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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 4, 1903)
««dx»eksterrnännle. f fcriithung von B. Pirtkveger. III und bedrücke räumt vie Mei cis den Tisch ah. Das war ein selt , kam-es Mahl gewesen, dieses ersie, an M der Jan-ge ihrigenommen hatte. Wie hatte sie sich darauf gefreu: den jin-gen Tag tang. Wie hatte es in ihr gesungen und Zeitungen: Heute holst du dein Kind heim, und es hat nun einen Vater! Seiig war der Meine gewesen. act die Mutter karn, um ihn zu sich zu hattet-. Die Tanie hatte es ja auch gut « mit ihm gemeint, gerade so gut .vie mit « n siinf eigenen Kindern. Nur eine rauhe Art hatte sie und als arme Witt frau wenig Zeit, sich um die Kleinen zu besiinnnern Und Hermiinnchen ist ein es Kerlchen, dem nichts über die atter geht. und nun soll er immer bei ihr biejhem und einen Vater soll er haben wie Schulzens Heinrich und . Winzers Grete. Und nun? Woran es eigentlich lag, darüber konnte Frau Lene sich selbst keine Rechenschaft geben; aber eg coar ganz anders gekommen, alk- sie ae hofft hatte. Wohl hatte der Martin sie freundlich empfangen, den Jungen aus den Arm genommen und ihm; als dieser Zuiraulich das Mündchen hinsirecktr. einen Kuß gegeben Und dann, als sie am Tische saßen, hatte sie ihrem Maan die Hand hinge streckt und innig war es aus ihrem Munde gekommen: »Ich dank dir auch, du Guten fiir das —- du weißt schon — es ist so viel mehr, als ich verlangen könn:’ -— all’ mein Leben will ich dir’5 danien!« »Schon gut, laß nur,« hatte er ab wehrend gesprochen und nachher nichts mehr-. Nun ja, das ist so seine Art zu essen, olhne zu reden. Nur heute drückte sie diese Ari. Das Hermännle, frag kniiig, wie Minder sind, ties mit einem Male, aus ein Bild an der Wand deu tend: »Du, Vater, was ist das, ’n richtiges Pferd oder ’n Efel?'· Da war Martin hesiig aufgesahrem «Kinder ioUen den Mund halten heim Essen. bis sie gefragt werden. Mert’ dir’s!" Wie ein zweischneidiges Schwert sind ihr diese Worte durch die Seele gr· angen. das war dumm von ihr, gen-i . Hat ein Vater nicht das Recht, einem Kinde u wehren? Nur daß es gerade an die sem ersten Whend sein mußte! Und sie kennt solche keit gar nicht an ihm. Noch kein hartes ort hat sie von ihm gehört. Ach, er hat ihr immer so gut Ballen der stattliche Schmied, dessen gen ihr stets folgten, wenn sie drü ben das haui ihrer Herrschaft verließ und er, den Hammer schwingend, in seiner Schmiede stand! Und als er sie dann an einem so sschiinen Frühlings atbend fragte, osb sie seine Frau werden volle, da hatte sie es nur schwer über diei Lippen gebracht, das mit dem Kinde. Gutmüthig fächelnd hatte er gesagt: »Ich weiß, ich weiß. Meinst so was Gliek einem verborgen? Da iennft Ue Tieben Nachbarn und Freunde nicht, Leue. Aber es genirt mich nicht. Jch Jak die Kinder gern, und dein Büble otks gut bei mir haben, ein rechter Vater will ich ihm sein, und du sollst r nimmer dran denken, daß ein chlechter Mensch dich belegen und be tragen hat. Jch hab' nach keinem zu fra n, ich kann in mein haus führen, wen ich will, und ich will dich, Lene, gerade dich.