mWMsWOI Meyer Schreibebrief von xiszie Zaumengeh MCW No. CZ. De annere Dng iin nier, das meint d e r Philipp, was mein Hos band is, un mich, ufs en Ein-due Ohend bei Wedegiveis sichs-dow- msch gewese» Der Philipp hoi off Honig in den« Saluhn gehockt un ich ivar niii die Wedesiveilern in ihren Parlor. Do hen mer so ilviver alles getnhkt nn do hoi die Wedegweilern gesagt, jetzt wär der Sommer schon piirtinier iivwer un mer hätte noch gar nit e wenig Fonn gehabt. Das iz so, den ich ge sagt, awwer ich muß dich, ofse gestan de, sage, daß ich sor die Bastet Pic nicks gar nickss mehr lehre. Jn die erschte Lein muß mer sich e halwe Dna abbaiiere, bis mer den Lunsch oesickst bot nn die Väskets in Schedp nebrncht bot. Dann gehis los un do is Mein-A wo die Bäsieis schleppe will und mer muß sich halb dolit äigere besor daß mer emol gestnrt not. Wann mer dann an den Pictnick Graund an komme dahi, dann is der ganze Eiofs drei im wann mer nicks in drinke not, dann kann mer das Zeit; gar nit erunner kriege Wann mer dann wid der heim gehn will, dann will Ividder Keins die Fisches nn die Bär-stets trage un iveil nier doch sein Stoff nit misse kann, do duht mer in den sauere Appel heiße un schleppi selbst die Sache. Jch ruse das tei Plescher, ich denke, cg is Trubel un Butter un sor den Riesen will ich auch nicks von wisse. Die Wedesiveilern hot gesagt, do könnt se mich nit bleiime, sie dehi denselwe Weg fühle; awtvet wag mer doch ganz schön einol mache tönni, das irar, wann mer e aanie Kraut WUDQWH emol bade deht gehn. Jch den gedentt, » se deht am End iwwer mei Badruhm Fonn mache, awwer se bot gleich eckss plebnt, daß se meine deht. mer sollte in die Lebt bade gehn. Do hen ich awwet gesagt: »Wedesweilern, du weißt gut genug, daß ich bei mein Schelm nit gut erfordern kann, in die Pressens von annere Leut bade zu gehn, ich müßt eckspeette, daß se alli Fonn iwwer mich mache dehte, un das tönnt ich nit stende.'« Newwer meind, hot die Wedesweilern gesagt, es geht ’ niemand mit, wie der WedesweilerH un der Philipp. Seil is mich schon J genug, hen ich gesagt, ich weiß, was ; dein Alter sor en Etel is un dann ben s ich auch teine rehgellek Behdingsuht ; un ennihau tann ich kein Fonn drin sehn. Die Wedesweilern bot dann en lange Spietsch losgelasse un hot mich eckiplebnt, daß ich ganz gut mein Modder hobtert odder Röpper, wie met usi deitsch sage deht, weitre könnt. Mer dedte an en Platz gehn, wo tein annerer Mensch Hintern-me deht un ich tönnt mich gar nit denke, was mir sor e gute Zeit hawwe dehte. Well, se hot so lang getahtt un gesproche, bis ich dann schließlich gesagt den: Abtrecht, dann go ehett. Do hot se sich gefreut wie alles un mer den ausgemacht, daß met schon am nächste Dag gehn wollte. Arn Morgen do is es schon e wenig tlaudie gewese un ich den zu die Kids gesagt, paßt emol ass, iner triege heut noch en aanz gehörige Schauer, mei Korns duhn mich ganz verdollt weh, un wann das der siehe ig, dann is schuhr e Tschehnsch in den Wetter zu eckspectte Am Liebste wär ich ausge biiclt, aivioet die Wedegweilekn bot gesagt, grad wann das Wetter tlauoie wär, dann wär’sch am allerschönste in den Wasser. Well, do sin mer dann losgetchowe. Der Wedegweiler un der Philipp hen Lunfch un Drints ufs das Buaaie geschafft un ich hen mein CM d« --t. .I;. t- --. .t-... Ozekx r Usqoulkqiusn In Its lUUIlUu Laune-e eingepaat gehabt un nach so ebaut e halwe Stand Dreis sin mer an en lleine Lehl, so was met in deitsch en Pahnd nenne buhl, angekomme. Jn« die Näh hol sa e ileine Schehntie ge stanne, wo awtvek kein Ruhs