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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 4, 1903)
Ztaats-An2e1ger Und Derng JAPWthphbo useergv GmneriwiJemh4.Sept.19(:« egeit TeiW JWhggYNH « « " sp« ··AeBe-aska ) Onkel Franz. " Sie Kindpttsnmnerung oon Carl s u i s e. Jn meinem Arbeit-statuten von lie ber band zesttitet, hängt eine Spruch nlatte. Sie neigt die Verse: ·. » aus dein Nebel taucht mein Vater hsus, » Und die Glocken metiner Heimath lau en.« Linls oben, wunderschön nachgebil det, das riechen, in dem ich geboren ward. echte unten jedoch streckt die Miche, in die der Täuflins getragen ward, ihr lreuzgeschmiicktes · hlirmchen e or. Mstvch ich will ja von Onkel Franz er zählen. Zwei Jahrzehn:e, glaub’ ich. wußte ich nichts von ihm. Und was mir heut emporgiea liegt in Schleiern; es ist wie ein kaum, und i wei doch bestimmt, daß es keiner it, da einlt passirte, was mich heut’ um drängt. Folgendes war es, was die Erinne rung medic Als ich mir liir lich recht und schecht mein eigenes he m einge richtet, bat ich einen altenFreund mei ner Familie, mir nun die paar Sachen zu überfenden, die ich ihm zurückgelas sen, als ich, ein all-es Kind, in die Welt zog, um »- ichter« zu werden. Der Krernpel larn an. Verblafzxe Pho tographien von Leuten, die ich nicht mehr kannte; alte Briefe und Dota rnente, die man aufbewahrt, .veil die Eltern sie schiißten Jn einer sorgsam oernagelten Cigarrenliste fano ich dann noch anderes Trödel-out Und da neben zweierlei, mag mich seltsam faßte. Das erste: sorgsam in Papier gehüllt eine lange seidige weißgoldige Locke Jch hats es für Ultödchendaar gehalten, aber aus dem Papier stand mein Name· Die Hand, die ihn geschrieben, schreibt längst nicht mehr. Und oon dem Grabe, in dem sie ruht, bin ich lange schon sern. llnd diese lange, seidige S:riit)ne hat die Hand liebtoiend aeitrichenk Wie lange saß ich davor! Jch wußte wieder, daß mir atte, fremde Stimmen einst gesagt, ich wäre ein schönes Kind. Ich fühlte, daß schmale Finger mir durch die Fülle der Locken itrichen, wenn ich mit beißen Backen von der. Straße tam. Taf-, wohl auch cin Unsl bekannter, der sich in die tileirrfratn verirrte, lächelnd mich anrief, wenn ich unter der Kasianie spiegte, und nach meinem Namen irag:e . .. Ein Unbetannter . .. Es auälze mich etwas, als ob etwas Unerlöstesv Ver borgenes nach Licht schrie. Und da sand ich einen Bries Ich schämte mich, als ich ihn las. Mir war immer, als ob die großen stillen Augen meiner Mutter mich dabei ansahen. Jn dem ziemlich kurzen Briese diesz es nach einer Entschuldigung am Eingang: »Fiins Jahre sind es nun sast her das; ich ging. Jch war stiller gewor den. Da tras ich im Manöoer den ältesten Friedrichs-. Wir haben oieloon dem Städtchen rino seinen Bewohnern get-lautern hundernnal wollt’ ich nach Ihnen fragen. Aber ich Zitterte davor. Der Name, den Sie oor sechs Jahren tugen« der. den Sie seht tragen —er siel nicht« Doch die Erinnerung hatte mich so bezwungen, daß ich mich trank sehnte. ch wollt wieder einmal durch die Stra en geh n die ich so gu: tannt e. Und wollte selbst sehen, wie alles stand. Verzeihen Sie mit daß ich oor Sie trat. Verzeihen Sie mir, daß es mich its-ermannte. Ich hab' das Kind einen Augenblick gehaßt Gott beschüie Sie und Jbr Glück Vielleicht ist derselbe große Gott einem Menschen gnädig, der nun nicht mehr zurückkehren wiro.