« Da hatte sie »ja« gesagt, gern und freudig; ein olches Glück hast-te sie kch ja nimmer träumen lafkeem d ein o braver, stattlicher Man zu einer Frau machen, und daß ihr Kind einen Bat-er haben würde. Ohne ihre Bitte alx Jan-arten, hat er es ihr zugesagt. daß idaä herniännle seinen Namen tragen a Vor atlj T en haben sie sich ganz siitc trauen i en. Mit sicheren Pön den, arbeitsgewchnt und arbeits keu US Ost Lene die Zügel des arg Fer nachlässtgten Vaushatts ergriffen. Meister Martin schmunzekte täglich in heller Freude ülber sein tüchtiges Weib Und heute? Am Morgen beim Aus stehen tst es ihm zum ersten Male schwer aus s herz gefallen, due mit dem Kinde So viel schöner wärg gewesen, hätte alles so bleiben können, wie es war Er hat s niedertärnpsen wollen, das Ge fühl. Er sagst sich: Du hastg ja ge muß-i wies ist. Er kanns nicht Er will sich nichts merken lassen, aber eg kostet ihm entsehliche Mühe sich zu be herrschen. Berstrchlen hat er in den des Kindes gesorscht, obs ihr It Inne. Aber nein, kein Zug Es W, ein ganz fremdes Ge Ii U andere wohl. heißer, Zorn steig: in ihm aus. Und Pietr- ssen, da geil-? nicht mehr; - den MInSen ansahren, er muß XII-irgendwie zum Ausdruck iessrgt mechanisch ihre Ge slachste in der Küche das herrnännle verschätchtert neben ihr her; sie drängt än der gemeinschaftlichen Kam mer das Kind zu Bette. Nachher nimmt sie chr Strickzeug und« set sich in Ue M neben dem Hause. ister Latein sendett schweigend in den W hin und her. Nach einer III W er vor ihr stehe-, reicht che S M nd sprächt. »Nicht nächt be .testseän,8ene away-nur Mr r die guten Worte, ,Ig:tht Sie-G mäns und sattet ans Bett stände ins heißen Gebet, M gut Enden möge. strd eker nicht gut. Ei wird ch stka USE-Mk ; i- sts-— m Sei-um« « , sc lese-XI Mist iw sk sich spotten tät-er den — kM-...- -. -».. -.-«-—«« Meister-, der den Jungen am Tische figen hat« einenJungem der nicht hier ker gediirti Freilich gehört er hierher: jeirrltch versprochen und verdrleft und rerfeegelt hat ers der Lene, und wed« dem, der in seinem hause. an feinem Tisch eine spöttilche Miene dariiber machtl, dem will ers zeigen! Und er zwigit sich zu einem freundlichen Wort an das Kind. Er zwingt sich, das isi’i. Hexe und morgen und alle Tage zwingt er sich, die Gegenwart des Kindes zu dulden. Und Lene fühlt’3 bitter, mit tiefem Schmerze. Er fährt den Jun gen nicht wieder an, nicht ein einziges Mal. Er straft ihn nicht« er lieb-last isdn aber auch niemals. Er überläßt der »Mutter alle Sorge für ihn. Der ! Kleine fragt mitunier die Mutter-: »Ist :der Vater bös auf mich?« Dann ant wortet ste: »Dummer Bud — bös. nein. l Der Vater ist nur fo. Mußt ihn doch Elie k-«haden.« Das Herz blutet ihr bei Frage und Antwort. Sie leiden alle drei. Das Kind halb unbewußt, die Mutter, ohne es sisch merlen zu lassen. A mmeiften jedoch leidet Meister Mar tin. Er tämlpft einen furchtbaren Kampf. Er will es mit Gewal: de zwingen, das Gefühl der Abneigung gegen das unschuldige Kind. Er kann e Snicht, und manchmal ertapdt er sich »auf Wünschen und Hoffnungen, dor denen il) mielbfi graut. So ein Kind — oft ists nur ein rauher Wind, und es ist geschehen- Eine Erklärung, ein Fieber. Tau-send Kinder sterben, und der Hermann ist zart. Wenn das Kind nicht wär’, welch ein herrliches Leben müßte das sein! Denn die Lene — Herrgott, das ist ’n Weil-. Wie sie sich zirsammenimmt, die Lene, wie sie ihm alles zu Liede thut! Wie gern möcht’ er idr’s vergelten, aber das Kind ist zwischen ihnen. Nun dauer: das schon lange Monate. Im Juni hat er die Lene heimgefiidrt, jetzt ift’s Mär-L Di- Lene wird immer stiller, der Kleine immer scheuer. Alle Liede der Winter kann nichts nüsem das Wesen des Vaters driicki auf das Kind. —- — Friihling draußen; lauer Südwesi; der Schnee im Gebirge schmilzt. Der Mühlbach der das Grundiisitd »aus der Rückseite abschließt zu gewiihnld chen Zeiten ein harmlose-Z ungefcklnlis I ches Wasser, gleicht heute faft einem rei ßenden Strome. Das hermiinnle freut fich der .fchäumenden Wellen und treibt fein ·—. Spiel damit. Rindenftüete und Pa nierfesen wirft er vom Ufer aus bin ein. »Nimm dich in acht!