mehr ge habt hat un weil die Schehntie nit ges wißt hat« nach welche Teikeckschen se umsalle sollt, do ig- se stehn qebliivwe. Dort hen mir Lehdies uns gedreßt un ich hen erseht emol nach alle Seite ausgeguai, ob auch seine Stkehnschers niee wäre. Dann erscht sin mer auti seit· Tie Wedesweilern hol e schwelle Behdinasuht gen-ehre un se hat arig sieilisch aeguckt. Jhte Saht is hatt hluh gewese mit pint Ribbeng un Leh ses dran un so hat dazu schwarze Siaains mit vint Datg angehabl un ich muß sage, se hat easiiatlie die Jms peeschen uss mich gemacht, wie die Pickscheks, wo mer als- in die Nat-s pehpeksch sehn duht, ich meine die Föschenplehts, wie mer uss deilsch sage duht. Jch hen inein Räpper ange haht, sell hat oss Hohes nit so steilisch geguat, answer es hat die Bill gesillt. Dann sin met ins Wasser un ich muß sage« ich hen geschitvwett wie alles. ( Wie ich e wenig mehr Kyeketsch ussge: piett gehabt hen, do site ich e wenig dieser enei gange un do hätte se einol mein Rappet sehn solle. De is wie . en Balluhn uss den Wasser g Ihn-am sne un ich hen geguckl, das war e Seit. Die Mennsohtö hen alle Keind Faun Its-wer mich get-acht un Tschahti ges ( i -« —.-. . «.«.--.»-- - s. -.-. . —«. —-—----.. —-...·, kräekt, die ich dorchaus nlt gegliche hen. Jetzt how auch noch gesiart zu regene un do driwwer hot sich die We deiweilern arig gefreit; se hot gesagt, es deht gar nicks schöneres gewwe. Jch hen’s nit in den Leit sehn könne un ben aefagt, ich deht widder ans Land gehn. Grad wie ich den erschte Stepp an den Schohr gemacht hen, do sin do so ebaut fünf un zwanzig junge Fel lersch herbei komme un wie die mich mit ein nasse Minder gesehn ben, do hen se gelacht, wie alles. Ei tell fuh, · ich hen mich aua geschehmt un sin so schnell wie en Hund gauzt in die Schehntie gelaufe, wo ich mich in die größte Hurrie hen abdrickele un dresse wolle. Awwer denle Se emol, von den Rege war alles sohkingwett ge worde un ich hen e schreckliche Zeit ge chabt, bis ich all dag- nasse Gelurnps an mein Körperche gebracht hen. Die Wedesweilern hot Jhren Mantel iwwer sich gehängt un do hot se ganz diesent gegnett un bot auch nit gefrore, awwer ich hen e Kalt geketscht, do hätt mer ieiig drei draus mache könne. » Jetz bitt ich Jhne um einiges, tönne s Sie den Fonn in das Bade sehn? ich s tarn nit un mich kriegt auch so bald i Niemand mehr dazu; der Philipp hot gesagt, so e alte Frau sollt so·kein fulilisches Zeug mehr mache. Mit beste Riegahrds Juhrs Lizzie hanfstengei. ,. -——,-.-—- .. Die Schlacht Jokm Faust-MO. Vor einem halben Jahrtausend (am 21. Juli 14()3) fand die Schlacht bei Sbrewgbury statt, in welcher der Echottenlönig Douglas von Heinrich li. besiegt wurde und sein Verminde ter Percy Heißsporn von dem Prinzen oon Waleo nachnialigem König Hern rich X. getödtet wurde Es war der gefährlichste Kampf, den heinrich li. su bestehen hatte. Die mächtige Fa milie derNortliuniberlands, die ihn zum Konige gemacht hatte, war abgefallen und ha te sich mit den Schatten sowie mit den Wallisern verbunden, die ein kaömmling der keltischen Fürsten, UtUcll UccllUUlNL (UU(I WI»IIUU(IJ, zum Ausstand gebracht hatte. Es war das letzte Mal, daß sich dieses Land, nach dem der englische Kronprin sei nen Namen führt, erhob. Die S lacht kei Shcewsbury wurde von den Rebek len verloren, weil Percehs Vater, der Graf von Northumberland, wegen Krankheit, und Owen Glendower aus abekgläubischen Motiven nicht rechtzei tig eintrafen. Die Schlacht hatte eine große Bedeutung siir die englische Ge schichte. würde aber irrt Gedächtnis mo derner Menschen keinen Platz finden, wenn sie nicht oon Shakespeare für alle Einigkeit belebt und mit der Philoso phie und diplomatischen Strategie des maiftgen Sie John Fallstaffs in Ver bindung gebracht worden wäre. Das ist jene Schlacht, für welche jallstafs seine Recrutirungen vornahm, ür wel che er seine Abhandlung iiber die Ehre sprach, wo er nach feinem Wahlspkuch: »Der bessere Theil der Tapferleit ist Vorsicht.