Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 04, 1903, Zweiter Theil, Image 8
I OOOOODieOOOOO n icdlcr in Transvaal. Erzählung von H. Kndccs . . y.i V»0- V o O Of O ) O ) O ? (4- WsstngJ »Habt ihr dass« rief Wilden laut lachend und dann küßte er den rosigen PWund und hinterher die zwei sättigen Männer, welche ihm treuher xg die hart ausgebreiteten Hände reich n Eil waren drei prächtige Gestalten, der Joseph, der Jakobus und die Ma rianne. Der älteste war dunkelhaarig und dunkeläugig groß und start, — der jüngste sblond und traus, leicht be wegt-ich, beide frisch und gesund, voll tvangig mit gebräunten Gesichtgzügen und langen Vollbärten. Das »Lieb lrngslisnd« die Marianne überstrahlte das Brüder-paar an Schönheit Das zarte Gefkchtchen mit den rosigen Wan gen sah ganz allerliedft aus, und wer einmal in diese pechschwarzen großen Ingensterne geschaut. sder konnte das Bild dieser holden Mädchengestalt nicht lvleder los werden. »Nun, knein Junge willst du nicht unsere Mollt begrüßen? sagte Niven, Idee sich herzlich freute, als er die vier Menschen so einträglich bei einander sah. «Kotnrn nur, Alte, und sieh dir den neuen Hausgenossen anl« Die alte fechzigjährige Negerin kam knixend näher und lachte über das anze Gesicht, als ihr Richard die nd schüttelte und ihr ein paar freundliche Worte sagte. Die Schwarze, die als Haushalt rtn fungtrte, sah eigentlich recht drei li ans in dem gestreiftem europäis s n Kleide, der schneeweißen Schürze und der flatterigen Bänderhaubez aber lieb und gut war sie; das er kannte der junge Mann gleich am er strn Tage seines hierseins. Der Molli mochte der blei , etwas kränklich ericheinende Trint ichards »obe- den von der Sonne aebräunten Gesichtern der Niven ausfallen. « unger Massa sehr, sehr weiß aus eben!« sagte sie und tnixte wieder ein paarmal. »Er wohl noch keine Sonne gesehen in seinem Leben, sonst braun sein müssen, so braun wie Monden und die beiden Massa dort!« tobus schlug der alten Dame trii iig auf die Schulter und dann er Iiihlte er ihr ernsthaft, daß sein Cou n einer ganz anderen Welt ent arnme, auf welcher weder Sonne, noch Mond und Sterne zu finden seien. Dort in jenem Wunderlande gäbe es nur lauter weiße Geschöpfe pline Blut und ohne Saft. Molli hörte staunend zu, dann aber eilte sie erschrocken ins haus; sie hatte noch zur rechten Zeit an den Festha ten über brennendem herdfeuer ge dacht. der gerade heute bei dem feier ttchen Einzug des neuen Massa nicht vertoblen durfte. 4. Kapitel· Leben auf des Ohms Farm — Cou stne Marianne —- Straußenzucht—— Rächtliche Jagd. Richard Wilden lebte sich bald in die Verhältnisse Transoaals ein und es gefiel ihm außerordentlich in der neuen Deimaih. Er wollte gleich am nächsten Tage mit Ohm und Cousins hinaus aufs Feld wandern, aber da von wollte Ritzen nichts wissen. MZunächst bleibst du einige Tage au der Farm,« sagte er, »und be ste dir Haus und Hof und alle Ein richtungen, welche wir die ganzen . bre seither zur Verbesserung unserer hältnisse getroffen haben. Die Irr-e — damit meinte er Maria-me —- wird dir alles zeigen und dich ein seiben in die Geheimnisse einer Bu remvirthschaft. Bist du dann über die UIZÅOOI DIDIJCIOUZIC no;-n.;os to so -......,... ».»·,.......