« Unter Diesem Brieie der mir der wiederholten Bitten um Entschuldigung schloß, stano der Jiame Franz Mach-ter« . Und langsam hoc-en sich die ’ Schleier. Wie in weise Ferne sahen meine Augen. Jn Zammetliöschen now ich unter Der Kastanie, die Sonne schien durch das Laub, an mei nen· Schuhchen blinken Die Schnallen Tle die weisen Strumme V.1:t' ich einen Msoitäfer gefest, der langfam emporrroch Plöylich strich mir Iman Danks Haar. »Na.« sank sich uns schüttelte uni willig den Kopf. während ich oie eine lange Striihne. die nsir stets die Backe Wenn zurückfckob ...... Du sielyft dort-, daß ich zu thun baö’.« Dabei sah ich mich um. Hinter mir stand ein Jäger-. Jn cer ariinen Uniform fah er fchmuct aug· Beson ders die Feder am but und die Ko katde stachen mir neben Dem Hirsch fänaer in vie Auaen Der Jäger laciste und sagte »Mir zu thun hast Du? Zieh mal an, Ia MEM Du den Maikäfer! Wie heißt Du denn, Knirps?« «Katl!« antworte ich und ließ den unglücklichen Maikäfe: seinen Lauf von Neuem beginnen »Und wie beißt Du weiters« Ich nannte den Namen. Der Fremde schwieg. »Dort drüben wohnen wir,« futu ich dann fort. »Sieh 'rnal, wie ver Maikäfer kribbelif Mk Mk ich in die höhe. Doch U Mhchtete ihn gar nicht. Er M hatte viel größere Au Ue Und mit diesen Au « Heinrich herab, daß ich es - dgr Sammethofen gleich xis Stück weiter zu " ben. Wie alt bist Du denn, mein Jungchen?« »Fünf Jahr. —-« Bist Du ein Ober siirster?« »Nein, noch nicht« Dabei blickte er immer nach unserer Hausthür. »Wie geht es denn Deiner Mamai Hast Du sie auch lieb?« »Ja,« erwiderte ich. »Sie baut mich nie. Und manchmal giebt sie mir Bonbons.« »Mit Du die so gemi« Und als ich energisch nickte: »Wenn ich Dir s welche laufe, hast Du mich dann auch « lieb?« »Jmmer zu!« sagt’ ich und sprang vergnügt aus, »Müllers haben schöne Fruchtbonbonö. Aber ich will sie mir lieber selbst holen. Jch trieg’ immer einen zu. Und erwartungsvoll streckt ich die hand aus. Jch bekam meinen Groschen, ich brachte eine Tüte Bonbons an, ich bot nach kurzem Kampf mit mir selhft auch dem Jäger eins daraus. Als er keinen nahm, war ich selig. »Und nun hast Du mich auch lieb, nicht? Dann nenn’ mich nur immer »Onkel Frau-VI »Komrnst Du denn morgen wie der ?« ..Ja,« nickte er. »Und nun adieu. Wie heiß’ ich?« »Onkel Franz!« Da nahm er mich mit beiden Armen in die Höhe und küßte mich. Jch ließ s es mir gern gefallen, denn die Title war schließlich einen Kuß werth. —-— Zu Hause erzählk’ ich übrigens kein Sterbenswörtchem denn von Fremden durst’ ich nichts annehmen. Onkel Franz kam noch einige Male. Ucllll III locks, las ccqlcll cillw clllllllll Chotolade von ihm geschenkt und durfte den Hirschfänger aus der Scheide ziehen. Er fragte immer nach meiner Mutter. Aber ich tonnt’ ihm nie etwas erzählen. Dann lani jedoch ein Brief mit schwarzem Rand, und die Mutter weinte. Und als Ontel wieder fragte, sagte ich sehr stolz: »Meine Marna hat gestern immerzu geweint. Krieg’ ich nun niehr?« Er war wieder blaß und sprach mit ganz rauher Stimme: »Ja, mein Junge. Ich möcht’ jetzt zu Deiner Mama gehen-« »Da lomrn’ ich mit. Kennst Du sie denn?