W-—·W MMW- -. Rosen. Von dort so die frohen Menschen sind, Bin ich gest n. mein fliszes blind. All meine No en. rotb und weiß-; Die brach ieb vom Stamme. . eie um Reis-, lind bah- sir heimlich in schivciacnder Nacht K Trinan stillen Grabe gebracht wogte der Nebel gespenstig und blan Und T«mitcothriiiicii liingrn am Gras-. Ich firgtc die Wirtinin zum dnftigcn Krani, Den stimmten Oiiacl bedeckte-n fie itz. Tcin iit der Frieden, Dein ist der reis Dein find die Rose-n vnrpnm nnd wein Dir Rosen-eiles, auf Deinem Stein — Tic Dornen alter-, die Dornen find inein! Z. v. Coisriitg. ——-—-—-—s— Bütieniagd Siizze von Mar Thielert. Weit hinten am blauen Himmel er schien ein Punkt. Aber während das scharfe Auge des Jägers in der Hütte vergeblich die Art des Rauboogels, der sich mit großer Gescktvindigieit heranbetvegte, festzu siellen versuchte, hatte das des Uhns, das mit fo unglaublicher Genauigkeit trie eine Kamera aus nahe und ferne Gegenstände eingestellt wird, längst den gefährlichen Feind erkannt. llnd augenblicklich warf er sich von der Inst Schafer beschlogenen Kriicke aus, wel che ihn die List des Waidmanness setzt, um durch fein saft allen Raubvögeln verhaßtes Aeuszere sie heranzuloclen und vor seine Biichfe zu bringen und reckte die Dolchfiinge, welche in der Freiheit mit so fürchterlichem Griff auf den lautloien nächtlichen Streif züren dein harmlosen Hafen durch·den Riicten dringen oder die geschtriitzige Elfter im Nest oder eine lleinere Eule fassen, tent hertnvrausenden Gegner entgegen. Nur wenige unter den Königen und Fürsten der Liifte ehrt der Uhr auf diese Weise: die großen Adlerarten oder die eleganieiren Flieget, die Mi lane, welche mit einem Flügelschlage iiber Vede und Thäler dahinzugleiten scheinen. Ter Jäger in der Hütte starrte mit angelsaltenetn Athem auf das- Schau spiel. Sliegungelos lag die Flinte im Anschlag, eine einzice tleine Bewegung lonnte im lesten Augenblick den-. un glaublich scharfen Rauboogelauge ver dächtia erscheinen. lind so rasch, wie ein Gedanle slieat. schwentt der Räu c-- L...,..-- ..— uu mequ au» In »(«u»»uuu(ss, klyr der Finger den Drücker berührt hat. Mit angelegten Flügeln tam das Thier herunter, wie besinnungslos vor Worin Und sast schien es, als wsirden sich nun die beiden riesigen Vögel packen und es wijrde ein furchtbarer Kampf der zwei Gewattigen anheben, von den: niemand weiß, wie er enden wird nnd in dein der Jäger nickt zu schießen wagt, weil er ebenso leicht den treuen Gesährten verlegen könnte. Aber irn legten Augenblick mußte der Fremde die Anwesenheit seines trdtbringenden Feindes in der Hütte bemerkt haben« jäh versuchte er ji«-h wieder zu erheben th war zu spät. Sei es, das; die Gewalt des Sturzes zu groß gewesen war oder, daß die Fänae des Uhu-i ihn doch schon etwas gefaßt hatten und ihn arn schnellen Ausstiegen verhinder ten, er tani nur wenige Meter weit. , Schon donnerte ein Schuß über die Berghatde hin, man hörte die Schrote gegen die harten Federn schlagen und als der Vogel wie iniide sich in der Lust aus die Seite legte und dem Schützen die volle untere Fläche bot, trachte ein zweiter. Da tam er ganz denen-er. Abstan stat: aus den Boden zu sinken, erhob er sich sast augenblicklich wieder und stand, indem er im Todestampse die Fänge in das weiche Moos schlug.