« bat die Mutter gsagt die in det stchtüche be schäftigt . Der Junge ift amliebfien allein. Die Mutter ift gar nicht mebr vergnügt und der Vater so finfter. Das Spiel ift fo biibfch. Da, welch ein großes Stück Rinde, bald wie ein Schiff fiel-PS aus« hei, das muß fchwims men! Weit voe beugt sich das Kind, um dem Schiffe nachgaschauen. Gewiß steueme tbis in das große, große Meer. Jett ift’s verschwunden; nein, dorlt, ganz weit fchon erfcheint’s noch ina . »hetmännle, um Gottes willen!« Gellend ruft es die Mutter; aber fchpn ift es geschehen, das Kind ift vyn den Wellen verschlungen. Starr vor Entfem steht Lene. An ihr vor iibee stiirzt dee Schmied, ohne Besin nen, in feiner Atbeitstleidung dem Kinde nach. Niemand fvnft ift in der Nähe. Lene, wie von einein Krampf gefesselt, ifi nicht im Stande, hülfe berbeizukufen. Ein graufiger Kampf ift es, den der Schmied, des Schwim mens nicht eben gewohnt, mit dem gierigen Element um des Kindes Le ben kämpft. Endlich gelingt es ihm, mit größter Anstrengung das Ufer zu gewinnen. Das Kind gibt tein Lebenszeichen mehr von sich. Eine bange Stunde vergeht, ehe die Bemühungen des Essai-des und doä feist-r sinkt-Pfui den Arztes von Erfolg gekrönt wer den. Als der erste leife Atbeknzug die kleine Brust bebt, reicht Meister Mar tin seinerFrau mit einem unbeschreib lichen Blick die hand. Während des Kampfes urn Leben und Tod ist in feiner Seele eine Wandlung vorge gangen. Ein Stoßgebet ift zum him rnel emporgegangem «Laß nicht fo meine frevlen Wünsche in Erfüllung gehen, großer Gott, gib mir Kraft zur Rettung!« Und als dann der kleine talte Körper in feinem Arme ruhte, da, in diesem Augenblick, ift etwas im Jnneren des Mannes er wacht, ein warmes, weiches Gefühl für das III-id, das VatergefiibL Und als der Kleine wieder atbmete, klang es in der Seele des Mannes: Nicht gegeben bab’ ich ibrn dai Leben, son dern erhalten« und das ist auch etwas! Von diesem Tag anift das Her niännle fein Kind. Nun beginnt ein freudiges Leben in der Schmiede. Ganz stolz ift Meister Martin auf lei nen Jungen, dessen gewecktes munteres Wefen erst fest sich voll entfaltet. Ali nach Jahresfrist ein Töchter lein in der alten Familienwiege liegt, da muß Meister Martin sorgen, daß iiber dein kleinen Schreibalj, der die Mutter fast über Gebilde in Anspruch nimmt, fein Junge nicht zu her kosini. Mit «Der dicke Beinbiindler Wisse sacht doch keden Tag in’i W bad.——« »Ja, im Wafferiftderis fein-ein Blei-ein« Eine E ' eine tec « las-. Heer-nd Tyrannen-Fig inh Triu- Fotgsk dkk pag-suchten Militär « Dur-Meile von O. ,p o n s r le s e n. Fähnrjch Gollnoto hatte einen vier zehntligigen Urlaub aus denr Gute sei nes Vaters beendet und saß Dogge cnuth im Eilzuggder ihn um die - ’ ternachtsstunde nach seinem Garnisons städtchen Mollenburg expediren sollte. Während der mehrstündigen Fahrt war er eingeschlurnniett und wurde erst : wach durch mehrmaligeo Mitteln dei; Schassners, dem er vorher sein Ziel! angegeben hatte. Da nur roei Minu- l ten gehalten wurde, ergries der Ver schlasene schleunigst seine helmschachtel und stürmte hinaus au den Bahnsteig P Nachdem er einem ienstrnann die Schachtel übergeben hatte, fiel ihm ein« daß er seine Hauptbagage, einen ziem- » lich schweren Koffer, im Coupe verges- H sen hatte. Mit Windes-eile sprang er aus den Zug zu, aer sich schon langsam » , in Bewegung setz:e, riß die Wage-lon I thut auf und hastete seinem Plane zu, ; ineben dem das zurückgelassene Gepöckl ; stand. Nachdem er dasselbe ergriffen.s woll:e er sich unverzüglich wieder H