«' Er nickte und murmelte etwas· llrn den Mund hatte er eine böse Falte. Ich wagte tein Wort zu reden. Wie zweifelnd ließ er schließlich den Blick auf rnir ruhen. »Du tannft mich führen!« So gingen swir hinüber. Je näher wir dem hause lamen, um sio fester drückte er meine Hand. »Was machst Du denn, Onkel Franz?« frank ich tin Hausflur ver wundert. Denn er zitterte und hielt , sich einen Augenblick am Geländer der Treppe fest. - »Nichts, Kind, nichts. Dein Onlel hat nur etwas weh gethan.« . »Dann werd’ ich voraus-laufen und es Mama saueti.« Ich stürmte durch die Küche nach Pem Wohnziminer, wo ich die Mutter and. - »We««. ftsxgts st- :«: »Er-U ifkclllif Ocll lcllllc Ich Dis-Ul. jfllcil den Herrn nur hinein. All-er f.1g’ ihm, daß Papa noch nicht da ift.« Etwas verdutzt lief sich zurück. »Komm nur, Onkel! Ader meine Man-a kennt Dich nicht, und Papa ist noch auf dem Büreau.« So traten wir vor meine Mutter. Der Jäger verdeugte sich sehr tief. »Herr —- Wächter?« Er war blaß und roth und athmete schwer. Ich wunderte mich. war-um die Mutter ihm nicht di Hand gab. Sie war sonst so freundlich gegen Jeden. »Ich bitte — um Verzeihung, daß ich hier eindringe,« murmelte Onkel Franz. »Aber weil ich gerade — in der Stadt bin —- —'« »Es ist sehr freundlich von Ihnen, sich unserer zu erinnern. Nur schade, das; mein Mann noch nicht hier ist. Er würde sich gewiß gefreut halten« Der Jäger den ich mit einem Blicke streifte, hatte die dböse Falte wieder. »Pdpa kommt doch gleichs« sagte ich I »Ich bin s—— nicht seinetwegen hier,« jantwortete er iu meiner Mutter ge ’ wandt. »Ich sbin hier, unt Sie zu fra ing ob —- Sie glücklich sind?" Ia wSie preßte die Lippen zusammen. Meine Mutter war eine große schlanke Frau Sie richtete sich jetzt aus« daß sie rnir größer schien, als ie. Unter ihrem Blick neigte der Jäger das dmwt Gniidige —-— Frau,« sprach er raub, —- »ich bitte um Nachsicht « Und dann ganz leise : »Um lebendigen Gott beschwör ich Sie, sagen Sie mir nur ein einziges Wort. Jch weiß, daiz ich kein Recht habe zu der Frage. Aber antworten Sie mir auch fo.« Jch verstand das qar nicht. Die Augen meiner Mutter wurden freund licher. Sie hob die rechte hand gegen mich, als sollte ich meine hineinlegem und blickte mich an, daß ich zu iFr wollte und meinen Kon fest an re Prsiticken Aber der Jäger hielt mich e . »Ja,« sagtesie leise, »ich bin sehr glücklich« Die Hand, die mich hielt, drückte mich fest so, baß es mir weh that. »Also doch!« sagte Onkel Franz. Er mochte dem Blick meiner Mutter, der mit unendlicher Liebe auf mir ruhte, gefolgt fein, dennn plötzlich bog er sich her-ab zu mir, sah mich an mit Augen, die bitterböse waren, und packte mich dann mit jähem Griff an die Schul tern. ,,Du,'« arollte seine Stimme, — Du!« nd wie einen jungen Hund schüt telte er mich. »Oniel Fran«;!« schrie ichiläglich ,,Lassen Sie das Kind!« sagte meine Mutter mit blitzenden Augen. Er ließ mich los. Zu Tode erschrocken, geängitigt this ins tiefste Herz, flüchtete ich zu ihr. Sie nahm mich in beide Arme. »Es mag so gut sein,« hörte ich dann den Jäger noch und seine Stimme war dunkel, — »denn, wenn er Sie unglücklich gemacht hätte, T ich hätte ihn ’runtergefchossen wie ein Wild!