·llnd wie der Jäger mit staunenden Augen herüber tah, ettannte er in ihm den König der Lüste, den Stein: oder Goldadler. Von dem heimathlichen Felsenhorst vertrieben, war er aus seinenIrrsahrten nach einem neuen Reich in das ebene Land verschlagen worden. Jugendtiches Feuer und überstiömender Kampfes ---.51. ---- II—--c-s---—l--:s l--A4-— II-- : UIULU Ill» ulIIL.Isf·-SIIL,III INIIGII Ilsll Ist das Verderben gesiihr:, den Listen der treulosen Lauter war er noch nicht ge wachsen. Eiliq lud der Jäger die Doppelslinte - wieder u. näherte sich vorsichtig seiner Beute, jeden Augenblick bereit, noch ein mal zu seuern. Aber wollte er das Fe derlleid nicht obneNoth und nicht all zusehr Zerschießen oder bewegte ihn die Art dieserv königlichen S.erbens, genug, Jst stand aus einmal wie in Andacht ill. Nubig saß der Vogel aus dem Boden. Mir der Todeswunde in der Brust sah er den Jä- er surchtlos an wie prü fend. Es schien, als lauschte er einem sernen Nus oon weiten Flügem Felsen und biauen Seen, darein dunlle Wäl der schauen. Dann ließen die Fönge langsam die Erde los, uns obne jeden Laut sank er zur Seite. Der Jäger starrte mit .valdsernen Augen und wie im Traum aus das Bild. ,Ær so sterben könnte," mur inelre ec, »so still und roßs Wie ist derMensch dagegen armalig mit seinem Geschmätz und Siiibnen Mit seinem schwächlichen Dossen und Glaubens Aber dieser König smlt dahin und in seinem Blick spiegelt sich nur die heilige Erbabenheit der Natur. Wie miißig ist doch das menschliche Trachten.« So stand der Maler. Allmählich aber MAX-an zeiger Und « erold J P Windolph, Herausgehen Grand Island, Nebt 11 Sept.190:3 Hmeitet Tipciu Jahrgang 24 Nasz z. J Aehraskia l I tarn in feinem Herzen doch etwas wie Stolz über den Gefällten auf und er trat an ihn heran, der noch in seinem Tode mit den scharf bewehrten Fängen und dem getrüknmten Schnabel Bor sich. zu gebieten schien. Einige Schrote waren in die Brust edrunaen und der eine Flügel war ichtbar zerschossen Mit festem Griff faßte der Maler beide in der Nähe ka Gelenke, um die Spannweite durch Augftreaen der Arme festzustellen. Der Adler war schwer und er mußte feine ganze Kraft aufbieten. lind da Waus einmal « was .var » dai Z! Dem Manne wollte fast vor Ent . schen das Blut in den Adern gerinnen, ’ s— die Hänge des tootgeglaubien Vogels streckten sich vor und griffen nach ser ner Brust, die Augen öfneten sich und schienen mit ihrem Feuer die seinigen zu versxnaen und gleichzeitig versuchte »der Adier mit dem krummen, scharfen FSchnabel nach ihnen zu hacken. Wie besinnungslos hielt der Maler ; im ersten Augenblick das Thier durch » Auxspreizen der Arme von sich ab. Er H war ein keherzter kräftiger Mann und H seine Wiege hatte in einem Forfthause san der masurischen Grenze gestanden, Hodafi ilsm diese furchtbare Plötzliche Gefahr nicht wie etwas ganz Unge wohnicsk anfiel. Aber es war ihm doch, als sehte der Herzschlag für eine Weile aus. Laie der Adler seine Flügel besser net-tauchen tönnen so würde er den Mater durch ihre Gewalt bald er miider haben, so war es ihm noch möglich, Ringe und Schnabel des Vo astr- von sich fern zu halten« Das Thier war matt und zerschosfen uns doch drohten feine fpriihenden Auan in unmittelbarer Nähe von de nen des unglücklichen Jägers, immer ·vieder lratzten die spitzen Fiinae über feine nackte Brust und rissen die Haut herunte-. UND cluliiciqilcks kam Dem JJccllck Die llare nnd scharfe Ueberlegung und ließ ihn die Möglichkeit seiner Ne tung überblicken Dann spannte-i sich die eisernen Arme von neuem und die Ver suche seines Feindes schienen sch ocicher :u ir:rd:n. Dann aber loderten Wild l- it und jähe Lehnslras: wieder hef tiger rus noch eine kurze Zeit, dann mußte sich dieser kühne aetriicnmte Schnabel bliyschnell in seine Augen senken und das qoidene Licht des Tages würde aus immer vor ihnen verschwun: !