«. ......., » » glgt dein zweiter Lehrkurses —- die klernung der Land: und Viel-mitth Musik Mit dieser Disposition war unser Richard sehr wohl zufrieden. So in Gesellschaft seiner schönen lustig plan Iernden Coustne -in Haus und Hof Umherspaziren zu dürfen, gefiel ihm außerordentlich und auch die Ma tianne lachte fröhlich auf, als sie der «dader« zum Lehrer des hübschen wohl gebildeten Cousin ernannte und ihr ernsthaft befahl ein wachsames Auge , auf ihn zu haben. Sie machte den gehorsarn folgenden sich-ed schon am ersten Tage ihrer Lehrihäiigieit auf alle Einrichtungen ini Hause und auf dein Hofe bekannt, igte ihm die Viehställe, die Scheide cheimem die Waannlasger, führte ihn n die hätten der fronspflichtigen Mrn nnd machte ihn nebenbei auf ihre Lieblingsihiere und Lieblings W aufmerksam. Darüber ver He auch nicht, fin die leiblichen » e ihres bald liebgewonne — schäkers W zu tragen. Sie est in Mosis nach der Stiche hin i nnd reichte ihs Speise und M — Die alte schwarze dani R- fteute Mal, wenn die - , , sei ihr einkehr ZU Z few Ceplander ein ,nR-rtainenndh.xnicha; tagte-MUSA senbäume und «Apollo«, der große wolfsartige hund, lag zu ihren Fü ßen. Wilden hatte mit dieäem klugen Thiere schon am ersten age eine Freundschaft geschlossen und seit der Zeit sah Apollo den neuen Massa als oollwerth an und solgte ihm ans Schritt und Tritt. »Du sagst, Marianne, du willst mich nächstens in das Haus eines Nachbarbnren führen; was habe ich dann zu thun, um mich bei den Leu ten beliebt zu machen?'« forschte Ri chard, der über die Anstandslehre der Transvaaler noch im untlaren war. Das Mädchen lachte lustig aus. »Bei deinem Eintritt in ein Boten haus giebst du allen Anwesenden der Reihe nach die Hand und wartest tu hig, bis dir die haussrau den Kassee und der Hausherr den Tabatsbeutel zprösentirt haben,« entgegnete Ma Hrianne belustigt. »Ohne Kaiser und Tobak geht’5 in der Burenfamilie nicht ab, und wenn man dir Fleisch «vorsetzt, dann ziehft du dein Taschen messer hervor und schneidst dir wo möglich ein großes Stück herunter« »Ach!« machte Richard. » a! Und wenn du an ein Euren gehö t kommst, dann gehst du nicht an demselben vorüber, — denn das wäre unschietlich und zeugte von keinem gu ten Ton; sondern du trittst in das hat-B ein und sragst sreundlich nach dem Wohlergehen der Familie. Man redet im allgemeinen alte Leute mit .Oom«, jüngere mit »Verf« an, die Frau des Hauses mit «Tante«, die Töchter mit «Nichtje«. Nicht wahr, das ist sehr einsachi« «Gewiß, meine liebe Marianne; aber wie muß ich mich bei der weiteren Unterhaltung benehment Muß ich ru Hn substi- wsns ds- cwsnsluosp das-s und das erzähltk »O, der erzählt nicht viell« rief das Mädchen lachend und der Schall saß ihr in den Grübchen der Wangen. »Der Bure sagt allenfalls: Wir is ie? (»Wer seid Jhr?«) oder Waar lom je oan dan? (»Woher kommt Jhr2«) und damit ist der Gespröchsfaden vor läufig abgesponnen. Der hauäherr »raucht Pfeife nach Pfeife, spuclt die »Stube voll und siht schweigend neben seinem Gaste. — Aber Apollo was ist da los?« — Marianne erhob sich und blickte nach dem Walde hinüber, aus dessen Dunkel ein Koffer mit großem Geschrei hervorstiirstr. « »Ein Tigerwolf, Miß! Ein böser Tigerwolf hat dennenstall besucht und drei Stück getödtet Mynherr das schreckliche Thier tödten müssen, ehe neuer Schaden entsteht!« »So, und das sagst du erst seit, Matali?« sagte Marianne vor-warst volL »Du bist doch zum Hüter unser Strauße bestimmt. Warum wartest du nicht besser deines Amtes, pflicht oergessener Dieneri« »O, Malali schon aufpassenx aber Tigerwolf sehr schlau sein und war ten, wenn armerNigger nicht da sein!" llagte der Schwarze. »Miß doch hin tommen und sehen, wie alles zugegan gen!« »Was ist denn eigentlich possirt?