« Meine Mutter hatte sich abgewandt, als wäre er nicht mehr da. »Du brauchst einen frischen Kragen, Kind. Und Dann wollen mir beide dem Papa enstgegengehen." Sckeu blickte ich zur Seite. Der Jäger verbeugte lsich wieder LJsv h:-I und kJa--0A mit ------ Ists-va ssks usw- sus . ,..,. ........ ....»,... Blick zur Thiir Jmnächsten Moment war er fort. »Was wollte er nur, Mamak Er hat mir ooch sonst so viele Bonbons geschentt?« »Nichts, mein Kind,« sprach sie und tiißte mich. ,,Papa Iviro Dir.heut welche tausen« --— — Ontel Franz tam nie wieder oOO -—-——— Die gestohlenen Juwelen. Eine lustige Spitzbubenaefchichte aus Den Llanos von KarlRoor. Felipo Nomero, der größte Tanne nichts, der jemals einen Borrico durch oie öden Llanos Südamerilas geritten hat, hatte es übernommen die jugend schiine Frau Maria Fuchs und ihre Gsellschasterin Fräulein Louise Stein, von Salta nach San Franiseo in Bo lioia zu begleiten —- siir Geld und aute Worte natürlich und, da die Bahn in Salta ein Ende hat« mit Wagen, aber mangels sahrbarer Weae nur langsam und Beschwerlich fortiutommen ist« aus seinen Eseln Bei der Gelegenheit hatte er sich Den Damen während dei Wkilktm Tage uno vierzehn Nächte sei: tier Geleit-Mast so sehr asls Caballero gezeigt, daß Frau Maria, als sie end lich wohlbehalten in ihrem vornehmen Heim in San Francisco angelangt mar, es gar nicht wagte, dem Lumpen terl den oorausbedunaenen Lohn an lzuhietein sondern tiefer in die Tasche griff uno Herrn Felioo obendrein er suchte, sichs einstweilen zur Erholung von den Reise anstrengunaen in ihrer Casa DeCampo beiSanFrancisro und an ihrem Tische toodlsem zu lassen. Eine halbes tunde spat er machte sie die Entdectuna, daß ihre Juwelen in Werthe vssn einigen Tausend Pfund Sterling --— abhanden gelommen ma ren. »Den Teufel auch, tleines Frau chen,« stnurrte Herr Fuchs, ,.mit der artiaen Sachen geh: man doch oorsich tia um!« »Aber das bin ich, lieber Mann! In rsiesem Koffer haben wir sie aaboraen Louise und ich, und der ist keinen Au genblick von meiner Seite aetommen. seit wir aus Salta fortgeritten sind.« »Dann muß er in Salta geblieben seini« »Das ist aus-geschlossen denn dort baden wir den aesammten Schmuck erst einaevaett, Louise und ich. als wir in die Sättel steigen wollten« »Hm! Bleibt also nur der Gausto ni culpa!« »Ich bitte Dich, Männe, der stolze Mensch!« ..hm!« Der »stolze Mensch« wurde von dem l Verlust in Kenntniß gesetzt, zart, lschonenn troß des etwas steptischen »Hm!« des Herrn Fuchs. Frau Marie : bat ihn soaar um Verseihung, daß sie » Oberhaupt davon zu reden waae » Das fand Felix-o aanz setbsiver ständlich Wohlverstandem nicht daß iman ihm von dem Verluste Mitthei sung machte sondern daß man ihn we aen dieser Mittheislung um Verzeihung "i«.ba·t Er tdat sogar beleidigt daß man ihm den Schmuck nicht anvertraut Bade. »Man hat»mir Madonna u. ihre Dun : na anvertraut, die habe ich sicher hier hergeführt. Warum nicht auch Ma donnas Juwelen?