-den sein in dem von den wiithenden Schna elhieten zersetzten Antlitz würde n an vergeblich nach den ehrlichen wohlaestal. eten Zügen des Malers Fritz Wüstenhagen suchen Selbst die Liebe lind aus rer Brust des Mannes rang sich ein so furchtbarer Schrei, ein so arausiger Laut des Entsetzens, das-· die Thiere des Waldes crust-drehten So aualvoll tornmt ihnen der Tod nicht. Und er lommt ihnen doch ost Wieder schoß dem Maler ein Gedanke " durch den Kopf. Wenn er an den Uhu heranaing, so weit dessen Fessel reichte und ihm seinen Feind entgeaenhielt? Der wacker e Gesell würde ihn schon fassen Aber bei jeder Vorwärtsheneaung schien sich die Kras des Adlers wieder tu beleben als haucht e ihm die arößere Nähe des- .ödtlich Gehastten neue Werth ein. Er würde nicht weit lomrneri Da blieb er wieder stehen. . Oder wenn er sich mit aller Gewalt snach vorn aus den Boden wars? Sein Körperqewicht müßte den Vogel er ,driicten Ader im letzten Auaenblick würsen ,sich seine Fönge unlösbar fest in seine Brust graben und ehe sie herausge: schnitten wären· müßte längst eine "Vllllllckgllllclg clllgclcclcll sein« » Und Friy Wüstenhagen begann sei-: ncm Feind in die untelnden Augen zu leben. Er hatte ietzt dabei soaar einen philosophischen Gedanken. «Merlwiir dig,« fand er, «wie sich mit der Lage dir Ansickten ändern. Wir wollen doch urtheilen! Vorhin erblickte ich in diesen Lichtauaen Trauer und Größe und ietzt Tücke, ogheit und Rachfucht. Und sie haben ich doch kaum verwan delt. Was ist die Wahrheit?« Die Kraft feiner Arme begann zu schwinden. Schon rührte einmal die Spiye des Schnabels beim Vorwärts stoßen an feiner Nase, mehr und mehr ; schien der Adler sich zwischen seinen Händen zu bewegen und zu schwanken. Und deutlich spürte er das lumpi bafte Auf- und Zufassen der Fänge. Dann rann ein Schauer über ihn hin. Wer hat schon au langen endlosen Märscken in Staub und glühendem Sonnenbrand unter der Lait des Ta aes aeltöhntc »Ich lann nicht weiter« zein Ende, s- nur ein Ende.« Aber er 1 bartnungslos stampft die Kokonne weiter und lein Laut dringt über die» erblaßten Lippen, als ein Lachen des fTrahes über die Qual der Welt und sihre Thorheit. Wenn man noch alaus ; ; ben lann, daß man es nicht mehr lange « h— i ! aushält, ist es noch weit zur Verzwei lung. i Wel e Fülle der Gedanken, welche s Abgriin e und Höhen in wenigen Mi tnuten! Säsze den Menschen das Ver-l jderben noch sichtbarer im Nacken, sie I würden das Leben noch besser erkennen ilcrnen. Da stellen sie Vergleiche an, « tein Wort ist ihnen zu hoch, kein Be . griss zu tief, wer möchte nicht mit dem iAdlet ben reinen Hauch des Aethersi trinken oder glaubte nicht einmal mitl « seinem Fliigelschlag iiber Zeit und » Raum zu kreisen? Und wenn der todt ,ir-unde ehrliche Recke ibm Auge in Auge » gegenübersteht, versagt der Muth und »wird. klein, und Grausen zieht in die »seige Seele, die aus dem Hinterhalt » den Tod bereitete. Laß die reien Her s zen liegen Mensch und Knecht! I I »Ich glaube beinahe, mein Denlen sgebt in der Jrre,« rnurmelte Fritz WiistenhageIL »Ein