Muthe geworden, und plötzlich war sie, ohnel ihm Adieu zu sagen, fortgelausen. Ein Vierteljahr war verstrichen, da stand eines Tages Robert plötzlich wie der vor ihr. Er hatte sich vorher nicht angemeldet. .Erna war iiber und über roth geworden, und als sie ihm die Hand zum Willkommen reichte, da zit terte diese. Sie waren dann wieder hinaus ge gangen in den Wald, und als sie dann dort waren, wo es so still und feierlich war, da hatte er sie plötzlich umarmt und aliibend geküßt. Sie wußte nicht, wie ihr geschehen, aber sie war glück lich, so unsagbar glücklich. Erst nach einer längeren Weile san-H den sie den Weg nach Haus, und als siel dort endlich angelangt waren, da war auch Onkel Eduard da, der wieder das linke Auge zutnisf, als sie Arm in Arm daher geschritten kamen. HOH Die Kaiserin von Japan ais Dich rette-. Ein im fernen Osten erscheinendes russisches Blatt Nawaje Kraj meldet interessante Details aus dem Leben der Kaiserin don Japan. Die Gemah lin des Mikadd genießt in ihrem Lande eine große Verehrung als Dichterin Japanesische Schriftsteller, besonders Chasseaawa, rer llebersetzer der Werke Tolstois, Turgenieth Maxim Gorkis und Autor interessanter Novellen und Dichtungen, stellt das Talent der ja panischen Kaiserin neben das desGroß fürsten Konstantin, des bekannten fürstlichen Dichters Ueberhaupt ist die Kaiserin eine Frau von seltener Ins telliaenz und bezeiat lebhaftes Jnters esse siir Kunst und Wissenschaft, haupt sächlich aber siir die ariindliche Bildung der weiblichen Xuaend in Japan. Un längst wohnte sie dem Unterricht der Mädchenschule in Kioxo bei und be suchte darauf die Universität. Die Stu denten empfingen sie mit außerordent lichem Jubel. Am folgenden Tage sandte die Kaiserin an beide Lehran stalten größere Geldbeträae zur Unter stützung unbemittelter Schüler und Schülerinnen. --»«..·-«-——— Angst vor dem Unbekannter-. Manche Thierbändiger halten eine zweite Peitsche in ihrer linken Hand, die sie bei den Proben und Vorfüh rungen aber niemals benußem Das hat einen ganz bestimmten Zweck. Für die wilden Thiere stellt diese zweite Peitsche die Schrecken des Unbekann ten dar. Die scharfen brennenden Hiebe, die von der Peitsche in des Thierbändigers rechter Hand aus gehen, kennt das Thier bereits durch Erfahrung, aber es tann sich für sein Leben nicht vorstellen, welch’ gräßli chen Martern vielleicht hinter der ge heimnißvollen Peitsche in der anderen Hand des Bändigers lauern, zumal. es dieselben noch niemals hat benutzen « sehen. So mancher Thierbändiger verdankt die Rettung seines Lebens in einem kritischen Augenblicke dieser zweiten Peitsche, die er nur zu erheben brauchte. um den fauchenden, Murren den, ganz rasend gewordenen Tiger vom verhängnißvollen Sprung abzu schrecken und vollends einzufchiichterms W Der Kündigung-grund. Theaterhumoresie. Reshlt von K a rl P a u l i - Char ottenburg. ch war eliindigt worden« Da dies in en acht Monaten die ich dem T a ter angegrttz zum neuntenmal ges ah, so fing an, na deutlich zu werden und kam zule t au den Gedanken, daß dieses so hii ·g wiederkehrende Ereig niß vielleicht doch einen Grund haben könnte. Aber was fiir einen? An meinem Talent konnte es nicht liegen, Talent hatte ich, darüber war kein