« forschte Richard, der aus den kurzen, abgebrochenen Sätzen des Regers nicht recht tlug werden konnte. »Wir haben eine Straußenzucht,« erklärte Marianne, »und jener Metall ist zum bitter dieses werthvollen Jn siiiuts ernannt. Er muß die Vögel warten und pflegen und-aufPossen. daß die wilden Thiere, namentlich die Hyänen keinen Schaden anrichten. Papa hat ihm die strengste Macht«-m teit anbefohlen, und nun macht cr sich doch der größten Läsfrgteit schuldig und versäumt seine Pflicht. Ich kann es Pa nicht verdenten, wenn er böfe wird und den Menschen strenge be straft! -—— Komrn, Richard, wir wol len einmal hinübergehen und sehen, wie hoch sich der Schaden beläuft!« Marianne führte ihren Cousin nach dern Walde hinüber, in welche-n fich, durch starte und hohe Gehege gesichert, dreißig bis vierzig Strauße befanden. Die großen, ftolzen Vögel «fpazierten frei in dem inneren Raume umher, waren aber fehr aufgeregt und scheu und wollten sich gar nicht zufrieden geben· »Und sie sind doch fonft fo geduldig und zahm!« fagte Marianne. »Aber freilich-, wenn fie durch die wilden Thiere io erschreckt werden« dann ist es unt ihre Ruhe gefchehenl« est erft erblickte sie die drei todten trauße und fchrie laut auf. »Sieh doch, Richard, da liegen die armen Thiere! der einen henne ift der Kopf vollstän dig abgerissen und der zweiten fehlen die Füße. O, was wird der Pa fa gen, wean er dai fiehit« »Nun, ift denn der Schaden, den he erleidet, ein fo bedeutenderi« gab ·lden u bedenken. .Geioeß, Eos-first der Ertrag an Gr- bei einem erwachsenen Strauß Ich jährlich auf 168-—220 Mart; ei W ins alfo ein Verlust von Cis fWudert Mark und das se Wsuwwfrchin unserm handhatt immerhin fühlbar.' Richard umging das Gehege und dann kehrte er zu Martanne zurück. »Ich kann wirklich nicht begreifen, wie das Raubthier da hineingekom men gtstt« sagte er kopfschüttelnd Eine hhiine kann ei unmögåicze gewesen sein; denn diese Thiere si n zu we nig Schnelltraft, um ihren tlohigen, ungeschickten Körper iiber einen so ho ben un hinw zu befördern. — Ah, arianne, ier haben wir Möh lich des Räthsels Lösung!« rief der junge Mann und zeigte auf eine Stelle der oben mit starkem Eisendraht ver sicherten Einsassung. »Sieh. hier ist die Bestie hinübergesprungen und hier findet sich auch ein Büschel fahlgeiher Haare vor, welche nur einem Leopar den angehören können und welche ihm die Stacheln des Drahtzaunes aus dein Pelz gerissen haben. Sieh ferner diese Blutflecke innerhalb des Gehegess sie rühren von einem Strauß her, wel cher dem nächtlichen Räuber zum Opfer fiel und von diesem möglichen falls in nächster Nähe Eures Gehiiftes verzehrt wurde. —- Jbr müßt mehr hunde halten, Marianne, welche frei umherlaufen und während der Nacht Patrouiliendienste verrichten; dann liegt weniger die Gefahr vor, von wil den Thieren besucht und überfallen zu werden!« » »Du rede-i wie der Naturforscher und Jäger Neufeid auf Feldheim!« sagte Marianne und blicktean ihren Cousin mit sichtlichem Erstaunen« »Der ist auf jedem Wissensgebiet zus hause und weiß in allen Dingen-: Rath. — Ah. da kommt der Vater; er ! wird sogleich sagen, ob wir es hier mit einer Hyäne oder gar mit einem Leo parden zu thun haben« Der Ohtn kam auf einem start tnochigen Fuchs dahergeritten. Lang sam stieg er vom Pferde und langsam und etwas umständlich begann die Untersuchung »Unser Richard hat recht!" sa te er endlich. »Ein Leopard hat drei trauße erschlagen und einen Vogel dabongeschteppt, — den Räu ber müssen wir noch heute Nacht ab fangen, sonst tödtet er uns nach und nach alle Thiere und fügt uns einen kolossalen Schaden zu!" « thrend .die drei Menschen dem Wust gutmrucerh etzsytle Dck Makel von den Ergebnissen seiner Straußew sucht. i »Ich war anfänglich ein entschied-i ner Gegner einer Einrichtung, welche! findige, svetulative Köpfe in Süd asrita ersonnen und zur Ausführungl 1 gebracht haben.