Adler, der nach meinem Herzen faßt, ist es eine Vi sion":-’« Dann dachte er an das Ende. »Linls von mir liegt die Flinte, die Häbne sind gespannt, ich tituß sie nach her mit der Spitze des Stiefels ab ) drücken. Es wird geben, ich werde sie trotz meiner Blindheit inden. Nur gleich zum Schluss« ehe noch der klü grinde Verstand die Lebensmöglislpkeit l herausgefunden hat« l Als Fritz Wüstenbagen die Möglich teit einer Rettung ausgegeben butte, sbänmte sich das Leben des Adlers zu den letzten Todesziickungen auf. Roch einmal wiederholte sich das furchtbare Ringen des Menschen mit dem sterben den König der Lüfte, dessen Fänge( ldem Maler die Brust zerrissen. s z Aber der Mann blieb Sieger. Der ! «.iiops des Vogels sanl endlich zur. Seite, der Körper wurde schwer. Da ! i nett-«- Jkid imtifbpnknrssn kenn c8«l, ji«-i i ! s l .-,-—n--. --- «--·- »v-! Thieres init der einen Hand und riß mit der anderen die Fänge des Adlers aus seinem Jagdrock Und weit schleuderte er seinen Gegner von sich« Dann sank er lautlos zu Boden, wäh rend das hervorströmende Blut die Wunden rein wusch und sie geri: inend schloß ,,Fiins Minuten«, sagte der Maler nachher,· ,,laucn länger hat dieser llamps gedauert. Wer die Ewigkeit nnd die Qualen der Hölle ermessen irill braucht nur so etwas dikrchzu machen. Manche Leute sollen behaun . tcn, die Jagd sei niitunter ein Ver ar:iigen. Man muß das nicht iuimerT glauben, meine Herren« —«—.-—-— — Der Schnellläufei·. Ziiixe non Maurice ReinlwlI von» Stern. s Es war in einer Z adt i.-n lslsaß, » vor Jah: en, im Hochsoinnier Jni Begriff, mich in ein Schwarzwaldbad zu begeben, entsckloß icb mitb- jeneni’ dunklen Dranae folaenz der einen bisweilen in unbekannten alten StiiI ! ten in ra· thselhafter Weise sestksiilk, einige Taae hier zu verweilen. Dies Ialterthiimliche, etwas diistere Stadt bot thatsiichlich nich: viel Zehen: wer « ihes ein aus der Zeit Napolesns flammendes Museum, in dessen Nähe ein bescheidenes Dichterdentmal stand: einige mittelalterlickke Kircken ven» denen eine als Getreidemagazin be nutzt zu werden schien: ein mit Denk T «mälern französischer Generale aezier les Marsfeldz eine Martihalle« in der » von Frauen«und Mädckzen»»»in· Der: irclusuiucu small ver Ullllllcklllllkll Blumen nnd Grün«:ellg feilgebotenzz wurden. So trat ich, eines Morgens von der ; Marlthalle tommeno, wo ich mir bei? einem hübschen Rinde ein Sträußleink Duftenoer Reseda getauft hatte, in ein - nnfcheinbares Gasthaug ein. Es war I eine Weinwirt«l)fck,aft, in oer nur ein J heimische Weine aus-geschenkt wurden Ein alter Mann saß «an einem Stuhl und schlief. Die Zeitung war seinen Händen entglitten und sdie Bkiue hatte sich auis die äußerst-« Nasenspitze verschoben. Als ich mich « räusperle und an einem der lleinens Titel-e Plan nahm, erwachte er, ent ichuldigte sich mit einiger Verlegen keit und fragte nach meinen Wiin schen. Jch bestellte meinen Wein und sah mich derweil im Garten um. der « eine veritoble Wildniß blühenoer «Kapuziner« bar-stellte Enolsich blieben meine Blicke an einem farbigen Plcktat hängen, dass neben mir am Bretterzaun des Gar tens ongellebt war. Aus dem Mal-it war Folgendes zu lesen »Noch nie daaeirsesem Wettlaui mischen einem Mann und einem Pferd. 500 Mart Belohnung dem jeniqen Reiter, bekJnich im Dauer laus besiegt. Rennpserbe nicht ausge schlossen. Produktionen in allen Ländern vor, den höchsten Herrschas ten. Ankona heute oen 17. August punlt Isiints Uhr Nachmittags auf dem . W Mars-selbe Tellersammlung vor der Vorstellung.