« sich Douglas gegeniiber todt stellte und dann den »todten« Perch tödtete. NOR Die älteste Münze. Die älteste wirkliche Münze, die auf die Nachwelt gekommen ist, also ein nach Gewicht und Zeingehalt lSchrot und Korn) giaubwurdig gesternpeltes Geldmetall, befindet sich in der Samm lung des Britifh Museums. Zie ist nach der grossen Rohheit des Stils zu ur:heilen, spätestens im siebenten, viel leicht schon itn achten Jahrhundert oor Christus geschlagen worden und stellt einen elliptischen, ziemlich dicken Klum pen von Eleltron dar mi Gewicht von 141 Gramm. Elektron hieß unreines, start mit Ziiber aemischtes Gold, das man, tveil man seine Bestandtheile nicht tu zrennen vermochte, als ein Metall ’fiir sich neben Gold, Silber und Bron te wie auch tfisen ansah. Auf der ei nen Seite tragt die Münze nur den roiken Eindruck des Punzens mit dem man das Metallstiick beim Prägen auf ---» ilcmßvc I475iJ-« «.-c d-- snhskan OI II Ist-n IIIIVI Son, auf ------------ Sei: e das Bild eines Hirsches mit der Ueberfchrift in griechischer Spkachk »Ich bin das Abzeichen des Phanee«. Wer dieser Phanes war, ist nicht be kannt, es hat daher den Anschein, ais ob nicht vom Staate, sondern von Pri: vatpersonen vielleicht von angesehenen griechischen Geschäftsleuten der erste Anstoß zur Augprägung des Metall-« in Münzsorm ausgegangen ist. W pumoktnttche steif-stets Fosgense Reiseziete werden den ver schiedenen Berufoarten von einem Witz hold empfohlen Es iollen reifen: die Necensrnxen nach Rügen, die Verlieh ten nach Kiißnacht, die gern Küssenden nach Dortmund, die mit Appetit gefeg ne:en nach Essen, die Schlöchter nach Darmstadt, die Vekiaterten nach He ringgdors, die Starken nach spertulea bad, die Aufgeregten nach Wilddarx die Akistotraten nach Adelsberg, die Kohl töpsigen nach Hardurg die Hitzigen nach Eisleben, die Tenöre nach Sin gen, die Ingenieure nach Zweibriicken und endlich die Armen nach Getdem —--———.-.--- -— »Meine Diebe» Diese Ueberschrift liest man oft in Tagesbl« tt.ern Na, ein Beweis übermäßiger fcheidenheit iftchäa das Stibitzen an und fiir sich ni i i « Prof. Wyrnan von Haroard hat er klärt daß die Standard Oil Company im hohen Grade geseylich und deshalb unanfechtbar sei. Und je t wartet der Herr Professor auf einen us nach Chi Wo. Eine Begegnmig. Novellette von P. H. Hartwig Nun aber hlaute der Himmel. Und unter der Sonne, die keine Nebelichleter duldete, blühten Juni rosen und Juniliebe. ——— — Der stille Vormittagssriede, der über dem kleinen Gebirgsdorf lag, wurde jäh gestört; eine Gesellschaft moderner Menschen zog lachend und rufend die Straße heraus. Es waren Mitglieder der Hosbiihne: die Prima donna, der Tenor, der Bariton mit seiner Frau, eine Anfängerin und ein Journalist. Der Tod der alten Prinzessin Eudoria hatte Hostrauer und dem -saisonmiiden Opernpersonal kurze, willloinmene Ferien gebracht. Wie wohl sie thaten. Bei dem Wetter Opern zu prohiren, die vielleicht Nie mandem gesielen —- gräszlich. , »Halt,« rief die Primadonna, als si-« vor dem Gasthof »Zum goldenen Stern«, der mitten in einem blühen den Garien lag, angelangt waren. Die Primaoonna hatte den Ausflug ver anstaltet. Sie war eine Sängerin von nicht gewöhnlicher Begabung, die ein Re pertoire von gewaltiger Dimension be herrschte. Jhre Gegner nannten sie Madame »Retlamier«. Seit ihre Stimme ein wenig nach zulassen begann, hatte sie immer einen jungen Journalisten um sich, außer dem protegirte sie Anfängerinnen, d. h. sie ließ ihnen Partien zukommen, die ihr nicht mehr ,,lagen«. Jm Pri vatleben galt sie als guter Kerl. ,,5tinder, Kinder, ist’s nicht herrlich hier draußen, endlich ’mal wieder in gesunder Luft.