drücken, als-— er sich durch den Zugsiih- ( ter, Ier außen an der inzwischen sestj verschlossenen Thür erschien, daran ver: . hindert sah; der bemerkte· das-. der Zugs bereits in vollem Gange wäre Da deri Augenschein its-n hiervon überzeugte, - der Beamte sich auch nicht durch Bitxen von seiner Anordnung abbringen ließ, so sah sich der arrne Fähnrich nolens volens gezwungen, bis zur nächsten » Station Passagier zu bleiben. F Der plöhlich iiber den jungenKrieger Ihereingebrochene arrestartige Zustand s ourste unter-Umständen recht verhäng nißooll file ihn werden, denn erstens i wußte er, dass lein Zug ging, der ihn kbis sieben Uhr srith in die Garni on Jzurüclbrachte, um welche Zeit er ch lbeirn Morgendienst vorn Urlaub zu »An-- lasen rom- «b» m-» se Einheit fraglich, ob sich an dem nächsten, nur aus wenigen höusern bestehendenhalte puntte ein Fuhrwerk austreiben ließ, durch das er das mindestens dreiStuns den entfernte Mollenburg erreichen konnte. Während dem Unglücklichen noch der- i lei Gedanken durch den Körper gingen, ’ stand der Zug, den er eilends verließ, um ohne Säumen weitere Maßnahmen ; für die Nückbesiirderung zu treffen.( Die beim Bahnhossvorsteher angestellten l Recherchen belehrten ihn, daß er am! Plahe für den Augenblick keinen Wa-» gen erlangen könne, ihm daher wohli nichts anderes übrig bleiben werde, als« bis zur Absahrt des Morgenzuges u. warten, der früh gegen 1-5«-9 Uhr our - « komme. »Das geht unmöglich« ries Gollnow aus« »ich muß ja schon lange vor dieser Zeit in Mollenburg sein, ich will mich nicht strashar machen!« Die Situation war eine recht üble, zumal er wu te, daß die einzuschm gende, sehr andige Straße durchaus» nichts Verlockendes besatz und der Fu marsch durch das Mttfchleppen des Kossers noch bedeutend er chrvert wur de,da nicht einmal ein Träger siir den selben ausgetrieben werden konnte. Doch es mußte in den sauren Apsel gebissen werden; dem einsamen Pilger blieben immerhin gegen sechs Stunden« um ans Ziel zu kommen, wobei er freilich mit Duntelheit zu rechnen hatte, die die Passage aus dem holperi en Wege teinesw s erleichterte. Da sich der gegen 70 sund wiegende Kosser sehr unbequern in der band aus einer so weiten Tour tragen ließ, so suchte sich der Wanderer zunächst einen dicken Knittel und balaurirte ihn an diesem aus die Schulter. Mit nicht besonders srohem Muthe setzte er stch in Bewegung, machte jedoch bald die Wahrnømung daß sein un . mittlerem-K ist-met ema- nnderi wo als der »gepackte Assezj den er während seiner Dienstzeit schon wiederholt ge schleppt hatte. An der Sachlage ließ sich leider nicht ändern; er biß die Zähne auseinander und stampste un verdrossen in dem tnietiesen Sandei vorwärts sich nur ab und zuz eine kurze · Rast gönnend, um seine Last von deri einen aus die andere Schulter zu heben. Nach etwa einer Stunde mertte er daß er unter seiner Bürde und bei der sJy:infternisz die ihn alle Augenblicke olpern einige Male sogar hinsallen liess nicht to schnell Terrain gewann, wie er gehosft und er fürchtete daher» nicht mit Unrecht daß all’ seine An ftrengungen sich am Ende als vergeb-« liche Mühe herausstellen würden. »Was ist das aber auch für ein Sand,« murmelte er vor sich hin, indem s er den stromtveife hervorquellenden’ Schweiß von der Stirne wischte das ist ja noch schlimmer als bei Berlin, i wo man Krämpftiesel anziehen muß um nicht von oben das Schuhzeug sitl- » len zu lassen! Als er um 5Uhr, einer Schnecke gleich sortschleichend, noch im- ’ mer teinEnde des Marsches sah, mußte er sich ein wenig sehen utn neue Kriiste zu sammeln. Er verwünschte seine