« Beim zweiten Schuppen war es mittlern-eile Mittags-seit geworden. Fch zahlte und verließ den freund ichen alten Mann mit seinem ver wunschenen Garten, um mich zum Essen in meinem Gasthof zu -t)egeben, dessen Mauern auch schon mit den Antiindigungen des Schnellläufers geziert waren. Nach dem Essen wußte ich nichts Besseres zu thun, als in das grüne Land mit seinen Gent-use uno Weingarten hinaus-zuwandern Als ich gegen 4 Uhr von meiner Wanderung in die Stadt lzurückkehrte hatte sich das Wetter aeiindert. Es war triib und winoig geworden, und graue Wolken trieben hoch am Himmel dahin und verschatteten die alte, stille Stadt. Die rothen Handschuhe und die Stiefel, die Nasirbecken und sonstigen Scksilder vor den Liiden ichwantten träumerisch hin und her. Sonst war alles so still und stockend wie am Vor mittage. Oder vielleicht noch stiller und stockender. Das ivar allerdings kein Wunder, da sich sast Tie ganze Stadt auf dem Marsseloe befand, um dem ,,noch nie daaetvesenen Wettlaus zwischen dem Mann und dem Pferd bei,:uwohnen. Als ich auf dem Platze anlangte, war er schwarz von Menschen. Miihfam dahnte ich mir den Wea durch die Menae, die den mächtigen Platz im Kreise umstand und ihn dadurch so msaaen in eine Arena verwandelte Die Tellersammlung hatte bereite be gonnen. Der Schnellläufer. esin klei ner, kränklich aussehen-der Mann in irfarlachrdther Kleidung, zwängte sich mit seinen beiden Tellern, aufgeregt die Schultern vorschiebend, durch die iummende Menschenmassr. Er hatte schwarze, unruhia flackernde Augen, mit denen er mißtrauissch um sich blickte, als wenn er sich dersickern wollte, daß ihm auch niemand den Obolus schuldig bleibe. Einige gaben 50 Pfennige, die meisten Zehn-» nnd Fünf-Psemägstiicle. Von Zeit zu Zeit bestete der Mensch seine Blicle bohrend und nachdenklich aus den Teller, als rechnete cder zählte er. Es schien, als mühe er sich ab, eine bestimmte Summe zitsammenzubringem Plötzlich, als ich »so die murmelnde nenaiekige und grau tame Menge unt ihn herum betrachtete, die grauen Walten über uns dabintrei ben sah, die Giebel, Däcker und Thiiri me der alten Stadt erblickte und dieien aufgereaten Menscten im scharlachro then Kleide ins Auge faßte, hatte ich die seltsame Vision, längst Verschollene, im grauen Mittelalter geschehende Dinge zu erleben. So zwar, als wenn ich nickt in jene Zeiten zurückversetzt, sondern mitten in ihnen drin aewesen wäre. Wenn etiva an Stelle des Schnellläufers rothaetleidete Henkers tnechte aufgetreten wären, einen Karten mit zum Tode berurtlteilten Verbre, chern begleitend, baarhänptig, die Haare vom Winde bewegt, es hätte mich eben fowenig überrafchen können. Es war eine Stimmung von Ruhe, Rohheit, Stumpfheit und Selsbstberständlichteit über diese Menae ausgebreitet, als wenn durch einen Zauber ein Bild aus dem 12. oder ist. Jahrhundert ins Leben zurückziernfen worden wäre. Sogar die Spracke Der mich nmaeben den Menschen erschien mir fremd artig. — Mittlertveile war die Einsammluna bendet, nnd ich sah den Zchnelllänfer nxit erregten Gebärden, innerhalb des vcn der Menge gebildeten Kreises, auf einen Mann einreden, der ein schönes Reitpferd am Zügel führ:e. Mit ael lenderStimtne suchte er ihm irgend et was begreiflich zu machen. Endlich begann die Produktion Bier Schnellläuser nahm ein weißes Tuch in ten Mund. was alle Zchnellläuser, ich weiß nicht wesweaen, thun, und fing an geinächlich im Kreise zu lau: sen. Bald daraus setzte sich der Reiter im schärsten Trabe in Bewegung, den Läuser sogleich überholend Die Menge lachte höhnisch Der Läuser aber machte eine verächtliche Handbeweguna, als wenn er sagen wollte »Wartet nur, das hat nichts zu bedeuten!