« Uebrigens war der Garten wirklich hübsch, die Fliederbüsche standen in rothvioletter und weißer Blüthe, die Rasenflächen waren mit Beeten ein gesaßt, aus denen bunte Bauernblu men in reicher Fülle blühten und dul teten, und die Schmetterlinge, die sie umschwärmten, glichen sarbenprdichti gen Blumenbliittern, die sich von ihren Reichen losgelöst hatten. Durch die flimmernde Lust schossen Sommer vögel. Hinten an der Gartenrnauer war ein geschnitztes Marienbild ange bracht, und davor saßen zwei schnee weiße Tauben, die mit einander schnö belten. Die Madonna lächelte srenndlich dazu, sie lächelte ja immer. Der Bariton bemerkte die Tauben und ihr Liebeögirren und nahm es als willkommene Aufforderung seine klei ne Frau zu küssen. Der Tenor lächelte mitleidig wohlwollend. Die Bei waren ja so jung verheirathet. »Kinder, nun wollen wir essen, zu was habt Jhr Lust» -—Frau Wirthin, Frau Wirthin!« Eine saubere, behäbige Frau er schien. »Was können wir zum Speisen ha ben-« »Aus seine Göst’ wär« ich garnit gericht’. Gselchtes wär’ da, und Schinten und a Eierspeis könnten’5 au hab’n.« »A Eierspeis, Schwarm an richti gen Schmarrn, Kinder, ich richt’ Euch ’waö z’samn1, was Jhr lang nicht ge gessen habt. Kommen Sie, Frau Wir thin, ich hels’ Jhnen.« Die Anfängerin zeigte sich außer: ordentlich enthusiasmirt und wollte sich anschließen, wurde aber von ihrer Gönnerin ztiriietaetviesen »Du bleibst zur Unterhaltung siir die Herren da.« Der Journalist machte der Kleinen aus Langeweile den Hof, löste ihr das dunkle Haar und schmückte es mit wei seen Nelten . . . Ovhelia . . · . Das Ehepaar wurde schläfrig unter der Mittagssonne, und der Tenor be obachtete mit wachsendem Interesse das Gebahren der beiden Tauben am Madonnenbilde. Weitere Unterhal tung bot ihm eine dralle, hiinuenhaste lu- c. ---.-.-. -,-l-4I'-· . - VJIUILHJIIIUIU, UII WMIUDIUUIG III-«' schnitt. Die Primadonna lam zurück, ihre Wangen waren vom Herdseuer gerö thei, sie sah wirklich schön aus ,,Ti—-i-tania ist herabgestiegen,« trillirte der Tenor. Die Wirthin nnd die Gebirggmaid brachten Geschirr und Speisen. »Alle Mann an Vord,« komman dirte die Primadonna· Ihre Gäste er schienen und halfen unter Gelächter den großen Tisch decken. Die Ansän gerin zeigte sich über die ganze Verari staltung hoch entzückt und küßte ihrer Gönnerin wiederholt die volle weis-te Hand. Deinonstrative Begeisterung ge hörte zu ihren Obliegenheiten« Die Angebetete pflegte darauf »Tschaperl« oder »gute5 Kind« zu sagen. Der Schmarrn war köstlich znbe reitet, der Schinten rosig und fest, das hausgebraute Bier ersrischenb. »Jmmer neue Talente entdeckt man an Ihnen, Gnädigite,« lobte derJour nalist, indem er seinen Teller zum zweiten Mal füllte. ,,Wirtlich deli ziös,« rühmte der Bariton, »laß Dir doch das Rezept geben, Lenchen.« Die Primadonna freute sich, als ob sie eine besonders gute Kritik erhalten hätte. Jn diese ländliche delle unter den Fliederbiischen klangen plöhlich die dünnen, zitternden Klänge einerDreh orgel. »Komm, o holde Da—a——me.