Schlastruntenheit beim Berlasssr des cost-es, seine Berges-lichten und vor Aller- den schwergeoackten Koffer mit dem er sich schon stundenlang abzu rasern hatte Während er da sag und voller Jn grimen an das lehte rittel des Weges dachte das ihm noch bevorstand, iibers lte ihn ein hochbeladener, mit drei rden bes nntee Wagen der offen oilenbur zusteuerte. Als III-Inn im orgengrauen des ein ie- t nah-ze voll THIS M sei-sem- gerieten-·te em- S s List neben ihm aufs Gefährt sesen »Ihr Lastsubrwert wiirde mich noch loater mich ver sum dringen sie meine freilich ermiideten Flisie es tbun, und dabee will ich bnen einen anderen Vorschlag machen. Nest der Wege strecke drin Sie den Wagen wohl mit zwei erden fort, wenn ed auch etwas miils li et ist, das dritte tönnen Sie mir alt tgaul alle baare zehn Mart, die ich gleich za le, vermietben. Jn etwas flotter Gan art bin ich dann bald am Orte, too « das Thier im Kasernenstall zur Abbqu durch Sie gegen Rückgabe meines Ko ers, den ich Ihnen übergebe, bereit stelle." » Der Landmann schien dem Friedens Anfangs nicht recht zu trauen, als ers aber das blanke Goldstück erblickte wil ligte er in den handel. Der Fuchs ward ausgeschirrt, und Gollnocv, "der als Junge schon viel auf dem ferde gesessen, schwang sich aus seinen ücken, um im nächsten Moment davon zu gal loopiren. Wenn der Ritt auf dem bloßen Pferde auch keineswegs ange nehm war, so danlte der Föhnrich dochI seinem Schöpfer für die Erlösung pou; dem angreifenden Fußmarsche, der Schultern und Beine in gleicher Weise mitgenommen hatte. Zu dem Fuchsj war ihm von dem Bauern speziell ge-; rathen worden, weil derselbe früher; jahrelang Kavallerievserd gewesen unds dabei gut geritten wäre. i Die Sache liesz sich ganz schön an.s Das Thier griff mächtig aus und seins Reiier hoffte aus allen Nöthen zu sein« Da sollte jedoch ein nicht vorher lgesehe- s ner Umstand eintreten, der dem übnens Reitersmann einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machte. Ein Vier- 1 telstiindchen vom Orte entfernt laåderi Exerzierplatz, der nicht allein von oll- ! nows Bataillon, sondern auch von einer ’ dort garnisontrenden Dragoner-; Schwadron benutzt wurde. Als sich der Lzxiiisnrich diesem Platze VERM- sab er, asz die Kavallerie, die sehr früh ausgerückt war, dort bereits exerzierte. Dies hätte unter gewöhn-ä lichen Umständen nichts aus sich gehabt, - mer-n » nieset Aleiefneitin bemeka Miit daß das Fisch-schen beim Erblicken der Reiterschaar eine merkwürdige Unruhe an den Tag legte und mit den Ohren sehr lebhaft zu spielen begann. Pliss lich ertönte oon der Schwadron her dasTrompetensignal »Marsch, Marsch« und wie eine Staublawine wälzte sich gleich daraus die Reiterschaar nach einer bestimmten Richtu hin. Sobald der ehemalige Kava rregaul die Schmetteetöne vernommen, tniss er das Gebiß sest zwischen die Zä ne und schlug, trotz aller Zieh- und alter-er suche seines Vän’vigers, in der Karriere dieselbe Richtung ein, die soeben die Schwadron genommen hatte. Fest saß Gollnow wie eine Klette, aber an ein Pariren des Durchgängers war bei dessen ossenbarer Hartnäetigleit natür lich nicht zu denken. Es währte ar nicht lange, so hatte der Fuchs mit fei nen langen Beinen die Lanzenreiter er reicht und drängte sich nun unversroren zwischen dieselben. Nach Beendigung der Attarle ritt der Schwadronsches die Front herunter und war nicht wenig erstaunt« zwischen seinen Leuten einen Jnsanteriesähnrich halten zu sehen, der, wie vom himmel gefallen« aus diesen Fleck gewachsen zu sein schien. Er hielt an und erlunsI digte sich bei dem in leicht ertlärtiche