« führte er aus. »Aber durch vieles Zureden seitens meiner( Freunde machte ich doch den Versuchs gründete eine Straußenzucht und ge-· wann günstige Resultate!« l »Aber immerhin ergeben sich doch; viele Unkosten, nicht wohr, Onleli« fragte Richard. »Gewiß, mein Junge, die Stall siitterung, namentlich bei beschränkter Lokalität, ist nicht ohne Kosten. Man J braucht, wenn der Bestand ein großer» ist, viel Futter. Gehatte Luzerne, ge- . tochter und gequetschter Maiö, Kaf-’ sernlorn ( olcus sorghum) und ge rdstete heu chrecken werden in Un-; menge gebraucht, und wenn die Sterb- « lichleitsziffer unter den jungen aber auch unter den erwachsenen Straußen, j wie im vorigen Jahre, eine große ist« dann tann nur der Besitzer sein Ges schiift schließen und hausiren gehen!«» »Die Straußenhennen brüten wohl nur einmal irn Jahre, Onkel?« »Noch der irn Juli erfolgten Paa rung beginnt das Legegeschäft der Hennen etwa Anfang August und dauert ungefähr sechs Wochen. Die Brütung findet alsdann ihr Ende im Oktober und einen Monat oder auch sechs Wochen später beginnt die Henne d h. wenn die jungen Vögel vorher entfernt wurden, nochmals u legen. Das erste Gelege umfaßt fünfzehn bis zwanzig Eier, während das zweite er heblich hinter dem ersten an Zahl zu riickbleibt." «Das Wachsthum der jungen Strauße erfolgt wohl sehr langsam?« fragte der wißbegierige Richard. Jm GegentheLi. die Thiere wach « s-- --I4--.-I:J. L sur nirsuuuuus rufe-Ah Styx-II Ikllcy sechs Monaten erreichen sie Manns höhe. Freilich, später geht das Wachs thum langsamer vor sich; aber erst noch zwei Jahren bekommt der Hahn die ersehnten weißen Federn, um be rentwillen nun alle Mühe und Ar beit und alle Unkosten trägt. Zur Erlangung derselben werden die Strausze auf den von Sieinwällen eingehegien Weibeplätzen vorsichtig in eine engere Umzöunung getrieben, von kräftigen hänoen ergriffen und die sechzehn bis zwanzig wallenden , - dem aus Flügel und Schwanz :n der Wurzel mit einer scharfen Scheere ab geschnitten, was vie Thiere leichter er tragen. als das lästige Ausruosen. e»Die obgeschnittenen Spulen entfernt man eiwa nach zwei Monaten, wo das Ansziehen sich ohne Schaden fü-: das Thier bewirken läßt!« »Aber, liebsier Pa, denkst du denn nicht an deinen hungrigen Metze-if fiel Marinne ein, welche bereits unge duldig neben den beiden Männern ba hinschriii. Alle Felebrien Erörterun gen über Lenbw rthfchaft und Vieh zucht liebte sie nicht. Ja, wenn bot Gespräch sieh um sinmnzueht oder mä Inn politische Tages eigen ge W bis-ie, dann wäre niii Leib nnd Seele en. » . . Anb, bitte, lass und niekbe der llikäiß wir gleich an been Mii Wch Hei-Im werde-. Tile W I und Jalobui kommen später. Sie wollten nach Feldhetm hinüberreiten und nachsehen, ob Reufeld bereit-I von seiner Reise nach Kapstadt zurückge kehrt iftt« Richard wurde neugierig. »Marianne erzählte bereits von dem genannten Derrn,« sagte er »Wer ist denn eigentlich dieser Nenfeld und was betreibt er hier in Transvaali« «Nenseld ist ein Deutscher, ein bra ver Mensch und mein bester Freund, den ich hier in der Nachbarschaft be »fihe,E entgegnete der Ohm. s Er bat in feiner alten Heimath viel trübe Erfahrungen gemacht, ent schloß sich aber erst nach dem Tode seiner über alles geliebten Gattin, hierher nach Transoaal zu iibersiedeln und lebt seit der Zeit still und zurück gezogen auf seiner Form fern von dem Getriebe der Welts« »Er ist natürlich reich!