« In der That handelte ei- sich um keineKonkur renz der Schnelligkeit, sondern urn ei nen Wettkampf im Bauerlaui. Das schien der Reiter, ebenso wie die Menge, auch endlich begriffen zu haben: denn er mäßigte sein Tempo, um zuletzt mit dein Läuser gleicken Schritt zu halten. Die Zuschauer quittirten dies mit Aspplaus, der vom Schnellläuser mit einem Juchzer beant wortet wurde. Es war ein grotesken beinahe lo miscker Anblick, den teuchenden und bereits mit Schweiß bedeckten, schar lachrotben IJienschen mit dem traben den Thier um die Wette lausen zu sehen, um so grotesken als dieser os serrsichtlich den Sinn der Konkurrenz erkannte und den Menschen immer wieder zu siiberholen und soaar nie derzurennen trachtete. Zuletzt waren alle: die Zuschauer, der Reiter, das Pferd und der Schnellliiuser in einem W ksustand von Nervosität, der lächerlich gewirkt haben würde, wenn er nicht von einer gewissen schmülen Angst be gleitet gewesen wäre. Jedesmal, toennn der Läufer mei nen Standort passirte, faßte ich ihn «enau ins Auge. Er schwitzte unbe schreiblich, war dabei aber kreideweiß im Gesicht und hatte einen Ausdruck sinnlofer Todesangst in den starren metallisch glänzenden Augen. Wenn der Reiter dicht hinter ihm war, so wandte er sich im Laufen häufig um und rief ihm heftige, abgerissene Worte zu. rie nicht zu verstehen waren. Er schien zu befürchten, daß ihm das Pferd auf die Harten treten könnte. Die Aufmerksamkeit der Menge war· lauptsächlich aus den Läufer konzen-; tritt. Daraus folgte, daß sie den Rei- J tei und das Pferd nicht aufnrertfami grnua beobachtete. Bald bemerkte ich, daß ter Reiter halb demoralisirt want Er schüttelte häufig nervög und miß-l muthig den Kopf, wechselte die Gang art und schien von Schwindel erfaßt zu » werden. Das Pferd aber war vosni Schaum und Schweiß über und über( bedeckt, schnaubte wiederholt und ritt-s telte mit unwilltürlichen Kopftewps .gungen, die denen des lReiters ähnlich waren, ärgerlich am Zaum. Daß Ros-, und Reiter ermüdet seien, merkten nun auch die Zuschauer und brachen in wil- F den Jubel aus. Diese ersten Anzei-» schen des Sieaeg eines Menschen im! Wettlauf mit einem der schnellsten; Thiere der Welt fanatisirten das Volk. » Immer häufiger blickte der Schnell-( läufer hinter sich. Es schien mir, daß! er seine gespannte Aufmerksamkeit auf; die Beine des Pfades-richtete End-» lich blieb es keuchend stehen· Der Rei- « ter sprang ab und wischte sich, ebenfalls« tiuchend, mißmuthig den Schweiß aus dem Gesicht. Dann bedeckte er das lllcssh -;- LJJL--«J t:-t.«...«..