« Der Tenor legte ärgerlich seine Gabel nieder: »Bis hierher wird rnan von dem schauderhaften Gedudel versolgt.'« — Der Bariton und die Ansiingertn sahen sich lächelnd und verstandnißvoll an sie konnten sich den Zorn des Kol legen erlliiren. Bei der leyten Aus führung der ,,Weißen Dame« war ihm ein hoher Ton vollständig umgeschla gen, ---— er hatte wirklich von Glück sa gen können, daß keine Kritit im Hause Wat. Der Journalist sand die Musik pas send siir die Situation und ries dem Spielmann zu, weiterzudrehen. . Er stand in der Gartenpsorte, durch Fliederbüsche verborgen. Aus den Zu s ruf spielte er weiter, lauter alte Dreh orgel- Weisen, die aus dem Kasten so l gequält herauskamen, wie Gesang aus i den Registern einer abgesungenen H Stimme. » Die Hörer kamen diesen Kunstge I nuß bald satt und hießen den Mann Jnähertretem um ihm seinen Lohn zu »geben. Mühsam humpelte er herbei aus Krücken, und sie machten bei die ser kraftvoll ausgebauten Erscheinung einen doppelt bemitleidenswerthen Eindruck. Das vvn einem braunen Schlapphut beschattete Haupt hielt er ties gesenkt Als er die Münzen empfing, blickte er aus, und da richtete er seine düste ren Augen gerade aus die Primadon na. Die starrte ihn sekundenlang wie entgeistert an. ,,Jesses, der Sepp.« Dann erbleichte sie, als wolle sie eine Ohnmacht anwandeln. lieber das von Lebenssturm zer furchte Antlitz des Spielmannes zog es beim Klang dieser Stimme wie ein Wetterleuchten: er hatte sie auch er kannt. »Die Krügertonispdie Krügertoni,« seine Stimme bebte vor gewaltiger Aufregung, wie sein Körper. Sie, die gewohnt war, sich zu be herrschen, saßte sich zuerst und ve» suchte, den reichen Jnhalt ihres Portr nionnaies in seine Hand zu schütten. Der aber machte eine abwehrende Be wegung und richtete sich so hoch aus, wie es seine Krücken erlaubten. »Vehalt Dei Geld, Krügertoni. i » nehrn’ von Dir nir, bin nur froh, das-, iiDi noch mal g’sehn hab’ und daß es " Dir so gut geht, mir geht’5 au gut, man sieht’5 ja. Vielen Dank au, Herr » schaften.« Und ernsthaft wandte er sich und humpelte hinaus aus dem blühenden Garten. ,,Sepp« —- rief die Primadonna, aber so leise, daß ihn der Ruf nicht mehr erreichte. Dann gerieth sie in große Aufregung; es soll ihm Jemand nachlaufen und ihm das Geld auf drängen, aber nein, er wird es ja doch nicht nehmen. Jn ihm vertörperte sich ibre Jugend und junge Liebe, ja, ja, damals, als sie noch die Krügertoni war. Zorn und Eifersucht hatten sie getrennt. » — Das entschwand wohl ihrem Gedächtniß, daß sie sich von ihm gewandt hatte, als er bei der Rettung eines Kindes zum Krüppel wurde und sie durch fremde Hilfe das werden konnte, was sie heute war. —- ——- — Sie hatte ihn nie vergessen, und so mußte sie ihn wiedersehen, es war zu schrecklich. Und aus ihren schönen blauen Augen stürzten blanke, runde Thränen. Die Anwesenden hörten dem Ge fühlserguß mit gemischten Empfin dungen zu. Die kleine Frau hatte aus richtiges Mitgesiihl, aber die Anfän gerin wußte nicht, wie sie sich in die sem Falle zu benehmen hatte. Allmählich beruhigte sich die Ausge regte, sie trocknete ihre Thriinen, die ihrem Teint schaden konnten. Sie schluchzte noch einige Male ruckweise, wie ein Kind, das man gekränkt hat. Dann leuchtete es über ihr Gesicht, wie ein Sonnenstrahl, der eine regen schwere Landschast erhellt: »Dottor,« rief sie zu dein Journa listen gewendet, »Dottor, ich habe ei nen -.rrof-,artiaen Stoff für Ihre Fe der,machen Zie doch aus dieser Veaeas nuna ein Feuilleton fiir Ihre Zeitung. -- Bischen durchsichtia. wissen Sie « das tnacht sicher Aufsehen« Der