« »Ja, er besint bedeutende Kapita lien, die er in Rapstadt in der engli schen Staatsbanl untergebracht hat. Seine Farm ist zwar nur llein, aber vorzüglich eingerichtet Die Itafferm welche ihm zugehoren, führen ein sorg lrses, fröhliches Dasein hänge-Ja aber an ihrem Herrn mit faft hündiict·er Treue. — Doch da lommen Joseph und Jakobus!« Die beiden Söhne Nivens ritten aus stattlichen Pferden, aber ihrer Oaltung im Sattel fehlte das Straffe. das Schneidige. Sie waren ganz Bu ren und schon ihr Aeußeres erinnerte lebhaft an die ftarieu, breitschultriqen Gestalten der Transvaaler." Jhre Büchsen hingen an Riemen nachlassig iiber die Schulter und der nie fehlende Patronengiirtel, welcher den Echtes bedarf beherbergte, lag quer über der Bruft und sah, von weitem gesehen wie ein Bandelier ane. »Du tannst wirklich stolz auf deine Sohne sein, Onte1!« lobte Richard. »Bin ich auch, mein Junge!« sagte der Ohne geschmeichrlt »Aus-»ertich gleichen sie ja den Männern des Lan des, wie ein Ei dem andern; aber ihr Charakter, ihre Anschauungen von der Welt und dem Leben, —- ihr Wissen und Können hebt sie iiber das Gros empor und macht sie werther und wür diger in der menschlichen Gesellschaft Mögen sie auch viel von den Sitten und Gebriiuchen der Tranöoaaler an genommen haben, — das deutsche Wesen, das ihnen die Muttermilch zu führte, läßt sich durch solche äußeren Eindrücke niemals verleugnen!« — »Guten Tag, Pa! Guten Tag, Richard!" küßten die Söhne, ftiegen don ihren ngerden herab und setz-ten sich auf eine der Bänke, welche unter den Riesenbäuinen vor dem Eingange des Hauses standen. Dienitfertige Reger eilten herzu und führten die in Schweiß gebadeten Rasse nach dem Stall, um sie abzureihen und später mit der vielbeliehten Luzerne zu füt tern. —- Bald erschienen auch Ma rianne und Molli und seroirten den Tisch. Das Essen selbst brachten rein lich angezogene Kasfernmüdchem Noch während der Tafel erzählte Niden feinen Söhnen die Ereignisse im Straußengarten, und Joseph, Ja lobus und Richard waren sofort be reit, auf den nächtlichen Räuber zu fahnden. — — Bei einbrechender Dunkelheit bega ben sich die drei jungen Leute nach dem Walde hinüber, an dessen Rand der ausgedehnte Straußenbof stieß. Je der fuehte sich ein passendes Pliißchem Joseph faßte Posto hinter den Gebäu den, in welchem-die Vögel zu gewissen Zeiten untergebracht wurden, Jakobus suchte eine leerstehende Kassernhütte auf, und Richard verfieckte sich in näch ster Nähe der bekannten Sprungstelle unidchderbarg sich in einem Miinofenge bii . Wilden hatte eine günstige aber auch sehr exoonirte Stellung: denn hinter seinem Rücken zog sich hohes sUnterholz hin und hier lonnte er Ge zfchr laufen, von der anschleichenden Bestie entdeckt und überfallen zu wer J den« Aber er verließ sich auf sein gu tes Gehör, das selbst das leiseste Ge räusch aus weiter Ferne auffing, und - k-1—- D—-ttt!j---IL.!A uus Ists-c sunstuyrequy VII It VII Uc eigneten Gelegenheiten in seiner Va teritadt so oft erprobt. Links neben sihm stand ein riesiger Gelbholzbaum, ehrwürdig und alten grau mit Lianen behangen und einer graugriinen Fleck-te bekleidet. Einer seiner gewaltigen nur mit dürftigem Laubwerk ausgestatteten Aeite ragte weit über den Straußeni hof hinaus und von ihm aus, bat be merkte Richard erit fest, hätte der Leo pard sehr leicht einen Angriff auf die Vögel unternehmen sonnen; aber so ilu war wohl das Raubthier nicht-— åtunde nach Stunden oerrann, da ertönte seitweits etn leiser, fauchender Laut, als ob eine Rade ihr Wohlge fallen tundgebe. » »Di) das der Leopard ist?