«-. »Um p»»,, pur »Hu-us- eru,s»euun(.v steter-» das nun beinahe schwarz aussah, mit einer ihm gereichten Decke. Von die sen Dingen hatte der Läufer in seiner Erregnng offenbar nichts bemerkt, rrnn er lief mit automatisch pendelns den Beinen vorwärts-. Erst der donnernde. sinnlose Ap plaus der Zuschauer machte ihn stutzig. Er wandte sich um, sah das teuchende, zunedeckte Pferd und brach nun seiner seits in ein heisereszx unheimliches Sie qeigeschrei aug. Um seinem aus’s Aeuszerste angestachelten Ehrgeiz Ge: niige zu thun, lief er noch einmal, Zweimal. dreimal im Kreise. jedesmal heiser jauchzend und verächtlich die Hände schlenternd, wenn er am Pferde vorbeikam. Dieses stand beschämt und zitternd da und zuckte nervög mit den Ohren. Wieder tönte das heisere Jauchzen des Zchnelllätisers. Dann sah ish ihn plötzlich. keine zehn Schritte von mir entfernt. topsiiber hinstürzem die Arme weit ausgestreckt, reglos. rö chelnr· Um ihn herum bildete sich eine dunkle Vlutlache, die durch ihre dunk lere Farbe seltsam vom scharlachrotben Gewande abstach. Nur ein kleiner Theil der Zuschauer bemerkte den Vor fall. lssiniqe eilten schnell zur Hilfe und hoben ihn von der Erde aus. Das Gesicht war ganz von Blut und Erde bedeckt, die Augen aber blickten starr und gebrochen in das Grau der flie henden Wolken. Die Menge lierstreute sich gestikuli rend und in riusgereater Weise diskuti rend. Aus dem Platze blieb nur der realose Körper des Schnellläufers zu rück, über den sich eine Frauenaestalt l:enate. Neben ihnen lagen zwei Tel ler im Staube. NO I Ueber-vertheilt. f Der Zchkächter Münzer kommt zu » einem Bauern, der zwei Ochsen zn ver ; kauten hat. s »Was kostet dieser Ockse·?" F ,,.-ZtveihundertIJiart.« »Und der andere?« »Vierhundert Mark.« »Ich nehme den billigeren Ochsen. Hier sind zweihundert Mart-« Tags daraus bringt der Schlöchter den Ochsen wieder zurück: »Ich habe mir rie Sache überlegt, ich nehme den iheueren Ochsen«, sagte er. »Gut, da ist er«, sagte der Bauer-, »aber nun bekomme ich noch zweihun dert Mark.« i »Unsinn!« sagte der Zchtächter. »Ihr ’ bekommt ja diesen Ochsen dasiir, der ist . ja zweihundert Mart tverth.« s »Jawohk!« bestätigte der Bauer. ; Nun, und zweihundert Mart gab ich I Euch ja bereits gestern« »Ei, freilich, das macht vierhundert Mart, es ist richtig. nehmt den Ochsen nur mit.« W Kennzeichen. »Wie, um Himmelswiltem tennen Sie Ihre Zwillinge auseinander, Frau O’Hare?« - »Ohne Schwierigkeit Ich stecke mei nen Finger in Jims Mund. und wenn er beißt, weiß ich, daß es Mike ist.« set-seinem . ; « Die StammtischgefellschaftW tin ,,schwarzen hund« plagte heute-siedet der Teufel. Während er gestern der Assessor Me r war, den die luklgen und angere en Herren zur Zielschetbe ihres oft recht beißenden Wihes ge macht hatten, war es heute der kleine Rentier Bierhuber, der eine Fülle al lerdings nicht böse gemeinter Spötte leien über sich ergehen lassen mußte. Bierhubers Pantoffelheldenthum wur de in genannter scherzhafter Weise er örtert. Jeder der Herren illustrirte dasselbe durch »aus Wahrheit« beru hende Geschichten so drastisch, daß Leute, die Herrn Bierhuber mit seinem feisten Korpus nicht lannten, ihn mit Leichtigkeit für einen Menschen halten konnten, der durch die liebevolle Be handlung feiner Gattin allmählich zum Ehetrüppel geworden ist. »Nicht einmal zum Besitz des Haus schlüsselg hat es unser Freund Bierhu ber bis jetzt gebracht.« Mit diesen Worten setzte ein Herr Müller allen Erzählungen die Krone auf. Herr Bierhuber hatte bis dahin ge schwiegen. Erst auf den Angrifs des Herrn Müller hin ergriff er das Wort: »Meine Herren! Alles was Ihnen sceben hier über mein angebliches Pantoffelheldenthum erzählt wurde, erkläre ich hiermit für erlogen Jch lsin nicht in der Lage, gegen alle diese a negesprochenen Verdächtigungen Ent l«.st11nggbeiveise vorzubringen, lann Ihnen aber nur das Eine versichern, das-, Sie sich betreffs des Hausschlüs scls sehr im Jrrthum befinden: ein Wort an meine Frau und ich bin mor gen im Besitz desselben. »Beweisen!