Zweifel,ses fragte sich nur« zu was, sogar unser Regisseur, den ich, um ihm diese Frage vorzulegen, zu einem Glase Bier eingeladen hatte, er trank drei zehn, gab mir das Ehrenwort unseres Tirektors, daß ich viel, sogar sehr viel Tasent besäße, es hätte sich nur noch nicht gezeigt. Dieser Grund schied also aus — meine Aeußerlichkeit konnte — —- eg genirt mich eigentlich davon zu reden, aber, hm, Lumpe sind bescheiden — auch kein Kündigungsgrund sein, denn ich darf ohne Arroganz gestehen, ich besaß fiir einen Jüngling von zwanzig Jahren eine wahrhaft junonische Fi gur, ja die rechte Schulter war sogar ein wenig höher als die linke, was nicht einmal bei der Juno der Fnll war. Mein Gesicht hatte einen freien, offenen Ausdruck, der Mund war zwar ein wpenig zu groß, die Nase zu breit, die Stirn zu niedrig, ich muß dies zugeben, aber zusammen bildete das alles doch ein harmonischeg Ganzes. —Deshalb tonnte ich auch nicht immer gekündigt werden. ---- Was die Garderobe anbe traf, so war ich so reichlich damit ver sehen, daß ich siebenmal umgeileidet auf der Bühne erscheinen konnte. Zwar besaß ich eigentlich nur zwei Anziige einen schwarzen und einen grauen, aber meine Jnxelligenz oersiebenfachte diese. Ich konnte daraus folgende Anziige machen: Erstens, schwarzer Rod, schwarze Weste, schwarzes Beinlleid. Jrnoiionezs sen-»so- Ildnksf »ein-n- knien-t ».--.»..-. » ........ -, »sp» -».., graues Veintleid — Drittens: schwar zerRoct, schwarze Weste, graues Bein tleid. —— Viertens: schwarzer Rock, graue Weste, graues Beintleid — Fünftens: grauer Rock, graue Weste, schwarzes Beinlleid. —- Sechstens: grauer Rock, schwarze Weste, graues Beinkleid. — Jeh möchte den Schauspieler sehen der über mehr Garderobe verfügt. Oft haben nicht einmal drei so viel.Außer dem besaß ich drei Paar Handschuhe, zwei vollständige und ein halbes Paar. Von dern perlgrauen Paar fehlte zwar der linke und bei dem rehbraunen fehlte der-« rechte, dafür war aber das halbe -Paar Stulphandschuhe. Auch konnte I man von den anderen Paaren immer hin den einen anziehen und so htun, »als habe man den anderen in der Tasche. Wozu ist man denn Schau spieler? Daran konnte es auch nicht liegen, an was aber sonst in aller Welt? Um meinem Zweifel ein Ende zu machen, beschloß ich einfach zu fra gen· Zu diesem wecl begab ich mich eines Tages zum s ireltor. Der Bühnenchef, ein Mann hoch in den Achtundoierzigern, sah mich ob meiner Frage, warum ich gekündigt worden, eine Weile ohne ein Wort zu sagen mit zusammengetniffenen Augen an und dann, mit spitzen Fingern auf mein Riechorgan zeigend, sagte er: ,,Jhre Nase gefällt mir nicht!« Jch wußte damals noch nicht, daß diese Redensart die Entschuldigung jedes Direttors ist, der dem getündigten Mitglied den wahren Kündigungs grund nicht mittheilen will. Gegen eine ungenügend begründete oder un gerechte Kündigung tann nämlich ein Mitglied Nechtsmittel in Anwendung bringen, gefällt aber dem Direktor die Nase eines Mitgliedes nicht, so tann er ohne weiteres kündigen. Aber wie gesagt, ich wußte das damals noch nicht und glaubte wirklich, dem Direktor mißsiele mein Gesichtsoorsprungt Nun war er ja etwas breit, aber wenn er sich einbildete, eine schönere Nase zu haben, so irrte er sich auch. Allein er war der Direktor und hatte die Macht und schon oer selige Harmo san sagt: »Wer einem Sieger Direk tor) widerspricht, der widerspricht mit Unbedacht!