« dachte Richard. Er iaßtesseine Büchse fester und erwartete mit tiopfendem Versen das Raben der Bestie.’ Der Mond stand hoch am himmel, aber ein Wolkenschleier lag darüber, .bersperrte das Silbetlicht und hüllte ’die ganee Gegend in Dunkelgrau ein. »Was-l ene Viertelstunde verging ohne Tden geri ften Laut. Leichte Nebel iebleier bil ten fis-, wogten und weh ten durcheinander, ortdidkteten sich mehr und mehr und bald, das ließ sich erwarten, mußte das graue Dur-star Mge den ganzen Straqu über Mc Jst wurde Richard unruhig. Die Situation konnte siir ihn sehr gefähr lich werden und dazu das small-ins e Bilchsenlichti Warum hatte er nl t auch einen sicheren Ort gewäth wie Joseph und Jalobusi Richard hielt den Athem an und lauschte in die Nacht hinaus: aber nichts regte und riihrte sich. Da ließ einer der Strauße einen seiner son derbaren Kehllaute hören und iosort erklang auch wieder der leise änuchende Laut, dann ein vorsichtiger ritt wie von Kahensohlen und endlich ein ei genthiimlichei Klirren und Klingen. War's nicht, als wehe der siintende Athem der Bestie herüber? i Richard schral unwillkürlich zusam- ; men. Der Leopard war doch tliigeri als er geglaubt hatte. Er schlich den; lStamm des großen Gelbholzbaumesj « hinaus, um don da oben iiber die un- j bequeme, pelzzerreißende Uinziiunungs Jhinwag aus die Strauße zu stürzen.s Das leise Klirren verursachten die sich ’ » in die Rinde eingrabenden Krallen. i Ein dunkler Gegenstand zog sich an ; dem sich seitwärts neigenden Baum-J stamm empor. Man unterschied beiE dem mehr und mehr sich dichtenden Nebel weder den sleckenreichen Pelz des ’ «Untbiers noch die Umrisse des Kör-? Pers selbst, der sich überaus langsam! Zsrrtbewegte und zeitweise ganz ruhig’ ; liegen blieb l Jetzt glitt der Leovard aus den star zten Ast hinaus, der sich iiber den »Sttauszenhos hinzog, und nun be merlte Richard die Befrie· Ein Vogel flatterte erschreckt aus dem Gezweig und slog mit lautem Geschrei in die Nacht hinaus. Der Räuber hob vor sichtig den Kopf, vielleicht um dem Fittichträger nachzusehen; aber das war sein Verderben. Richards Büchse l:achte, — marldurchschiitternder Schrei ertönte und der Leopard bingl zwischen himmel und Erde. Dies Vorderpranlen hielten den Ast um llammert, aber nur zu bald erlahmte die Kraft des Körpers und nun stürzte das Thier, lläglich miauend in deni Hof hinab. Zwei Schüsse trachten sast ; zu gleicher Zeit und der Straußenss dieb, der sich vergeblich auszurassens versuchte, streckte seine mächtigen Glie der aus und verendete. Ecnrtsoiinms fnlst d i -"·-""··C I"s·’, parfmewwdem Aus London wird berichtet: Auch der Parfucns hat sich die Mode be mächtigt, und sie treibt auf diesem· Gjebiete manche wunderliche Blüthe ; i Gerade die jetzige Jahreszeit wird von « Damen als die »Zeit der Wohlge räche« angesehen, und die Nachfrage nach Parfurns wächst tsglich Jn einer Woche hats. B. eines der großen 250 Liter Parfum verlauft Auch ei iCologne ist von dem Toilettentischj lverbannt, und Ladendelwafser, das(j Liebling-weisser der verstorbenen Mi nigin Viktoria, wird als Parfuni ält licher und gefekter Damen angesehen Das neue te Modeparfum ist Shamrock TKlee). Wichtig ist aber Londoner Etablissernents allein etwa3 niae neue Sorten Wohlgeriiche sind tiirzlich eingeführt worden. Eau dej i vor allem, daß alles in völliger lieber- « einftirnmung steht. Das ift die