Journalist drückte seine Zu stimmung durch eine irottische Verbeu gung aus. Vor der Madonna, die noch immer lächelte saßen zwei Tauben, aber nur die Taube war die nämliche, der Tau ber war ein anderer. Er trug eine schöne blaue Haude. - - — Ganz von fern tönten, wie das Wimtnern eines Thieres-, die Klänge der Trehorgel . . . . « - N — Der Genteindetath des französischen Badeorteg Llir Les-Wams bat eine neue Straße L’)ttlevard Pierpont Mor gan getauft» Haben etwa die guten Leute dort einen Trust, der noch nicht gegründet ists st- -i- it Die Nancher von echten tiirtischen Cigare:ten brauchen keine Angst zu ha ben, daß der Preis des von ihnen ge brauchten Krautes wegen der Unruben auf dein Baltan steigen wird — eher wegen des Frostegsin 1Exonnecticui. Jn Coloradv find reiche Goldfelder entdeckt morden. Man braucht indess nicht sofort fein Geschäft an den Nagel zu hängen und nach Colorado zu eilen, da es nLLht lange dauern wird, bis. » hübsch ausgestattete Actiencertificate aus den Markt geworfen werden. Wets tindeß vorsichtig sein will, sollte nicht i mehr wie einen Waschzuber voll taufen, ehe er die Sach: gennaum untersucht hat. Einem Waltin Delegate muß das Sisen doppelt s wer fallen. s — Die Ueberraschung. HumoriftifchewStisze von W.S. Zum Geier mit allen Ueberraschun genl Jch habe sie satt! Jch könnte heute eine Billa in Berlin W. haben und eine halbe Million auf der Bank dazu. Und um das alles hat mich eine »Ueber rafchung« gebracht. Sie glauben nicht? So hören Sie zu. Die Geschichte ift einfach, versucht einfach, weil sie eben wahr ist. Wir waren feit einigen Monaten ver heirathet, mein junges Weibchen und ich. Wir waren jung, gesund, hatten uns ziemlich hübsch von dem Mitge brachten meiner Frau einrichten kön nen und mein Gehalt reichte fiir ein bescheidenes Dasein aus. Aber wir hatten sehr großeZutunftS hoffnungen. Meine Frau hatte eine alte reiche Tante, eine alte, filzige, knick’rige Person, die ich nicht aus stehen ionnte. Meine Käthe aber war ihr Liebling, fo weit die alte Tante fähig war, überhaupt einen Liebling zu haben. »Wir beerben die Tante, Niemand fonst,« so versicherte mir meine Frau oft genug und von unseren Bekannten empfingen wir schon Gratulationen auf die alsbaldige Erbschaft. Da, eines Abends,als ich vom Bu reau kam, trat mir meine Frau mit allen Zeichen einer außer-gewöhnlichen Erregung entgegen: »Walter, ich habe eine großartige Jdee!« »Nun?« machte ich verblüfft. »Höre nur! Die Tante wünschte sich immer, einmal Berlin zu sehen. Aber Du kennst ja ihren Geiz· Morgen ist der 23. — also Tantes Geburtstag Zudem ift morgen Sonntag. Nun höre meine Ueberraschung Jch fahre morgen mit dem Frühzug nach Brandenburg, hole die Tante und sie bleibt eine Woche bei uns. Was sagst Du zu dem präch tigen Plane?« »Was soll ich Dazu anders sagen als —sühr’ ihn aug! Du scheinst ja sehr davon eingenommen zu sein!« »Das bin ich, denke Dir nur die herrliche Ueberraschung —« »Deine alte Geiztante — »,«O schmollte meine Frau und im Vertrauen — sie war reizend, wenn sie schmollte! —- ,,Das solltest Du nicht sagen! Die Ueberraschung wird Tante entzücken und bei ihrem Vermögen, weißt Du ——-—« »Weiß ich, weiß« ich alles-! Also fahre! Dann wird es aber Zeit, Deine Vorbereitungen zu treffen.« »Ist schon alles besorgt!« lachte der Schelm. »Ich habe unsere alte Auf wärterin gebeten, morgen um Neun« während Du mich aus den Bahnhos bringst, die Wohnung zu ordnen und zu bleiben, bis Du zurückkehrst, damit; sie zu Deiner Verfügung steht, im Falli Du etwas brauchst. Am Nachmittag lehre ich dann mit der Tante zurück und zur Feier des Tages speisen wir in einem sashionablen Restaurant zu Abend.