« · Er blieb noch drei volle Tage in der Casa de Campo der Frau Maria und ließ sich’s wohl sein Dann hatte er das Glück, einen jungen Doktor und einen jungen Kaufmann in San Fran cisrv aufzufinden, welche sich ihm und seinen Eseln zur Rückreise nach Salta anvertrauen wollten. Da empfahl er sich — vergnügt des doppelten Ver dienstes und — ftolz wie ein Hidalgo Tür genossene Gaftfreundfchaft dan end. Daß die beiden jungen Herren in zwischen mit Konsul Fuchs und Fräu lein Louise Stein eingehende Kon renzen gepflogen hatten, deren Haupt themata das rätlyselhafte Verschwinden des kostbaren Schmuck-J und die ein zelnen Phasen der vierzehntiigigen Rei fe von Salt-a nach San Francisco ge wesen waren, davon hatte der biedere Flipo -teine Ahnung. Wirklich, davon hatte er so wenig eine Ahnung. daß er beiden Herren, noch bevor sie San Franciso verließen, im Brusttone ver letzten Stolzes von dem Verfchwinden dieses sihm verheimlichten Schatzes be richtete und sre aussvrderte, falls sie g"leicl«salls im Besitze derartiger Kost bartiten seien, dieselben seiner Ehre und seiner Sorgfalt anzudertrauem um —-- sie zu behalten. Leider hatten beide nichts Derarti aes zu verheimlichen, und daher waren sie auch nicht in der Lage, seinem Wun sche Folge zu geben. Der Weg von San Francisco nach Jana währt etwas länger, als der Von Salt-a nach San Francisco, weil er in dem einen Falle meist bergan, in dein andern bergab geht, was bekann termaßen auch dem allerdiimntsten Esel nicht gleich viel ist. Nichtsdestoweniger Hing us( such Isuu Usu Umsle Ost junge Herr Doktor war ein gespaßiger Herr, gar· nicht »so feierlich ernst, wie dies Felipo von den Herren Gelehrten in Salta und Correntes gewöhnt war, und der «unge Kaufmann ließ erst recht mit ich reden. Felipo hätte sich alle Taae solche lieben und lustigen Herrschaften wünschen mögen. Nur eines gefiel ihm nicht ganz. Der junge Kaufmann gedachte aller Augenblicke des verlorenen Schmuctes, und der Herr Doktor meinte dann stets-, er wer de sich schon wiederfinden: da ihn nie-— mand gestohlen habe, müsse er am Wege verloren gegangen sein, und sei dies der Fall, dann würden die lieben Eselein, die ja nicht umsonst das Kreuz auf ihren Schultern trügen, die Stelle bezeichnen, an der man suchen müsse. Das aefiel dem braven Felipo wirt lich nicht. Es war auch gar zu komisch von dem Herrn Dottor, so etwas zu sagen. Seine Grau-schimmel waren ja viel zu stu«pide, unt auf etwas anderes am Wege zu achten, als auf oie Gras-: hüschel, die ihnen hier und dort in die Mäuler ragten. Und wie auch sollten sie die Stelle bezeichnen, an der die Juwelen zu suchen waren? Sie konn ten ja nichts sweiter reden als ihr « ,,:J—a«. Es war wirtlich zu komisch. Z Ascer Gefallen fand Felipo nicht daran. jEr fand so tvenia Gefallen an diesen sonderbaren Reden, daß er, als man : nach drei«iehntäaiaettt Mitte Der wiloro tnantischen Paisaje de Salta anjiattia ward und der Herr Toltor wieder masl I so sündhafteScherze redete.dett hochge slehrten Herrn aeradezu darauf an .sprach, voriuurfsvoll und fragend tu gleich, ein Hidalao jede Fafer »Wie « rnijzaen Sennsor Doktor nur so reden?! um Tier m ein mei. od er mn einem Kreuz gereichnet ist, oder nicht; er ders steht von Gräsern und Vifteln etwas, aber nicht don Juwelen. Und wie foll ten meine lieben Graufckkimmetln mit ihrem »I---a« wohl zum Ausdruck bringen, Sennor Doktor. wo die der loren gegangenen Juwelen m suchen » sind?«« Doch die Worte waren dem Gehege feiner Zähne kaum entronnen, da liber lief ihn plötzlich tasltes Todesarauen »Felipo, Telipo hast du nie von Bi: » leams Eselin gehört« der Gott die Ga be der Rede verlieh, als ihr Herr sie schlug?