Verlegenheit gerathenen Gollnow nacht der Veranlassung seines hierseins. » Der Gesragte, der gan stramm aus » seinem ungesattelten No e saß, berich tete in tur en Worten sein ganzes nächtliches Zlbenteuey das ihn schließ lich gegen seinen Willen in diese son derbareSituation gebracht habe. Selbst verständli wollten Ossiziere und Mannscha en vor Lachen-bersten, als sie den hergang vernahmen, und in die allgemeine heiterleit stimmte nach Ab stattung seiner Meldung der Erzähler ein,«jedensall«s das beste, was er unter scicycn Umslcllocll sll llsllll annimqu hineingedriingt hatte sich der Fuchs mit Leichtigkeit in die Schwadron, schwieriger aber wurde es jetzt ihn wie der aus den Reihen fortzubringen zu mal seinem Reitxr Sporen und Peitsche sehiten, um ihm Den Eigensinn auszu treiben. Als sich selbst Diebe mit den slachen Iilingen seitens einiger Dragoi ner, sowie Kiseleien mit der Lanze völ lig sruchtlos erwiesen, sprang Gollnow herunter und zog mit vieler Mühe den störrischen Gaul rückwärts aus der Schwadron heraus. Nachdem er ein Stück hinter die Frant gelangt war. bestieg er wieder die Rosinante, um nun durch verdoppelte Eile das Bersiiumte ein uhoien. u seinem Schrecken nahm der sermste aber alsbald wahr, da der widerspenstige Raaer völlig am oden liebte, und weder mit Güte, noch rnit Gewalt zum Gehen zu bewegen war. n seiner Noth blieb dem Fii rich ni is anderes übrig, als den iiaen des Gaules zu verlassen und ntzgz ihn am Zügel siihrend, au « machen. Es war dies te ne beleichte Flus Hgabe denn der Vier iißler zeigte nicht Hdie geringste Lust, einem Leiter, der einen slinien Schritt ansch en nieste, in so lebhaftem Tempo zu aigen. Die« Arme reinste er sich saß are-untern um das Zitchschen rnitu u.schleisen Im iiebsten hätte er das T ier laufen lassen und sich gar nicht mehr um dasselbe ge tiimmert, so verbitterte ihre dessen un verniinstigej Gebahren —- ökonomische Rücksichten hielten ihr- davan ab wenn er an die Schadenrechnu dachte die ihm dadurch möglicherwei e erwachten Das unau este Rachzerven Wseine Ksrpert mehr is In - ais vordern die s des Koffer-A W und er verwünschte den sauern, bener anfangs ais Retter tn der Noth ie en hatte. Jn sein schicksah u tin r Kaserne einzutrefsen, mit-te er sich schon mit einer gewissen dieslgnatton ergeben, gegen all’ das Pech, das sich in den lesten Stunden an feine Sob ien geheftet, ließ sich eben beim besten HWillen nicht antiimpsern Dicht an die - Stadt gelangt, hörte er die Thurmu r die siebente Stunde verkünden, glei bedeutend rnit mindestens einein ge waltigen Rüssel, der ihm ob seiner Un pitntilichteit zu theil werden würde. Da et mittlern-eile heller li ter Tag geworden war. so kam zu der onstigen Pein noch die Scham hinzu. sich in die sem seltsamen Aufzuge von den Be wtzhnern des Ortes begaffen lassen zu MUssMs Während er an diese unlieb same Schaustellun dachte, tauchte vor ihm auf der Stra e blöhli sein Ba tarllon auf, das augens inlich zu einer Felddienftiibung ausriicktr. »Auch das noch!'· drängte es sich zwischen seinen Lippen hervor. »nun smuß ich zum Ueberfluß dem Major in die Arme laufen, naxda kann ich mich jedenfalls auf ein arges Donnerwettet gefaßt machen!« Nach wenigen Minuten hatte er die Front des Bataillons erkeicht,. band sein Roß an einen Chausseebaum und trat strarnrn an den Kommandeur, der ihn verwundert anschaute, heran, sich vom Urlaub zurück meldrnd. Der Major ließ die Truppe weiter ziehen, ritt ein Stück ab vorn Wege und winkte dem Föhnrich ihm zu folgen. »Es-Tagen Sie mal, Fäbnrich.