« Na, als junger Ehemann hat man ja bekanntlich keinen eigenen Willen. Jch sagte also zu allem ja und beglei tete richtig am anderen Morgen um getftn Uhr meine Frau aus den Bcjnj o . Es paßte mir gar nicht, daß meine Frau reiste und ich blieb. Jch wollte mitsahren, aber nein —- mein Frauchen hatte sich die Ueberraschung ohne mich schöner ausgemalt und sie schickte mich lächelnd fort. Um mich zu trösten, drückte sie mir noch aus dem Konve senster zärtlich die Hand, mahnte mich daran, atn Nachmittag ja auf dem Bahnhofe zu sein, um sie und die Tante abzuholen und lächel:e mir seelensroh noch zu, als der Zug sich schon in Bei tveguttg setzte. Ich machte mich auf den Heimweg Die Stunde war sonst unsere Früh stiickgstunde gewesen, die wir an den Sonntagen ein wenig auszudehnen pflegten. Jetzt allein zu sein oder an Stelle meiner Frau die alte häßliche aber grttndehrliche Marthe, unsere Aus märterin tu sehen. aina mir wider den Strich. Jch überlegte gerade, ob ich nicht lieber in ein Restaurant gehen sollte, als ich plötzlich oon meinem Freunde Willy angerufen wurde. »He, Walter —Du so früh draufzen und allein?« Jch rapportirte kurz. »Schade,« sagte er, »ich wollte gerade zu Euch undmich zum Frühstück bei Euch einladen. Mit der Hoffnung, ein paar fröhliche Stun den bei Dir zu verleben, ist’g nun Essig —« »Ve. nahm« rief ich. »Nu( mit mir allein mußt Du Dich zufrieden geben Die Marthe ist in der Wohnung, .oir lassen sie sofort das-, wag wir zu einem opulentenLunch gebrauchen, zufammen holen.« Sehr vergnügt gingen wir in meine Wohnung. Die alte Marthe stand vor der Thiir und winkte mir zu. »Es ist —ist —ist ——« stotterte sie« wurde aber schleunigst von Willh un terbrochen· der ihr jovial zurief: ,,Mund halten, alte Marthe, und dafür die Beine gebrauchen!« »Er hat recht,« lachte ich. »Hier haben Sie Geld, holen Sie Kaoiar, Schinten, Käse und zwei Flaschen ,,Chateau La fitte«, schnell, hören Sie, Marthe« »Es ist —- ist —- Besuch —- — « stot terte die gute Frau weiter. »Ja, besorge deshalb ja das Früh stück. Nur schnell, Marthe!« Die Alte sah mich ganz erstaunt an und schüttelte den Kopf. Als sie aber wieder Miene machte, mir eine Mitthei lung zu machen, nah-n Willh sie lachend Lbeiftn Arm, schob sie zur Treppe und ue W »Macht-: reden, so viel Sie wollet Iet erst die schönen Dinge beg dke lealter Phnen aufgetragen risse-il Wir a ngen in mein Zimmer, das an den Salon stieß Ein alter grauer Mantel lag hier auf dem Sosa. »Na, « sagte ich ärgerlich: »Die alte Marthe lann ihre Sa n auch in der Küche lassen, in mein immer brau t sie dieselben nicht zu legen. Setz’ Di, Win Und bis sie wiederkommt, plauoern wir « »Als-) Deine Frau ist zur Erbtante gefahren, um sie hierher zu holen« ) »Ja. Es soll eine Ueberraschung sein. i Für mich ist’s keine freudige. Die 5Tante ist ein Geizteufel schmutzigster Urt. « »Du kannst sie nicht leiden?« »Sie ist einfach unausstehlich Wenn dieErhschaft nicht wäre —ich würde vor dem Drachen meine Thüre ver schließen. « Jm Salon tönte ein leises Geräusch, leider achteten wir Beide nicht darauf « »Das müßte sie wissen!« lachte Willy. »Aber ist sie denn wirklich so schlim:n?« Jch gerieth in Feuer· »Dente Dir eine mittelgroße Person, mit gemeinen Gesichtszügen, einer lah men Hüfte und einem schielenden Auge. Und diese Person denke Dir mißgün stig, geizig, schmutzig und daneben schwer reich Das ist unsere Tantei« »Ja, dasist Jhre Tantel« rief es da Plötzl ich, und in der geöffneten Salon thür stand wie aus dem Boden gewach sen die Geschilderte. »Oder vielmehr es war Jhre Taute, die nunmehr von Jhnen nichts mehr wissen will!