« so Vlana es hell und klar in sein Ohr: aber nicht vom hochgelahr: : ten Sennor Doktor her, nach welchem .er, Antwort begehrend, hinüberlcktaute, ; sondern aus dem Maule der irr-schlage nen Jofea unter seinem Leichnam. Und sals er nun,««hetillofen Entfetzeng voll, . die Blicke zu dieser niederivanote. da ! sah er den itruppigen Kopf des Thieres-, ! aus der Seitenbiegung zu ihm hin sich wwder nach vorn reden, und ein höhni scher Blick aus dem Efelsauae bewies ihm daß er nicht geträumt hatte ’ Doch das war noch nicht alles. Fe lipo hotte sich von diesem Schrecken noch nicht erholt, da hörte er auch die anderen Reitefel deutliche Worte reden. Zuerst den Grauschimmel des Kauf manns: »Es-M J—A! Hermana Jofeai Bei den Ruinen der alten Fel lentlrore, die wir Ebald durchschreiten werden. wird er erfahren, was ein Esel versteht. J—A! J—A!« Und der hatte kaum geendet. da fing das Reitthier des Doktors an: »·J——A!· J—A! Bei dem alten Thor bogen, im Schatten des Cardon Gi gante, den die schöne Dame zeichnete, ; als Don Felipo ihren Schmuck . . .« ; Des braven Gaucho Knochen schwi sterten Unter seinem Poncho, wie die »Kastagnetten einer tanzenden Andalu ; sierin, seine Kiefer klapperten gegenein ander, und seine Blicke umslorten sich. »Nichtswiirdiges Vieh!« schriie er, aller spanischen Grandezza vergessend, »halt dein vorlautes Maul!« nd gleichzei - tig führte er einen sso derben Hieb nach der Soeiseansstalt des braven Bruder Lanaohrs, daß der hinten und vorne ausschlug und denhochgelehrten Herrn . Doktor aus dem Sattel in den Sand » setzte. - Das stand nun freilich nicht in dem Programm der Reise, dessen ward sich Don Felipo in demselben Augenblick bewußt, als er den Sennor Doktor an der Erde liegen sah. Ader nun konnte er’s nicht mehr hindern. Nun konnte er auch nicht mehr hindern, dasz der reiterlos umherfpringende Borrico sich heiser schrie: ,,J—A! J—A! Nichts wiirdiger Bribonno! Gerade will ich »nun erzählen, daß der kostbare Schmuck der schönen Dame nicht verloren ge aangen ist, sondern daß Du ihn ac stohlen hast· Und wenn wir nach den Thorruinen kommen, dann werde ich dem hochgelahrten Herrn Doktor und seinem Freunde zeigen, wo Du diePer ln und Edelsteine J—A! J—A! ver steckt hast J—A!« »Ei, ei!« Der here Doktor klopfte den Sand von seinen Kleidern »Ei, ei, Kelwo Romero, was muß ich hö ren-.»«., »M wahr ift’s!« schrie Fetsipo »Er hat den Schmuck der Donna ge stohlen!« rief der Esel. »Das Mistdieh lügt! Bei San Juan de ;oledo! Er ist derioren«ivor:-en.·« » Briuonno, elendiger . . .' « mit eisigem Lächeln. »Vorwärts, reite beweisen, daß Du ein arges Läster ,,;5cy werde dem Armutan Herrn zei aen. wo Du den Schmuck versteckt hatt, »Das wirst Du nicht, Du Lügen maul. Jch werde dem Sennor Doktor und Lügenmaul "hisi.« J—A! J—-A! J—A!!!« ,,Ruhe!« Der Herr Doktor griff sei nen streitbaren Grauschimrnel und stieg wieder in den Sattel. Dann wandte er sich Felipo zu. »Aus jeden Fall, mein wackrer Romero, reitest Du oon hier ah zehn Schritt voraus, damit Du meinen Asno nicht wieder prügelst, wenn er mir oon Deinen Schanothaten berichtet. . . « »Aber der Lumpenhund liiat, Sen-— nor Doktor! Der Schmuck ist verlo ren worden!