« Wenn ihm meine Nase nicht gefiel, so mußte ich mir eben eine andere anschaffen! Wo u ist man denn SchauspielerZ Jch wu te, daßes beim Theater viele Schauspieler gab, die sich am Abend-eine Nase ileben, warum sollte ich das nicht auch thun, vielleicht nahm dann der Direktor seine Kündi gung zurück. Aber wie wurden Nasen aellebt? Jch hatte keine Ahnung, da qegen aber hatte ich einen Freund, und der wußte es sicher. Dieser Freund hieß Theophil und war aus Wien. Wie ich geahnt, wußte Theophil Rath, ja er verrieth mir, daß er eine der bedeu tendsten Kapazitäten der Rhinoplastit sei und gern bereit wäre, mich gegen ein mäßiges Honorar darin zu unterrich ten. Wer war froher als ich. Theophil begann den Unterricht sofort. Jn der ersten Stunde lernte ich bereits, daß Rhinoplastii nicht von Rizinusiil, son dern von Rhinozeros abgeleitet wurde und in der zweiten, das-, das Rhinoze ros ein Thier sei, welches man auch Nashorn zu nennen psege. Nach diesen theoretischen Vorbereitungen verschrieb er mir in der dritten Stunde eine Mi schung aus Leinöl, Kienruß, Feder wetß, Sens, Nation und Weinstein lsiiure. Aus dieser Mischung sollte ich mir eine Nase kleben und mit dieser die Rolle des Faust studiren. Das that ich auch, aber das Resultat war kein gün s stiges, denn sobald ich mit dieser Nase — proäizte unt-beitritt Rettig taki-M Akt k - III III-II einem lauten Knacl nnddi flogen in der Stube herum. Dara waren jedenfalls das Ratron und M Weinsteinsiiure schuld, beide zusamt-ei ergeben bekanntlich Qrausepulver. — Nachdem ich Theophil dieses mitget alt ver-schrieb er mir eine andere aus Preßhese, haserneehh Siruzaecilni Magnesia. Aber die aus dieser sch ung hergestellten Nasen hatten wiede den Nachtheil, daß sie wie ein hefeilvt ausgingen und stetig dicker wurden, se daß see wie ein Tescklos ausgingen unt stetig dicler wur en so daß see häufig die Größe eines mäßigen Kürbis an nahmen. Jch gab deshalb Theophils Unter richt als «verwirvend« aus, und lies mir Nasentitt aus einer Schmintei fabrik kommen. Ja, das war doch et was anderes, mit diesem Material wa es ein Vergnügen zu arbeiten, und icI tannte keine reizvollere Beschäftigung als von Morgens bis Abends Nasen zu kleben, so daß mein Zimmer, da ich die Gewohnheit hatte, die Nasen nach Ge brauch an die Wand zu kleben, balt aussah, wie das Bureau eines freisin nigen Beamten. — So hatte ich et denn bald so weit gebracht, dem Direk« tor mit einer neuen Nase unter die Augen treten zu können, ich theilte ihn dies mit und er versprach mir in’t Theater zu kommen. Jch spielte an jenem Abend den Da wison in Maria Stuart und hatte den unglücklichen St taatssetretär mit einee Nase ausgestattet, die etwa aus einel Mischung derjenigen des großen Kur siirsten, des Liederdichters Flemminq und des Kaisers Maximilian, des letzi ten Ritters, entstanden sein konnte Als der vierte Att begonnen hatte begab ich mich auf die Bühne, ich wollte mich vorher vor dem Direktor nicht zei gen und trat, als mein Stichwort siel, mit hocherhodener Nase auf die Bühne s Der Direktor war im Parteit, ich i this-J- sck met-n cis-RAE muss- --k-Iu« -s-u-- .