« bub er nunmehr an, »wir tommen Sie um diese Tageszeit hierher und in welcher sonderbaren Verfassung muß ich Sie ireffen.« Gollnvw, dem bei den anz freund lich an ihn gerichteten orten der Muth allgemach wiedertehrte, meldeie wahrheitsgemiiß den ganzen Hergang der Affaire und wie mehrfaches Miß geschick ihn dabei verfolgt habe, so daß esihm absolut un . ich geworden, zur richtigen Stunde in r Garnison oin arti-effort Als der Borgeseste die in treuher zigem Tone sorgetragenen verschiedenen Embarras vernahm, mit denen der junge Sohn des Mars zu tämpsen ge habt, ward sein Antlitz oon Minute zu Minute heiterer und schließlich ver mochte er ein langanhaltendes Gelächter nicht zu unterdrücken, das einen so martigen Charatter annahm. daxz ihm » dicke Thränen die Bat-n herabtie en. Nachdem Gotlnow geendet, sagte der Major: »Nun, Fähnrich ich sehe, daß » sich das Geschick gegen Sie verschworen hatte, und deshalb werde ich fünf ge rade sein lassen; gehen Sie nach hause und schlafen Sie ordentlich aus, ich werde Jhren Puder zurückschicken, da mit er Jhr Streitroß durch die Stadt führt. heute Mittag aber im Kasino werden Sie einen großen Vortrag iiber Jhre abenteuerliche Tour vor versam meltern Ofsizierslorps halten, daraus präpariren Sie sich nur und somit Gott befohlen!« Gollnow war ob dieser Wendung der Dinge höchst erfeut——so gut gelaunt hatte er den Kommandeur noch nicht gesehen. Bei Tische erzählte er dann den Os sizeren die unfreiwillige Bahnfahrt, seinen Sandmarsch mit gepacktem Kos fer, seinen Attackenritt u. s. w. Die ganze Gesellschaft betam sast die Lach lrämdse, als er alt' sein Malheur in drolliger Weise den « uschauern vor Augen führte — von tund’ an hatte er aber auch den Spisnamen weg: »Nosinantenbändiger!« W Its-erfänd-ti. Erschien da dieser Tage in einer Gemeinde Riederbahernö ein Braut paar auf dem Standeiarnte zum Auf gebote. Beide waren ledigen Standes und doch trug das Familienstandss ; zeugniß den Vermert: »Diesetbe hat » neun Kinder.« Der Beamte. dem das . sonderbar vorkam, sragte nach den Namen dieser neun Ge chiipse, woge » gen sich der Bräutigam it dem ener ; gischen Ausruf verwahrte: »Mot! Nöt » a knol eins hat se, viel weniger neuns« Der Biirgermeisier der Braut hatte Jdiese gefragt: »haden Sie Kinder?« und aus die Antwort »Nein« hin slugs «Neun« geschrieben, um dann « das Seugnisz zu unterschreiben und zu - siegeln. Bevor das Ausgedat erfolgen tonnte, mußten der Braut die neun Kinder wieder amtlich abertannt wer den. Werd-. (Aus dem Ta duche des prattischen Arztes Dr. Wün cher.) Nichts Gesun deres sieht's siie den Menschen« als dann und wann eine kleine Krankheit. Kinder-und » SW eines sechste (eine mel tende Bäuerin erblicken-V: .Sied Papa, die Milch wird gerade srisch an » grinsest-" - Ins sackflsw costs-O ; ,Rachdern ich die Lieder des göttli E chen Dichters honigseirn elesen. bin l Mo skshusk is seng, ist much gi f si net; ich könnte auch dichten.« Et- iadildeter Istschkt I Kutscher (deitn Anspannen das Pferd streichelnd): »Liebe recht und scheue niemals!« Wi. Er (lseimleljrend): »Ich, das Leben fällt mir wahrlich schau sur Lastl« Sie: »Du denn heute das Hier nieder einmal nicht seischi' Its WUIO Itlessts dtelte sich dieser Tage in der juristi chrn Sprechstunde aus der Reduktion einer Berliner Zeitung ab. Unter der Menge der Itatbsuchenden besand sich auch ein Mann im Hätchten Arbeits tittel, der sich durch e en Irbeitgeber in Bezug au LobnanW übers-or tbeilt gä und , W Anwalt weitere . H Dieser lies sich oon d— rbeiter spSachlage ge nau auseinandersesenp und torn u der Ansicht, das die Anspriiche del rbeii ter« vollständig berechtigt wären und