« »Das werden wir sehen, wenn wir bei den alten Felsenthoren angelangt sind.« Der Sennor Doktor ssprach’s voraus, damit wir weiter tommen.« Und fein Esel siiate hinzu: ,,Msaqst Dich inirvischen aus den Galgen vorbe » reiten, dem Du verfallen hist, Du Bri « honno!« Das war hart. Ajber gegen die An drdnuna des Senor Doktor gab es : keine Widerrede Felipo Romero misß - te zehn Schritt vorausreiten. »- i Noch härter kam es Felipo an, raßi E seine Josea jetzt keinen Ton mehr reden ; i ! ! L i i i wollte, so viel er sie auch bat. Sie schien ihn nicht einmal hören zu wol len, trotzdem er ihr die süßesten Koses worte in das Ohr flüsterte und die schönsten Leckerbissen versprach. Und nun wurde es- Abend. Die lie- » riihrnten Felsenthore mit dein tsardon kais-sinds sto; fis-non Horakdsc Ins-sus sollte. bis der Mond«zi.nn Weiterritte leuchten würde, zeigten sich schon in der. Ferne. Dem warteten Don Ro: tnero klopfte das Herz gewaltig. Die Thorböaen waren erreicht. Sennor Doktor und der Sommer riante saßen ab· Felivos umflorte; sich. ,,Sollen wir den bochwiirdiasten Herren sogleich die Stelle zeigen, an der Felipo den Schmuck der schönen Donna versteckt hat?« hörte er die Reittbiere der beiden Herren fraaen. »Sollen wir?« Und den Herrn Dot tor hörte er antworten: »Nicht doch, meine lieben Thierchen, nicht doch! Das hat noch Zeit. Erst Pflegt auch ibr der wohlverdienten Ruhe. Der Schmuck läuft nicht davon!« Es war entsetzlich. Der Teufel mußte in die Grauschimmel gefahren fein, der leib haftiae Teufel, denn fein Lebtaa hatte er nicht vernommen, daß ein Esel re den lönne. Aber noch war es nicht zu spät, noch war das Versteck der Ju welen nicht verrathen, noch konnte er, Felipo Romero, sich nicht nur vom Galgen retten, sondern sich auch als Caballero rehabilitiren. Sennor » Dottor hatte ja selbst befohlen, daßl die lieben Thierchen erst der wohlver- » dienten Ruhe Pflegen sollten. Haha- j hahal Felipo athrnete auf und ent-t ledigte die warteten Grauschimmell ihm Bisde »Da lauft hin, ihkl Borriros!« Der Herr Doktor und der Sennor Negoeionte machten inzwischen einen W" tleinen Spaziergang nach dein car don Gigante, den die schöne M — Maria gezeichnet hatte. Da surrte auch Sennor Ielipo einen kleinen Spaziergang unternehmen. Langsam. die Blicke ab und an aus seine beiden Sennores gerichtet, stieg er die Felsen hinan. Aber beide herren waren in den Anblick der herrlichen Riesendistel so vertieft, daß sie seiner Premenade gar nicht zu achten schienen. Sonder bar, daß sie der Entdeckung der Ju welen so sicher waren! Aber freilich, die Esel, die verteufelten; sie verfolg ten ihn mit ihren Blicken, die Satans viechert Nun, recht behalten sollten sie doch nicht. Wäre ja auch noch schö ner, wenn ein Gaucho nicht schlauer sein sollt-e, als seine Esel. Felipo bückte sich tief über einen Zelsblock nie s der und — ließ wenige inuten spä ’ter aus den Thorbögen her laut und hell seine Stimme erschallen: »Seit nor Doktor! Sennor Negociante! Hierher, hier! Der Herr sei meiner Seele gnädig, hier hat die schöne Don na ihre Juwelen verloren! Kommt und sehet selbst, hier liegen sie. Die Esel haben Euch belogen!