«, --- -... »..-.... .....D.. ..,..,.... ternd auf ihn wirken. —Jetzt stehe ich auf der Bühne. Elisabeth dreht ich um, Sie trug das übliche Elisabet kostiim mit dem traditionellen Elisabethlragenl ein Kragen, der etwa aussieht wie dii Rücklehne einer aus Gold- und Perlen sticlerei angefertigten Sikbadewanne Dieses Monstrum erhebt ich von den Schulten bis beinahe zur Scheitelhöhe Und Ecken hat so ein Kragen, ach· was sage ich, Partisanenspitzen, die st weit ausladen, wie die Sichelschwertet an einem asshrischen Streitwagen. Jch halte mich hier so lagne bei dem Kra s gen auf, weil dieses fluchwiirdige JDrahtgestell mein Schicksal besiegelte, Hdamals achtete ich gar nicht darauf, sonoern näherte mich, den Kopf hin und herdrehend, der Königin, nur da raus bedacht, dem Publikum und dem Direktor meine Nase von allen Seiten s zu präsentiren. i i i Aber ach, das sollte mein Verhäng »niß werden; denn in meine Nasen j parade versunken, hatte ich nicht aus s den vermaledeiten Kragen geachtet; ich ; näherte mich der Königin zu sehr, die ; Spitze meiner Nase kommt der Spitze ; des Kragens zu nahe, eine unglückliche HBewegung der Elisabeth, der Kragen terfaßt die Nase unsb im nächsten Au - genblicl — O Gott! O Gott! klebt die :Spitze meiner Nase statt an der ihr szugewiefenen Stelle, an der Ecke des »Kragens der Königin. · Entsetzt starre ich auf das kleine Kliimpchen Kitt, welches noch vor we nigen Augenblicken meine Nase dar gestellt und jetzt ivie ein Häuschen Un aliict auf der Kragenecke der Elisabeth sitzt. Verzweifelt schiele ich auch mein, sei lnet Spitze beraubteg, gräßlich verun zierteg Riechorgan, hilflos schaue ich snach Dem Flüchtling aus, der dort swehmiithig wie der bekannte Fichten ibaum auf dem königlichen Kragen thront. Zuerst dachte ich daran, die Nase einzufangen und mit einem raschen Griff wieder an der Stelle zu kifafsisan Is«e·-·c-O- »sich -;»;.—-m.-f »in s-. . , -,·«»«,k aus-, sen u der Hand danach aber zu spät denn als ich sie beinahe gehabt hatte, ging Elisabeth mit meiner Nase ab und like mich nnsenlos in gräßlicher Berzwei lung stehen Nach einer kurzen Szene zwischen Dawison und Vurleigh schließt der Alt und das war gut; denn das Pu bliluin das zuerst nicht begriffen, wa rum meine Nase keine Spitze und der Spitzenkragen der Königin eine Nase habe, sing an recht unruhig zu werden. Noch am selben Abend aber erhielt · ich einen Brief von dem Direktor; er enthielt nur wenige Zeilen; diese lau teten: »Ich halte die Kündi ung aus recht, Jhre andere Nase ge ällt m r I auch nicht!« —--.--.--i Immer derselbe. Jean Lafontaine, der berühmte Fabeldichter, war sehr zerstreut. Einst empfahl er sich gerade bei seinem Freunde, dem Doktor Dupin als der junge Lafontaine ins Zimmer trat. »O«, sagte Dupin, ..treten Sie nuk ein, SSie sind in einem bekannten Hause und nehmen es gewiß nicht übel, daß ich Ihrem Vater das Ge leite gebe. « Lafontaine welcher auf die aanze Rede nicht geachtet hatte, fragte an der Hausthüre, wer denn dieser junge Mensch sei. —- »Wie« , « sprach Dupin verwundert, »Sie len nen Jhren eigenen Sohn nicht«-« ,,O ja," sagte Lafontaine schnell und beschämt, »ich glaube, ich habe ihn tx aendrvo aeleberr. I I I !