neueste » ,,«.Craze Eine Dame erwählt sich das Pakspm Dei Tang z B. eben Sharns H rock; folgerichtig nimmt sie nun ein Bad mit Kleevarfum Toilettenwas ser und Seife haben eben denselbeni Wohlgeruch, ebenso das Vorwin es werden Meeduft Kleider, die beson ders parfurnirt sind, getragen, und vielleicht hängt auch ein Medaillon mit einein Kleeblatt an ihrer goldenen Kette. An ihren Armbiindern haftet Aleeduft, sie benutt nur Boten und Briefurnschliige, die mit Shanirocl parfgmirt find; ihr Täschchen und schließlich auch ihr tleiner Moos oder Pudel find mit Klee besprengt. Fiir diesen einen Tag ist alles Mee dnft; morgen wird es vielleicht Rosen essenz sein, und jeder folgende Wo chentag wird seinen besonderen Wohl geruch haben. Manche kleine Schooßs hunde werden buchstiiblich in ein Bad von Wohlgeriichen getaucht. In der Mosis-O lass-'s Ist-es uns-I hsskfssjsb si nen tleedustenden Terrier, in der Ox- i iord Street einen Lavendel-Schiiser i bund, und in Piccadiiib verbreitet ein französischer Pudel Ambra Ideal 1Diiste. Auch diamantderzierte Hun ;debalsbänder mit besonderen Behäl ’tern siirParsum werden jetzt verkauft. Qui wahre Die-Im Unter dem Titel »Eine Suche nach versuntenen SchäseM bringt Benin rnin Taylor in einem Artitei der «Eng- » lisb Jllustrated« sehr interessantes Ma- ’ teriat bei, daß die Frage nach dem oft s gesuchten »Et Doraoo« lösen soll. Es ist eine seltsame Geschichte, die da er- « zählt wird· Weit oben in den höheni der Anden, einige 9000 Fuß über dem ( MeeresspiegeL liegt in dem hochiand’ von Bogota der See Gustavim Man vermuthet, daß dieses Hochiand die heimath der Kartofsei ist, die bis zum heutigen Tage sein hauptsächlichstes Produtt bildet. Dieser See wird seht von einer Altiengesellschast mit Bewil ligung der eolutnhischen Regierung trocken gelegt; der wes dieser Irr-elen legung, die an si eine sehr schmuiige Arbeit ist, beruht au einer Geschichte, diewie ein phantsstts er Roman klingt. Dieser See soll das berühmte «El Do zrado« set-n hier wurde, wie berichtet :wird. der Ko lle von Gustavita mitl keiner klebrigen absian bedeckt, aus die scoldstaub gefreut wurde. und diesei goldene Bedeckung bildete seine Belieisi W dung, wenn er die Opfer vollzog. De Ausdruck »El Dorado« bedeutet dar nach »der Goldene« oder »der oidene » Mann« und nicht »die goldene tadi«, , wie man gewöhnlich meinte. Der Kazile svon Guaiaoita, der eine Armee von ; 80,000 Mann atte, herrschte dort über » mehr als eine illon Menschen. Det« See. der auf dem Gipfel eines kegel förrnigen Berges gelegen i , wurde von ihnen als der Sih ihrer ehugaottheit betrachte, der sie zweimal Zührli opfern zu müssen glaubten. aher versam melten sieh zu festgesehten Zeiten alle Unter ebenen dei Kaziten mit goldenen Opfeå den, und zu einer gro 'en Proech eschaart zogen sie mit u sit um ee. Dort angeiommen. frhifsten sich der Kazite und vie mitth tigften häuptlinge in großen Kanoes auf den See ein, wozu Stufen in das Ufer ein chauen waren, undzu gleicher Zeit zer treute sich das Voll rings um den See. Jn der Mitte des Sees an gelangt, bestrichen die Häuptlinge den Kaziten und bepuoerren ihn verschwen derisch mit Goldstaub. Auf ein gege benes Zeichen wandte sich nun das Volk mit dem Rücken zum See und im Au genblick, wo der Kazite untertauchte, jauchzten sie und ichteubertn so weit wie möglich ihre eigenen Opfergaben über die Schulter in den See Darauf iam der Kazite an das Land und lehrte in seine Hauptstadt zurüeL in derselben Ari, wie er gekommen war, und über zeugt, daß die Sünden, die von