« Natürlich ließen sich der Sennor Negociante und der hochgelehrte Herr Doktor nicht zweimal rufen; sie kamen eiligst herbei und — überzeugten sich. »Hm, hm,« meinte der hochgelehrte Herr, indem er das Kästchen mit dem Schmuck in Empfang nahm, ,,da sieht man’g wieder, »ein Esel bleibt ein Esel, ob er ein Kreuz aus dem Rücken trägt oder nicht . .« Und Felipo Romero fügte mit-Stolz hinzu: »Ein Edelmann, Sennor Dot tor, bleibt ein Edelmann Hätte man mir die Juwelen anvertraut, so mür den sie nicht verloren gegangen sein« »Und-n s;si)c!« dachte Sekmot Ne gociante. Donna Maria war natürlich hoch erfreut, alS sie ihren Schmuck wieder bekam Wie es den lieben Eselein Felipos später ergangen ist, davon schweigt die Geschichte. Grredet haben sie wahr scheinlich nicht wieder, denn die »Seit noreg ventrilocuos« lBauchredner) reiten nicht zum Straße in den Llanos herum. —-——s - wws --— —— on Fritz Denn-same als Zeus-u erzählt dat ,,PlattdütschS Bleibt-« folgende Geschichte: Q»Sie sol: len also, wie Sie wissen, als Zeuge ver nommen werden,« seggt dei Amtsrichtek Iau Fritz Knirschen. »Wie ist Ihr Vorname?« ,,’5riedrich, Herr Amtgrichter.« ,,Vatername?« ,,.Knirsch.« »Alter?« ,,Jnt dreiunföftigst. « ,,.Konfession?« »Je, Herr Amtsrich er, mit dei Kon feschon, date son Sat; von rechts wcigen biin ick jo Buer: äwerst iet hein nii dat nu tau Johanni entseggt un lieww mi up min Ollendeil fett un herer min Gemes’ minen Sähn Her-er gäben und »Ach Sie verwechseln da Konfession mit Professiom ich meine, was Sie qlauben « ,,Je Herr Amtsrichier, ick glörv, de Sak ward woll gahn. Seihn S’, min Sähn ig jo n düchdigen Kierh un sei, wat sin Fru nu is, hett jo ock n poor Schilling Geld mitbröcht un is jo ock n repniierlich Frugensminsch« »Aber Knirsch, das kümmert uns hier Alles nicht Jch meine « Un dorbi iraugt bei sick in bei Hoor und teet sinen Schriewer an, dat dei ern tau Hülp kamen siill Dei set älverst ock Ooa un mai n Gesicht, as wenn dei Rott« dunnern hürt Endlich föt dei Amtgrichter von frischem nah: »Ich meine, we lcher Kirche gehören Sie ank« »Tai hiir no Eier-Im « Dei Llnitstichier sprüng up un ieep n poor mal achter denn greunen Tisch i,en un her, as ’n Löxv in«n Käfig. Tauletzt bögt hei sich öcver den’n Tisch rä,oer, leet den’n Buern in dei Ogen un briillt: »Glauben Sie sm sit-see )« ,,.5)uchinq,« säd Fritz Knirsch un verfiert iick ganz möglich: »Herr Anngi ric11:er, so’n Finäp verbidd ick mi! Wo käuen Sei ’n ollen Minschen woll so retiierenZ Ob ick an’n leimen Gott glä wen daub? Hollen Sei mir vielleich: for ’n Zozialoeinotkate11?« «(Bluuben Sie un Christu5?« »Tai versteihi fici!« mRennen Sie Doktor Martin Lu ther?« »Rese, Herr Atntstichter, den’n kenn· ick nich. Wenn wir trank find, dann gab«n wir iimnier nah Tokko Meiern.« Fürsorge llnteroffizier ibeim Schwimmuw iereicht): »Kerl! Schnapp nicht so viel Wasser! Die Andern VIII M M baden!« Amtes-entsch. Es wird ausdrücklich bemerit, daß zur Preisbewerbung bei der Vieh Ausstellung nur Angehörige des Krei ses zugelassen werden. skeptisch ausgedrückt Dichtetling wer seine Manuskripie in einen Postkasten geben will, zum Freund): ,,Entfchuldige mich einige Minuten, ich will nur meinen Geist aufgeben.« seines-. Tourist lzum anderem: »Alle die Aussicht war herrlich?« —- ,.Na, ich sage Ihnen, ich habe sogar vergesien zu frühsiiieten!«