« rief Alles. Herr Bierhuber erklärte, daß er den Beweis nur nach einer abgescklossenen Wette antreten wolle; und zwar so, das; er, falls- er bis morgen Abend nicht im Besitz dec- Hausschlüssels sei, den Brei-:- der Wette erlegen mußte, andernfalls sollten die-Herren die Ko sten tragen. Man erklärte sich mit dem Vor schlage Bierlruberg einverstanden, und die Höhe der Wette wurde aus zehn Flaschen kliüdesheiiner festgesetzt Am nächsten Abend erschien Bier huber pünktlich am Stammtisch und wieg- lächelnd den anwesenden Herren den Hansschliissel vor. Man zweifelte man staunte, ja man verdächtigte ihn 7-8-.-- ksc -- UZLJ sm- C«.»"Jk«i.s.«:kk-k iskzu-, vun U- usw-,- uwx Funken-aussti zn seinem Hause wäre. Erst aus einen feierlichen Eid Bierhubers hin glaubte man ihm nnd bestellte, sich fiir besiegt ertliirend, die zehn Flaschen Rüdeshei mer. Bald that der Wein seine Wir kung, und die Stimmung am Stamm tisch wurde eine urfidele, da gegen dreiviertel Zehn erhob sich plötzlich Biekhuber, um auszubrechen Allge uieiiseg Erstaunen. »Er hätte doch den Haugfchliissel!« hieß eg. Bierhuber iiichelte verschmäht »Natürlich habe ich den sHausschliiF sel « sagte er, »aber ich muß ihn mei ner Frau vor Oausschluß abliefern· « — U—-.-——— Mn Vessimermigsamomat ist die neueste englische Erfindung. Man wirft einen Pennn in die Oeff nung, daraus wird ein Handgriff nach vorn gedreht, ein gespitzter Bleistift sällt heraus-, und es- erscheint eine-Oeff nung, wo die Person, die sich versi chern will, ihren Namen einschreibt. Ter Handgrisf wird danach suriickge ’ dreht und im gleichen Augenblick fällt eine Versicherunggpolice heraus-. Der Apparat notirt außerdem neben der Unterschrift des Versicherten, Tag, Stunde nnd Minute des Abschlusses. Stößt dem Inhaber der Police inner halb « Tagen irgend ein Unsall zu, so ist die Bersicherungggesellschast zu be uachrichtigen und diese ist verpflichtet, fiir jeden eingezahlten Pennh, also auf »jede Police ein wöchentlich-es Kran itenaeld von 10 Schillingen während s einer bestimmten Zeit, bei Todessällen eine Pauschalsumme zu zahlen. —----— - —- — ) Aus Adern-a Paufs Alt-um. Rossini schrieb einst in rai- Album . Ahn-ihm Nntth fass-ums Mian »Meine gute Adelina-! Es giebt nichts Leichteres fiir mich. als in Jhr Atbum einen Gedanken einzutragen, einen Ge danken der mein ganzes Denken er fi«llt. nnd das ist: Sie zu lieben als cin anbetunggwiirdigeg Wesen, Jhr merttviirdigeg Talent zu bewundern und auf immer zu verbleiben Jhr Freund Gioachino Rossini.’ Mel-entkei » »Nein, zu den Mulligans ach-e ich t lkente Abend nicht. Ich fühle mich nicht . wohl bei ihnen nnd die Maggie niaa ich schon aar nicht leiden nnd anzuziehen - habe ich auch nichts und nebenbei ge » sagt, bin ich gar nicht eiitaeladen.« i Fckch. i Herr: »Sie bitten mich um ein Al txnosen und nehmen nickt einmal den : Hut ab?« Bettler: »Ach, lieber Herr, das thue ich nicht aus UnhöflichsteiL Da drüben iftebt aber ein Polizist nnd wenn der sieht, daß ich oen Hut abnehme, so dentt er, ich bettle; behalte ich ibn aber auf, so hält er uns einfach für ein paaar gute Belannte.« Ethik-it Vater: »Meine Tochter will Sie also ivirstlich heirathen?« Die ist ja ver rückt!« · Freier: »Er’blich belastet?«