ihm und seinem Volk während des letzten halben Jahres begangen worden, jetzt « gesühnt seien. Durch diese halbjähr liche Spende müssen natürlich allmäh lich außerorden:lich tverthvolle Schöne in dem See aufgehäuft worden sein. Man hat ihren Werth auf Hunderte von Millionen geschätzt Als die Spanier das Land eroberten, verfolgten sie die Eingeborenen, um Gold zu erhalten, so grausam. daß die meisten von diesen alles, was sie noch hatten, in diesen See warfen. Der damali e Kazile selbst veranlaßte, daß in der iitte des Sees so viel Goldstaub, als 50 Menschen schleppen können, versenkt wurde. Die früheren Nachforschungen Find immer mit reichen Ergebnissen belo nt worden. Der See ist, wie angegeben wird, 1200 Fuß tang, 1000 Fuß breit und im tief sten Theil 46 Fuß tief. sprachst-e verschied-seitab Jn einem Artikel der »Täglschen Rundschau« heißt es: »Unser Zahn arzt spricht von Goldplonibe, obgleich Plocnbe doch eigentlich nur aus Blei bestehen kann. Wir sühren Wachs ziindhölzchen bei uns, die doch nicht von Holz oder Hölzchen an sich haben. Die Oesterreicher baten Papier-Gul den, weil man dort längst vergessen hat, daß Gulden goldene Münzen sein sollen. Die Limonade hat ihren Namen von den Limonen, den Citros nen, und in England hält man auch streng daraus, daß dem Gaste, der unt »Lemonadse« bitret. kein anderes Ge tränl aliCitronenwasser gereicht wird, aber auch anderwärts giebt es Linse naden, also Eitromnmässer, der ver schiedensten Sorten ohne allen Cim nensast, sogar Himbeerlinionade. ob gleich die süße Himbeere und die saure Citrone schlecht zusammendassen. Wenn von den siarnesischen Zwil lingen die Rede ist, so denkt man kaum mehr daran, daß sie aueSiam stamm ten, sondern nur noch daran, saß see zusammengewachsen waren; daher kennte man jüngst in den Zeitungen lesen, daß in Böhmen »scaniesische Zwillinge" geboren worden seien. Ebenso geringe Beachtung sindet der ursprüngliche Wortsinn, wenn in Zei tungen über ein Conoert geschrieben wird: »Die Solostinirnen lagen in be währten händen der Frau X. und des Herrn Y.« Die alten Grammatiter hatten siir eine solche seiner eigentli chen Bedeutung widersprechende Ver wendung ein-es Wortes den Kunstaus druck »Katachresij« (gleichMißbrauch). Uns aber liegt es sern, gegen die Ka tachresen, da sie sich in allen Sprachen sinden nnd keineswegs in der deutschen mehr all in anderen, einen »Guerilla tring ja «siih«ren, »denn Guerillateieg it. Iewn in eine ver argften Katachtesem da «guerilla« allein schon bezeichnet, was das ganze Wort besagen soll: den tleinen Krieg.« MH—. Ein junger Mann war in Fallerss leben vor Gericht geladen. Nach Been digun der Sitzung verließ er den Ge richts aal mit den Worten: »Mablzeit, meine herrenl« Dieser Wunsch trug ihm eine Ordnungsstkafe von 10 Matt ein. Nächstena wird er lieber 10 Mi. fiir eine eigene Mahlzeit ausgeben, statt sie anderen Leuten zu wünschen I I I Der so viel genannte Gentlemans .« Einbrecher in New York bat seinem Geständni gemäß in einer kurzen Saifon ,000 ergattert. Da ver Mann aber als Gentleman standesges miiß leben muß, sind feine .Erpenses« so groß, daß nicht viel feines Verdien stes übrig bleiben dürfte. II I O Ein junger Millionör in Philadels phia bat die Wörteein gebetratbet, welche ibn während seiner Krankheit pflegte und ihn so liebenswürdig, freundlich und sanft bebandeltr. Na, wir möchten ntal die Krankenwärteein sehn, die zu einein fu , unverbeiras tbeten Millioan nicht ebr liebe-imst dia, freundlich im sanft wäre. I i . Gut fein, beifit gilt-lich fein. ’.’«