e: eine age nicht zu scheuen brauchte. Schoii ollte sich der Arbeitsmaan mit einem nte entfernen, als sich der Any-alt besann, daß er sich tin-Eifer der Sache nach dem Namen des Brod berrn zu ertundigen vergaß. Durch eine schnelle Frage holte er das Ber säumte nach und bekam als Antwort —den Namen des Verlegerö der Zei tung zu hören, in dessen Auftrag er seine weisen Rathschläge ertbeiite. Während der schlaue Arbeiter schmuns zelnd die Redaktionsräume verließ, soll der Jünger der Themis ein nicht gerade sehr geistvolles Antliy zur Schau getragen haben. sw Ein cchttdastiischem Der Oberstnhlrichtek von Papa in Ungarn bat dieser Tage iiber ein rich tiges Schildastiickchen eines seiner Un tergebenen sich amtlich vielleicht geär gert, ais Privatmensch aber gewiß töst lich gklacht Ein Gemeinderichter des Bezirks erstattete dem Oberstublrichter , die Anzeige, daß er eine falsche Zwan zigtronennote eingezogen habe, woraus er die Weisung erhielt, die Note zum Zwecke der Untersuchung dem Ober stublrichteramte zu übersenden. Was tbut der gute Dorfrichter? Statt die Fälschung in Koubert zu stecken und so einzuschicken, schreibt er eine Postans weisung iiber zwanzig Kronen und «ibt damit die saische Bantnote aus« —ie Post übernimmt sie anstandslos, der Liberstuhlrichter erhält aber tagss t--44 L.- ,. D.tk!t!t—4 »Ich-III III-III III IIIUUILTIIU onus-Illus —— ein goldenes Zwanziglronenstuck. ——--· schöne gute alte sitt Jn Virginien und Maryland gab es Zeiten, wo rnit Tabat jeder Laus abgeschlossen werden konnte; ja es sol len sich in alten Arten Beweise gesun den hoben, daß fiir eine Frau nicht sehr viel von dem werthvollen Stg bezahlt wurde; gerade so wie’ n heute ein Jndianer seine Squaw sitr eine gute Portion Whislh hergiebt. Ende des 18. Jahrhunderts brachte ein englischer Edelmann niit einer Schissöladung voll Waaren artig neunzig junge Engländerinnen n Amerita, die schnellen Absoß fanden, denn viele Ansiedler warteten intt Schmerzen aus die holde Weiblichteit. Der biedere Englander ließ sich seine Fracht in Toback bezahlen. Fiir jede Maid erhielt er 120 Pfund Tal-ach W Zu viel verlangt. »Den Maier, gestern ist mir vorn hos der Kehrbesen gestohlen worden: daß der hoshund gar nicht angeschla gen hat?«' hausbesißerx »Wegen so ’ner Klei nigkeit wird sich mein Tvras g'rad ausregen.« Uns der Isten alten Zeit. »Den General, wir haben teine Pa tronen mehr!« »Mir teine?« »Nicht eine einzi ste!" qut —- dann ört rnit schießen au ." Ins-ists Kost-and-. Unterossisien Aus Meran ist heute die Trauerbotschast eingetrossen, daß der herr hauptknann gestorben ist. — Riihrt Euch! » Der schneeichelhslte site-statt Frau (zeigt ihrem Manne ihre neue Photographie): »Wie gefällt Dir das Bildt« . Mann: »O, sehr gut! So ’ne Frau wünschte ich mir.« Oerechtisteit. »Der Weinhändler dort oriiben bit rechtes Pech: sein Jüngster hat einen Wassertops.« —- »Was stillt Du denni Wie er gesiindigt hat, wird er gestraft.« Miete Inse. »Si« da drüben nicht der Dichter Robert? Der ist aber schrecklich ab gemagert.« —- »Ja, wissen Sie, der zehrt auch nur noch von seine-n Ruban« Lusts- sit-man Vater mehrerer Töchter): »Und warum wollen Sie grade meine jiinss sie Tochter sur Frauisp Bewerben »Weil sie älter wird, vie iibrigen acht sind schon alt.« Nicht nothsendis. Lehrer: »Ihr Soan lernt nichts, et weis nicht einmal von Asien etwas!· Vater des Knaben: »Den, was ges ihn Isien ani« — ceit Ostia-. Junger Mann: »Und ist Jlie Fräulein Tochter auch sparsami« Mutter bei Mädchens: »Das will ich meinen, Eisen Sie. die solzt nicht ein-un m numbka m fu ist« ans Sparsamkeit«