« Wir saßen wie festgedonnert da — ich konnte lein Glied bewegen. Sie nahm den alten grauen Mantel, den ich für Marthes gehalten, stülpte einen formlofen Hut auf und eilte davon, ehe ich sie zurückholen konnte. Da kam Marthe zurück. »Der — der —- der Besuch —- ist — wieder — —« stotterte sie, da hatte ich sie auch schon an den Schultern und rüttelte sie «Donnerwetter, weshalb sagen Sie denn nicht, daß die Tante angekommen ist!« schrie ich sie an. resi- bn—.-bn —kmb-n — mit-b in —— mich — nicht angehört!« sagte die Alte mit ungeheurer Anstrengung und nun einmal im Zuge, kam es fließender aus ihr heraus: »Die —die Frau Tante —-—iiberra schen wollen ——zu Besuch gelornmen.« »Hölle und Teufel!« wiiihete ich, während Willy einen Lachtrampf be kam. »Die Erbschaft ist sutsch, die Reise meiner Frau umsonst, ich bin blamirt!« Und so war 's auch Die unglückliche Tante hatte uns überraschen wollen. meine Frau sie, und ich hatte ihr ja die allergrößte Ueberraschun gemacht, in dem sie entdeckte, daßi r neuer Neffe eine Meinung von ihr besaß, die sie zur bittersten Feindin machen mußte. Willy wollte mich trösten. Jch wurde heftig und ungerecht, denn beleidigt mg er endlich davon. Zu der Erb Jchaft hatte ich auch noch einen Freund eingebüßt Jch hätte mir selbst vie Ohren zer zausen können So dumm, so slegelhast dumm war noch kein prädestinirter Erhnefse gewesen. Aber diese Ueber raschungen, diese verteufelten Ueber raschungenl Trübselig schlich ich am Nachmittag zur Bahn. Das heitere Lächeln meiner Frau ward mir zur Höllenquai. Es wurde übrigens auch sofort ein erstaun tes, als sie mich allein sah. »Nein diese Ueberraschung, nicht? Während ich die Tante abzuholen fahre, überrascht sie uns Wo ist sie denn?« »Wenn Teufel!« fuhr es aus mir heraus. Dann kam die Aufklärung Jmmer trauriger wurde die Miene meiner Frau, immer ärgerlicher ich, bis sie endlich anfing zu weinen und ich zu schel ten. Zu der verlorenen Erb schaft und dem einaebiißten Freund habe ich den ersten Zank Nun lomm mir mal noch liiner mit einer Ueberraschung — -·-.--——- - « II ..... .l--.t L. »«k.,«!. 1 Ist-s x ungern-»sc- ukx uustlgcu oustullllc in der neuen australifchen Common wealth emwickelt sich dag wirthschast liche Leben in fast allen australischen Staaten recht günstig, auch die Ernte versprich: allgemein eine recht gute zu werden. Jn Westausiralien smin den Schwarzen Bergen, in Südauftra ! lien in der YJicDonell-Aette, in Queens Tland innerhalb des WarwictsDistritts neue, zum Theil sehr ergiedige Gold felder gefunden morden; die Bundes verwaltung hat oag ihr zustehende Viertel der Zolleingiinge nur zur Hälfte in Anspruch genommen, so daß die -2ltiiclzahlungen an die einzelnen Staa ten den Voranschlag bedeutend über schritten. Trotzdem sind Fehlbeträge im Haushalt der Staaten nur durch äirßerste Sparsamkeit vermieden wor oen — die umsomehr am Platze war, weil der in den letzten Jahren stark in Anspruch genommene Credit andern falls leicht hätte erschüttert werden tön nen. Der Betrieb des neuen Pariser Kabelg erfordert außergewöhnlich hohe Zuschüsse Die tostspielige Gründung einer Bundeshauptstadt ist vorläufig verjagt worden. Liebst ou den Wein im krystallenen Becher, Preist dich als freien und fröhlichen Zecher Freudig der Dichter zu jeglicher Frist; a, sel st dieGötter, sie haben di gern! och siir die Wissenschaft, sr die modecne Bieibst du ein —- chkoaischek Alropnßt